DE363192C - Verfahren zur Darstellung von Cellulosederivaten - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Cellulosederivaten

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DE363192C
DE363192C DEF47766D DEF0047766D DE363192C DE 363192 C DE363192 C DE 363192C DE F47766 D DEF47766 D DE F47766D DE F0047766 D DEF0047766 D DE F0047766D DE 363192 C DE363192 C DE 363192C
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DE
Germany
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cellulose
ethylene oxide
cellulose derivatives
cotton
derivatives
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Expired
Application number
DEF47766D
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English (en)
Inventor
Dr Emil Hubert
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Bayer AG
Original Assignee
Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
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Publication date
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Publication of DE363192C publication Critical patent/DE363192C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B13/00Preparation of cellulose ether-esters
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B11/00Preparation of cellulose ethers
    • C08B11/02Alkyl or cycloalkyl ethers
    • C08B11/04Alkyl or cycloalkyl ethers with substituted hydrocarbon radicals
    • C08B11/08Alkyl or cycloalkyl ethers with substituted hydrocarbon radicals with hydroxylated hydrocarbon radicals; Esters, ethers, or acetals thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Cellulosederivaten. Es wurde die bemerkenswerte Beobachtung gemacht, daß man zu neuen und technisch wertvollen Cellulosederivaten gelangen kann, wenn man Cellulose oder ihre Abkömmlinge und Umwandlungsprodukte wie Hydrocellulose, Oxycal?ulose, Hydratcellulose usw. mit Äthylenoxyd seinen Homologen und Analogen behandelt. Zu diesem Zweck wird die Cellulose z. B. in Form von Baumwolle oder Zollstoff mit üb^rschüssigem Äthylenoxyd in geschlossenem G::-fäß bei An- oder Abwesenheit geeigneter Katalysatoren und Lösungs- und Verdünnungsmittel behandelt. Je: nach der Dauer der Einwirkung, der angewandten Temperatur und den Mengenverhältnissen entstehen so Stoffe, die entweder noch Cellulosestruktur besitzen, sich aber durch Gewichtszunahme und erhöhte Reaktionsfähigkeit von der verwendeten Cellulose unterscheiden, oder solche, die in Wasser und organischen Lösungsmitteln um ein Vielfaches ihres Volumens gallertartig aufquellen oder aber darin löslich sind.
  • Die Reaktion kann durch Zusatz von Katalysatoren beschleunigt werden. In vielen Fällen ist es natürlich auch zweckmäßig, Lösungs-oder Verdünnungsmittel zu verwenden.
  • Die so erhaltenen Produkte, vermutlich Glykoläther der Cellulose, besitzen je nach ihren Löslichkeitseigenschaften eine außerordentlich vielseitige Verwendungsmöglichkeit, z. B. lassen sie sich wie Cellulose oder ihre Abkömmlinge von entsprechender Löslichkeit auf Lösungen, Lacke, Imprägnier- oder Quellmittel usw. verarbeiten. Anderseits können sie auch als Ausgangsstoffe für weitere chemische Reaktionen dienen, deren die darin enthaltenen Hydroxylgruppen fähig sind; z. B. lassen sie sich acetylieren, nitrieren, veräthern, auf der Viskosanaloge Produkte usw. verarbeiten. -Diese Produkte können wie Nitro-, Acetyl- oder Athylcellulosen oder Viskose usw. zur Herstellung von Filmen, Kunstseide, plastischen Massen, Lacken u. a. verwendet werden.
  • Um beispielsweise zu den niedrig alkylierten Cellulosen zu gelangen, genügt es, einen Teil Baumwolle in der üblichen Form- von Verbandwatte, Nitrierbaumwolle oder Abfallwatte mit etwa io Teilen Äthylenoxyd io Stunden auf ioo° zu erhitzen. Man bricht dann die Einwirkung ab, destilliert den Überschuß an Reaktionsmittel über, wäscht die Cellulose noch mit Wasser und trocknet. Die Ausbeute beträgt über ioo Prozent. Die so behandelte Celhilose zeichnet sich gegenüber dem Ausgangsstoff durch außerordentlich hohe Reaktionsfähigkeit aus. Acetyliert man sie z. B. nach dem Verfahren der Patentschrift 159524, so erhält man bei i5 bis ?,o' schon nach 3 bis 4 Stunden eine völlig faserfreie, sehr viskose, hochwertige Rohlösung.
  • Das Verhältnis von Äthylenoxyd zu Cellulosa, kann in weiten Grenzen abgeändert werden, ebenso Temperatur und Reaktionsdauer, je nach der Art des erstrebten Endproduktes; es genügt z. B. Cellulose mit gasförmiger Äthylenoxyd zu erhitzen. Auch durch Änderung des Ausgangsstoffs ist ein weiter Spielraum gegeben. Wenn mau, z, B. -:e'aner@:@: Teil. Chardonnetseide (denitrierte Nitroseide); am, vorteilhaftesten natürlich in Form von Abfällen, mit etwa io Teilen Äthylenoxyd 3o bis 6o Stunden auf ioo ° erhitzt, den Überschuß abdestilliert, das Produkt dann mit Alkohol auswäscht oder -kocht und schließlich trocknet, so erhält man wasserlösliche Glykoläther in einer Ausbeute von ungefähr i3o Prozent. Die Dauer des Erhitzens richtet sich nach der Beschaffenheit der Seide; nach eingetretener Wasserlöslichkeit, die man durch Probenahme feststellt, bricht man die Reaktion ab, da durch weiteres Erhitzen die Wasserlöslichkeit wieder verschwindet. Nötigenfalls kann man das Produkt durch#Lösen in Wasser und Filtration noch reinigen.
  • Durch die obenerwähnte Zugabe von Katalysatoren kann m.an die Reaktion so beschleunigen, daß sie schon bei. gewöhnlicher Temperatur verläuft. Tränkt man beispielsweise i Teil lufttrockene Baumwolle mit einem. Gemisch aus etwa io Raumteilen Äthylenoxyd und io Raumteilen Dimethylanilin und läßt man die Masse in geschlossenem Gefäß stehen, so nimmt die Baumwolle in 2 bis 4 Tagen 5 bis io Prozent an Gewicht zu. Erhitzt man solche Reaktionsgemenge aus den genannten Bestandteilen, so kann man Cellulosederivate in einer Ausbeute von mehr als Zoo Prozent erhalten, die nach der Aufarbeitung äußerlich die Cellulosestruktur behalten haben, aber schon ohne weitere Zusätze plastische Eigenschaften haben, und bei noch höherer Ausbeute solche, die sich im frisch. hergestellten Zustand in einigen organischen Lösungsmitteln wie Chlorofarmalkohol lösen und daraus eingedunstet klebrige, kautschukähnliche Massen darstellen, z. B. kann man i bis 2 Gewichtsteile Baumwolle mit einem Gemisch von i bis 5 Gewichtsteilen Dimethylanilin und 5 Gewichtsteilen Äthylenoxyd bis zu 8 Stunden auf ioo° erhitzen; darauf wird die Baumwolle, die ihre Struktur behalten hat, in üblicher Weise durch Abdestillieren des Äthylenoxyds, Absaugen vom Dimethylanilin und Auswaschen oder Auskochen mit säurehaltigem Wasser oder Alkohol, Äther usw. vom Reaktionsgemisch getrennt. Die Ausbeute beträgt über Zoo Prozent. Das erhaltene Produkt läßt sich ohne weitere Zusätze durch Walzen und Pressen auf eine plastische Masse verarb(,,iten, gegebenenfalls können auch noch Füllstoffe und Plastifizierungsmittel zugesetzt werden. Das Dimethylanilin wirkt schon in kleinsten Mengen als Katalysator. In der französischen Patentschrift q.32747 ist eine umständliche Behandlung von Cellulose beschrieben, die darin besteht, daß man darauf in der Hitze Epichlorhydrin und Palmitinsäure und dann eine Ameisensäurelösung einwirken läßt. Über die Natur des so erhaltenen Produkts gibt diese Patentschrift keinen Aufschluß, Diese Behandlungsweise ist von der vorliegenden verschieden und verfolgt ganz andere Zwecke. Dies geht schon daraus hervor, daß dort das Epichlorhydrin mit Dichlorhydrin, Glycerin oder Petroleum usw. in Parallele gestellt wird. Die nach dem vorliegenden Verfahren durch Behandeln von Cellulose mit Äthylenoxyd erhältlichen chemisch definierbaren Produkte unterscheiden sich wesentlich von denjenigen der genannten Patentschrift. Das Produkt, das danach mit Epichlorhydrin behandelt wird, bedarf noch, wie dort erwähnt wird, einer Nachbehandlung mit einer alkoholischen Lösung von Ameisensäure. Es muß dann feucht acetyliert werden. Unterläßt man diese Nachbehandlung, so erhält man ein Produkt, das sich so gut wie gar nicht z. B. nach dem Verfahren der Patentschrift 159524 acetylieren läßt. Im Gegensatz hierzu erhält man nach dem vorliegenden Verfahren aus Cellulose und Äthylenoxyd Produkte, die sich gerade dadurch auszeichnen, daß sie sich gut acetylieren lassen.
  • Mit Rücksicht auf die bekannte Reaktionsträgheit der Cellulose war nicht vorauszusehen, daß das Äthylenoxyd usw. in so glatter Weise sogar schon ohne Verwendung von Katalysatoren darauf einwirken würden.
  • Die neuen Produkte unterscheiden sich von den bekannten Celluloseäthern durch die Anwesenheit einer Hydroxylgruppe in dem Alkylrest. Hierdurch bedingt zeigen sie auch andere physikalische Eigenschaften. In chemischer Beziehung unterscheiden sie sich noch dadurch von den bekannten Produkten, daß sie sich glatt acetylieren und nitrieren lassen, was im andern Fall nur dann möglich 'ist, wenn es sich um niedrigere Alkylierungsstufen handelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Darstellung von für die Verarbeitung auf Lösungen, Lacke, Filme, Imprägnier- und Quellmittel, Kunstseiden, plastische Massen usw. einzeln oder im Gemisch miteinander geeigneten Cellulosederivaten, darin bestehend, daß man Cellulose oder ihre Abkömmlinge und Umwandlungsprodukte mit Äthylenoxyd, seinen Homologen oder Analogen, mit Ausnahme von Gemischen aus Epichlorhydrin und Pahnitinsäure, behandelt.
DEF47766D 1920-10-05 1920-10-05 Verfahren zur Darstellung von Cellulosederivaten Expired DE363192C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2516632A (en) * 1946-08-07 1950-07-25 Penick & Ford Ltd Inc Starch ethers in original granule form
DE916459C (de) * 1951-10-11 1954-08-12 Manufactures De Prod Chim Du N Verfahren zur Herstellung von pigmentierten Faeden oder Baendern aus Viscose
DE1546440B1 (de) * 1963-12-10 1970-06-18 Rayonier Inc Verfahren zur Herstellung von modifiziertem Zellstoff fuer die Papierherstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE916459C (de) * 1951-10-11 1954-08-12 Manufactures De Prod Chim Du N Verfahren zur Herstellung von pigmentierten Faeden oder Baendern aus Viscose
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