DE3523707A1

DE3523707A1 - Verbindung rechteckiger platten nach einem nut- und federsystem

Info

Publication number: DE3523707A1
Application number: DE19853523707
Authority: DE
Inventors: Werner Dipl Ing Benecken
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1985-07-03
Filing date: 1985-07-03
Publication date: 1987-01-08

Description

Zu Fig. 1 ist schematisch die Isometrie eines Hauses dargestellt, dessen Dach mit Platten belegt ist. Bei einer herkömmlichen Nut- und Federverbindung wäre eine derartige Plattendeckung nicht wasserdicht. Der Wasserdurchtritt erfolgt - in Richtung des Wasserflusses gesehen - beim Zusammentreffen (1) der Fuge parallel zum Ortgang (2) mit der waagerecht durchgehenden Fuge parallel zur Traufe (3). Hier entsteht durch Schrumpfen und thermisch bedingte Formänderung eine senkrecht zur Plattenebene durchgehende Öffnung, durch die Sickerwasser aus der Fuge (2) hindurchtritt. Diese Öffnung ist zu vermeiden bzw. abzudichten. Es sind Lösungen bekannt, die durch diagonale Anordnung der Nut- und Federverbindung über den Plattenquerschnitt eingedrungenes Wasser wieder an die Oberfläche leiten. Hier besteht der Nachteil, daß beim Auseinanderklaffen der Platten eine über die Plattenstärke reichende Öffnung entsteht, die großen Luftdurchgang ermöglicht und Formschäumen notwendig wird, weil Nut und Feder teilweise nicht parallel zur Flattenfläche verlaufen.

Eine andere Lösung, die unter der Bezeichnung Thermodach vertrieben wird, hat eine Hakenfalzverbindung, die nur geringe Luftdichtigkeit erzeugt, und wobei zur Herstellung der Platten das relativ aufwendige Formschäumen notwendig wird.

Eine technisch ausgereifte Lösung, die Wasser- und Luftichtigkeit garantiert, ist unter dem Aktenzeichen P 34 44 509.9 beim deutschen Patentamt angemeldet. Sie hat jedoch den wirtschaftlichen Nachteil, daß Formschäumen und dann noch Nacharbeiten mit Fräswerkzeugen notwendig wird.

Die Offenlegungschrift DE 31 42 696 A 1 endlich zeigt eine "Verbindung rechteckiger Platten aus Lege- und Steckteilen", die zwar ein preisgünstiges Herstellen durch Fräsen aus Blechwarenplatten ermöglicht, jedoch einen erhöhten Arbeitsaufwand auf der Baustelle durch Verwendung von drei zusätzlichen Bauteilen erfordert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch einfaches und preisgünstiges Fräsen parallel zur Plattenfläche eine auf geneigten Flächen wasserdichte und weitestgehend luftdichte Plattenverbindung zu entwickeln.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nut- und Federverbindungen in den Fugen parallel zum Ortgang, FO, (2) und parallel zur Traufe, FT, (3) unterschiedlich ausgebildet werden.

Fig. 2 zeigt FT und Fig. 3 FO geschnitten. Pfeile zeigen den Lauf des Wassers. In die Fuge (4) eingedrungenes Wasser läuft im Gefälle des Daches auf der Oberseite der Feder (5). Beim Zusammentreffen der von FO mit FT (1) tritt deshalb kein Wasser auf die Unterseite der Platte, weil die Oberseite der Feder von FT (6) tiefer angeordnet ist als die Oberseite der Feder von FO (5), und weil das Plattenprofil zwischen der Feder von FT (6) und an der Plattenoberseite (7) schräg (8) ausgebildet ist. Am Ende der spitz auslaufenden Feder (9) trifft das Wasser auf die Schräge (8), durch die es sicher auf die Oberseite (7) der nächstunteren Platte geleitet wird.

Bei herkömmlichen Nut- und Federverbindungen kann auch Wasser direkt in den Hohlraum (10) am Ende der Feder von FO eintreten. Erfindungsgemäß wird dies durch die Überdeckung (11) der Schräge (8) verhindert.

Damit die Fuge (4) zum Wasseraustritt immer durchgehend offen bleibt, auch wenn eine Platte gegenüber der benachbarten sich um eine gedachte Achse senkrecht zur Plattenebene verdreht, ist die obere Kante (12) gegenüber der unteren (12 a) zurückgesetzt.

Bei sehr geringen Plattenstärken kann es vorteilhaft sein, wenn die Nut- und Federverbindung von FO und FT nicht unterschiedliche Stärken der Feder haben. Wie dennoch eine wasserdichte und weitestgehend luftdichte Verbindung hergestellt werden kann, ist in Fig. 4 und isometrisch in Fig. 5 dargestellt. Pfeile zeigen den Lauf des Wassers. Das Plattenmaterial wird oberhalb der Feder (13) und schräglaufend im Bereich der Feder (14) teilweise aufgeschlitzt. In den Schlitz wird ein Steckteil (15) aus dünnem Material eingeschoben, das verhindert, daß Wasser über die Fuge (16) unter die Platte gelangen kann und dieses auf die Oberseite der nächstunteren Platte leitet. Gleichzeitig erfolgt die Verhinderung des Luftdurchganges. Die Abkantung des Steckteils (17) bezweckt den Schutz des nach dem Aufschlitzen spitz auslaufenden Federmaterials, damit beim Zusammenschieben der Platten hier keine Beschädigung eintritt.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß auf eine flächenmäßige Unterkonstruktion, z. B. Brettschalung mit oberseitiger Folienabdeckung, verzichtet werden kann. Bei üblichen Bauweisen übertreffen die Kosten der Unterkonstruktion die der aufliegenden Dämmschicht. Es kommt also zu einer starken Kostenreduzierung, oder bei gleichen Kosten kann die Stärke der Dämmschicht mehr als verdoppelt werden. Weiterhin können problematische Details vermieden werden, wie sie insbesondere bei das Dach durchstoßenden Bauteilen auftreten, wenn mit Sickerwasser unterhalb der Dämmschicht nicht gerechnet werden muß. Auch können großformatige Dachelemente entwickelt werden, die als vorgefertigtes Bauteil alle Funktionen des Daches - Dichten und Dämmen - übernehmen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine einschalige Konstruktion reparaturfreundlicher ist, weil Wasserein- und -austrittstelle identisch sind, und somit Fehler leicht gefunden werden können.

Claims

1. Plattenverbindung mit Nut und Feder, dadurch gekennzeichnet, daß in der Fuge parallel zum Ortgang die Oberseite der Feder (5) dichter an der Plattenoberfläche angeordnet ist, als die Oberseite der Feder (6) in der Fuge parallel zur Traufe, daß die Oberseite der Feder (5) auf der schräg ausgebildeten Oberfläche (8) der nächsten dachabwärts gelegenen Platte ausläuft, und daß die Schräge (8) ganz oder teilweise von dem komplementär ausgebildeten unteren Teil (11) der nächsten dachaufwärts gelegenen Platte überdeckt wird.

2. Plattenverbindung mit Nut und Feder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Fuge parallel zum Ortgang die obere Plattenkante (12) gegenüber der unteren Plattenkante zurückgesetzt ist.

3. Plattenverbindung mit Nut und Feder, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Auftreffens (1) einer Fuge parallel zum Ortgang (2) von oben auf eine Fuge parallel zur Traufe (3) durch ein dünnes Steckteil (15), das in das aufgeschlitzte Plattenmaterial oberhalb der Feder und schräglaufend teilweise in die Feder (14) eingeschoben wird, die Fuge (16) abgedichtet wird und dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägführung der Plattenüberdeckung entsprechend Anspruch 1 ausgeführt wird.

4. Plattenverbindung mit Nut und Feder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckteil (15) über die Kante der Feder abgeknickt ist.