DE3606697C2 - Verfahren zum Prüfen der Beschädigung der Isolation eines Hochspannungskabels - Google Patents
Verfahren zum Prüfen der Beschädigung der Isolation eines HochspannungskabelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen der
Beschädigung der Isolation eines Hochspannungskabels,
insbesondere aufgrund der Aufnahme von Feuchtigkeit durch
das feste Isolationsmaterial.
Die Isolationseigenschaften eines mittels Gummi oder eines
Kunststoffs isolierten Hochspannungskabels, bei
spielsweise eines mit Polyäthylen beschichteten Frei
leitungskabels, wird durch Wasserbäume (Risse, in die
Wasser eintritt), verschlechtert. Es ist daher wichtig,
das Entstehen derartiger Wasserbäume festzustellen, um
das Auftreten eines durch die Verschlechterung der
Isolation verursachten dielektrischen Zusammenbruchs zu
verhindern.
Es sind zwei Verfahren bekannt, um das Entstehen derar
tiger Wasserbäume zu erkennen. Bei dem einen wird ein
Stück eines Kabels, in dem ein dielektrischer Zusammen
bruch aufgetreten ist, entnommen, erhitzt oder verfärbt
und Augenschein - ggf. unter Verwendung eines Mikro
skops - genommen. Bei dem anderen Verfahren wird auf
das ansonsten abgeschaltete Kabel eine Gleichspannung
aufgegeben, der nach Aufbringen der Spannung gemessene
Entladungsstrom gemessen und das Ausmaß der Risse an
hand dieses Ergebnisses geschätzt.
Bei diesen Verfahren werden die Wasserbäume festge
stellt, wenn das Kabel nicht unter Spannung steht, da
der dielektrische Zusammenbruch eines Kabels unter
Spannung nicht zuverlässig zuvor festgestellt werden
kann. Bekannt ist weiter ein Verfahren zum Prüfen des
dielektrischen Wertes durch Aufbringen einer Wechsel-
oder Gleichhochspannung auf ein Hochspannungskabel
sowie ein Verfahren zum Messen des Gleich
stroms durch Aufbringen einer Gleichspannung auf
dieses. Bei dem ersten Verfahren kann abhängig von dem Aus
maß der Verschlechterung der Isolation ein dielektri
scher Zusammenbruch durch den Test verursacht werden.
Auch wenn ein solcher Zusammenbruch nicht auf
tritt besteht die Gefahr, daß die Isolationseigenschaf
ten durch den Test selbst verschlechtert werden. Das
letztgenannte Verfahren wird üblicherweise benutzt, um
den Isolationswiderstand über die gesamte Länge des
Kabels in Übereinstimmung mit der Größe des Leckstroms
zu messen und den intermittierend in dem defekten Ab
schnitt erzeugten Impulsstrom (als Kick-Phänomen
bezeichnet) zu beobachten. Nachteilig ist jedoch, daß
dieses Verfahren die Verwendung eines DC-Hochspannungs
generators erfordert und daß auch ein normales Kabel
durch eine Überspannung zerstört werden kann, wenn ein
Überschlag oder ein dielektrischer Zusammenbruch auf
tritt. Weiter hat sich gezeigt, daß zwischen der Wech
selspannung, wie sie praktisch verwendet wird, und der
Gleichspannung, wie sie für den Test verwendet wird,
ein deutlicher Unterschied in der Verteilung des elek
trischen Feldes gegeben ist, so daß der Test nicht
geeignete Bedingungen bezüglich des elektrischen Feldes
darstellt.
In der US 4 200 836 wird vorgeschlagen, den Isolationswiderstand
eines Energieübertragungssystems dadurch zu messen, daß
dem System eine niederfrequente Meßspannung zugeführt wird.
Die Frequenz dieser Meßspannung soll sich deutlich von der
Hauptfrequenz des Netzes unterscheiden, damit die beiden Span
nungen selektiv gefiltert werden können. Die Spannungen werden
in einem recht aufwendigen Schaltkreis weiterverarbeitet, ins
besondere wird eine Spannung, die über den Leckwiderstand ab
fällt, mit der ursprünglichen Meßspannung multipliziert, wo
durch eine vom Leckwiderstand abhängige Gleichspannungskompo
nente erzeugt wird. Im wesentlichen wird also eine Produkt
spannung erzeugt, die stellvertretend für den interessierenden
Isolationswiderstand ist.
Neuere Forschungen haben ergeben, daß der Leckstrom
sich in der Größe stark ändert abhängig von der Polari
tät der Gleichspannung, wenn Wasserbäume in der Isola
tion auftreten und die Elektroden asymmetrisch angeord
net sind. Dieses Phänomen führt zu einer falschen Ab
schätzung der Verschlechterung der Isolation aufgrund
der Änderung der Größe des Stroms.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zum Erkennen der Beschädigung der Isola
tion eines Hochspannungskabels zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, durch Messung einer
durch die Beschädigung
der Isolation des Hochspannungskabels hervorgerufene Gleichstromkomponente
eines durch das Kabel fließenden Ladungsstromes, der zumindest
eine Wechselstromkomponente aufweist, Feststellen der
Polarität, der Größe und der Zeitcharakteristik der Gleichstromkomponente,
wobei eine Beschädigung des Hochspannungskabels vorliegt, wenn
die Gleichstromkomponente von Null verschieden ist, und wobei aus
der Polarität und der aus der Zeitcharakteristik ableitbaren zeitlichen
Verzögerung der Gleichstromkomponente die Lage der Beschädigung
festzustellen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2-5 angegeben.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der Beschreibung, in der ein Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert
wird. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Kurve, die das Verhältnis zwischen
der Gleichstromkomponente in einem Iso
lationskabel von 1 m³ und dem Volumen
der von Wasserbäumen durchzogenen, zu
prüfenden Isolation wiedergibt,
Fig. 2 eine Kurve, die das Verhältnis zwischen
der maximalen Länge der Wasserbäume von
der Leiterabschirmung und der Wasser
bäume von der Isolationsabschirmung und
dem Volumen der in der zu prüfenden
Isolation durchdringenden Wasserbäume
angibt,
Fig. 3 eine Kurve, die das Verhältnis zwischen
dem absoluten Wert der Gleichstromkompo
nente in einer Kabelisolation von 1 m³
und der Wechselstromdurchbruchspannung
des Kabels angibt,
Fig. 4 und 5 Darstellungen von vorbekannten Anordnun
gen, und
Fig. 6 ein Schaltbild, welches das erfindungsgemäß
vorgeschlagene Verfahren zum Er
kennen der Isolationsverschlechterung
eines Hochspannungskabels nach der Er
findung wiedergibt.
Es wurden die Wasserbäume in 100 Mustern eines mit
einem Polyäthylen beschichteten 6 kV Kabels beobachtet,
deren wirksame Länge 10 m beträgt, wobei die Betriebs
spannung von 3,8 kV von einer Leiterseite aufgebracht
wurde. Die Gleichstromkomponente wurde von der äußeren
Abschirmungsschicht des Kabels abgenommen, bezüglich
jedes Musters wurde ein Wechselstrom-Durchbruch verur
sacht. Die Ergebnisse werden in den Fig. 1 bis 3
gezeigt.
Fig. 1 zeigt das Verhältnis zwischen dem prozentualen
Volumen der in einer Kabelisolation beobachteten Was
serbäume und die Gleichspannungsstromkomponente durch
die Erdungsleitung pro 1 m³ (die Komponente wird in 1
m³ gemessen, da verschiedene Kabelarten als Muster
verwendet wurden, bei denen die Größe des Leiters un
terschiedlich war). In Fig. 1 gibt die Kurve A den von
der Leiterabschirmung des Kabels erzeugten Wasserbaum
wieder, die Figur B zeigt den Wasserbaum, der von der
Isolationsabschirmung des Kabels erzeugt wird. Es wird
aus diesen Kurven erkennbar, daß um so mehr Wasserbäume
einen erheblichen Volumenteil die Isolation belegt, um
so größer die Größe der Gleichstromkomponente des Ka
bels ist.
Fig. 2 zeigt das Verhältnis zwischen dem von Wasser
bäumen durchdrungenen Volumens der Kabelisolation und
der Maximallänge des Wasserbaumes von der Leiterab
schirmung und dem Wasserbaum von der Isolationsabschir
mung. Dies zeigt, daß die Maximallänge der Wasserbäume
um so größer wird, um so größer das Volumen der Wasser
bäume in der Kabelisolation ist.
Fig. 3 zeigt das Verhältnis zwischen der Wechselstrom-
Durchbruchspannung des Kabels und dem Absolutwert der
Gleichstromkomponente in 1 m³. Aus Fig. 3 ergibt sich,
daß die Wechselstrom-Durchbruchspannung um so geringer
ist, um so größer die Gleichstromkomponente des Kabels
ist.
Es ergibt sich daraus:
- 1. Die Gleichstromkomponente wird durch das Vorhan densein des Wasserbaumes verursacht. Wenn der Wasserbaum von der Leiterabschirmung erzeugt wird, ist die Polarität der Gleichstromkomponente nega tiv, wenn der Wasserbaum von der Isolationsab schirmung erzeugt wird, ist die Polarität der Gleichstromkomponente positiv.
- 2. Um so größer die Größe der Gleichstromkomponente ist, um so größer ist das Volumen des Wasserbaumes in der Kabelisolation.
- 3. Um so größer die Größe der Gleichstromkomponente ist, um so länger ist der Wasserbaum ausgebildet.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Beispiele zur Verhinderung
eines dielektrischen Durchbruchs eines unter Betriebs
spannung stehenden Kabels durch Ermitteln des Vorhan
denseins, der Größe und der Ausbreitungsrichtung des
Wasserbaums ausgehend von diesen Betrachtungen der
Polarität und der Größe der Gleichstromkomponente.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel eines Hochspannungskabels
mit drei Kernen. Fig. 5 drei derartige Kabel mit je
weils einem Kern.
In den Fig. 4 und 5 werden ein Einspeisungstransfor
mator 1, Hochspannungsleitungen 2, ein Erdungstransfor
mator 3, zu prüfende isolierte Kabel 4, 4′, Erdungslei
tungen 5, 5′, die mit einer Metallabschirmung des Ka
bels verbunden sind, und eine Vorrichtung 6 zum Messen
der Gleichstromkomponente gezeigt.
Die Vorrichtung 6 weist einen Filterschaltkreis, Verstärkungsschaltkreise,
Verrechnungsschaltkreise und
Anzeigeschaltkreise auf. Diese dienen dazu, das Vorhan
densein, die Größe und die Ausbreitungsrichtung von
Wasserbäumen durch Beobachtung der Gleichspannungskom
ponente des durch die Erdungsleitungen 5 oder 5′
fließenden Stromes zu messen, die mit der Metallab
schirmung der isolierten Kabel 4 oder 4′ verbunden
ist, auf den die Wechselspannung über die Leitungen 2
eingespeist werden. Die Vorrichtung kann daher zur
Erkennung eines Wasserbaumes nicht nur in einem Kabel
unter Betriebsbedingungen, sondern auch in einem abge
schalteten oder abmontierten Kabel genutzt werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Vorrichtung nicht
für alle Kabelsysteme geeignet ist. Hochspannungskabel
haben mehrere Erdungspunkte an ihren Anschlüssen oder
an deren Isolationsabschirmungen. Weiter gibt es Hochspannungskabel,
deren äußere Abschirmung direkt mit der
Erde in Verbindung stehen. In solchen Kabeln ist das
Ab trennen der Erdung zum Einsetzen der Vorrichtung
schwierig, so daß der Vorgang verbessert werden muß.
Da die elektrische Versorgung in unserem täglichen
Leben eine große Rolle spielt, kann das Zusammenbrechen
der Elektrizitätsversorgung aufgrund eines dielektri
schen Durchbruchs eines Hochspannungskabels zu schwer
wiegenden Folgen führen. Durch die Erfindung werden die
Nachteile und die Unbequemlichkeiten bei der Erkennung
von Isolationsverschlechterungen für Hochspannungskabel
nach dem Stand der Technik weitgehend überwunden. Durch
die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren geschaf
fen, das eine frühzeitige Erkennung eines bevorstehen
den dielektrischen Zusammenbruchs ermöglicht und so
Zeit zum Ersetzen und Reparieren des Systems schafft.
Im folgenden wird anhand von Fig. 6 das Verfahren nach
der Erfindung erläutert.
Ein Filterkreis 300 mit Kondensatoren und einer Sperr
spule, das lediglich eine Gleichspannungskomponente
durchläßt und eine parallel mit dem Filter 300 angeord
nete Vorrichtung 400 zum Messen kleiner Gleichströme
sind zwischen einem Einspeisungstransformator 100 und
dem einen Ende eines isolierten Hochspannungskabelsy
stems 200, dessen äußere Metallabschirmung geerdet ist,
angeordnet. Das andere Ende des Hochspannungskabelsy
stems 200 (wenn das Hochspannungskabelsystem mehrere
Zweige hat, sind mehrere Endabschnitte vorhanden) ist
mit einer Last 500 verbunden, die vor Durchführung der
Messung abgehängt wird, so daß lediglich ein Strom IS
entsprechend dem Ladestrom von dem Einspeisungstrans
formator 1 zu dem Kabel 200 führt.
Obwohl es theoretisch möglich ist, die Last 500 ange
schlossen zu lassen, ist dies nicht praktisch, da das
Filter 300 unnötig groß sein muß, um einen dem Last
strom entsprechenden Strom durchzulassen. Der Ladestrom
IS besteht aus einem reinen Gleichspannungsladestrom IC
und der Wechselstromkomponente IR, die von dem Ausmaß
der Beschädigung der Isolation abhängt. Der reine Lade
strom IC passiert das Filter 300, wobei nur die Gleich
stromkomponente IR durch die Meßvorrichtung 400 fließt
Da der neutrale Punkt des Transformators 100 direkt
oder über eine Reaktanz oder einen Widerstand mit der
Erde verbunden ist, wird ein Strom IS entsprechend dem
Ladestrom in dem Zweig fließen, der in Fig. 6 mit
einem Pfeil dargestellt ist.
Die Gleichstromkomponente IR, die von der Vorrichtung
400 erkannt wird, kann über ein - nicht gezeigtes -
Glasfaserkabel oder aber durch den Raum an eine (nicht
gezeigte) Steuereinheit übertragen werden, in der das
Ausmaß der Beschädigung der Kabelisolation festgestellt
wird. Die Überprüfung der Kabelisolation kann daher
ohne Annäherung an den gefährlichen Hochspannungsbe
reich durchgeführt werden.
Um es zu ermöglichen, das Ausmaß der Beschädigung eines
Kabels aufgrund des Ergebnisses der Prüfung eines unter
Spannung gesetzten Kabels festzustellen, wurden 6 kV
Erdleitungen ausgewählt, die nach mehr als 15 Jahren
ausgesetzt werden mußten. Es wurden 15 Leitungen ge
prüft.
Die Meßergebnisse waren wie folgt:
- a) Gleichspannungskomponenten von 2 nA bis 20 µA wurde in 5 der 15 Leitungen festgestellt. Die Polarität war in drei Leitungen positiv, in einer Leitung negativ und in einer weiteren Leitung sowohl posi tiv als auch negativ.
- b) Der Streustrom war in seiner Abweichung größer als die Gleichstromkomponente. Die Größe erreichte mehrere µA bis mehrere 100 µA und war größer als die Gleichspannungskomponente.
- c) Die Größe und die Polarität der Gleichstromkompo nente war gleichbleibend, wenn der Meßpunkt von einer Seite des Kabels zu der anderen Seite umge wechselt wurde.
- d) Es trat ein Fall auf, wo die Messung der Gleich spannungskomponente unmöglich wurde, weil die Erdung nicht ausreichend war.
Um das Verhältnis zwischen den Meßergebnissen eines mit
Energie versorgten Kabels und dessen Beschädigung fest
zustellen, wurde das Experiment nach Entfernen des
Kabels von der Installation durchgeführt. Die Messung
der Gleichstromkomponente wurde also im Labor durchge
führt. Bei diesem Experiment wurde die Gleichstromkom
ponente in jeder Phase und in den drei Phasen zusammen
unter Aufbringung einer Gleichspannung von 3,8 kV
durchgeführt. Die Ergebnisse waren identisch mit denen
von dem unter Spannung stehenden Kabel mit Ausnahme
einer Leitung, in der die Abschirmung nicht in dem
Normalzustand war.
Die Ergebnisse für die Beschädigung eines Kabels wird
im folgenden zusammengefaßt.
Die jeweiligen Abschnitte, in denen Gleichstrom
komponenten festgestellt wurden und keine Gleich
stromkomponenten festgestellt wurden, wurden vi
suell untersucht. Weiter wurden Stücke einer Iso
lation, die einer Durchbruchöffnung entsprachen
oder in der Nähe davon waren, in gefärbtem Zustand
mittels eines optischen Mikroskops untersucht,
nach dem ein Wechselspannungsdurchbruchstest
durchgeführt worden war.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
- a) In allen Kabeln, in denen die Gleichstromkomponen te größer als 2 nA war, wurden Wasserbäume gefun den. Dies bedeutet, daß eine Korrelation zwischen der Größe der Gleichstromkomponente und der Länge und der Dichte eines Wasserbaumes gegeben ist.
- b) In Kabeln, in denen die Gleichstromkomponente geringer als 1 nA war, war kein Wasserbaum visuell zu erkennen. Jedoch war ein Wasserbaum mit einer maximalen Länge von 2 mm in einigen der untersuch ten Kabeln mittels des oben erwähnten Mikroskops entdeckt.
- a) In Kabeln, in denen die Gleichstromkomponente mehr als 2 nA war, wurde eine generelle Tendenz zu einer Durchbruchspannung festgestellt, die auf 15 bis 40% des ursprünglichen Werts abgesunken war.
- b) In Kabeln, in denen die Gleichstromkomponente weniger als 1 nA war, betrug die Durchbruchspan nung 70 bis 90% des ursprünglichen Werts.
Bei dem oben angeführten Ausführungsbeispiel sind die
Elemente wie Kabel, Transformator und dergleichen le
diglich für eine Phase gezeigt. Es versteht sich je
doch, daß die vorliegende Erfindung für jede Phase
einer mehrphasigen Leitung angewendet werden kann,
wodurch die Prüfung der Beschädigung der Isolation
eines Kabels für jede Phase durchgeführt werden kann.
Das Filter 300 kann mit einer Mehrzahl von Kabeln für
eine gleichzeitige Prüfung verbunden werden unter der
Voraussetzung, daß die Kapazität des verwendeten
Schaltkreises für die Anzahl der Kabel ausreichend ist.
In einem solchen Fall wird die Untersuchung bezüglich
jedes der Kabel durchgeführt, um festzustellen, bei
welchem der Kabel die Isolation beschädigt ist.
Das Prüfverfahren erfolgt unter Ausschalten der Wech
selspannungsquelle, Abschalten der Last von den An
schlüssen eines Kabelendes oder dergleichen, Verbinden
des Filters und eines Gleichstromgerätes an das ande
re Ende des Kabels und Messen der Gleichstromkomponente
nach Einschalten der Wechselspannungsquelle. Da dieses
Einschalten einen Einschaltstromstoß induziert, der
eine unerwünschte Spannung auf das Filter abgibt, müs
sen die Kondensatoren in dem Filter so ausgelegt sein,
daß sie einen solchen Spannungsstoß überstehen. Die
Filtereinheit wird daher relativ groß. Um die Größe des
Filters zu verringern, wird weiter vorgeschlagen, einen
Nebenzweig vorzusehen, der das Filter überbrückt, wenn
die Spannungsquelle eingeschaltet wird und geöffnet
wird, wenn der Einschaltstoß abgeklungen ist, also wenn
ein gleichbleibender Ladestrom in dem Kabel zu fließen
beginnt zur Überprüfung der Kabelisolation.
Die vorliegende Erfindung hat den wichtigen Vorteil,
daß die Beschädigung einer Isolation durch Messen einer
Gleichstromkomponente unter Wechselspannung unabhängig
davon festgestellt werden kann, wie das Erdungssystem
ist.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung
sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfin
dung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kom
bination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren
verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1 Einspeisungstransformator
2 Leitungen
3 Erdungstransformator
4 Kabel
4′ Kabel
5 Erdungsleitung
5′ Erdungsleitung
6 Vorrichtung
100 Einspannungstransformator
200 Hochspannungskabelsystem
300 Filter
400 Vorrichtung
500 Last
2 Leitungen
3 Erdungstransformator
4 Kabel
4′ Kabel
5 Erdungsleitung
5′ Erdungsleitung
6 Vorrichtung
100 Einspannungstransformator
200 Hochspannungskabelsystem
300 Filter
400 Vorrichtung
500 Last
Claims (6)
1. Verfahren zum Prüfen der Beschädigung der Isolation
eines Hochspannungskabels, gekennzeichnet durch
- - Messen einer durch die Beschädigung der Isolation des Hochspannungskabels verursachten Gleichstromkomponente eines durch das Kabel fließenden Ladungsstromes, der zumindest eine Wechselstromkomponente aufweist;
- - Feststellen der Polarität, der Größe und der Zeitcharakteristik der Gleichstromkomponente;
wobei eine Beschädigung des Hochspannungskabels
vorliegt, wenn die Gleichstromkomponente von Null verschieden
ist, und wobei aus der Polarität und der aus der Zeitcharak
teristik ableitbaren zeitlichen Verzögerung der Gleichstrom
komponente die Lage der Beschädigung festgestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleichstromkomponente durch eine Einrichtung von dem
Ladungsstrom getrennt wird, die zwischen einem Endabschnitt
des Hochspannungskabels und einer Spannungsquelle für den
Ladungsstrom angeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung Kondensatoren, die lediglich die Wechselstrom
komponente des Ladestroms passieren lassen, und Sperrspulen,
die lediglich die Gleichstromkomponente, die bei Beschädi
gung der Isolation des Hochspannungskabels auftritt, passie
ren lassen, umfaßt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleichspannungskomponente als optisches Signal über ein
Glasfaserkabel oder durch den Raum an eine Stelle entfernt
von dem Ort der Hochspannung in der Nähe des Kabels übertra
gen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Bilden eines
Kurzschlußkreises über der Einrichtung zum Abtrennen der
Gleichstromkomponente, wenn die Spannungsquelle eingeschal
tet ist, und Entfernen des Kurzschlusses von der Einrichtung
nach Abklingen des Einschaltstromstoßes.
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DE3606697C2 true DE3606697C2 (de) | 1998-04-09 |
Family
ID=13838601
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DE3606697A Expired - Fee Related DE3606697C2 (de) | 1985-04-19 | 1986-03-01 | Verfahren zum Prüfen der Beschädigung der Isolation eines Hochspannungskabels |
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