DE3523867A1 - Leitungsstueck, insbesondere ventilkoerper, messleitungsstueck od.dgl. fuer die durchleitung von entzuendlichen medien - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Leitungsstück, insbesondere Ventil, Meßleitungsstück od. dgl. für die Durchleitung von entzündlichen Medien.

Leitungsstücke der genannten Art sind allgemein bekannt, und unter Leitungsstücken sind im vorliegenden Fall bspw. auch Ven­ tilkörper zu verstehen, soweit diese einen Durchleitungskanal haben, in dem das eigentliche Verschlußelement sitzt. Der Einfach­ heit halber wird nachfolgend auf solche Ventilkörper bezug ge­ nommen. Die anzuschließenden Leitungsenden sind dabei entweder abge­ dichtet eingeschraubt oder in geeigneter Weise angeflanscht. Der Durchschlagfestigkeit gegen Kriechströme ist mit solchen Lei­ tungsstücken nicht genügt, die bei der Durchleitung von entzünd­ lichen Medien, insbesondere Gasen oder Flüssigkeiten bspw. bei der Ventilbetätigung zur Funkenbildung und damit zur Entzündung der durchströmenden Medien führen können. Da Keramikteile an sich nicht leitfähig sind, böte es sich an, als Zwischenstücke solche aus Keramik zwischen den Leitungsenden und den Ventilkörper vor­ zusehen. Solche Teile aus Massiv-Keramik lassen sich nur mit gro­ ßem Aufwand aufsintern, können reißen und sind letztlich nicht dicht, so daß, abgesehen von der nicht gegegbenen Dichtigkeit, auch die durchströmenden Medien in die mehr oder weniger poröse Struktur der Keramik eindringen können und die Durchschlag­ festigkeit dadurch wieder aufgehoben würde. Das gleiche gilt praktisch auch für Spritzkeramik. Bisher wurden deshalb derartige Isolationsprobleme durch gesinterte Überzüge aus Keramik oder durch Kunststoffüberzüge gelöst. Derartige Keramiküberzüge sind aber relativ aufwendig durch Sintertechnik aufzubringen, da bspw. die Schrumpfung des Grundwerkstoffes der geringeren Schrumpfung der Keramik angepaßt werden muß oder umgekehrt. Der Verwendung von isolierenden Kunststoffen sind aufgrund der geringen thermischen und mechanischen Belastbarkeit Grenzen gesetzt.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Leitungs­ stück der genannten Art dahingehend zu verbessern, daß diese den Forderungen nach Durchschlagfestigkeit, mechanischer Festigkeit und ggf. zu beachtender Temperaturbeständigkeit bei einfacher Ausbil­ dung und Herstellbarkeit der Anschlüsse für anzuschließende Leitungs­ enden genügt ist.

Diese Aufgabe ist mit einem Leitungsstück der eingangs genannten Art nach der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angeführten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen erge­ ben sich nach den Unteransprüchen.

Der zu fordernden mechanischen Festigkeit ist hierbei also durch das formangepaßte und in herkömmlicher Weise bearbeitbare Zwischenstück genügt, dessen Außenflächen einfach mit einer Keramikspritzschicht von etwa 2 bis 4 mm Dicke beschichtet werden. Dieses Zwischenstück wird dann durch geeignete Ober­ flächenbearbeitung derart auf Maß gebracht, daß dieses Zwischen­ stück mit Schrumpfsitz in die im Leitungsstück vorgesehene Aus­ nehmung eingebracht bzw. eingesetzt werden kann. Je nach vorge­ sehener Anschlußart der anzuschließenden Leitungsenden ist die­ ses Zwischenstück bspw. mit Innengewinde versehen oder in Form eines Flanschanschlusses ausgebildet. Vor dem Einsetzen in die Aus­ nehmungen des erwähnten Leitungsstückes wird aber die Keramik­ schicht versiegelt, und zwar bspw. mit Epoxidharz, so daß kein durchgeleitetes Medium in diese Keramikspritzschicht eindringen kann. Dadurch ist aber eine mechanisch feste und dichte und sicher isolierende Verbindung zwischen den Anschlußleitungen und dem Leitungsstück geschaffen. Abgesehen von den genannten Epoxidharzen können als Versiegelungskunststoffe auch bspw. Polyuräthane in Betracht gezogen werden, wobei für derartige Kunststoffe allgemein in Betracht kommt, daß diese in bezug auf die Aushärtung nicht schrumpfen. Da derart ausgebildete Leitungsstücke isoliert auf diese Weise an Anschlußleitungen angeschlossen werden können, sind solche Leitungsstücke bspw. auch als Meßleitungsstücke geeignet, an denen es Kriechströme fernzuhalten gilt.

Das erfindungsgemäße Leitungsstück mit eingebautem bzw. zwischengeschaltetem Ventil wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigt schematisch

Fig. 1 einen Ventilkörper als Leitungsstück und

Fig. 2 ein mit Flanschanschlüssen ausgebildetes Leitungs­ stück.

Im sehr schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist das einen Ventilkörper bildende Leitungsstück 1 für jede anzuschließende Leitung 2 mit einer Ausnehmung 3 versehen, in der formangepaßt ein Zwischenstück 4 mit Schrumpfspannung angeord­ net ist. Die gegen die Ausnehmung 3 gerichteten Flächen 5 des Zwischenstückes 4 sind mit einer kunststoffversiegelten Keramik­ schicht 6 versehen. Wie aus der Darstellung ersichtlich, ist damit der Weg für Kriechströme von Leitungen 2 zum Ventilkörper bzw. Leitungsstück 1 durch das isolierende Zwischenstück 4 unterbrochen. Vorteilhaft kann dabei am Zwischenstück 4 auch die zum Durch­ leitungskanal 7 hin gegebene Begrenzungsfläche 8 des Zwischen­ stückes 4 mit einer kunststoffversiegelten Keramikspritzschicht 6 versehen sein. Das Gleiche gilt auch für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, bei dem das Leitungsstück 1 bspw. als Meßstrecke die­ nen soll, von der Kriechströme fernzuhalten sind. Das Zwischenstück 4 ist hierbei zum Beispiel als Flanschstück ausgebildet. Entsprechende Teile sind hierbei mit entsprechenden Be­ zugszeichen versehen.

Die dargestellten Anschlußformen der Zwischenstücke können natürlich auch andere Gestalt haben. Bspw. kann es sich auch um zusammenspannbare Konusanschlüsse handeln. Die vorgesehene Schrumpfeinbindung der versiegelten Keramikzwischenstücke 4 ist dabei wesentlich, da sich ein Einpressen wegen der Be­ schädigungsgefahr für die Versiegelung verbietet.

Claims (4)

1. Leitungsstück, insbesondere Ventilkörper, Meßleitungsstück od. dgl. für die Durchleitung von entzündlichen Medien, dadurch gekennzeichnet, daß an den En­ den des Leitungsstückes (1) für anzuschließende Leitungen (2) eine Ausnehmung (3) und in dieser formangepaßt ein Zwi­ schenstück (4), wie Innengewinde-, Flanschbüchse od. dgl. mit Schrumpfpassung angeordnet ist, dessen gegen die Ausnehmung (3) gerichteten Flächen (5) mit einer kunststoffversiegelten Keramikschicht (6) versehen sind.

2. Leitungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Versiegelung (6) aus Epoxidharz, Polyurethan od. dgl. gebildet ist.

3. Leitungsstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Keramikspritzschicht (6) mit einer Dicke von 2 bis 4 mm auf die Flächen (5) aufgebracht angeordnet ist.

4. Leitungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Zwischenstück (4) auch die zum Druckleitungskanal (7) benachbarte Wand (8) ebenfalls mit einer kunststoffversiegelten Keramikspritzschicht (6) versehen ist.