DE3536496A1 - Verfahren zur herstellung eines werkzeuges - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines werkzeugesInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem gattungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines Werkzeuges. Bei der Herstellung von
spanabhebenden Hochleistungswerkzeugen ist man bemüht,
den Anteil teurer Werkstoffe herabzusetzen. Aus der
DE-OS 21 36 271 ist es bekannt, ein Werkzeug aus Ver
bundmetall herzustellen, bei welchem der Schaft und der
Hauptteil eines genuteten Körpers aus billigem, gering
legiertem oder unlegiertem Kohlenstoffstahl besteht, und
die Auflage oder Bestückung aus Werkzeugstahl, Kobalt
stahl oder anderen Schnellstählen mit dem Schaft ver
schweißt wird. Die Verbindung eines Trägerteils mit ei
nem Bestückungsteil ist auch durch Hartlöten herstell
bar. Nachteilig bei dieser Art der Verbindung ist die
Einrichtung der erforderlichen Prozeßschritte und der
zusätzliche Materialbedarf, z. B. durch Lot, sowie der
Energieaufwand.
Das erfindungsmäße Herstellungsverfahren hat demgegen
über den Vorteil, daß zur Verbindung des Bestückungs
teiles mit dem Werkzeugträger keine zusätzlichen Pro
zeßschritte, außer denjenigen, die zur Herstellung des
Werkzeugträgers ohnehin erforderlich sind, benötigt
werden. Es findet kein Anlöt- oder Anschweißvorgang
statt. Dies wird erreicht durch die Herstellung des
Werkzeugträgers und der Verbindung des Bestückungs
teiles mit dem Werkzeugträger in einem einzigen Prozeß
schritt. Hierdurch ergibt sich eine Reduzierung von
Prozeßschritten. Die sehr präzise Ausrichtung des Be
stückungsteiles auf dem Werkzeugträger vor dem Anlöt-
oder Schweißvorgang und der damit verbundene hohe Meß
aufwand entfällt.
Besonders vorteilhaft ist es, daß sich eine Material
einsparung durch Wegfall des bisher erforderlichen
Flußmittels und des Lots sowie eine Energieeinsparung
ergibt. Die Einsparungen unterstützen die Serienpro
duktion von Werkzeugen bei hohen Stückzahlen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich. Be
sonders zweckmäßig ist es, wenn während der Herstellung
des Modells des Werkzeugträgers gleichzeitig die Ver
bindung mit dem Bestückungsteil hergestellt wird, wo
durch sich eine weitere Reduzierung der Prozeßschritte
ergibt. Eine einfache Herstellung der erforderlichen
Durchbrüche im Bestückungsteil ist durch Bohrungen mit
kreisförmigem Querschnitt möglich. Besonders zweckmäßig
ist die Herstellung einer notwendigen Querschnittser
weiterung im Verlauf eines Durchbruchs durch Einsenkung
an der Schneidenoberfläche.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren eignet
sich besonders zur preiswerten Herstellung von Werk
zeugen, insbesondere von Fräsern und Spiralbohrern,
welche für den Heim- und Handwerkermarkt bestimmt sind.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Aus
führungs
beispieles.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines
Werkzeugträgers und eines Bestückungsteils vor der Ver
bindung beider Teile und
Fig. 2 zeigt ein fertiges
Werkzeug.
In Fig. 1 ist das Modell eines Werkzeugträgers 10 und
ein Bestückungsteil 12 gezeigt. Beide Teile sind hier
beispielhaft Bestandteile eines Fräsers. Das Modell
des Werkzeugträgers 10 ist dann der Fräserkörper und
das Bestückungsteil 12 die Schneide des Fräsers. Das
Modell 10 weist zwei ausgebildete Flügel 13, 14 mit
der Flügeloberfläche 15 auf. Auf der Flügeloberfläche
15 befinden sich zwei Vorsprünge 16, 17. Die Schneide
12 hat zwei Durchbrüche 18, 19, welche jeweils eine
Querschnittserweiterung 21, 22 aufweisen. Die Quer
schnittserweiterungen 21, 22 befinden sich auf der
Schneidenoberfläche 25.
Fig. 2 zeigt einen fertigen Fräser 23, der aus einem
metallischen Fräserkörper 11 und der daran befestigten
Schneide 12 besteht. Das Material 24 des Fräserkörpers
11 füllt das Volumen der Durchbrüche 18, 19 und der
Einsenkungen 21, 22 aus und bildet einen Teil der Schnei
denoberfläche 25.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der Herstel
lung des Fräsers 23 näher erläutert:
Der Fräser 23 weist wenigstens eine Schneide 12 auf.
Entsprechend den Anforderungen können mehrere Schneiden
12 vorgesehen sein. Die Schneide 12 besteht aus einem
geeigneten Werkstoff, um ein Hochleistungsschneidwerk
zeug zu erhalten, wie z.B. aus Widia-, Kobalt-, Karbid-
oder Schnellstahl. Der metallische Fräserkörper 11 be
steht dagegen aus preisgünstigem Material 24, beispiels
weise aus unlegiertem Kohlenstoffstahl.
Zunächst wird das Modell 10 des Fräserkörpers 11 herge
stellt. Es besteht aus Wachs oder Kunststoff. Auf der
Flügeloberfläche 15 befindet sich wenigstens ein Vor
sprung 16, 17. Er kann als Zylinder mit kreisförmigem
Querschnitt ausgebildet sein. Er kann aber auch eine
andere Form mit nicht kreisförmigem Querschnitt aufweisen.
Die Schneide 12 weist wenigstens einen Durchbruch 18, 19
auf. Er ist das Gegenstück zu dem Vorsprung 16, 17. Er
muß deshalb denselben Querschnitt wie der Vorsprung 16,
17 aufweisen. An wenigstens einer Stelle im Verlauf des
Durchbruchs 18, 19 ist eine Querschnittserweiterung 21,
22 vorgesehen. Sie kann innerhalb der Schneide 12 lie
gen. Eine einfache Herstellung der Querschnittserweite
rung 21, 22 ergibt sich aus einer Einsenkung des Durch
bruchs 18, 19 auf der Schneidenoberfläche 25.
Nach Fertigstellung des Modells 10 wird die Schneide 12
auf die Flügeloberfläche 15 aufgelegt, wobei der Vorsprung
16, 17 als Führung dient, indem er in den Durchbruch 18,
19 eingreift.
Im nächsten Prozeßschritt wird das Modell 10 aus Wachs
durch den metallischen Fräserkörper 11 ersetzt und gleich
zeitig die bislang noch lose Verbindung der Schneide
12 mit dem Modell 10 in eine feste, dauerhafte mechanische
Verbindung übergeführt. Dies erfolgt in Feingießtechnik.
Das Modell 10 mit der Schneide 12 wird in eine Form ge
bracht, in welcher das Wachs des Modells 10 durch den
unter Druck eingebrachten flüssigen Stahl 24 im Aus
schmelzverfahren ersetzt wird. Der flüssige Stahl 24
füllt das Volumen des Durchbruchs 18, 19 und der Quer
schnittserweiterung 21, 22 aus. Eine dauerhafte und
feste Verbindung ist somit sichergestellt. Der Her
stellungsprozeß des metallischen Fräserkörpers 11 und
die Verbindung mit der Schneide 12 ist hiermit in einem
Arbeitsgang abschließend erfolgt.
Eine Änderung des Herstellungsprozesses ist auf folgende
Weise möglich:
Das Anbringen der Schneide 12 an das Modell 10 des Fräser
körpers erfolgt bereits während der Herstellung des Mo
dells 10 aus Wachs. In einer Gußform wird die fertig her
gestellte Schneide 12 so positioniert, daß sie nach dem
Ausgießen der Form mit Wachs diejenige Lage am Modell 10
einnimmt, welche sie später auch am fertigen Fräserkör
per annehmen soll. das flüssige Wachs füllt analog zu
dem letzten Prozeßschritt, in welchem das Wachs durch
das flüssige Metall ersetzt wird, das Volumen des Durch
bruchs 18, 19 und der Querschnittserweiterung 21, 22
aus. Nach dem Erstarren des Wachses ist die Schneide 12
fest mit dem Modell 10 verbunden. Anschließend wird,
wie bereits beschrieben, das Modell 10 aus Wachs im
Ausschmelzverfahren durch das metallische Material 24
ersetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf die Her
stellung von Fräsern beschränkt. Es eignet sich auch
zur Herstellung von Bohrern wie z. B. Spiral-, Schäl-,
Präzisions- oder Senkbohrern. Das Verfahren ist be
sonders interessant für größere Bohrwerkzeuge, da hier
bei der Werkzeugträger nicht mehr vollständig aus
teuerem und speziellem Stahl hergestellt werden muß.
Der Werkzeugträger 11 besteht hierbei aus einem Schaft,
auf welchem das Bestückungsteil 12 befestigt wird. Das
Teil, an welchem die Bohrerschneiden ausgebildet sind,
ist das Bestückungsteil 12. Es wird vor der Herstellung
des Werkzeugträgers 11 als Hülsenteil angefertigt, wobei
der Schaft des Werkzeugträgers 11 nach dem Ausschmelz
vorgang den Hohlraum der Hülse ausfüllt. Während des
Ausschmelzvorganges wird wieder gleichzeitig die Ver
bindung des Bestückungsteiles 12 mit dem Werkzeugträger
11 erreicht. Die Durchbrüche 18, 19 in den Bohrerschnei
den 12 befinden sich zweckmäßigerweise in den Spanka
nälen des Bohrwerkzeuges.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines spanabhebenden Werk
zeuges, insbesondere von Spiralbohrern und Fräsern, be
stehend aus der Verbindung eines Werkzeugträgers, mit
wenigstens einem Bestückungsteil, dadurch gekennzeich
net, daß die Formgestaltung des Werkzeugträgers (11),
welcher vor dem Gießen als Wachs- oder Kunststoff-Modell
(10) vorliegt und die dauerhafte mechanische Verbindung
des Werkzeugträgers (11) mit wenigstens einem Bestückungs
teil (12) während des Ausschmelzvorgangs in Feingußtech
nik in einem Arbeitsgang erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bestückungsteil (12) vor dem Gießen am bereits
gefertigten Modell (10) des Werkzeugträgers (11) be
festigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Herstellung des Modells (10) und die Befesti
gung des Bestückungsteiles (12) am Modell (10) in einem
Arbeitsgang erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bestückungsteil (12) wenigstens
ein Durchbruch (18, 19) vorgesehen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchbruch (18, 19) in dem Bestückungsteil (12)
wenigstens eine Querschnittserweiterung (21, 22) auf
weist, welche beim Gießen mit dem Werkstoff des Werk
zeugträgers (11) ausgefüllt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittserweiterung (21, 22) im Innern des
Bestückungsteiles (12) liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittserweiterung (21, 22) auf der frei
en Oberflächenseite (25) des Bestückungsteils (12)
liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Querschnittserweiterung (21, 22) eine Einsenkung
auf der Oberfläche (25) des Bestückungsteils (12) ange
bracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchbruch (18, 19) als Bohrung mit kreisför
migem Querschnitt ausgebildet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchbruch (18, 19) schlitzförmig ausgebildet
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß am Modell (10) wenigstens
ein Vorsprung (16, 17) vorgesehen ist, der denselben
Querschnitt wie der Durchbruch (18, 19) aufweist und
das Volumen des Durchbruchs (18, 19) zumindest teil
weise ausfüllt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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