DE3523353A1 - Elektronische wickellaengen-messeinrichtung mit auswertung - Google Patents
Elektronische wickellaengen-messeinrichtung mit auswertungInfo
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- G01B7/00—Measuring arrangements characterised by the use of electric or magnetic techniques
- G01B7/02—Measuring arrangements characterised by the use of electric or magnetic techniques for measuring length, width or thickness
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Description
Beim Auf- oder Abwickeln von Material - z. B. Papier, Folien, Textilien
- ist es wichtig, die Materiallänge auf dem Wickel zu kennen. Beim
Aufwickeln, um gleiche mindestens definierte Materialmengen einhalten
zu können; beim Abwickeln von einer Vorratsrolle besonders, um eine
verbleibende Restlänge und damit verbundenen Verlust zu beherrschen oder
auch, um rechtzeitig einen Vorratsrollenwechsel vorzunehmen.
Beim Aufwickeln auf eine Rolle kann es noch gelingen, die Materiallänge
auf dem Wickel durch einen Zählvorgang von Anfang an zu verfolgen, es
sei denn, während des Aufwickelvorgangs werde Material in nicht festgehaltener
Menge, aus welchen Grund auch immer, herausgeschnitten. Beim
Abwickeln von einer Vorratsrolle reicht ein Zählvorgang allein in aller
Regel für die Kenntnis der Restlänge nicht aus, weil schon die
Anfangsmenge der frisch aufgesetzten Rolle nicht bekannt ist.
Nach der Erfindung wird die auf der Rolle befindliche Materiallänge -
gleichgültig ob es sich um einen Aufwickel- oder Abwickelvorgang handelt;
durch die Kombination zweier Messvorgänge bestimmt:
einerseits aus einer im Zuge des Wickelvorganges einmal oder mehrmals
durchgeführten Bestimmung des Absolutwerts der Materialmenge auf dem
Wickel;
andererseits aus einer Zählung der auflaufenden oder ablaufenden Materiallänge
die zwischen den genannten (absoluten) Bestimmungsfolgen interpoliert.
Der Absolutwert der Materiallänge auf dem Wickel ergibt sich dabei aus
dem Absolutwert des Wickel-Durchmessers und seiner Veränderung nach dem
Ablauf einer bestimmten Anzahl von Wickelumdrehungen. Wegen der Notwendigkeit,
eine Anzahl von Wickelumdrehungen in die Bestimmung einzubeziehen,
kann sie nicht in beliebig feinen Schritten erfolgen, sondern
nur in den bestimmten Intervallen. Dazwischen interpoliert der kontinuierliche
Längenzähler.
Dadurch ergibt sich eine stets wirklichkeitsgetreue Information über die
tatsächlich auf dem Wickel vorhandene Materialmenge; nutzbar zur
Einleitung von Schaltvorgängen für den Wickel selbst, zur Einleitung von
Bremsvorgängen für das rechtzeitige Anhalten, zur Vorbereitung eines
Rollenwechsels oder zur Geschwindigkeitsregelung im Hinblick auf konstante
Bahngeschwindigkeit bzw. zu ihrer stetigen Herabsetzung, um bei
einer möglichst kleinen Abwickel-Restlänge zum Stillstand zu kommen.
Wesentliche Voraussetzung für das Verfahren ist die Messung des tatsächlichen
Durchmessers des Wickels, unabhängig von seinem Zustandekommen
und seinem Aufbau. Hierzu kann die Messung des Verhältnisses
zwischen der Drehzahl einer Mess- oder (Umlenk-) Rolle bekannten
Durchmessers und des Wickels selbst dienen. Die Drehzahlen stehen im
umgekehrten Verhältnis beider Durchmesser zueinander, so daß sich damit ohne
weiteres auf den Wickel-Durchmesser schliessen lässt. Das Drehzahlverhältnis
und damit der unbekannte Wickeldurchmesser lässt sich mit
digitalem Zählverfahren ohne Schwierigkeiten und mit wählbarer
Genauigkeit ermitteln. Mit dem Wickeldorn, und mit der Messrolle bekannten
Durchmessers D M ist je ein Impulsgeber verbunden. Bei einer
Fahrgeschwindigkeit v wird der Geber an der Messrolle die Impulsfrequenz
f M = v/D M liefern, während sich der Wickel mit der Frequenz
f W = v/D W dreht.
Die Messung des Frequenzverhältnisses f M /f W (einfach
beispielsweise dadurch möglich, dass die Frequenz f M während einer
Messperiode gezählt wird, deren Dauer einer vorgewählten Anzahl von Impulsen
aus f W entspricht) ergibt demnach f M /f W = D W /D M . Nachdem D M bekannt ist, lässt sich der Wickeldurchmesser D W
jederzeit angeben. Vorzugsweise wird die Messung über eine volle
Wickelumdrehung, oder ein vielfaches hiervon erstreckt, weil sich damit
umlaufperiodische Ungleichförmigkeiten im Wickelaufbau aufheben.
Die Materiallänge L, die sich auf dem Wickel befindet, ergibt sich aus
der Gleichsetzung des zugehörigen Materialquerschnitts s · L
(s = Materialdicke) mit dem Wickelquerschnitt π/4 · (D W 2
- D i 2). (D i = Durchmesser der Hülse, auf die sich der
Wickel aufbaut).
Die Breite des Wickels ist dabei als konstant vorausgesetzt.
Die Materialstärke s (genauer, und hier die wesentliche Grösse, die
Durchmesseränderung pro Wickelumdrehung) lässt sich aus der Differenz
zweier Durchmesser ermitteln, zwischen denen eine (gezählte) Anzahl
von Wickelumdrehungen liegt (Bestimmungsintervall).
Ist die auf einem Wickel vorhandene Materiallänge L in der beschriebenen
Weise ermittelt, ist es mit einfachen üblichen Zählverfahren ohne
weiteres möglich, hiervon die ablaufende Länge abzuzählen (oder die
auflaufende Länge hinzuzählen). Die hierzu notwendige inkrementale Information
liefern die ohnehin vorliegenden Impulse von der Mess (-Umlenk)
Rolle bekannten Durchmessers. Um Inhomogenitäten im Wickelaufbau Rechnung
zu tragen (z. B. allmähliche Änderung in der Wickeldichte), wird die
Bestimmung der Länge L zweckmässig im Zuge eines Auf- oder
Abwickelvorgangs durchgeführt, und dann der Stand des Längenzählers
entsprechend korrigiert. Dazwischen interpoliert er, kontinuierlich zählend,
mit empfangenen Längen-Zählschritten, so dass er die Wickellänge L
jederzeit in der gewünschten feinen Messauflösung darstellt. Die Korrektur
kann spontan erfolgen, indem der Zähler auf den neuen Wert gesetzt wird,
oder auch, indem man seine Zählschritte durch Steuerung eines ihm
vorgeschalteten Impulszahlteilers messwertabhängig beeinflusst.
Es wäre nicht möglich, die Ermittlung über die Materiallänge allein auf
der Messung von Durchmesser und Durchmesserabnahme auzubauen; deswegen
nicht, weil notwendigerweise aus Gründen der Messgenauigkeit eine bestimmte
Durchmesserabnahme zugrundegelegt werden muss, und weil auch
die Durchmessererfassung zweckmässig über mehrere Umdrehungen ausgedehnt
wird, um aussagefähige stabile Messwerte zu erhalten. Inzwischen würde
schon zu viel Material auf- bzw. ablaufen, und eine Reaktion käme zu
spät. Erst die Kombination mit der interpolierenden Zählung liefert die
Information in der benötigten Genauigkeit und raschen Folge, und löst
damit die Aufgabe.
Sollte die Rechenzeit nicht vernachlässigbar kurz sein, kann auch die
während dessen laufende Materiallänge gemäss gemessener Materialgeschwindigkeit
im Ergebnis berücksichtigt werden.
Durch Vergleich dieses Zählerstands mit vorgegebenen Werten lassen sich
bei bestimmten Längen gewünschte Schaltvorgänge auslösen. Bei
Abwickelvorgängen ist es weiter wichtig, aus der gemessenen Restlänge eine
Information über die Geschwindigkeit v zu bilden, die - bei gegebenem
Bremsverhalten - eingehalten werden muss, damit der Wickel mit
(minimaler) Restlänge L o zum Stehen kommt:
v = f (L - L o )
Bei konstanter Bremsverzögerung a beispielsweise ist bekanntlich
v = √2a (L - L o )
Aus der gemessenen Länge L kann diese noch zulässige Geschwindigkeit v
von einem hinreichend schnellen Rechner laufend ermittelt werden.
Alternativ ist es auch möglich, den Zusammenhang zwischen (L -
L 0) und v, d. h. die Bremsrampe, nach Wunsch programmiert, in einem
Speicher abzulegen, der von den Werten (L - L 0) adressiert
wird, und dementsprechend die Geschwindigkeitswerte ausgibt.
Der Rechner kann weiter dazu dienen, die anfallenden Zahlenwerte, die
zunächst mit Konstanten der Einrichtungen behaftet sind, umzusetzen auf
Masseinheiten, die zur Anzeige geeignet sind; oder zur Umsetzung in
Zahlenbereiche, die stets optimale Nutzung des Rampenspeichers erlauben.
Diese Geschwindigkeitswerte können mit Geschwindigkeits-Messwerten laufend
verglichen werden, um zu gegebener Zeit eine Bremsung auszulösen. Eine
digitale Geschwindigkeitsmessung hierzu ist nach bekannten Verfahren
mit den Impulsen der genannten Messrolle ohne weiteres ausführbar.
Andererseits kann die derart ermittelte, noch zulässige Geschwindigkeit
auch unmittelbar verwendet werden zur Geschwindigkeitsregelung der
Maschine, um nach der eingegebenen Funktion die Geschwindigkeit stetig
herabzusetzen, und den Abwickelvorgang bei der gewünschten Restlänge
L o zum Stillstand zu bringen.
Für die richtige Bestimmung der Restlänge beim Abwickeln ist die Kenntnis
des Durchmessers D i der Hülse notwendig, auf welcher der Wickel
aufgebaut ist. Vielfach ist er als konstante Grösse bekannt, oder kann vor
dem Einlegen des Wickels in die Abwickelvorrichtung gemessen werden.
Dies kann direkt mechanisch geschehen oder aber auch, indem man die
(vorstehende) Hülse auf einer Drehvorrichtung abrollen lässt. Nach den
eingangs beschriebenen Zusammenhängen ergibt sich hierbei der
Hülsendurchmesser aus dem Quotienten der Drehwinkel, die einerseits der Wickel
andererseits die Drehvorrichtung zurücklegt.
Auch während des Wickelvorgangs selbst ist eine Messung des Hülsendurchmessers
ausführbar. Hierzu dient z. B. eine laufende Messung des Abstands
zwischen der Hülsen-Oberfläche und einem ortsfesten (berührungsfreien)
Abstandfühler. Der Hülsendurchmesser ergibt sich dann aus der Differenz
zwischen dem bekannten Abstand des Fühlers von der Wickelachse und dem
gemessenen Abstand zur Oberfläche. Bildet man den Mittelwert der Messgröße
über eine volle Umdrehung des Wickels, oder ein vielfaches hiervon,
eliminieren sich von selbst Fehler, die durch Exzentrität der Aufspannung
bzw. Unrundheiten der Hülse entstehen. Dieses Verfahren kann auch
zur Bestimmung des Wickeldurchmessers selbst herangezogen werden (anstelle
der beschriebenen Drehzahl-Verhältnis-Messung), wenn der Arbeitsbereich
des Abstandfühlers gross genug ist, um den vorkommenden Durchmesseränderungen
des Wickels zu folgen.
Claims (6)
1. Elektronische Mess- und Auswerteinrichtung für die auf einem Wickel
befindliche Materiallänge, dadurch gekennzeichnet, dass Momentanwerte
der Länge einmal oder mehrmals während des Vorgangs aus Durchmesswerten
berechnet und dazwischen die auf- oder ablaufende Länge
aus Weg-Inkrement-Signalen gebildet wird.
2. Elektronische Mess- und Auswerteinrichtung nach Anspruch (1), dadurch
gekennzeichnet, dass die Erfassung der auf- oder ablaufenden
Länge in einem elektronischen Zähler geschieht, der jeweils nach
Bestimmung eines Absolutwerts entsprechend gesetzt wird, oder dessen
Zählerschritte sich entsprechend gesteuert ändert.
3. Elektronische Mess- und Auswerteinrichtung nach Anspruch (1), dadurch
gekennzeichnet, dass die zur Absolutwertbestimmung notwendigen
Durchmesswerte aus dem Drehzahlverhältnis zwischen dem
Wickel und einer Messrolle bekannten Durchmessers gebildet werden.
4. Elektronische Mess- und Auswerteinrichtung nach Anspruch (1), dadurch
gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Wickelhülse,
und/oder des Wickels selbst, aus dem Mittelwert von Abstandsmessungen
zwischen einem ortsfesten Fühler und der betreffenden
Oberfläche gebildet werden, erstreckt über eine volle Umdrehung
oder ein Mehrfaches hiervon.
5. Elektronische Mess- und Auswerteinrichtung nach Anspruch (1), dadurch
gekennzeichnet, dass für die Auswertung aus den Werten für
die Materiallänge Werte für die Fahrgeschwindigkeit gebildet werden.
6. Elektronische Mess- und Auswerteinrichtung nach Anspruch (1) und (5),
dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Geschwindigkeitswerte
mittels eines programmierbaren Speichers geschieht, der durch die
Längenwerte adressiert wird, und die Geschwindigkeitswerte ausgibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853523353 DE3523353A1 (de) | 1985-06-29 | 1985-06-29 | Elektronische wickellaengen-messeinrichtung mit auswertung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853523353 DE3523353A1 (de) | 1985-06-29 | 1985-06-29 | Elektronische wickellaengen-messeinrichtung mit auswertung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3523353A1 true DE3523353A1 (de) | 1987-01-08 |
Family
ID=6274567
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853523353 Withdrawn DE3523353A1 (de) | 1985-06-29 | 1985-06-29 | Elektronische wickellaengen-messeinrichtung mit auswertung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3523353A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3900296A1 (de) * | 1989-01-07 | 1990-07-12 | Hacoba Textilmaschinen | Verfahren und vorrichtung zum messen der laenge fadenfoermigen textilen guts |
DE9102864U1 (de) * | 1991-03-09 | 1991-05-29 | Hacoba Textilmaschinen Gmbh & Co Kg, 5600 Wuppertal, De | |
US5027526A (en) * | 1989-06-02 | 1991-07-02 | Crane R Stephen | Digital linear measuring device |
DE4100615A1 (de) * | 1991-01-11 | 1992-07-23 | Voith Gmbh J M | Einrichtung zur messung des durchmessers von zylindern, insbesondere von walzen |
-
1985
- 1985-06-29 DE DE19853523353 patent/DE3523353A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3900296A1 (de) * | 1989-01-07 | 1990-07-12 | Hacoba Textilmaschinen | Verfahren und vorrichtung zum messen der laenge fadenfoermigen textilen guts |
US5027526A (en) * | 1989-06-02 | 1991-07-02 | Crane R Stephen | Digital linear measuring device |
DE4100615A1 (de) * | 1991-01-11 | 1992-07-23 | Voith Gmbh J M | Einrichtung zur messung des durchmessers von zylindern, insbesondere von walzen |
DE9102864U1 (de) * | 1991-03-09 | 1991-05-29 | Hacoba Textilmaschinen Gmbh & Co Kg, 5600 Wuppertal, De |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |