DE3525516A1 - Vorrichtung zum verstellen eines rotierenden werkzeugs, insbesondere einer bohrstange - Google Patents
Vorrichtung zum verstellen eines rotierenden werkzeugs, insbesondere einer bohrstangeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen eines
rotierenden Werkzeugs, insbesondere einer Bohrstange, mit einer
Werkzeugaufnahme, die exzentrisch und verstellbar an eine
Spindel angeschlossen ist.
Es ist bekannt, rotierende Werkzeuge, insbesondere Bohrstangen,
so mit ihrer Arbeitsspindel zu verbinden, daß die Bohrstange
bzw. ihre Schneide nach Maßgabe des Schneidenverschleißes
nachgestellt werden kann. In einigen Fällen ist es damit
auch möglich, die Schneide nach durchgeführter Bearbeitung
des Werkzstückes für eine Feinbearbeitung nachzustellen. Für
die Schneidennachstellung bzw. Schneidenzustellung sind verschiedene
Systeme bekannt. Bei Systemen, die mit exzentrischer
Verstellung der Bohrstange arbeiten (z. B. DE-OS 32 26 244)
ist die Bohrstange verdrehbar in einer exzentrischen Bohrung
der Spindel gehalten. Durch relative Verdrehung der Bohrstange
zur Spindel kann die Schneide unterschiedlich zugestellt
werden. Eine Veränderung der Schneidenzustellung ist aber nur
möglich, wenn die Bohrstange vom Werkstück frei ist. Dadurch
werden zusätzliche Arbeitsgänge und zusätzliche Maschineneinstellungen
erforderlich. Ein weiteres Problem für insbesondere
weit auskragende Bohrstangen ergibt sich aus der
geringen Steifigkeit der Systeme selbst, so daß Schwingbewegungen
bei der Bearbeitung entstehen, durch die die Gleichförmigkeit
der zu bearbeitenden Oberflächen beeinträchtigt
wird. Insbesondere können dann keine Bohrungen mit großen
Anforderungen an die Kreisformgenauigkeit hergestellt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Gattung anzugeben, die eine große Steifigkeit
aufweist und mit der es insbesondere möglich sein soll, beim
Vorlauf nachzubohren und beim Rücklauf bei entsprechender Zustellung
des Werkzeugs feinzubohren.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Werkzeugaufnahme
eine Membran aufweist, die radial außen an der Spindel befestigt
ist und die radial innen in einen Zapfen übergeht, welcher
exzentrisch in einer Lagerbüchse geführt ist, die mit
einer in der hohlen Spindel angeordneten Verstellstange verdrehbar
ist.
Diese Vorrichtung besitzt eine hervorragende Systemsteifigkeit,
weil die Bohrstange sowohl am Exzenter als auch an der
Membran abgestützt ist, wobei die Membran radiale Bewegungen
der Bohrstange an der Stelle der Membran verhindert, Schwenkbewegungen
der Bohrstange zum Zwecke der Schneidenzustellung
jedoch zuläßt. Die Schwenkung der Bohrstange ergibt sich aus
der relativen Verstellung des Exzenters zwischen Zapfen und
Lagerbüchse, wenn die Lagerbüchse verdreht wird. Die Verdrehung
der Lagerbüchse ist mit geeigneten Mitteln, die in der
hohlen Spindel angeordnet werden, möglich.
Grundsätzlich kann es genügen, wenn der Zapfen ein exzentrisches
Lagerende aufweist oder wenn die Lagerbüchse eine
exzentrische Aufnahme für das Zapfenende aufweist. Durch Kombination
beider Exzentrizitäten kann jedoch der Verstellbereich
der Bohrstangenschneide entsprechend vergrößert werden.
Um Zwängungen im Bereich der Exzenter zu vermeiden,
empfiehlt es sich, zwischen der Lagerbüchse und dem Zapfenende
ein Pendellager anzuordnen, in welchem das Zapfenende
radial spielfrei in der Lagerbüchse geführt ist, die selbstverständlich
radial spielfrei in der hohlen Spindel angeordnet
ist.
Die Werkzeugaufnahme kann insbesondere eine radial innen an
die Membran anschließende Büchse für den darin befestigten,
insbesondere eingeklebten Zapfen aufweisen, wobei die äußere
Stirnseite der Büchse zur Befestigung des Werkzeugs eingerichtet
ist. Das ermöglicht eine unabhängige Fertigung einerseits
der Membran mit Büchse und andererseits des Zapfens.
Vorzugsweise sollte die Lagerbüchse nicht nur radial, sondern
auch axial spielfrei in der hohlen Spindel abgestützt sein.
Die axial spielfreie Abstützung der Lagerbüchse kann auch dadurch
unterstützt werden, daß die Membran in axialer Richtung
vorgespannt ist. Das kann nach bevorzugter Ausführung der
Erfindung dadurch erreicht werden, daß der Zapfen eine stirnseitige
Ausnehmung für eine darin beweglich gelagerte Kugel
aufweist, die auf einer zugeordneten Stützfläche der Lagerbüchse
aufliegt, wobei die Stützfläche von einer in die Lagerbüchse
eingesetzten Abstimmscheibe gebildet ist, die auf
der kugelabgewandten Seite auf einer die Lagerbüchse durchdringenden,
stirnseitig in die Verstellstange eingedrehten
Schraube abgestützt ist.
Schließlich kann die Lagerbüchse auch eine Verstellstangenaufnahme
aufweisen, in der die Verstellstange mit einer Nut-
Feder-Verbindung so gehalten ist, daß Verdrehungen der Stellstange
spielfrei auf die Lagerbüchse übertragen werden, während
axiale Relativbewegungen zwischen Lagerbüchse und Verstellstange
möglich sind.
Zum Verdrehen der Stellstange kann das dem Werkzeug abgewandte
Ende der Verstellstange als schraubenförmiger Wendel
großer Steigung ausgebildet sein, der in einer zugeordneten
Führung eine axial zur Spindel verschieblichen Büchse angeordnet
ist. Eine spielfreie Führung des Wendels in seiner
Führung ergibt sich insbesondere dann, wenn die Führung in
der Büchse aus Kunststoff besteht und vom Wendel spielfrei
abgeformt ist.
Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine Vorrichtung zum Verstellen
einer rotierenden Bohrstange,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-B durch den Gegenstand
nach Fig. 1.
Zu der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung gehört ein Spindelstock
1, in dem in üblicher Weise eine hohle Spindel 2 mit mehrfach
gestufter Bohrung 3 gelagert ist. Die Spindel 2 ist an ihrem vorderen,
in der Figur linken Ende mit einer Werkzeugaufnahme für eine Bohrstange
4 versehen und antreibbar über nicht dargestellte Riemenscheibe,
Antriebsriemen und einen Elektromotor.
Zur Werkzeugaufnahme gehört zunächst eine Membran 5, an die radial
außen ein Verstärkungsring 6 angeformt ist, der mit Schrauben 7 und
Zentrierstiften 8 zentrisch an der Stirnseite der Spindel 2 befestigt
ist. Die Membran 5 geht radial innen in eine Büchse 9 über, an deren
äußerer Stirnseite ein Radialflansch 10 der Bohrstange 4 mit Schrauben
11 und Zentrierstiften 12 zentrisch befestigt ist.
In die Büchse 9 ist ein Zapfen 13 eingeklebt, der ein über die Büchse 9
in dem Hohlraum der Spindel 2 vorstehendes, exzentrisches Zapfenende 14
aufweist. Die Exzentrizität des Zapfenendes 14 beträgt z. B. 0,2 mm.
Das Zapfenende 14 ist über ein Pendellager 15 in einer ebenfalls exzentrischen
(Exzentrizität z. B. 0,2 mm) Aufnahme 16 einer Lagerbüchse 17
gelagert, die über Radiallager 18 und Axiallager 19 sowohl radial als
auch axial spielfrei in der Stufenbohrung der Spindel 2 abgestützt ist.
Durch die relative Verdrehung der Lagerbüchse 17 zur Spindel 2 wird
die exzentrische Aufnahme 16 zum exzentrischen Zapfenende 14 verstellt,
wobei die von der Membran 5 an entsprechender Stelle radial festgehaltene
Bohrstange 4 verschwenkt wird. Die Schwenkbewegung entspricht einer
Zustellung der am freien Ende der Bohrstange 4 in üblicher Weise
befestigten Schneide 20.
Die Membran 5 der Werkzeugaufnahme wird zweckmäßig in axialer Richtung
vorgespannt. Dazu weist das Zapfenende 14 eine stirnseitige Ausnehmung
21 für eine darin gelagerte Kugel 22 auf, die auf einer Abstimmscheibe
23 abgestützt ist. Die Abstimmscheibe 23 ist innerhalb der Lagerbüchse 17
angeordnet und stützt sich dort mit ihrer kugelabgewandten Seite ab.
Eine Schraube 24 durchdringt die Lagerbüchse 17 und ist mehr oder weniger
tief in eine zugeordnete Gewindebohrung auf der Stirnseite einer in
der Bohrung 3 der Spindel 2 angeordneten Verstellstange 25 eindrehbar.
Bei entsprechend eingestellter axialer Vorspannung der Membran 5,
was durch Abschleifen der mit Absicht zu dick hergestellten Abstimmscheibe
23 geschieht, unterstützt die in axialer Richtung gerichtete
Federspannung der Membran 5 die axiale Abstützung der Lagerbüchse 17
an der Spindel 2.
Die Verstellstange 25 ist mit einer Nut-Feder-Verbindung in
einer Verstellstangenaufnahme 26 der Lagerbüchse 17 so gehalten,
daß eine Verdrehung der Verstellstange 25 spielfrei
auf die Lagerbüchse 17 übertragen wird. Die Verstellstange 25
weist an ihrem der Werkzeugaufnahme abgewandten Ende einen
schraubenförmigen Wendel 27 auf, der, wie aus Fig. 2 ersichtlich,
einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
aufweist, bei dem die kurzen Seiten des Rechteckes eine dem
Durchmesser des Wendels 25 entsprechende Kreiskontur besitzen.
Dieser Wendel 27 besitzt eine verhältnismäßig große
Steigung von z. B. 75° und ist von einer Büchse 28 umgeben,
die eine innere Führung 29 aus Kunststoff für den Wendel 27
aufweist. Um eine spielfreie Führung des Wendels 27 in der
Büchse 28 zu erreichen, ist die Führung 29 vom Wendel 27
abgeformt.
Die Büchse 28 ist in einer als Verdrehsicherung dienenden
Hülse 32 angeordnet, wobei die Büchse 28 auf gegenüberliegenden
Umfangseiten abgeflacht ist und die Hohlräume 30 mit
kreissegmentförmigem Querschnitt zwischen der Büchse 28 und
der Hülse 29 mit einem Kunststoff ausgefüllt sind. Sowohl
die Büchse 28 als auch die Hülse 32 besitzen auf ihrem Umfang
verteilt Durchgangsbohrungen 31, die ebenfalls mit dem
entsprechenden Kunststoff ausgefüllt sind.
Die Hülse 32 ist in das der Werkzeugaufnahme abgewandte Ende
der Spindel 2 drehfest eingebaut, so daß bei Drehung der
Spindel 2 auch die Verstellstange 25 mitgenommen und in Rotation
versetzt wird.
Eine relative Verdrehung der Verstellstange 25 zur Spindel 2
erfolgt durch axiale Verschiebung der Büchse 28, die dazu an
ihrem freien Ende einen Radialflansch 33 aufweist, der an
einen in der Zeichnung nicht mehr dargestellten Stelltrieb,
z. B. einen hydraulischen Stellzylinder oder dergleichen,
angeschlossen ist. Bei axialer Verstellung der Büchse 28 wird
die Verstellstange entsprechend der Steigung ihres Wendels 27
verdreht, wodurch nach Maßgabe der Exzenterverstellung im
Bereich der Lagerbüchse 17 eine entsprechende Zustellung
der Schneide 20 an der Bohrstange 4 erfolgt. Damit ist es
möglich, z. B. an einem Werkstück eine Bohrung im Vorlauf nachzubohren
sowie unmittelbar anschließend nach entsprechender
Schneidenzustellung beim Rücklauf feinzubohren.
1
Spindelstock
2
Spindel
3
Bohrung
4
Bohrstange
5
Membran
6
Verstärkungsring
7
Schrauben
8
Zentrierstifte
9
Büchse
10
Radialflansch
11
Schrauben
12
Zentrierstifte
13
Zapfen
14
Zapfenende
15
Pendellager
16
Aufnahme
17
Lagerbüchse
18
Radiallager
19
Axiallager
20
Schneide
21
Ausnehmung
22
Kugel
23
Abstimmscheibe
24
Schraube
25
Verstellstange
26
Verstellstangenaufnahme
27
Wendel
28
Büchse
29
Führung
30
Hohlraum
31
Bohrungen
32
Hülse
33
Radialflansch
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Verstellen eines rotierenden Werkzeugs (20),
insbesondere einer Bohrstange (4), mit einer Werkzeugaufnahme,
die exzentrisch und verstellbar an eine Spindel (2) angeschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugaufnahme
eine Membran (5) aufweist, die radial außen an der
Spindel (2) befestigt ist und die radial innen in einen Zapfen
(13, 14) übergeht, welcher exzentrisch in einer Lagerbüchse
(17) geführt ist, die mit einer in der hohlen Spindel
(2) angeordneten Verstellstange (25) verdrehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zapfen (13) ein exzentrisches Zapfenende (14) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerbüchse (17) eine exzentrische Aufnahme (16) für
das Zapfenende (14) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Lagerbüchse (17) und dem Zapfenende
(14) ein Pendellager (15) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugaufnahme eine radial innen an die
Membran (5) anschließende Büchse (9) für den darin befestigten,
insbesondere eingeklebten Zapfen (13) aufweist, wobei
die äußere Stirnseite der Büchse (9) zur Befestigung des
Werkzeuges (4) eingerichtet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerbüchse (17) radial und axial spielfrei
in der hohlen Spindel (2) abgestützt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (5) in axialer Richtung vorgespannt
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfen (13) eine stirnseitige Ausnehmung
(21) für eine darin beweglich gelagerte Kugel (22) aufweist,
die auf einer zugeordneten Stützfläche der Lagerbüchse (17)
aufliegt, wobei die Stützfläche von einer in die Lagerbüchse
eingesetzten Abstimmscheibe (23) gebildet ist, die auf der
kugelabgewandten Seite auf einer die Lagerbüchse (17) durchdringenden,
stirnseitig in die Verstellstange (25) eindrehbaren
Schraube (24) abgestützt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerbüchse (17) eine Verstellstangenaufnahme
(26) aufweist, in der die Verstellstange (25) drehfest
gehalten ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Werkzeug (4) abgewandte Ende der Verstellstange
(25) als schraubenförmiger Wendel (27) großer
Steigung ausgebildet ist, der in einer zugeordneten Führung
(29) einer axial zur Spindel (2) verschieblichen Büchse (28)
angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (29) in der Büchse (28) aus Kunststoff
besteht und vom Wendel (29) spielfrei abgeformt ist.
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