DE3537379C2 - Abbauwerkzeug einer Tunnelvortriebsmaschine für den Preßrohrvortrieb - Google Patents
Abbauwerkzeug einer Tunnelvortriebsmaschine für den PreßrohrvortriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abbauwerkzeug gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebene Gattung.
Eine derartiges Abbauwerkzeug einer Tunnelvortriebs
maschine ist in der
EP-A1-0 146 918 der Anmelderin beschrieben und verfügt
über ein in Vortriebsrichtung offenes Glockenwerkzeug.
Beim bekannten Abbauwerkzeug einer Tunnelvortriebsmaschine dringt
beim Vorschub ein ungestörter Erdkegel in den Glockeninnenraum
des Glockenwerkzeugs ein und wird erst mit zunehmender
Eindringtiefe überwiegend im hinteren Werkzeugteil um
hüllt und geschützt durch das rotierende Glockenwerk
zeug abgebaut. Dies gewährt eine hervorragende Stütz
wirkung, ohne daß teure Betonitsuspensionen mit dadurch
erforderlichen Separationsanlagen notwendig sind.
Außerdem gewährt der freie, ungehinderte Materialein
tritt in das Glockenwerkzeug eine außergewöhnlich hohe
Vortriebsgeschwindigkeit. Durch die große Werkzeugöff
nung können auch sehr große Steine gebrochen und zer
mahlen werden. Neben diesen Vorzügen zeigte der prak
tische Einsatz eine etwas ungünstigere Arbeitsweise bei
sehr stark klebenden Böden mit hoher Eigenfestigkeit.
Der in die Maschine eindringende Erdkegel führt z. B.
bei Lehm leicht zu einem Verschlußpfropfen, so daß das
Glockenwerkzeug nichts mehr abbauen kann und sehr hohe
Drehmomente und Preßdrücke auftreten.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, ein Abbauwerkzeug der
eingangs genannten Art zu schaffen, das unabhängig von
der Beschaffenheit des Bodenmaterials eine hohe Vor
triebsgeschwindigkeit ohne die Gefahr eines Verstopfens
gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Abbauwerkzeug
der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß es einen mit einem Werkzeugbesatz ausgerüsteten
Querträger aufweist, der sich quer über die in Vor
triebsrichtung weisende Glockenöffnung des Glocken
werkzeuges zwischen am Glockenrand diametral gegenüber
liegenden Bereichen erstreckt.
Beim Betrieb des Abbauwerkzeugs rotiert der am Rand
der Glocke befestigte Querträger mit dem Glockenwerk
zeug und wirkt als Schneidmesser, so daß eindringender
Lehmboden in Scheiben geschnitten wird und seinen kleb
rigen Zusammenhalt verliert, da in die Schnittebenen
ein Wasserfilm eindringt.
Das Abbauwerkzeug gemäß der Erfindung stellt somit
ein Universalwerkzeug dar, das Steine mit beliebigen
Korngrößen auf Fördergröße fräsen, mahlen oder brechen
kann. Weiterhin werden alle anzutreffenden Böden prob
lemlos abgebaut und förderbar gemacht. Die am Querträ
ger vorgesehenen Werkzeuge, insbesondere Rollenmeißel,
Schälkanten und Aufreißzähne, gestatten das Abarbeiten
von großen Körnungen auf Fördergröße ohne Verstopfungs
gefahr. Bei einer festen Einbindung von Steinen in den
Boden erlauben hohe axiale Anpreßdrücke der Werkzeuge
einen guten Materialabtrag. Sobald ein Findling
abgearbeitet ist und aus dem Bodenverbund herausfällt,
gerät er aufgrund seiner verminderten Größe in den
Glockeninnenraum des Glockenwerkzeuges und wird dort
vollends zerkleinert.
Bei einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel ist der
Querträger bogenartig in Vortriebsrichtung gewölbt.
Seine Breite ist im mittleren Bereich geringer als im
mit dem Glockenrand verbundenen Bereich. Um niedrige
Antriebsdrehmomente zu erhalten ist es zweckmäßig, an
den Rändern Schälkanten oder Aufreißzähne vorzusehen.
Diese sind vorzugsweise für beide Rotationsrichtungen
ausgelegt. Besonders zweckmäßig ist es, wenn auf der in
Vortriebsrichtung weisenden Seite des Querträgers
mehrere Rollenmeißel angeordnet sind.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs
beispiel der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den vorderen Bereich des erfindungsgemäßen
Abbauwerkzeugs im Halbschnitt entlang der
Mittellängsebene und in einer Schnittansicht,
Fig. 2 eine Ansicht auf das Abbauwerkzeug in
der der Vortriebsrichtung entgegengesetzten
Richtung,
Fig. 3 einen in den Querträger eingesetzten Rollen
meißel im Schnitt und
Fig. 4 einen in den Querträger eingesetzten Rollen
meißel in einer Draufsicht auf die Oberseite
des Querträgers.
In Fig. 1 ist das in Vortriebsrichtung weisende Ende
eines Abbauwerkzeugs für den Preßrohrvortrieb mit
einem Teil seines vorderen Zylinderabschnitts 1, aber
ohne den sich daran anschließenden schwanzseitigen
zylindrischen Nachlaufabschnitt dargestellt, der unter
anderem die Antriebseinrichtungen der Tunnelbohrma
schine aufnimmt.
Wie man in Fig. 1 erkennt, weist der feststehende vor
dere Zylinderabschnitt 1 an seinem in Vortriebsrichtung
weisenden Ende eine umlaufende Dichtung 2 auf, die
gegen die Außenseite eines in den Zylinderabschnitt 1
hineinragenden Glockenwerkzeuges 3 eine Abdichtung
schafft.
Das Glockenwerkzeug 3 ist gegenüber dem Zylinderab
schnitt 1 drehbar befestigt und kann mit in der Zeich
nung nicht dargestellten Antriebseinrichtungen in eine
Rotation versetzt werden. Auf der Innenseite 4 des
Glockenwerkzeugs sind als Werkzeugbesatz beispielsweise
in der Zeichnung nicht dargestellte Leisten vorgesehen.
Die Innenseite 4 begrenzt glockenartig einen Glocken
innenraum 5, in den ein in der Zeichnung ohne seine
Antriebsvorrichtung dargestellter Mahlkopf 6 in Vor
triebsrichtung, ausgehend vom sich verengenden Teil des
Glockeninnenraums 5 hineinragt. Der Mahlkopf 6 verfügt
ebenfalls über einen Werkzeugbesatz, der in Gestalt von
in der Zeichnung nicht dargestellten Leisten realisiert
sein kann. Die in den Glockeninnenraum 5 gelangenden
Erd- und Geröllmassen werden nach dem Zerkleinern über
den in der Zeichnung erkennbaren Ringraum 7 abtrans
portiert.
Der Glockeninnenraum 5 des Glockenwerkzeuges 3 erwei
tert sich in Vortriebsrichtung und endet im Bereich
eines Glockenrandes 8, der in Fig. 1 in der unteren,
eine Schnittansicht darstellenden Hälfte am besten zu
erkennen ist. Im Bereich des Glockenrandes 8 ist das
eine Ende eines Querträgers 9 befestigt, der in der
unteren Hälfte der Fig. 1 in einer Seitenansicht und in
der oberen Hälfte der Fig. 1 im Schnitt entlang seiner
Mittelebene dargestellt ist. Fig. 2 zeigt eine Drauf
sicht auf den die in Vortriebsrichtung weisende Öffnung
bogenartig überbrückenden Querträger 9.
Die Bogenform des Querträgers 9 ist am besten in Fig. 1
zu erkennen. Weiterhin erkennt man in der unteren
Hälfte der Fig. 1, daß der Querträger 9 mit Schälkanten
10 versehen ist. Die Schälkanten 10 sind sowohl am
linken Rand als auch am rechten Rand des Querträgers 9
ausgebildet, so daß der Querträger 9 mit seinem Werk
zeugbesatz sowohl bei einer Linksdrehung als auch bei
einer Rechtsdrehung wirksam werden kann. Die verhält
nismäßig schmalen Schälkanten 10 verdicken sich in
Richtung auf die Mittellängsebene 11, in deren Bereich
eine Vielzahl von in Fig. 1 und in Fig. 2 dargestellten
Ausnehmungen 12 vorgesehen sind, in die an sich be
kannte Rollenmeißel 13 eingesetzt sind. Die Rollen
meißel 13 ragen mit ihrem Rollandrand in der in der
unteren Hälfte der Fig. 1 veranschaulichten Weise über
die Oberseite 14 des Querträgers 9 hervor.
Neben den Rollenmeißeln sind am Querträger 9 noch eine
Vielzahl von Aufreißzähnen 15 vorgesehen. Die Aufreiß
zähne 15 sind im Bereich der Schälkanten 10 angeordnet,
die beispielsweise wie in Fig. 2 dargestellt einen
kreisförmigen Verlauf oder einen elliptischen Verlauf
haben. Zwischen dem Glockenrand 8 und den Schälkanten
10 werden auf diese Weise große Eintrittsöffnungen 16,
17 für das abzutragende Material gebildet.
Während bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbei
spiel die Achsen 18 aller Rollenmeißel entlang der der
Krümmung des Querträgers 9 folgenden Mittellinie auf
der Mittellängsebene 11 angeordnet sind, ist es auch
möglich, die in der Nähe des Glockenrandes 8 vorgese
henen Meißel gegenüber der Mittellinie seitlich ver
setzt anzuordnen, um auf diese Weise nicht durch die
Länge der Achsen 18 in der Zahl der verwendbaren
Rollenmeißel 13 eingeschränkt zu sein. Bei der Verwen
dung gegenüber der Mittellinie versetzter Rollenmeißel
ist es zweckmäßig, deren Achsen auf die Mittellängs
achse des Glockenwerkzeugs 3 auszurichten, so daß in
folge der Drehbewegung keine zusätzlichen Querbela
stungen auf die Rollenmeißel 13 entstehen.
In den Fig. 3 und 4 erkennt man in vergrößerter Dar
stellung, wie die Rollenmeißel 13 mit ihren scharfen
Kanten 19 in den Ausnehmungen 12 versenkt sind. Die
Ausnehmungen 12 sind dabei der Form der Achsen 18 und
der Umhüllenden der Rollenmeißel 13 angepaßt. Wie man
in Fig. 3 deutlich erkennt, sind die Rollenmeißel 13
gegenüber der Oberseite 14 zurückgezogen und im Quer
träger 9 versenkt gelagert.
Beim Einsatz des Abbauwerkzeugs drehen sich das
Glockenwerkzeug 3 mit dem Querträger 9 und der Mahlkopf
6 in entgegengesetzter Richtung, so daß mit Hilfe der
Schälkanten 10, der Aufreißzähne 15 und der Rollen
meißel 13 abgetragener Boden und abgetragenes Gestein
über die Eintrittsöffnungen 16, 17 in den Glockeninnen
raum 5 gelangen, um dort so weit verkleinert zu werden,
daß sie diesen über den Ringraum 7 ohne Verstopfungs
gefahr verlassen können.
Claims (10)
1. Abbauwerkzeug einer Tunnelbohrmaschine für den
Preßrohrvortrieb mit einem in Vortriebsrichtung
weisenden, rotierend antreibbaren Glockenwerkzeug
und mit einem in den Glockeninnenraum des auf seiner
Innenseite mit einem Werkzeugbesatz versehenen
Glockenwerkzeuges hineinragenden, rotierend antreib
baren Mahlkopf, der ebenfalls mit einem Werkzeug
besatz versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Glockenwerkzeug (3) ein mit einem Werkzeugbesatz
(10, 13, 15) ausgerüsteter Querträger (9) zugeordnet
ist, der sich quer über die in Vortriebsrichtung
weisende Glockenöffnung (16, 17) des Glockenwerk
zeuges (3) zwischen am Glockenrand (8) diametral
gegenüberliegenden Bereichen erstreckt.
2. Abbauwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Querträger (9) bogenartig in Vortriebs
richtung weisend gewölbt ist.
3. Abbauwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Querträger (9) in Richtung auf
die Längsachse der Glockenöffnung in seiner Breite
abnimmt.
4. Abbauwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß an den beiden Rändern des Querträgers (9)
Schälkanten (10) ausgebildet sind.
5. Abbauwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Schälkanten (10) am Querträger (9)
elliptisch verlaufen.
6. Abbauwerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Ränder
(10) des Querträgers (9) Aufreißzähne (15) angeord
net sind.
7. Abbauwerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der in Vortriebs
richtung weisenden Seite (14) des Querträgers (9)
mehrere Rollenmeißel (13) angeordnet sind.
8. Abbauwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Achsen (18) aller Rollenmeißel (13)
entlang einer der Krümmung des Querträgers (9)
folgenden Mittellinie ausgerichtet sind.
9. Abbauwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die der Längsachse der Glockenöffnung
benachbarten Rollenmeißel (13) entlang einer der
Krümmung des Querträgers (9) folgenden Mittellinie
ausgerichtet sind, während die in der Nähe des
Glockenrandes (8) auf dem Querträger (9) angeord
neten Rollenmeißel (13) gegenüber der Mittellinie
seitlich versetzt angeordnet sind.
10. Abbauwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Achsen (18) der seitlich gegenüber der
Mittellinie versetzt angeordneten Rollenmeißel (13)
auf die Mittellängsachse des Glockenwerkzeuges (3)
ausgerichtet sind.
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19853537379 DE3537379C2 (de) | 1985-10-21 | 1985-10-21 | Abbauwerkzeug einer Tunnelvortriebsmaschine für den Preßrohrvortrieb |
Publications (2)
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DE3537379A1 DE3537379A1 (de) | 1987-04-23 |
DE3537379C2 true DE3537379C2 (de) | 1994-06-16 |
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Family Applications (1)
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DE19853537379 Expired - Lifetime DE3537379C2 (de) | 1985-10-21 | 1985-10-21 | Abbauwerkzeug einer Tunnelvortriebsmaschine für den Preßrohrvortrieb |
Country Status (1)
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Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3469934D1 (en) * | 1983-12-23 | 1988-04-21 | Herrenknecht Gmbh | Tunnel boring system for driving tunnels by means of pipe pushing |
-
1985
- 1985-10-21 DE DE19853537379 patent/DE3537379C2/de not_active Expired - Lifetime
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