DE3601064A1

DE3601064A1 - Vertikale badezelle

Info

Publication number: DE3601064A1
Application number: DE19863601064
Authority: DE
Inventors: Peter Florjancic
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-01-16
Filing date: 1986-01-16
Publication date: 1987-07-23

Description

Die Erfindung betrifft eine vertikale Badezelle, insbesondere für medizinische Bäder und Massagen, mit in der Zellenwand angeordneten Düsen und einer Zugangsöffnung für die zu behandelnde Person.

Es ist aus DE-PS 28 27 187 eine Kabine zur Wasser massage einer Person bekannt mit in der Wand des Kabinengehäuses angeordneten Düsen, die mit Druck wasser versorgt werden. Diese Kabine wird in das Wasser eines Schwimmbeckens eintauchend, an dessen Rand befestigt und kann vom Schwimmbecken aus be treten werden. Die Kabine kann außerhalb eines Schwimmbeckens nicht benutzt werden.

Es sind außerdem sogenannte Naßzellen bekannt, worunter Duschen oder Badewannen verstanden werden, die als komplette Einheit in Wohnungen eingebaut werden können. Diese Naßzellen eignen sich nur zum normalen Duschen oder allenfalls für Fuß bäder. Wassermengen, die bei Wassermassagen oder medizinischen Behandlungen in Bädern anfallen, sind sie nicht gewachsen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vertikale Badezelle zu schaffen, die unabhängig von Schwimmbädern benutzbar ist, wenig Raum be ansprucht und vielfältige Behandlungsmethoden erlaubt.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Haupt anspruchs gelöst.

Die erfindungsgemäße Badezelle kann sowohl in Privatwohnungen als auch in medizinischen Praxen und Bädern aufgestellt werden, da die Stellfläche klein ist. Die Zelle braucht nur jeweils so weit mit Wasser oder Sole gefüllt zu werden, wie für die Behandlung erforderlich ist. Die Zelle kann mit vielfältigen Zusatzeinrichtungen ausgerüstet sein. So kann z.B. der Boden der Zelle mit Schwin gungen erzeugendem Antrieb zur Vibration gebracht werden, oder es können Bewegungsapparate instal liert werden, die zum Training geschwächter Muskulatur beitragen. Durch die Düsen können nicht nur die zur Unterwassermassage erforderlichen Wasserströme erzeugt werden, sondern es können auch Sauerstoff oder andere Behandlungsmedien zugeführt werden.

Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausbildung der Badezelle. Die Einengung des Bein bereichs bewirkt, daß bei Fuß- und Sitzbädern relativ wenig Wasser verbraucht wird. Bei einer Behandlung im Stehen kann die Sitzbank weggeklappt werden, so daß sie nicht hinderlich ist. Schließ lich kann bei Behandlung von Wirbelsäulenerkran kungen die Badezelle so weit mit Wasser gefüllt werden, daß der Körper des Benutzers im Wasser schwebt und nur am Kopf durch eine Kopfstütze gehalten wird. Durch die Wasserstrahlen der an der Zellenwand angeordneten Düsen wird die Wirbel säule massiert.

Durch die Anschlußmöglichkeit einer Handbrause kann die Badezelle natürlich auch als einfache Duschkabine benutzt werden.

Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeich nung näher erläutert. Die Badezelle 1 besteht aus einem Gehäuse 2 mit in etwa quadratischem Grundriß 3, das nach oben hin offen ist. In den Seitenwänden 4, 5 sind Fenster 6 vorgesehen. Die Badezelle 1 wird durch einen Ausschnitt 7 betreten, der durch eine Tür 8 verschlossen wird. Die Tür 8 ist ebenfalls mit einem Fenster 9 aus gestattet. Der Ausschnitt 7 ist mit einer Dicht lippe 10 versehen, die um so fester gegen die geschlossene Tür 8 gedrückt wird, je größer der Wasserdruck in der Badezelle 1 ist. Geringe Mengen austretenden Wassers oder beim Öffnen der Tür 8 ablaufenden Wassers werden von einer unter der Badezelle 1 angeordneten Wanne 11 aufgefangen. Der Abfluß 12 für die Badezelle 1 ist im Boden 13 vorgesehen. Er kann über einen Hebel 14 an der Rückwand 15 oder von außen betätigt werden. Der Einlauf 16 wird über ein Ventil 17 geregelt. Einlauf 16 und Regelventil 17 sind auf seitlichen Konsolen 18, 19 angeordnet, auf denen auch eine an die Rückwand 15 anschließende Sitzbank 20 ruht. Die Sitzbank 20 kann zur Rückwand 15 hin hochge klappt werden.

Durch die Konsolen 18, 19 wird im Beinbereich des Benutzers die Badezelle 1 verkleinert. Die Konsolen 18, 19 können Antriebe und Regeleinrichtungen für Zusatzaggregate aufnehmen und sind durch Deckel 21 verschlossen. Zur Beinmassage sind in den Seiten wänden 22 der Konsolen 18, 19 Düsen 23 angeordnet. Für die Massage der Oberkörpermuskulatur und der Wirbelsäule sind in der Rückwand 15 ebenfalls Düsen 24 vorgesehen.

An der Außenseite der Rückwand 15 ist eine in der Höhe verstellbare Befestigungsvorrichtung 25 in Form eines Galgens angeordnet. Der Galgen trägt die Kopfstütze 26 einer Wirbelsäulen-Streckvor richtung. Die Wasserstandsregelung in der Bade zelle erlaubt es, den Körper des Patienten dabei bis zu einer beliebigen Höhe von Wasser umschlossen zu halten, so daß die Belastung der Wirbelsäule individuell angepaßt werden kann. Die Muskulatur des Patienten wird durch das Wasser oder die warme Sole zusätzlich entspannt.

Es ist außerdem ein Anschluß für eine Handbrause 27 vorgesehen, so daß die Badezelle 1 auch als einfache Dusche oder für kalte und heiße Wechsel duschen benutzt werden kann.

Die Badezelle kann also in folgender Weise benutzt werden:

1. als einfache Dusche mit einem Brausekopf, der an der galgenförmigen Befestigungseinrichtung 25 einge hängt wird, sowie mit einer über einen flexiblen Schlauch 28 verbundenen Handbrause 27.
2. Für ein Fußbad mit niedrigem Wasserstand im ein geengten Bereich der Badezelle 1.
3. Für ein Sitzbad mit einem Wasserstand bis zur oder knapp über die Sitzbank 20, wobei die Düsen 23 eine Unterwassermassage der Beine erlauben.
4. Als Vollbad im Stehen mit entsprechend hohem Wasserstand und weggeklappter Sitzbank 20. Bei allen Wasserständen lassen sich eine Vielzahl von Behandlungsgeräten auf einfache Weise in der Badezelle 1 installieren.

Claims

1. Vertikale Badezelle, insbesondere für medizinische Bäder und Massagen, mit in der Zellenwand angeord neten Düsen und einer Zugangsöffnung für die zu behandelnde Person, dadurch gekennzeichnet, daß die Badezelle (1) aus einem freistehenden, quader förmigen, wasserdichten Gehäuse (2) und einer her metisch verschließbaren Zutrittsöffnung (7) besteht, und über mindestens eine absperrbare Wasserzulauf- (16) und eine Wasserablauföffnung (12) verfügt.

2. Vertikale Badezelle nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Zutrittsöffnung (7) der Badezelle (1) durch eine Tür (8) verschließbar ist, die mit einer progressiv wirkenden Dichtung (10) am Gehäuse (2) anliegt.

3. Vertikale Badezelle nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Badezelle (1) zur Beobachtung der zu behandelnden Person durch das Bedienungs personal im oberen Bereich mit Fensteröffnungen (6, 9) ausgerüstet ist.

4. Vertikale Badezelle nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß der Beinbereich der Badezelle (1) verengt ausgeführt ist.

5. Vertikale Badezelle nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Badezelle (1) mit einer weg klappbaren Sitzbank (20) ausgestattet ist.

6. Vertikale Badezelle nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß an der Rückwand (15) des Gehäuses (2) eine in dieses ragende Befestigungsvorrichtung (25) für Behandlungsgeräte angeordnet ist.

7. Vertikale Badezelle nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Befestigungsvorrichtung (25) die Kopfstütze (26) einer Wirbelsäulen-Streck vorrichtung angebracht ist.

8. Vertikale Badezelle nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß das Gehäuse (2) auf einer Wasser auffangschale (11) steht.