DE3539796A1 - Trainingsgeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Trainingsgerät, das sich für das Trainieren der Muskeln des menschlichen Körpers ver­ wenden läßt und zu diesem Zweck an einem Gestell o. dgl. mit Wechselteilen fester und/oder beweglicher Art ausge­ stattet ist.

Da Trainingsgeräte und auch Fitness- und Rehabilitations­ geräte in neuerer Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen haben, ist es keinesfalls verwunderlich, daß es auch zahl­ reiche Vorschläge für derartige Geräte gibt. Viele der be­ kannten Geräte haftet jedoch der Nachteil an, daß sie zwar einen Muskel "fordern", aber auf die besonderen Kraftver­ hältnisse in den einzelnen Bewegungsphasen keine Rücksicht nehmen. Dies wiederum bewirkt, daß der Muskel ungleich trainiert wird, was sich nicht nur beim Leistungssport, sondern auch bei der Rehabilitation ungünstig auswirkt und gewissermaßen eine Entwicklungslücke offen läßt, ganz abgesehen davon, daß viele Geräte z.B. nur für einArm­ oder nur für ein Beintraining geeignet sind, zumindest aber erhebliche Umbaumaßnahmen erfordern, wenn andere Ziele verfolgt werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Trainings­ gerät zu entwickeln, das für eine Vielzahl der Muskeln eines menschlichen Körpers als Trainingsmöglichkeit zu dienen vermag, ohne daß dazu langwierige Umrüstzeiten erforderlich sind.

Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Trainingsgerät, das durch seine Ausbildung als Anpassungsgerät gekennzeichnet ist, das dem Leistungsvermögen eines jeden Muskels in den einzelnen Bewegungsphasen anpaßbar ist, indem ein z.B. gewichtsbelastetes Band o. dgl. vor Erreichen eines Ankerpunktes über an eine im Gestell gelagerte Welle angeschlossene Widerlager geführt ist, die gegenüber der Achse der Welle lageveränderbar angeordnet sind und die Welle eine Kurbel o. dgl. für den Trainierenden trägt. Durch die gegenüber der Kurbelwellenachse lageveränder­ baren Widerlager lassen sich die wirksamen Hebelarmlängen verändern, wodurch die von den Gewichten ausgehenden Be­ lastungen sich unterschiedlich auf die vom Trainierenden zu betätigende Kurbel auswirken. Es versteht sich, daß die Widerlager entsprechend dem Leistungsvermögen des jeweiligen Muskels in den einzelnen Bewegungsphasen ange­ ordnet sein müssen, um zu erreichen, daß der jeweilige Muskel nicht an einzelnen Stellen überlastet und an ande­ ren Stellen nicht oder zu geringfügig gefordert wird. Nur ein Training über den gesamten Spannungs- und Entspan­ nungsbereich eines Muskels gibt eine Gewähr dafür, daß maximale Trainingsergebnisse erzielt werden können.

Eine praktisch günstige Bauart gemäß der Erfindung be­ steht darin, daß die lageveränderbaren Widerlager von gekrümmten Flächen, insbesondere von Stiften gebildet sind, die sich an Halterungen der die Kurbel o. dgl. tragenden Welle befestigen lassen.

Die Halterungen können erfindungsgemäß von zwei deckungs­ gleichen, im Abstand voneinander angeordneten Lochschei­ ben gebildet sein, in deren Löchern die Stifte o. dgl. ihren Halt finden. Eine solche Bauart zeichnet sich durch eine verblüffende Einfachheit aus, ohne dadurch an Wirk­ samkeit zu verlieren. Außerdem haben Stifte den Vorteil, daß sie schnell lageverändert werden können, um andere und/oder sich ändernde Belastungsverhältnisse zu erzielen.

Damit die Widerlager bzw. die Stifte nicht ungewollt aus ihren Löchern herausfallen, wird nach der Erfindung vor­ geschlagen, daß die Stifte in ihren Löchern lagegesichert sind, z.B. dadurch, daß sie einen Magnetbund tragen, Rillen aufweisen, mit Rastfedern, Gewindeansätzen o. dgl. ausgestattet sind. Welche Ausführungsform man wählt, sind Konstruktions- und Kostenfragen.

Im Hinblick darauf, daß jeder Muskel anders geartet ist, also auch andere Kräfteverhältnisse für ein maximales Training erforderlich sind, wird es vom Erfinder für zweckmäßig angesehen, daß die Löcher der Lochscheiben entlang bestimmter, exzentrisch um die Achse verlaufen­ der, zusammengesetzter Kurven vorgesehen sind und diese in Mehrfachanordnung vorgesehenen Kurven durch Wülste, Rinnen, Farbstreifen, Klebebänder o. dgl. gekennzeichnet sind. Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß die Löcher für die Widerlager in bestimmten geschlossenen, gfs. unterschiedlich eingefärbten Kurvenbahnen angeordnet werden können und je nach der Anzahl dieser unterschied­ lichen Kurvenbahnen das Gerät für ein optimales Training einer Vielzahl von Muskeln des menschlichen Körpers ge­ eignet ist. Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, sind auch Halterungen bzw. Lochscheiben denkbar, deren Löcher mit gleichem und/oder ungleichem Abstand radial oder in beliebiger Verteilung angeordnet sind, so daß praktisch alle vorkommenden Kräfte simulierbar sind und auch jeder Trainierende seine eigenen Trainingsvorstel­ lungen verwirklichen kann. Die erwähnten Kurvenbahnen können auch mit dem Namen des entsprechenden Muskels be­ schriftet sein; ebenfalls ist es denkbar, auf dem Gestell auf die Bedeutung der Farben, Rillen o. dgl. hinzuweisen.

Damit das an den Lochscheiben zu verankernde Ende des Bandes o. dgl. keine Schwierigkeiten bereitet bzw. auch im Außenbereich der Scheiben möglich ist, wird ferner vor­ geschlagen, daß die Lochscheiben nahe ihres Umfanges auf einem Kranz angeordnete Löcher aufweisen, die dem Ein­ setzen eines Ankerstiftes für das über die Widerlager­ stifte o. dgl. geführte Band dienen. Selbstverständlich könnten auch Haken, Schlitze oder sonstige Ankermittel vorgesehen sein.

Da das Trainieren der Beine oder der Arme oder anderer Muskeln verschiedene Höhenlagen der Lochscheiben erfordert, wird es nach der Erfindung für zweckmäßig angesehen, daß die Welle der Lochscheiben höhenverstellbar im Gestell des Gerätes angeordnet ist und gfs. die Kurbel für den Trai­ nierenden winkelverstellbar und/oder auswechselbar und/ oder verlängerbar auf der Welle sitzt. Es versteht sich, daß man anstelle der Höhenverstellbarkeit der Lochschei­ ben auch verstellbare Sitzgelegenheiten, Liegegelegen­ heiten oder sonstige Abstützungen für Körperteile des Trainierenden am Gestell anordnen könnte, wie dies bei vielen Trainingsgeräten der Fall ist.

Für die vorgesehene Gewichtsbelastung wird es schließ­ lich für brauchbar angesehen, daß das von der Lochscheibe wegstrebende Band o. dgl. über mindestens eine obere Um­ lenkrolle zu am Gestellboden aufliegenden Plattengewich­ ten läuft und mit diesen einzeln oder in Paketen ver­ bindbar ist.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veran­ schaulicht; es zeigten:

Fig. 1 das erfindungsgemäße Trainingsgerät in Seitenansicht;

Fig. 2 das gleiche Gerät in Oberansicht;

Fig. 3 eine Einzelheit des Gerätes in Seitenan­ sicht und

Fig. 4 und 5 weitere Einzelheiten des Gerätes, teilweise aufgebrochen bzw. im Schnitt, wobei die beiden letzten Einzelheiten ver­ größert veranschaulicht sind.

Wie sich aus den Fig. 1 und 2 ergibt, besteht das Trai­ ningsgerät 1 aus einem beliebig aufgebauten Gestell 2, das zwei höhenverstellbare Querholme 3, 4 aufweist. Diese höhenverstellbaren Querholme 3, 4 sind mit Lagern 5, 6 ausgestattet, in denen eine Welle 7 gelagert ist. Diese Welle 7 ist an dem einen Ende 8 mit einer längenveränder­ baren Kurbel 9 ausgestattet, die eine entsprechende Ab­ polsterung 10 aufweist, die dem Trainierenden als Wider­ lager dient. Sitzgelegenheiten oder Liegegelegenheiten für den Trainierenden sind nicht dargestellt, da sie einmal bekannt sind und zum anderen für jedes Training andere Lagen einnehmen.

Mit der Welle 7 sind zwei deckungsgleiche Lochscheiben 11, 12 fest verbunden, die nahe des Umfanges mit Anker­ löchern 13 o. dgl. ausgestattet sind. Außerdem sind zu­ mindest auf einer Scheibe, z.B. auf der Scheibe 11, Kurvenbahnen 14, 15, 16 und 17 markiert, wie dies auch die Fig. 5 andeutet. Dabei können die Markierungen von Rillen 18, aufgeklebten Streifen 19 oder sonstigen gut sichtbaren, gfs. farbigen Markierungen gekennzeichnet sein.

Entlang dieser markierten Kurvenbahnen 14-17 sind Löcher 20 vorgesehen (nur bei der Kurvenbahn 15 einge­ zeichnet), in die sich Widerlagerstifte 21 einstecken lassen, die sich besonders gut aus Fig. 4, aber auch aus den Fig. 1, 2 und 3 ergeben (nur vereinzelt eingezeichnet).

Wenn man nun die Fig. 1 betrachtet, sieht man, daß über die Stifte 21 der Kurvenbahn 15 ein Band 22 läuft, das an einem Ankerstift 23 befestigt ist und es ist deutlich erkennbar, daß durch die Anordnung der Widerlagerstifte 21 sich unterschiedlich wirksame Hebelarme zu der Welle 7 ergeben. Das Band 22 ist über Umlenkrollen 24, 25 zu einer Lochstange 26 geführt, die sich mit einem Vorstek­ ker 27 mit Plattengewichten 28 verbinden läßt.

Wenn auch auf den Lochscheiben 11, 12 lediglich wenige Kurvenbahnen 14 bis 17 eingezeichnet sind, so versteht es sich, daß hier eine größere Anzahl Kurvenbahnen mit entsprechenden Löchern vorgesehen sein könnten, um das Gerät noch variabler zu gestalten. Jedenfalls ist es mit den auf Kurvenbahnen vorgesehenen Widerlagerstiften 21 möglich, Kräfteverhältnisse zu schaffen, die dem Leistungs­ vermögen des jeweiligen Muskels entsprechen, wodurch Überlastungen bzw. Muskelrisse oder ein "verkehrtes" Training unmöglich erscheinen.

Damit sich die Widerlagerstifte 21 leicht einsetzen las­ sen, sind sie mit einem Handgriff 29 ausgestattet, wie dies die Fig. 4 erkennen läßt. Zur axialen Sicherung können eingelassene Blattfedern 30 vorgesehen sein, was aber nicht ausschließt, daß der Bund 31 ein Magnetbund sein könnte, der die Widerlagerstifte 21 in der einge­ steckten Lage so festhält, daß sie nicht herausfallen können. Auch Gewindestücke sind denkbar.

Die Zeichnung zeigt deutlich, daß hier mit einem offen­ sichtlich geringen Aufwand ein Trainingsgerät geschaffen wird, das eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten bie­ tet und auch extremen Verhältnissen anpaßbar ist.

Claims (8)

1. Trainingsgerät, das sich für das Trainieren der Muskeln des menschlichen Körpers verwenden läßt und zu diesem Zweck an einem Gestell o. dgl. mit Wechselteilen fester und/oder beweglicher Art ausgestattet ist, gekenn­ zeichnet durch seine Ausbildung als Anpassungsgerät (1), das dem Leistungsvermögen eines jeden Muskels in den einzelnen Bewegungsphasen anpaßbar ist, indem ein z.B. gewichtsbelastetes (vgl. 28) Band (22) o. dgl. vor Erreichen eines Ankerpunktes (vgl. 23) über an eine im Gestell (2) gelagerte Welle (7) angeschlossene Widerlager geführt ist, die gegenüber der Achse der Welle (7) lageveränderbar angeordnet sind und die Welle (7) eine Kurbel (9) o. dgl. für den Trainieren­ den trägt.

2. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die lageveränderbaren Widerlager von ge­ krümmten Flächen, insbesondere von Stiften (21) ge­ bildet sind, die sich an Halterungen der die Kurbel (9) o. dgl. tragenden Welle (7) befestigen lassen.

3. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Welle (7) befestigten Halterungen von zwei deckungsgleichen, im Abstand von­ einander angeordneten Lochscheiben (11, 12) gebildet sind, in deren Löchern (20) die Stifte (21) o. dgl. ihren Halt finden.

4. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (21) in ihren Löchern (20) lagegesichert sind, z.B. dadurch, daß sie einen Magnetbund (31) tragen, Rillen (18) aufweisen, mit Rastfedern (30), Gewindeansätzen o. dgl. ausgestattet sind.

5. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (20) der Lochscheiben (11, 12) entlang bestimmter, exzentrisch um die Achse (7) verlaufender, zusammengesetzter Kurven (14-17) vorgesehen sind und diese in Mehrfachanordnung vorge­ sehenen Kurven (14-17) durch Wülste, Rinnen (18), Farbstreifen, Klebebänder (19) o. dgl. gekennzeichnet sind.

6. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochscheiben (11, 12) nahe ihres Umfanges auf einem Kranz angeordnete Löcher (13) aufweisen, die dem Einsetzen eines Ankerstiftes (23) für das über die Widerlagerstifte (21) o. dgl. geführte Band (22) dienen.

7. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (7) der Lochscheiben (11, 12) höhenverstellbar (vgl. 3, 4) im Gestell (2) des Gerätes (1) angeordnet ist und die Kurbel (9) für den Trainierenden winkelverstellbar und/oder aus­ wechselbar und/oder verlängerbar auf der Welle (7, vgl. auch 8) sitzt.

8. Trainingsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Lochscheibe (11, 12) wegstrebende Band (22) o. dgl. über mindestens eine obere Umlenkrolle (24, vgl. auch 25) zu am Gestell­ boden aufliegenden Plattengewichten (28) läuft und mit diesen einzeln oder in Paketen verbindbar ist (vgl. 27).