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Die Erfindung betrifft ein feuchtigkeitsempfindliches Ma-
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terial, das einen vernetzten Polymerfilm aufweist, der eine Veränderung
der Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre durch eine Veränderung in der Dielektrizitätskonstante
des vernetzten Polymerfilms registriert bzw. anzeigt.
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Als feuchtigkeitsempfindliches Material, bei dem sich der elektrische
Widerstand oder die elektrische Kapazität verändert in Abhängigkeit von der Änderung
der Feuchtigkeit oder des Wasserdampfes in der Atmosphäre, ist zum Beispiel ein
feuchtigkeitsempfindliches Material aus einem gesinterten Metalloxidkörper, z.B.
aus Eisenoxid (Fe203 oder Fe3O4), Zinnoxid (SnO2) usw., oder aus einem Metalloxidfilm
bekannt. Desweiteren ist auch ein feuchtigkeitsempfindliches Material bekannt, das
einen hydrophilen Polymerfilm oder einen Polyelektrolyten enthält. Desweiteren ist
ein feuchtigkeitsempfindliches Material bekannt, das ein Elektrolytsalz, z.B. Lithiumchlorid
(LiCl) enthält, oder das einen hygroskopischen Harzfilm oder Polymerfilm enthält,
in dem leitfähige Teilchen oder Fasern, z.B. aus Kohlenstoff, dispergiert sind.
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Während ein Feuchtigkeitsanzeiger, enthaltend einen Metalloxidfilm
oder einen hydrophilen Polymerfilm, im allgemeinen einen breiten Feuchtigkeits-Empfindlichkeitsbereich
aufweist, ändert sich sein Widerstand exponentiell in Reaktion zur relativen Feuchtigkeit
in der Atmosphäre. Ein Feuchtigkeitsanzeiger, enthaltend ein Metalloxid, besitzt
einen sehr guten Wärmewiderstand und reagiert sehr schnell, weist dafür aber einen
hohen Temperaturwiderstandskoeffizienten auf. Insbesondere Feuchtigkeitsanzeiger
mit einem gesinterten Körper aus Metalloxiden sind unterlegen in Wiedergabe und/oder
Austauschbarkeit der Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik, da die Feuchtigkeits-Empfindlichkeits-
charakteristik
abhängt in einem großen Ausmaß von den Bestandteilen des Anzeigers. Ein Feuchtigkeitsanzeiger
mit einem Elektrolytsalz, z.3. aus Lithiumchlorid, zeigt nur die Feuchtigkeit in
einem engen Bereich an, und wenn der Anzeiger über einen längeren Zeitraum in hoher
Luftfeuchtigkeit aufbewahrt wird, wird das Elektrolytsalz darin eluiert oder verdünnt,
was zu einer Beeinträchtigung der Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik des
Anzeigers führt und deshalb nicht benutzt werden kann für die Bestimmung hoher Feuchtigkeit.
Ein Feuchtigkeitsanzeiger mit einem hygroskopischen Harz oder einem ähnlichen Material,
in das leitfähige Partikel oder Fasern dispergiert sind, kann die Feuchtigkeit in
einem weiten Bereich nicht anzeigen, weil er eine steile Veränderung seines Widerstandes
in hoher Luftfeuchtigkeit zeigt, während er nicht empfindlich gegenüber geringer
Luftfeuchtigkeit ist. Auch ein Feuchtigkeitsanzeiger mit einem hydrophilen Polymerfilm
oder einem Polyelektrolytfilm ist unzureichend hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit
gegenüber Luftfeuchtigkeit undWasser und hinsichtlich der Lebensdauer, während er
vorteilhaft ist dahingehend, daß er einen weiten Feuchtigkeits-Empfindlichkeitsbereich
anzeigt, eine schnelle Feuchtigkeits-Empfindlichkeitsanzeige zeigt, einfach aufgebaut
ist und leicht mit geringen Kosten hergestellt werden kann.
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Das erfindungsgemäße feuchtigkeitsempfindliche Material, das die Nachteile
des Standes der Technik überwindet, ist herstellbar durch Vernetzung von Celluloseacetat
mit wenigstens einer Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe der Verbindungen, enthaltend
zwei oder mehrere Isocyanatgruppen, enthaltend zwei oder mehrere Epoxygruppen, zwei
oder mehrere Carboxylgruppen bonsäuren.
; und Säureanhydriden der Car-
Der Acetylanteil in dem Celluloseacetat
liegt vorzugsweise im Bereich von 4c bis 6c %.
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Durch die Erfindung wird (1) ein neues und nützliches feuchtigkeitsempfindliches
Material zur Verfügung gestellt, wobei die Impedanz des Feuchtigkeitsanzeigers im
wesentlichen wiedergegeben ist durch eine Funktion erster Ordnung der relativen
Luftfeuchtigkeit im Bereich von 0 bis loo %, d.h. daß eine lineare Relation besteht
zwischen der Impedanz und der relativen Luftfeuchtigkeit, so daß ein billiger Feuchtigkeitsanzeiger
mit einem vereinfachten Signal-Verarbeitungsnetz zur Verfügung gestellt wird; (2)
ein feuchtigkeitsempfindliches Material zur Verwendung in einem Feuchtigkeitsanzeiger
zur Verfügung gestellt, das eine sehr stabile Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik
und eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen Wasser, selbst bei hoher Luftfeuchtigkeit
aufweist; (3) ein feuchtigkeitsempfindliches Material zur Verfügung gestellt wird
mit einer sehr guten Widerstandsfähigkeit gegenüber organischen Chemikalien, z.B.
tierischen Ölen, Pflanzenölen, Mineralölen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen, aromatischen
Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, äthern, Estern, Ketonen usw.; (4) ein feuchtigkeitsempfindliches
Material zur Verfügung gestellt wird für einen Feuchtigkeitsanzeiger oder -fühler
mit einer fein gedruckten Schaltung, die hergestellt werden kann durch Photolithographie
ohne Beeinträchtigung der Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik; (5) durch
die Erfindung wird weiterhin ein feuchtigkeitsempfindliches Material zur Verfügung
gestellt für ein Feuchtigkeitsmeßgerät mit einer schmalen Hysteresis der Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharateristikkurve,
und (6) für einen Feuchtigkeitsanzeiger, der sehr gut bzw. sehr schnell reagiert,
und (7) ein Feuchtigkeits-Empfindlichkeitsmaterial zur Verfügung gestellt, bei dem
der feuchtigkeitsempfindliche Film leicht gebildet
werden kann für
jede Einheit der Schaltebene. Durch die Erfindung wird weiterhin (8) ein feuchtigkeitsempfindliches
Material zur Verfügung gestellt für einen Feuchtigkeitsanzeiger, der gleichmäßig
in der Qualität ist, weil die Zahl der Feuchtigkeitsfühler, die gebildet werden
für eine Schaltebene, erhöht werden kann aufgrund der Verkleinerung der Größe des
feuchtigkeitsempfindlichen Films.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Zeichnungen näher erläutert,
wobei die Fig. 1 ein Schema eines Feuchtigkeitsanzeigers zeigt, der hergestellt
worden ist für die Auswertung bzw. Messung der Beziehung zwischen der Impedanz und
der relativen Feuchtigkeitscbarakteristik unter Verwendung des erfindungsgemäßen
feuchtigkeitsempfindlichen Materials, und die Fig. 2 eine graphische Darstellung
der Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik des Feuchtigkeitsanzeigers gemäß
Fig. 1 zeigt.
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Fig. 1 zeigt ein Schema des Feuchtigkeitsanzeigers für die Auswertung
der elektrischen Charakteristik des feuchtigkeitsempfindlichen Materials gemäß der
Erfindung. Der Feuchtigkeitsanzeiger wird hergestellt nach folgendem Verfahren:
Auf das Substrat 1 aus einem Isoliermaterial, z.B. Glas oder Aluminiumoxid, oder
einem Halbleiter, z.B. aus Siliciumgummi wird ein einschichtiger leitfähiger Metallfilm,
z.B. aus Gold oder Platin, oder ein zweischichtiger leitfähiger Metallfilm, z.B.
aus Gold und Titan oder Chrom, mittels der Vakuumaufdampftechnik oder durch die
Spnihmethode aufgebracht, um eine Bodenelektrode 2 zu bilden. Als Substrat 1 kann
auch eine Metalltafel verwendet werden, die als Bodenelektrode dient. Auf der Bodenelektrode
2 wird dann ein
feuchtigkeitsempfindlicher Film 3 aufgebracht und
auf den feuchtigkeitsempfindlichen Film 3 wird ein feuchtigkeitsdurchlässiger leitfähiger
Film aus Gold oder Chrom mittels der Vakuumaufdampfmethode oder Sprühmethode aufgebracht,
um die obere Elektrode 4 zu bilden. Ein Bleidraht 5 wird mit der Bodenelektrode
2 und ein anderer Blei draht 5 wird mit der oberen Elektrode 4 verbunden, so daß
ein anzeigendes Elektrodenpaar gebildet wird,durch das ein elektrischer Strom fließt
zur Bestimmung der Veränderung der Impedanz des feuchtigkeitsempfindlichen Films
3.
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Obwohl ein üblicher Feuchtigkeitsanzeiger, der mit einem feuchtigkeitsempfindlichen
Film aus einem hydrophilen Polymer oder einem Polyelektrolyt ausgerüstet ist, leicht
mit geringen Kosten hergestellt werden kann aufgrund des einfachen Aufbaus und des
einfachen Herstellungsverfahrens, so ist dieser Anzeiger doch unzureichend hinsichtlich
der Stabilität der Feuchtigkeits-Empfindlichkeitsanzeige über einen langen Zeitraum
und hinsichtlich der Lebensdauer, da der Film eine unzureichende Feuchtigkeits-
und/oder Wasserbeständigkeit aufgrund seiner hydrophilen Eigenschaft aufweist. Auf
der anderen Seite ist ein vernetzter Celluloseacetatfilm inhärent unlöslich in Wasser
und kann daher kaum gelöst werden, so daß er seine Qualität beibehält, und zwar
auch unter erschwerten Bedingungen, z.B. wenn er längere Zeit einer hohen Luftfeuchtigkeit
oder Wasser ausgesetzt wird. Der feuchtigkeitsempfindliche Film aus einem vernetzten
Celluloseacetat behält eine stabile Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik
selbst bei einer so hohen Luftfeuchtigkeit wie der relativen Luftfeuchtigkeit von
9o bis 95 % oder mehr bei, oder in dem Fall wo es zur Kondensation von Tau auf der
Oberfläche des Films kommt. Dies ist der Grund, warum ein vernetzter Celluloseacetatfilm,
der für den feuchtigkeitsempfindli-
chen Film 3 gemäß der Fig. 1
verwendet wird, die Nachteile von üblichen feuchtigkeitsempfindlichen Filmen aus
einem hydrophilen Polymer oder einem Polyelektrolyt, bei dem die Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik
des Films beeinträchtigt wird, bei hoher Luftfeuchtigkeit oder bei der Kondensation
von Tau überwindet.
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Der erfindungsgemäße Feuchtigkeitsanzeiger, in dem ein vernetzter
Celluloseacetatfilm verwendet wird als feuchtigkeitsempfindlicher Film 3, zeigt
an eine Veränderung der Dielektrizitätskonstante des Films durch ein Paar der aufzeichnenden
Elektroden, und z.ar auf Basis der Absorption der Wassermoleküle auf dem Film bzw.
auf Basis der Desorption der Wassermoleküle von dem Film.
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Die hygroskope Natur des vernetzten Celluloseacetatfilms hängt zum
großen Teil ab von seinem Acetylanteil, d.h.
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dem Prozentsatz der Umwandlung der OH-Gruppen in OCOCH3-Gruppen, und
ist lo 56 oder weniger bei einer Acetylierung von 55 % in einer Standardumgebung,
was weniger ist als der Wert, der bei iiblichen feuchtigkeitsempfindlichen Filmen
aus einem hydrophilen Polymer oder einem Pol-relektrolatten vorliegt.
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Aufgrund der Tatsache, daß die hygroskope Natur des vernetzen Celluloseacetatfilms
relativ klein ist und die Impendanzveränderung des Feuchtigkeitsanzeigers abhängt
von der Veränderung der Dielektrizitätskonstanten des feuchtigkeitsempfindlichen
Films, die auf der Wassermolekülabsorption bzw. Wassermoleküldesorption des Films
basiert, hat der Feuchtigkeitsanzeiger unter Verwendung eines vernetzten Celluloseacetatfilms
als feuchtigkeitsempfindliches Material eine derartige Charakteristik, daß die Impedal
des Films im wesentlichen wiedergegeben wird durch
eine Funktion
erster Ordnung der relativen Luftfeuchtigkeit im Bereich von 0 bis loo °0, insbesondere
existiert eine lineare Abhängigkeit bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 20
% und mehr. Der erfindungsgemäße Feuchtigkeitsanzeiger benötigt daher kein logarithmisches
Umwandlungsschaltnetz, so daß der Anzeiger in seiner Größe entsprechend klein ausgebildet
werden kann und zu niedrigen Kosten hergestellt werden kann. Darüber hinaus, da
die hygroskope Natur gering ist, findet die Wassermolekülabsorption oder Wassermoleküldesorption
in glatter Weise statt. Das Verfahren ist reversibel, so daß die Differenz, d.h.
die Hysteresis, der Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik zwischen der hygroskopischen
Stufe und der Stufe der Wasserabgabe klein ist.
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Bei Signalsensoren, z.B. Mikrochip-Sensorvorrichtungen, oder bei dem
Einbau von Sensoren mit Signalverarbeitungsschaltung, werden Feuchtigkeitsanzeiger
von minimaler Größe benötigt. Um dieses Erfordernis bei der photolithographischen
Methode zu erfüllen, muß der Feuchtigkeitsanzeiger Aufdruckarbeitsgängen unterzogen
werden, wobei der Anzeiger eingetaucht wird in organische Chemikalien, z.3.
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Aceton. Das bedeutet, daß der Feuchtigkeitsanzeiger eine ausreichende
Beständigkeit gegenüber organischen Chemikalien haben muß.
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Während Celluloseacetat nicht löslich in wasser, tierischen Ölen,
Pflanzenölen, Mineralölen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Estern usw. ist, ist es löslich in einigen organischen Chemikalien, wie Methylacetat,
Aceton, Ethylenglykol, Monomethylätheracetat. Es ist sehr wichtig, daß die Polymerketten
im Celluloseacetatfilm dreidimensional miteinander verbun-
den
sind, um die Bewegungsfreiheit der Ketten zu unterbinden, ohne die Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik
des Celluloseacetatfilms zu beeinträchtigen, so daß verhindert wird, daß das Celluloseacetat
auf der Außenfläche eluiert bzw. ausgelaugt wird. Auf diese Weise wird ein feuchtigkeitsempfindlicher
Film erhalten, der eine verbesserte Beständigkeit gegenüber organischen Chemikalien
aufweist. Wenn jedoch die chemische Bindung zwischen den Polymerketten zu stark
ist, kaim es zum Bruch des feuchtigkeitsempfindlichen Films aufgrund eines hygroskopischen
uellvorganges kommen. Um dieses Phänomen zu verhindern, wird die chemische Bindung
so vorgenommen, daß eine ausreichende Elastizität des Films gewährleistet wird,
welche mittels einer Vernetzungstechnik erreicht werden kann, bei welcher Polymerketten
mit anderen Kettenmolekülen (Vernetzungsmolekülen) vernetzt werden.
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Das erfindungsgemäße feuchtigkeitsempfindliche Material, das eine
sehr gute Beständigkeit gegenüber organischen Chemikalien aufweist, wird insbesondere
hergestellt durch Vernetzung von Celluloseacetat mit wenigstens einer Verbindung,
ausgewählt aus Polyisocyanaten, vorzugsweise Toluylendiisocyanat, 1,3-Butadiendiepoxid,
1,7-Octadiendiepoxid, Terephthalsäure, Phthalsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid.
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Die hygroskopischen Eigenschaften von Celluloseacetat variieren mit
der Acetylierung, d.h. dem Prozentsatz der OH-Gruppen, de in OCOCH-Gruppen umgewandelt
sind. Ein feuchtigkeitsempfindlicher Film, der hergestellt worden ist durch Vernetzung
von Celluloseacetat mit einem Acetylanteil von 40 % oder weniger, tendiert dazu,
erhöhte Mengen an wasser bei allen relativen Feuchtigkeitsstufen zu ab-
sorbieren,
so daß keine glatte bzw. gleichmäßige Absorption der Wassermoleküle bzw. Desorption
der Wassermoleküle vom Film erhalten werden kann, was zu einer großen Differenz
(Hysteresis) zwischen der Wasserabsorptionsstufe und der Wasserdesorptionsstufe
führt. Auf der anderen Seite kann ein Celluloseacetat mit einer Acetylierung von
6o , oder mehr nicht ausreichend vernetzt werden, da eine funktionelle Gruppe, z.B.
die Hydroxylgruppe, die ein aktives Wasserstoffatom aufweist, das zur Bindung des
Celluloseacetats beiträgt, stark reduziert ist, und ein solcher feuchtigkeitsempfindlicher
Film ist dann beeinträchtigt in seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber organischen
Chemikalien.
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Das feuchtigkeitsempfindliche Material gemäß der Erfindung wird daher
so hergestellt, daß die Vernetzung des Celluloseacetats einen Acetylanteil von 40
bis 60 % aufweist.
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Beispiel, 1 Celluloseacetat mit einem Acetylanteil von 55 % wird
vermischt mit Toluylendiisocyanat als Vernetzungsmittel in einem Gewichtsverhältnis
von lo : 1. Die Mischung wird in Ethrlenglykolmonomethylätheracetat gelöst, bis
die Lösung eine entsprechende Viskosität aufweist, und die so ehaltene Lösung wird
dann mittels der Spinner- Druckmethode oder durch die Einntauchmethode auf die Bodenelektrode
2 aus Gold aufgeschichtet, wobei die Goldbodenelektrode auf eine Glaselektrode 1
mittels der Vakuumverdampfung aufgebracht worden ist. Auf diese Weise wird ein dünner
bis dicker Film gebildet, der dann luftgetrocknet und anschliessend einer Wärmebehandlung
bei loo bis 200 °C unterzogen wird, um den feuchtigkeitsempfindlichen Film 3 aus
dem vernetzten Celluloseacetat zu bilden. Die Temperatur der )Jä.rme-
behandlung
bei der Bildung des feuchtigkeitsempfindlichen Films 3 unter Verwendung von Celluloseacetat
hängt von dem verwendeten LösungsmitteL ab. Wenn die Temperatur sehr niedrig ist,
wird ein Film erhalten, der nicht zäh genug ist,oder die Vernetzungsreaktion mittels
des Vernetzungsmittels wird nicht in ausreichender Weise durchgeführt, so daß ein
Film erhalten wird, der beeinträchtigt ist hinsichtlich seiner Widerstandsfähigkeit
gegenüber organischen Chemikalien. Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen,
daß Celluloseacetat im allgemeinen bei einer Temperatur von 200 °C und höher anhängt
sich zu zersetzen, wobei die Zersetzung bei etwa 25o °C besonders stark ist, und
sich die Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik des Films ändert. Um einen
feuchtigkeitsempfindlichen Film herzustellen mit einer sehr guten Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik
sollte die Wärmebehandlung bei etwa loo bis 200 °C durchgeführt werden.
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Im vorliegenden Beispiel wurde der Film bei 150 °C für 2 h in einer
Stickstoffatmosphäre wärmebehandelt, um einen feuchtigkeitsempfindlichen Film mit
einer Dicke von etwa 1 µm herzustellen. Auf den feuchtigkeitsempfindlichen Film
3 wurde eine feuchtigkeitsdurchlässige dünne Goldschicht mit einer Dicke von etwa
200 Å aufgebracht und so die obere Elektrode 4 gebildet. Die obere Elektrode 4 und
die Bodenelektrode 2 wurden dann mit Bleidrähten 5 verbunden, um den Stromkreis
für die Aufzeichnung zu bilden und so den Feuchtigkeitsanzeiger herzustellen.
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Fig. 2 zeigt die charakteristische Kurve für die Feuchtigkeitsempfindlichkeit,
und zwar ausgedrückt als Beziehnung zwischen der Impedanz und der relativen Luftfeuchtigkeit
zu einem Zeitpunkt, wenn an den Feuchtigkeitsanzeiger bei einer Temperatur von 25
- ein Jechselstrom mit 0,1 V
und eine Frequenz von 1 kHz angelegt
ist. Die Graphik zeigt, daß eine lineare Beziehung zwischen der Impendanz und der
relativen Luftfeuchtigkeit im Bereich z-iischen 0 und looe' der relativen Luftfeuchtigkeit
besteht, insbesondere im Bereich von einer relativen Luftfeuchtigkeit von 20 % oder
mehr. Selbst dann wenn der Feuchtigkeitsanzeiger bei einer Temperatur von 60 und
einer hohen Luftfeuchtigkeit (9o bis 95 %) über 1000 h stehengelassen wird, w,rdkaum
eine Veränderung der Impedanz in einem der Bereiche der relativen Luftfeuchtigkeit
festgestellt. Dies zeigt, daß das feuchtigkeitsempfindliche Material gemäß der Brfindung
stabil ist, selbst bei hohen Temperaturen und hohen relativen Luftfeuchtigkeiten.
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Der vernetzte Celluloseacetatfilm wurde außerdem untersucht hinsichtlich
seiner Beständigkeit gegenüber organischen Chemikalien, und zwar um den Einfluß
zu bestimmen, den eine Acetoneintauchbehandlung des feuchtigkeitsempfindlichen Materials
auf die Charakteristik des Feuchtigkeitsanzeigers hat. Als feuchtigkeitsempfindliches
Material wurde ein vernetzter Celluloseacetatfilm und ein unvernetzter Celluloseacetatfilm,
die jeweils in Aceton eingetaucht wurden, hergestellt. Auf jeden der acetonbehandellen
Filme wurde eine obere Elektrode aufgebracht, um zwei verschiedene Typen von Feuchtigkeitsanzeigern
herzustellen.
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Daneben wurden zwei weitere Feuchtigkelts sensoren hergestellt, und
zwar einer unter Verwendung eines vernetzten Celluloseacetatfilms und der andere
unter Verwendung eines unvernebzten Celluloseacetatfilms, wobei jedoch beide Filme
nicht mit Aceton behandelt wurden. Es wurde der einfluß der Acetonbehandlung auf
die Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik jeder dieser Feuchtigkeitsanzeiger
untersucht. Es zeigte sich, daß die Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik
(Kennlinie) des Feuchtigkeitsanzeigers
mit dem vernetzten Celluloseacetatfilm,
der mit Aceton behandelt worden war, kaum unterschiedlich war von der des Feuchtigkeitsanzeigers
mit dem vernetzten Celluloseacetatfilm, der nicht mit Aceton behandelt worden war,
während die Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik des Feuchtigkeitsanzeigers
mit dem unvernetzten Celluloseacetatfilm, der mit Aceton behandelt worden war, nicht
bestimmt werden konnte, da die Verbindungen des unvernetzten Celluloseacetats durch
das Aceton herausgelöst worden waren.
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Wie der obige Versuch zeigt, ist der vernetzte Celluloseacetatfilm
ausgezeichnet durch eine stabile Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik und
durch eine ausreichende Beständigkeit gegenüber organischen Chemikalien, was bewiesen
wurde durch die Tatsache, daß der Film nicht beeinträchtigt wird unter einer so
strengen Bedingung wie einer Acetoneintauchbehandlung.
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13eispiel 2 Celluloseacetat mit einem Acetylanteil von 55 0o' wurde
gemischt mit Terephthalsäure in einem Gewichtsverhältnis von 5 : 2. Die Mischung
wurde dann gelöst in Dimethylsulfoxid, bis eine entsprechende Viskosität der Lösung
vorhanden ar.
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Es wurde aus der so erhaltenen Lösung ein feuchtigkeitsempfindlicher
Film in der gleichen Weise gebildet, wie in Beispiel 1 angegeben, um so einen Feuchtigkeitsanzeiger
herzustellen. Die Feuchtigkeits-Empfindlichkeitskennline des Feuchtigkeitsanzeigers
wurde in der gleichen weise wie in Beispiel 1 untersucht und dabei festgestellt,
daß eine lineare Beziehung besteht zwischen der Impedanz und der relativen Luftfeuchtigkeit
in einem Bereich von 0 bis 100% der relativen Feuchtigkeits. Der Feuchtigkeitsanzeiger
wurde
außerdem dem gleichen Testverfahren wie in Beispiel 1 angegeben, unterzogen, wobei
der Feuchtigkeitsanzeiger z.B.
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stehengelassen wurde unter der Bedingung einer hohen Temperatur und
einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit und wobei nach einer anderen Methode der
Feuchtigkeitsanzeiger mit organischen Chemikalien behandelt wurde. Es zeigte sich,
daß die Feuchtigkeits-Empfindlichkeitscharakteristik des Sensors niht beeinträchtigt
wurde.
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Beispiel 3 Celluloseacetat mit einem Acetylanteil von 44 ,0'Q wurde
mit 1,3-Butadiendiepoxid als Vernetzungsmittel in einen. Gewichtsverhältnis von
5 : 2 gemischt. Die Mischung wurde dann in Dimethylsulfoxid gelöst, bis eine entsprechende
Viskosität eingestellt war. Unter Verwendung der so erhaltenen Lösung wurde dann
ein feuchtigkeitsempfindlicher Film in der gleichen Weise, wie in Beispiel 1 angegeben,
hergestellt, um einen Feuchtigkeitsanzeiger zu bilden, der dann den gleichen Tests,
wie in Beispiel 1 angegeben, unterzogen wurde. Auch dieser Film zeigte die gleich
guten Sieenschaften wie der Feuchtigkeitsanzeiger gemäß Beispiel 1.