DE3601705A1 - Gasblasenerzeuger und vorrichtung und verfahren zum zuechten von zellen - Google Patents
Gasblasenerzeuger und vorrichtung und verfahren zum zuechten von zellenInfo
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Description
Patentanwälte · European Pateni Attorneys ^RDI 7 Π R
Ernsbergerstraße 19 · 8000 München 60
22. Januar 1986
VXR, INC.
217 Read Street
Unser Zeichen: V 808
Gasblasenerzeuger und Vorrichtung und Verfahren zum Züchten von Zellen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen von Gas in eine in einem Behälter enthaltene Flüssigkeit,
nachfolgend auch als Gasblasenerzeuger (Sparger) bezeichnet, und insbesondere einen Gasblasenerzeuger
zur Verwendung in Verfahren und Vorrichtungen zur Kultivierung lebender Zellen, insbesondere eukaryotischer
Zellen und von Hybridomas-Zellen.
ιΛ/ Perforierte Platten aus nichtporösen Materialien wie
Keramik oder nichtrostendem Stahl umfassende Gasblasenerzeuger wurden zur Einführung von Gas in Form von
Bj/Ma
Bläschen in eine Flüssigkeit zwecks Versetzen der Flüssigkeit mit Sauerstoff, Kohlendioxid oder irgendwelcher
anderer Gase oder Gasgemische verwendet. Solche Gasblasen erzeuger weisen einen bestimmten Bereich von Porengrößen
und folglich Gasblasengrößen auf und sind verhältnismäßig teuer herzustellen. Andere bekannte Gasblasenerzeuger
sind aus Stoffen wie gesinterten offenporigen Kunststoffen, Kunststoffmatrizen, die kugelförmige Teilchen von
im wesentlichen gleichförmiger Größe enthalten, sowie gesinterten pulverförmigen Metallen hergestellt. Wegen
der speziellen Art von Stoffen, aus denen diese Gasblasen erzeuger bestehen, ist es schwierig, eine gleichmäßige
Blasenbildung zu erreichen und die Blasengröße zu steuern Dieser Mangel an Steuerungsmöglichkexten kann nachteilige
Auswirkungen auf die belüftete Flüssigkeit oder auf das darin enthaltene biologische Material haben. Beispielsweise
besitzen größere Blasen größere Scherkräfte und können zerbrechliche Zellen in der Flüssigkeit beschädigen
oder, falls es sich bei der Flüssigkeit um Blut handelt, Gerinnung verursachen. Gasblasenerzeuger
aus Metall können mit dem flüssigen Medium reagieren oder können für die darin enthaltenen Zellen toxisch
sein.
Der erfindungsgemäße Gasblasenerzeuger stellt eine Verbesserung
des Standes der Technik dar, da er frei von den vorgenannten Nachteilen und billig in der Herstellung
ist. Das Material, durch welches das Gas unter Bildung von Blasen hindurchtritt, führt zu einer gleichmäßigen
Blasenbildung und die Porengröße des Materials kann innerhalb eines großen Bereiches ausgewählt werden, um
Blasen der gewünschten Größe zu erzeugen. Die Erfindung stellt eine weitere Verbesserung insoweit dar, als die
Blasen derart in das Medium abgegeben werden, daß das Zusammenwachsen der Blasen minimiert wird.
Obwohl der erfindungsgemäße Gasblasenerzeuger bei jedem Verfahren verwendet werden kann, bei dem Gas in eine
Flüssigkeit einströmt, findet er doch eine besondere Anwendung auf dem Gebiet der Biotechnologie bei der
Kultur lebender Zellen, z.B. bei der Gärung und insbesondere bei der Züchtung eukaryotischer Zellen wie
Hybridomas-Zellen.
Alle lebenden Zellen müssen mit einer geeigneten Umwelt bzw. Atmosphäre versehen werden, worin sie wachsen und
eine angemessene Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen für das Wachstum finden. Ein flüssiges Wachstumsmedium
sorgt für die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse lebender Zellen. Um die Nährstoffe und Sauerstoff für
die Zellen verfügbar zu machen, muß das Medium sorgfältig vermischt werden.
■ Eine Vielzahl von Methoden und Vorrichtungen ist bereits
für die Züchtung von Zellen entwickelt worden. Die einfachste Vorrichtung besteht aus zylindrischen Flaschen,
die Zellen und ein Medium enthalten. Die Zellen haften an der inneren Oberfläche der zylindrischen Flasche,
und die Flasche wird rotiert, um die Zellen immer abwechselnd, aber konstant in das flüssige Medium einzutauchen
und der Luft auszusetzen. Die Arbeitsweise komplizierterer Vorrichtungen umfaßt das Einführen von Gas
in das System, um den für das aerobe Wachstum benötigten Sauerstoff zur Verfügung zu stellen und um das Medium
durch innere oder äußere mechanische Mittel umzuwälzen, um die Nährstoffe in dem Medium und das eingeführte
Gas für die Zellen verfügbar zu machen. Die Geschwindigkeit, mit der das flüssige Medium zirkuliert, wirkt sich
auf das Zellwachstum aus. Eine hohe Zirkulationsgeschwindigkeit beansprucht die Zellen physisch und kann zur
Beschädigung oder Zerstörung bestimmter Zellarten führen. Zellen höherer Eukaryoten sind für Beschädigungen dieser
Art sehr empfindlich.
Die Umwälzung des Mediums kann in bestimmten Zellkulturgeräten durch Einführen von Gas in ein Kulturgefäß derart
erfolgen, daß eine Umwälzung des darin enthaltenen flüssigen Mediums bewirkt wird. Ein Gefäß, in welchem die Umwälzung
des Mediums in dieser Weise erhalten wird, ist in der Regel mit einer oder mehreren Prallplatten ausgerüstet,
die das Gefäß in zwei oder mehrere Zonen unterteilen, durch welche das Medium zirkulieren kann. Die
Umwälzung des Mediums wird erreicht durch Einführen eines Gases in Form von Blasen, um die Dichte der Flüssigkeit
zu verändern, d.h. um die Dichte zu verringern, so daß die Flüssigkeit in der Zone aufsteigt, in die das Gas
eintritt, und in einem anderen Bereich absteigt, nachdem sie einen Teil des eingeführten Gases verloren hat. Vgl.
z.B. die US-PS 3 963 581, 4 183 787, 3 790 141 und 3 880 716. Verschieden ausgebildete Gasblasenerzeuger
haben sich als nützlich erwiesen, um Gas in eine Flüssigkeit einzuführen, um der Flüssigkeit eine zirkulierende
Bewegung zu verleihen. Die meisten dieser Gasblasenerzeuger sind jedoch nicht verwendbar bei der
Kultur hochempfindlichen biologischen Materials, insbesondere eukaryotischer Zellen. Eine Vorrichtung, die
für die Züchtung von Säugetierzellen bestimmt und dafür eingerichtet ist, dem Medium eine zirkulatorische Bewegung
zu verleihen, verwendet perforierte Platten (vgl. US-PS 4 173 516).
Um eine Verunreinigung zu vermeiden oder zu minimieren, wird bei den meisten Zellkulturvorrichtungen unter
sterilen Bedingungen gearbeitet. Das Medium und das Kulturgefäß werden sterilisiert und es wird eine Reinkultur
aus einer bestimmten lebenden Zelle eingeführt. Um eine nachfolgende Verunreinigung zu vermeiden, werden
alle Stoffe und Materialien, die in das System eingeführt werden, einschließlich der für die aerobe Zellkultur
erforderlichen großen Sauerstoffmenge, sterilisiert.
Die Vorrichtung muß so gebaut sein, daß jede Kontaminierung während des Arbeitens vermieden wird.
Vorrichtungen für das Züchten von Zellen können für absatzweises Arbeiten oder für das Arbeiten unter einem
stationären Zustand bei konstantem Stömen gebaut sein.
Bei absatzweisem Arbeiten wird die Kulturvorrichtung mit dem Medium und den zu züchtenden Zellen gefüllt,
und das Wachstum findet während eines bestimmten Zeitraumes statt. Während dieses Zeitraums werden Nährstoffe
und Sauerstoff der Vorrichtung zugeführt, und von den wachsenden Zellen erzeugte Gase werden abgeführt. Die
Zellen und die von Ihnen erzeugten Stoffe werden jedoch nicht entfernt, bis der Züchtungsvorgang beendet ist.
In kontinuierlich strömenden, in einem stationären Zustand befindlichen Systemen wird Medium kontinuierlich
dem Reaktionsgefäß zugeführt, und verbrauchtes Medium und erzeugte Stoffe werden aus dem Reaktionsgefäß kontinuierlich
und in volumetrisch gleichen Verhältnissen abgeführt. Solche Systeme stehen den Wachstumsbedingungen
von Säugetierzellen näher, d.h. Säugetierzellen sind ständig von einem umlaufenden System umgeben, das Nährstoffe
zuführt und Abfallstoffe entfernt. Einige Vorteile des kontinuierlich strömenden, in einem stationären
Zustand befindlichen Systems sind größere Ausbeuten an Erzeugnissen der Zellen sowie die Mühelosigkeit der
Produktion.
Das schnell wachsende Gebiet der Biotechnologie schuf Mittel für die Erzeugung neuer und verbesserter Produkte
durch gentechnologisch behandelte Mikroorganismen und miteinander verschmolzene Zellen, die als "Hybridomas"
bekannt sind. Der wirtschaftliche Erfolg gewerblicher Anwendungen von Rekombinations-DNA-Technologie und ZeIlfusionstechniken,
insbesondere auf pharmazeutischem Gebiet, wird von der erfolgreichen Kultur eukaryotischer
Zellen und von Hybridomas-Zellen in großem Maßstab abhängen. Die Züchtung solcher Zellen und von Hybridomas
ist jedoch nicht einfach und ist mit einer Vielzahl ganz spezieller Probleme verbunden.
Die Organismen, die in ganz überwiegendem Maße bei der Zellkultur verwendet wurden, waren Prokaryonten, z.B.
Bakterien, oder einfache Eukaryonten, z.B. Hefe. Diese zähen Organismen, die von einer zähen Zellwand umschlossen
sind, sind verhältnismäßig leicht zu züchten, verglichen mit höhereukaryotischen Zellen, die größer
als die meisten Mikroorganismen sind und in einer empfindlichen Plasmamembran eingeschlossen sind. Die
für die Züchtung von Mikroorganismen entwickelten Methoden sind auf die Züchtung eukaryotischer Zellen
nur beschränkt anwendbar, weil die vorgenannten Methoden diese größeren, zerbrechlicheren Zellen schädigen.
Die mit Pflanzenzellkulturen verbundenen Probleme sind den mit Säugetierzellen verbundenen Problemen durchaus
ähnlich. Die Sorte von Pflanzenzellen, die sich am besten züchten läßt, sind einzelne Pflanzenzellen, die
sich in Suspension vermehren, beispielsweise Algenzellen. Weitere Erfordernisse für die Züchtung von
Pflanzenzellen sind ein angemessenes Medium für die Versorgung der Pflanzenzellen mit Nährstoffen und eine
Lichtquelle für die Fotosynthese.
Einige Säugetierzellen wachsen in Suspension wie mikrobische Zellen, und die meisten Tumor- und andere transformierte
Zellen können dem Wachstum in Suspension angepaßt werden. Die meisten höheren Zellen müssen jedoch
an einer festen Oberfläche befestigt werden.
Obschon eine Vielzahl von Verfahren für die Züchtung von Säugetierzellen entwickelt worden ist, und zwar
sowohl in Suspension als auch an einer festen Oberfläche befestigt, konnte doch keines das oben beschriebene
Problem der Schädigung lösen. Die einfachste dieser
Techniken ist das oben beschriebene Verfahren mit zylindrischen
Flaschen. Es gibt verschiedene Imitiobilis ie rungs techniken,
bei denen von einer Verankerung nichtabhängige Zellen ("non-ADC") wie Hybridomas an einer porösen
Keramik oder an Oberflächen eines Hohlfaser-Ultrafilters fixiert werden. Medium wird dann mit Sauerstoff beladen
oder belüftet und über die immobilisierten Zellen gepumpt. Hybridomas und andere Zellen wurden in verschiedene Arten
von Gelatine oder membranartige Kapseln zwecks Erhöhung
der Zelldichte und damit auch der Ausbeute an Endprodukt eingekapselt. Hybridomas und andere Nicht-ADC-Zellen
werden oft in Schleuderkulturgefäßen gezüchtet. Dieses Gefäß ist ein einfacher Behälter mit verschiedenartigen
Schaufeln, der mit Hilfe magnetischer Mittel in Drehung versetzt wird. Alle vorstehend genannten Verfahren leiden
an dem Nachteil, daß die Mittel zum Zirkulieren des Mediums, die somit die Nährstoffe und den Sauerstoff
für die Zellen verfügbar machen und im Falle von Zellen,
die in Suspension gezüchtet werden, die Zellen in Suspension halten, zu wenig schonend und mit unzureichender
Sanftheit arbeiten, so daß stets die Gefahr der Schädigung der Zellen besteht.
Neben den oben beschriebenen in vitro-Systemen ist es am gebräuchlichsten, Hybridomas in vivo zu züchten,
und zwar als Ascites-Tumor in Mäusen. Die Flüssigkeit aus dem Tumor, gewonnen aus dem Mäuseperitoneum,
enthält das von dem Hybridoma erzeugte Produkt, d.h. monoklonale Antikörper, sowie viele andere
von den Zellen der Maus produzierte Stoffe als normales Nebenprodukt des Zellularstoffwechsels. Die Ascites-Flüssigkeit
muß zur Entfernung dieser anderen Produkte gereinigt werden. Ihre Verwendung als Humantherapeutikum
ist sowohl wegen der Reinigungsprobleme als auch wegen des ProduktionsmaßStabes begrenzt.
Die gegenwärtig verfügbaren Verfahren zur Züchtung von Säugetierzellen wie Hybridomas sind unzureichend. Empfindliche
Zellen werden durch die z.Zt. zur Verfügung stehenden Verfahren geschädigt und diese Verfahren führen
nicht zu Zellen in ausreichender Anzahl oder zu Zellprodukten
in ausreichender Menge. Andere Verfahren sind wegen der Reinheit der damit hergestellten Produkte und
wegen des Erfordernisses einer sehr umfangreichen, häufig schwierigen Reinigung nur von begrenztem Wert. Deshalb
werden alternative Verfahren für die Züchtung eukaryotischer Zellen und Hybridomas gesucht.
Mit der Erfindung wird eine Vorrichtung für die Einführung von Gas in eine Flüssigkeit geschaffen, wobei die Vorrichtung
einen Gaseinlaß, mindestens ein dem Gaseinlaß benachbartes gasdurchlässiges Teil sowie einen dem gasdurchlässigen
Teil benachbarten Gasverteiler umfaßt, wobei der Gaseinlaß, das gasdurchlässige Teil und der Gasverteiler
abdichtbar miteinander verbunden sind.
Mit der Erfindung wird außerdem ein Verfahren zum Einführen von Gas in eine in einem Gefäß enthaltene Flüssigkeit
geschaffen, das das Einführen von Gas in einen Gaseinlaß , das Hindurchleiten von Gas von dem Gaseinlaß
durch mindestens ein gasdurchlässiges Teil sowie das Verteilen des von dem gasdurchlässigen Teil durch einen
Gasverteiler in ein flüssiges Medium hindurchtretenden Gases umfaßt.
Mit der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Züchten von Zellen, insbesondere Säugetierzellen,
geschaffen. Die Vorrichtung umfaßt einen Behälter für das flüssige Medium, mindestens eine im Inneren des
Gefäßes angebrachte und im Abstand von dessen Oberteil und Boden befindliche Pralleinrichtunq, wobei die Pralleinrichtung
vorzugsweise mindestens zwei Bereiche definiert, eine Anordnung für das Einführen von Gas in eine in einem
'Ά-
Gefäß enthaltene Flüssigkeit, die so ausgebildet ist, daß das Gas durch sie hindurch eingeführt wird, und einen
Gaseinlaß, mindestens ein neben dem Gaseinlaß befindliches gasdurchlässiges Teil sowie einen dem gasdurchlässigen
Teil benachbarten Gasverteiler, wobei der Gaseinlaß, das gasdurchlässige Teil und der Gasverteiler
abdichtbar miteinander verbunden sind. Das Verfahren umfaßt das Einführen von Gas in einen
Gaseinlaß, das Hindurchleiten von Gas vom Gaseinlaß durch mindestens ein gasdurchlässiges Teil, das Verteilen
des von dem gasdurchlässigen Teil durch einen Gasverteiler in einen Bereich des Gefäßes hindurchtretenden
Gases, wobei der Bereich durch eine Pralleinrjchtungderart
definiert ist, daß das Gas in den Bereich aufsteigt, in den es eingeführt wird, und in einem
anderen Bereich niedersinkt, der ebenfalls durch die Pralleinrichtung definiert ist, sowie das hierdurch fortlaufende
Zirkulieren des Mediums. Mit der Erfindung wird außerdem eine Vorrichtung für die Behandlung von
Zellen bei einem stationären Zustand unter konstantem Strömen geschaffen. Bei dieser Ausführungsform enthält
das Kulturgefäß einen Einlaß und einen Auslaß für das Medium.
Damit eine wirksame Kultur stattfindet, wird das Gas so eingeführt, daß es ein Umlaufen des Mediums über
und um die Zellen herum verursacht, falls die Zellen auf einer Oberfläche gezüchtet werden, und zwar mit
einer Geschwindigkeit, die ausreicht, um den Sauerstoff und die in dem Medium enthaltenen Nährstoffe für die
Zellen verfügbar zu machen, und zwar so behutsam, daß sie nicht geschädigt werden. In Fällen, in denen Zellen
in Suspension gezüchtet werden, muß das Medium ebenfalls mit einer Geschwindigkeit umlaufen, die ausreicht, um
die Zellen in Suspension zu halten. Mittels des erfindungsgemäßen Gasblasenerzeugers wird Gas in ein flüssiges
Medium in Form kleiner Blasen einer kontrolliert-
gesteuerten Größe eingeführt, um eine behutsame Zirkulation
des Mediums zu schaffen und um gegebenenfalls die Zellen ohne Schädigung in Suspension zu halten.
Die meisten fermenterartigen Zellkulturvorrichtungen
sind kompliziert aufgebaut und teuer in der Herstellung. Mit der Erfindung wird ein einfaches und billiges Gerät
für die Züchtung von Zellen, insbesondere von eukaryotischen Zellen, bereitgestellt. Für einige Anwendungen
wird das erfindungsgemäße Zellkulturgefäß aus Kunststoff hergestellt und dem Anwender als sterilisierte Einweg-Einheit,
komplett mit dem Gasblasenerzeuger, zur Verfügung gestellt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher 'K erläutert.
Fig. 1 ist eine Vorderansicht (mit entfernten Teilen)
einer bevorzugten Ausführungsform eines Gasblasenerzeugers und einer Zellkulturvorrichtung
gemäß der Erfindung.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
Fig. 1.
25
25
Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie 3-3 in Fig. 1 und
zeigt den Gasverteiler der Vorrichtung gemäß
Fig. 1.
Fig. 4 ist eine Draufsicht auf zwei gasdurchlässige Teile gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie 5-5 in Fig. 4.
Fig. 6 ist eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Gaseinlasses gemäß der Erfindung.
Fig. 7 ist ein Schnitt nach Linie 7-7 in Fig. 6.
Fig. 8 ist eine Vorderansicht (mit entfernten Teilen) einer zweiten Ausführungsform eines Gasblasenerzeugers
und einer Zellkulturvorrichtung
gemäß der Erfindung.
Fig. 9 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
Fig. 8.
10
10
Fig. 10 ist eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
des Gasverteilers.
Fig. 11 ist ein Schnitt nach Linie 11-11 in Fig. 10.
15
Fig. 12 ist eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform des Gasverteilers.
Fig. 13 ist eine Teil-Vorderansicht einer dritten Ausführungsform eines Gasblasenerzeugers und
einer Zellkulturvorrichtung gemäß der Erfindung.
Fig. 14 ist ein Schnitt nach Linie 14-14 in Fig. 13.
Fig. 15 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Pralleinrichtung
gemäß der Erfindung.
Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung für die Züchtung von Zellen mit einem zylindrischen Rohr 2 mit
Wänden 10, das ein flüssiges Medium 15 enthält und mit einem Einlaß 11 und einem Auslaß 13 für das flüssige
Medium versehen ist, sowie mit einem Gasblasenerzeuger, der eine Gaseinlaßvorrichtung 4 umfaßt, mit einem ersten
gasdurchlässigen Teil 6, das im wesentlichen wasserundurchlässig ist, d.h. unter normalen Arbeitsbedingungen
kein flüssiges Wasser hindurchtreten läßt, und vorzugsweise aus einem hydrophoben Material hergestellt ist, mit
einem zweiten gasdurchlässigen Teil 7, einem Gasverteiler
8, einem ringförmigen Tragelement 9 für das Rohr 2, einem
Prallelement 14, Tragelementen 12 für das Prallelement 14, mit einem Deckel 16 zum Verschließen des Rohrs, der eine
Probenöffnung 20, Entlüftungslöcher 18, einen Gaseinlaß
17 und ein Gasverteilungselement 21 aufweist. Die Figuren 8 und 9 zeigen eine andere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszahlen, jedoch mit einem Strich versehen, bezeichnet.
Gas tritt in die Vorrichtung durch den Gaseinlaß 3 ein, strömt in die Gaskammer 5, durch das erste und zweite
gasdurchlässige Teil 6 und 7 hindurch, tritt durch den Gasverteiler 8 hindurch und tritt schließlich in das
in dem Rohr 2 enthaltene flüssige Medium 15 ein. Das
Gas strömt in das Rohr 2 in Form von Blasen ein, die beim Durchgang des Gases durch die Poren der gasdurchlässigen
Teile 6 und 7 sowie die öffnungen 1 in dem Gasverteiler 8 gebildet werden. Das erste im wesentlichen
wasserundurchlässige Teil 6 verhindert, daß das flüssige Medium 15 in die darunter liegende Gaskammer 5
abfließen kann.
Ein Gasdruck von bis zu 689,5-10 Pa wird unter normalen
Arbeitsbedingungen verwendet. Der gewählte Druck hängt von einer Anzahl von Variablen ab, einschließlich der
Art der zu kultivierenden Zellen, der gewünschten Umwälzgeschwindigkeit,
der Größe und Form der Zellkulturvorrichtung, dem Volumen und Inhalt des flüssigen Mediums,
von den Filterkenngrößen und dem Aufbau des Gasblasenerzeugers .
Die Bildung von Blasen wird durch die Art des Materials bewirkt, aus dem die gasdurchlässigen Teile 6 und 7 bestehen,
sowie durch die Struktur und die Anordnung der öffnungen 1 im Gasverteiler 8. Die Gestaltung der Gaseinlaßvorrichtung
4 hängt teilweise von der Lage des
Gasblasenerzeugers in bezug auf das Kulturgefäß ab. Bei einigen Ausführungsformen umfaßt die Gaseinlaßvorrichtung
4 auch den Boden des Rohrs 2. Der Boden des Rohrs 2 ist flach oder bei bevorzugten Ausführungsformen konkav
gekrümmt. Bei Ausführungsformen, bei denen die Gaseinlaßvorrichtung
4 den Boden des Rohrs mit umfaßt, muß diese ausreichend dick sein, um sowohl das Rohr 2 zu
tragen als auch die Anordnung eines Durchgangs 3 für die Lieferung von Gas in die Gaskammer 5 zu gestatten.
Bei einigen Ausführungsformen ist der Gasverteiler 8 in
den Boden des Rohrs eingebaut, d.h. eine Konstruktion, die dann möglich ist, wenn die Zellkulturvorrichtung
und der Gasblasenerzeuger aus Kunststoff hergestellt sind, z.B. durch Spritzgießen, wie nachstehend erläutert. Bei
anderen Ausführungsformen ist der Gasblasenerzeuger innerhalb
des Gefäßes angeordnet, z.B. im unteren Bereich, wie aus Fig. 13 ersichtlich.
Bei bevorzugten Ausführungsformen stellt die Gaseinlaßvorrichtung
4 einen Träger für die beiden gasdurchlässigen Teile 6 und 7 sowie für den Gasverteiler 8 dar. Bei der
Ausführungsform gemäß den Figuren 1 und 6 bildet die
Gaseinlaßvorrichtung 4 den Boden für das Rohr 2 sowie einen Träger für die gasdurchlässigen Teile 6 und 7. Wie
aus den Figuren 13 und 14 ersichtlich, bildet die Gaseinlaßvörrichtung
4A keinen Boden für das Rohr 2, stellt aber einen Träger für die beiden gasdurchlässigen Teile
6A und 7A dar.
Die Gaseinlaßvorrichtung 4 (vgl. Fig. 1) umfaßt ein nichtporöses Teil, das mit einem Durchlaß 3, der in
eine Gaskammer 5 mündet, versehen ist, um Gas in die Gaskammer 5 zu leiten. Der obere Teil der Gaskammer 5
öffnet sich neben dem gasdurchlässigen Teil 6 und gestattet so einen Durchgang des Gases von der Kammer 5
durch die gasdurchlässigen Teile 6 und 7 und den Gasverteiler 8. Die Gaskammer 5 ist mit Tragelementen für
die gasdurchlässigen Teile 6 und 7 versehen, die aus im Abstand voneinander angeordneten parallelen Platten 31
bestehen, welche sich vom Boden der Gaskammer 5 bis zu deren Decke, neben dem ersten gasdurchlässigen Teil 6,
erstrecken.
Die Abmessungen, die äußere Form, die Anzahl und die räumliche Anordnung der Öffnungen 1 im Gasverteiler 8
hängen teilweise von der Gestalt des verwendeten ZeIlkulturgefäßes
und von der gewünschten Blasengröße und Umlaufgeschwindigkeit der Flüssigkeit ab. Die gewünschte
Blasengröße und Umlaufgeschwindigkeit wird von der Art und Form der gezüchteten Zellen bestimmt; in Suspension
gezüchtete Zellen erfordern beispielsweise eine behutsaniere Umlaufgeschwindigkeit als Zellen, die verkapselt
oder auf einem Mikroträger gezüchtet werden. Die Öffnungen sind in einer Weise angeordnet, daß sich eine gleichmäßige
Blasenbildung sowie eine optimale Umwälzung des flüssigen Mediums mit Hilfe der aufsteigenden Blasen
bildet. Die Öffnungen können aus einer Vielzahl äußerer Formen ausgewählt werden, einschließlich Schlitzen und
Kreisen. Alternative Ausführungsformen des Gasverteilers 8 sind in den Figuren 3, 10 und 12 dargestellt. Die aus
Fig. 3 ersichtlichen Öffnungen 1 des Gasverteilers 8 sind so konstruiert, daß sie eine optimale Blasenbildung dort
gestatten, wo die Öffnungen das zweite gasdurchlässige Teil 7 berühren. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungs
form, die in den Figuren 10 und 11 dargestellt ist, sind die Seiten 25 der Öffnungen 1A abgeschrägt oder V-förmig,
um zu verhindern, daß sich Blasen aneinander anlagern und entlang der Seiten 25 ineinander aufgehen, sobald
sie vom Boden der V-förmigen Öffnung, neben dem zweiten gasdurchlässigen Teil 7, freigesetzt werden und in die
Flüssigkeit eintreten und dort aufsteigen.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind zwei
gasdurchlässige Teile vorhanden. Das erste gasdurchlässige Teil 6 ist im wesentlichen wasserundurchlässig in
Richtung auf die Gaskammer 5 und verhindert den Durchfluß von Flüssigkeit in die Gaskammer 5 unter normalen
Arbeitsbedingungen. Geeignete Materialien für das erste gasdurchlässige Teil 6 schließen Filter aus Teflon,
Polypropylen oder Polyethylen ein. Unter "Filter" werden Membrane, Filtersiebe und Membranfilter verstanden. Ein
besonders bevorzugtes Material ist hydrophobes Teflon. Geeignete Materialien für das zweite gasdurchlässige
Teil schließen Filter aus Polyester, Nitrozellulose, Zelluloseacetat und Nylon ein. Besonders bevorzugte
Materialien sind hydrophile Polyester. Die Porengröße der Filter wird so gewählt, daß im Zusammenwirken mit
den Öffnungen 1 in dem Gasverteiler 8 Gasblasen gebildet werden. Die Porengröße des ersten gasdurchlässigen
Teils 6 beträgt 0,02 bis 1,0 μΐη, vorzugsweise 0,02 bis
0,2 μπι. Bei einigen Ausführungsformen kann die Porengröße
des ersten gasdurchlässigen Teils 6 so gewählt werden, daß das in das System eintretende Gas sterilisiert
wird. Wenn man das in den Gasblasenerzeuger eintretende Gas sterilisieren will, wird das erste gasdruchlässige
Teil 6 so gewählt, daß es eine Porengröße im Bereich von 0,02 bis 0,22 μΐη besitzt. Die Porengröße
des zweiten gasdurchlässigen Teils 7 beträgt 0,22 bis 100,0 μΐη, vorzugsweise 0,5 bis 5 μΐη.
Bei Ausführungsformen, bei denen nur ein gasdurchlässiges
Teil vorhanden ist, ist dieses Teil vorzugsweise im wesentlichen wasserundurchlässig in Richtung auf die
Gaskammer. Geeignete Materialien schließen Filter aus Teflon, Polypropylen oder Polyethylen ein. Wenn das gasdurchlässige
Teil aus Materialien wie Polyester-, Nitro-Zellulose-, Zelluloseacetat- oder Nylon-Filter ausgewählt
wird, wird Gas durch den Gasdurchlaß in die Gaskammer unter einem Druck eingeführt, der ausreicht, um einen
Flüssigkeitsrückstrom in die Gaskammer während des Betriebs der Zellkulturvorrichtung zu verhindern.
Das Kulturgefäß kann jede beliebige Form aufweisen, die sich auf eine oder mehrere Pralleinrichtungen 14
abstimmen läßt, welche die von dem Gas verursachte Umwälzung des Mediums steuern. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
(vgl. Figuren 1 und 2) besteht das Gefäß aus einem senkrechten zylindrischen Rohr 2 mit
einem Oberteil 16 und einem Bodenteil, das die Gaseinlaßvorrichtung
4 umfaßt, aus einem ersten gasdurchlässigen Teil 6 und einem zweiten gasdurchlässigen Teil 7,
einem Gasverteiler 8, welche bei dieser Ausführungsform alle lösbar mittels Schrauben 19 und 22 (vgl. Fig. 3)
mit dem Rohr verbunden sind. Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform für ein kontinuierliches Kulturverfahren,
bei der das Rohr 2 mit einem Einlaß 11 und einem Auslaß 13 für das Medium versehen ist. Das Oberteil
16 ist mit einem oder mehreren Entlüftungslöchern 18 und einer oder mehreren Probenöffnungen 20 versehen.
Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 1 und 2 weist das Oberteil außerdem einen Schlauchstutzen 17 für den
Anschluß an eine Gasleitung und ein mit dem Oberteil 16 unmittelbar unterhalb des Schlauchstutzens 17 verbundenes
Rohr 21 auf, welches sich bis zum Boden des Kulturgefäßes erstreckt, so daß Gas am Boden ausströmen
kann. Das auf diese Weise zugeführte Gas wird zur Resuspendierung von Material verwendet, das sich aus
dem flüssigen Medium absetzt. Bei einer anderen Ausführungsform (Fig. 13) wird der Boden des Rohrs von
einem festen Körper 40 gebildet, der mit einer Gaseinlaßvorrichtung 4A versehen ist.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, befindet sich eine Prallplatte 14 in dem Kulturgefäß, wodurch zwei Bereiche
definiert werden, von denen der eine größer ist als der andere. Die Prallplatte 14 ist in dem Gefäß in bezug
auf den Gasblasenerzeuger so angeordnet, daß die von dem durch den Gasblasenerzeuger eingeführten Gas verursachte
Umwälzung des Mediums gesteuert wird. Bei dem in Fig. 1 wiedergegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Prallplatte 14 eine rechtwinklige Platte, die sich in dem Gefäß in axialer Richtung von einem unteren
zu einem oberen Bereich erstreckt und die sich seitlich so weit erstreckt, daß sie die innere Wand 10 des Gefäßes
in einem Abstand vom oberen Ende und vom Boden des Gefäßes berührt, und die durch Tragelemente 12 gehalten
wird, deren eines Ende an der inneren Wand 10 des Rohrs 2 und deren anderes Ende an der Prallplatte 14
befestigt ist. Bei einer anderen Ausführungsform (vgl.
Figuren 8 und 9) ist das Prallelement 14' in einem Abstand von der inneren Wand des Rohrs 21 angeordnet.
Wiederum bei einer anderen Ausführungsform (Fig. 15)
ist das Prallelement ein offenes zylindrisches Rohr, das sich in dem Gefäß von einem unteren Bereich nach
oben erstreckt und sich in einem Abstand sowohl von der inneren Wand als auch vom oberen Ende und vom Bodenteil
des Gefäßes befindet.
Das Rohr 2 und sein Deckel- und Bodenteil können aus
verschiedenen Materialien, die nichttoxisch und sterilisierbar sind, ausgewählt sein. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform besteht das Material aus einem Kunststoff,
der aus der Gruppe der Polystyrole, Polycarbonate und Polysulfone ausgewählt ist. Bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform besteht das Material der Wahl aus einem Kunststoff wie Polystyrol, der durch Spritzgießen
verarbeitet werden kann.
Mit der Erfindung wird schließlich ein Verfahren geschaffen, bei dem der hier beschriebene Gasblasenerzeuger
und die beschriebene Zellkulturvorrichtung verwendet werden und bei dem Zellen in einem flüssigen Medium mit
Hilfe der folgenden Verfahrensstufen gezüchtet werden:
Es wird Gas in eine Gaseinlaßvorrichtung eingeführt; das Gas wird von der Gaseinlaßvorrichtung durch ein
erstes gasdurchlässiges Teil und durch ein zweites gasdurchlässiges Teil hindurchgeführt; das durch das zweite
gasdurchlässige Teil hindurchtretende Gas wird mittels eines Gasverteilers in einem durch eine Pralleinrichtung
definierten Bereich des Gefäßes verteilt, so daß das Gas in dem Bereich aufsteigt, in den es eingeführt wird, und
in einem anderen durch die Pralleinrichtung definierten Bereich absteigt; und das Medium wird hierdurch kontinuierlich
umgewälzt.
Das ausgewählte flüssige Medium hängt von den Umwelt- und Ernährungsbedingungen der gezüchteten Zellen ab.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die gezüchteten
Zellen Hybridoma-Zellen und das ausgewählte Medium ist ein definiertes serumfreies Medium.
Obwohl der Gasblasenerzeuger und die erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen im Zusammenhang mit der Kultur
von Zellen beschrieben wurden, sei darauf hingewiesen, daß dieselben auch bei jedem anderen Verfahren Anwendung
finden können, bei dem Gas in eine Flüssigkeit eingeführt wird.
25
25
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele weiter erläutert, auf die die Erfindung jedoch keineswegs
beschränkt ist.
Die nachstehend angegebenen Bedingungen wurden bei den Beispielen 1 bis 4 eingehalten. Die Versuche wurden unter
sterilen Bedingungen bei 370C durchgeführt. HB-12-Zellen,
eine bei Ventrex entwickelte Linie von Hybridoma-Zellen, wurden in einer Konzentration von etwa 1-10 Zellen/ml
in HL-1 Medium mit 2 % Rinderfötenserum (FBS) und einem
^ Antischaummittel "B" der Firma Dow Corning in einer
Verdünnung von 1:15000 eingeimpft. HL-1 ist ein definiertes serumfreies Medium, das von der Firma Ventrex im
Handel erhältlich ist und speziell für die Züchtung von ^ Hybridomas bestimmt ist. HL-1 wurde in diesen Beispielen
verwendet, wegen seines geringen Proteingehalts und seiner hohen Pufferkapazität. DMEM (Dulbecco's modifiziertes
Eagle's Medium F12 (Harn)) kann bei diesen Versuchen jedoch ebenfalls verwendet werden. Glutamin (Gibco)
1^ wurde in einer Menge zugegeben, daß sich eine Endkonzentration
von 2 mMol ergibt, und Gentamycin (Gibco) wurde bis zu einer Endkonzentration von 50 mcg/ml zugegeben.
In eine T75-Flasche wurden 20 ml Zellkultur gegeben, und die erfindungsgemäße Zellkulturvorrichtung (nachfolgend
1^ auch als "CELLIFT"®, ein Warenzeichen der Firma Ventrex,
bezeichnet) wurde mit 500 ml gefüllt. Die Lebensfähigkeit der Zellen wurde unter Verwendung der Standard-Trypanblau-Ausschlußmethode
bestimmt. Bei den Beispielen 1, 2 und 3 wurde das absatzweise Zellkulturverfahren verwendet.
Bei dem Beispiel 4 wurde ein kontinuierliches Verfahren mit einem stationären Zustand bei konstanter
Strömung verwendet.
Beispiel 1; Hybridoma-Lebensfähigkeit 25
Die Kultur der Zellen wurde in einer erfindungsgemäßen Zellkulturvorrichtung mit dem in den Figuren 8 und 9
wiedergegebenen Aufbau und mit einem Gasverteiler gemäß den Figuren 8, 9 und 12 durchgeführt und mit der in
einer Standard-T75-Flasche durchgeführten Kultur verglichen. Das verwendete erste gasdurchlässige Teil war
eine 0,02 μΐη-TefIon-Membran (Millipore) , die auch dazu
diente, das in das System eintretende Gas zu sterilisieren. Das zweite gasdurchlässige Teil war ein 1 μΐη-Poly-
esterfiltersieb (Tetko).
Lebensfähigkeit (%) Hybridoma HBI2
Tag CELLIFT* T75-Flasche +
1 91 80
4 91 80
5 59 66 7 42 28
* 500 ml HL-1 + 2 % FBS + 20 ml HL-1 + 2 % FBS
Gleiche Zellkonzentrationen in beiden Gefäßen zu Beginn des Versuchs.
Es wurde unter denselben Bedingungen, wie in Beispiel 1
beschrieben, gearbeitet, wobei jedoch die gesamte Antikörpersynthese unter Verwendung eines Standard-ELISA-Verfahrens
gemessen wurde. HB12 sondert Immunglobulin G (IgG) ab.
Antikörpererzeugung mit Hybridoma HB12
Tag CELLIFT* T75-Flasche +
1 5,9 mg 0,9 mg
4 62,9 mg 4,8 mg
5 81,6 mg 13,52 mg 7 108,0 mg 12,50 mg
* Wie in Tabelle I
+ Wie in Tabelle I
+ Wie in Tabelle I
Beispiel 3: Antikörper-Gesamttiter, gemessen mittels
eines Standard-ELISA-Verfahrens
Die Bedingungen entsprachen denjenigen des Beispiels 1,
mit Ausnahme, daß die Antikörpererzeugung in bezug auf die Zellanzahl normalisiert wurde, was ein Maß für die
Ausbeute an Antikörpern je Einheit der Zellmasse darstellt. Aus der Tabelle ergibt sich, daß bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine höhere Ausbeute erzielt wird als bei Verwendung der T75-Flasche.
5 Antxkörperkonzentration ^g) je 10 Zellen je ml
(HB12) bei absatzweiser Kultur
Tag | in Tabelle | CELLIFT* | I | T75-Flasche* |
1 | in Tabelle | 107,3 | I | 66,4 |
4 | 229,1 | 116,1 | ||
5 | 171 ,2 | 191 ,8 | ||
7 | 360,0 | 241,3 | ||
* Wie | ||||
+ Wie | ||||
Beispiel 4 | ||||
Die mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten Aufbau (mit der Ausnahme,
daß ein Schlauchstutzen 17 und ein Gaseinlaß 21 nicht vorhanden waren) und mit dem Gasverteiler gemäß Fig. 3
durchgeführte Kultur von Zellen wurde mit einer Kultur verglichen, die in einer T75-Flasche durchgeführt wurde.
Im übrigen entsprachen die Bedingungen denjenigen des Beispiels 1, mit Ausnahme, daß eine kontinuierliche Einspeisung
von Kultur in die Zellkulturvorrichtung am
Tag 7 mit einer Infusion von etwa 3,6 1 bis zum Tag begonnen wurde. Der Antikörpergesamtgehalt wurde für die
vereinten Flüssigkeitsmengen bestimmt.
Antikörperausbeute (mg) im Vergleich zwischen kontinuierlicher und stationärer Kultur, letztere
in einer T75-Flasche durchgeführt, unter Verwendung von Hybridoma HB12
8 175 mg 11,7 mg
14 325 mg 11,2 mg
* HL-1 Medium + 2 % FBS mit einer Austauschrate von etwa 0,35 ml/min, beginnend am Tag 7. Etwa
3,6 1 Medium wurden bei dieser Untersuchung ausgetauscht.
+ HL-1 Medium + 2 % FBS ohne Austausch an Medium.
1. pH-Verschiebungen im Zellift wurden unter Verwendung
eines gut gepufferten Mediums (HL-1, Ventrex) wirksam unter Kontrolle gehalten.
2. Das Schäumen ist in 2 % FBS enthaltendem Medium
minimal; es wurde unter Verwendung von HL-1 und eines AntischäummitteIs (Antifoam B, Dow Corning)
weiter verringert.
- Leerseite -
Claims (1)
- PRINZ, LEISEH, BUNKE & PARTNERPatentanwälte · European Patent Attorneys ^ R Π 1 7 Π SErnsbergerstraße 19 · 8000 München 6022. Januar 1986VXR, INC.217 Read StreetPortland, Maine 04103 / USAUnser Zeichen: V 808Patentansprüche1. Vorrichtung zum Einführen von Gas in eine in einem für die Durchleitung von Gas eingerichteten Gefäß enthaltene Flüssigkeit, gekennzeichnet durch eine Gaseinlaß-Vorrichtung, mindestens ein gasdurchlässiges Teil, das neben der Gaseinlaßvorrichtung angeordnet ist, sowie einen Gasverteiler, der neben dem gasdurchlässigen Teil angeordnet ist, wobei die Gaseinlaßvorrichtung, das gasdurchlässige Teil und der Gasverteiler abdichtbar miteinander verbunden sind.
102. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasverteiler ein nichtporöses Teil umfaßt, das mit mindestens einer Öffnung versehen ist, welcheso angeordnet ist, daß das Gas in das Gefäß gelenkt wird. 15Bi/Ma3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung verlängert ist.4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der verlängerten Öffnung V-förmig ist, wobei sich der engere Teil neben dem gasdurchlässigen Teil befindet.5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung konkav gebogen ist, wobei der Boden der Öffnung, der sich neben dem gasdurchlässigen Teil befindet, mit einer zentralen Öffnung versehen ist.6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung sphärisch-konkav ausgebildet ist, wobei der Boden der Öffnung, der sich neben dem gasdurchlässigen Teil befindet, mit einer zentralen Öffnung versehen ist.7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaseinlaßvorrichtung ein nichtporöses Teil umfaßt, das mit einer Durchströmöffnung in eine Gaskammer versehen ist, um Gas in die Gaskammer zu führen, wobei die Gaskammer mit einer Öffnung neben dem gasdurchlässigen Teil versehen ist, welches so angeordnet ist, daß das Gas von der Gaskammer durch das gasdurchlässige Teil hindurchtreten kann.8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung konkav ausgebildet ist.9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung ein Tragelement für das gasdurchlässige Teil umfaßt.10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaskammer mit einem Tragelement zum Tragen des gasdurchlässigen Teils versehen ist, wobei das Trag-element im Abstand voneinander parallel angeordnete Stäbe umfaßt, die sich über die Länge und Höhe der öffnung erstrecken und mit den diese begrenzenden Seitenwänden verbunden sind.11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gasdurchlässige Teil ein Filter ist.12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter im wesentlichen wasserundurchlässig ist.13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserundurchlässige Filter im wesentlichen aus Teflon, Polypropylen oder Polyethylen besteht.14. Vorrichtung zum Einführen von Gas in eine in einem für das Durchleiten von Gas eingerichteten Gefäß enthaltene Flüssigkeit, gekennzeichnet durch eine Gaseinlaßvorrichtung, ein erstes gasdurchlässiges Teil, das neben der Gaseinlaßvorrichtung angeordnet ist, ein zweites gasdurchlässiges Teil, das neben dem ersten gasdurchlässigen Teil angeordnet ist, und einem neben dem gasdurchlässigen Teil angeordneten Gasverteiler, wobei die Gaseinlaßvorrichtung, das erste und zweite gasdurchlässige Teil und der Gasverteiler abdichtbar miteinander verbunden sind.15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite gasdurchlässige Membran hydrophil ist.16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophile Membran aus Polyester, Nitro-Zellulose, Zelluloseacetat oder Nylon besteht.17. Vorrichtung für die Kultur lebender Zellen in einem flüssigen Medium, gekennzeichnet durch ein Gefäß für das flüssige Medium, mindestens eine Pralleinrichtung, die innerhalb des Gefäßes angeordnet und von dessen Oberteil und Bodenteil im Abstand gehalten ist, wobei die Pralleinrichtung mindestens zwei Bereiche definiert, durch einen Gasblasenerzeuger zum Einführen von Gas in eine in einem Gefäß enthaltene Flüssigkeit, wobei der Gasblasenerzeuger für das Einführen und Hindurchleiten von Gas in einen bestimmten Bereich, der durch die Pralleinrichtung definiert wird, eingerichtet ist und wobei der Gasblasenerzeuger eine Gaseinlaßvorrichtung, mindestens ein neben der Gaseinlaßvorrichtung angeordnetes gasdurchlässiges Teil sowie einen Gasverteiler umfaßt, der neben dem gasdurchlässigen Teil angeordnet ist, wobei die Gaseinlaßvorrichtung, das gasdurchlässige Teil und der Gasverteiler abdichtbar miteinander verbunden sind.18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Pralleinrichtung eine Prallplatte ist.19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallplatte innerhalb des Gefäßes sich in axialer Richtung erstreckt und im Abstand von den Gefäßwänden angeordnet ist.20. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Pralleinrichtung ein zylindrisches Rohr ist.21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das zylindrische Rohr sich in dem Gefäß in axialer Richtung erstreckt und im Abstand von den Gefäßwänden angeordnet ist.22. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß mit Mitteln zum Einführen von Gas indas Bodenteil des Gefäßes versehen ist, um die Dispergierung von Zellen und anderen Stoffen, die sich aus dem flüssigen Medium absetzen können, zu bewirken.23. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß einen Einlaß und einen Auslaß für das flüssige Medium aufweist.24. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen eukaryotische Zellen sind.25. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen Säugetierzellen sind.26. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen Hybridomas-Zellen sind.27. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen Pflanzenzellen sind.28. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Medium ein definiertes serumfreies Medium ist.29. Vorrichtung zum Kultivieren lebender Zellen in einem flüssigen Medium, gekennzeichnet durch ein Gefäß für das flüssige Medium, mindestens eine Pralleinrichtung, die innerhalb des Gefäßes und im Abstand von dessen Oberteil und Bodenteil angeordnet ist und mindestens zwei Bereiche definiert, durch einen Gasblasenerzeuger für das Einführen von Gas in eine in einem Gefäß enthaltene Flüssigkeit, wobei der Gasblasenerzeuger für das Einführen und Hindurchleiten von Gas in einen durch die Pralleinrichtung definierten Bereich eingerichtet ist und eine Gaseinlaßvorrichtung, ein erstes gasdurchlässiges Teil, das sich neben der Gaseinlaßvorrichtung befindet, ein zweites gasdurchlässiges Teil, das—ο-Ι sich neben dem ersten gasdurchlässigen Teil befindet, sowie einen Gasverteiler, der neben dem zweiten gasdurchlässigen Teil angeordnet ist, umfaßt, wobei die Gaseinlaßvorrichtung, die gasdurchlässigen Teile und der Gasverteiler abdichtbar miteinander verbunden sind.30. Verfahren zum Einführen von Gas in eine Flüssigkeit ohne schädliche Auswirkungen auf darin enthaltene empfindliche biologische Materialien, dadurch gekenn-IC zeichnet, daß Gas in eine Gaseinlaßvorrichtung eingeführt wird, von der Gaseinlaßvorrichtung durch ein erstes und ein zweites gasdurchlässiges Teil hindurchgeleitet wird und daß das von dem zweiten gasdurchlässigen Teil durch einen Gasverteiler hindurchtretende Gas in ein flüssiges Medium abgegeben und verteilt wird.31. Verfahren zum Kultivieren von Zellen in einem in einem Gefäß enthaltenen flüssigen Medium, dadurch gekennzeichnet, daß Gas in eine Gaseinlaßvorrichtung eingeführt wird, von der Gaseinlaßvorrichtung durch ein erstes und ein zweites gasdurchlässiges Teil hindurchgeleitet wird und daß das von dem zweiten gasdurchlässigen Teil durch einen Gasverteiler in einen durch eine Pralleinrichtung definierten Bereich des Gefäßes geleitete Gas verteilt wird, derart, daß das Gas in dem Bereich, in den es eingeführt wird, aufsteigt und in einem anderen durch die Pralleinrichtung definierten Bereich absteigt, und daß das Medium hierdurch kontinuierlich umgewälzt wird.32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Umwälzen keine schädlichen Auswirkungen auf Zellen hat, um und über die das flüssige Medium umgewälzt wird.33. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Umwälzen keine schädlichen Auswirkungen auf360 1 7Π5Zellen hat, die in dem flüssigen Medium enthalten sind und mit dem Medium umgewälzt werden.34. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß als Zellen Säugetierzellen verwendet werden.35. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß als Zellen Hybridoma-Zellen verwendet werden.36. Verfahren zum Kultivieren lebender Zellen mit Hilfe einer Vorrichtung zum Kultivieren lebender Zellen in einem flüssigen Medium, welche folgende Teile umfaßt: ein Gefäß für das flüssige Medium, mindestens eine Pralleinrichtung, die innerhalb des Gefäßes xm Abstand von dessen Oberteil und Bodenteil angeordnet ist und mindestens zwei Bereiche definiert, einen Gasblasenerzeuger zum Einführen von Gas in eine in einem Gefäß enthaltene Flüssigkeit, wobei der Gasblasenerzeuger für das Einführen und Hindurchleiten von Gas in einen durch die Pralleinrichtung definierten Bereich eingerichtet ist und eine Gaseinlaßvorrichtung, ein gasdurchlässiges Teil, das neben der Gaseinlaßvorrichtung angeordnet ist, sowie einen Gasverteiler, der neben dem gasdurchlässigen Teil angeordnet ist, umfaßt, wobei die Gaseinlaßvorrichtung, das gasdurchlässige Teil und der Gasverteiler abcichtbar miteinander verbunden sind,dadurch gekennzeichnet, daß Gas in die Gaseinlaßvorrichtung eingeführt wird, von der Gaseinlaßvorrichtung durch das gasdurchlässige Teil hindurchgeleitet wird, daß das von dem gasdurchlässigen Teil durch den Gasverteiler in den durch die Pralleinrichtung definierten Bereich des Gefäßes strömende Gas derart verteilt wird, daß das Gas in dem Bereich, in den es eingeführt wird, aufsteigt und in einem anderen durch die Pralleinrichtung definierten Bereich absteigt, wodurch das Medium kontinuierlich umgewälzt wird.
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