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Eine Instrumentenanordnung soll teilweise oder vollständig in dem Mund
einer Person gehalten werden, um zu ermöglichen, daß Schluckreflexe im
wesentlichen normal erfolgen und/oder ein Aussprechen leichter wird,
ohne die Notwendigkeit, den Gegenstand von Hand aus dem Mund zu
entfernen.
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung bei Instrumenten bzw. Vorrichtung
der Art, die dazu bestimmt ist, daß sie teilweise oder vollständig in dem
Mund einer Person gehalten werden kann, um zu ermöglichen, daß
Schluckreflexe einer Person im wesentlichen normal ablaufen und/oder
das Aussprechen erleichtert wird, ohne daß es notwendig ist, die
Vorrichtung von Hand aus dem Mund zu entfernen. Beispiele derartiger
Instrumente sind Atmungsgeräte mit einer Wärmeaustauschfunktion zum
Herabsetzen des Totraumvolumens, wie dies in WO-A-84/01720
beschrieben ist, vom Mund getragene Wärmeaustauschvorrichtungen zum
Verhindern des Aufbaus von Kondensation an Kraftfahrzeugfenstern (CA-A-
1080579) und Saugvorrichtungen, wie sie in der Zahnheilkunde u. dgl.
verwendet werden.
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Die Tatsache, daß Sprech- und Schluckfunktionen beeinträchtigt werden,
wenn ein relativ großes Instrument oder ein relativ großer Gegenstand
in dem Mund gehalten wird, ist allgemein bekannt. Wenn es erwünscht
ist, zu sprechen oder wenn es erforderlich ist, zu schlucken, ist es oft
erforderlich, vorher den Gegenstand zu entfernen. Manchmal jedoch kann
die Tatsache, daß der Gegenstand von Hand entfernt werden muß, ein
Problem darstellen. Wenn beispielsweise der betreffende Gegenstand ein
im Mund getragenes Antinebel-Wärmeaustauschgerät ist, das von dem
Fahrer eines Kraftfahrzeuges getragen wird, kann es für den Fahrer
unzweckmäßig sein, die Steuerung des Fahrzeuges, Schalthebel, Lenkrad
usw. freizugeben, um die Vorrichtung zu entfernen.
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Einem weiteren Beispiel von Fällen, in denen zur Erleichterung der
Sprech- und Schluckfunktion das Entfernen von vom Mund getragenen
Instrumenten der obigen Art problematisch sein kann, begegnet man bei
behinderten oder gelähmten Personen, die durch den Mund atmen und
eine Vorrichtung der in der obigen WO-A-84/01720 beschriebenen Art
tragen, um beispielsweise durch Verringern des Totraumvolumens ihre
physikalische Belastbarkeit zu verbessern.
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Ein Gegenstand der Erfindung ist ein Gerät oder eine Vorrichtung,
welche vollständig oder teilweise in dem Mund gehalten werden soll und
welche es dem Träger ermöglicht, daß er normal spricht und komfortabel
schluckt, während der Gegenstand in seinem Mund gehalten wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung in einer
derartigen Vorrichtung, welche es ermöglicht, daß die Lage des
Gegenstandes in dem Mund derart geändert werden kann, daß der Träger
normal sprechen und schlucken kann.
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Demzufolge umfaßt die Erfindung eine Atmungsvorrichtung, welche in
dem Mund einer Person angeordnet und gehalten werden soll, und
welche ein rohrförmiges Gehäuse mit einer Vielzahl von darin
befindlichen
parallelen Kanälen umfaßt, die an jedem Ende offen sind, wobei
das Gehäuse ein proximales offenes Ende und gegenüberliegend ein
distales offenes Ende aufweist, wobei das proximale Ende des Gehäuses
konkav ist und mit zwei auswärts und seitlich abtragenden Greifflanschen
versehen ist, die sich in entgegengesetzte Richtungen erstrecken, wobei
sich die Greifflansche in einem solchen Winkel von dem Gehäuse
erstrecken und derart bemessen sind, daß erstens die Vorrichtung von den
Gesichtsmuskeln und/oder der Zunge aus einer Betriebslage, in welcher
die Flansche hinter den Kiefern oder Zähnen relativ weit hinten in dem
Mundraum angeordnet sind, in eine Sprech- oder Schlucklage bewegbar
ist, in welcher die Vorrichtung vor den Kiefern oder Zähnen gehalten
ist, und sie in die Betriebslage durch die Gesichtsmuskeln und alternativ
auch die Zähne zurückbewegbar ist, zweitens die Person die Vorrichtung
fest in der Sprech- oder Schlucklage durch Wechselwirkung zwischen den
Greifflanschen und den Weichteilen des Mundes wie beispielsweise den
Wangen oder Lippen halten kann und drittens die Kiefer im
wesentlichen eng anliegen bzw. geschlossen werden können, wenn sich die
Vorrichtung in der Sprech- oder Schlucklage befindet.
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Ein hochkompliziertes System von Muskelbewegungen ist erforderlich, um
zu gestatten, daß der Speichel aus dem Mundraum zu der Speiseröhre
fließt, ohne in den Nasenraum oder die Luftröhre einzutreten. Damit
eine Person wirksam und ohne Beschwerden schlucken kann, ist es
erforderlich, daß alle nicht an dieser Funktion beteiligten Durchgänge zu
dem Zeitpunkt geschlossen sind, wenn der Speichel durch den Hals zur
Speiseröhre mit Unterstützung der relevanten Muskeln fließt. Die
Schluckfunktion einer Person kann in eine Vielzahl von Teilfunktionen
unterteilt werden. Die Beschreibung ist lediglich auf solche Funktionen
beschränkt, die erfindungswesentlich sind.
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Wenn ein Teil der Schluckfunktion aus irgendeinem Grund
ausgeschlossen ist, verliert die betreffende Person vollständig ihre Fähigkeit zu
schlucken und wird als Ergebnis geifern oder "schlabbern". Alle
erwähnten Teilfunktionen sind insgesamt oder teilweise Reflexbewegungen
zugeordnet. Die beiden Teilfunktionen, die unten beschrieben sind,
können jedoch durch instinktives Handeln gesteuert oder beeinflußt
werden, das sich aus dem Willen ergibt, diese Teilfunktionen
durchzuführen.
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Die Teilfunktion 1 erläutert die Unfähigkeit, mit offenem Mund zu
schlucken. Ein Schlucken beginnt mit einer Druckänderung in dem
Mundraum, wenn die betreffende Person ihre Zunge vorwärts gegen die
unteren Zähne bewegt und dann am Ende dieses Vorganges den
Mundraum aufweitet, um ein Teilvakuum zu schaffen, mit welchem der
Speichel, der sich im Bereich der Zähne befindet, in den Mundraum gesaugt
wird. Danach wird die Zunge aufwärts gegen die Vorderzähne zum
Hartgaumen bewegt, wonach sich der Speichel an der Spitze der Zunge
sammelt. Dieser Vorgang umfaßt eine Reihe von Muskelbewegungen, die
durch einen natürlichen Wunsch eingeleitet werden können, die jedoch
normalerweise instinktiv und automatisch eingeleitet werden, ohne daß
sich die Person dieser Tatsache bewußt wird. Das erwähnte Teilvakuum
kann nicht aufgebaut werden, wenn der Mund offen ist, und es ist
demzufolge nicht möglich zu schlucken; dies ist der Grund, warum
Zahnärzte gezwungen sind, eine Saugvorrichtung zu verwenden, um
Speichel aus dem Mund eines Patienten zu entfernen.
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Die Teilfunktion 2 umfaßt als Ausgangspunkt die Tatsache, daß der
Speichel zwischen der Zunge und den Zähnen eingefangen ist. Wenn die
Zunge schnell aufwärts gezogen wird, wird der Druck gegen den
Weichgaumen und den Hals erhöht. Diese Teilfunktion kann auch durch den
Willen beeinflußt werden, obwohl es schwierig ist, sie einzuleiten, wenn
sich aus der ersten Teilfunktion kein Speichel oberhalb der Zunge befindet.
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Ein Schluckvorgang kann durch Öffnen des Durchganges zu dem
vorderen Mundraum unterbrochen werden; dies tritt ein, wenn ein Zahnarzt
ein Instrument in den Mund eines Patienten einsetzt. Wenn das Schlucken
in der zweiten Teilfunktion fortgesetzt wird, werden die folgenden
Teilfunktionen automatisch bewirkt; dies ist der Fall, wenn der Speichel
den Hals passiert.
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Erfindungsgemäß kann die Vorrichtung zeitweilig aus dem Mundraum
ohne Verwendung der Hände oder einer anderen externen Einrichtung
entfernt werden. Wegen der besonderen Positionierung der Greifflächen
an der Vorrichtung kann sie ohne herauszufallen aus dem Mund
auswärts bewegt werden, während zwischen den Zähnen ein Raum einer
solchen Größe belassen wird, daß ohne übermäßige Anstrengung seitens
der betreffenden Person ein für eine normale Schluckaktion notwendiges
Teilvakuum aufgebaut werden kann.
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Beim Halten eines relativ großen Gegenstandes in dem Mund bei einem
feststehenden Abstand zwischen den Zähnen ist es praktisch unmöglich,
artikuliert zu sprechen. Wenn andererseits die Zähne vollständig oder
teilweise auseinanderliegen können, ist es möglich, Wörter zu bilden, die
verstanden werden können. Somit ist es in dem Fall, daß große
Gegenstände vollständig oder teilweise in den Mund gehalten werden,
erforderlich, diese Gegenstände mit Mitteln zu versehen, welche es ermöglichen,
daß die Zähne ganz oder teilweise aneinanderliegen, um das Sprechen
zu erleichtern.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Erläuterung der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
an Hand der beigefügten Zeichnung. Das Ausführungsbeispiel, welches
zur Erläuterung des Prinzips der Erfindung ausgewählt ist, bezieht sich
auf eine Wärmeaustauschvorrichtung, mit welcher das Wohlbefinden einer
Person und ihre physikalische Belastbarkeit erhöht werden kann, indem
Energie wiedergewonnen wird oder die Temperatur der eingeatmeten
Luft auf von der Körpertemperatur abgeleitete Temperaturen eingestellt
wird. Es sei indessen hervorgehoben, daß die Verwendung anderer
Gegenstände, Instrumente und Vorrichtungen wie bestimmte
Atmungsvorrichtungen vorteilhaft verbessert werden können, indem das
erfindungsgemäße Konzept angewandt wird.
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In der Zeichnung zeigen:
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Fig. 1 perspektivisch eine Ausführungsform einer
Wärmeaustauschvorrichtung,
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Fig. 2 eine Endansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung,
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Fig. 3 schematisch die Anordnung der Vorrichtung nach Fig. 1.
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In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 10 zum Rückgewinnen von Energie
gezeigt, welche eine Aluminiumfolie umfaßt. Ein Ende der Vorrichtung
weist eine wellenförmige Ausbildung auf, und das andere Ende ist eben
oder im wesentlichen eben. Die Folie ist so gewunden, daß sie eine
große Zahl von Kanälen 12 bildet. Diese Kanäle sind in
entgegengesetzten Richtungen offen, um 50 einen länglichen und im wesentlichen
rechteckigen Wärmeaustauschkörper zu formen. Dieser Körper ist in
einem rohrförmigen Gehäuse 13 aus einem weichen, relativ weichen oder
harten elastischen Material aufgenommen. Das Gehäuse 13 ist an seinen
beiden Enden offen, wobei sich die Enden des Gehäuses nach dem
gezeigten Ausführungsbeispiel über entsprechende Endflächen des
Wärmeaustauschkörpers hinaus erstrecken. An einem offenen Ende des
Gehäuses 13 sind eine oder zwei, vorzugsweise zwei schmale Querrippen 14
angeordnet, welche die Seitenwände des Gehäuses miteinander verbinden.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Rippen 14 permanent
mit dem Gehäuse verbunden. Die Gehäuseseitenwände an dem anderen
offenen Ende des Gehäuses sind aufwärts und in wechselseitig
entgegensetzte Richtungen von der Mitte geneigt, und die Seitenwände sind
verlängert und gehen in auswärts abragende Greifflächen wie
beispielsweise Flansche 15 und 16 über, die sich in entgegengesetzte Richtungen
erstrecken. Die Seitenwände dieses anderen Endes sind mit Hilfe von
einer oder zwei, vorzugsweise zwei voneinander beabstandeten Rippen 17
miteinander verbunden. Bei der gezeigten Ausführungsform sind diese
Rippen 17 permanent mit den Seitenwänden verbunden, welche zwischen
den Rippen und mit einem Wulst 18 verstärkt sind. Es sei
hervorgehoben, daß die Rippen 14 und/oder 17 lösbar mit den entsprechenden
Seitenwänden verbunden sein können, so daß sowohl das Gehäuse als
auch der Wärmeaustauschkörper ausgewechselt werden können. Es sei
ebenfalls hervorgehoben, daß der Wärmeaustauschkörper und das
Gehäuse 13 auf eine Weise zusammengehalten werden können, die sich von
der gezeigten unterscheidet, um somit die Rippen 14 und 17 und den
Verstärkungswulst 18 unnötig zu machen. Der von den Flanschen 15 und
16 mit dem Gehäuse 13 definierte Winkel liegt zweckmäßig zwischen 30º
und 150º.
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Wenn es gewünscht ist, die gezeigte Wärmeaustauschvorrichtung 10 zum
Erleichtern des Atmens beispielsweise während einer physikalischen
Arbeit zu verwenden, wird sie in den Mund eingesetzt, wobei die
Greifflächen
einwärts weisen, wobei die Vorrichtung direkt oder indirekt von
den Muskeln des Mundraumes gehalten wird. Die Vorrichtung wird in
dem Mund so positioniert, daß sich die Greifflächen relativ weit hinten
in dem Mundraum befinden. Auf Grund der Nachgiebigkeit des Materials
und/oder der Form und Größe der Greifflächen verursachen sie für den
Träger keine Beeinträchtigung. Nach dem Einsetzen arbeitet die
Vorrichtung in bekannter Weise wie eine
Energiewiedergewinnungsvorrichtung, d. h. es wird eine Herabsetzung des Totraumes in dem Mundraum
ein verbessertes Atmen durch den Mund und eine entsprechende
Herabsetzung der Nasenlochventilation sowie ein Wiedergewinnen von
Feuchtigkeit und Wärme in der ausgeatmeten Luft erzielt. Eine bekannte
Vorrichtung dieser Art ist in der WO-A-84/01720 beschrieben. Wenn die
die Vorrichtung tragende Person zu schlucken oder zu sprechen wünscht,
ohne ihre Tätigkeit zu unterbrechen, wird die Wärmeaustauschvorrichtung
aus dem Mund mit der Zunge und/oder mit Hilfe der Muskeln des
Mundraumes in eine Lage bewegt, in welcher die Vorrichtung in dem
Mundraum lediglich oder im wesentlichen durch die durch die Flansche
oder Flügel 15,16 bewirkte Abstützung gehalten. Wenn die Vorrichtung
diese Lage einnimmt, sind das Gehäuse 13 und der darin befindliche
Wärmeaustauschkörper in einem Abstand von den oberen und den
unteren Zähnen einer die Vorrichtung tragenden Person angeordnet, um
so zu ermöglichen, daß die Zähne zusammengebracht werden, die Person
normal schluckt und das Sprechen erleichtert wird. Die Vorrichtung wird
dann mit Hilfe der Muskeln des Mundraumes und alternativ auch der
Zähne in ihre Betriebslage zurückbewegt.
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Es sei hervorgehoben, daß obwohl die Erfindung in Verbindung mit
einer Wärmeaustauschvorrichtung zum Verbessern des Wohlbefindens
und/oder der physikalischen Belastbarkeit eine Person erläutert ist, die
Einrichtung, welche es ermöglicht, daß die Position der Vorrichtung in
dem Mund lediglich durch die Muskeln des Mundraume mit wahlweiser
Unterstützung der Zunge und Zähne geändert werden kann, gleichwohl
bei anderen Gegenständen angewandt werden kann, die teilweise oder
vollständig in dem Mund gehalten werden sollen.
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Es sei hervorgehoben, daß die Flansche oder Flügel 15,16 nicht als mit
dem Gehäuse 13 einstückiges Teil ausgebildet zu sein brauchen, sondern
mit ihm auch lösbar verbunden sein können.