DE353710C - Handvorrichtung zum Wickeln von Zigaretten - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 24. MAI 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVi 353710 KLASSE 79 b GRUPPE 14

Carl Zickner in Dresden. Handvorrichtung zum Wickeln von Zigaretten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1920 ab.

Es handelt sich um eine Verbesserung der bekannten Handvorrichtung zum Wickeln von Zigaretten, die in einem Deckelkasten von rechteckigem Querschnitt besteht, in welchem eine Wickeltachwalze und hinter dieser eine Tuchfüh'ruingswalze vorgesehen ist. Der Tabak wird in eine diurch Niederdrücken des Wickeltuches hinter der Führungswalze gebildete Mulde mit dem Zigarettenpapier eingelegt und' dann der Deckel geschlossen, wo-

bei das Ende des Wickeltuches nach außen unter dem Deckel vorragt. Wird d'ann die Wickeltucbwalze von Hand¹ oder Federkraft umgedreht, dänn wickelt sich das Tuch auf die Walze auf, wobei der in der Tuchmulde befindliche Tabak zu einer Zigarette geformt wird.

Es hat sich gezeigt, daß derartige Vorrichtungen nicht zuverlässig arbeiten. Schief gewickelte Zigaretten sind an d'er Tagesordnung. Das Steckenbleiben des Wickeltuches ist eine häufige Erscheinung. Die Zigarettenhülsen werden oft nicht geschlossen, oder es ist d'er Tabak in den Hülsen zu fest oder zu lose enthalten, so daß die Zigaretten, entweder nicht ziehen od'er d'er Tabak aus den Hülsen herausfällt. Die Ursache aller dieser Mißstände ist, daß die von dem Wickeltuch gebildete Mulde nach dem Schließen· des

ο Deckels der Vorrichtung !beim Aufwickeln allen Zufällen überlassen bleibt. Klemmt sich das in die Vorrichtung hineinzuziehende Ende des Wickeltuches "beispielsweise fest, dann ist die Betriebsstörung unvermeidlich.

Liegt das Wickeltuch ein wenig schief, dann findet ebenfalls ein Festklemmen od'er ein schiefes Aufwickeln der Zigarette statt; dasselbe ist der Fall, wenn der Tabak nicht gleichmäßig in· der Mulde verteilt wird und

ο am einen Ende mehr Tabak vorhanden ist als am anderen·.

Demgegenüber wird das Wickeltuch beim Aufwickeln erfindungsgemäß dadurch überwacht, daß an der Innenseite des Deckels der j

Vorrichtung eine Walze vorgesehen ist, die j sich bei !geschlossenem Deckel über dem Wikkelraum befindet und' sich" von oben auf das Wickeltuch hinter dessen Führungswalze auflegt. DieseÜberwachungswalze verhindert mit

ο Sicherheit alle Betriebsstörungen, weil sie ein ungleichmäßiges Aufwickeln und ein Schiefeinziehen des Wickeltuches nicht zuläßt ,- sie zwingt das Wickeltuch unter gleichmäßiger Fortbewegung in der Wickelmulde

l·5 den Wickel entsprechend auszubilden, so daß ! gleichmäßig geformte, über ihre ganze Länge ■ mit dem gleichen Durchmesser versehene, den i Tabak in der richtigen Dichte enthaltende j Zigaretten entstehen. j

ίο Die neue Vorrichtung ist auf d'er Zeich- \ nung in Abb. ι in einer Ansicht von oben j bei geöffnetem Deckel und¹ in Abb. 2 in einem ■ senkrechten Querschnitt nach der linie 2-2 i der Abb. 1 mit geschlossenem Deckel Klargestellt. -

In dem Kasten α ist die Wickeltucliwalze l· gelagert, die an ihrem einen durch" die Stirnseite des Kastens α hindurcbtretenden Ende ein Handrädchen c zum Umdrehen der Walze beim Aufwickeln trägt. An der Walze b ist das Wickeltuch d in bekannter Weise befestigt. Hinter der Walze b ist eine Führungswalze e vorgesehen, bestehend¹ in einem Röhrchen, das frei drehbar auf einer im Kasten α nahe dessen Deckelrand^; gelagerten Achse angeordnet ist. Eine zweite Führungswalze f für das Wickeltuch liegt senkrecht ■unterhalb der ersten Walze e.

Das Wickeltuch wird! nun hinter der Führungswalze e (in der aus Abb. 2 ersichtlichen 7u Weise) niedergedrückt und zu einer Mulde geformt, in die d'er Tabak in bekannter Weise . zusammen mit dem Zigarettenpapier eingebracht wird. Beim Schließen des Deckels g ragt das Ende des Wickeltuches e aus dem Kasten unter dem Deckel hervor.

Erfind'ungsgemäß ist nun an der Innenseite d'es Deckels eine Walze h vorgesehen, die auf einer im Deckel gelagerten Achse frei drehbar sitzt. Zur Aufnahme dieser Walze ist im Deckel eine Ausbuchtung i vorgesehen. Die Walze h legt sich, wie aus Abb. 2 ersichtsichtlich ist, auf das Wickeltuch d von außen, und zwar im Bereich d'er Wickelstelle auf, so daß das Wickeltuch hinter der Führungswalze e eine Überwachung erhält.

Zwar hat man an d'er Unterseite des Dekkels solcher Vorrichtungen bereits eine feste Wulst angebracht, die mit der Führungswalze e zusammenwirken soll, jedoch kann d'iese Wulst nicht die Ausrichtung und Steuerung des Wickeltuches besorgen, wie das die mitumlatifende Walze h tut.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Handvorrichtung zum Wickeln von Zigaretten, bei welcher in einem Deckelkasten (σ) eine Wickeltuchwalze (&) und hinter dieser eine Tuchführungswalze (e) io< > vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Deckelinnenseite über dem den Tabak aufnehmenden Raum d'es Wickelkastens eine Walze (/2·) vorgesehen ist, die sich von oben auf das Wickeltuch hinter dessen Führungswalze auflegt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.