DE3528079C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D239/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings
- C07D239/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings
- C07D239/24—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D239/28—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, directly attached to ring carbon atoms
- C07D239/46—Two or more oxygen, sulphur or nitrogen atoms
- C07D239/52—Two oxygen atoms
- C07D239/54—Two oxygen atoms as doubly bound oxygen atoms or as unsubstituted hydroxy radicals
- C07D239/545—Two oxygen atoms as doubly bound oxygen atoms or as unsubstituted hydroxy radicals with other hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, directly attached to ring carbon atoms
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Orot
säure als Nebenprodukt der Lactosegewinnung.
Orotsäure (2,6-Dioxo-tetrahydropyrimidin-4-carbonsäure,
Uracil-4-carbonsäure) hat im Säugetierorganismus eine wich
tige Funktion beim Aufbau der Nucleinsäuren; sie ist die
Muttersubstanz der biologischen Nucleotid-Synthese.
Als parenchy-matöses drüsiges Organ ist die Leber besonders
reich an Zellkernen, also den Zellbestandteilen, in denen
die Nucleinsäuren lokalisiert sind; als Vorstufe der Nuclein
säuren kommt deshalb der Orotsäure vor allem auf Grund ihrer
regenerationsfördernden Wirkung eine hohe Bedeutung in der
Leberschutztherapie und als Therapeutikum bei Erkrankungen
der Leber zu, wie insbesondere bei chronisch-persistierender
und chronisch-aggressiver Hepatitis sowie Zirrhose, akuter
Hepatitis sowie bei Fettleber.
Die Orotsäure läßt sich z. B. durch Synthese aus Harnstoff
und Oxalessigsäuremonoäthylester (US-PS 29 37 175) oder
Chloracetoacetylchlorid (DE-PS 17 70 117) herstellen, oder
aus Hydantoin oder Hydantoinsäurenitril und Glykolsäure
über Carboxymethylenhydantoin (DE-AS 25 02 951), oder auf
fermentativem Wege (vgl. JP-Anmeldung 75/135 287; 76/06 756).
Orotsäure ist auch in der Milch der Säugetiere enthalten,
in der Kuhmilch z. B. in einer Konzentration von 6 bis 10 mg/
l; bei der Milchzucker(Lactose)gewinnung reichert sie sich
in den Prozeßwässern (Mutterlaugen) an und tritt dabei auch
als Verunreinigung der Lactose in Mengen von bis zu 10 000 ppm
auf; mit diesen Verunreinigungen entspricht die Lactose
nicht mehr den erhöhten Reinheitsanforderungen des europä
ischen Arzneibuches.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war deshalb ein technisch
einfach durchzuführendes und wirtschaftliches Verfahren zur
Gewinnung von Orotsäure als Nebenprodukt der Lactosegewinnung
aus Milch, mit dem auch gleichzeitig eine Lactose hoher Rein
heit erhalten werden kann, die z. B. den Anforderungen des
europäischen Arzneibuches entspricht. Diese Aufgabe wird mit
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gelöst.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Gewinnung von Orotsäure als Nebenprodukt der Lactosegewinnung
gemäß Anspruch 1; nach diesem Verfahren werden Orotsäure ent
haltende Prozeßwässer aus der Lactosegewinnung einer Kristal
lisation und/oder einer Behandlung mit Ionenaustauscherharzen
unterzogen; zweckmäßige Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind
den Ansprüchen 2 bis 11 zu entnehmen.
Als Prozeßwässer aus der Lactosegewinnung können alle anfal
lenden, Orotsäure enthaltenden Prozeßwässer eingesetzt wer
den, wie z. B. alle bei der Lactosegewinnung anfallenden Mut
terlaugen, Rezirkulationsflüssigkeiten usw., und vorzugswei
se Waschwässer, wie z. B. insbesondere Feinstzuckerwaschwasser,
das einen geringen Asche- und Eiweißanteil und eine hohe Orot
säurekonzentration aufweist und in der Regel einen Gehalt von
ca. 8 ± 2% Trockenmasse und einen Orotsäure-Gehalt bis zu 10 000
ppm, bezogen auf die Trockenmasse, besitzt.
Zur Vervollständigung der Einstellung des Orotsäure-Löslich
keitsgleichgewichts ist es zweckmäßig, die Prozeßwässer,
wie z. B. die Mutterlauge nach der Abtrennung der Lactose
z. B. aus Siebschleudern und dergleichen, in einem Verweil
zeitbehälter zu belassen, z. B. mit einer mittleren Verweil
zeit von 30 bis 60 Minuten; dabei kann es auch zweckmäßig
sein, durch eine zusätzliche Wasserzugabe die Menge an gelö
ster Orotsäure zu erhöhen.
Die Kristallisation der Orotsäure erfolgt aus
einer übersättigten Lösung; dazu werden die Prozeßwässer,
z. B. Feinstzucker-Waschwässer, eingedickt, z. B. von
einem Gehalt von 8% Trockenmasse auf einen Gehalt von 30
bis 40% Trockenmasse; das Eindicken kann dabei nach einem
dafür geeigneten, an sich bekannten Verfahren erfolgen, z. B.
mit einem Verdampfer, wie z. B. einem Vakuumverdampfer.
Es wurde gefunden, daß die Löslichkeit der Orotsäure stark
vom pH-Wert abhängig ist und mit steigendem pH-Wert stark
zunimmt; so beträgt die Löslichkeit bei 20°C bei einem pH = 2
ca. 500 ppm, bei pH = 12 ca. 100 000 ppm. Die
Kristallisation wird deshalb bei einem pH-Wert von 2 bis 3 durch
geführt; die Temperatur, bei der die Kristallisation erfolgt,
beträgt vorzugsweise 15 bis 20°C, kann aber, insbesondere
abhängig vom pH-Wert, auch darunter oder darüber liegen.
Die auf die Kristallisationstemperatur, z. B. auf 15 bis
20°C, abgekühlte Lösung wird zur Auskristallisation zweck
mäßigerweise längere Zeit, z. B. 10 bis 30, und insbesondere
ca. 24 Stunden, unter ständiger Umwälzung belassen; danach
erfolgt die Abtrennung der Orotsäure auf an sich bekannte
Weise. Die Abtrennung kann z. B. in einem Selbstentschlammer
erfolgen, wobei ein Orotsäure-Schlamm mit einem Orotsäure-
Gehalt von 50 bis 55% i. T. erhalten wird, der Schlamm kann auch
noch ca. 1,0 bis 8,0% i. T., insbesondere 3 bis 5% i. T., Riboflavin
(Vitamin B2, Lactoflavin) enthalten. Das abgetrennte
Waschwasser mit einem nunmehr stark verringerten Orot
säure-Gehalt kann rezirkuliert werden. Der erhaltene
Schlamm, der auch noch einen Restgehalt an Lactose auf
weisen kann, kann, wenn erwünscht, einer weiteren
Reinigung, z. B. durch Umkristallisation oder andere an
sich bekannten Reinigungsoperationen, unterzogen und
anschließend getrocknet werden, oder z. B. einer
weiteren Verarbeitung zur Auftrennung von Orotsäure und
Rivoflavin, zugeführt werden.
Nach einer Verfahrensvariante ist es auch möglich, in
den auf einen Gehalt von ca. 55 bis 60% Trockenmasse
eingedickten Prozeßwässern die Orotsäure im alkalischen
Bereich als leicht lösliches Salz von der Lactose abzu
trennen. Dazu werden die eingedickten Prozeßwässer
einer Kühlungskristallisation unterzogen und durch
Zugabe von Lauge, wie z. B. Alkalilauge und insbeson
dere Natronlauge, auf einen alkalischen pH-Wert einge
stellt, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 10,0 bis
11,0, und insbesondere von 10,5 bis 10,7. Dabei geht
die Orotsäure in Lösung und kann nach Abtrennung der
Lactose, z. B. über einen Dekanter, aus der Mutterlauge
nach dem Ansäuern, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 2
bis 3, wie vorstehend für die direkte Kristallisation
im sauren Bereich beschrieben, gewonnen werden. Die
Zugabe der Lauge kann bereits während des Abkühlvorgangs
erfolgen, z. B. bei einer Temperatur von 40°C. Oder
aber es wird zunächst durch Abkühlung, z. B. auf 20°C,
eine (teilweise) Kristallisation von Lactose und Orot
säure bewirkt und dann die Lauge zugegeben; nach einer
entsprechenden Verweilzeit, von z. B. 1 bis 2 Stunden
löst sich die Orotsäure in der Mutterlauge und wird von
der kristallisierten Lactose abgetrennt.
Die erfindungsgemäße Behandlung der Prozeßwässer mit Ionenaus
tauscherharzen erfolgt mit schwach basischen oder mit mittel
basischen Anionenaustauschern.
Zur quantitativen Orotsäure-Entfernung (Orotsäure-Adsorption)
wird die Orotsäure
vor der Behandlung mit dem Anionenaustauscherharz in
die Säureform zu überführt. Diese Überführung erfolgt durch eine
Behandlung mit einem stark sauren Kationenaustauscherharz.
Erfindungsgemäß verwendbare Ionenaustauscherharze sind ins
besondere die an sich bekannten organischen Kunstharz-Ionen
austauscher (vgl. z. B. Kühne, Chem. Ind. 28 (1976) 659 bis
662; Ullman, Enzyklopädie der technischen Chemie, Band 13,
4. Auflage, Verlag-Chemie) und in erster Linie schwach ba
sische oder mittel basische Anionenharze mit Styrol-
Divinylbenzol-Copolymerisaten als Matrix und mono- oder poly
funktionellen Alkylaminen als Ankergruppen. Als Kationen
harze werden insbesondere stark saure Kationenharze mit
Styrol-Divinylbenzol-Copolymerisaten als Matrix und Arylsul
fonsäuren als Ankergruppen verwendet. Dichte, Schüttgewicht, maxi
male Betriebstemperatur und Korngröße liegen im üblichen
Rahmen und richten sich insbesondere nach der Art und Konzen
tration der Prozeßwässer; die Betriebstemperatur liegt vor
zugsweise zwischen 10 und 50°C. Die Behandlung mit den Ionen
austauschern kann z. B. in Ionenaustauschersäulen durchge
führt werden, oder aber durch Perkolieren der Prozeßwässer
mit den Ionenaustauscherharzen im Gleich- oder Gegenstrom.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird so durchge
führt, daß man die Orotsäure enthaltenden Prozeßwässer zu
nächst über einen stark sauren Kationenaustauscher und dann
über einen schwach basischen oder mittel basischen Anionen
austauscher leitet; die Orotsäure liegt zusammen mit Rest
aschebestandteilen am Anionenharz gebunden vor und wird aus
dem Eluat des Anionenaustauschers durch Ansäuern gewonnen.
Es kann auch zweckmäßig sein, zwei oder mehrere gleiche oder
verschiedene Kationenaustauscherharze und/oder Anionenaus
tauscherharze hintereinanderzuschalten oder aber auch mit
einem Mischbettaustauscher zu arbeiten. Die Prozeßwässer
können nach der Behandlung mit dem Anionenaustauscher re
zirkuliert werden.
Die Regenerierung (Elution) der Ionenaustauscher kann nach
den dafür üblichen Methoden erfolgen, also z. B. durch
Elution mit Salzsäure/Schwefelsäure (Kationenharz) oder
durch Elution mit Natronlauge oder Ammoniak (Anionenharze).
Die Elution der Anionenharze erfolgt erfindungsgemäß vorzugs
weise mit Natronlauge. Durch Ansäuern des Eluats und gegebenenfalls Eindickung, das (nach
Nachspülung) ca. 2 bis 3% Trockensubstanz enthält, kann die
Orotsäure ausgefällt werden; die Abtrennung der ausgefällten
Orotsäure kann dann auf eine an sich bekannte Weise erfolgen,
z. B. mittels eines Separators.
Ob die Prozeßwässer der Kristallisation oder der Ionenaus
tauscherbehandlung unterzogen werden oder einer Kombination
beider Verfahrensmaßnahmen, kann sich z. B. nach der Art
der Prozeßwässer richten, oder nach dem gewünschten Reinheits
grad von Orotsäure und/oder Lactose. So kann es z. B. zweck
mäßig sein, den Kristallisationsverfahren eine Ionenaustau
scherbehandlung nachzuschalten, oder aber die Verfahrensmaß
nahme der Kristallisation der Ionenaustauscherbehand
lung nachzuschalten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, das kontinuierlich, dis
kontinuierlich oder halbkontinuierlich durchgeführt werden
kann, ist es deshalb auf einfache und wirtschaftliche Weise
möglich, Orotsäure aus natürlichen Quellen (Milch/Lactose)
zu gewinnen und gleichzeitig auch eine Lactose mit hohem
Reinheitsgrad (erfindungsgemäß können 97 bis 99% des Orot
säuregehaltes der Lactose entfernt werden) zu erhalten, die
insbesondere auch den Reinheitsanforderungen des europäischen
Arzneibuches entspricht.
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich in der Beschrei
bung und den Ansprüchen Prozentangaben auf Gewichtsprozent.
In der Fig. 1 wird eine kontinuierlich durchführbare Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dar
gestellt:
Nach der Abtrennung der Lactose durch eine Siebschleuder (1)
wird die Mutterlauge, gegebenenfalls nach Zugabe von Wasser,
in einem 3 m3-Vorlauftank (2) zur Einstellung des Orotsäure-
Lösungsgleichgewichtes mit einer mittleren Verweilzeit von
ca. 30 Minuten belassen, und dann einem Feinstzuckerdekanter
(3) zugeführt. Das Waschwasser des Feinstzuckerdekanters,
das ca. 8 bis 9% Trockenmasse enthält, wird einer Zwischen
stapelung im 100 m3-Tank (4) zugeführt. Daran kann sich eine
Kristallisation und/oder Ionenaustauscherbehandlung an
schließen.
Zur Kristallisation wird das Waschwasser aus dem Tank (4)
einem Verdampfer (5) zugeführt, in dem eine Eindickung auf
32 bis 33% Trockenmasse erfolgt. Am Verdampfer wird der pH-
Wert auf 2 bis 3 eingestellt. Die auf 15 bis 20°C gekühlte
Flüssigkeit wird dann ca. 24 Stunden (mittlere Verweilzeit)
in einem Prozeßtank (6) unter ständiger Umwälzung belassen.
Dabei kristallisiert die Orotsäure aus. Anschließend erfolgt
in einem selbstentschlammenden Separator
(7) eine Abtrennung des Orotsäure-Schlammes
(50 bis 55% Orotsäure, 1,5 bis 7,5% Riboflavin). Das ge
klärte Waschwasser kann rezirkuliert werden. Der erhaltene
Schlamm kann einer weiteren Reinigung, z. B. durch Umkristal
lisation oder anderen an sich bekannten Reinigungsoperationen,
unterzogen und anschließend getrocknet werden, oder z. B.
einer weiteren Verarbeitung zur Auftrennung von Orotsäure
und Riboflavin zugeführt werden.
Zur Ionenaustauschbehandlung wird das Waschwasser aus
dem Tank (4) einer Kationenaustauscher-Vorrichtung (8)
und einer Anionenaus
tauscher-Vorrichtung (9),
die hintereinandergeschaltet sind, zugeführt; die
aus der Anionenaustauscher-Vorrichtung (9) austretende
Flüssigkeit wird rezirkuliert; das Anionenaustauscher
harz wird mit Natronlauge (10) regeneriert und aus dem
Eluat (11), das ca. 2 bis 3% Trockensubstanz enthält,
die Orotsäure durch Ansäuern (12) ausgefällt und in
einem Separator abgetrennt.
In der Fig. 2 wird eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt:
Die bei der Lactosegewinnung anfallenden Prozeßwässer
(Feinstzuckerwaschwasser) mit einem Gehalt von ca. 8
bis 9% Trockenmasse werden (1) gestapelt. Auf dem
Vorverdampfer (2) wird auf ca. 30% Trockenmasse ein
gedickt und dann das Produkt ungekühlt (3) gelagert.
Sobald die Menge ausreichend groß ist, wird im Ver
dampfer (4) auf 57 bis 58% Trockenmasse eingedampft.
Im Kristallisationsbehälter (5) erfolgt dann eine
normale Kühlungskristallisation, wobei die Lauge bei
ca. 40°C zugegeben wird. Der pH-Wert wird auf 10,5 bis
10,7 eingestellt. Nach der Abkühlung auf 20°C und 1,5
bis 2 Stunden Standzeit wird die Lactose auf dem
Dekanter (6) abgetrennt, im Behälter (7) mit Wasser
angeteigt und in einem Pufferbehälter (8) mit anderer
Mutterlauge vereinigt. Von dort erfolgt Abtrennung über
einen Feinstzuckerdekanter (9); das Waschwasser wird in
(1) zurückgeführt. Die am Trenndekanter (6) anfallende
Mutterlauge wird mit 10%iger Salzsäure auf einen pH-Wert
von ca. 3 eingestellt und im Prozeßtank (10) unter
Umwälzen ca. 10 Stunden belassen. Die dabei kristalli
sierende Orotsäure wird mit dem selbstentschlammenden
Separator (11) abgetrennt. Die Mutterlauge kann rezir
kuliert werden, und der Schlamm wie in Beispiel 1 ange
geben einer weiteren Reinigung unterworfen werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Gewinnung von Orotsäure als Nebenpro
dukt der Lactosegewinnung, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Orotsäure ent
haltende Prozeßwässer aus der Lactosegewinnung einer
Kristallisation bei einem pH-Wert von 2 bis 3
und/oder einer Behandlung mit einem stark sauren
Kationenaustauscher und nachfolgend mit einem
schwach basischen oder mittel basischen Ionenaus
tauscher unterzieht, wobei man die Orotsäure aus dem
Eluat des Anionenaustauschers gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Prozeßwässer
zur Einstellung des Orotsäurelöslichkeitsgleichge
wichtes in einem Verweilzeitbehälter einer Verweil
zeit von mindestens 30 Minuten unterwirft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man von einge
dickten Prozeßwässern mit einem Gehalt von mindestens
30% Trockenmasse ausgeht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß man
die Kristallisation aus einer übersättigten Lösung
durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß man
die Kristallisation bei einer Temperatur von 15 bis
20°C durchführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß man
die Kristallisation der Orotsäure unter ständiger
Umwälzung durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß man
von Orotsäure enthaltenden Prozeßwässern mit einem
Gehalt von ca. 8% Trockenmasse ausgeht, auf ca. 30%
Trockenmasse eindampft und die Kristallisation nach
Einstellung des pH-Wertes durch Abkühlung auf 20°C
durchführt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß man
die Orotsäure aus den auf 55 bis 60% Trockenmasse
eingedickten Prozeßwässern durch anschließende übliche
Kühlungskristallisation, Überführung in stark alka
lischen Bereich, vorzugsweise pH 10 bis 11, in gelöster
Form hält bzw. überführt, von der ungelösten Lactose
abtrennt und nach Abtrennung der Lactose und Ansäuern
der Mutterlauge die Orotsäure durch Kristallisation
gewinnt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Orotsäure als Schlamm
mit einem Orotsäuregehalt von 50 bis 55% abtrennt und
die verbleibenden Prozeßwässer rezirkuliert.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
man den Anionenaustauscher mit Natronlauge eluiert
und aus dem erhaltenen Eluat die Orotsäure durch An
säuern ausfällt und abtrennt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
man als Prozeßwässer Mutterlaugen oder Waschwässer
aus der Lactosegewinnung oder deren Rezirkulations
flüssigkeiten einsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528079 DE3528079A1 (de) | 1985-08-05 | 1985-08-05 | Verfahren zur gewinnung von orotsaeure |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528079 DE3528079A1 (de) | 1985-08-05 | 1985-08-05 | Verfahren zur gewinnung von orotsaeure |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3528079A1 DE3528079A1 (de) | 1987-02-05 |
DE3528079C2 true DE3528079C2 (de) | 1987-05-14 |
Family
ID=6277753
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853528079 Granted DE3528079A1 (de) | 1985-08-05 | 1985-08-05 | Verfahren zur gewinnung von orotsaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3528079A1 (de) |
-
1985
- 1985-08-05 DE DE19853528079 patent/DE3528079A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3528079A1 (de) | 1987-02-05 |
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