DE3539717C2 - Rollenmeißel - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Rollenmeißel gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Insbesondere be
trifft die Erfindung eine verbesserte Anordnung und Form
der Rollenkörper und der daran befestigten Schneidelemente,
wobei die Schneidelemente so ausgerichtet sind, daß sie
dem Rollenkörper eine Sekundärdrehung geben, während sich
jeder Rollenkörper gleichzeitig mit einer Primärdrehung
um eine Längsachse eines Bohrgestänges dreht und die Erd
formation, die durchbohrt wird, wegschneidet und zerklei
nert.
Der Rollenkörper, der bei bekannten Rotarybohr- oder
Rollenmeißeln benutzt wird, ist in Gruppen von zwei
oder mehr mit einem Meißelkörper drehbar verbunden.
Jeder Rollenkörper ist insgesamt kegelförmig oder kegel
stumpfförmig, wobei eine Basis des Rollenkörpers zum
Kalibrieren der Größe des Loches, das gebohrt wird, an
der Außenseite des Rollenmeißels angeordnet ist. Die
Schneidelemente oder Rollenzähne sind an der Außenober
fläche jedes Rollenkörpers befestigt oder angeformt. Die
Schneidelemente werden um eine Drehachse des Rollenkör
pers gedreht und führen eine Drehung um eine Längsachse
eines Bohrgestänges aus, um eine Erdformation zu erfas
sen, die durchbohrt wird. Der Kontakt der Schneidelemente
mit der Erdformation während der Drehung lockert Teilchen
material oder Bohrklein, das durch Bohrflüssigkeiten auf
herkömmliche Weise abgeleitet wird.
Im Stand der Technik geht die Drehachse jedes Rollenkörpers
durch die Längsachse des Bohrgestänges hindurch, und das
Bohrgestänge wird gedreht, um die Erdformation zu durch
bohren. Jeder Rollenkörper dreht sich in direktem Verhält
nis zu der Primärdrehung des Bohrgestänges um die Längs
achse. Sehr wenig Abriebschneidwirkung tritt an dem Bohr
loch auf, das gebohrt wird. Die proportionale Beziehung
ist praktisch dieselbe Beziehung, wie sie zwischen einem
Rad und einer Achse vorhanden ist, wenn sich das Bohrge
stänge dreht und sich der Rollenkörper dreht. Die Haupt
kraft, die bewirkt, daß Teilchenmaterial abgerieben und
entfernt wird, ist das Gewicht des Rollenmeißels und des
Bohrgestänges, das eine Verkleinerungswirkung erzeugt.
Wenig Abrieb erfolgt an der Formation durch die Drehung
jedes Rollenkörpers.
Im Stand der Technik ist es bekannt, die Drehachse
jedes Rollenkörpers so zu verlagern oder zu versetzen,
daß die Achse nicht durch die Längsachse des Bohrgestänges
hindurchgeht. Das Versetzen der Drehachse jedes Rollen
körpers vergrößert die Abrieb- oder Kratzkraft des Rollen
meißels, die dieser auf die Erdformation ausübt. Der ver
setzte Rollenkörper im Stand der Technik ist bislang klein
genug, damit eine Hauptkomponente der Drehung des Rollen
körpers zu der Drehung des Bohrgestänges proportional
bleibt.
Eine Drehachse des Rollenkörpers rechtwinkelig zu der
Hauptdrehachse und Drehendhalter jedes Rollenkörpers gleich
abständig von der Längsachse des Bohrgestänges sind gemäß
der US-PS 2 174 587 bei einem Nachbohrer vorgesehen. Diese
Ausrichtung wird hier als vollständig versetzt definiert.
Der bekannte Nachbohrer ist kein Rotarybohrmeißel oder
Rollenmeißel, sondern wird vielmehr benutzt, um das durch
einen Rollenmeißel hergestellte Bohrloch zu erweitern. Der
bekannte Nachbohrer wirkt nicht auf die Bohrlochsohle selbst
ein, sondern vielmehr nur auf den Umfang derselben, nachdem
das Loch gebohrt worden ist.
Die US-PS 1 236 982 zeigt Drehachsen für zwei Rollenkörper
rechtwinkelig zu der Längsachse einer Schwerstange bei einem
Rollenmeißel. Die Schneidrollen sind nicht vollständig ver
setzt, da die Rollenkörperendtragpunkte nicht gleichab
ständig von der Längsachse des Bohrgestänges sind. Diese US-Pa
tentschrift zeigt Spiralzähne oder Schneidelemente, die offenbar
jeden Rollenkörper in Drehung versetzen. Die erzeugte Dre
hung jedes Rollenkörpers bleibt zu der Drehung des Bohr
gestänges proportional. Die beiden Rollenkörper haben Schneid
elemente mit entgegengesetzter Winkelausrichtung längs
der Rollenkörperoberfläche, so daß ein Rollenkörper dem
zuvor hergestellten Schnittmuster nicht folgt. Andere
Rollenkörperschneidelemente mit Spiralzahnausrichtung
sind bekannt. Schräggestellte Zähne sind aus der US-PS
4 161 225 bekannt.
Ein Drehschneidvorgang sowie ein Zerkleinerungs- oder
Abriebvorgang sind in der US-PS 1 124 242 beschrieben.
Gemäß dieser US-Patentschrift werden zwei Zerkleine
rungsrollen und Rollenkörper benutzt, um sowohl einen
Drehvorgang als auch einen Zerkleinerungsvorgang zu er
zeugen. Ein kombinierter Rotary- und Schlagbohrmeißel
ist aus der US-PS 3 885 638 bekannt, wobei sich Schrauben
nuten über die Länge des insgesamt kegelstumpfförmigen
Bohrmeißels erstrecken. Dieser bekannte Bohrmeißel wird
offenbar bei einem Bohrgestänge benutzt, es handelt sich
aber nicht um einen Mehrrollenbohrmeißel.
Die US-PS 4 408 671 zeigt die Veränderung der Konizität
und des Winkels der Zähne zwischen den Rollenkörpern. Ver
schiedene Zähnezahlen zwischen den Rollenkörpern sind aus
der US-PS 1 045 756 bekannt, wogegen gemäß der US-PS
4 187 922 der Winkel der verschiedenen Zähne oder Schneid
elemente verändert wird.
Von allgemeinem Interesse bei Drehbohrmeißeln sind die
US-Patentschriften 4 148 368, 3 468 583, 4 109 737 und
4 333 540.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drehbohrmeißel
oder Rollenmeißel mit verbesserter Abriebkraft an einer
Seitenwand und an der Sohle eines Bohrloches oder eines
Kerns in einer Erdformation zu schaffen.
Diese Aufgabe löst ein Rollenmeißel mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Die Erfindung schafft einen Rollenmeißel, der während
des drehenden Arbeitens jeden Rollenkörper einer Gruppe
von Rollenkörpern aufgrund der Drehung eines Bohrgestänges
bewegt, was zu der Abriebkraft führt.
Weiter schafft die Erfindung einen Rollenmeißel mit einer
Rollenkörperdrehachse rechtwinkelig zu einer radialen Be
zugslinie von der Primärdrehachse eines Bohrgestänges aus,
dessen Primärdrehung den Rollenkörper bewegt.
Weiter schafft die Erfindung einen Bohrmeißel, der eine
Primärabriebwirkung hat, die durch die Primärdrehung des
Bohrgestänges hervorgerufen wird, und eine Sekundärabrieb
wirkung, die durch die Sekundärdrehung jedes Rollenkörpers
hervorgerufen wird. Die Sekundärdrehung resultiert aus der
Primärdrehung des Bohrgestänges, einer vollständig ver
setzten Ausrichtung jedes Rollenkörpers und der Ausrich
tung der Schneidelemente des Rollenkörpers.
Weiter schafft die Erfindung einen Rollenmeißel, bei dem
die Rollenkörper vollständig versetzt, d. h. rechtwinkelig
zu der Primärdrehachse des Bohrgestänges sind und bei dem
die Rollenkörperendtragpunkte gleichabständig von der
Primärdrehachse sind.
Weiter schafft die Erfindung ein Rollenmeißellagersystem
für die Rollenkörper, die Abriebkraft in der Primärdreh
richtung und außerdem bei der Sekundärdrehung um die
Rollenkörperachse ausüben.
Weiter schafft die Erfindung ein Schmiersystem für das Lager
system des Rollenkörpers, das die Lebensdauer der Rollenkör
per des Rollenmeißels verlängert und den Verschleiß der Rol
lenkörper verringert.
Gemäß der Erfindung weist ein drehend arbeitender Rollenmei
ßel einen Meißelkörper auf, der mit einem Fluidkanal in
seiner Längsachse zur Aufnahme von Bohrflüssigkeiten verse
hen ist. Der Meißelkörper ist mit einer Einrichtung zum
Verbinden mit einem langgestreckten Bohrgestänge versehen
und hat eine innere Öffnung, in der mehrere Rollenkörper
drehbar befestigt sind.
Die Rollenkörper sind an dem Meißelkörper zwischen zwei
Endtragpunkten befestigt. Eine Drehachse der Rollenkörper ist
insgesamt rechtwinkelig zu einer Linie ausgerichtet, die die
Längsachse des Rollenmeißels und die Drehachse miteinander
verbindet. Die Rollenkörper sind weiter in einer vollständig
versetzten Position ausgerichtet, wobei zwei Endtragpunkte
des drehbaren Rollenkörpers von jedem gegebenen Punkt auf
der Längsachse des Rollenmeißels gleichabständig sind. Wäh
rend der Drehung des Bohrgestänges und des Rollenmeißels
um die Längsachse in einer Primärdrehrichtung bewegen sich
die Rollenkörper in einer Primärabriebbetriebsart in der Rich
tung der Primärdrehung des Bohrgestänges.
Die Rollenkörper haben eine Ellipsoidform mit abgestumpften
Enden. Mehrere Schneidelemente sind auf der Außenoberfläche
jedes Rollenkörpers gebildet oder mit dieser verbunden. Die
Schneidelemente sind in Reihen ausgerichtet, die sich von
einem Ende jedes Rollenkörpers zum anderen erstrecken. Die
Reihen haben eine Schraubensteigung oder Spirale, die als
ein Gewinde an einer Schraube dient, um jeden Rollenkörper
zu drehen, wenn die Reihen von Schneidelementen während der
Primärdrehung des Rollenmeißels die Bohrlochsohle abreiben.
Das Abreiben der Reihen von Schneidelementen an der Bohrloch
sohle gibt den Rollenkörpern eine Sekundärdrehung um deren
Drehachsen in einer Sekundärabriebbetriebsart in der Richtung
der Sekundärdrehung. Die Sekundärabriebbetriebsart kalibriert
die Bohrung oder den Kern durch Abreiben einer Seitenwand
und einer Sohle der Erdformation.
Ein Rollenlagersystem für die Rollenkörper ist bei der Erfin
dung vorgesehen, wobei eine Rollenkörperachse an jedem Ende
mit dem Meißelkörper des Rollenmeißels an den Endtragpunkten
verbunden ist. Der Rollenkörper ist mit der Achse verbunden.
Die Lager gestatten den Rollenkörpern, sich in der Sekundär
drehrichtung zu drehen. Ein ringförmiges Axiallager, das eine
Öffnung zur Aufnahme der Achse hat, wird durch den Meißel
körper an einem Ende jedes Rollenkörpers festgehalten, das
in der Primärdrehrichtung vor dem Rollenkörper liegt.
Der Meißelkörper hat ein Schmiersystem, das ein Druckschmier
mittelreservoir aufweist. Bohrflüssigkeit setzt das Reser
voir unter Druck und hält das Schmiermittel an sämtlichen
Lagerstellen und kompensiert außerdem Verluste.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Rollen
meißels nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Unteransicht des Rollenmeißels nach
Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht nach der Linie 3-3 in
Fig. 2,
Fig. 4 eine Schnittansicht nach der Linie 4-4 in
Fig. 3,
Fig. 5 eine Schnittansicht nach der Linie 5-5
in Fig. 3, wobei Pfeile eine Primärdreh
richtung zeigen,
Fig. 6 eine schematische Ansicht eines Rollen
körpers nach der Erfindung, wobei Pfeile
eine Primärdrehrichtung und eine Sekun
därdrehrichtung eines Rollenkörpers des
Rollenmeißels nach Fig. 1 zeigen,
Fig. 7 eine auseinandergezogene perspektivische
Darstellung eines Rollenkörpers nach der
Erfindung, die eine Lagervorrichtung und ein
Schmiersystem in einer Teilschnittansicht
zeigt,
die Fig. 8-11 perspektivische Ansichten von alternati
ven Schneidelementen, die auf dem Rollen
körper des Rollenmeißels nach Fig. 1 an
geordnet sind,
Fig. 12 eine Unteransicht einer alternativen Aus
führungsform des Rollenmeißels mit drei
Rollenkörpern,
Fig. 13 eine Teilseitenansicht einer alternativen
Ausführungsform des Meißels für eine
Kernbohrkrone und
Fig. 14 eine Unteransicht der Kernbohrkrone nach
Fig. 13.
Ein Rotarybohrmeißel oder Rollenmeißel 10, der insbesondere beim
Dreh- oder Schlepp(drag)-Bohren brauchbar ist, ist in den Fig. 1-5 ge
zeigt. Der Rollenmeißel 10 (Fig. 1, 2 und 3) hat einen Meißel
körper 12 mit einem Gewindeanschlußstück 14 und einem ange
formten, insgesamt zylindrischen Teil 15, der sich von dem
Anschlußstück 14 nach unten erstreckt. Ein Durchmesser oder
eine Nennweite eines Bohrlochs 13 in einer Erdformation wird
durch Drehen des Rollenmeißels 10 um eine Längs- oder Dreh
achse 17 in einer durch einen Pfeil 19 gezeigten Primärdreh
richtung hergestellt. Auf herkömmliche Weise werden nicht
im einzelnen dargestellte Bohrgestängeabschnitte zu einem
Bohrgestänge miteinander verbunden, das mit dem Rollenmeißel
10 an dem Gewindeanschlußstück 14 verschraubt wird. Ein Bohr
flüssigkeitskanal 16 erstreckt sich längs der Primärdreh
achse 17 in eine innere Öffnung 18 des Meißelkörpers 12.
Der Kanal 16 endigt in einer Bohrflüssigkeitsdüse 11 (Fig.
3) an der inneren Öffnung 18.
Auf herkömmliche Weise wird der Rollenmeißel 10 mit dem Bohr
gestänge an dem Anschlußstück 14 verbunden, wobei das Bohr
gestänge mit einer Paßfläche 20 des Meißelkörpers 12 so zu
sammenpaßt, daß eine starre, im wesentlichen flüssigkeits
dichte Verbindung hergestellt wird. Das Bohrgestänge und der
daran befestigte Rollenmeißel 10 drehen sich um die Primär
drehachse 17 in der Primärdrehrichtung, die durch die Pfeile
19 gezeigt ist (Fig. 2, 5 und 6). Bohrflüssigkeit wird in
dem Bohrgestänge durch den Bohrflüssigkeitskanal 16 nach un
ten gepumpt und gelangt über die Düse 11 in die innere Öff
nung 18 des Meißelkörpers 12. Die Bohrflüssigkeit hat eine
Viskosität für Schmierzwecke bei dem Schneidvorgang der bei
den Rollenkörper 22, was im folgenden noch ausführlicher be
schrieben ist. Die Bohrflüssigkeit nimmt außerdem Bohrklein
oder Teilchenmaterial, das von der Seitenwand und von der
Sohle des Bohrlochs 13 abgeschert worden ist, zu der Ober
fläche eines Bohrturms (nicht dargestellt) auf bekannte Weise
in einem kontinuierlichen Flüssigkeitskreislauf mit sich.
Mit dem Meißelkörper 12 sind innerhalb der inneren Öffnung
18 die beiden Rollenkörper 22 verbunden, wobei aber zusätz
liche Rollenkörper hinzugefügt werden können. Jeder Rollen
körper 22 hat mehrere Schneidelemente oder Meißelzähne 24
(Fig. 8-11), die auf Rippen oder Stollen 25 gebildet sind,
welche in schraubenförmigen Reihen ausgerichtet sind, die
sich über die Länge des Rollenkörpers 22 erstrecken. Die schrau
benförmigen Reihen von Rippen 25 sind über der Länge des Rol
lenkörpers 22 so ausgerichtet, daß sie dem Rollenkörper 22
eine durch einen Pfeil 21 in Fig. 6 gezeigte Sekundärdreh
richtung geben, wenn der Rollenkörper 22 der Primärdrehung
folgt, die ihm durch das sich drehende Bohrgestänge und den
sich drehenden Meißelkörper 12 gegeben wird. Infolge der Kon
figuration und der Ausrichtung des Rollenkörpers 12 und der
Schneidelemente 24 erfolgt der Abrieb oder das Abscheren an
der Seitenwand und an der Sohle des Bohrlochs 13. Das Bohr
loch 13 wird außerdem durch die Primär- und die Sekundär
drehung der Rollenkörper 22 kalibriert (Fig. 3).
Der Meißelkörper 12 ist mit dem Gewindeanschlußstück 14 ver
sehen. Das Gewindeanschlußstück 14 ist um die Achse 17 des
Rollenmeißels 10 und des Bohrgestänges insgesamt kegelstumpf
förmig. Der Bohrflüssigkeitskanal 16 ist zentrisch in dem
Gewindeanschlußstück 14 und über dessen Länge gebildet und
stellt eine Verbindung von dem inneren Hohlraum des das
Bohrgestänge bildenden Rohres zu der inneren Öffnung 18 in
dem Meißelkörper 12 her und endigt in der Düse 11. Die Paß
fläche 20 ist an dem Gewindeanschlußstück 14 angeformt und
erstreckt sich eine relativ kurze Strecke von dem Anschluß
stück 14 weg in einer zu der Achse 17 rechtwinkeligen Ebene.
Die Paßfläche 20 wird in volle Anlage an dem Bohrgestänge ge
bracht, um dieses in Umfangsrichtung zu verschließen und
eine flüssigkeitsdichte Verbindung herzustellen, die nicht
im einzelnen gezeigt ist.
Eine abgefaste Fläche 27 erstreckt sich von der Paßfläche 20
aus und bildet mit dieser einen Rand. Der zylindrische Teil 15,
der durch vier angeformte, langgestreckte Tragfinger 28a, 28b,
28c und 28d (Fig. 2) gebildet ist, erstreckt sich von dem
Ende der abgefasten Fläche 27 aus nach unten. Die Finger 28a,
28b, 28c, 28d sind zu der Achse 17 parallel. Der zylindrische
Teil 15 hat eine Anzahl von Stabilisierrippen 30 (Fig. 1), die
auf einer äußeren Oberfläche gebildet sind und aus Schleif
material bekannter Zusammensetzung bestehen, um das Kalibrieren
des Bohrloches 13 zu unterstützen.
Zwischen den beiden Fingern 28a und 28b ist einer der Rollen
körper 22 angeordnet, wogegen zwischen den anderen beiden
Fingern 28c und 28d der zweite Rollenkörper 22 angeordnet ist.
Zwei bogenförmige Rollenkörperöffnungen 32 (Fig. 1 und 2)
sind zwischen den Fingern 28a und 28b und zwischen den Fingern
28c und 28d gebildet. Ein Bohrflüssigkeitsauslaß 34, der eben
falls bogenförmig ist, ist in dem Meißelkörper 12 jeweils
zwischen den Fingern 28b und 28c und zwischen den Fingern 28d
und 28a gebildet. Die Bohrflüssigkeitsauslässe 34 sind relativ
kleiner als die Rollenkörperöffnungen 32.
Ein Flüssigkeitsrückflußweg für Bohrflüssigkeit, die über
die Düse 11 ausgestoßen wird, besteht aus langgestreckten
Schlitzen oder Nuten 35 und 36, welche in dem Meißelkörper 12
zwischen jedem Paar benachbarter Finger 28a, 28b, 28c und 28d
gebildet sind. Die Schlitze 36, die kürzer sind, stellen eine
Verbindung zwischen der Rollenkörperöffnung 32 und dem Rück
flußweg für Bohrflüssigkeit zwischen den benachbarten Fingern
28a und 28b bzw. 28c und 28d her. Die längeren Schlitze 35
stellen eine Verbindung zwischen den Flüssigkeitsauslässen 34
und dem Rückflußweg für die Bohrflüssigkeit zwischen den be
nachbarten Fingern 28b und 28c bzw. 28d und 28a her. Der
Rückflußweg für die Bohrflüssigkeit wird durch den Ring
raumraum zwischen der Seitenwand des Bohrlochs 13 und der
äußeren Oberfläche des Bohrgestänges gebildet.
Jeder Finger 28 ist im Querschnitt insgesamt dreieckig
(Fig. 2 und 5). Jeder Finger 28 hat eine Durchgangsboh
rung 37 (Fig. 5) zur Aufnahme einer Rollenkörperachse 39,
wobei jede Achse 39 einen Rollenkörper 22 drehbar trägt,
was im folgenden noch näher beschrieben ist. In Längs
richtung im wesentlichen über die volle Länge der Finger
28b und 28d erstreckt sich eine langgestreckte, insge
samt zylindrische Bohrung, die ein Schmiermittelreservoir
40 bildet, das Teil des im folgenden noch näher beschrie
benen Schmiersystems (Fig. 4 und 7) ist.
Am unteren Ende jedes Fingers 28 ist eine Schneide 46
gebildet. Eine abgefaste Oberfläche erstreckt sich von
der Außenseite oder dem Umfang des zylindrischen Teils 15
des Meißelkörpers nach innen und bildet die Schneide 46.
Die Schneide 46 unterstützt das Kalibrieren des Bohrlochs
13. Zum Kalibrieren des Bohrloches dient bei dem Rollen
meißel 10 nach der Erfindung nicht allein die Schneidwir
kung der Schneidelemente einer Auflagereihe eines herkömm
lichen Kegelrollenmeißels mit nichtversetzten Kegelrollen.
Vielmehr kalibrieren die Schneidelemente 24 zusammen mit
der Schneide 46 die Bohrung 13.
Gemäß der Darstellung in Fig. 2 bilden der Meißelkörper 12
und insbesondere dessen integrale Finger 28 vier Ecken eines
Quadrats an der Unterseite des Rollenmeißels 10. Zwei End
tragpunkte oder -positionen 48 (Fig. 4 und 5) sind an jedem
Ende jedes Rollenkörpers 22 vorhanden und dort vorgesehen,
wo jede Rollenkörperachse 39 an den Fingern 28 durch eine
Schweißung oder auf andere Weise befestigt ist. Die End
tragpositionen 48 für jeden Rollenkörper 22 haben von der
Achse 17 den gleichen Abstand. Weiter erstreckt sich eine
Längsdrehachse 50 in Längsrichtung jedes Rollenkörpers 22,
bildet eine Evolutenachse und ist zu einer sich von der
Achse 17 weg erstreckenden radialen Linie rechtwinkelig.
Für die Zwecke der Beschreibung wird die Ausrichtung der
Rollenkörper 22 wie oben beschrieben als vollständig ver
setzt gegen die Achse 17 definiert.
Jeder Rollenkörper 22 hat dieselbe Ellipsoidform, wobei
die Enden 54 jedes Rollenkörpers 22 abgestumpft sind. Die
Ausrichtung der Rippen 25 von einem Rollenkörper zum ande
ren ist unterschiedlich. Jeder Rollenkörper 22 hat eine
Bohrung 51, die in Längsrichtung längs der Drehachse 50
gebildet ist. Die Bohrung 51 nimmt die Rollenkörperachse 39
auf. Eine äußere Oberfläche 53 (Fig. 7) jedes ellipsoid
förmigen Rollenkörpers 22 ist in einem Mittelteil 55 auf
der Länge zwischen den beiden Enden 54 etwas erhöht. Der
Mittelteil 55 des Rollenkörpers 22 ist die Stelle, wo der
überwiegende Teil des Schneidens oder Abreibens der Erd
formation stattfindet.
Die Schneidelemente oder Meißelzähne 24 und die Rippen 25
sind auf der äußeren Oberfläche 53 des Rollenkörpers 22
gebildet. Die erhöhten Rippen sind wie dargestellt im Quer
schnitt insgesamt rechteckig und stehen über die Oberfläche
53 vor und tragen die Schneidelemente 24. Die Rippen 25
sind in parallelen Reihen angeordnet. Die Schneidelemente
24 berühren und schneiden die Erdformation in der scheren
den oder abschleifenden Kreisbewegungsbahn, die durch die
Primärdrehung des Bohrgestänges und des Rollenmeißels 10
in Richtung des Pfeils 19 um die Achse 17 festgelegt wird,
und in einer Sekundärdreh- oder -kreisbewegung aufgrund
der Ausrichtung der Rippen 25 der Schneidelemente 24 in
Richtung des Pfeils 21 um die Achse 50.
Jede Reihe von Schneidelementen 24 ist in bezug auf eine
gedachte Linie 52 (Fig. 6) ausgerichtet, die zu beiden Enden
54 rechtwinkelig ist. Die Linie 52 fällt mit jeder Rolle 25
an einem Ende der Rippe 25 zusammen, das bei dem Rollenkörper 22
in der Richtung der Primärdrehung, die durch den Pfeil 19
gezeigt ist, vorn ist. Die Rippe 25 bildet einen Winkel mit
der Linie 52, der sich über der Länge der Rippe 25 ständig
ändert. Wenn sich der Rollenmeißel 10 in der Primärrichtung
dreht, hat die Rippe einen endlichen, jedoch stetig zunehmenden
senkrechten Abstand von der Linie 52. Die Rippen erfüllen die
gleiche Funktion wie Gewindegänge sehr großer Steigung, um
den Rollenkörper 22 in der Sekundärdrehrichtung zu drehen.
Die Abriebschneidelemente 24 bestehen vorzugsweise aus natür
lichem oder synthetischem Diamantmaterial. Diamantmaterial
schneidelemente haben in einer Scher- oder Abriebschneid
betriebsart eine äußerst große Abriebwirkung und sind äußerst
verschleißbeständig. Ein Beispiel eines bekannten Schneid
elements aus synthetischem Diamantmaterial ist in der US-PS
4 156 329 beschrieben. Synthetische Schneidelemente sind im
Handel von der General Electric Company unter dem Warenzeichen
STRATAPAX erhältlich. Die Schneidelemente 24 können außerdem
Hartmetalleinsätze sein oder metallische Zähne, die an dem
Rollenkörper 22 angeformt und durch verschiedene bekannte
metallurgische Techniken gehärtet worden sind.
Gemäß der Darstellung in Fig. 8 sind die Schneidelemente 24a
in die Rippen 25a eingebettete natürliche oder künstliche
Diamanten, wobei die Rippen an dem Rollenkörper 22a ange
formt sind. Dieser Typ von Schneidelement wird am besten
zum Schneiden einer harten Formation oder einer gebrochenen
Formation benutzt. Jeder Rollenkörper 22 hat ungeachtet des
verwendeten Schneidelements 24 eine unterschiedliche Anzahl
von Rippen 25, um Gleichlauf zu vermeiden. Die Anzahl der
Reihen von Rippen 25 auf einem Rollenkörper 22 wird sich
immer von der Anzahl von Reihen des anderen Rollenkörpers 22
unterscheiden und das Endresultat ist, daß keine Möglichkeit
einer Spur- oder Gleichlaufentwicklung besteht.
Gemäß der Darstellung in Fig. 9 hat der Rollenkörper 22b
Schneidelemente 24b aus natürlichem, polykristallinem oder
schwarzem Diamant. Das Material wird, ungeachtet dessen,
welches Material benutzt wird, in den Rippen 25b vergossen.
Diese Schneidelementausführungsform wird für lange Lebens
dauer beim Schneiden von harten Formationen benutzt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 10 hat der Rollenkörper 22c
Schneidelemente 24c, die aus einer polykristallinen, laminier
ten Scheibe hergestellt sind. Die Elemente 24c haben eine
abgestumpfte Scheibenform. Entweder Silberhartlot oder eine
erosionsbeständige Vergußmasse wird benutzt, um die Schneid
elemente in den Rippen 25c zu befestigen. Diese Ausführungs
form ist brauchbar beim Schneiden von Teersänden und anderen
Gesteinsformationen mit gummiartigen oder schlüpfrigen Eigen
schaften, wo andere Schneidelemente über die Oberfläche der
Formation gleiten könnten.
In Fig. 11 hat der Rollenkörper 22d Schneidelemente 24d aus
Aluminiumoxid, Hartmetall oder kubischem Bornitrid (Borizon).
Diese Elemente sind brauchbar bei weichen, nichtabschleifenden
Formationen wie weichem Schiefergestein, Kalkstein und Kohle.
Gemäß der Darstellung in Fig. 7 verlaufen die Rippen 25 der
Schneidelemente 24 auf dem Rollenkörper 22 über dessen Länge
zwischen den Enden 54 spiralförmig. Bei einem bestimmten Rol
lenkörper 22 sind die Rippen 25 der Schneidelemente 24 im we
sentlichen parallel zueinander. Bei dem anderen Rollenkörper
22 ist die Ausrichtung der Reihen 25 ein Spiegelbild von der
des ersten Rollenkörpers 22. Deshalb dreht sich ein Rollen
körper 22 um seine Drehachse 50 in einer bestimmten Richtung,
während sich der andere Rollenkörper 22 in der entgegenge
setzten Richtung um seine Drehachse 50 dreht, was alles durch
die Pfeile 21 in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist. Diese Ausrich
tung hilft zu verhindern, daß die Sekundärdrehbewegung der
Rollenkörper 22, die durch die Rippen 25 der Schneidelemente
24 erzeugt wird, im Gleichlauf ist, und gestattet eine größe
re oder verbesserte Scherwirkung, wenn jeder Rollenkörper 22
dem anderen in der Primärdrehrichtung folgt, die durch den
Pfeil 19 gezeigt ist.
An jedem Ende 54 der Rollenkörper 22 ist eine versenkte Boh
rung 57 gebildet. Ein Ende 54 nimmt gemäß Fig. 5 ein Axial
lager 59 auf. Das andere Ende 54 nimmt in der versenkten
Bohrung 57 eine Dichtung 56 und eine Druckscheibe 58 auf.
Das Axiallager 59 hat an seinem Umfang eine Gummidichtung
und ist an dem Ende 54 befestigt, das an dem Rollenkörper 22
in der Primärdrehrichtung vorn ist. Das Axiallager 59, die
Dichtung 56, die Druckscheibe 58, die Rollenkörperachse 39
und Rollenlager 60 bilden ein weiter unten ausführlicher be
schriebenes Lagersystem sowohl für die Primärdrehbewegung des
Rollenkörpers 22 an dem Axiallager 59 als auch für die Sekundär
drehbewegung um die Rollenkörperachse 39 (Fig. 7).
Zwischen der Rollenkörperachse 39 und der Oberfläche der Boh
rung 51 des Rollenkörpers 22 ist ein Zwischenraum vorhanden,
der die Rollenlager 60 aufnimmt. Die Rollenlager 60 sind
langgestreckte, nadelartige Stangen, es könnte aber auch ein
Zapfenrollenlager benutzt werden. Die Rollenlager 60 er
strecken sich zwischen den versenkten Bohrungen 57 im wesent
lichen über die Länge des Rollenkörpers 22.
Die Axiallager 59, die Dichtung 56 und die Druckscheibe 58
dichten die Enden 54 der Rollenkörper 22 an der versenkten
Bohrung 57 gegen Schmiermittelverlust ab. Die Axiallager 59,
die Dichtung 56 und die Druckscheibe 58 halten außerdem die
Rollenlager 60 in ihrer Lage bezüglich des Rollenkörpers 22.
Das Schmiersystem für die Rollenkörper 22 ist am besten in
den Fig. 4 und 7 zu erkennen. Das Schmiermittelreservoir 40
ist durch einen Schmiermittelkanal 41 relativ kleineren Durch
messers mit dem inneren der Rollenkörperachse 39 verbunden,
die in der Bohrung 37 angeordnet und fest mit den Fingern 28
verbunden ist. Ein Fülloch 43 ist für jedes Schmiermittelre
servoir 40 in dem Meißelkörper 12 in der Paßfläche 20 und der
abgefasten Fläche 27 gebildet. Ein Verschluß in Form einer Ge
windekappe 44 ist in das Fülloch 43 des Schmiermittelreservoirs
eingeschraubt, um das Schmiermittelloch zu verschließen. Die
Gewindekappe 44 hat einen Schraubendreherschlitz für das Ent
fernen der Gewindekappe. Die Gewindekappen 44 haben jeweils ei
ne Durchgangsbohrung 47, über die Bohrflüssigkeit in das Reser
voir 40 eintreten kann. Ein zylindrischer schwimmender Kolben
49 ist in dem Schmiermittelreservoir 40 verschiebbar. Die un
tere Oberfläche des Kolbens 49 übt einen statischen Druck auf
das Schmiermittel aus, der zu dem Gewicht der Bohrflüssigkeit
oder des Spülschlamms, das auf den Kolben 49 einwirkt, propor
tional ist (Fig. 7). Eine Gummidichtung um den Kolben 49 ver
hindert, daß Spülschlamm das Schmiermittel verunreinigt.
Das Ende jeder Rollenkörperachse 39 ist an Tragpunkten 48 in
nerhalb der Bohrung 37 der Finger 28 mit dem Meißelkörper 12
verbunden. Neben den Tragpunkten 48 an dem Achsende nahe den
Axiallagern 59 (Fig. 4) ist eine Schmiermitteleintrittsnut 63
in der Achse 39 gebildet. Die Schmiermitteleintrittsnut 63
steht mit dem Schmiermittelreservoir 40 über den Schmiermittel
kanal 41 in Verbindung. Eine Eintrittsöffnung 65, die in der
Achse 39 gebildet ist, gestattet Schmiermittel aus dem
Schmiermittelkanal 41, in ein zentrales Längsversorgungsre
servoir 66 zu gelangen, das auf einem Teil der Länge jeder
Rollenkörperachse 39 gebildet ist. Jedes Längsversorgungs
reservoir 66 hält einen vollen Schmiermittelspiegel als Er
gebnis des Druckes aufrecht, der durch den Kolben 49 auf dem
Schmiermittel aufrechterhalten wird, das in dem Schmiermittel
reservoir 40 enthalten ist. Eine Queraustrittsversorgungsöff
nung 67 erstreckt sich von dem Längsversorgungsreservoir 66
der Rollenkörperachse 39 zu der Oberfläche der Achse 39 an ei
nem Punkt, der sich bezüglich der Position der Rollenlager 60
insgesamt in der Mitte befindet. Über diese zweite Versorgungs
öffnung 67 werden die Rollenlager 60, das Axiallager 59 und
die Druckscheibe 58 geschmiert.
Zusammenfassend läßt sich also feststellen, daß im Betrieb
des Rollenmeißels 10 eine Primär- oder Umfangsdrehung um die
Achse 17 durch das sich drehende Bohrgestänge und den sich
drehenden Rollenmeißel 10 hervorgerufen wird, um die vollstän
dig versetzten Rollenkörper 22 längs ihrer Drehachsen 50 zu
bewegen, was durch die Pfeile 19 gezeigt ist. Eine erste Ab
rieb- oder Abschleifbetriebsart wird über der Länge jedes
Rollenkörpers 22 durch die Rippen 25 der Schneidelemente 24
hervorgerufen, die auf der äußeren Oberfläche 53 jedes Rollen
körpers 22 gebildet sind, der jede Erdformation in Längsrich
tung schneidet. Die vollständig versetzte Position, bei der
die Drehachsen 50 der Rollenkörper 20 rechtwinkelig zu der
Längsachse 17 des Bohrgestänges und des Rollenmeißels 10 sind,
und gleicher Abstand jedes Tragpunkts 48 eines bestimmten Rol
lenkörpers 22 von der Rollenmeißelachse 17 werden benutzt.
Eine zweite Abriebbetriebsart hilft, die Bohrung 13 zu kali
brieren, wie es in Fig. 3 gezeigt ist. Als Ergebnis der Spi
ral- oder Gewindeausrichtung der Rippen 25 der Schneidelemente 24
erfolgt die Sekundär- oder Radialdrehung bezüglich der
Achse 17, welche durch die Primärdrehung jedes Rollenkörpers
22 und um die Drehachse 50 des Rollenkörpers 22 hervorgeru
fen wird. Wenn sich die Rollenkörper 22 drehen, werden die
Schneidelemente periodisch in und außer Berührung mit der Erd
formation bewegt. Wenn sich die Rollenkörper 22 unter der Se
kundärdrehbewegung drehen, schneiden die Rippen 25 die Erdfor
mation quer. Es wird nicht nur die Bohrung 13 in der zweiten
Abriebbetriebsart kalibiert, sondern zusätzliches Material wird
von der Seite und von der Sohle der Bohrung abgerieben, wenn
jedes Schneidelement 24 seine vollständige Umdrehung um die
Drehachse 50 ausführt.
Die Rippen 25 an den beiden Rollenkörpern 22 sind Spiegelbil
der von einander, so daß sich jeder Rollenkörper 22 um die
Achse 50 zu dem anderen Rollenkörper 22 hin dreht. Die Düse 11
reinigt die Schneidelemente 24, wenn diese unter der Düse vor
beigehen und bevor sie wieder mit der Erdformation in Berüh
rung kommen.
Die Bohrflüssigkeiten verlassen die Sohle der Bohrung 13 über
die Schlitze 35 und 36, wobei sie Bohrklein aus der Bohrung 13
abtransportieren. Die Flüssigkeit wird zur Oberfläche zurück
geleitet, um aufbereitet und wieder verwendet zu werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform, die in Fig. 12 gezeigt ist,
in der gleiche Teile mit einem hochgesetzten Strich versehen
sind, werden drei Rollenkörper 22′ verwendet. In jeder anderen
Hinsicht stimmt der in Fig. 12 gezeigte Aufbau mit dem oben be
schriebenen überein.
Noch eine weitere Ausführungsform, die in den Fig. 13 und
14 gezeigt ist, wobei gleiche Teile Bezugszahlen mit zwei hoch
gesetzten Strichen tragen, ist eine Kerbohrkrone 70. Ein Kör
per 72 der Kernbohrkrone 70 hat einen langgestreckten, rohr
förmigen Aufbau mit einem mit Innengewinde versehenen Ende 73,
das mit einem nicht dargestellten Bohrgestänge verbunden ist.
An einem Schneidende 74 der Kernbohrkrone 70 sind vier Rollen
körper 22′′ befestigt.
Das Schneidende 74 des Körpers 72 erweitert sich nach außen
hin, um die Rollenkörper 22′′ auf oben beschriebene Weise dreh
bar aufzunehmen. Ein Kern 75 hat einen Durchmesser, der durch
die Abstände zwischen den innersten Schneiden der Rollenkörper
22′′ festgelegt ist. Ein anders ausgebildeter Rollenkörper 76
hat eine gekrümmte Vertiefung 77 am Umfang seines Mittelteils
55′′.
Claims (19)
1. Rollenmeißel zum Bohren eines Bohrloches (13) in eine Erdfor
mation, mit wenigstens einem Rollenkörper (22) mit einer Achse
(39), der an einem Meißelkörper (12) drehbar gelagert ist,
Schneidelemente (24) aufweist und eine Drehachse (50) hat, die
nicht durch eine Längsachse (17) des Rollenmeißels (10) hin
durchgeht, so daß beim Bohren der Rollenkörper (22) durch die
Drehung des Rollenmeißels (10) gedreht und jedes Schneidelement
(24) periodisch in und außer Berührung mit der Erdformation be
wegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (50) des
Rollenkörpers (22) in einer zu der Längsachse (17) des Rollen
meißels (10) rechtwinkeligen Ebene liegt, so daß jedes Schneide
lement (24) bei seiner Berührung mit der Erdformation eine Bewe
gung mit einer Radial- und einer Umfangskomponente ausführt, wo
bei die Umfangskomponente größer als die Radialkomponente ist.
2. Rollenmeißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rollenkörper (22) schraubenförmig gewundene Rippen (25) hat, die
an seiner äußeren Oberfläche und auf der Länge des Rollenkörpers
(22) gebildet sind und die Schneidelemente (24) tragen.
3. Rollenmeißel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Rollenkörper (22) vorgesehen sind und daß die Rippen (25)
eines Rollenkörpers (22) eine Schraubbewegung in zu der Richtung
der Rippen (25) des anderen Rollenkörpers (22) entgegengesetzter
Richtung ausführen.
4. Rollenmeißel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß je
der Rollenkörper (22) eine andere Rippenzahl hat.
5. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Achse (39) jedes Rollenkörpers (22) in
Endtragpositionen (48) an dem Meißelkörper (12) befestigt ist,
welche von jedem Punkt auf der Längsachse (17) des Rollenmeißels
(10) äquidistant sind.
6. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Rollenkörper (22) ellipsoidförmig ist
und abgestumpfte Enden (54) hat.
7. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneidelemente (24) auf der äußeren Ober
fläche des Rollenkörpers (22) in parallelen Reihen (25) angeord
net sind.
8. Rollenmeißel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß je
der Rollenkörper (22) eine Bohrung (51) aufweist, in der ein
Rollenlager (60) angeordnet ist, und ein Axiallager (59) hat,
das an dem Ende (54) des Rollenkörpers (22) angeordnet ist, wel
ches bei der Bewegung des Rollenkörpers (22) um die Längsachse
(17) des Rollenmeißels (10) hinten ist, wobei das Rollenlager
(60) in der Bohrung (51) um die Achse (39) des Rollenkörpers
(22), die mit dem Meißelkörper (12) fest verbunden ist, angeord
net ist.
9. Rollenmeißel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meißelkörper (12) ein Schmiermittelreservoir (40) enthält und
eine Einrichtung (44, 47, 49) zur Druckbeaufschlagung des
Schmiermittels aufweist, daß die Achse (39) jedes Rollenkörpers
(22) einen auf einem Teil ihrer Länge gebildeten Kanal (66) auf
weist, der mit dem Schmiermittelreservoir (40) in Verbindung
ist, und daß die Achse (39) jedes Rollenkörpers (22) eine Öff
nung (67) hat, die in Verbindung mit dem Rollenlager (60) und
dem Axiallager (59) steht und zur Zufuhr von Schmiermittel aus
dem Schmiermittelreservoir (40) durch die Achse (39) jedes Rol
lenkörpers (22) zu dem Rollenlager (60) und zu dem Axiallager
(59) dient.
10. Rollenmeißel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Achse (39) jedes Rollenkörpers (22) eine Schmiermittelnut (63)
und eine Eintrittsöffnung (65) aufweist, die mit dem
Schmiermittelreservoir (40) zur Zufuhr von Schmiermittel zu dem
Kanal (66) in der Achse (39) jedes Rollenkörpers (22) in Verbin
dung sind.
11. Rollenmeißel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Einrichtung (44, 47, 49) zur Druckbeaufschlagung
des Schmiermittelreservoirs (40) eine langgestreckte Bohrung
parallel zu der Längsachse (17) des Rollenmeißels (10) aufweist,
die das Schmiermittelreservoir (40) bildet und eine Öffnung an
einer oberen Fläche des Meißelkörpers (12) hat, wobei in der
langgestreckten Bohrung ein Kolben (49) verschiebbar angeordnet
ist und mit einer unteren Fläche das Schmiermittel berührt, und
einen Nippel (44), der mit dem Meißelkörper (12) in der langge
streckten Bohrung verbunden ist und eine Durchgangsbohrung (47)
aufweist, welche die Druckbeaufschlagung des Kolbens (49) durch
Bohrflüssigkeiten gestattet.
12. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneidelemente (24) derart in Reihen aus
gerichtet sind, daß sich für jeden Rollenkörper (22) eine
Schraubwirkung ergibt.
13. Rollenmeißel nach den Ansprüchen 2 und 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Reihen von Schneidelementen (24), die mit
den Rippen (25) verbunden sind, von einem zum anderen Ende (54)
des Rollenkörpers (22) erstrecken.
14. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneidelemente (24b) vorstehende Zähne
aus natürlichem Diamant, polykristallinem Diamant oder schwarzem
Diamant sind.
15. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneidelemente (24a) vorstehende Zähne
aus Aluminiumoxid, Hartmetall oder kubischem Bornitrid sind.
16. Rollenmeißel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidelemente (24a) kleine Diamantsplitter sind, die mit
den Rippen (25a) verbunden sind.
17. Rollenmeißel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidelemente (24c) laminierte polykristalline Diamanten
sind, die in die Rippen (25c) eingebettet sind.
18. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, 13, 16 oder
17, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (25, 25a, 25c) im
Mittelteil eine Dicke haben, die größer als die Dicke an einem
Endteil ist.
19. Rollenmeißel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Rippen (25) längs einer Linie (52) mit einem sich kon
tinuierlich ändernden Winkel weg von einer horizontalen geraden
Linie erstrecken, welche die Enden (54) jedes Rollenkörpers (22)
miteinander verbindet.
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