DE3632197A1 - Stanz- oder schneidbiopsiekanuele - Google Patents
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Description
Stanz- bzw. Schneidbiopsiekanülen finden in der Medizin Anwendung
zur Gewinnung von Proben aus verschiedenen Organen. Sie sind da
durch gekennzeichnet, daß sie meistens aus zwei Teilen bestehen,
erstens der eigentlichen metallenen Kanüle und einem aus Kunst
stoff bestehenden Handgriff. In die Kanüle kann ein Obturator
eingeführt werden, der am distalen, d. h. handfernen Ende eine
T-förmig geformte Aussparung des Kanülenendes aufweist. Die Spitze
selbst ist geschliffen zum leichteren Eindringen der Kanüle in
das Gewebe. Die geschliffene Schneidevorrichtung distal weist T-
Form auf, wobei das Gewebe in die Höhlung des Obturators eindringt
und mit der darüberschiebbaren Schneidkanüle anschließend abge
schnitten wird und im Inneren der Kanüle verbleibt.
Ein ähnliches Prinzip verwendet die Schneidbiopsiekanüle, die un
ter drehenden Bewegungen einen Zylinder aus dem Gewebe heraus
schneiden kann, der sich anschließend im Inneren der Kanüle be
findet. Die Stanzbiopsiekanüle (z. B. Tru-Cut ®) kann in zwei ver
schiedenen Funktionsweisen eingesetzt werden:
- 1. Die Kanüle wird samt Obturator in das zu biopsierende Gewebe eingeschoben. Anschließend wird die Kanüle zurückgezogen, so daß nur noch das T-förmig geformte Ende mit der Spitze sich in dem zu biopsierenden Gewebe befindet. Anschließend wird erneut die am Ende scharfe Kanüle über den Obturator geschoben und dadurch ein zylinderförmiges Gewebestück herausgeschnitten, daß sich nun innerhalb der Kanüle befindet. Durch Herausziehen des Obturators läßt sich auch das Gewebestück entfernen. Anschließend wird die gesamte Kanüle aus dem Körper entfernt.
- 2. Die Stanzbiopsiekanüle wird mitsamt dem Optorator unmittelbar
vor das zu biopsierende Gewebe geschoben. Anschließend wird der
Obturator mit der Schneidespitze aus der Kanüle herausgeschoben.
Anschließend kann dann wiederum die geschliffene Kanülenspitze
über den Obturator geschoben werden, wodurch der Gewebezylinder
herausgeschnitten wird und in die Kanüle eingebracht wird. Sämt
liche Teile der Stanz- oder Schneidbiopsiekanüle sind sterili
sierbar. Als Nachteile der bisher bekannten Ausführungen erwei
sen sich:
- Da sowohl Obturator, als auch Kanüle elektrisch leitend sind, besteht nicht die Möglichkeit einer elektrischen Koagulation nach der Biopsie. Häufig kommt es bei Biopsien, abhängig vom Durchblutungsgrad des zu biopsierenden Gewebes (z. B. Leber oder Prostata) zu einer Blutung aus dem Wundgrund.
- Die Kanüle wird anschließend aus dem Körper ent fernt wobei es durch Zusammenlegen der Gewebeschichten meist zu einem Stillstand der Blutung kommt. Sind jedoch größere Ge fäße getroffen, oder liegt bei dem Patienten zusätzlich eine Gerinnungsstörung vor, kann es doch zu einem größeren Bluter guß im Gewebe und zur Möglichkeit der operativen Freilegung kommen.
Allgemeines Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schneid-
oder Stanzbiopsiekanüle zu schaffen, die
- 1. Die bisherigen Eigenschaften der Stanz- oder Saugbiopsiekanü len beibehält, d. h. aus einem Handgriff aus Kunststoff sowie einem scharfen Kanülenende zum Herausschneiden von Gewebezy lindern geschaffen ist.
- 2. Die die Möglichkeit einer Koagulation in dem Hohlraum, der nach dem Schneiden entstanden ist, schafft.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Stanz- oder Schneidbiopsiekanüle
besteht aus zwei Teilen:
- 1. Einer Kanüle, die einen Kunststoffhandgriff aufweist. Die Kanü le ist am handgriff-fernen Ende schräg scharf ausgeschliffen.
- 2. Einem Obturator, der am Handgriff ein Kunststoffteil besitzt,
das in den Handgriff der Kanüle einpaßt und ein axiales Gleiten
mit Verriegelungsmöglichkeit aufweist, sowie einem handgriff-fer
nen Ende, das eine angeschliffene Spitze zum Eindringen in das
Gewebe aufweist, sowie kurz nach der Spitze eine T-förmige aus
geschnittene Vertiefung zur Aufnahme des Stanzzylinders aufweist.
Für die elektrische Anschlußmöglichkeit zur Koagulation gibt es
nun grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
- a) Die Kanüle selbst ist elektrisch isoliert (z. B. mit Teflon überzogen) und weist nur an ihrem handgriff-fernen Kanülen ende ein leitendes Stück auf. Das Stück entspricht genau der Länge des später herauszuschneidenden Stanzzylinders. In der Nähe am Handgriff besteht eine Aussparung der Kanüle zur Auf nahme eines elektrischen Anschlusses, der z. B. durch eine Kro kodilklemme erfolgen kann. Die Isolierung der Kanüle gegenüber dem Gewebe kann durch einfachem Überzug mit einem elektrisch nicht leitenden Material (z. B. Teflon) erfolgen. Im Bereich der Anschlußstelle für das elektrische Kabel muß die Stelle wieder leitend sein.
- b) Durch die nicht isolierte Kanüle wird ein spezieller Obtura tor mit einem entsprechenden Handgriff wie der Schneidobtura tor eingeführt. Der Obturator selbst ist gegenüber der Kanüle isoliert, wobei jedoch nur das scharf angeschliffene Ende von der Länge des herausgeschnittenen Zylinders elektrisch lei tend ist. An diesen Obturator kann handgriffnah ein elektri scher Anschluß ebenfalls z. B. mit einer Krokodilklemme erfol gen.
Für die Koagulation benötigt der Patient noch eine Erdung mit einer
Metallplatte, z. B. am Rücken oder am Oberschenkel.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispieles mit Zeich
nungen erläutert:
Fig. 1 zeigt die erste Möglichkeit einer Koagulationsstanzbiopsie
kanüle. Der Obturator befindet sich in der Kanüle. Das Kanülenende
von der Länge des herauszuschneidenden Zylinders ist elektrisch lei
tend, die Kanüle selbst ist isoliert.
Fig. 2 zeigt die Stanzbiopsiekanüle mit vorgeschobenem Obturator.
Das Gewebe drängt sich nun in das T-förmig geschliffene Ende des
Obturators hinein und wird durch Vorschieben der Kanüle in Form ei
nes Stanzzylinders herausgeschnitten.
Fig. 3 zeigt nun noch die Kanüle mit dem elektrisch leitenden Ka
nülenende und dem elektrischen Anschluß. Das Kanülenende befindet
sich nun im Hohlraum des herausgeschnittenen Stanzzylinders. Eine
Koagulation kann in diesem Bereich erfolgen.
Fig. 4 und 5 zeigen eine weitere grundsätzliche Möglichkeit einer
Koagulationsstanzbiopsiekanüle. Die Kanüle besteht wie bisher aus
elektrisch leitendem Material mit einem Kunststoffhandgriff. Nach
dem Biopsievorgang wird ein spezieller Obturator, der überall einen
runden Querschnitt aufweist mit geschliffener Spitze in die Kanüle
eingeführt. Der Obturator ist an seiner Oberfläche elektrisch nicht
leitend und somit gegenüber der Kanüle isoliert. Nur an seinem di
stalen Ende in der Länge des herauszuschneidenden Zylinders ist der
Obturator elektrisch leitend. Am handgriffnahen Ende kann ein elek
trischer Anschluß erfolgen. Nach Beendigung der Biopsie erfolgt nun
ein Einführen des Obturators in die Kanüle, Zurückziehen der Kanüle
bis zum Anschlag, d. h. bis der elektrisch leitende Teil des Obtura
tors voll freiliegt und anschließend Koagulation über den Obturator.
Anschließend können Kanüle und Obturator gemeinsam entfernt werden.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen grundsätzliche Möglichkeiten einer Koa
gulationsmöglichkeit mit einer Stanzbiopsiekanüle auf. Gleiches
kann an der prinzipiell ähnlich aufgebauten Schneidbiopsiekanüle
durchgeführt werden. Andere Formen und Möglichkeiten des elektri
schen Anschlusses oder der speziellen Isolierung des Obturators ge
genüber der Kanüle oder der Kanüle gegenüber dem Gewebe sind grund
sätzlich denkbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.
Die Stanz- oder Saugbiopsiekanüle kann für alle Arten der Biopsie
verwendet werden und bietet die zusätzliche Möglichkeit einer Koa
gulation an der Biopsiestelle.
Claims (2)
1. Schneid- oder Stanzbiopsiekanüle mit der Möglichkeit des
Anschlusses eines elektrischen Kabels an der Kanüle oder
am Obturator, dadurch gekennzeichnet, daß entweder die Ka
nüle elektrisch nicht leitend ist und nur das distale Kanü
lenende elektrisch leitend ist oder daß ein spezieller Ob
turator in die Kanüle einführbar ist, der nur am distalen
Ende elektrisch leitend ist und sonst gegenüber der Kanüle
isoliert ist.
2. Schneid- oder Stanzbiopsiekanüle nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß an das proximale Handstück entweder an die
Kanüle selbst oder im anderen Falle an den Obturator ein
elektrischer Anschluß erfolgen kann, z. B. mit einer Krokodil
klemme oder einem Bananenstecker.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863632197 DE3632197A1 (de) | 1986-09-23 | 1986-09-23 | Stanz- oder schneidbiopsiekanuele |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3632197A1 true DE3632197A1 (de) | 1988-03-31 |
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ID=6310097
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