-
Beschreibung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sicherheitsschrank für zur
ständigen Handhabung bereitliegende Bargeldbestände oder Wertsachen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
-
Derartige Sicherheits- oder Panzerschränke bieten eine ausreichende
Sicherheit gegen Einbruchdiebstähle, wenn sie kräftig genug gebaut sind. Allerdings
sind sie dann nahezu unbrauchbar, wenn Bargeldbestände oder Wertsachen zur ständigen
Handhabung bereitliegen müssen, wie dies in Banken, Wechselstuben, Juweliergeschäften
etc. ständig vorkommt In diesen Fällen behilft man sich daher häufig mit mehr oder
weniger gut abschließbaren oder gesicherten Geldkassetten, Vitrinen etc. Der entscheidende
Nachteil bei solchen Lösungen ist jedoch der, daß bei einem Überfall dem Personal
keine Zeit bleibt, die genannten Behältnisse abzuschließen, sofern sie gerade offen
waren. Darüber hinaus kann das Personal durch geeignete Drohungen dazu veranlaßt
werden, selbst abgeschlossene Kassen, Geldschränke oder Vitrinen wieder zu öffnen,
um dem Räuber den Zutritt zu den Bargeldbeständen oder Wertsachen zu ermöglichen.
In der Regel sind zwar die durch solche Überfälle bedrohten Örtlichkeiten durch
eine geeignete Alarmanlage mit der Polizei etc. verbunden, wobei das Personal im
Notfall meistens auch noch Zeit hat, diesen Alarm gegebenenfalls sogar unbemerkt
auszulösen, doch dauert es naturgemäß einige Zeit, bis die Polizei oder die Wachmannschaft
eintreffen; diese Zeit wird bisher von den Räubern benutzt, um den Raub so weit
wie möglich zu vollenden.
-
Hiernach ist es die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe,
einen Sicherheits- oder Panzerschrank derart weiter zu bilden, daß die Bargeldbestände
oder Wertsachen aufgrund der Auslösung des Alarmes derart gesichert werden, daß
die Räuber auch durch eine Bedrohung des Personals nicht zu ihrem Ziel kommen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Merkmalskombination
gemäß Anspruch 1 gelöst. Da der im Schrank angeordnete bewegliche Sicherheitsbehälter
aufgrund des Alarmsignales in einen Sicherheitsschacht im Schrank bewegt und dort
verriegelt wird, so daß er nicht einmal vom Personal zurückgeholt werden kann, welches
möglicherweie vom Räuber bedroht wird, gelingt es auf einfache und wirksame Weise,
die Bargeldbestände und Wertsachen vor einem bewaffneten Überfall zu schützen. In
der einfachsten Ausführungsform dieser Erfindung fällt der vertikal verschiebliche
innere Sicherheitsbehälter aufgrund des Alarmsignales in den unteren Sicherheitsschacht
des Panzerschrankes, wo der Behälter mechanisch verriegelt wird, so daß er nicht
wieder hochgezogen werden kann. Eine Entriegelung ist nur mit Hilfe eines besonderen
Schlüssels möglich, der auf gar keinen Fall in der Nähe des Sicherheitsschrankens
aufbewahrt werden darf. Vorzugsweise sollte man diesen Schlüssel bei der nächsten
Polizeiwache deponieren.
-
Zwei Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden im nachfolgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Darin zeigt Fig. 1 den erfindungsgemäßen
Sicherheitsschrank in einer Einbausituation in einem Ladentisch oder einem Banktresen
etc.; Fig. 2 den Sicherheitsschrank unmittelbar nach Auslösen eines Alarms aufgrund
eines Überfalls etc, d.h. der innere Sicherheitsbehälter bewegt sich gerade nach
unten
in den für einen Räuber nicht mehr zugänglichen Sicherheitsschacht
im unteren Teil des Schrankes; Fig. 3 in vereinfachter Darstellung die Konstruktionsprinzipien
dieses Sicherheitsschrankens mit dem darin senkrecht verfahrbaren Sicherheitsbehälter;
letzterer befindet sich in der oberen Betriebsstellung; Fig. 4 den gleichen Sicherheitsschrank
wie in Fig. 3, wobei jedoch der innere Sicherheitsbehälter in der abgesenkten, für
einen Räuber nicht mehr zugänglichen Sicherheitsstellung gezeigt ist; und Fig. 5
in ähnlicher Darstellung wie Fig. 3 bzw. Fig. 4 eine etwas andere Ausführungsform
des Sicherheitsschrankes, bei dem der innere Sicherheitsbehälter im Sicherheitsschacht
auf zwei verschiedene Niveaus unterschiedlicher Sicherheitsstufen absenkbar ist.
-
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der Sicherheitsschrank an der für
den Benutzer zugänglichen Frontseite mit einer abschließbaren Schranktür versehen
ist, die in der oberen Hälfte des Sicherheitsschrankes einen normalen Zugang zu
dem in der oberen Hälfte des Schrankes angeordneten Sicherheits- oder Geldbehälter
erlaubt.
-
Die untere Hälfte der Zugangsseite dieses Schrankes ist dauerhaft
mit dem ansonsten allseitig geschlossenen Schrank verbunden, d.h. daß unterhalb
des inneren Sicherheitsbehälters in seiner normalen oberen Betriebsstellung ein
Schacht vorgesehen ist, in den der Sicherheitsbehälter bei Auslösung eines Alarms
wegen eines Überfalls etc. hinabfällt, wonach er dann nicht mehr zugänglich ist
- auch nicht für das in dem Ladenlokal oder der Bank etc. beschäftigte Personal.
Es versteht sich hierbei von selbst, daß der Schrank auch an seiner Unterseite fest
verschlossen und eventuell sogar fest mit dem Gebäude verbunden ist.
-
In Fig. 2 ist eine Situation unmittelbar nach Auslösen eines Alarms
dargestellt. Der innere Sicherheitsbehälter mit dem Bargeld oder den Wertsachen
befindet sich gerade auf dem Weg nach unten in den Sicherheitsschacht in dem unteren
Teil des Schrankes, wo er sich dann selbst verriegelt, so daß er ohne besondere
Maßnahmen nicht mehr nach oben in die allgemein zugängliche Position bewegt werden
kann. In der abgesenkten, verriegelten Stellung schließt die obere Deckfläche des
inneren Behälters den Schacht nach oben hin dicht passend ab, so daß auch bei offener
Zugangstüre 10 kein Zugriff in den Sicherheitsbehälter möglich ist. Es sei in diesem
Zusammenhang angemerkt, daß das Herabfallen des inneren Sicherheitsbehälters innerhalb
von Bruchteilen von Sekunden nach Auslösen des Alarmes vor sich geht, so daß die
im Sicherheitsschrank enthaltenen Bargeldbestände oder die Wertsachen schnellstmöglich
vor dem Zugriff eines Räubers oder Erpressers gesichert sind.
-
Fig. 3 zeigt die grundsätzlichen Konstruktionsprinzipien dieses Sicherheitsschrankens,
wobei auf der Hand liegt, daß ein Fachmann auf diesem Gebiet ohne weiteres andere,
gleichwirkende Konstruktionselemente an die Stelle der hier nur als Beispiel beschriebenen
konstruktiven Details dieses Ausführungsbeispieles setzen kann. Insbesondere sollen
die den prinzipiellen Darstellungen entnehmbaren Maße nicht beschränkend sein.
-
In Fig. 3 deutet das Bezugszeichen 1 auf die vordere Öffnung in dem
Sicherheitsschrank hin, die durch die entsprechend ausgebildete Tür 10 verschließbar
ist. Unmittelbar hinter der Zugangsöffnung f befindet sich der vertikal verfahrbare
Sicherheitsbehälter 2, der beispielsweise von senkrecht angeordneten Führungsschienen
3 an der linken und rechten Seitenwand des Sicherheitsschrankes vertikal verfahrbar
geführt ist. Der Sicher-
heitsbehälter wird dadurch in der oberen Betriebsstellung
gehalten, daß er einen Riegel 4 aufweist, der sich in einer "Zuhaltung" abstützt,
die von einem Elektromagneten oder Relais 5 horizontal verschieblich ist, wenn ein
Alarm ausgelöst wird, da der Elektromagnet mit dem elektrischen Alarmsystem verbunden
ist, welches von dem Personal des Ladenlokals bzw. der Bank auszulösen ist. Daraufhin
fällt der Sicherheitsbehälter 2 durch die Führungsschienen 3 geführt nach unten
in Richtung auf die Dämpfungsfedern 8 und ein weiterer feststehender Riegel 6 am
Behälter trifft dann während der Abwärtsbewegung auf die Schrägfläche eines weiteren,
von Federn einwärts vorgespannten Riegels 11, der Teil eines besonderen Sicherungsschlosses
7 ist. Der Sicherheitsbehälter 2 wird dadurch infolge des Zusammenwirkens des feststehenden
Riegels 6 am Sicherheitsbehälter 2 und des verschieblichen Riegels 11 des Sicherungsschlosses
7 in der unteren, in Fig. 4 gezeigten Stellung verriegelt, so daß das im Sicherheitsbehälter
2 vorhandene Bargeld bzw. die darin aufbewahrten Wertsachen für einen Räuber oder
Erpresser nicht mehr zugänglich sind, auch wenn die Tür 10 dieses Sicherheitsschrankes
aufgrund eines Überfalles nicht mehr geschlossen werden kann.
-
Es ist klar, daß der Schlüssel des Sieherungssehlosses 7 nicht in
den Geschäftsräumen der Bank bzw. des Ladenlokals aufbewahrt werden darf. Zweckmäßigerweise
wird ein solcher Schlüssel in einer örtlich getrennten Sicherheitszentrale oder
sogar beim nächsten Polizeirevier aufbewahrt. Dies bedeutet, daß der in die Sicherheitsstellung
im unteren Teil des Sicherheitsschrankes abgesenkte Behälter 2 erst dann wieder
in seine obere Betriebsstellung angehoben werden kann, wenn der Schlüssel zu dem
Sicherungsschloß 7 herbeigeschafft worden ist.
-
Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform des Sicherheitsschrankes zeigt
den Sicherheitsbehälter in einer abgesenkten Stellung, die derjenigen der Fig. 4
entspricht.
-
Allerdings ist der Sicherheitsschacht nach unten weiter verlängert
und der Sicherheitsbehälter ruht auf einem Riegel eines weiteren Elektromagneten,
der nicht nur mit dem Alarmsystem, sondern auch mit dem Sicherheitsschloß 7 elektrisch
verbunden ist. Diese Ausführungsform weist den besonderen Sicherheits-Aspekt auf,
daß, wenn versucht wird, das Sicherheitsschloß 7 zu zerstören, um den Sicherheitsbehälter
doch noch in die obere Zugangsstellung zu bewegen, der zusätzliche Elektromagnet
ausgelöst wird und der Sicherheitsbehälter dann in den untersten Teil des Sicherheitsschachtes
herabfällt, aus dem er dann nur noch durch eine mechanische Zerstörung des Sicherheitsschrankes
entfernt werden kann.
-
Es liegt auf der Hand, daß die Prinzipien dieser Erfindung nicht
nur auf einen Schrank ähnlich einem Geldschrank Verwendung finden können. Es ist
durchaus möglich, den verschieblichen Behälter und den Sicherheitsschacht fest in
einem Gebäude einzubauen, so daß beide Teil des Gebäudes sind und auch ein Abtransport
der ganzen Anordnung nicht möglich ist.
-
Der Sicherheitsschrank kann in Banken, Postämtern, Geschäften und
anderen Einrichtungen Verwendung finden, wo mit Bargeld und/oder Wertsachen hantiert
werden muß. Seine Handhabung ist sehr einfach und die Herstellungskosten sind niedrig.
Dennoch bietet er vollständige Sicherheit gegen Überfälle beim Hantieren mit Geld
oder Wertsachen. Außerdem bietet er auch eine ausreichende Sicherheit gegen Einbruchdiebstähle,
da der Sicherheitsschrank wie ein Geldschrank besonders
gepanzert
ist.
-
Die obige Beschreibung und die beigefügten Zeichnungen beruhen auf
einem tatsächlich existierenden Ausführungsbeispiel dieser Erfindung. Es ist möglich,
weitere. in der vorliegenden Beschreibung nicht erwähnte Verbesserungen an diesem
Sicherheitsschrank vorzunehmen. So kann beispielsweise vorgesehen werden, daß der
Sicherheitsbehälter sich nicht im freien Fall nach unten bewegt, sondern es kann
ein geeignetes hydraulisches System vorgesehen werden, welches die Abwärtsbewegung
schnell und mit ausreichender Kraft durchführt. Durch geeignete Maßnahmen kann die
Abwärtsbewegung des Sicherheitsbehälters schnell und lautlos vor sich gehen.
-
Es ist klar, daß der Schrank selbst wie ein herkömmlicher Geldschrank
(Safe) ausgebildet sein sollte, um üblicher Gewalteinwirkung ohne weiteres zu widerstehen.
-
- Leereite -