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Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Brennstoffzufuhr für Feuerungen.
Den Gegenstand der Erfindung bilden ein Verfahren und Vorrichtungen, welche das
Arbeiten der Brennstoffzufuhrglieder derart selbsttätig regeln, daß die richtige
Beschikkung mit Brennstoff, z. B. im Falle einer selbsttätigen Beschickungseinrichtung,
die richfige Stärke und der richtige Widerstand des Brennstoffbettes in Übereinstimmung
mit der Menge der zugeführten Luft aufrechterhalten werden.
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Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Verwendung bei Kesselfeuerungen
mit selbsttätigem Betrieb, die aus einem Gebläse oder einer anderen Luftzuführungseinrichtung,
derenGeschwindigkeit abgeändert oder gleichbleibend gehalten werden kann, Gebläseluft
erhalten. Die Anwendung der Erfindung ist besonders bei solchen Kesselfeuerungen
angebracht, bei welchen Gebläse vorgesehen sind, welche Luft an die unter dem Feuerungsbett
vorhandenen Aschengruben abgeben und bei welchen Einri,--htungen getroffen sind,
um den Druck in der Feuerkiste bei verschiedenen Verbrennungsgeschwindigkeiten unverändert
zu halten, wie z. B. in dem britischen Patent i 1848 vom Jahre 1905 beschrieben.
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Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, durch welche die Geschwindigkeit
der Beschickungseinrichtung zwecks Erhöhung oder Verminderung der Abgabe der Brennstoffmenge
selbsttätig geändert wird. Diese bekannten Vorrichtungen «-erden durch Glieder gesteuert,
welche entsprechend den Druckänderungen im Kessel oder den Änderungen des in der
Aschengrube herrschenden Luftdruckes eingestellt werden.
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Die Erfindung gestattet nun, die Geschwindigkeit der Beschickungseinrichtung
und folglich die Schnelligkeit der Zufuhr des Brennstoffes zu verändern, sobald
eine solche Änderung in dem Verhältnis zwischen dem Brennstoffbett und dem Luftzug
eintritt, daß das- Brennstoffbett dem Zuge nicht genügend oder zu viel Widerstand
entgegenstellt, was entweder durch den Zustand des Feuerbettes oder durch Änderung
der Gebläsegeschwindigkeit verursacht «-erden kann.
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Mit anderen Worten, es wird bei der Anwendung der Erfindung in Fällen,
wo eine selbsttätige Beschickungseinrichtung gebraucht wird, stets ein bestimmtes
Verhältnis aufrechterhalten zwischen der Schnelligkeit des Arbeitens der Beschickungsvorrichtung
(d. h. der Brennstoffzufuhr) und der Geschwindigkeit des Gebläses (d. h. der Luftzufuhr
zum Kesselofen), solange der Widerstand des Brennstoffbettes konstant bleibt. Ist
der Widerstand des Brennstoffbettes oder der Brennstoffschicht geringer als gewöhnlich,
so wird die relative Geschwindigkeit der Beschickungseinrichtung erhöht, ist aber
dieser Widerstand außergewöhnlich groß, so wird diese. Geschwindigkeit vermindert,
bis die Brennstoffschicht auf ihren normalen Zustand gebracht ist oder so lange,
bis der Widerstand der Brennstoffschicht derart ist, daß die Zufuhr und der Verbrauch
des Brennstoffes sich ausgleichen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht einer Feuerungsanlage mit einer Regelungseinrichtung
nach der Erfindung, in welcher einige Teile in vergrößertem Maßstabe dargestellt
sind.
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Abb. a ist eine Vorderansicht (teilweise im Querschnitt) eines Druckreglers
für die Steuerung des Luftzugventils des Kessels, der den Zweck hat, den Gasdruck
im Ofen möglichst konstant zu halten und die Zufuhr durch die Beschickungseinrichtung
zu regeln.
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Abb. 3 ist ein Querschnitt durch die Ofenwand sowie ein Schnitt durch
den Druckregler der Abb. a.
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Abb.4 ist eine Vorderansicht und Abb. 5
ein Schnitt
(nach der Linie 5-5 der Abb. :I) durch die Regelungseinrichtung, mittels deren (las
Ventil der die Beschickungseinrichtung antreibenden Dampfmaschine so eingestellt
wird, daß das gewünschte Verhältnis zur Geschwindigkeit des Gebläses und der Einstelhing
des Kesselluftzugventils hergestellt wird.
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In Abb. 6 ist das Regelventil der Beschikkungsdampfinaschine in seinen
Einzelheiten dargestellt.
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.AM. 7 ist eine Seitenansicht (teilweise im Schnitt) einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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Es bezeichnet i einen Dampfkessel und 2 einen zum Heizen des Kessels
bestimmten Ofen beliebiger Bauart. Der Ofen wird durch eine zweckentsprechende Beschickungsvorrichtung
3, zu der der Trichter 4 gehört, und durch zweckentsprechende Zuführungsvorrichtungen,
welche ihren Antrieb durch die Antriebswelle 5 erfahren, mit Brennstoff versorgt.
Auf der Welle 5 sitzt die Riemenscheibe 6, die mittels eines Riemens 7_ und einer
auf einer Antriebswelle sitzenden Antriebsscheibe 8 durch die Dampfmaschine c) angetrieben
wird, welche @in einer im nachfolgenden beschriebenen Weise gesteuert wird. Aus
der Feuerungskammer des Kessels führt ein Abzugskanal io, dessen Auslaßqtterschnitt
durch ein um einen Drehpunkt 12 drehbares Abzugsventil i i reguliert wird. Auf der
Welle des Ventils ist ein Hebel 13 angebracht, der durch ein biegsames Verbindungsglied
14 mit der Schieberstange 15 des Kolbenschiebers 16 verbunden ist. Letzterer ist
in einem Zylinder 17 verschiebbar, der eine Flüssigkeit enthält, durch die die Bewegung
und Steuerung des Schiebers und die Einstellung des Abzugventils ii bewerkstelligt
wird. Das obere Ende des Zylinders 17 ist durch ein Rohr 18 mit einem Zuführungsrohr
i9 verbunden, durch welches irgendein zum Bewegen des Schiebers 16 geeignetes Druckmittel,
wie z. B. Öl, Wasser, Luft usw., zugeführt wird. Dieses Rohr i9 mündet in einen
Durchlaß 2o einer Steuerventilkammer 21, die auch durch einen weiteren Durchlaß
22 mit einem Rohr 23 verbunden ist, welches nach dem unteren Ende des Zylinders
i7 führt. Es ist zu bemerken, daß die Rohre 18 und 23 auf entgegengesetzten Seiten
des Kolbens 16 in den Zylinder 17 münden. Die Steuerventilkammer 21 ist mit einem
Attslaßrohr 24 versehen. Wie aus den Abb. 2 und 3 hervorgeht, befindet sich in der
Kammer 21 ein Kolbenschieber 25, (lesen oberes Ende durch eine Stange 26 mit einem
Arin 27 verbunden ist, der seinerseits fest auf der Regulatorplatte 28 angeordnet
ist. Die Platte 28 ist um Zapfen 29 in einer Kammer 30 drehbar, «-elche an
der einen Seite durch den Zugkanal 31 mit dem Innern des Feuerungsraumes und an
der anderen Seite durch eine untre . Öffnung 32 mit der Außenluft in Verbindung
steht. Die Drehachse wird vorzugsweise annähernd am Schwerpunkt der Platte 28 oder
aber in solcher Lage angeordnet, daß die Platte in ihrer Bewegung nicht durch die
Schwerkraft beeinflußt wird. Damit der Einfluß der Schwerkraft ausgeschaltet und
eine richtige Ausbalancierung erreicht wird, wird die Platte vorzugsweise mit einem
herabhängenden Gewicht 33 versehen. An dem Gehäuse ist ein Arm 34 angeordnet, an
welchem zwei nach entgegengesetzten Richtungen des Armes 37 gespannte Federn 35,
36 angelenkt sind. Der Arm 37 ist fest auf der Platte 28 montiert. Mittels der Federn
35, 36 wird die Platte immer in ihre normale Lage zuriickgebracht, wie z. B, in
der Abb. 3 angedeutet, wo angenommem ist, daß der Druck auf beiden Plattenseiten
gleich ist, oder auch in Fällen, « o die erwünschte Druckdifferenz besteht. Der
Steuerungsschieber 25 ist derart mit der Platte 28 verbunden, daß er, sobald die
Platte durch ein Überwiegen des Atmosphärendrucks Tiber den Ofendruck bewegt wird,
von dem Durchlaß 22 hinweggezogen wird, so daß letzterer mit dem Auslaßrohr 24 in
Verbindung klangt und die Flüssigkeit aus dem'Zylinderraum unterhalb des Kolbens
16 herausfließen läßt. Ist das Ventil in der soeben beschriebe-> rien Stellung,
so daß kein Druck unter dem Kolben herrscht, dann wird das in dem Zuführungsrohr
i9 vorhandene Druckmittel, das dauernd auf die obere Seite des Kolbens drückt, durch
das Rohr 18 in den Zylinder i7 oberhalb des Kolbens 16 fließen und diesen Kolben
herunterdrücken, so daß das Plattenventil i i derart um seinen Drehpunkt gedreht
wird, daß der AuslaLlquerschnitt des Luftzugkanals eine Verringerung erfährt. Wird
die Regulatorplatte 28 andererseits dadurch bewegt, daß der Atmosphärendruck überwogen
wird durch den Druck des in dem Ofen befindlichen Gases zuzüglich der Federkraft
36, dann wird der Steuerungsschieber 25 in eine solche Lage heruntergeschohen, daß
die Verbindung zwischen dem Durchlaß 22 und dem Auslaßrohr 24. aufgehoben und eine
'\'erbindung zwischen genanntem Durchlaß 22 und (lein Zuführungsrohr i9 hergestellt
wird. Hierdurch wird also (las Druckmittel aus dein Rohr i q durch die Kammer des
Steuerventils und durch das Rohr 23 in den Zylinderraum r7 unterhalb des Kolbens
16 hereingelassen. Da die Druckfläche an der unteren Kolbens s eite größer ist als
die Druckfläche der oberen Kolbenseite, wird der Kolben 16 nun nach aufwärts bewegt,
so daß das durch einen Hebel auf die Achse i2 der Luftzugklappe einwirkende
Gewicht
i 2d die Klappe i i so drehen kann, daß der Querschnitt an der Durchlaßstelle des
Luftzugkanals vergrößert wird.
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Dem Kesselofen wird durch ein Gebläse 37 vermittels eines Kanals 38
durch eine Ü.ff-,lting39 unterhalb des BrennstoffbettesDruckluft zugeführt. Das
Gebläse kann durch eine Dampfmaschine 4o oder eine beliebige andere Kraftmaschine
angetrieben werden. Der Dampfmaschine 40 wird aus dem Dampfkessel durch das Zuführungsrohr
41 Dampf zugeführt, der durch ein Ventil 42, das vorzugsweise als Drehventil ausgeführt
ist, abgedrosselt werden kann. Der Durchlaß 43 des Ventils läuft quer zur Drehachse,
die mit einem durch Gewicht belasteten Drehhebel 44 versehen ist. Das Ventil wird
durch selbsttätig arbeitende Vorrichtungen gesteuert, die ihrerseits durch den Druck
des Kesseldampfes gesteuert und bewegt werden. Diese Vorrichtungen sollen nun beschrieben
werden.
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In einer Membrankammer 45 ist eine M:einbran 46 angeordnet, auf deren
unteren Seite der Druck des von dem Kessel durch ein Zuführungsrohr 47 eingeleiteten
Dampfes einwirkt. Auf der oberen Seite der Membran 46 ist 'eine Druckstange 48 befestigt,
die auf ihrem oberen Ende eine Messerschneide 49 als Drehpunkt für einen Hebel 50
trägt. Das Ende des Hebels 5o hat außerdem einen bei 51 mit dem Gehäuse der Kammer
verbundenen Drehzapfen und trägt an seinem freien Ende nichtverschiebbare Gewichte
52 und außerdem ein auf dem Hebel 5o angeordnetes verschiebbares Gewicht 53. Oberhalb
der .\fernbrankammer ist ein Kolbenzylinder 54 angeordnet, der einen verschiebbaren
Kolben 5; enthält, welcher mit einer Kolbenstange 56 verbunden ist, die ihrerseits
an ihrem oberen Ende mit einem biegsamen Verbindungsglied 57 verbunden ist. Das
Glied ist über Führungsrollen 58 geführt und mit dem bereits erNvähnten Ventilhebel
44 bei 59 verbunden.
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Der Zylinder 54 enthält ein für die Steuerung und Bewegung des Kolbens
55 geeiglictes Druckmittel: das Einlassen und Auslassen des Druckmittels aus dem
Zylinder wir'-.i durch ein Steuerventil der nachfolgend beschriebenen Art geregelt.
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Das Ventilgehäuse 6o umschließt eine Ventilkammer 61, welche durch
Durchlässe 62, 63 all verschiedenen Seiten des Kolbens 55 mit dein "Zylinder 54
verbunden ist. In cler Ventilhammer 61 befindet sich ein Doppelschieber, der zwei
auf einer Ventilstange 66 sitzende Ventilköpfe 64, 65 besitzt. Durch diesen Schieber
wird das Einlassen und Auslassen des Druckmittels durch die Durchlässe 62 und 63
geregelt. In der Abb. i sind die Ventilköpfe in der Stellung, in wel@2her beide
Durchlässe geschlossen sind, gezeigt. Von einer beliebigen Quelle wird durch ein
Rohr 67 ein Druckmittel all einer Stelle zwischen den Schieberköpfen in die
Schieberkammer ein"efülirt. Die Kammer besitzt Ablaßöffnungen 68, 69, deren eine
oberhalb des Schieberkopfes 64 und deren andere unterhalb des Kopfes 65 liegt. Die
Anordnung ist derart, (laß bei gleichzeitiger Bewegung der Schiel,erköpfe 64, 63
die Durchlässe 62 und 63 abwechselnd mit dem Zuführungsrohr 67 und mit dem einen
oder dem anderen Ablaßrohr 68, 69 verbunden werden können. Der Hebel 5o ist mittels
einer Stange 70 mit der Mitte eines Gelenks 71 verbunden, dessen zwei Enden
durch lose Drehzapfen oder durch eine geschlitzte Verbindung bei 72 mit der Stange
66 und bei 73 mit dem einen Ende des Hebels 7 4 verbunden sind. Der Hebel 74 dreht
sich um den Punkt 75. Das Ende des Hebels 74, welches dem am Drehpunkt 75 angelenkteil
Ende entgegengesetzt ist, ist durch ein Glied 76 mit einem Arm 77 verbunden, der
an einer passenden Stelle, z. B. bei 78, fest an der bereits erwähnten Stange 56
sitzt.
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Solange der unter der Membran 46 wirkende Druck des vom Kessel herrührenden
Dampfes gerade durch die vermittels des Hebels 50 übertragene Kraft der Gewichte
52 und 53 ausgeglichen wird, werden die nach dem oberen bzw. unteren Raum des Zylinders
54 führenden Durchlässe 62 und 63 durch die Schieberköpfe 64 und 65 geschlossen.
Wird clie Wirkung des Kesseldruckes höher als die durch die Gewichte 52 und 53 ausgeübte,
dann wird die :1.Ienibran 46 aufwärts gedrückt, so elaß die Druckstange 49 den Hebel
50 hebt und hierdurch die Stange 70 veranlaßt, das Glied 71 anzuheben.
Hierdurch wird das Elllcle 72 angehoben und die Schieberstange 66 einporgeführt,
so daß die Schieberköpfe 64 und 65 veranlaßt werden, das Druckmittel aus dem Rohr
67 in den oberen Durchlaß 62 und den Raum oberhalb des Kolbens 55 hineinzulassen,
während der Durchlaß 63 für das Hinausfließen des Druckmittels frei wird, das sich
in dem Zylinder 54 unterhalb des Kolbens _;5 befindet, so daß das Druckmittel durch
den Durchlaß 63 nach dem Rohr 69 .fließt, worauf der Kolben 55 mit Kolbenstange
56 und dem Arm 77 abwärts bewegt werden. Diese Abwärtsbewegung wird durch. das Glied
76 auf den Hebel 74, der sich um den Drehpunkt 75 dreht, übertragen, so daß das
Milde 73 gehoben wird. . Das Glied 71 wird dabei um das Gelenk 7oa derart
geschwenkt, claß (las Ende 72 abwärts bewegt und die Schieberstange 66 mit den Schieberköpfen
64. und 65 lleruntergeschoben wird. Der Kolben 55 setzt seine Abwärtsbewegung fort,
bis die Schieberköpfe 64 und 65 die Durchlässe 62 und 63 sperren und dadurch
der Kolben
zum Stillstand gebracht wird. Die Bewegung des Kolbens
55 und der Kolbenstange 56 ,wird durch die biegsame Verbindung bzw. Kette 57 und
den am Punkt 59 mit dieser Kette verbundenen Hebel 44 auf das Ventil 43 übertragen.
Eine Abwärtsbewegung des Kolbens 55 hat eine Aufwärtsbewegung des Hebels 44 zur
Folge, wodurdh das Ventil 43 nach der geschlossenen Stellung hin gedreht und die
Geschwindigkeit der das Gebläse 37 antreibenden Maschine 4o herabgesetzt wird.
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Ist der auf die untere Fläche der Membran 46 ausgeübte Druck geringer
als der vermittels des Hebels 5o durch die Gewichte 52, 53 ausgeübte, so senkt sich
der Hebel 5o, und es findet eine Wirkung statt, die der soeben beschriebenen entgegengesetzt
ist, so daß sich cler Kolben 55 nach aufwärts bewegt und durch seine Verbindungsglieder
den Hebel 44 nach unten schwenkt und den Durchlaß des Ventils 42 mehr in seine offene
Stellung dreht. Hierdurch wird der das Gebläse antreibenden Maschine 40 mehr Dampf
zugeführt; die Geschwindigkeit der Maschine und des Gebläses wird erhöht, so daß
eine größere Luftmenge in den Ofen hineingeblasen wird.
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Die kombinierte Wirkung der beschriebenen Luftzugregelung und Geschwindigkeitsregelung
der Gebläseantriebsmasehine besteht darin, daß ein gleichmäßiger Dampfdruck in dem
Kessel bei veränderlichen Belastungen und ein gleichmäßiger Druck der Heizgase in
dem Ofen bei veränderlichem Verbrauch des Brennstoffes pro Zeiteinheit hergestellt
und aufrechterhalten werden.
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Diese allgemeine Wirkungsweise bildet bereits den Gegenstand des früheren
britischen Patents 11848 vom Jahre igo5.
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Es sollen nun das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren
und die Vorrichtung für die Regelung der Geschwindigkeit der Zuführung des Brennstoffes
in den Ofen beschrieben werden. Gemäß der Erfindung wird durch das neue Verfahren
und durch die neue Vorrichtung die Geschwindigkeit der Brennstoffzuführung je nach
der zugeführten Zugluftmenge oder je nach der Dicke oder dem Widerstande des Brennstoffbettes
selbsttätig geregelt. In der dargestellten und beschriebenen Ausführningsform besorgt
die Vorrichtung die Steuerung und Geschwindigkeitsregulierung der die Beschikkungseinrichtung
antreibenden Maschine 9 derart, daß die durch die Beschickungseinrichtung 3 dem
Ofen in der Zeiteinheit zugeführte Brennstoffmenge geändert wird. In den Abb. i
und 6 stellt 79 da-, Ventilgehäuse eines Geschwindigkeitsregulators dar, das durch
ein Rohr 8o mit der Dampfmaschine und durch einen Stutzen 81 mit einem Dampfzuführungsrohr
41 verbunden ist. Die Verbindung zwischen den Rohren 81 und 8o wird durch ein Ventil
82 beherrscht, das auf dem im Gehäuse vorgesehenen Ventilsitz 83 paßt. Das Ventil
82 ist auf einer Ventilstange 84 angeordnet, die oberhalb des Ventilgehäuses hinausragt
und von einer Hülse 85 umgeben ist, die unter dem Einfluß der Reglerkugeln 86 in
der Längsrichtung auf der Stange 84 verschoben wird. Die Kugeln 86 werden um eine
im Gehäuse 88 der Maschine angebrachte Drehachse 87 geschwenkt. Unterhalb der -Hülse
85 befindet sich eine um die Stange 84 gelegte Feder 89, die gegen das Gehäuse und
gegen das untere Ende der genannten Hülse drückt. Eine zweite ähnliche Feder 9o
ist oberhalb der Hülse angeordnet und drückt einerseits gegen das obere Ende der
genannten Hülse und anderseits gegen .die untere Fläche eines auf dem oberen Ende
der Ventilstange befestigten Widerlagers 9i, das mit einer Verzahnung 9ä versehen
ist. Diese Verzahnung kämmt mit einem Zahnsegment 93, das an einem Ende eines- Hebels
94 befestigt ist. Der Hebel 94 dreht sich um eine im Gehäuse 96 bei 95 befestigte
Drehachse. Das Gehäuse 96 ist auf dem oberen Ende der Hülse 85 derart befestigt,
daß es an der Bewegung der Hülse teilnimmt. Die Anordnung ist derart, daß bei einer
Aufwärtsbewegung des Hebels 94, die ein Herunterdrücken der Ventilstange 84 mit-'
tels der Verzahnung 92 -zur Folge hat, die Ventilstange entsprechend der Verstellung
des Hebels 94 heruntergedrückt wird, wodurch eine Verringerung des Abstandes zwischon
dem Ventil 82 und dem Ventilsitz 83 und dementsprechend eine Herabsetzung der aus
dem Rohr 81 durch das Ventil in die I Dampfmaschine 9 hineinströmenden Dampfmenge
verursacht wird. Hierdurch wird die Dampfmasohine 9 auf eine niedrigere Touren-;
zahl gebracht, so daß sie die Kugeln 86 infolge der abnehmenden Zentrifugalkraft
nach innen bewegen. (Es sei an dieser Stelle bemerkt, (1a8 der Reglerkugelträger
88 durch einen geeigneten Antrieb in Drehung versetzt wird, z. B. durch einen Riemen
oder eine Kette, die die Drehung der Antriebswelle der ' Dampfmaschine durch eine
Antriebsscheibe 86a und ehre Welle 86b mit Kegelrad 88a auf den Kugelträger überträgt.)
Das Maß der nach innen 'gerichteten Bewegung der Kugeln 86 richtet sich nach der
Zentrifugalkraft, welche bei der gewünschten vor-, ringerten Geschwindigkeit der
durch die Aufwärtsbewegung des Hebels 94 geregelten 9 auftritt. Die Kugeln 86 bewegen
sich nun ein wenig nach innen oder außen. Dabei wird die Hülse 85 und der Teil 96
ein wenig gehoben oder gesenkt, welches' ein entsprechendes Heben oder Senken der
Ventilstange
84. mit dein Teil 82 durch die Zahnstange 92 und das
Zahnsegment 93 zur Folge hat. Hierdurch wird die Öffnung zwischen dein Ventil 82
und (lein Sitz 83 in geringem 'Iaße verändert, um die Geschwindigkeit der Maschine
9 bei wechselnder Belastung konstant zu halten.
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Wird andererseits der Hebel 94. nach unten bewegt, dann tritt eine
Wirkung ein, die der oben beschriebenen entgegengesetzt ist. Die Ventilstange 84
wird dann hochgehoben, so daß mehr Dampf in die Maschine 9 eintreten kann. Die Geschwindigkeit
der Maschine 9 wird in Übereinstimmung mit den Erfordernissen ihrer Belastung durch
die Veränderung der Stellung der Reglerkugeln 86, welches Änderungen der eingelassenen
Dampfmenge verursacht, konstant gehalten. Die Feder 89 hat den Zweck, die Hülse
85 dicht gegen die . Arme des Kugelreglers zu halten und arbeitet der durch die
Kugel verursachten Zentrifugalkraft entgegen. Durch die Feder 9o wird der tote Gang
zwischen der "Zahnstange 92 und dem Zahnsegment 93 des Hebels 94. beseitigt.
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Es soll nun die selbsttätige Vorrichtung beschrieben werden, durch
welche der Hebel 94 verstellt wird, um durch die Steuerung des Ventils eine Zunahme
oder Abnahme in der Dampfzufuhr zu der das Gebläse antreibenden Dampfmaschine je
nach der Stellung der Zugluftklappe i i bzw. der die Zugluftklappe bewegenden Vorrichtungen
zu erreichen. Die Einrichtung ist derart, daß bei Schließung der Klappe die Geschwindigkeit
der die Beschickungseinrichtung antreibenden Maschine verringert und bei weiterer
öffnung der Klappe diese Geschwindigkeit vergrößert wird. Diese selbsttätige Vorrichtung
kann eine verstellbare Einrichtung umfassen, durch welche das Ventil entsprechend
den Bewegungen der Luftzugklappe richtig ein- ; gestellt wird, oder durch welche
eine Veränderung der Geschwindigkeit des Gebläses bzw. des dem Ofen zugeführten
Luftstromes erreicht wird. Zu diesem Zia- ecke kann der Hebel 94 durch irgendeine
passende Einrichtung entweder mit der Zuklappe selbst oder mit der -die Klappe steuernden,
Vorrichtung verbunden werden. In der in den Abb. 1, q. und 5 dargestellten Ausführungsform.
ist eine auf einer in beliebiger Weise gelagerten Welle 98 befestigte Dreh- E Scheibe
97 vorgesehen, welche eine innere und eine äußere konzentrische Platte 99 bzw. ioo
trägt. Die Platten sind durch Bolzen ioi I mit der Drehscheibe befestigt und durch
Distanzhülsen io2, welche auf die Bolzen auf- I geschoben sind, in der richtigen
Entfernung voneinander gehalten. Die Platten 99, ioo haben radiale Schlitze io3,
welche sich gegenseitig decken.' In den Schlitzen befinden sich verstellbare Anschläge,
welche vorzugsweise aus Distanzhülsen io6 tragenden Bolzen 105 bestehen. Die Distanzhülsen
io6 und Bolzen 105 werden durch Muttern 107, die auf die Bolzen aufgeschraubt sind,
festgehalten. Die Bolzen dienen als Anschläge, welche in der nachfolgend beschriebenen
Weise mit dem Hebel 94 zusammenwirken.
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Die Drehscheibe 97 besitzt eine Umfangsi-lut io8, um welche ein biegsames
Verbindungsglied bzw. Kette log gewunden ist, an deren herabhängendes Ende ein Gewicht
hängt: Die Kette log ist über Führungsrollen i i i geführt und an ihrem freien Ende
bei i 12 mit dem Kolben 16 verbunden. Die Einrichtung ist derart, daß eine Hebung
des Kolbens 16 ein Entspannen der Kette zur Folge hat, @,-obei das Gewicht i io
die Kette veranlaßt, die Drehscheibe 97 zu drehen, während der Kolben 15 bei seiner
Abwärtsbewegung an der Kette zieht und entgegen der Wirkung des Gewichts i io die
Drehscheibe, dreht. Verinittels der durch die Muttern io7 gebildeten @-erstellbaren
Anschläge -.wird eine derartige Bewegung des Hebels 9:f erreicht, daß eine richtige
Regelung der Geschwindigkeit der die Beschickungseinrichtung antreibenden llasahine
in Übereinstimmung mit bestimmten Stellungen der Luftzugklappe durch das Ventil
82 verursacht wird, wobei die Luftzugklappe ihrerseits vermittels des Kolbens 16
durch die Gebläsegeschwindigkeit mit Hilfe des Feuerungsgasdruckes gesteuert wird.
Zwecks Einstellung der Anschläge 107 wird das Gebläse mit z. B.,ein Viertel der
normalen Gesch«-indigkeit angetrieben. Das Luftzugventil wird dann unter dem Einfluß
des Regulators 28 eine Stellung einnehmen, in welcher der gewünschte Druck der Feuerungsgase
über dem Feuer aufrechterhalten wird. Der Hebel 94. wird dann von Hand so eingestellt,
daß die Geschwindigkeit der Beschikkungseinrichtung eine Brennstoffzufuhr ergibt,
die eitre Feuerschicht von der gewünschten Dicke bzw. dem gewünschten Widerstand
verursacht. Einer der verstellbaren Anschläge 107 wird dann in einem radialen
Schlitz 103 verstellt, bis er die untere Seite des Hebels 94 berührt. Die Mutter
107 wird `dann fest angezogen und dadurch der Anschlag in seiner Stellung
festgelegt, so daß, so oft die Drehscheibe sich in dieser Stellung befindet, also
in der Stellung, die einer Viertelnormalgeschwindigkeit des Gebläses entspricht,
ein normales Brennstoffbett in dem Ofen vorhanden sein wird. Dieses Brennstoffbett
wird durch die Geschwindigkeit der Brennstoffzufuhr selbsttätig dauernd beibehalten.
In ähnlicher Weise wird das Gebläse mit anderen Geschwindigkeiten angetrieben und
dabei entsprechende Einstellungen der Anschläge, die die gewünschte Brennstoffzufuhr
für jede
Geschwindigkeit des Gebläses ergeben, festgelegt. Die sich
ergebende Stellung der Anschläge kann z. B., wie in Abb. 4 gezeigt, ausfallen. Die
Drehscheibe 97 könnte offenbar mit der biegsamen Verbindung bzw. Kette 57 verbunden
werden und je nach den Änderungen der direkt von dem Dampfdruck geregelten Geschwindigkeit
des Gebläses gesteuert werden. Eine derartige Einrichtung ist in der Abb. 7 veranschaulicht
und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Der Vorteil jedoch, cler durch die Veränderung
der Geschwindigkeit der Brennstoffzufuhr in übereinstiinmung mit der durch den Regulator
28 der Luftzugklappe erteilten Bewegung gewonnen wird, besteht darin, daß außer
der Änderung der zugeführten Brennstoffmenge in Übereinstimmung mit den Änderungen
der Gebläsegeschwindigkeit die Brennstoffzufuhr umgekehrt wie--die Dicke bzw. der
Widerstand des Brennstoffbettes geändert wird, so daß in dem halle, wo durch Umstände,
die in physikalischenVerschiedenheiten der derBeschickungseinrichtung zugeführt2n
Kohle begründet sind, der Widerstand des Brennstoffbettes vermindert oder vergrößert
wird, auch die Geschwindigkeit der Beschickungsvorrichtung bzw. der Brennstoffzufülir
der Gebläsegeschwindigkeit bzw. der Luftzufuhr gegenüber erhöht oder vermindert
wird.
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. Die Erfindung ist natürlich nicht auf ihre Anwendung oder Zusammenstellung
mit einer Vorrichtung beschränkt, mittels welcher die Geschwindigkeit des Gebläses
zwecks Änderung der Luftzufuhr zum Ofen geändert wird, denn man könnte auch das
Gebläse mit konstanter Geschwindigkeit antreiben und Vorrichtungen treffen, die
die in den Luftkanal strömende Luftmenge ändert. Hierzu könnte z. B. eine verstellbare
Klappe verwendet werden.
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In ähnlicher Weise könnte ein Saugzugventilator, dessen Geschwindigkeit
durch nie Kolbenstange 15 reguliert yvird, an Stelle der durch ihre "Drehurig den
Schornsteinzug beeinflussenden Klappe i i verwendet werden.
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Die Erfindung ist auch nicht auf Beschikkungseinrichtungen für irgendeine
Brennstoffart beschränkt, sondern kann für feste, pulverisierte oder flüssige Brennstoffe
Anwendung finden.