DE3603623A1 - Hoehenricht-vorrichtung fuer das abschussrohr eines granatwerfers - Google Patents
Hoehenricht-vorrichtung fuer das abschussrohr eines granatwerfersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Höhenricht-Vorrichtung
für das Abschußrohr eines Granatwerfers u.dgl., bei der
das Werferrohr um eine Drehachse in seiner Schrägstellung
veränderlich ist und von einer Stütze gehalten wird, die
in der Länge verstellbar ist.
Granatwerfer werden üblicherweise so angewendet, daß das
Werferrohr, d.h. das Abschußrohr, des Granatwerfers am un
teren Ende geschlossen ausgebildet ist, und daß die Grana
te von oben in das Werferrohr eingesteckt wird. Dabei
rutscht die Granate in dem Werferrohr nach unten und trifft
auf den in der geschlossenen Abschlußkappe untergebrachten
Zündmechanismus auf. Hierdurch erfolgt die Zündung der
Treibladung, die an dem Schwanzrohr des flügelstabilisier
ten Geschosses angebracht ist, wodurch das flügelstabili
sierte Geschoß aus dem Werferrohr, vorzugsweise mit glat
ter Innenwandung, herausgeschleudert wird. Das Werferrohr
weist an der Abschlußkappe ein im allgemeinen kugelförmig
gehaltenes Bodenstück auf, das gelenkig in eine Grundplat
te eingreift, die auf dem Boden oder dem Erdreich fest
verankert ist. Die Schräglage des Werferrohres ergibt sich
durch eine Stütze, die im allgemeinen als Zweibein ausge
bildet ist und am oberen Teil des Werferrohres gelenkig
angreift. Zur Veränderung der Schräglage des Werferroh
res kann das Zweibein in der Länge verstellt werden, wo
bei zwischen dem Zweibein und der Halterung an dem Wer
ferrohr ein Gelenk, im allgemeinen ein Kardangelenk, zwi
schengefügt ist. Weiterhin ist es möglich, die Schräglage
des in der Grundplatte gelenkig gelagerten Werferrohres
dadurch zu verändern, daß das Zweibein selbst in unter
schiedlichen Schräglagen aufgestellt ist, wobei das Zwei
bein eine mehr oder weniger steile oder flache Schräge
einnimmt. Bei den Höhenricht-Vorrichtungen für Granatwer
fer ist es nicht bekannt, die Winkellage des Werferrohres
für besondere Zwecke schnell verändern zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Höhenricht-Vorrichtung
für das Werferrohr eines Granatwerfers u.dgl. zu schaffen,
bei der die Schräglage des Werferrohres in einfacher Weise
plötzlich geändert werden kann, ohne daß die Höhenricht-
Vorrichtung zu verändern ist. Die Höhenricht-Vorrichtung
der anfangs genannten Art zeichnet sich gemäß der Erfin
dung dadurch aus, daß die Stütze in ihrem oberen Abschnitt
mit einer Abknickvorrichtung versehen ist, die ein Ein
knicken der Stütze in Richtung zum Rohr bewirkt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Stütze als
Knickstütze wird erreicht, daß die Schrägstellung des Wer
ferrohres plötzlich in eine flache Winkellage gebracht wer
den kann, beispielsweise wenn der Granatwerfer gewisserma
ßen in Deckung gebracht werden muß, so daß das Werferrohr
nicht mehr so weit in die Höhe ragt, wie dies zum Abschuß
eines flügelstabilisierten Geschosses erforderlich ist.
Die Knickstütze erlaubt ein Flachlegen des Werferrohres,
ohne daß die Höhenricht-Vorrichtung in ihrer Einstellung
zu ändern ist. Sobald die Knickstütze wieder in ihre ge
streckte Lage gebracht ist, ist das Werferrohr gemäß der
eingestellten Feuerstellung wie vorher abschußbereit. Die
Abknickvorrichtung der Erfindung zeichnet sich ferner
durch einfache Bauart und leichte Handhabung aus.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Knick
stütze zwischen dem Werferrohr und einer Wiege gelenkig
angeordnet, wobei das Werferrohr mittels Querzapfen in der
Wiege gelagert ist. Zweckmäßig ist das Werferrohr mit ei
ner Rückstoßbrems-Vorrichtung ausgerüstet, die ihrerseits
mittels der Querzapfen in einer Wiege gelagert ist, wobei
die Knickstütze an der Rückstoßbrems-Vorrichtung gelenkig
angeordnet ist. Eine solche Merkmalskombination hat den
besonderen Vorteil, daß Granatwerfer mit Werferrohren ver
wendet werden können, die ein größeres Kaliber und auch
eine weitere Schußweite aufweisen und zugleich dadurch
beweglich gemacht werden können, daß sie von einem Fahr
zeug getragen werden, das für die Aufnahme des Rückstoßes
keinen besonders verstärkten Unterbau benötigt. Es ist
hierbei die sehr vorteilhafte Möglichkeit gegeben, das
verhältnismäßig steil stehende Werferrohr nach Abschuß
des flügelstabilisierten Geschosses in eine solch flache
Lage zu bringen, daß das Werferrohr innerhalb des norma
len Aufbaues des Fahrzeuges verschwinden kann. Der Granat
werfer bzw. das Werferrohr ist damit jeder Sicht entzogen.
So schnell wie das Werferrohr von der steilen Schräglage
in die flache Lage innerhalb des Fahrzeugaufbaues zu brin
gen ist, so schnell kann das Werferrohr wieder in die stei
le Abschußlage gebracht werden, da die Knickstütze ledig
lich in die gestreckte Stellung übergeführt zu werden
braucht, was einfach und schnell durchgeführt werden kann.
Das steil stehende Werferrohr wird hierbei wieder durch ei
ne steife Stütze der Höhenricht-Vorrichtung gehalten, ohne
daß ein Einknicken der Knickstütze möglich ist.
Vorteilhaft weist die Knickstütze in ihrem unteren Teil
die Vorrichtung zur Längenverstellung auf, während oberhalb
der Längenverstellvorrichtung die Knickvorrichtung ange
ordnet ist. Im einzelnen kann der Aufbau in der Weise ge
halten sein, daß an dem längenverstellbaren Rohrteil ein
Zwischenstück befestigt ist, in dessen Querbohrung ein Bol
zen gelagert ist, um den eine Lasche greift, die Teil des
an dem Werferrohr gelenkig angreifenden Stützteils bildet.
Zweckmäßig sind das Stützteil und das Zwischenstück von
einer verschiebbaren Hülse umgeben, die unter Federwirkung
steht und das Zwischenstück und das Stützteil in gestreck
ter Stellung arretiert. Das Zwischenstück kann an seiner
oberen Stirnfläche eine Abschrägung aufweisen, die als
Anschlag für die verschiebbare Hülse in der abgeschwenkten
Lage des oberen Stützteils dient.
Da das Hauptgewicht des Werferrohres durch die Lagerung
mittels der Drehachse, vorzugsweise der Wiege, aufgenom
men wird, bedarf die Tätigkeit für das Abknicken und
Strecken der Stütze keines zusätzlichen Mechanismus,
sondern dies kann manuell vorgenommen werden. In besonde
ren Fällen kann das Strecken der Knickstütze mittels einer
zusätzlichen Servovorrichtung, z.B. eines geeigneten Ge
stänges oder mit Hilfe einer Gewindespindel, durchgeführt
werden.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Höhenricht-Vorrich
tung für das Abschußrohr eines Granatwerfers in Verbindung
mit der Lagerung des Werferrohres in einer Wiege und der
Abknickstütze für das Werferrohr.
Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch die Höhenricht-Vorrichtung
mit Abknickvorrichtung der Stütze im Schema.
Fig. 3 stellt die Stütze der Höhenricht-Vorrichtung im
abgeknickten Zustand sowie in Ansicht und im Schema dar.
Fig. 4 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel für die Ver
wendung des Granatwerfers mit abknickbarer Höhenricht-
Vorrichtung in einem Fahrzeug und im Schema.
Fig. 1 zeigt einen Granatwerfer 1 mit einem Abschußrohr 2,
das am unteren Ende eine geschlossene Abschlußkappe 3 und
ein Bodenstück 4 aufweist, das zum gelenkigen Zusammen
greifen mit einer am Boden, z.B. dem Erdreich od.dgl., an
geordneten Grundplatte bestimmt ist. Das Werferrohr 2 ist
mit einer Rückstoßbrems-Vorrichtung 5 gekoppelt, die mit
tels Querzapfen 6 in einer Wiege 7 schwenkbar gelagert ist,
welche von einer Bodenplatte 8 getragen werden kann.
Die Höhenricht-Vorrichtung für das schwenkbar gelagerte
Werferrohr 2 weist eine Stütze 10 auf, die mit ihrem un
teren Ende an dem Rahmen der Wiege 7 gelenkig gelagert ist
und mit ihrem oberen Ende mittels der Achse 11 an dem Wer
ferrohr 2, bei dem vorliegenden Beispiel an der Rückstoß
brems-Vorrichtung 5 gelenkig gelagert ist.
Die Stütze 10 weist in ihrem unteren Teil die Vorrichtung
13 zur Längenverstellung der Stütze auf, während in dem
oberen Teil der Stütze eine Knickvorrichtung 14 angeord
net ist.
Die Vorrichtung 13 zur Längenverstellung kann beispiels
weise so ausgebildet sein, daß in einem Gehäuse 15 eine
Antriebswelle 16 gelagert ist, mit der ein Kegelrad 17
verbunden ist, das mit einem Kegelrad 18 zusammengreift,
mit welchem über ein drehfest verbundenes Achsteil 19
eine innere Hülse 20 drehfest in Verbindung steht. Diese
Hülse 20 ist ortsfest gelagert und greift über ein Gewin
de 21 mit einem Gegengewinde 22 eines Rohrteils 23 zusam
men, das von einem Schutzmantel 24 umgeben ist, welches
mit dem Gehäuse 15 fest verbunden ist. Bei Drehung der
Gewindehülse 20 wird das Rohrteil 23 in Achsrichtung aus
dem Mantel 24 herausgeschoben oder in diesen zurückgezogen.
Die Höhenverstellung kann von Hand betätigt werden, z.B.
mittels eines Handrades 26, das über einen Lenker 27 und
ein Getriebe 28 an der Antriebswelle 16 angeschlossen ist.
Mit dem längsverstellbaren Rohrteil 23 ist ein Zwischen
stück 30 verbunden, das eine Querbohrung 31 aufweist, in
dem ein Bolzen 32 gelagert ist. Dieser Bolzen 32 wird von
einer Lasche 33 drehbar umgeben, die Teil des Stützteils
34 bildet, welches über den Bolzen 11 gelenkig mit dem
Werferrohr 2 bzw. der Rückstoßbrems-Vorrichtung 5 verbun
den ist.
Das Stützteil 34 und das Zwischenstück 30 sind von einer
längsverschiebbaren Hülse 36 umgeben, die unter der Wir
kung einer Feder 37 steht. Die verschiebbare Hülse 36 um
faßt in der unteren Stellung das Stützrohr 34 und das Zwi
schenstück 30 zugleich, so daß ein Schwenken des Stütz
teils 34 um die Achse des Bolzens 32 nicht möglich ist.
Bei Verschieben der Hülse 36 unter Zusammendrücken der
Feder 37 wird die Lasche 33 frei in der Weise, daß das
Stützteil 34 um den Bolzen 32 zu dem Zwischenstück 30 und
damit dem längsverschiebbaren Rohrteil 23 um einen vorbe
stimmten Winkelbetrag abgeknickt werden kann. In der Ruhe
stellung findet die Hülse 36 einen Anschlag an dem Kragen
30 a des Zwischenstückes 30. In verschobener Stellung in
Richtung zu dem Bolzen 11 findet die Hülse 36 eine Ab
stützung an der Schrägfläche 30 b des Zwischenstückes 30,
wie dies in größerem Maßstab aus der Fig. 3 zu erkennen
ist. Zweckmäßig ist die Lasche 33 zu der offenen Seite
des Knickwinkels mit einer Abrundung 38 versehen.
Fig. 4 läßt eine vorteilhafte Anwendungsweise für die Knick
stütze 10 bei Abstützung des Werferrohres 2 erkennen. Der
Granatwerfer 1 ist mit einer Wiege 7 und der Grundplatte
8 in einem Fahrzeug 40 untergebracht, das mittels einer
Raupenkette 41 verfahren werden kann. In Feuerstellung
nimmt das Werferrohr 2 die in ausgezogenen Linien darge
stellte steile Stellung ein, wobei das Werferrohr 2, z.B.
über eine Rückstoßbrems-Vorrichtung 5 durch die Knick
stütze 10 in einer steilen Stellung gehalten wird, bei
der das Werferrohr 2 weit über den Aufbau des Fahrzeuges
40 hinausragt. Durch Einknicken der Knickstütze 10 nach
Art der Fig. 3 nimmt das Werferrohr 2 zusammen mit der
Vorrichtung 5 durch Schwenken um den Querzapfen 6 eine
flachliegende Stellung ein, die soweit gehen kann, daß
das Werferrohr 2 innerhalb des Aufbaues 40 a des Fahrzeuges
40 gelangt und von außen nicht mehr sichtbar ist. Der Auf
bau 40 a kann sodann durch eine Abdeckung 42, z.B. durch
eine Platte od.dgl., geschlossen werden, so daß der Granat
werfer 1 mit dem Werferrohr 2 auch von oben nicht mehr
sichtbar wird. Das Verbringen des Werferrohres 2 in die
abgeknickte Stellung und wieder zurück erfolgt, ohne daß
die Höhenricht-Vorrichtung selbst zu verstellen ist.
Die Knickstütze ermöglicht auch, den Werfer unter Dach zu
laden, so daß er dann in seinem Schußwinkel abgeschossen
werden kann, ohne daß die Besatzung die Deckung zu verlas
sen braucht. Für diese Art von Benutzung wird dann ein Rohr
eingesetzt, welches im Bodenstück einen Abfeuerungsmecha
nismus anstelle des festen Schlagbolzens besitzt.
Claims (7)
1. Höhenricht-Vorrichtung für das Abschußrohr eines Gra
natwerfers, bei der das Abschußrohr bzw. Werferrohr um
eine Drehachse in seiner Schrägstellung veränderlich
ist und von einer Stütze gehalten wird, die in der Län
ge verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stütze (10) in ihrem oberen Abschnitt mit einer Abknick
vorrichtung (14) versehen ist, die ein Einknicken der
Stütze (10) in Richtung zum Werferrohr bewirkt.
2. Höhenricht-Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Knickstütze (10) zwischen dem Werfer
rohr (2) und einer Wiege (7) gelenkig angeordnet ist,
und daß das Werferrohr (2) mittels Querzapfen (6) in der
Wiege (7) gelagert ist.
3. Höhenricht-Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Knickstütze (10) in ihrem unte
ren Teil die Vorrichtung (13) zur Längenverstellung
aufweist, und daß oberhalb der Längenverstellvorrichtung
(13) die Knickvorrichtung (14) angeordnet ist.
4. Höhenricht-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem längenverstellbaren
Rohrteil (23) ein Zwischenstück (30) befestigt ist, in
dessen Querbohrung (31) ein Bolzen (32) gelagert ist,
um den eine Lasche (33) greift, die Teil des an dem Wer
ferrohr (2) gelenkig angreifenden Stützteils (34) bildet.
5. Höhenricht-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stützteil (34) und das
Zwischenstück (30) von einer verschiebbaren Hülse (36)
umgeben sind, die unter der Wirkung einer Feder (37)
steht und das Zwischenstück (30) zusammen mit dem Rohr
teil (23) und das Stützteil (34) in gestreckter Stel
lung arretiert.
6. Höhenricht-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (30) an
seiner oberen Stirnfläche eine Abschrägung (30 b) auf
weist, die als Anschlag für die verschiebbare Hülse
(36) in der abgeschwenkten Lage des oberen Stützteils
(34) dient.
7. Höhenricht-Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (33) zu der of
fenen Seite des Knickwinkels mit einer Abrundung (38)
versehen ist.
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