DE3608693C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/90—Carbides
- C01B32/914—Carbides of single elements
- C01B32/949—Tungsten or molybdenum carbides
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Manufacture Of Metal Powder And Suspensions Thereof (AREA)
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Her
stellung von Wolframschmelzkarbid, wobei Wolfram-Metallpulver und
Graphit gemischt, das Wolframschmelzkarbid unter Schutzgas in einem
Schmelztiegel erschmolzen, die Schmelze abgeschreckt sowie dabei zu
einem Produkt für die Weiterverwendung geformt wird. Die Ausgangs
stoffe sind Wolfram-Metallpulver und Graphitpulver. Als Schutzgas
wird im allgemeinen Argon eingesetzt. Das Wolframschmelzkarbid dient
als Hartstoff, z. B. bei der Herstellung von Aufpanzerungen, von
Schneidwerkzeugen und dergleichen.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Wolframschmelz
karbid (Kieffer, Benesovsky "Hartstoffe", Wien 1963, S. 186, 187)
wird die Mischung in einen Schmelztiegel aus Graphit eingefüllt, der
einem Kohlerohrkurzschlußofen angehört. Das schmelzflüssige Wolfram
schmelzkarbid fließt in eine Form ein. Zur Weiterverarbeitung wird
es zu Pulver zerkleinert. Um möglichst porenfreie Formlinge zu er
halten, ist es bekannt, mit einem rotierenden Kohlerohrkurzschluß
ofen zu arbeiten. Das so hergestellte Wolframschmelzkarbid schwankt
wegen des Einsatzes von Schmelztiegeln aus Graphit in qualitätsbe
einträchtigender Weise in bezug auf den Kohlenstoffgehalt, und zwar
sowohl in bezug auf den gebundenen als auch in bezug auf den
freien Kohlenstoff. Der für die Härte wesentliche Gehalt an feinlamel
larem Gefüge befriedigt häufig nicht. Andererseits verlangt die
Praxis feinkörniges Wolframschmelzkarbid mit definiertem Gehalt an
gebundenem und freiem Kohlenstoff und hohem Gehalt an feinlamellarem
Gefüge, wobei der Gehalt an freiem Kohlenstoff möglichst gering sein
soll. - Bei dem gattungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von
Wolframschmelzkarbid (CH-PS 1 95 947, Ullmanns Enzyklopädidie der
techn. Chemie 1975, Band 9, Seiten 124 bis 127) iegen die Verhält
nisse ähnlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Ver
fahren so zu führen, daß ein Produkt mit sehr genau bestimmten
Kohlenstoffgehalten und sehr geringem Gehalt an freiem Kohlenstoff
entsteht. Darüber hinaus soll das Produkt einen sehr hohen Gehalt
an feinlamellarem Gefüge aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Mischung
in einem kohlenstofffreien Schmelztiegel erschmolzen wird und daß
das schmelzflüssige Wolframschmelzkarbid kontinuierlich unter Schutz
gas auf einen, mit vorgegebener Umdrehungsgeschwindigkeit rotieren
den, gekühlten Drehteller aufgegossen sowie von diesem abgeschleudert
wird, wobei es unter Schutzgas zu Wolframschmelzkarbidkugeln er
starrt. Die Wolframschmelzkarbidkugeln stellen bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren das Produkt für die Weiterverwendung dar. Das
erfindungsgemäße Verfahren kann ohne weiteres in allen Stufen konti
nuierlich geführt werden. Eine solche Verfahrensweise zeichnet sich
durch geringen Aufwand in apparativer Hinsicht aus, weil mit ver
hältnismäßig kleinen Aggregaten gearbeitet werden kann, auch wenn
verhältnismäßig große Mengen an Wolframschmelzkarbid in vorgege
bener Zeit erzeugt werden müssen. Diese Verfahrensweise ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung kontinuierlich in den kohlenstoff
freien Schmelztiegel eingeführt und kontinuierlich das Wolframschmelz
karbid in dem Lichtbogen erschmolzen wird. Der Schmelztiegel ist
z. B. ein Kupfertiegel. Durch die Umdrehungsgeschwindigkeit des
Drehtellers läßt sich der Durchmesser der Wolframschmelzkarbidkugeln
einstellen. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung arbeitet
man mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit des Drehtellers im Bereich
zwischen 100 bis 500 Umdrehungen pro Minute. Dabei kann
das schmelzflüssige Wolframschmelzkarbid mit einem solchen Mengen
strom auf den Drehteller aufgegeben werden, daß Wolframschmelzkar
bidkugeln mit einem kleinsten Durchmesser von etwa 10 µm und ei
nem großen Durchmesser von etwa 500 µm entstehen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich der Kohlenstoffgehalt
im Wolframschmelzkarbid sehr exakt einstellen. Das gilt sowohl für
den gebundenen Kohlenstoff als auch für den freien Kohlenstoff, für
den sehr niedrige Werte erreichbar sind, beispielsweise läßt sich er
reichen, daß der Gehalt an freiem Kohlenstoff unter 0,05 Gew.-% liegt.
Da das Gießen des Wolframschmelzkarbids kontinuierlich auf einen
gekühlten Drehteller erfolgt, ist die Abkühlungsgeschwindigkeit in
vorgegebenen Grenzen einstellbar. Dadurch lassen sich einerseits der
Durchmesser der Wolframschmelzkarbidkugeln und andererseits das
Gefüge beeinflussen. Ohne Schwierigkeiten läßt sich erreichen, daß
das Gefüge zu mehr als 90% feinlamellar ausgebildet ist. Das her
gestellte Produkt ist in Kugelform insbesondere als Spritzpulver sehr
geeignet. Wo ein kantiges Korn verlangt wird, können Kugeln größe
ren Durchmessers unschwer entsprechend zerkleinert werden.
Im folgenden wird die Erfindung durch Ausführungsbeispiele erläu
tert. WSC steht dabei für Wolframschmelzkarbid.
Wolfram-Metallpulver in einer Körnung von 0 bis 3 mm wird mit
Graphitpulver (Körnung 0 bis 3 mm) homogen gemischt und kontinu
ierlich einer Cu-Kokille zugeführt. Der Mengeneintrag liegt zwischen
0,7 und 1 g/s. Das Pulvergemisch wird mit einem Lichtbogen unter
Schutzgas (Ar) aufgeschmolzen, reagiert zu Karbid und fällt kon
tinuierlich (0,7 bis 1 g/s) auf einen wassergekühlten Drehteller. Bei
einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 100 U/min wird die flüssig auf
treffende Schmelze verspritzt und erstarrt im freien Flug in Kugel
form. Der Hauptanteil der Kugeln hat einen Durchmesser von 200 bis
500 µm. Die Kugeln werden durch eine Schleuse diskontinuierlich
aus der Anlage ausgetragen.
Der C-Gehalt im Produkt beträgt 4,1%, der O-Gehalt 10 ppm. Der
freie C-Gehalt ist <0,05%. Das WSC hat ein Gefüge mit mehr als
90% feinlamellarer Struktur. Die Dichte beträgt 17 g/cm3 und die
Härte 2800 HV 0,5.
Wolfram-Metallpulver in einer Körnung 0 bis 3 mm wird mit Graphit
pulver (Körnung 0 bis 3 mm) homogen gemischt und kontinuierlich
einer Cu-Kokille zugeführt. Der Mengeneintrag liegt zwischen 0,7 und
1 g/s. Das Pulvergemisch wird mit einem Lichtbogen unter Schutzgas
(Ar) aufgeschmolzen, reagiert zu Karbid und fällt kontinuierlich
(0,7 bis 1 g/s) auf einen wassergekühlten Drehteller. Bei einer Um
drehungsgeschwindigkeit von 300 U/min wird die flüssig auftreffende
Schmelze verspritzt und erstarrt im freien Flug in Kugelform. Der
Hauptanteil der Kugeln hat einen Durchmesser von 50 bis 300 µm.
Die Kugeln werden durch eine Schleuse diskontinuierlich aus der
Anlage ausgetragen.
Der C-Gehalt im Produkt beträgt 3,9%, der O-Gehalt 30 ppm. Der
freie C-Gehalt ist <0,05%. Das WSC hat ein Gefüge mit mehr als
90% feinlamellarer Struktur. Die Dichte beträgt 17 g/cm3 und die
Härte 2600 HV 0,5.
Wolfram-Metallpulver in einer Körnung von 0 bis 3 mm wird mit
Graphitpulver (Körnung 0 bis 3 mm) homogen gemischt und kontinu
ierlich einer Cu-Kokille zugeführt. Der Mengeneintrag liegt zwischen
0,7 und 1 g/s. Das Pulvergemisch wird mit einem Lichtbogen unter
Schutzgas (Ar) aufgeschmolzen, reagiert zu Karbid und fällt kon
tinuierlich (0,7 bis 1 g/s) auf einen wassergekühlten Drehteller. Bei
einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 500 U/min wird die flüssig auf
treffende Schmelze verspritzt und erstarrt im freien Flug in Kugel
form. Der Hauptanteil der Kugeln hat einen Durchmesser von 10 bis
100 µm. Die Kugeln werden durch eine Schleuse diskontinuierlich
aus der Anlage ausgetragen.
Der C-Gehalt im Produkt beträgt 3,7%, der O-Gehalt 200 ppm. Der
freie C-Gehalt ist <0,05%. Das WSC hat ein Gefüge mit mehr als
90% feinlamellarer Struktur. Die Dichte beträgt 17 g/cm3 und die
Härte 2400 HV 0,5.
Wolfram-Metallpulver in einer Körnung von 0 bis 3 mm wird mit
Graphitpulver (Körnung 0 bis 3 mm) homogen gemischt und kontinu
ierlich einer Cu-Kokille zugeführt. Der Mengeneintrag liegt zwischen
6 und 7 g/s. Das Pulvergemisch wird mit einem Lichtbogen unter
Schutzgas (Ar) aufgeschmolzen, reagiert zu Karbid und fällt kon
tinuierlich (6 bis 7 g/s) auf einen wassergekühlten Drehteller. Bei
einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 500 U/min wird die flüssig auf
treffende Schmelze verspritzt und erstarrt im freien Flug in Kugelform.
Der Hauptanteil der Kugeln hat einen Durchmesser von <100 µm.
Die Kugeln werden durch eine Schleuse diskontinuierlich aus der
Anlage ausgetragen. - Der Energieverbrauch beträgt 2 kWh/kg WSC.
Der C-Gehalt im Produkt beträgt 3,8 bis 3,9%, der O-Gehalt liegt
bei 200 ppm. Der freie C-Gehalt ist < 0,05%. Das WSC hat ein Ge
füge mit mehr als 90% feinlamellarer Struktur. Die Dichte beträgt
17 g/cm3 und die Härte liegt bei 2500 bis 2600 HV 0,5.
Wolfram-Metallpulver in einer Körnung von 0 bis 3 mm wird mit
Graphitpulver (Körnung 0 bis 3 mm) homogen gemischt und kontinu
ierlich einer Cu-Kokille zugeführt. Der Mengeneintrag liegt zwischen
0,7 und 1 g/s. Das Pulvergemisch wird mit einem Gleichstrom-Licht
bogen unter Schutzgas (Ar) aufgeschmolzen, reagiert zu Karbid und
fällt kontinuierlich (0,7 bis 1 g/s) auf einen wassergekühlten Dreh
teller. Bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von ca. 3 U/min erstarrt
die Schmelze grobkörnig auf dem Drehteller und wird durch einen Ab
streifer entfernt. Es entsteht ein grobkörniges Produkt von <20 mm
Korngröße. Das Produkt wird diskontinuierlich über eine Schleuse ab
gezogen. Anschließend erfolgt eine mechanische Zerkleinerung auf be
liebige Körnungen.
Der C-Gehalt im Produkt beträgt 3,8 bis 3,9%, der O-Gehalt liegt
bei 200 ppm. Der freie C-Gehalt ist <0,05%. Das WSC hat ein Ge
füge mit mehr als 90% feinlamellarer Struktur. Die Dichte beträgt
17 g/cm3 und die Härte liegt bei 2500 bis 2600 HV 0,5.
Vergleicht man die Beispiele 1 bis 3, so erkennt man, daß erfindungs
gemäß der Kohlenstoffgehalt einstellbar ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Wolframschmelzkarbid, wobei
Wolfram-Metallpulver und Graphit gemischt, das Wolframschmelzkarbid
unter Schutzgas in einem Schmelztiegel erschmolzen, die Schmelze
abgeschreckt sowie zu einem Produkt für die Weiterverwendung geformt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung in einem kohlenstofffreien Schmelztiegel erschmolzen wird
und daß das schmelzflüssige Wolframkarbid kontinuierlich unter
Schutzgas auf einen mit vorgegebener Umdrehungsgeschwindigkeit
rotierenden, gekühlten Drehteller aufgegossen sowie von diesem
abgeschleudert wird, wobei es unter Schutzgas zu Wolframschmelz
karbidkugeln erstarrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung kontinuierlich in den kohlenstofffreien Schmelztiegel einge
führt und kontinuierlich das Wolframschmelzkarbid in dem Lichtbogen
erschmolzen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit des Drehtellers
im Bereich zwischen 100 bis 500 Umdrehungen pro Minute gearbeitet
wird und das schmelzflüssige Wolframschmelzkarbid mit einem solchen
Mengenstrom auf den Drehteller aufgegeben wird, daß Wolframschmelz
karbidkugeln mit einem kleinsten Durchmesser von etwa 10 µm und
einem großen Durchmesser von etwa 500 µm entstehen.
4. Wolframschmelzkarbidkugeln hergestellt nach dem Verfahren der
Ansprüche 1 bis 3 mit einem Kohlenstoffgehalt von 4 Gew.-% bei
weniger als 0,05 Gew.-% freiem Kohlenstoff und mit einem Anteil von
mehr als 90% an feinlamellarem Gefüge.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863608693 DE3608693A1 (de) | 1986-03-15 | 1986-03-15 | Verfahren zur herstellung von wolframschmelzkarbid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863608693 DE3608693A1 (de) | 1986-03-15 | 1986-03-15 | Verfahren zur herstellung von wolframschmelzkarbid |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3608693A1 DE3608693A1 (de) | 1987-10-15 |
DE3608693C2 true DE3608693C2 (de) | 1988-02-25 |
Family
ID=6296438
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863608693 Granted DE3608693A1 (de) | 1986-03-15 | 1986-03-15 | Verfahren zur herstellung von wolframschmelzkarbid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3608693A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3835234A1 (de) * | 1988-10-15 | 1990-04-19 | Woka Schweisstechnik Gmbh | Verfahren zur herstellung von wolframschmelzcarbid-kugeln |
DE4420496A1 (de) | 1994-06-13 | 1995-12-14 | Woka Schweistechnik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur schmelzmetallurgischen Herstellung von Hartstoffen |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH195947A (de) * | 1936-10-01 | 1938-02-28 | Paul Marth | Verfahren zur Herstellung von Wolframcarbid hoher Verschleissfestigkeit. |
-
1986
- 1986-03-15 DE DE19863608693 patent/DE3608693A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3608693A1 (de) | 1987-10-15 |
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