DE3445219A1 - Walzenkalibrierung fuer kontinuierlich arbeitende stab- und drahtwalzstrassen bzw. -bloecke - Google Patents
Walzenkalibrierung fuer kontinuierlich arbeitende stab- und drahtwalzstrassen bzw. -bloeckeInfo
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Description
Beschreibung:
Es ist bereits eine Walzenkalibrierung für kontinuierlich arbeitende
Stab- und Drahtwalzstraßen bzw. -blocke bekannt (DE-PS 10 73 990), bei der einlaufseitig eine Anzahl von aus drei Walzen gebildeten
Arbeitskalibern und auslaufseitig als letztes Kaliber ein ebenso
aus drei Walzen bestehendes Maßkaliber vorgesehen sind. Die Arbeitskaliber sind daran zu erkennen, daß sie Kaliberöffnungen mit geraden
Umrißlinien besitzen. Außerdem erreichen die Arbeitskaliber besonders große Querschnittsabnahmen von zum Beispiel 15 bis 28% pro
Kaliber. Demgegenüber besitzen Maßkaliber eine im wesentlichen kreisrunde Kaliberöffnung, deren Maße und Querschnittsformen nahezu denen
der gewünschten Fertigquerschnitte des Walzgutes entsprechen.
Bei dieser bekannten Bauart ist nur ein solches Maßkaliber vorhanden,
weil bereits das vorletzte Kaliber eine Kaliberöffnung mit
im wesentlichen geraden Umrißlinien bildet, so daß es, wie alle davor angeordneten Kaliber, zu den Arbeitskalibern zu zählen ist.
Das im Querschnitt ein unregelmäßiges Sechseck mit drei langen und drei kurzen Seiten bildende Walzgut, welches aus dem letzten Arbeitskaliber ausläuft, läuft in das letzte, also in das einzige Maßkaliber
so ein, daß sich die langen geraden Sechseckseiten im Bereich der Walzenspalte des Maßkalibers befinden. Weil Dreiwalzenkaliber die an
sich vorteilhafte Eigenschaft haben, daß das Walzgut in ihnen weit weniger breitet, das heißt, sich weniger quer zur Walzgutlängsrichtung
umformt, als bei aus zwei Walzen gebildeten Kalibern, verformt sich das Walzgut im Maßkaliber nicht weit genug in Richtung auf die
Walzenspalte, so daß am fertigen Walzgut an den entsprechenden drei Umfangsabschnitten als Rest von der langen geraden Sechseckseite
noch eine Abflachung spürbar bleibt. Begünstigt wird diese Erscheinung dadurch, daß im Maßkaliber eine geringere Querschnittsabnahme
erfolgt, um enge Maßtoleranzen zu erreichen. Folglich ist es bei dieser bekannten Walzenkalibrierung nicht möglich gewesen, einen
kreisrunden Fertigquerschnitt zu erzeugen.
Um den Fertigquerschnitt zu verbessern, ist eine andere Walzenkalibrierung
vorgeschlagen worden (Zeitschrift "Iron and Steel Engineer, März 1966, Seite 115). Dort wird hinter dem letzten Arbeitskaliber
ein Übergangskaliber verwendet, bei dem die Arbeitsflächen der drei Walzen leicht konkav ausgebildet sind, so daß der Walzgutquerschnitt
im Bereich seiner drei größten Umfangsabschnitte konvex gekrümmte und damit im Hinblick auf das Rund der nachfolgenden Maßkaliber vorgeformte
Außenflächen besitzt. Dieses Übergangskaliber wird häufig als Oval kaliber bezeichnet. Erst dann folgen bei dieser bekannten
Walzenkalibrierung zwei Maßkaliber mit im wesentlichen kreisrunden
^5 Kaliberöffnungen. Diese Walzenkalibrierung wird in der Zeitschrift
"Drahtwelt" 57 (1971) Nr. 9 Seite 443, rechte Spalte, Absatz 1,
eingehender beschrieben. Demnach erfolgt in dem ovalen Übergangskaliber eine Querschnittsabnahme von 10% und in den beiden folgenden
Maßkalibern mit kreisrunder Kaliberöffnung jeweils eine 5%ige, also untereinander gleichgroße Querschnittsabnahme.
Bei diesen Kaliberformen und Querschnittsabnahmen war ein Kippen des
Drahtes, das heißt, ein Drehen um seine Längsachse hinter dem ovalen Übergangskaliber und dem ersten runden Maßkaliber nicht zu vermeiden.
Die im Bereich der Spalte des ovalen Übergangskalibers entstandenen
flachen Stellen drehten sich selbst so, daß sie im ersten Maßkaliber und auch im zweiten und letzten Maßkaliber stets im Bereich der Walzenspalte
zu finden waren und dort flach blieben. Versuche, diese Abflachungen durch eine größere Kaliberfüllung zu beseitigen,
führten lediglich zu leistenartigen Ansätzen, die dadurch entstanden,
daß sich der Werkstoff in die Walzenspalte hineindrängte. Folglich konnte auch mit dieser bekannten Walzenkalibrierung kein im Querschnitt
wirklich kreisrunder Draht oder Stab gewalzt werden.
Von aus zwei Walzen gebildeten Kalibern ist bekannt, daß ein runder
Fertigquerschnitt im letzten Maßkaliber nur dann erzielbar ist, wenn
dort eine Querschnittsabnahme von mindestens etwa 10% durchgeführt
wird. Diese für ein Maßkaliber relativ große Querschnittsabnahme
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ist aber nur zu erreichen, wenn die Kaliberöffnung des benachbarten
vorletzten Kalibers nicht rund ist. Wäre das vorletzte Kaliber rund, so müßte das Walzgut im letzten ebenfalls kreisrunden Kaliber an
allen Umfangsbereichen gleichmäßig in radialer Richtung von außen nach innen mit Walzdruck beaufschlagt werden. Dies ist aber im Bereich
der Walzenspalte nicht möglich. Weil dort die Walzenarbeitsflächen
und der radiale Walzdruck fehlen, formt sich das Walzgut in die Walzenspalte
hinein und es bilden sich leistenartige Ansätze, so daß auch bei Verwendung von zwei aufeinander folgenden Maßkalibern mit kreisrunden
Kaliberöffnungen und großen Abnahmen im letzten Kalibers gleichgültig
ob aus zwei oder drei Walzen gebildet, kein Walzgut mit wirklich kreisrundem Querschnitt entsteht. Bei kleineren Abnahmen im Ma β kaliber
von z. B. 5% ist bei vorgeordnetem ovalen Übergangskaliber das Walzgut nur schlecht oder überhaupt nicht zu führen, so daß es
sich um seine Längsachse dreht, also kippt, was unbrauchbare Querschnittsformen
ergibt.
Ein direkter Obergang von einer vorletzten Kaliberöffnung mit geraden
Umrißlinien zu einer letzten Kaliberöffnung mit kreisrunden Umrißlinien,
wie bei der DE-PS 10 73 990, ist aus den eingangs dargelegten Gründen unbefriedigend. Auch die Verwendung von zwei kreisrunden
Kaliberöffnungen bei den beiden auslaufsei ti gen Maßkalibern entsprechend
Zeitschrift "Iron and Steel Engineer',' März 1966, Seite hat aus den vorstehenden Gründen nicht zum Erfolg geführt. Deshalb
wurde eine dritte Walzenkalibrierung entwickelt, bei der das letzte Arbeitskaliber, aber drittletzte Kaliber überhaupt einen Walzgutquerschnitt
in der Form eines regelmäßigen Sechsecks erzeugt. Das vorletzte Kaliber wurde als ovales Übergangskaliber ausgebildet mit
schwach konkav gekrümmten Arbeitsflächen der Walzen, so daß Walzgut
mit dreieckähnlichem Querschnitt, jedoch konvex gekrümmten Flächen
entstand. Das dann folgende Maßkaliber, also die letzte Kaliberöffnung, wurde kreisrund ausgebildet. Diese Walzenkalibrierung ist in der
Zeitschrift "Drahtwelt" 57 (1971) Nr. 9, Seite 442 dargestellt und auf Seite 443 rechte Spalte Absatz 2 beschrieben. Bei dieser Walzenkalibrierung
bilden sich in der vorletzten ovalen Kaliberöffnung
am Walzgut drei schwach gekrümmte Umfangsabschnitte entsprechend
der konkaven Profilierung der Walzenarbeitsflachen. Die entsprechenden
schwach konvex gekrümmten Umfangsabschnitte des Walzgutes befinden sich im nachfolgenden runden Fertigkaliber im Bereich der
Walzenspalte, wo sie wieder wegen der an sich vorteilhaften geringen Breitung im Dreiwalzenkaliber weitgehend erhalten bleiben. Der fertige
Walzgutquerschnitt ist folglich auch hinter dieser Walzenkalibrierung nicht kreisrund, wenn er auch besser ist, als bei den zuvor beschriebenen
ebenfalls bekannten Walzenkalibrierungen.
Die Erfindung geht von der zuletzt beschriebenen Walzenkalibrierung
für kontinuierlich arbeitende Stab- und Drahtwalzstraßen bzw. -blocke
mit mehreren jeweils aus drei Walzen gebildeten Kalibern aus, bei der einlaufseitig angeordnete Ärbeitskaliber Kaliberöffnungen mit im
wesentlichen geraden Umrißlinien und auslaufseitig angeordnete Maßkaliber
Kaliberöffnungen mit im wesentlichen kreisrunden Umrißlinien
besitzen. Daß die Umrißlinien nicht völlig gerade bzw. vollständig kreisrund sind, liegt daran, daß im Bereich der Walzenspalte bzw.
der Randbereiche der Walzenarbeitsflächen die Kaliberöffnungen erweitert
sind, um linienartige Vertiefungen auf dem Walzgut zu vermeiden,
die sonst in diesem Bereich entstehen würden. Im übrigen sind die vorerwähnten Umrißlinien der Kaliberöffnungen tatsächlich
gerade oder kreisrund. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Walzenkalibrierung der vorgenannten Art mit drei Walzen pro Kaliber zu schaffen,
mit der es möglich ist, Walzgut mit wirklich kreisrundem Querschnitt
3^ zu walzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zwei auslaufseitig
letzten Kaliber als Maßkaliber ausgebildet sind, daß das vorletzte Maßkaliber für eine mindestens 8%ige und das letzte Maßkaliber
für eine höchstens 3,8%ige Abnahme bemessen ist und daß das
einlaufseitig vor den beiden Maßkalibern angeordnete Kaliber eine Kaliberöffnung mit geraden.Umrißlinien besitzt. Bei dieser Walzenkalibrierung
ist das ovale Übergangskaliber mit seinen schwach ge-
krümmten Umrißlinien fortgelassen worden und es werden nur Arbeitskaliber, deren Kaliberöffnungen gerade Umrißlinien besitzen und
Maßkaliber, deren Kaliberöffnungen kreisrunde Umrißlinien aufweisen, benutzt. Folglich läuft bei der erfindungsgemäßen Walzenkalibrierung
wie bei der zuerst beschriebenen bekannten Kalibrierung Walzgut mit geraden Umrißlinien in eine kreisrunde Kaliberöffnung eines Maßkalibers
ein, wobei der Unterschied zu dieser bekannten Kalibrierung darin besteht, daß auf diese erste kreisrunde Kaliberöffnung eine
zweite, ebenfalls kreisrunde Kaliberöffnung folgt, was bei der vorerwähnten
bekannten Kalibrierung nicht vorgesehen war. Die zweite kreisrunde Kaliberöffnung ist zwar bei der oben an zweiter Stelle
beschriebenen bekannten Walzenkalibrierung auch schon vorhanden, bei der aber die beiden kreisrunden Kaliberöffnungen mit einer gleichen
Querschnittsabnahme von jeweils 5% arbeiten und bei der ein ovales Übergangskaliber mit einer etwa 10%igen Querschnittsabnahme den
Maßkalibern vorgeschaltet und den Arbeitskalibern nachgeschaltet
ist.
Die sich in dieser Weise deutlich von den bekannten Bauarten unterscheidende
erfindungsgemäße Walzenkalibrierung ist deshalb in der Lage, einen kreisrunden Walzgutquerschnitt zu erzeugen, weil die im
letzten Arbeitskaliber entstehenden geraden Umfangsabschnitte des
Walzgutes zunächst durch die mehr als 8%ige Querschnittsabnahme im
ersten Maßkaliber und dann noch im zweiten Maßkaliber durch direktes Walzen im Kalibergrund, also durch die Arbeitsflächenmitten der
Walzen kreisrund geformt werden. Damit werden alle geraden Umfangsabschnitte des Walzgutes hinter dem letzten Arbeitskaliber wenigstens
einmal von einem Kalibergrund einer der Walzen der Maßkaliber gewalzt
und damit in die gewünschte Kreisform gebracht. Im Gegensatz zu der an zweiter Stelle beschriebenen bekannten Walzenkalibrierung
ist dies bei der erfindungsgemäßen deshalb möglich, weil durch das Weglassen des ovalen Übergangskalibers das Walzgut wegen des damit
möglichen Führens nicht mehr beim Einlaufen in die kreisrunde Kaliberöffnung des ersten Maßkalibers kippt, das heißt, sich nicht mehr um
seine Längsachse dreht. Auch im zweiten Maßkaliber können sich die
kritischen Umfangsabschnitte einem Walzen durch je einen Kalibergrund
nicht mehr durch Kippen entziehen, sondern sie werden einwandfrei gewalzt und erhalten die gewünschte Krümmung. Letzteres wird vor allem
dadurch erreicht, daß die Querschnittsabnahme im letzten Maßkaliber
erfindungsgemäß kleiner als3,8% ist und infolgedessen die auftretenden
Kippkräfte kleiner sind:als die Widerstandskräfte des Walzgutes
gegen Verdrehen. Infolgedessen erübrigt sich auch eine Führung des Walzgutes zwischen dem letzten und dem vorletzten Maßkaliber, welche
erfindungsgemäß eingespart werden kann. Es genügen jene Führungskräfte, welche von den einlaufseitig davor befindlichen Kalibern ausgehen.
Die Gefahr des Kippens beim Einlaufen in das erste Maßkaliber ist deshalb nur sehr gering, well der Walzgutquerschnitt gerade Flächen
hat und sich gut führen läßt. Das Bestreben zu kippen ist dort außerdem gering, weil das folgende erste Maßkaliber eine nahezu kreisrunde
Kaliberöffnung besitzt, weshalb die davor angeordnete Führung nur wenig
beansprucht wird. Durch die Verwendung von zwei Maßkalibern ergeben sich im übrigen wesentlich engere Toleranzen am Walzgut.
Vorteilhaft ist es, wenn mindestens die Walzen des letzten Arbeitskalibers
in radialer Richtung verstellbar sind. Dadurch ist es möglich, dem Walzgut, welches aus dem letzten Arbeitskaliber ausläuft, verschiedene
Querschnittsformen und -abmessungen zu geben, insbesondere den K-Wert zu verändern. Unter dem K-Wert versteht man das Verhältnis
zwischen dem Radius des eingeschriebenen Kreises der freien zuletzt nicht gewalzten Seiten des Walzgutes zu dem Radius des eingeschriebenen
Kreises, der zuletzt von den Walzen gewalzten Seiten des Walzgutes. Dieser K-Wert kann sehr unterschiedlich sein. Er liegt im allgemeinen
zwischen 0,7 und 1,4. Auf diese Weise ist es möglich, mit nur einer Arbeitskaliberreihe aus nur einem einlaufenden Anstichquerschnitt
alle Fertigabmessungen lückenlos zu walzen, die
3$ innerhalb der Grenzen liegen, welche durch die kl einstmögliche und
die größtmögliche Gesamtabnahme der Walzstraße bzw. des Walzblockes gegeben sind. Bei den beiden Maßkalibern müssen selbstverständlich
immer wieder neue Kaliberöffnungen eingearbeitet werden, sobald ein
anderer Fertigquerschnitt gewünscht wird. Dabei ist es sinnvoll, auch
die Maßkaliber mit radial anstellbaren Walzen auszurüsten. Bis zu
einem gewissen Grade läßt sich das Ändern der K-Werte zum Erreichen eines bestimmten kreisrunden Fertigquerschnittes auch nur durch
Änderung des auf das Walzgut in Längsrichtung ausgeübten Zuges zwischen den einzelnen Kalibern erreichen, und zwar dann, wenn die
K-Werte größer als 1 sind.
Sind jedoch die- K-Werte kleiner als 1, ist es nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung zweckmäßig, wenn die Walzen des ersten Maßkalibers in derselben Lage, wie die Walzen des einlaufseitig davor befindliehen
letzten Arbeitskalibers angeordnet sind. Bei dieser Anordnung der Walzen wird der im wesentlichen sechseckige Walzgutquerschnitt
im ersten Maßkaliber mit kreisrunder Kaliberöffnung in derselben
Richtung umgeformt, wie in dem letzten Arbeitskaliber, in dem er entstanden
ist. Nur so ist es möglich, bei einem K-Wert kleiner als 1 einen runden Querschnitt zu walzen. Andernfalls würde das Walzgut sofort
in die Walzenspalte eindringen, weil die Querschnittsbereiche mit der größten Umformung unmittelbar vor den Walzenspalten des ersten
Maßkalibers liegen. Will man dies vermeiden, dann müßte der Durchmesser des ersten Maßkalibers so groß gewählt werden, daß die Umformung im
Bereich der Walzenspalte wesentlich geringer würde. Ein derart großer Durchmesser hätte aber zur Folge, daß die freien Umfangsabschnitte
des einlaufenden Walzgutquerschnittes den jeweiligen Kalibergrund
nicht erreichen und folglich gerade bleiben.
Die Auslegung auf einen solchen kleinen K-Wert im letzten Arbeitskaliber bietet den Vorteil, daß derselbe kreisrunde Fertigquerschnitt
mit unterschiedlichen Abnahmen im letzten Arbeitskaliber und im ersten
Maßkaliber gewalzt werden kann, ohne daß dazu der Zugi der in Längsrichtung
auf das Walzgut ausgeübt wird, geändert werden muß.
Letzteres wäre anderenfalls unumgänglich, wobei erhebliche Zugänderungen
notwendig würden. Unterschiedliche Abnahmen im letzten Arbeitskaliber und damit auch im ersten Maßkaliber beim Walzen immer desselben
Fertigquerschnittes haben den Vorteil, daß der Verschleiß des hoch beanspruchten ersten Maßkalibers gesteuert werden kann. Bei einem
solchen Maßkaliber tritt der höchste Verschleiß dort auf, wo die Ecken des einlaufenden im wesentlichen sechseckigen Querschnittes
auf die Walzenarbeitsflächen auftreffen. Ändert man die Abnahme im letzten Arbeitskaliber und damit den K-Wert des Walzgutes, dann verändert
man auch die Abnahme im ersten Maßkaliber,· vor allem aber die Lage der Ecken des Walzgutquerschnittes, so daß diese Ecken auf andere
Bereiche der Walzenarbeitsflächen auftreffen und infolgedessen auch die Bereiche mit den höchsten Belastungen der Walzenarbeitsflächen
verlegt werden. Durch dieses Verlegen erzielt man eine höhere Standzeit der Walzen des ersten Maßkalibers und damit niedrigere Walzenkosten.
Dies ist besonders dann sinnvoll und vorteilhaft, wenn von einer Fertigabmessung eine große Walzgutmenge· gewalzt werden soll.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind das letzte Arbeitskaliber
einerseits und die beiden Mpßkaliber andererseits mit voneinander und von den übrigen Arbeitskalibern unabhängigen Drehzahlen angetrieben.
Hierdurch ist es möglich, die Abnahmen im letzten Arbeitskaliber und im ersten Maßkaliber zu verändern. Zu diesem Zweck können die
Walzen des letzten Arbeitskalibers einerseits und die der beiden Maßkaliber andererseits von gesonderten Motoren angetrieben werden.
Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Walzen der beiden
Maßkaliber gemeinsam, ggf. über eine Oberhol kupplung vor dem
letzten Maßkaliber, angetrieben sind. Durch die Oberhol kupplung kann die Drehzahl des zweiten und letzten Maßkalibers gegenüber
der fest vorgegebenen Obersetzung zum ersten Maßkaliber größer werden.
Ein zusätzliches Schaltgetriebe wie bei einigen bekannten Bauarten
wird nicht benötigt, wenn alle Fertigabmessungen aus demselben Anstichquerschnitt
gewalzt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 die auslaufseitig letzten drei Kaliberöffnungen
einer bekannten Walzenkaiibrierung;
Figur 2 die auslaufseitig letzten drei Kaliberöffnungen
einer erfindungsgemäßen Walzenkalibrierung;
Figur 3 die auslaufseitig letzten drei Kaliberöffnungen
einer anderen erfindungsgemäßen Walzenkalibrierung; Figur 4 ein Walzblock nebst Antrieb bekannter Bauart;
Figur 5 ein Walzblock nebst Antrieb nach der Erfindung.
In Figur 1 sind drei Arbeitsflächen 1 dargestellt von drei in üblicher
Weise sternförmig angeordneten Walzen 2, die nur mit ihren Randbereichen zu erkennen sind. Um Beschädigungen der Walzen 2 zu vermeiden
sind Walzenspalte 3 vorgesehen. Eine so gebildete Kaliberöffnung 4 dieses letzten Arbeitskalibers 8 ist zum größten Teil angefüllt
mit Walzgut 5. Das Maß "a" ist der Radius eines eingeschriebenen Kreises der freien Seiten und das Maß "b" der Radius eines
eingeschriebenen Kreises, der von den Arbeitsflächen 1 der Walzen 2
berührten Seiten des Walzgutes 5. Beide Kreise sind nicht dargestellt. Das Verhältnis ■jj ergibt den sog. K-Wert. Dieser ist bei der Darstellung
in Figur 1 größer als 1.
Die Walzen 2 des zur Auslaufseite hin benachbarten Übergangskalibers 4a
besitzen konkav gekrümmte Arbeitsflächen 6, so daß das Walzgut 5 dort konvex gebogene Umfangsabschnitte erhält.
Aus diesem allgemein als oval bezeichneten Übergangskaliber 4a läuft
das Walzgut 5 in ein Kaliber 4b mit kreisrunder Kaliberöffnung ein,
das wiederum von drei Walzen 2 gebildet ist, und welches bei dieser bekannten Kalibrierung das erste und letzte Maßkaliber darstellt.
Im Bereich der Walzenspalte 3 ist die Kaliberöffnung geringfügig
erweitert, das heißt, sie weicht im Sinne einer Vergrößerung der Kaliberöffnung 4b von der im übrigen kreisrunden Form ab.
Von dieser bekannten Walzenkalibrierung nach Fig. 1 unterscheidet sich
die erfindungsgemäße Walzenkalibrierung gemäß Figur 2 dadurch, daß das ovale Übergangskaliber 4a durch ein erstes Maßkaliber 7a ersetzt
ist, welches eine kreisrunde Querschnittsform besitzt. Wie bei dem
bekannten Maßkaliber 4b gemäß Figur 1 ist auch das erfindungsgemäße
erste Maßkaliber 7a im Bereich der Walzenspalte 3 erweitert. Diese Erweiterung ist dargestellt durch den Radius R, der geringfügig
größer ist als der halbe Durchmesser D dieser Kaliberöffnung. Das
OD
Verhältnis -η- sollte kleiner als 1,15 sein. Weil die Querschnittsabnähme
in diesem erfindungsgemäßen ersten Maßkaliber 7a größer ist als in dem letzten und einzigen Maßkaliber 4b der bekannten Walzenkalibrierung
nach Figur 1, müssen auch die Erweiterungen im Bereich der Walzenspalte 3 beim ersten Maßkaliber 7a in Figur 2 etwas größer
sein, um ein Eindringen des Walzgutes 5 in die Walzenspalte 3 zu vermeiden. Das zweite und letzte Maßkaliber 7b von Figur 2 ist im
Bereich der Walzenspalte 3 kaum erkennbar erweitert, weil nämlich erfindungsgemäß
die Abnahme ih diesem Maßkaliber 7b bedeutend kleiner ist als in dem davor angeordneten ersten Maßkaliber 7a.
Bei der Ausführungsform der Erfindung gemäß Figur 3 sind die beiden
Walzen 2 der beiden Maßkaliber 7a und 7b im Vergleich zu denen der Figur 2 versetzt angeordnet. Das Besondere daran ist, daß damit die
Walzen 2 des ersten Maßkalibers 7a in Figur 3 dieselbe Lage einnehmen, wie die Walzen 2 des letzten Arbeitskalibers 8. Aus Figur 3 geht außerdem
deutlich hervor, daß das Maß "a" kleiner ist als das Maß "b" und daß sich somit ein K-Wert von kleiner als 1 ergibt. Bei einem
derart kleinen K-Wert ist es notwendig, die Walzen 2 des nachfolgenden
ersten Maßkalibers 7a in der gleichen Weise anzuordnen, wie die Walzen 2 des letzten Arbeitskalibers 8. Im vorliegenden Fall bedeutet
dies, daß beide Walzen 2 mit horizontaler Walzenachse unterhalb der Längsmittelachse des Walzgutes 5 angeordnet sind. Erst das zweite
Maßwalzkaliber 7b besitzt wieder die übliche versetzte Anordnung der
Walzen 2 gegenüber seinem benachbarten einlaufseitig davor angeordneten
Maßkaliber 7a.
in Figur 4 ist erkennbar, daß bei der dort gezeigten bekannten Bauart
und bei einer Walzenkalibrierung nach Figur 1 nur das ovale Übergangskaliber 4a und das einzige Maßkaliber 4b jeweils einen gesonderten Antriebsmotor
10 besitzen, wogegen alle Arbeitskaliber 8 von einem
gemeinsamen Motor 11 über ein Getriebe 12 und ein Verteilergetriebe
angetrieben sind.
Im Gegensatz dazu zeigt Figur 5 einen Walzblock, der die erfindungsgemäße
Walzenkalibrierung gemäß Figur 2 oder Figur 3 besitzt. Dort
sind ebenfalls die einlaufseitig angeordneten Arbeitskaliber 8 von einem gemeinsamen Motor 11 angetrieben, jedoch mit Ausnahme des letzten
Arbeitskalibers 8, welches in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist.
Letzteres wird von dem gesonderten Motor 15 angetrieben. Außerdem sind bei dem Walzblock gemäß Figur 5 die beiden auslaufseitig angeordneten
Maßkaliber 7a und 7b von dem ihnen gemeinsamen Motor 16 angetrieben, wobei zusätzlich noch in die Antriebswelle für das zweite und letzte
Maßkaliber 7b eine überhol kupplung 17 angeordnet ist, um auf jeden Fall
zu vermeiden, daß das Walzgut 5 zwischen den beiden Maßkalibern 7a und 7b je nach der vorgegebenen Übersetzung mit zu großem Zug oder
Druck in Längsrichtung beaufschlagt wird.
Claims (5)
1. Walzenkalibrierung für kontinuierlich arbeitende Stab- und Drahtwalzstraßen bzw. -blocke mit mehreren jeweils aus drei
Walzen gebildeten Kalibern, bei der einlaufseitig angeordnete Arbeitskaliber Kaliberöffnungen mit im wesentlichen geraden
Unirißlinien und aus!aufsei tig angeordnete Maßkaliber Kaliber-Öffnungen
mit im wesentlichen kreisrunden Umrißlinien besitzen, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei auslaufseitig letzten Kaliber als Maßkaliber (7a, 7b) ausgebildet sind, daß das vorletzte Maßkaliber (7a)
für eine mindestens 8%ige und das letzte Maßkaliber (7b) für eine höchstens 3,8%ige Abnahme bemessen ist und daß das
einlaufseitig vor den beiden Maßkalibern (7a, 7b) angeordnete Arbeitskaliber (8) eine Kaliberöffnung mit geraden Unirißlinien
besitzt.
2. Walzenkalibrierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Walzen (2) des letzten Arbeitskalibers (8) in radialer Richtung verstellbar
sind.
Geschäftshaus: Neustraße 69 - 4OtO Hilden - Telefon (U 21 03) 79 OO · - Telex 858 1G86 fiko. U
Banken; Commorzbank AG. Düsseldorf, Konto 1371053 (BLZ 300 400 Ui)) - Deutsche Bank AG, Düsseldorf, Konto 2454130 (BlZ 300
KommandilgesBllsuliaft Sitz Hilden, Rtgistergcricht: Langenfeld, HRA S45, persönlich haftende Gesellschafterin: KolKs Tclinik GmbH. Sitz: Wurii
3. Walzenkalibrierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Walzen (2) des ersten
Maßkalibers (7a) in derselben Lage wie die Walzen (2) des einlaufseitig davor befindlichen letzten Arbeitskalibers (8)
angeordnet sind.
10
10
4. Walzenkalibrierung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das letzte
Arbeitskaliber (8) einerseits und die beiden Maßkaliber (7a, 7b) andererseits mit voneinander und von den übrigen Arbeitskalibern
unabhängigen Drehzahlen angetrieben sind.
5. Walzenkalibrierung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (2) der beiden Maßkaliber (7a, 7b) gemeinsam ggf. über eine überhol kupplung (17)
vor dem letzten Maßkaliber (7b) angetrieben sind.
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ID=6252517
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