DE3634195A1 - Verfahren und ausruestung zum ausfuehren einer seilverankerung - Google Patents
Verfahren und ausruestung zum ausfuehren einer seilverankerungInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aus
führen einer Seilverankerung zum Verankern eines Felsens,
bei welchem
- - Bohrlöcher durch einen Erzkörper in einen Felsen ge bohrt werden und
- - ein Seil in die Bohrlöcher geschoben wird.
Bei mechanisierter Felsankerung ist es bekannt,
einheitliches Seil als Felsnagel für ein Bohrloch zu
benutzen. Die Löcher werden mittels einer Ausrüstung
für Langlochbohrung in den Felsen gebohrt, wonach ein
Seil in das Loch geschoben wird, das schon im voraus
oder gleichzeitig mit Betonmasse gefüllt wurde. Als
Seilmaterial wird gewöhnlich kohlenstoffreicher Spann
draht mit grosser Zerreissfestigkeit verwendet.
Der Zweck einer Seilverankerung ist, bei
unterirdischem Abbau die Grenzen eines Erzfeldes und
zwischen Erzkörpern zu lassende Stützpfeiler und bei
Abbau mit Versatz das Dach eines Erzkörpers abzu
stützen und zu verstärken. Bei oberirdischem Abbau kön
nen steile Felsbrüste mittels Seile abgestützt werden.
Bei Verankerung eines Felsen mittels sich in den
Erzkörper oder dadurch erstreckender Seile veranlassen
die im Erz bleibenden Seile bei Erzsprengung oder bei
Entleerung des Erzkörpers nach der Sprengung einige
bedeutende Probleme. Weil die Seile bei Sprengung
nicht reissen, können die Seile Felsblöcke ausserhalb
des Erzkörpers losziehen. Bei Sprengung macht sich das
Erz nicht immer ganz los von den Seilen, sondern an den
Seilen bleiben Blöcke verschiedener Grösse haften. Die
Seile und die an den Seilen festsitzenden Blöcke brem
sen und stören die Entleerung des Erzkörpers und können
sogar die Entleerung verhindern, was bedeutende Kosten
verursacht. Nach der Entleerung des Erzkörpers bleiben
im Erzkörper Seile hängen, an denen eventuell sogar
grosse Blöcke haften. Indem die Korrosion das Seil und
die Verbindung zwischen den Blöcken und dem Seil
schwächt, fallen von den Wänden des Erzkörpers Blöcke
ab, wobei der Abbau wegen seiner Gefährlichkeit abge
sperrt werden muss. Bei sogenanntem Abbau mit Versatz
bleiben nach der Sprengung einer Erzschicht Seile von
dem Dach hängen, deren Länge mit der Tiefe der ge
sprengten Schicht übereinstimmt und die vor einer
neuen Sprengung abgerissen werden müssen.
Zum Vermeiden dieser Probleme wurden früher
Tunnel an den Seiten eines Erzkörpers in den Felsen
gebaut, von welchen Tunneln aus die an den Erzkörper
grenzenden Felsteile verankert werden. Dabei wird die
Richtung der Felsnägel jedoch wesentlich identisch mit
der Richtung der abzustützenden Grenzfläche sein, wo
bei die abgestützte Fläche eine Tendenz hat, in den
Erzkörper einzustürzen. Die Felsnägel sind auch keinem
Zug ausgesetzt.
Auch ausserhalb des Erzkörpers werden in den Felsen
Tunnel gebaut, von wo aus die Seile in den Felsen ne
ben dem Erzkörper verankert werden. Für die Verankerung
müssen dabei Tunnel gebaut werden und zur Minimierung
der Anzahl der Tunnel werden die Loch- und Felsnagel
längen gross.
Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zu schaffen, das die obenerwähnten Nachteile
vermeidet und es möglich macht, einen Felsen mittels
sich durch einen Erzkörper erstreckender Seile zu ver
ankern, ohne dass es den Ausbruch des Erzes und die
Entleerung des Erzkörpers stört. Diese Aufgabe wird
durch das erfindungsgemässe Verfahren gelöst, das da
durch gekennzeichnet ist, dass das Seil vor dem Schieben
in ein Loch mindestens an einer Stelle so geschwächt
wird, dass das Seil unter der Einwirkung einer Erz
sprengung an der geschwächten Stelle reisst.
Die Erfindung basiert auf dem Gedanken, dass der
Fels immer noch durch den Erzkörper verankert wird,
aber dass die im Bereich des Erzkörpers befindlichen
Seilabschnitte unter der Einwirkung einer Sprengung zum
Reissen gebracht werden, damit sie eine weitere Be
handlung des Erzkörpers nicht stören. Hierzu ist vor
gesehen, dass die Seile den von einer Sprengung veran
lassten Beanspruchungen ausgesetzt werden und z.B. an der Grenz
fläche des Erzkörpers und eventuell an mehreren Stellen
innerhalb des Erzkörpers reissen. Bei Abbau mit Versatz
können die Seile z. B. in Abständen von 5 m an den Grenz
flächen der Sprengungen zum Reissen gebracht werden.
Die einfachste, leichteste und billigste Weise
zum Schwächen eines Seils ist eine lokale Härtung des
Seils. Das Seil wird ausgeglüht und abgekühlt, wobei
das kohlenstoffreiche Seilmaterial hart und spröde ab
geschreckt wird. Die bei der Sprengung entstehenden Bie
ge-, Zug- und Schnittkräfte reissen das Seil an den ge
schwächten Stellen ab.
Eine durch Abschreckung auszuführende Schwächung ver
ändert das Aussehen des Seils nicht, veranlasst keine
Diskontinuitätstellen, scharfe Kanten o. dgl., sondern
veranlasst nur eine Schwächung der Festigkeit an der ab
geschreckten Stelle. Ein geschwächtes Seil kann in der
selben Weise wie ein ungeschwächtes in ein gebohrtes
Loch geschoben werden.
Eine Härtung ist auch zeitlich schnell. Bei
spielsweise dauert eine Widerstands-, Induktions- oder
Flammenheizung und Abkühlung z. B. mit Wasser oder mit
irgendeinem anderen Medium nur einige Sekunden. Eine
Schwächung des Seils durch Härtung kann einfach mecha
nisiert und im Zusammenhang mit der Verankerung ver
wirklicht werden.
Die Erfindung betrifft somit auch eine zur An
wendung des erfindungsgemässen Verfahrens geeignete
Seilverankerungsausrüstung, die ein Seillager und einen
Zuführungsmechanismus zum Verschieben eines Seils aus
dem Lager in ein Bohrloch umfasst. Die Ausrüstung ist
durch eine in der Bewegungsbahn des Seils befindliche
Härtungsvorrichtung zur lokalen Schwächung des Seils
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis
auf die Zeichnung genauer beschrieben, in
der
Fig. 1-3 Querschnitte der drei verschiedenen
Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verankerungs
verfahrens schematisch zeigen,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Felsankerungs
ausrüstung zeigt, bei der die Erfindung angewandt ist,
und
Fig. 5 und 6 zwei vorbekannte Verankerungsver
fahren schematisch zeigen.
In dem in Fig. 1 der Zeichnung gezeigten Ver
ankerungsfall wird die Verankerung von dem Inneren eines
Erzkörpers aus durch den Erzkörper ausgeführt. In einen
Erzkörper 1 sind Tunnel 2 zum Bohren von Sprenglöchern
getrieben. Aus dem Tunnel werden durch den Erzkörper in
den umgebenden Felsen 3 Löcher gebohrt, und in jedes
Loch wird ein Seil 4 geschoben und befestigt, das sich
kontinuierlich aus dem Tunnel bis auf die Sohle des
Bohrlochs erstreckt.
An den Seilen sind durch Härtung Schwächungs
stellen 4 a und 4 b zustandegebracht, die sich, während
die Seile sich in den Bohrlöchern befinden,
einerseits an den Grenzflächen des Erzkörpers und ander
seits in bestimmten Abständen auf der Strecke zwischen
der Grenzfläche und dem Tunnel befinden werden. Die
Härtung des Seils wird vorzugsweise durch elektrische
Heizung und Wasserkühlung während der eigentlichen Ver
ankerung ausgeführt. Die Schwächungsstellen der Seile
werden auf der Basis des erforschten Laufs des Erzkör
pers und der Lage des Tunnels sowie der Verankerungs
richtung und anderer Faktoren so gewählt, dass die
Schwächungsstellen sich an im voraus geplanten Stellen
in den Bohrlöchern befinden werden.
In dem in Fig. 2 gezeigten Verankerungsfall
wird aus dem neben dem Erzkörper 1 befindlichen Tunnel 2
durch den Erzkörper in die angrenzenden Felswände eine
Anzahl Löcher gebohrt, die von dem Tunnel aus mit Sei
len 4 verankert werden. Die Seile sind an Stellen 4 a und
4 b geschwächt, die der Lage der Grenzflächen des
Erzkörpers bzw. der innerhalb des Erzkörpers befind
lichen Soll-Reisstellen entsprechen.
Der in Fig. 3 gezeigte Verankerungsfall zeigt
den Abbau mit Versatz eines Erzkörpers, wobei in die
Löcher, die in den oberhalb des Tunnels 2 befindlichen
Erzkörper 1 gebohrt sind, Seile 4 von z. B. 25 m veran
kert werden. Den Seilen sind in Abständen von z. B.
5 m Schwächungsstellen 4 c ausgeformt, die sich an den
Sprengflächen verschiedener Erzschichten 1 a befinden.
Dabei wird jeweils eine Erzschicht aus dem Erzkörper ge
sprengt.
Es wird bemerkt, dass die Seile dank der Schwäch
ungsstellen der Seile in Abschnitte reissen, so dass an
den den Erzkörper begrenzenden Felswänden keine längeren
Seilabschnitte vorspringen und keine grösseren Erzblöcke
auf die Seile gestützt hängen bleiben. Die innerhalb des
Erzes bleibenden Seile reissen auch in kleinere Stümpfe
ab, die die Entleerung des Erzkörpers nicht stören.
Die in Fig. 4 gezeigte Seilverankerungsaus
rüstung gleicht einer an sich bekannten Konstruktion und um
fasst eine Transportunterlage 5, die mittels eines Baum
systems 6 Verankerungsvorrichtungen 7 trägt. Die Unter
lage trägt ein Seillager 8, und im Zusammenhang mit den
Verankerungsvorrichtungen ist ein Zuführungsmechanismus
9 des Seils 4 montiert, mit dem das Seil einem in den
Felsen gebohrten Loch 10 zuführbar ist.
Erfindungsgemäss ist auf der Transportunterlage
eine Härtungsvorrichtung 11 montiert, durch die das
Seil läuft und die eine elektrische Heizvorrichtung 12 und
eine Wasserkühlvorrichtung 13 umfasst. Die Härtungsvorrichtung
kann natürlich auch anderswo montiert sein, und zwar
z. B. auf den Zuführungsbalken 14 der Verankerungsvor
richtungen gestützt.
In den Fig. 5 und 6 werden bekannte Veranker
ungsverfahren gezeigt, wenn man den an den Erzkörper
grenzenden Felsen abstützen will, ohne dass schädliche
Seilabschnitte im Erzkörper bleiben. Nach Fig. 5 werden
an der Seite des Erzkörpers Tunnel erstellt,von denen
aus der Fels in Richtung des Erzkörpers verankert
wird. Gemäss Fig. 6 werden ausserhalb des Erzkörpers
Tunnel erstellt von denen aus der Fels gegen den Erz
körper verankert wird. Die Nachteile dieser bekannten
Verfahren wurden am Anfang der Beschreibung beschrieben.
Die Zeichnung und die sich daran anschliessende
Beschreibung dienen nur zur Veranschaulichung
der Erfindung. Was die Einzelheiten
betrifft, können das erfindungsgemässe Verfahren und
die erfindungsgemässe Ausrüstung im Rahmen der Patentan
sprüche variieren. So ist es möglich, statt Härtung auch
andere Schwächungsweisen zu verwenden, wenn auch die
Härtungsschwächung besonders vorteilhaft ist. Es ist
auch möglich, die Schwächung dadurch auszuführen, dass
ein Teil der Stränge des biegbaren Drahtseiles abgerissen
werden oder dass an einigen Stellen des Seils Schwäch
ungsstücke angeschweisst werden.
Obgleich oben beschrieben wurde, dass in Löcher
immer ein mit dem Loch gleich langes Seil geschoben
wird, ist es in einigen Verankerungsfällen möglich, in
ein Loch oder mehrere Löcher ein Seil zu schieben, das
kürzer als das gebohrte Loch, aber doch länger als die
Länge des Lochs in dem abzustützenden Felsen ist, so
dass das Seil sich zum vorläufigen Abstützen des Erz
körpers während der verschiedenen Sprengphasen in den
Erzkörper erstreckt. Dabei braucht kein Seil z. B. in
dem Teil des Lochs gelassen werden, der sich in der zu
erst abzusprengenden Erzschicht des Erzkörpers befindet,
wobei Materialkosten gespart werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Ausführen einer Seilverankerung
zum Verankern eines Felsens, bei welchem Verfahren
- - Bohrlöcher durch einen Erzkörper in einen Felsen ge bohrt werden und
- - ein Seil in die Bohrlöcher geschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (4) vor dem Schieben in ein Loch mindestens an einer Stelle (4 a, 4 b, 4 c) so geschwächt wird, dass das Seil unter der Einwirkung einer Erzsprengung an der ge schwächten Stelle reisst.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass das Seil (4) mindes
tens im wesentlichen an der der Grenzfläche des Erzkörpers
(1) entsprechenden Stelle (4 a) geschwächt wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das Seil (4) an
mehreren in einem Abstand von einander befindlichen
Stellen (4 b, 4 c) auf der im Inneren des Erzkörpers (1)
bleibenden Seilstrecke geschwächt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Pa
tentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Seil (4) durch Härtung geschwächt wird.
5. Seilverankerungsausrüstung, die
- - ein Seillager und
- - einen Zuführungsmechanismus zum Verschieben des Seils aus dem Lager in ein Bohrloch
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine in der Bewegungsbahn des Seils (4) befindliche
Härtungsvorrichtung (11) zur lokalen Schwächung des
Seils aufweist.
6. Ausrüstung nach Patentanspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Härtungsvor
richtung (11) sich unmittelbar im Zusammenhang mit dem
Zuführungsmechanismus befindet.
7. Ausrüstung nach Patentanspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Härtungsvor
richtung (11) sich auf der Transportunterlage befindet.
8. Ausrüstung nach einem der Patentansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Härt
ungsvorrichtung (11) Mittel (12) zum Heizen des Seils
und Mittel (13) zum Zuführen von Kühlmittel, vorzugs
weise Wasser, zu der geheizten Stelle des Seils umfaßt.
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