DE3631146A1 - Vorrichtung zur spanabhebenden arbeitsflaechenbearbeitung von walzen - Google Patents
Vorrichtung zur spanabhebenden arbeitsflaechenbearbeitung von walzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur spanabhebenden Arbeits
flächenbearbeitung von mehreren, in einem Walzgerüst betriebsbereit
eingebauten, eine gemeinsame Kaliberöffnung bildenden Walzen, bei der
außerhalb der Kaliberöffnung mindestens ein Werkzeug an wenigstens
einer angetriebenen Walze in Abhängigkeit von Form und Größe der
Kaliberöffnung radial und axial geführt ist.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art wird von den die
Kaliberöffnung bildenden Walzen zunächst nur eine Walze bearbeitet,
und zwar mit Hilfe einer Schleifscheibe. Diese wird an einer um etwa
90° zur Kaliberöffnung versetzten Umfangsstelle der Walze in radialer
Richtung gegen die Walzenarbeitsfläche vorgeschoben. Die Schleifscheibe
besitzt dabei das Profil, welches in die Arbeitsfläche der Walze
eingearbeitet werden soll. Um die Schleifscheibe richtig anstellen
zu können und um die Bildung des gewünschten Profils der Walzen
arbeitsfläche während des Bearbeitungsvorganges überwachen zu können,
werden durch die Kaliberöffnung Lichtstrahlen hindurchgeschickt, die
mit Hilfe einer Optik auf einer Mattscheibe in vergrößertem Maßstab
die jeweiligen Konturen der Kaliberöffnung sichtbar werden lassen.
Da der optische Vergrößerungsfaktor bekannt ist, läßt sich mit Hilfe
des auf der Mattscheibe sichtbaren Schattenbildes nicht nur die Form,
sondern auch die Größe der Kaliberöffnung bestimmen. Auf diese Weise
kann man auch feststellen, wann die profilierte Schleifscheibe,
gegebenenfalls auch ein anderes Werkzeug, weit genug vorgeschoben ist
und in der einen bearbeiteten Walze das gewünschte Profil eingearbeitet
hat. Um auch die andere oder anderen Walzen, welche die Kaliberöffnung
bilden, ebenfalls bearbeiten zu können, ist es notwendig, das Walzgerüst
innerhalb der Vorrichtung um die Walzachse der Kaliberöffnung zu drehen,
damit die oder eine andere Walze in den Bereich des Werkzeuges gebracht
wird, um dort auf die gleiche Art bearbeitet zu werden. Dieses Drehen
des Walzgerüstes erfolgt bei der bekannten Vorrichtung mittels einer
besonderen Einrichtung, so daß das Walzgerüst nicht gelöst und neu
eingespannt zu werden braucht.
Obwohl beim Bearbeiten der zweiten und gegebenenfalls weiterer Walzen
dieselben optischen und mechanischen Mittel zur Verfügung stehen,
ergeben sich doch geringfügige, aber störende Abweichungen von der
gewünschten Idealform der Kaliberöffnung und von den gewünschten
Abmessungen derselben. Diese Ungenauigkeiten entstehen einmal dadurch,
daß die Konturen der Kaliberöffnung auf der Mattscheibe nicht so scharf
abgegrenzt erscheinen, wie dies notwendig wäre, weil während des
Bearbeitens kleine Späne und Tropfen der Kühlflüssigkeit in die
Kaliberöffnung gelangen und dabei ebenfalls einen Schatten erzeugen,
der auf der Mattscheibe nicht von dem Schatten unterscheidbar ist, den
die Walzenkontur verursacht. Dies erschwert die Beurteilung des
Schattenbildes und die laufende Einstellung des Werkzeuges anhand
desselben. Insbesondere von Walze zu Walze kommt es zu unterschiedlichen
Einstellungen des Werkzeuges. Doch selbst dann, wenn man die
Werkzeugeinstellung beim Bearbeiten der ersten Walze genau getroffen
hat und diese für die Bearbeitung der nächsten Walze bzw. Walzen
beibehält, dann ergeben sich trotzdem in der Praxis Abweichungen der
entstehenden Kaliberöffnung von der gewünschten Form und Größe,
und zwar dadurch, daß das Walzgerüst mit seinen Spann- und
Aufnahmeflächen sowie die Walzen und ihre Lagerungen
Herstellungstoleranzen besitzen. Folglich steht nach dem Drehen des
Walzgerüstes zwecks Bearbeitung der nächsten Walze diese nicht so
exakt auf ihrer theoretischen Position, wie dies wünschenswert ist.
Es kommt dann trotz beibehaltener Position des Werkzeuges doch zu
Form- und Abmessungsabweichungen in der Kaliberöffnung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der eine bessere Arbeitsflächenbearbeitung
möglich ist und mit der man eine Kaliberöffnung erreicht, die noch
genauer der gewünschten Form und den gewünschten Abmessungen entspricht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die
Kaliberöffnung eine deren Querschnittsmaße laufend ermittelnde
Meßeinrichtung eingreift, deren Istwerte ein Rechner mit vorgegebenen
Sollwerten vergleicht und daß das Werkzeug laufend in Abhängigkeit
von den Differenzen zwischen den Soll- und Istwerten an der
Walzenarbeitsfläche geführt ist. Unter der Kaliberöffnung versteht
man den freien Durchlaufquerschnitt, der sich in der Ebene der
Walzendrehachsen befindet und die von den Arbeitsflächen der
Walzen begrenzt wird. Mißt man diese Kaliberöffnung genau aus und
vergleicht jeden einzelnen Meßwert mit dem zugehörenden gewünschten
und deshalb vorgegebenen Sollwert, dann ergibt sich im Falle der
Abweichung ein Differenzwert, der als Einstellwert für das Werkzeug
dient. Das dabei verwendete Grundprinzip, nämlich das Feststellen
eines Istwertes, das Vergleichen mit einem Sollwert und das Einstellen
aufgrund eines Differenzwertes ist an sich bekannt, so daß die
Erfindung vor allem in der Anwendung dieses Prinzips bei einer
Vorrichtung zur spanabhebenden Arbeitsflächenbearbeitung von Walzen
zu sehen ist und darin, daß während der Bearbeitung der
Walzenarbeitsflächen laufend und direkt in der Kaliberöffnung gemessen
und danach das Werkzeug geführt wird.
Hierdurch wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß alle
Herstellungstoleranzen des Walzgerüstes, wie zum Beispiel der
Aufnahmeflächen und der Walzenlagerung, sowie alle Herstellungstoleranzen
der Vorrichtung ausgeschaltet werden. Die Istwerte stammen unmittelbar
aus der Kaliberöffnung, werden in Form von zahlreichen Meßimpulsen
mit hoher Genauigkeit übertragen, wo sie innerhalb eines Rechners mit
ebenfalls großer Genauigkeit mit den Sollwerten verglichen werden.
Die sich daraus ergebenden Differenzbeträge stellen wiederum eine sehr
genaue Ausgangsbasis für die Werkzeugeinstellung dar, so daß insgesamt
eine wesentlich exaktere Kaliberöffnung erzielt wird. Die Meßeinrichtung,
der Rechner und die Werkzeugeinteilung arbeiten vollautomatisch,
wodurch Fehleinstellungen von Hand vermieden werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt die
Meßeinrichtung einen innerhalb der Ebene der Kaliberöffnung sich
alternierend oder umlaufend bewegenden Sensor. Dieser kann beispielsweise
aus einem Taststift bestehen, der die Arbeitsflächen der Walzen
abtastet und dessen Ausweichbewegungen die Meßimpulse erzeugen. Der
Sensor kann aber auch aus einer berührungslos arbeitenden Luftdüse
bestehen, bei der kleinste Druckänderungen der Luft, hervorgerufen
durch Abstandsschwankungen zwischen Luftdüse und Walzenarbeitsflächen,
Meßimpulse für den Rechner erzeugen. Diese und andere an sich bekannte
Sensoren fahren die zu messenden Arbeitsflächen innerhalb einer
relativ kurzen Zeit mehrfach ab, ermitteln so laufend die
augenblickliche Größe und Form der Kaliberöffnung und melden damit auch
augenblicklich, wenn die gewünschte Kaliberöffnung erreicht ist. Die
Meldung und Auswertung der Meßimpulse erfolgt im Rechner. Dieser stellt
zum Beispiel das Ende der Bearbeitung dadurch fest, daß sich die
gemessenen Istwerte mit den eingegebenen Sollwerten decken. Es entstehen
keine Differenzwerte mehr und infolgedessen auch kein Vorschub des
Werkzeuges. Eine hierauf ansprechende Meldeeinrichtung kann den
Bedienungspersonen der Vorrichtung das Ende des Bearbeitungsvorganges
anzeigen und gegebenenfalls die Vorrichtung abschalten.
Besonders vorteilhaft ist es, daß die Bewegungsbahn des Sensors von der
Form der Kaliberöffnung abweichen kann. Inwieweit dies möglich ist,
richtet sich nach Art und Arbeitsweise des Sensors. Um eine möglichst
genaue Messung zu erreichen, empfiehlt es sich in den meisten Fällen,
den Sensor um eine stillstehende Drehachse umlaufen zu lassen, obwohl
es auch möglich ist, ihn etwa parallel zu den gewünschten Arbeits
flächenkonturen zu bewegen.
Empfehlenswert ist es, das Werkzeug mit einer Bahnsteuerung an der Walze
zu führen. Hierbei ist es nicht erforderlich, daß das Werkzeug,
beispielsweise eine Schleifscheibe, die gewünschte Form der Arbeits
flächen besitzt. Es wird im Gegenteil ein Werkzeug verwendet, das im
Schnittbereich wesentlich schmaler als die Arbeitsflächenbreite der
Walze ist. Dabei wird das Werkzeug in axialer und radialer Richtung so
an den Walzen geführt, daß das gewünschte Profil der Arbeitsflächen
entsteht. Hierdurch vermeidet man, daß das Werkzeug in die genaue Form
des Arbeitsflächenprofils der Walzen gebracht und trotz Verschleiß
durch wiederholtes Nacharbeiten in dieser Form gehalten werden muß.
Außerdem kann man mit der Bahnsteuerung sehr unterschiedliche
Arbeitsflächenprofile mit demselben Werkzeug erzeugen.
Ferner ist nach der Erfindung eine die Werkzeugform und Werkzeugschneid
fähigkeit überwachende Einrichtung vorgesehen. Diese Einrichtung kann
denselben Sensor benutzen, der die Kaliberöffnung ohnehin ausmißt.
Derartige Sensoren besitzen eine so hohe Empfindlichkeit, daß sie in
der Lage sind, eine höhere Oberflächenrauhigkeit der Arbeitsflächen
festzustellen. Da diese in aller Regel von einer mangelhaften
Schneidfähigkeit des Werkzeuges herrührt wird diese vom Sensor an den
Rechner gemeldet. Dieser erkennt durch die Art der Meßimpulse die
Oberflächenrauhigkeit. Die hier erwähnte Einrichtung besteht also
lediglich in einer besonderen Programmierung des Rechners, die diese
Art von Meßimpulsen des ohnehin vorhandenen Sensors aufnimmt und gesondert
meldet. Eine abweichende Werkzeugform, wie sie beispielsweise durch eine
verschlissene Schleifscheibe oder Schneidstahl gegeben ist, meldet der
Sensor dadurch, daß trotz eines ausreichend weiten Vorschubs der
Schleifscheibe in radialer Richtung die eingeschliffene Kontur der
Arbeitsflächen immer noch erheblich von der gewünschten Form abweicht,
also viel zu hohe Differenzwerte auftreten, die zu diesem Zeitpunkt
der Bearbeitung und bei dieser Vorschubposition der Schleifscheibe nicht
mehr vorhanden sein dürften. Derartige Abweichungen lassen sich auch
gesondert melden.
Im allgemeinen ist es ratsam, in Walzendrehrichtung zwischen dem Werkzeug
und der Meßeinrichtung eine Reinigungseinrichtung für die Walzenarbeits
fläche anzuordnen. Eine solche Reinigungseinrichtung kann aus einer
Bürste, einer Druckluftdüse oder ähnlichem bestehen. Sie verhindert, daß
Späne oder Kühlflüssigkeit bis in die Kaliberöffnung hinein vordringen,
den Sensor verschmutzen und das Meßergebnis beeinträchtigen. Ferner
empfiehlt es sich, das Werkzeug radial und parallel zur Walzendrehachse
verschiebbar auszubilden. So läßt sich jede sinnvolle und gewünschte
Arbeitsflächenkontur erreichen, wobei die Bewegungen des Werkzeuges
direkt vom Sensor über den Rechner in Abhängigkeit von den festgestellten
Differenzwerten durchgeführt werden. Demgegenüber kann auch anstelle
des Werkzeuges das Walzgerüst mit den Walzen radial und parallel zur
Walzendrehachse verschiebbar sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist für jede Walze des
Walzgerüstes ein gesondertes Werkzeug nebst Werkzeugführung vorgesehen.
Hierdurch ist es möglich, alle Walzen des Walzgerüstes gleichzeitig
zu bearbeiten, was eine erhebliche Zeiteinsparung und eine
Leistungssteigerung der Vorrichtung bedeutet. Aber auch bei dieser
Ausführungsform der Erfindung benötigt man nur einen Sensor und nur
einen Rechner, da beide in der Lage sind, für alle zum Beispiel drei
Werkzeuge beziehungsweise Werkzeugführungen die verschiedenen, jeweils
benötigten Differenzwerte zur Verfügung zu stellen. Es ist natürlich
notwendig, daß jede Werkzeugführung nur die Differenzwerte erhält, die
der entsprechenden Walze zugeordnet sind. Dies läßt sich aber durch
eine entsprechende Programmierung des Rechners sicherstellen. Es ist
dann jedoch erforderlich, daß die Werkzeuge gesondert radial und parallel
zur Walzendrehachse verschiebbar sind, bei fest eingespanntem Walzgerüst,
weil ein Verschieben des Walzgerüstes ein individuelles Bearbeiten
aller Walzen gleichzeitig nicht erlaubt.
In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer
Darstellung in der Seitenansicht;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II von Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt wie Fig. 2 bei drei Walzen pro
Kaliber;
Fig. 4 eine Vorrichtung wie Fig. 1 mit einer Schleifscheibe
als Werkzeug;
Fig. 5 und 6 ein Schnitt nach der Linie V-V von Fig. 4.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung (1) dargestellt, die einen Ständer (2)
besitzt, in dem ein Walzgerüst (3) mit bekannten nicht dargestellten
Mitteln gehalten und festgespannt ist. Außerdem besteht die Möglichkeit,
das Walzgerüst (3) um seine Walzgutdurchlaufachse zu drehen, so daß
wahlweise jede der mit (4) bezeichneten Walzen oben angeordnet sein kann.
Die Walzen (4) besitzen Arbeitsflächen (4 a), welche zylindrisch, aber
auch profiliert ausgebildet sein können. Mit Hilfe eines Drehstahls (5)
läßt sich die Walzenarbeitsfläche (4 a) der oberen Walze (4) bearbeiten.
Zu diesem Zweck kann man den Drehstahl (5) sowohl in radialer als auch
in axialer Richtung relativ zur Walzendrehachse (4 b) bewegen.
Die beiden Walzen (4) bilden gemeinsam eine Kaliberöffnung (6), deren
Form und Größe von der Art der Bearbeitung der Arbeitsflächen (4 a)
mit dem Drehstahl (5) abhängig ist. In der Kaliberöffnung (6) befindet
sich ein Sensor (7), der zu einer Meßeinrichtung (8) gehört, die in
eine Zentrierbohrung des Walzgerüstes (3) eingesetzt ist. Der Sensor (7)
bewegt sich innerhalb der Kaliberöffnung (6), in der mit II-II bezeichneten
Ebene, wobei Form und Größe der Kaliberöffnung (6) abgetastet und in
Meßimpulse umgesetzt werden. Diese Meßimpulse gelangen über eine
entsprechende Verbindungsleitung (9) zu einem Rechner (10), in dem
diese Meßimpulse als Istwerte mit zuvor eingegebenen Sollwerten
verglichen werden, welche für die gewünschte Kaliberöffnung (6) gelten.
Abweichungen zwischen den Istwerten der Meßeinrichtung (8) und den
eingegebenen Sollwerten ermittelt der Rechner (10) und die sich
daraus ergebenden Differenzwerte werden in Einstellimpulse umgewandelt,
welche über Verbindungsleitungen (11 und 12) Stellmotoren (13 und 14)
zugeleitet werden, die das axiale und radiale Verschieben des
Werkzeuges (5) um den gewünschten Betrag durchführen. In entsprechender
Weise verändert sich die Form und vergrößern sich die Abmessungen der
Kaliberöffnung (6), was dann die Meßeinrichtung (8) mit dem Sensor (7)
wieder feststellt. Dabei nähern sich die Istwerte mit fortschreitender
Bearbeitung immer weiter den Sollwerten, bis diese erreicht sind und
keine Differenzwerte mehr ermittelt werden, also der Vorschub durch die
Stellmotoren (13 und 14) nicht mehr stattfindet. Die Arbeitsflächen
bearbeitung ist dann für die obere Walze (4) abgeschlossen.
Zur Bearbeitung der unteren Walze (4) läßt sich diese in die Position
der oberen Walze (4) bringen, und zwar durch entsprechendes Drehen
oder Verschieben des Walzgerüstes (3) in dem Ständer (2), was man auch
durch einen nicht dargestellten Drehtisch beziehungsweise Schlitten
der Vorrichtung (1) durchführen kann. Im übrigen läßt sich die
Vorrichtung (1) auch so ausgestalten, daß sie unterhalb des
Walzgerüstes (3) angeordnet ist und das Walzgerüst (3) horizontal liegt.
Diese Position zeigt Fig. 1 dann, wenn man das Zeichnungsblatt um 90°
dreht. Eine andere Möglichkeit, die zweite Walze (4) zu bearbeiten,
besteht darin, einen zweiten Drehstahl (5) in entsprechender Weise
im Bereich der zweiten Walze (4) anzuordnen und ebenfalls mit
Stellmotoren (13 und 14) zu versehen, die von derselben Meßeinrichtung (8)
und demselben Rechner (10) mit Stellimpulsen versorgt werden können.
Die Fig. 2 und 3 zeigen, daß Walzgerüste (3) sowohl mit zwei als auch
mit mehr Walzen (4) pro Kaliber auf der Vorrichtung gemäß Fig. 1
bearbeitet werden können. Außerdem ist dort dargestellt, daß der
Sensor (7) der Meßeinrichtung (8) innerhalb der Kaliberöffnung (6)
entweder umläuft oder sich alternierend auf einer Kreisbahn bewegt
und dabei die Arbeitsflächen (4 a) der Walzen (4) abtastet. Die
Entfernung der Arbeitsflächen (4 a) von der Drehachse wird dabei bei
den verschiedensten Winkelstellungen des Sensors (7) gemessen und
an den Rechner (10) weitergeleitet. Der Sensor (7) kann sowohl als
berührender Taststift als auch als berührungslos arbeitende Luftdüse
oder als mit Lichtstrahl, Ultraschall oder ähnlichem arbeitender Kopf
ausgebildet sein. Dabei ist es nicht erforderlich, daß sich der Sensor (7),
wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, auf einer Kreisbahn bewegt, sondern er
kann auf einer anderen vorbekannten Bahn geführt werden, die nicht
einmal parallel zu den Konturen der Arbeitsflächen (4 a) zu verlaufen
braucht.
Fig. 4 unterscheidet sich von Fig. 1 im wesentlichen nur dadurch, daß
zur Vereinfachung der Zeichnung der Rechner (10) und die
Verbindungsleitungen (9, 11 und 12), fortgelassen worden sind und vor
allem dadurch, daß anstelle des Drehstahles (5) eine motorisch
angetriebene Schleifscheibe (15) als spanabhebendes Werkzeug vorgesehen
ist. Auch eine solche Schleifscheibe kann mehrfach, beispielsweise
für jede Walze (4), vorgesehen sein.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie die Schleifscheibe (15) in radialer und
axialer Richtung durch die Stellmotoren (14 und 13) verstellt werden
kann, dabei ist die Schleifscheibe (15) so profiliert, daß bei korrekter
radialer Position die gewünschte Form der Arbeitsfläche (4 a) und damit
der Kaliberöffnung (6) erreicht wird. Das axiale Verstellen der
Schleifscheibe (15) dient lediglich als Ausgleich für Fertigungstoleranzen.
Es ist damit möglich, die Schleifscheibe (15) genau mittig zur Walze (4)
einzustellen.
In Fig. 6 jedoch ist die Schleifscheibe (15) nicht mit dem Halbmesser (R)
versehen, der beispielsweise in die Walze (4) eingeschliffen werden soll,
sondern mit einem wesentlich kleineren Halbmesser (r). Der Drehpunkt
dieses kleineren Halbmessers (r) wird auf der mit zwei Pfeilen
dargestellten Kreisbahn bewegt, so daß der Halbmesser (R) in der
Walze (4) entsteht. Die dazu erforderliche Bewegung der Schleifscheibe (15)
wird ebenfalls durch die Stellmotoren (13 und 14) erzielt, die in
entsprechender Weise vom Rechner (10) angesteuert werden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur spanabhebenden Arbeitsflächenbearbeitung von mehreren,
in einem Walzgerüst betriebsbereit eingebauten, eine gemeinsame
Kaliberöffnung bildenden Walzen, bei der außerhalb der Kaliberöffnung
mindestens ein Werkzeug an wenigstens einer angetriebenen Walze
in Abhängigkeit von Form und Größe der Kaliberöffnung radial und
axial geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Kaliberöffnung (6) eine deren Querschnittsmaße laufend
ermittelnde Meßeinrichtung (7, 8) eingreift, deren Istwerte ein
Rechner (10) mit vorgegebenen Sollwerten vergleicht und daß das
Werkzeug (5, 15) laufend in Abhängigkeit von den Differenzen
zwischen den Soll- und Istwerten an der Walzenarbeitsfläche (4 a)
geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßeinrichtung (8) einen innerhalb der Ebene der
Kaliberöffnung (6) sich alternierend oder umlaufend bewegenden
Sensor (7) besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Bewegungsbahn des Sensors (7) von der Form der
Kaliberöffnung (6) abweicht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkzeug (5, 15) mit einer
Bahnsteuerung an der Walze (4) geführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß eine die Werkzeugform und
Werkzeugschneidfähigkeit überwachende Einrichtung (7, 8, 10)
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß in Walzendrehrichtung zwischen
dem Werkzeug (5, 15) und der Meßeinrichtung (7, 8) eine
Reinigungseinrichtung für die Walzenarbeitsfläche (4 a) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkzeug (5, 15) radial und
parallel zur Walzendrehachse (4 b) verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Walzgerüst (3) mit den
Walzen (4) radial und parallel zur Walzendrehachse (4 b) verschiebbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß für jede Walze (4)
des Walzgerüstes (3) ein gesondertes Werkzeug (5, 15) nebst
Werkzeugführung vorgesehen ist.
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