-
Beschreibung
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Anlagendiagnosesystem, insbesondere
ein System, das abweichende Ubergangszustände überwacht, die während des Betriebes
eines Atomkraftwerkes auftreten und dabei eine Diagnose aufstellt, und die Diagnoseinformationen
auf einem Display anzeigt.
-
Bisher bekannte Anlagediagnosesysteme waren zum Beispiel so aufgebaut,
wie es das Blockschaltbild nach Figur 1 zeigt. In diesem System ist eine Datensammeleinheit
1, ein Prozessor 2 für die gesammelten Daten, ein Datenspeicher 3, ein Logikspeicher
4 zum Speichern der Logik zur Verarbeitung der Daten, ein Prozessor 5 zur Durchführung
einer Diagnose auf der Basis der Daten der Diagnoselogik, ein Ergebnisspeicher 6
zum Speichern der Diagnoseergebnisse und ein Prozessor 7 zum Ausgeben der Daten
jeder der Speicher 3, 4, 6 vorgesehen. Das Bezugszeichen 8 bezeichnet einen Prozessor,
der Informationen bezüglich der Ursache eines Abweichungszustandes verarbeitet,
der einer Korrektur und einer vorbestimmten Weiterleitung bedarf. Dieser Vorgang
wird aufgrund der Diagnose eines Entscheidungsbaums (cause consequence tree, nachfolgend
als CCT bezeichnet) durchgeführt, der die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung
darstellt, und zwar aus den Arbeitsresultaten der Ausgangsdaten des Prozessors 7
und der Ausgangsdaten der Speicher 3 und 4. Das Bezugszeichen 9 bezeichnet ein Display
wie zum Beispiel eine Kathodenstrahlröhre.
-
Nachfolgend soll die Funktion dieses bekannten Systems erläutert werden.
Die von der Anlage kommenden Rohdaten werden in die Datensammeleinheit 1 eingegeben,
dort digital verarbeitet und an den Prozessor 2 weitergeleitet. Die Daten werden
in dem Prozessor 2 auf ihre Grenzwerte geprüft und dann in dem Speicher 3 gespeichert.
Der Prozessor 5 führt an den Daten des Datenspeichers 3 eine logische Verarbeitung
durch zwecks Diagnose auf der Basis der Diagnoselogik im Logikspeicher 4 und speichert
die Ergebnisse im Ergebnisspeicher 6. Auf der anderen Seite führt der Prozessor
7 eine Prüfung auf Abweichungszustände in der Anlage durch sowie eine Identifikation
der Ursache und der Folgen aufgrund der in den Speichern gespeicherten Daten. Der
Prozessor 8 berechnet die tatsächliche Auftrittszeit bezüglich des vorbestimmten
Phänomens im Prozessor 7 und gibt dementsprechend Ausgangsinformationen über die
Ursache des Abweichungszustandes, die notwendige Korrektur und die vorbestimmte
Weiterleitung aus aufgrund der aus dem Abweichungszustand mittels der CCT-Logik
diagnostizierten Information, während das Display 9 die vom Prozessor 8 kommende
Information ausgibt.
-
Ein solches bekanntes Diagnosesystem kann Abweichungszustände während
des normalen Anlagenbetriebes feststellen, indem es die CCT-Logik anwendet und die
Diagnoseergebnisse mit Hilfe des Displays überwacht.
-
Neben den Abweichungszuständen während des normalen Anlagenbetriebes
kann dieses bekannte System jedoch beim Auftreten weiterer ernster Abweichungszustände,
wie bei vorübergehenden Störungen oder bei Unfällen, die gleichzeitig auftreten,
keine Informationen ausgeben, um diese Abweichungszustände in einer Weise zu
überwachen,
die der Prioritätsreihenfolge der Wichtigkeit solcher Fälle entspricht, so daß das
Bedienungspersonal solche abweichenden Ubergangszustände nicht genau und schnell
erkennen kann.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Anlagendiagnosesystem sorzuschlagen, das diese erwähnten Nachteile der bekannten
Systeme vermeidet. Insbesondere soll ein Anlagendiagnosesystem geschaffen werden,
in dem die Diagnoseresultate von abweichenden Übergangzuständen der Anlage automatisch
entsprechend ihrer Wichtigkeit dieser Fälle an ein Display ausgegeben werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Anlagendiagnosesystem,
das derart ausgebildet ist, daß die Anlagendaten bezüglich eines Abweichungszustandes
(abnormal state) während des Normalbetriebes (normal operation), einer vorübergehenden
Störung (plant trip) und während eines Unfalles (accident) in der Anlage durch eine
Datensammeleinheit gesammelt werden, daß die Logik für eine Diagnose dieser Anlagendaten
in einem Logikspeicher gespeichert sind, daß eine Diagnose jeder Anlageninformation
durch einen Prozessor auf der Basis dieser Logik durchgeführt wird, daß die Diagnoseergebnisse
in einem Ergebnisspeicher gespeichert werden und daß dann, wenn die Diagnoseergebnisse-
gleichzeitig auftreten, diese für das Erkennen durch die Bedienungsperson nacheinander
in einer Reihenfolge ausgegeben werden, in der die Priorität entsprechend der Wichtigkeit
durch einen Prioritätsprozessor bestimmt wird.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Anlagendiagnosesystems
bekannter Bauart; Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Anlagendiagnosesystems gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung; Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Darstellung des
Diagnosevorganges in dem Prozessor nach Figur 2; und Fig. 4 ein Flußdiagramm zur
Darstellung der Prioritätsbestimmung in dem System nach Figur 2.
-
In dem System nach Figur 2 ist ein Logikspeicher 4a zum Speichern
der Diagnoselogik eines Abweichungszustandes während des normalen Anlagenbetriebes,
während einer vorübergehenden Störung und während eines Unfalles der Anlage vorgesehen.
Außerdem ist ein Prozessor 5a gezeigt, mit dem nicht nur die Diagnoseverarbeitung
eines Abweichungszustandes während des Normalbetriebes erfolgt, sondern auch eine
Diagnose während einer vorübergehenden Störung oder eines Unfalles in der Anlage
durchgeführt wird. Ein Ergebnisspeicher 6a zum Speichern der Diagnoseergebnisse
bezüglich eines Abweichungszustandes, einer vorübergehenden Störung und eines Unfalles
ist vorgesehen sowie ein Prioritätsprozessor 10 zur Bestimmung, welches Diagnoseergebnis
bevorzugt ausgegeben werden soll, wenn drei Arten von Diagnoseergebnissen gleichzeitig
auftreten. Dieser Prioritätsprozessor sorgt
dafür, daß das bestimmte
Diagnoseergebnis mit Vorzug an das Display 9 ausgegeben wird. Diejenigen Teile der
Figur 2, die denen der Figur 1 ähnlich sind, sind mit den gleichen Bezugszeichen
versehen und werden nicht erneut beschrieben.
-
Als nächstes soll die Funktion dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Anlagendiagnosesystems beschrieben werden. Die Anlagendaten werden von der Datensammeleinheit
1 aufgenommen, dort digital verarbeitet und anschließend an den Prozessor 2 gegeben.
-
Der Prozessor 2 führt eine Verarbeitung im Wege der Grenzwertprüfung
dieser Daten durch und die Ergebnisse werden in dem Datenspeicher 3 gespeichert.
Diese gespeicherten Daten enthalten solche zur Bestimmung des Arbeitszustandes,
die sich auf die Betriebsart der Anlage wie vörübergehende Störung, Unfall oder
andere prinzipielle Variable beziehen. In dem Prozessor 5a wird auf der Basis der
in dem Logikspeicher 4a gespeicherten Logikdaten sowohl ein Diagnosevorgang (siehe
Flußdiagramm nach Figur 3) als auch die Ausführung einer Diagnosefunktion periodisch
durchgeführt, und es werden Anzeige-Merker gesetzt oder zurückgestellt entsprechend
der oben angegebenen Betriebsart, wenn abweichende Übergänge auftreten. Die in dem
Logikspeicher 4a gespeicherten Logikdaten sind zum Beispiel Störzustands-Diagnosedaten
(CCT) während des Normalbetriebes, Diagnoselogikdaten bei vorübergehenden Störungen
und bei Unfällen der Anlage. Der Ergebnisspeicher 6a speichert die Merker-Information,
die durch den Prozessor 5a bestimmt wird, und zwar in der Weise, daß derjenige Diagnosezustand
bestimmt wird, der von den drei Anzeige-Merkern angezeigt werden soll. Der Prozessor
7 berechnet auszugebene Diagnosedaten aufgrund der in den Speichern 3, 4a und 6a
gespeicherten
Daten. Der Prozessor 8 führt eine Ordnung der Diagnoseergebnisse des Prozessors
7 durch, um diese für die Anzeige vorzubereiten.
-
In dem Prioritätsprozessor 10 werden die Ausgabedaten auf der Basis
der Information des Diagnoseergebnisspeichers 6a und des Prozessors 8 periodisch
auf den neusten Stand gebracht, und zwar entsprechend dem Setzen oder Rückstellen
der Anzeige-Merker in dem Diagnoseresultatsspeicher 6a, siehe hierzu das Flußdiagramm
nach Figur 4. Entsprechend diesem Flußdiagramm werden die Diagnosedaten eines Unfalles
mit höchster Priorität bei jeder Diagnose an das Display 9 ausgegeben, während die
Diagnosedaten einer vorübergehenden Störung der Anlage die nächste Priorität in
der Reihenfolge und die Diagnosedaten während eines Abweichungszustandes die niedrigste
Priorität erhalten. Wenn diese drei Arten von Diagnosedaten sich in ihrem Auftreten
überlappen, so wird die Information mit der niedrigeren Priorität automatisch zur
Anzeige auf dem Display 9 auf eine höhere Priorität geschaltet.
-
Obwohl bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform jede Diagnoselogik
bei einem Abweichungszustand während des Normalbetriebes, bei einer vorübergehenden
Störung und bei einem Unfall in der Anlage in demselben Logikspeicher 4a gespeichert
ist, die Diagnose in demselben Prozessor 5a durchgeführt und jedes Diagnoseergebnis
in demselben Ergebnisspeicher 6a gespeichert wird, können diese auch in einzelnen
Speichern oder Prozessoren verarbeitet werden. Es können auch mehrere Displays 9
vorgesehen sein, so daß die Diagnoseinformation des Abweichungszustandes,
der
vorübergehenden Störung und eines Unfalles der Anlage getrennt angezeigt werden
können.
-
Gemäß der vorstehend beschriebenen Erfindung wird eine Diagnose eines
abweichenden Übergangszustandes während des Anlagenbetriebes durchgeführt und die
Diagnoseergebnisse werden auf einem Display getrennt ausgegeben, und zwar für den
Unfallzustand, die vorübergehende Störung und den Abweichungszustand während des
Normalbetriebes. Die Resultate werden automatisch aktualisiert und entsprechend
ihrer Priorität angezeigt, so daß eine Bedienungsperson den Abweichungszustand schnell
und sicher erkennen und eine Korrektur abhängig von diesen Abweichungszuständen
sicher und leicht durchführen kann. Auf diese Weise wird die Belastung der Bedienungsperson
deutlich reduziert, was zu einer Verbesserung der Anlagensicherheit und -verfügbarkeit
führt.