DE3507448C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23D—BURNERS
- F23D1/00—Burners for combustion of pulverulent fuel
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
zur NOx-armen Verbrennung von staubförmigen fluidisierten kohlenstoff
haltigen Brennstoffen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bekannte Verfahren zur Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe sehen
zur Verringerung des NOx-Anteils in den Verbrennungsabgasen vor, die
Verbrennungstemperatur niedrig zu halten, um die Bildung von thermischem
NOx zu vermindern. Man erreicht eine Herabsetzung der Verbrennungstem
peratur u. a. durch Rückführung von Verbrennungsabgasen in den Verbren
nungsvorgang oder durch die Zuführung der Verbrennungsluft in mehreren
Schritten.
Verfahren dieser Art haben in der praktischen Anwendung verschiedene
Nachteile. Die Rückführung von Verbrennungsabgasen in die Verbrennungs
luft verschlechtert den Ausbrand. Weiterhin gibt die Flamme wegen der
geringeren Verbrennungstemperatur weniger Wärme ab, weshalb beispiels
weise bei Befeuerung von Kesseln ein größerer Bauaufwand bei den Wärme
übertragungsflächen getrieben werden muß. Bei dem Verfahren mit verzö
gerter oder mehrstufiger Zuführung der Verbrennungsluft ergibt sich eben
falls eine sich länger hinziehende Flamme, die entsprechend vergrößerte
Feuerräume erfordert. Auch hier wird wegen der herabgesetzten Flamm
temperatur pro Flächeneinheit weniger Wärme übertragen, so daß zur Erzie
lung gleicher Wärmeleistung größere Wärmeübertragungsflächen notwendig
werden.
Diese Nachteile mögen bei der Neuinstallation von Kesseln unter Umständen
hinnehmbar sein, sie sind jedoch besonders dann hinderlich, wenn bei
spielsweise ein bislang mit Heizöl befeuerter Kessel auf die Befeuerung
mit Kohlenstaub umgestellt werden soll. Die Feuerräume und die Wärme
übertragungsflächen sind vorgegeben und lassen deshalb eine
Umstellung auf die Befeuerung mit Kohlenstaub nur unter
erheblichen Leistungsminderungen zu, die in vielen Fällen eine
Umstellung auf den anderen Brennstoff ausschließen.
Aus der DE-A 27 16 973 ist ein Verfahren zur Verminderung des
NOx, und SO2-Auswurfs aus mit Kohlenstaub betriebenen Dampfer
zeugern mit Trockenfeuerung bekannt, bei dem der Kohlenstaub vor
der Verbrennung durch Erhitzen auf über 800°C entgast wird. Bei
diesem als Schnellentgasung bekannten Verfahren muß eine technisch
aufwendige Abtrennung der bei der Entgasung entfernten Schadstoffe
aus dem den Brennstoff bei der Entgasung tragenden Inertgas durch
geführt werden. In der DE-PS 29 44 153 wird daher als Abhilfe vor
geschlagen, den Brennstoff nur auf ca. 150°C bis 450°C vorzuwär
men, bevor er mit den stark sauerstoffhaltigen Gasen in Kontakt
gebracht wird. Diese Aufheizung soll bei festen Brennstoffen im
Fließbett mittels heißer Abgase erfolgen. Über den Erfolg bei der
Verbrennung von festen Brennstoffen ist in der Druckschrift jedoch
nichts berichtet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur NOx-armen
Verbrennung staubförmiger fluidisierter kohlenstoffhaltiger Brennstoffe,
insbesondere Kohlenstaub, anzugeben, das eine gesteigerte Flammtemperatur
aufweist, ohne die üblicherweise damit verbundenen nachteiligen Folgen
hinsichtlich eines gesteigerten NOx-Anteils in den Verbrennungsabgasen
aufzuweisen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe demnach im wesentlichen durch
eine spezielle Art der Vorbehandlung des Brennstoffs, die diesen in seinen
Eigenschaften verändert, bevor er mit der Verbrennungsluft in Berührung
kommt. Diese Veränderung des Brennstoffs, nämlich eine Auftrennung
desselben in flüchtige Bestandteile, insbesondere Stickstoff, und Kohlenstoff, führt dazu, daß trotz
heißer Flamme der Anteil von NOx in den Abgasen gering bleibt.
Die Erfindung ist besonders bei der Verbrennung von Kohlenstaub wirkungs
voll, doch ist sie ebenso auch bei der Verbrennung von flüssigen oder gas
förmigen kohlenstoffhaltigen Brennstoffen einsetzbar, wenngleich die
dabei durch sie erzielbaren Vorteile wegen der von Haus aus günstigeren
Eigenschaften dieser Brennstoffe nicht so stark in Erscheinung treten,
wie bei der Verbrennung von Kohlenstaub.
Die Erfindung sieht vor, den fluidisierten Brennstoff in eine sauerstofffreie Heißgas
strömung einzuführen. Diese kann aus einem Inertgas bestehen, beispiels
weise aus N2, CO2 oder Wasserdampf oder einem Gemisch aus diesen,
auch kann das Gasgemisch reduzierende Bestandteile, wie CO oder H2
enthalten. Die Temperatur des Inertgases sollte wenigstens 800°C, bevor
zugt wenigstens 1000°C sein. In der Praxis bietet sich als Heißgas beson
ders das Verbrennungsabgas aus dem Verbrennungsvorgang an, wobei frei
lich davon ausgegangen wird, daß durch geeignete Steuerung der Luftzu
fuhrmenge dafür gesorgt ist, daß in den Abgasen kein freier Sauerstoff
mehr vorhanden ist.
Mit dem heißen Inertgas wird der staubförmige Brennstoff soweit aufge
heizt, daß der überwiegende Teil seiner flüchtigen Bestandteile abgeht.
Je umfangreicher die flüchtigen Bestandteile vom Brennstoff abgehen,
umso geringer ist der Anteil von NOx in den Verbrennungsabgasen. Bei
üblichen Kohlenstaubsorten ist eine hinreichende Abtrennung der flüchtigen
Bestandteile bei einer Aufheizung von etwa 600°C gegeben.
Da die Aufheizung in der Strömung erfolgt und somit der Verweilzeit
nach oben Grenzen gesetzt sind, andererseits Brennstaubkörner unterschied
licher Größe vorhanden sind, die je nach Größe unterschiedliche Aufheiz
zeiten benötigen, sollte die Aufheiztemperatur ausreichend hoch gewählt
werden, daß auch die grobkörnigen Bestandteile des Brennstoffs noch auf
eine Temperatur von 600°C kommen.
Nach Aufheizung des Brennstoffs in der inerten Atmosphäre und nach
Abspaltung des überwiegenden Anteils der flüchtigen Bestandteile, insbesondere Stickstoff,
wird der Brennstoff mit der Verbrennungsluft vermischt, wobei er wegen
seiner bereits erreichten Temperatur sofort zündet und eine kurze, kon
zentrierte und heiße Flamme ergibt.
Diese Flamme ist fast so heiß konzentriert wie eine Ölbrennerflamme
und kann auch in einem für Ölfeuerung ausgelegten Brennraum hinreichend
weit ausbrennen. Wegen ihrer hohen Temperatur ergibt sich dabei fast
die gleiche Wärmeübertragung wie bei einer Ölflamme. Trotzdem ist der
NOx-Anteil in den Abgasen dabei nur ein Bruchteil dessen bei einer Öl
flamme; er ist auch deutlich geringer als bei den Verfahren der eingangs
genannten Art.
Es wurde beispielsweise an einem Kessel, der mit Heizölfeuerung betrieben
wurde, ein NOx-Anteil zwischen 700 und 1400 mg/m3, entsprechend den
geltenden Vorschriften auf 6% O2 in den Abgasen bezogen, gemessen.
NOx-Anteile dieser Größenordnung werden im allgemeinen auch von üblichen
großen Kohlenstaubfeuerungsanlagen abgegeben. Nach Umstellung dieses
Kessels auf das erfindungsgemäße Verfahren wurde bei Verbrennung von
Kohlenstaub unter Beachtung derselben vorerwähnten Vorschriften ein
NOx-Anteil in den Abgasen von nur 280 bis 320 mg/m3 gemessen.
Der Brennstoff, beispielsweise Kohlenstaub muß zur Zuführung in den Brenner fluidisiert werden,
was in der Praxis nur mit Luft wirtschaftlich ist. Dementsprechend wird
zusammen mit dem Brennstoff auch etwas Luft in den Brenner dort eingeführt,
wo sie eigentlich unerwünscht ist. Diese Luftmenge ist jedoch im Ver
gleich zu der Verbrennungs-Gesamtluftmenge derart gering, daß vom Stand
punkt der gesamten Wärmebilanz die mit ihr verbrannte Brennstaubmenge
vernachlässigbar klein ist, so daß die Auswirkungen auf den Gesamt-NOx-An
teil der Verbrennungsabgase vernachlässigbar ist. Man sieht hieraus
jedenfalls, daß anzustreben ist, für die Förderung des Brennstaubs mög
lichst geringe Trägerluftmengen einzusetzen. Es ist zwar möglich, für die
Förderung des Brennstoffstaubs die Verbrennungsabgase heranzuziehen, doch
steht der dazu erforderliche Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis zu
dem erzielbaren Erfolg.
Für die Ausführung des Verfahrens ist es günstig, wenn der Brennstoff
der Heißgasströmung möglichst lang ausgesetzt ist, die Aufheizgeschwindig
keit mithin nicht allzu groß ist. Es ist daher günstig, wenn die Heißgas
strömung die Rückströmung einer möglichst langen, hohlen Flamme zylinder-
oder kegelmantelförmiger Gestalt ist. Der Durchmesser der Flamme sollte
klein im Verhältnis zur Länge der Rückströmung sein, andererseits muß
die Flammfront weit von der Rückströmung entfernt bleiben, damit der
Brennstaub völlig innerhalb der inerten Atmosphäre der Rückströmung ver
bleibt und vor Abschluß seiner Aufbereitung nicht mit der die Rückströ
mung umgebenden Flammfront in Berührung kommt.
Die Erfindung ist mit Hilfe einer Vorrichtung ausführbar, deren wesentliche
Merkmale aus der DE-OS 25 27 618 bekannt sind und die für den hier
vorliegenden Zweck in besonderer Weise angepaßt ist. Eine solche Vorrich
tung soll nachfolgend und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher er
läutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung, und
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 von rechts.
Die Vorrichtung nach Fig. 1, nachfolgend kurz Kohlenstaubbrenner genannt,
besteht aus einem Lufteintritt 1 für die Verbrennungsluft L1, einer
spiralförmigen Zuführungseinrichtung in Form einer Eintrittsspirale 2, die
der Verbrennungsluft einen genau bemessenen Drall erteilt, und einer
sich koaxial daran anschließenden Brennermuffel 3, die im vorliegenden
Fall divergent ist, aber auch zylindrisch sein kann. Im dargestellten Aus
führungsbeispiel schließt sich an die Brennermuffel 3 koaxial eine Be
schleunigungsdüse 4 an, die in manchen Fällen auch entfallen kann.
Der Eintrittsspirale 2 ist koaxial an der der Brennermuffel 3 gegenüberlie
genden Seite ein Kopfraum 5 angesetzt. Durch den Kopfraum 5 verläuft
konzentrisch eine Zuführeinrichtung für Kohlenstaub in Form eines Rohres
6. Auf das freie Ende des Zuführrohres 6 ist eine Umlenkhaube 14 aufge
setzt, die mit dem Rohr 6 einen ringförmigen Austritt 15 ausbildet und
die die von dem Rohr zugeführte Strömung aus Kohlenstaub K und Träger
luft L2 um 180° umlenkt. Die Länge des Zuführrohres 6 ist so bemessen,
daß der Austritt 15 maximal um eine Distanz außerhalb des von der
Brennermuffel 3 umschlossenen Raumes liegt, die einen halben Innen
durchmesser der Brennermuffel 3 an der Stelle ihres größten Durchmessers
entspricht.
In den Kopfraum 5 mündet ein Gasrohr 7, durch welches ein Zündgas G
zuführbar ist. Zu dessen Zündung ist eine Zündelektrode 8 im Kopfraum
5 angeordnet.
Von dem Lufteintritt 1 zweigt eine Kopfluftleitung 9 mit Kopfluftven
til 10 ab, die in den Kopfraum 5 mündet. Im Betrieb wird ein kleiner
Teil der Verbrennungsluft L1 dem Kopfraum 5 über diese Kopfluftlei
tung 9 und das Ventil 10 zugeleitet. Der Kopfraum 5 ist mit der Ein
trittsspirale 2 durch ein zentrales Einblasloch 11 verbunden, dessen Rand
vorzugsweise düsenartig zur Eintrittsspirale 2 hin ausgebördelt ist. Die
Brennermuffel 3 ist von einer Ausmauerung 12 umgeben. Die Beobachtung
des Zündvorganges wird durch ein Schauglas 13 ermöglicht.
Das Zuführrohr 6 und die Umlenkhaube 14 sind, ebenso wie die Teile der
Brennermuffel 3 und der Beschleunigungsdüse 4 vorzugsweise aus üblichem,
hitzebeständigem Chromnickelstahl gefertigt.
Es sei betont, daß an Stelle einer Eintrittsspirale 2 als Zuführeinrichtung
auch ein aerodynamisch gleichwertiges radiales Schaufelgitter eingesetzt
werden kann.
Die Betriebsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Zur Inbetriebsetzung der Vorrichtung wird zunächst Verbrennungsluft L1 in die Vorrichtung eingeleitet. Sie erhält in der Eintrittsspirale 2 in bekannter Weise einen Drall, wobei sich im Zentrum der Eintrittsspirale ein starker Unterdruck einstellt. Infolge des Dralles bewegt sich die Ver brennungsluft in einer schraubenartigen Bewegung mit etwa 45° Strö mungswinkel zur Mantellinie der Brennermuffel 3 zu dem der Eintritts spirale 2 gegenüberliegenden Ende der Brennermuffel. Verursacht durch den erwähnten Unterdruck im Zentrum der Eintrittsspirale 2 kehrt hier etwa die Hälfte der Verbrennungsluft radial zur Achse hin um und strömt entlang dem Zuführrohr 6 bis zur Eintrittsspirale 2 zurück. Hier spreizt sich die Rückströmung radial auseinander und vereinigt sich mit dem neu eintretenden Verbrennungsluftstrom L1, um mit diesem zusammen wieder dem der Eintrittsspirale 2 gegenüberliegenden Ende der Brennermuffel 3 zuzuströmen. Der Durchsatzströmung wird daher eine intensive Rezirkula tionsströmung überlagert, so daß auf diese Weise eine besonders intensive Durchmischung der beiden Strömungen erfolgt, die den Verbrennungsvor gang fördert.
Zur Inbetriebsetzung der Vorrichtung wird zunächst Verbrennungsluft L1 in die Vorrichtung eingeleitet. Sie erhält in der Eintrittsspirale 2 in bekannter Weise einen Drall, wobei sich im Zentrum der Eintrittsspirale ein starker Unterdruck einstellt. Infolge des Dralles bewegt sich die Ver brennungsluft in einer schraubenartigen Bewegung mit etwa 45° Strö mungswinkel zur Mantellinie der Brennermuffel 3 zu dem der Eintritts spirale 2 gegenüberliegenden Ende der Brennermuffel. Verursacht durch den erwähnten Unterdruck im Zentrum der Eintrittsspirale 2 kehrt hier etwa die Hälfte der Verbrennungsluft radial zur Achse hin um und strömt entlang dem Zuführrohr 6 bis zur Eintrittsspirale 2 zurück. Hier spreizt sich die Rückströmung radial auseinander und vereinigt sich mit dem neu eintretenden Verbrennungsluftstrom L1, um mit diesem zusammen wieder dem der Eintrittsspirale 2 gegenüberliegenden Ende der Brennermuffel 3 zuzuströmen. Der Durchsatzströmung wird daher eine intensive Rezirkula tionsströmung überlagert, so daß auf diese Weise eine besonders intensive Durchmischung der beiden Strömungen erfolgt, die den Verbrennungsvor gang fördert.
Der nicht rezirkulierte Anteil der Strömung verläßt die Brennermuffel 3
im dargestellten Beispiel durch die Beschleunigungsdüse 4, die an das
Ende der Brennermuffel 3 angesetzt ist. Zwischen dem durch die Düse 4
abströmenden Strömungsanteil und der Rückströmung bildet sich im Be
reich des Endes des Zuführrohres 6 ein Stau, der im Betrieb von außen
her deutlich erkennbar ist. Die Zuführung des Brennstoffs erfolgt an
einem Punkt, der in Bezug auf die Rückströmung stromabwärts des Stau
punktes gelegen ist.
Über das Gasrohr 7 wird jetzt ein zündbares Gas G zugeführt und durch
einen Funken der Zündelektrode 8 gezündet. In bekannter Weise wird die
Geschwindigkeit des Zündgases G so eingestellt, daß sich ähnlich wie bei
einem Bunsenbrenner eine Flamme bildet, die am Austrittsquerschnitt
des Gasrohres 7 ansetzt und durch das Einblasloch 11 in die Brennermuffel
3 hineinreicht. Danach wird mittels Trägerluft L2 der Kohlenstaub K
durch das Zuführrohr eingeblasen. Der Kohlenstaub zündet an der vor
erwähnten Zündgasflamme. Durch seinen Impuls wird er ins Innere der
Brennermuffel 3 hineingetragen und dort durch den vorbeschriebenen
Strömungsmechanismus mit der Verbrennungsluft L1 durchmischt. Der
Zündgasstrom G kann nun abgestellt werden. In der Brennermuffel 3
bildet sich eine rohrförmige Flamme F, die die Brennermuffel 3 und die
Beschleunigungsdüse 4 bis auf eine wandnahe Kaltluftzone Z ausfüllt. Die
Kontur dieser Flamme F ist in Fig. 1 näherungsweise gestrichelt einge
zeichnet. Infolge der Dichteschichtung zwischen der kalten Verbrennungs
luft und der heißen Flammzone hat die Flamme F eine sehr glatte Ober
fläche und bleibt sauber von den Wänden der Brennermuffel 3 und Be
schleunigungsdüse 4 getrennt. Infolgedessen bleiben die Wände von Bren
nermuffel 3 und Beschleunigungsdüse 4 relativ kühl. Ihre Temperatur
stellt sich als Gleichgewicht zwischen Flammstrahlung und Wärmeabfuhr
der schnell strömenden Verbrennungsluft in der Kaltluftzone Z ein.
Wo es auf eine Strahlwirkung der Flamme nicht ankommt, kann die Be
schleunigungsdüse 4 entfallen.
Der in die Rückströmung entlang der Achse der Brennermuffel 3 in Rich
tung auf die Eintrittsspirale 2 eingeblasene Kohlenstaub wird durch die
ihn tragende Gasströmung aufgeheizt und unterliegt während des Weges
entlang der Achse der Brennermuffel 3 außerdem der Einstrahlung der
ihn umgebenden Flamme F und wird dadurch soweit erhitzt, daß er flüch
tige Bestandteile abspaltet, so daß schließlich weitgehend nur diese flüch
tigen Bestandteile und Kohlenstoff mit der Verbrennungsluft in Berührung
kommen können. Die so entstandenen Brennstoffbestandteile sind schließ
lich soweit erhitzt, daß sie selbst bei kleinen Brennerabmessungen mit
Sicherheit zünden, sobald sie mit der Verbrennungsluft L1 in der Nähe
der Eintrittsspirale 2 in Berührung gelangen.
Wenn das Zuführrohr 6 durch eine übliche Öllanze mit einer Zerstäuber
düse ersetzt wird, wobei die Düse sich im Kopfraum befindet, arbeitet
der Brenner einwandfrei als Ölbrenner. Insbesondere ist er in der vorlie
genden Form als Brenner für Heizöl geeignet. Spritzwinkel und Durch
schlagsweite des Ölstrahls sind dabei so zu wählen, daß das Öl in die An
fangszone der Rückströmung gelangt. Für die Zerstäubung von Heizöl
haben sich Öldrucke zwischen 1500 und 2500 kPa als besonders geeignet
erwiesen. Ferner ist Zerstäubung des Heizöls mit Druckluft oder Dampf
möglich, sofern etwa gleiche Spritzwinkel eingehalten werden.
Der erforderliche Vordruck der Verbrennungsluft ergibt sich aus dem
Druckverlust der Verbrennungsluft beim Durchströmen des Kohlenstaub
brenners gemäß Fig. 1 zuzüglich des Druckverlustes beispielsweise beim
Durchströmen eines nachgeschalteten Kessels, der Leitungen, der Rauch
gasentstaubung usw. Für kleine Brenner (Wärmeleistungen von 150 bis
200 kW) erweisen sich Druckverluste beim Durchströmen des Kohlenstaub
brenners nach Fig. 1 von 250 bis 300 Pa als ausreichend. Mit steigender
Brennergröße wird der erforderliche Druckverlust in bekannter Weise
größer. Bei einer Feuerungsleistung von 1200 kW ist der erforderliche
Mindestdruckverlust ca. 600 bis 800 Pa.
Für die Gestaltung des Kohlenstaubbrenners nach Fig. 1 ist es wesentlich,
eine straffe und kontrollierte Strömungsführung zu erhalten, die eine
lange und kräftige Rückströmung entlang der Achse der Brennermuffel 3
liefert. Als günstige Werte für eine Vorrichtung, die 230 bis 300 kW
Wärmeleistung einem Druckverlust von 1 kPa der Verbrennungsluft beim
Durchströmen der Vorrichtung liefert, ergaben sich folgende Abmes
sungen:
- - Spiralwinkel der Eintrittsspirale 2 gegen die Umfangsrichtung: α = 7-11°;
- - axiale Breite der Eintrittsspirale 2: b = 85 mm;
- - Eintrittsdurchmesser der Eintrittsspirale 2 in die Brennermuffel 3: d = 145 mm
- - axiale Länge der Brennermuffel 3: L = 560 mm;
- - größter Durchmesser der Brennermuffel 3: D = 290 mm;
- - freier Querschnitt des Einblasloches 11: f = 1000 bis 1200 mm2;
- - maximaler Innendurchmesser des Zuführrohrs 6: dr = 60 mm;
- - maximale axiale Distanz des Brennstoffaustritts 15 in Bezug auf den Muffeleintritt: I = 700 mm.
Eine solche Vorrichtung liefert eine Flammform wie in Fig. 1 dargestellt.
Die Flammoberfläche ist glatt, und der Staupunkt ist deutlich sichtbar.
Die Dicke der Kaltluftzone Z zwischen der Flammoberfläche und der
Wand der Brennermuffel 3 beträgt im Mittel etwa 15 mm. Bei abgenom
mener Beschleunigungsdüse 4 kann man durch die Kaltluftzone Z hindurch
von außen bis auf den Boden der Eintrittsspirale 2 hindurchsehen und
letzteren deutlich erkennen. Diese besondere Strömungs- und Flamm
führung ergibt günstige Voraussetzungen für die Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens.
Die Abmessungen lassen sich geringfügig verändern, wodurch man den
Druckverlust und die Dicke der Kaltluftzone Z entsprechend verändern
kann. Eine Verkleinerung des Eintrittsdurchmessers d oder Spiralbreite b
verstärkt den Drall der Verbrennungsluft und damit ihren Unterdruck
sowie den Impuls der Rückströmung entlang der Achse der Brennermuffel
3. Entsprechend wird die Dicke der Kaltluftzone Z geringer. Versuche
zeigten, daß der Verkleinerungsfaktor des Eintrittsdurchmessers d oder
der Spiralbreite b (oder das Produkt der Verkleinerungsfaktoren beider
Größen) bis zu etwa 1,6 gehen kann. Eine Vergrößerung des Eintritts
durchmessers d und der Spiralbreite b um insgesamt einen Faktor von
1,3 ist möglich. Allerdings wird die Dicke der Kaltluftzone Z und damit
diejenige Luftmenge, die der Verbrennung nicht mehr frühzeitig genug
beigemischt wird, dann größer. Außerdem wird die Rückströmung ent
lang der Achse der Brennermuffel 3 dann so schwach, daß die Flammsta
bilisierung merklich nachläßt.
Eine Variation des Spiralwinkels α hat in dem angegebenen Bereich keinen
meßbaren Effekt, was landläufigen Vorstellungen widerspricht. Lediglich
die Druckverluste werden mit größer werdendem Spiralwinkel etwas schwä
cher. Bei Überschreiten eines Spiralwinkels von etwa 200, was beispiels
weise durch schwenkbare radiale Schaufeln erreicht werden kann, schlägt
das ganze Strömungsbild hörbar um. Aus dem hochfrequenten, etwas
zischenden Flammgeräusch wird ein niederfrequentes, dumpfes Bullern.
Die Flamme ist nicht mehr straff und diszipliniert, sondern besteht -
obwohl noch eine kräftige Rückströmung feststellbar ist - aus undefi
nierten, ringähnlichen Wirbelformationen. Flammstabilität und Ausbrand
sind schlecht, und der Druckverlust des Systems geht auf einen Bruchteil
der Originalwerte zurück. Bei Verkleinern des Spiralwinkels α unter den
genannten Grenzwert tritt deutlich sicht- und hörbar der umgekehrte Um
schlag wieder ein.
Da das Strömungsbild in Vorrichtungen nach Fig. 1 nicht von der Reynolds-Zahl
abhängt, ist es sehr einfach, durch storchschnabelartiges Vergrößern
oder Verkleinern der Vorrichtung diese für jeweils andere Leistungen aus
zulegen. Die Umrechnungsgleichung ist einfach, da die Durchsätze genau
den Querschnitten, d. h. dem Quadrat der Abmessungen proportional sind.
Entsprechend sind bei anderen Druckverlusten bei ansonsten gleicher
Wärmeleistung die Abmessungen mit Ausnahme des Drallwinkels umgekehrt
proportional der vierten Wurzel aus dem Änderungsverhältnis verändert zu
wählen.
Claims (6)
1. Verfahren zur NOx-armen Verbrennung von staubförmigen, fluidisierten
kohlenstoffhaltigen Brennstoffen, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - Eintragen des fluidisierten Brennstoffs in eine Strömung sauerstofffreier Gase, deren Temperatur wenigstens 800°C beträgt,
- - Aufheizen des Brennstoffs in der sauerstofffreien Gasströmung soweit, daß der überwiegende Teil seiner flüchtigen Bestandteile, insbesondere Stickstoff, abgeht, bzw. sich der Brennstoff in flüchtige Bestandteile, insbesondere Stickstoff, und Kohlenstoff trennt, und
- - anschließendes Durchmischen der Brennstoffbestandteile mit Verbrennungsluft und Verbrennen des Brennstoffs.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißgas
strömung reduzierend ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heißgasströmung eine Temperatur von wenigstens 1000°C hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heißgasströmung aus den Verbrennungsabgasen gewonnen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Heißgasströmung die Rückströmung einer Flamme ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine dreh
symmetrische Flamme ausgebildet wird, deren Länge ein Mehrfaches ihres
mittleren Durchmessers beträgt und in der eine Rückströmung aus heißem
Verbrennungsabgas vorhanden ist, deren Länge ein Mehrfaches des mittleren
Flammdurchmessers beträgt, und daß der zu verbrennende Brennstoff am
Beginn der Rückströmung in dieselbe eingegeben wird und erst am Ende
der Rückströmung mit der Verbrennungsluft in Berührung gebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853507448 DE3507448A1 (de) | 1985-03-02 | 1985-03-02 | Verfahren und vorrichtung zur no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts)-armen verbrennung von fluidischen, kohlenstoffhaltigen brennstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853507448 DE3507448A1 (de) | 1985-03-02 | 1985-03-02 | Verfahren und vorrichtung zur no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts)-armen verbrennung von fluidischen, kohlenstoffhaltigen brennstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3507448A1 DE3507448A1 (de) | 1986-09-04 |
DE3507448C2 true DE3507448C2 (de) | 1992-09-03 |
Family
ID=6264036
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853507448 Granted DE3507448A1 (de) | 1985-03-02 | 1985-03-02 | Verfahren und vorrichtung zur no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts)-armen verbrennung von fluidischen, kohlenstoffhaltigen brennstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3507448A1 (de) |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2301865A1 (de) * | 1973-01-15 | 1974-07-18 | Robert Von Dipl Ing Linde | Brennkraftmaschine mit aeusserer verbrennung |
DE2527618C2 (de) * | 1975-06-20 | 1985-09-26 | Fritz Dr.-Ing. 8026 Ebenhausen Schoppe | Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Kohlenstaub |
DE2716973C2 (de) * | 1977-04-16 | 1978-10-19 | L. & C. Steinmueller Gmbh, 5270 Gummersbach | Verfahren zur Verminderung des NOx - Auswurfes aus mit Kohlenstaub betriebenen Dampferzeugern mit Trockenfeuerung |
DE2944153C2 (de) * | 1979-11-02 | 1983-04-14 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur Verminderung der NO↓x↓ - und/oder SO↓2↓-Emmission bei der Verbrennung von Brennstoffen |
-
1985
- 1985-03-02 DE DE19853507448 patent/DE3507448A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3507448A1 (de) | 1986-09-04 |
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