DE3613348A1 - Spritzpistole fuer farben, lacke oder dergleichen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritzpistole für Far­ ben, Lacke oder dergleichen, deren im wesentlichen zylindri­ sches Gehäuse mit einem Kanäle für die Rundstrahl- und Breit­ strahlzerstäubung aufweisenden, einen Düsenraum besitzenden Kopfende versehen ist, wobei die Kanäle für Rundstrahl- und Breitstrahlzerstäubung wahlweise oder gemeinsam an eine Druckluftquelle anschließbar sind und der Düsenraum die Farbdüse mit der Düsennadel aufnimmt, durch die die Weite der Düsenöffnung einstellbar ist.

Es ist bekannt, Spritzpistolen für flexible Farbspritzan­ lagen von Rundstrahl- auf Breitstrahlzerstäubung umzuschal­ ten, wobei man bisher im allgemeinen mit einer Zerstäuber­ luft unter Mitteldruck von 1,5 bis 4,0 bar arbeitete und die Farbmenge für Rundstrahl- und Breitstrahlzerstäubung bei gleichbleibender Arbeitsgeschwindigkeit durch die Dü­ senöffnungsweite auf einen Mittelwert einstellte. Dadurch wurde bei der Rundstrahlzerstäubung zu viel und bei der Breitstrahlzerstäubung zu wenig Farbe auf die zu spritzenden Gegenstände aufgetragen, das heißt bei gleichbleibender Ar­ beitsgeschwindigkeit wurden unterschiedliche Schichtdicken der Farben aufgetragen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei Umschaltung von Spritzpistolen von Rundstrahl- auf Breitstrahlzerstäubung bzw. umgekehrt, die Farbmenge bei gleichbleibender Arbeits­ geschwindigkeit automatisch an die Art der Zerstäubung anzu­ passen und dabei für die Zerstäubung mit einem niedrigen Druck von 0,2 bis 0,5 bar Luftdruck zu arbeiten.

Diese Aufgabe wird bei der eingangs erwähnten Spritzpistole dadurch gelöst, daß alle Kanäle mit einer Drossel versehen sind, die den zugeführten Luftdruck aus der Druckluftquelle auf Niederdruck verringern und daß der Düsenraum über die Drosselkanäle mit einem an die Druckluftquelle anschließbaren Gehäuseraum verbunden ist, in welchem ein mit der Düsennadel verbundener, gegen den Luftdruck abgefederter Steuerkolben gelagert ist, der unter der Luftdruckbelastung aus der Druck­ luftquelle gegen die Abfederung in eine erste Stellung zum Öffnen der Düsenmündung gegen einen Anschlag und in eine zweite Stellung mit Erweiterung der Düsenöffnung nach Verstel­ lung des Anschlages zur Anlage konmt.

Der Anschlag kann dabei hydraulisch verstellt werden oder elektromagnetisch oder durch einen Motor oder von Hand.

Durch die einfache Druckherabsetzung der aus einer Druck­ luftquelle mit etwa 1,5 bis 4,0 bar in die Spritzpistole einzuführende Luft auf Niederdruck von etwa 0,2 bis 0,5 bar mittels der Drosseln in den Kanälen, die für die Rundstrahl­ zerstäubung unmittelbar an der Düsenmündung und bei der Breitstrahlzerstäubung auf einem Kreis mit Abstand von der Düsenmündung enden, wird gegenüber bekannten Spritzverfahren erheblich an Luftmenge und Materialverbrauch gespart und gegenüber der bisherigen Zerstäubung durch Druckluft mit 1,5 bis 4,0 bar tritt auch nur ein sehr geringer Farbnebel mit geringer Umweltbelastung auf. Vor allem wird die zu zerstäubende Farbmenge durch die Ausbildung der Spritzpi­ stole nach der Erfindung auf die Rundstrahlzerstäubung (kleine Farbauftragfläche) und die Breitstrahlzerstäubung (große Farbauftragsfläche) eingestellt, wobei lediglich die Anschlagstellungen verändert zu werden brauchen, was hydraulisch, elektromagnetisch, motorisch oder von Hand geschehen kann.

Durch die Ausbildung nach der Erfindung wird eine automa­ tische Vorluftzufuhr vor dem Farbaustritt aus der Spritz­ düse und auch eine Nachluftzufuhr nach Absperren der Düsen­ mündung erreicht, das heißt es wird eine saubere Zerstäu­ bung von Farbtropfen zu Beginn des Spritzvorganges und eine etwaige erforderliche Restzerstäubung nach Abschalten der Farbzufuhr zur Düsenmündung erreicht, wie noch beschrieben wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung er­ läutert, die einen axialen Längsschnitt durch die Spritz­ pistole nach der Erfindung zeigt.

Die Spritzpistole besteht aus einem im wesentlichen zylin­ drischen Gehäuse 1 mit anschraubbarem Zerstäubungskopf 2 am einen Ende und einem Verschlußdeckel 3 am anderen Gehäuse­ ende. Das Gehäuse 1 ist durch eine Zwischenwand 4 in einen über einen Anschluß 5 an eine Druckluftquelle angeschlos­ senen Raum 6 und einen Düsenraum 7 unterteilt. In der Zwi­ schenwand 4 ist die vom Düsenraum 7 umgebene Düse 8 ge­ lagert, deren Mündung in einer Zerstäuberöffnung 9 des Ge­ häusekopfes 2 liegt. In die Düse 8 mündet bei 10 eine an einen Farbbehälter oder dergleichen angeschlossene, abschalt­ bare Leitung. Durch die Düse 8 verläuft die geführte Düsen­ nadel 11, die im Druckluftraum 6 mit einem Steuerkolben 12 durch eine Abfederung 13 in einer Ruhestellung gehalten wird, in der die Nadel 11 die Düsenöffnung verschließt.

Der Kolbenraum 6 ist über Kanäle 14 mit eingebauter Druck­ luftdrossel 15 mit dem Düsenraum 7 verbunden, aus dem die Luft zur Farbzerstäubung durch die Kopföffnung 9 aus­ strömt.

Die Kolbenabfederung 13 stützt sich an einer Zwischenwand 16 eines mit dem Gehäuse 1 lösbar verbundenen Gehäuseteiles 1 a ab. Durch die Zwischenwand 16 verläuft ein Anschlag 17 eines im Gehäuseraum 18 begrenzt verschiebbaren Anschlagkolbens 19. Der Gehäuseraum 18 ist über einen Anschluß 20 mit der Druckluftquelle verbindbar und gegen die Druckluftquelle auch absperrbar.

Zum Betrieb der Spritzpistole mit Rundstrahlzerstäubung wer­ den die beiden Druckräume 6 und 18 über die Anschlüsse 5 und 20 an die Druckluftquelle angeschlossen. Es bewegt sich dadurch der Anschlagkolben 19 gegen die Zwischenwand 16 und legt damit den Anschlag 17 mit seinem Ende fest. Gleichzei­ tig wird der Steuerkolben 12 gegen die Federung 13 zur Anla­ ge an den Anschlag 17 verschoben und damit wird die mitge­ nommene Düsennadel 11 die Düsenmündung entsprechend der be­ nötigten Farbmenge für die Rundstrahlzerstäubung öffnen.

Die Zerstäuberluft wird nach Anschluß an die Druckluftquel­ le über die Kanäle mit der Drosselung 15 durch die Kopf­ öffnung 9 als Niederdruckluft mit 0,2 bis 0,5 bar austre­ ten bevor die Düsennadel 11 die Düsenmündung freigegeben hat, so daß damit bei dem Öffnen der Düsenmündung austre­ tende Farbtropfen an der Düsenmündung erfaßt und zerstäubt werden (Vorluft).

Ist die Rundstrahlzerstäubung beendet, so wird die Druck­ luftzufuhr zu den Räumen 6 und 18 gesperrt, womit der Steuerkolben 12 durch die Federung 13 in seine Ruhelage nach Schließen der Düsenmündung durch die Düsennadel 11 zurückkehrt. Die in den Räumen 6 und 7 noch vorhandene Luft (Nachluft) tritt dann durch die Kopföffnung 9 aus und zer­ stäubt dabei etwa an der Düsenmündung noch vorhandene Farb­ tropfen.

Nach der Rundstrahlzerstäubung mit kleiner Düsenmündungs­ öffnung wird die Druckluftquelle unter bleibendem Anschluß an den Raum 6 vom Anschluß 20 abgeschaltet und mit dem An­ schluß 21 verbunden, an welchem Kanäle 22 mit einer den Druck herabsetzenden Drossel 23 angeschlossen sind, die auf einem Kreis in Abstand von der Kopföffnung 9 münden. Durch diese Schaltung wird der Raum 18 drucklos und damit drückt der belastete Steuerkolben 12 den Anschlag 17 mit dem Anschlagkolben 19 weiter gegen die Federung 13 zurück, bis der Anschlagkolben 19 gegen einen Anschlag 24 zur Anlage kommt. Durch die dabei erfolgende Bewegung des Steuerkolbens 12 wird die Düsennadel 11 weiter aus der Düsenmündung zurückgezogen und damit die Düsenmündung wei­ ter geöffnet, so daß dadurch entsprechend größere Farbmen­ gen entsprechend der Breitstrahlzerstäubung zerstäubt wer­ den.

Es ist nach der Erfindung möglich, je nach Farben- oder Lackart die aus der Düse zu zerstäubenden Mengen einstellen zu können, indem der Anschlag 17 im Anschlagkolben 19 und der Anschlag 24 im Verschlußdeckel 3 mehr oder weniger stark axial, z.B. durch Verschrauben, verstellt werden.

Claims (6)

1. Spritzpistole für Farben, Lacke oder dergleichen, deren im wesentlichen zylindrisches Gehäuse mit einem Kanäle für die Rundstrahl- und Breitstrahlzerstäubung aufwei­ senden, einen Düsenraum besitzenden Kopfende versehen ist, wobei die Kanäle für die Rundstrahl- und Breit­ strahlzerstäubung wahlweise oder gemeinsam an eine Druckluftquelle anschließbar sind und der Düsenraum die Farbdüse mit der Düsennadel aufnimmt, durch die die Weite der Düsenöffnung einstellbar ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß alle Kanäle (14, 22) mit einer Drossel (15, 23) versehen sind, die den zugeführten Luftdruck aus der Druckluftquelle auf Niederdruck verringern und daß der Düsenraum (7) über die Drosselkanäle (14, 22) mit einem an die Druckluftquelle anschließbaren Ge­ häuseraum (6)verbunden ist, in welchem ein mit der Düsennadel (11) verbundener gegen den Luftdruck ab­ gefederter Steuerkolben (12) gelagert ist, der unter der Druckluftbelastung aus der Druckluftquelle gegen die Abfederung (13) in eine erste Stellung gegen einen eingestellten Anschlag (17) zum Öffnen der Düsen­ mündung und in eine zweite Stellung mit Erweiterung der Düsenöffnung nach Verstellung des Anschlages (17) zur Anlage kommt.

2. Spritzpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (17) mit einem Anschlagkolben (19) ein­ stellbar verbunden ist, der durch Druck aus der Druckluft­ quelle in einer ersten Stellung gehalten wird und nach Aufhebung des Druckes auf den Anschlagkolben (19) durch den unter Druck stehenden Steuerkolben (12) gegen dessen Abfederung (13) gegen einen zweiten einstellbaren Anschlag (24) zur Anlage kommt.

3. Spritzpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (17) aus der ersten in die zweite Stel­ lung und umgekehrt durch einen Elektromagneten einstell­ bar ist.

4. Spritzpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (17) als Spindel durch einen Elektro­ motor oder von Hand in die beiden Endstellungen ver­ schraubbar ist.

5. Spritzpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftdruck aus der Druckluftquelle durch die Drosseln (15, 23) in den Kanälen (14, 22) von 1,5 bis 4,0 bar auf Niederdruck von 0,2 bis 0,5 bar herabgesetzt ist.

6. Spritzpistole nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Drosseln (15, 23) in den Kanälen (14, 22) durch Drosseln mit abgeänderter Drosselbohrung austausch­ bar sind.