DE3528332A1 - Verfahren zur elektrischen beheizung von glasfuehrenden kanaelen, speiserrinnen und speiserkoepfen von glasspeisern, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur elektrischen beheizung von glasfuehrenden kanaelen, speiserrinnen und speiserkoepfen von glasspeisern, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrischen
Beheizung von glasführenden Kanälen, Speiserrinnen und
Speiserköpfen von Glasspeisern, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine
Vorrichtung zu dessen Durchführung sind aus der DE-PS 24 61 700
des Anmelders bekannt. In diesem Verfahren wird
das die Glasführung bildende feuerfeste Material als
elektrischer Leiter vom Heizstrom direkt durchflossen.
Die zugehörige Vorrichtung weist eine Anzahl von flachen
Elektroden auf, die an das die Glasführung bildende
feuerfeste Material angepreßt sind und die von gegeneinander
unabhängigen Stromkreisen mit elektrischer Energie
versorgt werden. Nachteilig ist hierbei, daß das elektrisch
leitfähige, die Glasführung, z. B. den Rinnenstein,
bildende Material sehr teuer ist. Dies beruht
darauf, daß wegen der besonderen Anforderungen - feuerfest,
elektrisch leitfähig und reaktionsfrei gegenüber
Glasschmelze - nur aufwendig herzustellende bzw. zu
gewinnende und damit teure Materialien, wie z. B. ein
Alpha-Aluminium-Oxid oder ein schmelzflüssig gegossenes
Zirkon-Aluminium-Silikat verwendbar sind. Beide Materialien
haben eine sehr schlechte Temperaturwechselbeständigkeit,
so daß die Gefahr besteht, daß es zu Rissen im
Feuerfestmaterial kommt, durch welche dann flüssiges
Glas aus der Glasführung austritt. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß es z. B. bei Zirkon-Aluminium-Silikat
zu einer Entregelung des Stromflusses kommen kann. Dies
bedeutet, daß einzelne Bereiche des Materials immer
heißer werden und daß andere Bereiche abkühlen, was
Inhomogenitäten in der Glastemperatur zur Folge hat. Die
Ursache hierfür ist eine stetige Zunahme der elektrischen
Leifähigkeit des Materials mit zunehmender Temperatur.
Um dem vorzubeugen, ist eine Unterteilung der
Heizvorrichtung in viele einzeln überwachte und geregelte
Heizkreise erforderlich, was einen hohen Aufwand an
elektrischer und elektronischer Maß- und Regeltechnik
zur Folge hat.
Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das die genannten
Nachteile vermeidet und das insbesondere kostengünstiger
und betriebssicherer ist, das die Einstellung einer sehr
homogenen Temperaturverteilung im Glasstrom gewährleistet
und das auf einfache Weise an unterschiedliche
Speiser anpaßbar ist, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zu schaffen.
Die Lösung des ersten Teils der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß
durch ein Verfahren der eingangs genannten
Art, bei dem das die Glasführung bildende Feuerfestmaterial
durch dieses außenseitig in wärmeleitendem Kontakt
wenigstens teilweise umgebende, elektrisch leitfähige,
stromdurchflossene wärmefeste keramische Heizplatten
beheizt wird. Vorteilhaft wird hierdurch erreicht,
daß für die Glasführung und für die Heizplatten jeweils
ein anderes, besonders geeignetes Material verwendet
werden kann. Somit können für die Glasführung Materialien
mit guter Temperatur-Wechselbeständigkeit eingesetzt
werden, wie z. B. Zirkon-Mullit oder Sillimanit,
die zudem wesentlich preisgünstiger als die oben genannten
Materialien sind. Es wird also bei verringerten
Kosten eine größere Betriebssicherheit erreicht. Die
Beheizung der Glasführung und damit des Glasstromes
erfolgt sehr gleichmäßig, was vorteilhaft ein sehr homogenes
Glas ergibt.
Die Lösung des zweiten Teils der Aufgabe bildet eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Erfindung
bei der das die Glasführung des Speisers bildende
Feuerfestmaterial außenseitig wenigstens teilweise von
elektrisch leitfähigen, wärmefesten keramischen Heizplatten
in wärmeleitendem Kontakt umgeben ist. Durch
diese Vorrichtung werden die oben angegebenen Vorteile
des Verfahrens technisch realisiert.
Die keramischen Heizplatten bestehen vorteilhaft aus
Silizium-Carbid und Aluminiumoxid (Al2O3) in einem Verhältnis
zwischen 80 : 20 und 90 : 10%. Diese Platten
haben den Vorteil, daß sie sehr oxidationsbeständig
sind, eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit haben, eine
sehr gute elektrische Leitfähigkeit und eine sehr gute
Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Auch bei diesen Platten
handelt es sich um eine relativ kostengünstiges Material.
Die Kurve der elektrischen Leitfähigkeit durchläuft für
das oben genannte Material bei der Anwendungstemperatur
in der Vorrichtung ein flaches Minimum, was besonders
vorteilhaft ist, weil damit zwangsläufig eine Vergleichmäßigung
der Temperatur in der gesamten Heizplatte durch
Selbstregelung verbunden ist. Es kann nicht, wie bei
anderen Materialien, z. B. Zirkon-Aluminium-Silikat, zu
einer Entregelung kommen, bei der einzlne Bereiche der
Platte sehr heiß werden und immer mehr Strom führen,
während andere Teile der Platte immer kälter werden und
infolge der abnehmenden Leitfähigkeit immer weniger
Strom führen. Damit ist die hohe Wärmeleitfähigkeit in
Verbindung mit der hohen elektrischen Leitfähigkeit mit
einem Minimum der Leitfähigkeit bei einer Temperatur von
ca. 1200°C bei dem oben genannten Heizplattenmaterial
eine ideale Kombination.
Für die Stromanschlüsse der Heizplatten werden vorzugsweise
flache, plattenförmige Elektroden aus einer
Nickel-Chrom-Molybdän-Legierung (Wz. "Inconell") verwendet.
Derartige Elektroden weisen eine hohe elektrische
Leitfähigkeit, eine gute Temperaturfestigkeit und
eine gute Oxidationsbeständigkeit auf. Zweckmäßig werden
die Anschlüsse dadurch hergestellt, daß die Heizplatten
sowie weitere Teile der Vorrichtung auf den Elektroden
aufliegen, wodurch ein ausreichender Anpreßdruck erreicht
wird. Außer durch Anpressung mittels der überliegenden
Vorrichtungsteile kann der Anschluß auch durch
andere geeignete Mittel erfolgen.
Zur Verbesserung der elektrischen Verbindung zwischen
den Heizplatten und den Elektroden ist vorgesehen, daß
zwischen diesen eine Lage eines bei der Arbeitstemperatur
der Vorrichtung einen großen Erweichungsbereich
aufweisenden, elektrisch leitenden Materials angeordnet
ist. Dieses Material kann beispielsweise ein mit
Lithiumcarbonat dotiertes Glas sein, das in Pulverform
zwischen Heizplatten und Elektroden eingelegt wird, und
das bei der Arbeitstemperatur der Vorrichtung eine plastische
Masse bildet.
Zur Verbesserung des Wärmeüberganges von den Heizplatten
zu dem die Glasführung bildenden Feuerfestmaterial kann
zwischen diesen eine Lage eines bei der Arbeitstemperatur
der Vorrichtung einen großen Erweichungsbereich
aufweisenden wärmeleitenden Materials angeordnet sein.
Dieses Material kann ebenfalls ein pulverförmig eingebrachtes
Glas sein, das bei der Arbeitstemperatur der
Vorrichtung eine plastische, wärmeleitende Masse bildet.
Um Wärmeverluste zu vermeiden und um Berührungen von
stromführenden Teilen der Vorrichtung durch Bedienungspersonen
auszuschließen, sind zweckmäßig die Heizplatten
auf ihrer der Glasführung abgewandten Seite von einem
wärme- und elektrisch isolierenden Material umgeben.
Dadurch, daß die Heizplatten vollkommen eingeschlossen
sind, ergibt sich der weitere Vorteil, daß die Gefahr
einer Oxidation der Heizplatten nicht mehr besteht.
Da im Glasstrom durch thermische Konvektion das heißeste
Glas nach oben steigt, kann es zur Einstellung einer
guten Temperaturhomogenität erforderlich sein, das Glas
an der Oberseite des Glasstromes zu kühlen. Hierzu ist
im Oberbau des Glasspeisers wenigstens ein im wesentlichen
horizontal verlaufender, luftdurchströmter Kühlkanal
angeordnet. Die Kühlleistung kann durch Variation
der durch den Kanal strömenden Luftmenge den jeweiligen
Bedürfnissen entsprechend geregelt werden.
Eine andere Möglichkeit der Kühlung besteht darin, daß
im Oberbau des Glasspeisers wenigstens eine, im wesentlichen
vertikal verlaufende, verschließ- und öffenbare
Kühlöffnung angeordnet ist. Je nachdem wie weit die
Kühlöffnung geöffnet ist, wird durch Abstrahlung mehr
oder weniger Wärme aus dem oberen Teil des Glasstromes
abgegeben.
Zur Erzielung einer möglichst homogenen Temperaturverteilung
im Glasstrom bilden zweckmäßig eine oder mehrere
der Heizplatten des Speisers einen separat regelbaren
Heizkreis. Weiterhin ist vorgesehen, daß jeder Heizkreis
einen eigenen Transformator und einen Thyristor als
Steuerungseinheit aufweist. Die Regelung der Heizkreise
kann entweder nach der Temperatur, der Stromaufnahme
oder nach der Leistung erfolgen. Da das Material für die
Heizplatten relativ preiswert ist, können diese mit
Querschnitten in beliebiger Größe hergestellt werden,
ohne daß das Gesamtkonzept dadurch wesentlich verteuert
wird. Dadurch ist es möglich, den Spannungsbereich für
die Speisung der Heizplatten so vorzuwählen, daß relativ
kleine und damit preisgünstige Transformatoren verwendet
werden können. Aufgrund der guten elektrischen Charakteristika
des Materials der Heizplatten, insbesondere
deren Selbstregelungs-Effekt, ist es aber auch denkbar,
mehrere Heizkreise zu einem zusammenzufassen, wodurch
der Kostenaufwand der Vorrichtung wesentlich gesenkt
wird.
Da die Reaktion des Heizplattenmaterials Silizium-Carbid
mit Glas sehr heftig ist, muß ein Kontakt zwischen
beiden Medien sicher vermieden werden. Dies wird zum
einen dadurch erreicht, daß die Heizplatten eines Glasführungselementes
des Glasspeisers im Abstand von den
Stoßstellen mit benachbarten Glasführungselementen angeordnet
sind. Somit kann es auch bei eventuellen Undichtigkeiten
an den Stoßstellen nicht zu einem Kontakt
zwischen dem flüssigen Glas und den Heizplatten kommen.
Zum anderen kann zur weiteren Erhöhung der Sicherheit
gegen einen Kontakt der beiden Medien zusätzlich zu der
plastischen Zwischenlage zwischen den Heizplatten und
der Glasführung noch eine Schicht aus Zirkon-Patch aufgebracht
sein. Das Zusammenwirken dieser Maßnahmen vermeidet
auf jeden Fall, daß Glas mit den Heizplatten in
Kontakt kommt.
Vorteilhaft sind bei der Vorrichtung die Heizplatten
sowie deren Elektroden derart angeordnet und elektrisch
geschaltet, daß die Hauptstromflußrichtung entweder in
der oder quer zur Flußrichtung des Glasstromes verläuft.
Besonders vorteilhaft für die Erzeugung eines homogen
temperierten Glasstromes ist, die Heizplatten sowie
deren Elektroden in benachbarten Glasführungselementen
derart anzuordnen und elektrisch zu schalten, daß die
Hauptstromflußrichtung in benachbarten Elementen abwechselnd
in der und quer zur Flußrichtung des Glasstromes
verläuft. Inhomogenitäten in der Temperaturverteilung im
Glasstrom, die durch die eine oder die andere Stromflußrichtung
verursacht werden, werden so weitgehend ausgeglichen.
Schließlich ist noch vorgesehen, daß im Speiser insbesondere
zur raschen Erhöhung der Glastemperatur eine
zusätzliche Oberofenfeuerung vorhanden ist. Diese Oberofenfeuerung
kann konventionell ausgeführt sein und
kommt vorzugsweise nur dann zum Einsatz, wenn ein hoher
zusätzlicher Wärmebedarf besteht.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im
folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen im einzelnen:
Fig. 1 einen Glasspeiser gemäß der Erfindung im Querschnitt,
Fig. 2 den Speiser gemäß Fig. 1 im Längsschnitt entlang
der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Speisers
im Querschnitt,
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Speisers
und
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Speiser mit einem
Glaskanal.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht das erste Ausführungsbeispiel
eines Speisers 1 gemäß der Erfindung im wesentlichen aus
einem Ofen-Oberbau 11 und einem Unterbau 12. In der
Mitte des Speisers 1 ist ein Rinnenelement 2 angeordnet,
das die Glasführung für einen Glasstrom 6 bildet. An der
Unterseite und an einem Teil der Seitenflächen des Rinnenelementes
2 liegt eine Heizplatte 3 an, die über je
eine links und rechts vom Rinnenelement 2 angeordnete
Elektrode 8 und 8′ mit Strom gespeist wird. Zwischen den
beiden Elektroden 8 und 8′ sowie der Heizplatte 3 ist je
eine elektrisch leitende viskose Zwischenlage 13 bzw.
13′ zur Sicherstellung einer guten Kontaktierung angeordnet.
Den Oberbau 11 des Speisers 1 bilden eine Schamotte-
Schicht 5, die das Rinnenelement 2 in seinem oberen
Teil umgibt bzw. abdeckt und aus einer Isolierschicht
7. Zumindest ein Teil des Gewichtes des Oberbaues
11 liegt auf den Elektroden 8 und 8′, wodurch ein
hoher Anpreßdruck der Elektroden 8 und 8′ an die Heizplatte
3 erzielt wird. Im Bereich der Durchführung der
Elektroden 8 und 8′ durch die Isolierung 7 weist letztere
Kühlöffnungen 18 auf, um eine Überhitzung der Elektroden
8 und 8′ zu vermeiden. Im Oberbau 11 des Speisers
1 ist eine vertikal verlaufende Kühlöffnung 16 eingebracht,
die mit einer verfahrbaren Abdeckung 10 versehen
ist. Je nach Stellung der Abdeckung 10 wird mehr oder
weniger Wärmeenergie aus dem Glasstrom 6 nach oben abgegeben.
Die Erwärmung des Glasstromes 6 erfolgt durch
Abgabe der in der Heizplatte 3 erzeugten Wärme an das
Rinnenelement 2. Zur Vermeidung einer unerwünschten
Wärmeabgabe an die Umgebung ist im Unterbau 12 des
Speisers 1 eine ausreichend dicke Isolierschicht 7 angeordnet.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch einen Speiser
entlang der Linie II-II in Fig. 1. In der Mitte des
aus Oberbau 11 und Unterbau 12 bestehenden Speisers 1
ist wiederum das den Glasstrom 6 führende Rinnenelement
2 erkennbar. Dessen Unterseite wird von zwei Heizplatten
3 und 3′ erhitzt. Zwischen den Heizplatten 3 und 3′ und
den zugehörigen Elektroden 8 und 8″ ist wiederum jeweils
eine elektrisch leitende viskose Zwischenlage 13 bzw.
13′ erkennbar. Den Oberbau 11 des Speisers 1 bildet
wiederum die Schamotteschicht 5 sowie die Isolierung 7.
Eine Isolierung 7 befindet sich ebenfalls im Unterbau 12
des Speisers 1. Im rechten Bereich der Fig. 2 ist ein
Teil eines weiteren Speiserelementes 1′ angedeutet.
Dieses ist in gleicher Weise aufgebaut wie der übrige
Teil des Speisers 1 und ist an der Stoßstelle 19 über
Verbindungsmittel 17 mit letzterem verbunden. Zur Vermeidung
eines Kontaktes zwischen Glas und Heizplatten
sind letztere im Abstand von der Stoßstelle 19 angeordnet,
so daß eventuell durch die Fuge an der Stoßstelle
19 austretendes flüssiges Glas frei nach unten abfließen
kann, ohne mit den Heizplatten in Berührung kommen zu
könne. Im Oberbau 11 schließlich ist wiederum die Kühlöffnung
16 mit ihrer verfahrbaren Abdeckung 10 erkennbar.
Fig. 3 zeigt eine geänderte Ausführungsform der Erfindung.
Auch hier besteht das dargestellte Element eines
Speisers 1 aus einem Oberbau 11 und einem Unterbau 12.
Auch die Ummantelung besteht wiederum aus einer Schamotteschicht
5 und aus einer Isolierung 7. Das den Glasstrom
6 führende Rinnenelement 2 weist in dieser Ausführung
jedoch eine zusätzliche Abdeckung 21 auf, die aus
dem gleichen Material besteht wie das Rinnenelement 2
selbst. An der Unterseite des Rinnenelementes 2 und an
der Oberseite der Abdeckung 21 sind Heizplatten 3 und 4
angeordnet, wodurch eine gleichzeitige Erwärmung des
Glasstromes 6 von der Unter- und von der Oberseite erzielt
wird. Die Stromzuführung zu den Heizplatten 3 und
4 erfolgt wiederum über flache Elektroden 8 und 8′ bzw.
9 und 9′, die an die Heizplatten 3 und 4 angepreßt sind
und die durch Schlitze 18 durch die Schamotte- und Isolierschicht
5 und 7 nach außen geführt sind.
Fig. 4 zeigt ein Element eines Speisers 1, das in
gleicher Weise aufgebaut ist, wie in Fig. 3, jedoch
eine geänderte Anordnung der Heizplatten 3 und 3′ bzw. 4
und 4′ aufweist. Während in dem Speiserelement gemäß
Fig. 3 die Heizplatten über die gesamte Breite des
Rinnenelementes bzw. dessen Abdeckung reichen, sind in
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 unterhalb des
Rinnenelementes 2 bzw. an der Oberseite der Abdeckung 21
des Rinnenelementes 2 jeweils zwei in ihrer Hauptlängenerstreckung
parallel zum Glasstrom verlaufende Heizplatten
3 und 3′ bzw. 4 und 4′ angeordnet, ohne daß sich
deren Ränder im Mittelbereich des Speisers 1 berühren.
Die Stromzuführung erfolgt auch hier wieder über Elektroden
8 und 8′ bzw. 9 und 9′, die nunmehr aber so
angeordnet sind, daß die Hauptstromflußrichtung in Richtung
des Glasstromes 6 verläuft. Demgegenüber verläuft
die Hauptstromflußrichtung in dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 quer zur Flußrichtung des Glasstromes 6.
Besonders vorteilhaft ist eine abwechselnde Anordnung
der beiden in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungen
von Speiserelementen 1 in einem Speiser, wobei
der Wechsel z. B. nach einer üblichen Rinnenelement-
Länge von 610 mm erfolgt.
Fig. 5 schließlich zeigt einen Speiser 1, der als
Rohrspeiser ausgeführt ist. In diesem Rohrspeiser ist
der Glasstrom 6 allseitig dicht von einem unteren und
einem oberen Rohrelement 102 und 102′ umgeben. Diese
wiederum sind in üblicher Weise von einer Schamotteschicht
5 und einer Isolierung 7 umgeben. Den Unterbau
12 des Rohrspeisers bildet eine Heizplatte 3, die über
Elektroden 8 und 8′ mit Strom versorgt wird. Auch in
diesem Ausführungsbeispiel sind die Elektroden 8 und 8′
durch Schlitze 18 nach außen geführt. Zwischen den Elektroden
8 und 8′ und der Heizplatte 3 sind wiederum Lagen
13 und 13′ eines elektrisch leitenden, viskosen Mediums
eingebracht. Zur Verbesserung des Wärmeüberganges von
der Heizplatte 3 zum unteren Rohrelement 102 ist zwischen
diesen eine Lage 14 eines wärmeleitenden, viskosen
Materials eingebracht. Zur Verhinderung einer Wärmeabgabe
nach außen ist unterhalb der Heizplatte 3 eine
Isolierschicht 7 angeordnet. In seinem oberen Bereich,
genauer in dem oberen Rohrelement 102′ weist das Ausführungsbeispiel
horizontal und parallel zueinander verlaufende
Kühlkanäle 15 auf. Diese dienen dazu, bei Bedarf
eine Kühlung des oberen Teils des Glasstromes 6 vorzunehmen.
Neben den dargestellten und erläuterten Ausführungsbeispielen
der Erfindung sind auch noch weitere Ausführungen
denkbar. Beispielsweise können Heizplatten allseitig
um ein Rinnenelement angeordnet sein, von denen je nach
Wärmebedarf mehr oder weniger viele betrieben werden.
Auch besteht die Möglichkeit, den Querschnitt der Heizplatten
in ihrem Verlauf zu variieren. Hierdurch wird
eine lokal variierende Widerstandsverteilung erreicht,
mit der eine entsprechend unterschiedliche Wärmeerzeugung
bei einem Stromfluß durch die Platte einhergeht.
Damit können ganz gezielt Bereiche größerer und geringerer
Wärmeerzeugung festgelegt werden, wodurch eine bisher
nicht erreichte Temperaturhomogenität im Glasstrom
erzielt wird. Aufgrund der großen Variabilität der
erfindungsgemäßen Beheizungsvorrichtung ist diese an beliebige
Ausführungen und Formen von Glasspeisern anpaßbar.
Claims (15)
1. Verfahren zur elektrischen Beheizung von glasführenden
Kanälen, Speiserrinnen und Speiserköpfen von
Glasspeisern,
dadurch gekennzeichnet, daß das die Glasführung
bildende Feuerfestmaterial durch dieses außenseitig
in wärmeleitendem Kontakt wenigstens teilweise umgebende,
elektrisch leitfähige, stromdurchflossene
wärmefeste keramische Heizplatten beheizt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Glasführung (2) des Speisers (1) bildende Feuerfestmaterial
außenseitig wenigstens teilweise von
elektrisch leitfähigen, wärmefesten keramischen
Heizplatten (3, 3′, 4, 4′) in wärmeleitendem Kontakt
umgeben ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die keramischen Heizplatten (3, 3′, 4, 4′) aus
Silizium-Carbid und Aluminiumoxid (Al2O3) in einem
Verhältnis zwischen 80 : 20 und 90 : 10% bestehen.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromanschlüsse der Heizplatten
flache, plattenförmige Elektroden (8, 8′, 9,
9′) aus einer Nickel-Chrom-Molybdän-Legierung sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Heizplatten (3, 3′,
4, 4′) und den Elektroden (8, 8′, 9, 9′) eine Lage
(13, 13′) eines bei der Arbeitstemperatur der Vorrichtung
einen großen Erweichungsbereich aufweisenden,
elektrisch leitenden Materials angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Heizplatte (3, 3′,
4, 4′) und dem die Glasführung (2) bildenden Feuerfestmaterial
eine Lage (14) eines bei der Arbeitstempratur
der Vorrichtung einen großen Erweichungsbereich
aufweisenden wärmeleitenden Materials
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizplatten (3, 3′, 4, 4′)
auf ihrer der Glasführung (2) abgewandten Seite von
einem wärme- und elektrisch isolierenden Material
(7) umgeben sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß im Oberbau (11) des Glasspeisers
(1) wenigstens ein im wesentlichen horizontal verlaufender,
luftdurchströmter Kühlkanal (15) angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im Oberbau (11) des Glasspeisers
(1) wenigstens eine, im wesentlichen vertikal verlaufende,
verschließ- und öffenbare Kühlöffnung (16)
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß eine oder mehrere der Heizplatten
(3, 3′, 4, 4′) eines Glasspeisers (1) einen
separat regelbaren Heizkreis bilden.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Heizkreis einen eigenen
Transformator und einen Thyristor als Steuerungseinheit
aufweist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüche 2 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizplatten (3, 3′, 4, 4′)
eines Glaführungselementes (2) des Glasspeisers (1)
im Abstand von den Stoßstellen (19) mit den benachbarten
Glasführungselementen (2′) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizplatten (3, 3′, 4, 4′)
sowie deren Elektroden (8, 8′, 9, 9′) derart angeordnet
sind, daß die Hauptstromflußrichtung entweder
in der oder quer zur Flußrichtung des Glasstromes
(6) verläuft.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizplatten (3, 3′, 4, 4′)
sowie deren Elektroden (8, 8′, 9, 9′) in benachbarten
Glasführungselementen (2, 2′) derart angeordnet
sind, daß die Hauptstromflußrichtung von benachbarten
Elementen (2, 2′) abwechselnd in der oder quer
zur Flußrichtung des Glasstromes (6) verläuft.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß im Oberbau (11) des Speisers (1)
eine zusätzliche Oberofenfeuerung vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528332 DE3528332A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Verfahren zur elektrischen beheizung von glasfuehrenden kanaelen, speiserrinnen und speiserkoepfen von glasspeisern, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528332 DE3528332A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Verfahren zur elektrischen beheizung von glasfuehrenden kanaelen, speiserrinnen und speiserkoepfen von glasspeisern, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3528332A1 true DE3528332A1 (de) | 1987-02-12 |
Family
ID=6277929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853528332 Withdrawn DE3528332A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Verfahren zur elektrischen beheizung von glasfuehrenden kanaelen, speiserrinnen und speiserkoepfen von glasspeisern, sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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