DE3442565A1

DE3442565A1 - Faekalien-foerdersystem

Info

Publication number: DE3442565A1
Application number: DE19843442565
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1984-11-22
Filing date: 1984-11-22
Publication date: 1986-05-28

Description

Fäkalien-Fördersystem"
Die Erfindung betrifft ein Fäkalien-Fördersystem mit einem Toilettenbecken, einem diesem nachgeschalteten Auffangbehälter, einer in diesem vorgesehenen Pumpe sowie einem sich an den Auslaßstutzen der Pumpe anschließenden Abfluß-Druckrohr.
Bekannte Fäkalien-Fördersysteme der genannten Art pumpen die angefallenen Fäkalien durch das Abfluß-Druckrohr in das Abflußsystem des betreffenden Hauses. Gewöhnlich werden dabei die Fäkalien mit Hilfe einer Wasserspülung von dem Toilettenbecken in den Auffangbehälter befördert.
Dort werden die Fäkalien zerkleinert und durch ein Abfluß-Druckrohr in das nächstgelegene Fallrohr gepumpt.
Dieses bekannte System weist einen schwerwiegenden Nachteil auf. Das fäkalienbelastete Wasser wird in das Abwassersystem geleitet, was zu einer erheblichen Umweltbelastung führt oder einen großen technischen Aufwand erfordert, um das Abwasser in Kläranlagen aufzubereiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fäkalien-Fördersystem zu schaffen, das weder die Umwelt noch Kläranlagen belastet und in Neubaugebieten die Aufstellung von Kläranlagen für einen wesentlich kleineren im Vergleich zum herkömmlichen Durchsatz ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Fäkalien-Fördersystem, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Abfluß-Druckrohr zu einem gesonderten Fäkalien-Sammeltank führt.
Durch das erfindungsgemäße Fäkalien-Fördersystem können die Fäkalien in gesonderten Sammeltanks gespeichert werden und gegebenenfalls zur Weiterverwendung als Dünger an die Landwirtschaft abgegeben werden. Der gefüllte Fäkalien-Sammeltank kann dabei entweder in einen Tankwagen entleert oder selbst als transportable Einheit geschaffen werden, so daß sich ein gut funktionierendes und einfach zu handhabendes Transportsystem aufbauen läßt.
Um das erfindungsgemäße Fäkalien-Fördersystem in einem vorhandenen hausinternen Abflußsystem mit möglichst einfachen Mitteln zu installieren, wird zweckmäßigerweise der Durchmesser des Abfluß-Druckrohrs im Vergleich zum Rohrdurchmesser des in einem Haus installierten Abflußsystems klein gewählt und das Abfluß-Druckrohr durch das installierte Abflußrohrsystem verlegt.
Dieses Rohr-in-Rohr-System bietet die Möglichkeit, eine herkömmliche Toiletteneinrichtung mit minimalem Aufwand und geringsten Kosten in eine umweltentlastende Einrichtung umzurüsten.
Das Abfluß-Druckrohr wird vorzugsweise so installiert, daß es im Kellerbereich aus dem Abflußrohrsystem herausführt und in den im Keller aufgestellten Fäkalien-Sammeltank mündet.
Um die Abwasserbelastung durch Fäkalienstoffe zu vermeiden, ist das erfindungsgemäße Fäkalien-Fördersystem zweckmäßigerweise so beschaffen, daß der Sammeltank unter Umgehung des Kanalisationssystems entleerbar ist.
Die in dem Auffangbehälter des erfindungsgemäßen Fäkalien-Fördersystems vorgesehene Pumpe kann wahlweise mit einem Fäkalienzerkleinerer versehen sein.
Insbesondere bei kleinem Durchmesser des Abfluß-Druckrohrs im Vergleich zum Durchmesser der installierten Abflußrohre vermeidet ein Fäkalienzerkleinerer das Verstopfen des Abfluß-Druckrohrs. Außerdem wird dadurch das Absetzen fester, kompakter Fäkalienstoffe am Boden des Sammeltanks verhindert und eine bessere Entleerung des Sammeltanks ermöglicht.
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann das Toilettenbecken eine Wasserspülung aufweisen.
In einer anderen Ausführungsform ist das Toilettenbecken zweckmäßigerweise mit einer Wasserspareinrichtung ausgestattet.
Eine Verringerung der Spülwassermenge ist vom wasserwirtschaftlichen Gesichtspunkt her sehr wünschenswert. Dadurch kann der Wasserverbrauch in Haushalten erheblich reduziert und die an das Kanalisationsnetz abgegebene Wassermenge stark verringert werden. Mit dieser Maßnahme werden erhebliche Mengen hochwertigen Wassers, in der Regel Trinkwasser, eingespart, das in regenreichen Zonen mit erheblichem Aufwand aufbereitet werden muß und vielen regenarmen Gebieten der Welt überhaupt nicht zur Verfügung steht.
In einer besonderen Ausbildung der Erfindung kann die Wassersparei nri chtung darin bestehen, daß das Toilettenbecken keine Wasserspülung aufweist, vor jeder Benutzung mit einem Antihaftmittel besprühbar ist und eine Fördereinrichtung zum Transport der Fäkalien in den Auffangbehälter aufweist.
Die Fördereinrichtung kann durch eine geräuscharme Verdrängerpumpe, die in das Toilettenbecken eingebaut ist, betrieben werden.
Die Verwendung einer geräuscharmen Verdrängerpumpe, insbesondere einer Schlauchpumpe, ist von Vorteil, da das Toilettenbecken nur schlecht schallisoliert werden kann.
In einer anderen Ausbildung der Erfindung kann die Wasserspareinrichtung in einem Vakuum-Absaugsystem bestehen, durch das die Fäkalien in den Fäkalien-Sammeltank absaugbar sind.
Ein solches Vakuum-Absaugsystem wird bei mehreren Toiletten vorzugsweise zentral installiert. Weiterhin kann bei Verwendung dieses Systems, wie auch anderer Wasserspareinrichtungen, auf den an das Toilettenbecken angeschlossenen Auffangbehälter verzichtet werden.
Um die Ablagerung fester, kompakter Fäkalienstoffe am Boden des Sammeltanks zu vermeiden, ist in einer weiteren Ausbildung der Erfindung zweckmäßigerweise eine im Fäkalien-Sammeltank installierte Rühreinrichtung vorgesehen.
Andererseits kann die Absaugleitung von der oder den Toiletten so in den Fäkalien-Sammeltank eingeführt werden, daß bei jedem Absaugvorgang eine geeignete Rührwirkung entsteht.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 die zum Teil aufgeschnittenen Komponenten des Ausführungsbeispiels im Toilettenbereich; Fig. 2 die Verlegung des Abfluß-Druckrohrsystems samt Fäkalien-Sammeltank in einem teilweise aufgeschnitten dargestellten Haus.
Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß das Fäkalien-Fördersystem im Toilettenbereich im wesentlichen aus einem Toilettenbecken 1 in Standardausführung mit horizontalem Auslauf 2, einem an diesen angeschlossenen Auffangbehälter 3, einer in diesem vorgesehenen Pumpe 4 sowie einem sich an den Auslaßstutzen 5 der Pumpe anschließenden Abfluß-Druckrohr 6 besteht.
Das Abfluß-Druckrohr ist durch das installierte konventionelle Abflußrohr 7 der Toilette verlegt. Dabei dient der untere Rand der Einlaßöffnung 8 des Abflußrohres 7, die etwa in Höhe des Auslaufs 2 angeordnet ist, als Überlauf 9. Dieser soll bei einem Ausfall der Pumpe 4 das Überlaufen des Auffangbehälters 3 verhindern. Die Pumpe 4 ist im Bodenbereich des Auffangbehälters 3 installiert und an der Saugseite mit einem Fäkalienzerkleinerer 10 versehen.
In dem betrachteten Ausführungsbeispiel weist das Toilettenbecken eine Wasserspülung mit Hilfe eines Standard-Spülkastens 11 auf. Wie in einer konventionellen Toiletteneinrichtung werden die Fäkalien aus dem Toilettenbecken 1 durch den Auslauf 2 gespült, hier aber nicht in das Abflußrohr 7, sondern in den Auffangbehälter 3 transportiert, aus dem sie in das Abfluß-Druckrohr 6 gepumpt werden.
Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, führt das Abfluß-Druckrohr 6 durch das Abflußsystem 12 des Hauses und wird mit den Abfluß-Druckrohren der anderen Toiletten vereinigt.
Im Kellerbereich führt das Abflußdruckrohr 6 aus dem Abflußsystem 12 heraus und mündet in den im Keller aufgestellten Fäkalien-Sammeltank 13.
Der Fäkalien-Sammeltank 13 ist unter Umgehung des Kanalisationssystems entleerbar, indem sein Inhalt, wie ebenfalls in Figur 2 dargestellt, über einen Schlauch 14 in einen Tankwagen 15 gepumpt werden kann.
Das beschriebene Fäkalien-Fördersystem trägt nicht nur zur Entlastung der Umwelt, der im Boden gespeicherten Trinkwasservorräte sowie der Kläranlagen bei, sondern läßt sich darüber hinaus auf einfache und kostengünstige Weise auch nachträglich installieren. Der Auffangbehälter ist so bemessen, daß er hinter ein vorhandenes Toilettenbecken installiert werden kann. Das Abfluß-Druckrohr kann dann einfach in das Abflußrohr der Toilette verlegt oder bei Neuinstallierung in das nächstgelegene Fallrohr geführt werden. Auf diese Weise kann es in die Nähe eines geeigneten Platzes für den Fäkalien-Sammeltank verlegt und an diesen angeschlossen werden.
Ein Fäkalien-Fördersystem der beschriebenen Art kann, um den hygienischen Anforderungen zu genügen, eine Vorrichtung zum Keimfreimachen der Fäkalien aufweisen. Diese Vorrichtung, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, kann an irgendeiner Stelle des Abfluß-Druckrohrs 6, in oder hinter dem Fäkalien-Sammeltank 13 angebracht sein.
Das Keimfreimachen erfolgt beispielsweise durch Erhitzen, wobei als Wärmequelle eine elektrische Heizung oder die im Haus installierte Zentralheizung (z.B. Öl heizung) dienen kann, oder mit Chemikalien.

Claims

An s p r u c h e 1. Fäkalien-Fördersystem mit einem Toilettenbecken, einem diesem nachgeschalteten Auffangbehälter, einer in diesem vorgesehenen Pumpe sowie einem sich an den Auslaßstutzen der Pumpe anschließenden Abfluß-Druckrohr, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Abfluß-Druckrohr (6) zu einem gesonderten Fäkalien-Sammeltank (13) führt.
2. Fäkalien-Fördersystem nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Durchmesser des Abfluß-Druckrohrs (6) im Vergleich zum Rohrdurchmesser des in einem Haus installierten Abflußsystems (12) klein ist und daß das Abfluß-Druckrohr (6) durch das installierte Abflußsystem (12) verlegt ist.
3. Fäkalien-Fördersystem nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Abfluß-Druckrohr (6) im Kellerbereich aus dem Abflußsystem (12) herausgeführt ist und in den im Keller aufgestellten Fäkalien-Sammeltank (13) mündet.
4. Fäkalien-Fördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Fäkalien-Sammeltank (13) unter Umgehung des Kanalisationssystems entleerbar ist.
5. Fäkalien-Fördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die in dem Auffangbehälter (3) vorgesehene Pumpe (4) mit einem Fäkalienzerkleinerer (10) versehen ist.
6. Fäkalien-Fördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Toilettenbecken (1) eine Wasserspülung aufweist.
7. Fäkalien-Fördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Toilettenbecken (1) mit einer Wasserspareinrichtung ausgestattet ist.
8. Fäkalien-Fördersystem nach Anspruch 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Toilettenbecken (1) keine Wasserspülung aufweist, vor jeder Benutzung mit einem Antihaftmittel besprühbar ist und eine Fördereinrichtung zum Transport der Fäkalien in den Auffangbehälter (3) aufweist.
9. Fäkalien-Fördersystem, insbesondere nach Anspruch 8, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine geräuscharme Verdrängerpumpe, die in das Toilettenbecken (1) eingebaut ist.
10. Fäkalien-Fördersystem nach Anspruch 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Verdrängerpumpe als Schlauchpumpe ausgebildet ist.
11. Fäkalien-Fördersystem, insbesondere nach Anspruch 7 oder 8, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h ein Vakuum-Absaugsystem, durch das die Fäkalien in den Fäkalien-Sammeltank (13) absaugbar sind.
12. Fäkalien-Fördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine im Fäkalien-Sammeltank (13) installierte Rühreinrichtung.
13. Fäkalien-Fördersystem nach Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Absaugleitung von der oder den Toiletten so in den Fäkalien-Sammeltank (13) eingeführt ist, daß bei jedem Absaugvorgang eine geeignete Rührwirkung entsteht.
14. Fäkalien-Fördersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine Vorrichtung zum Keimfreimachen der Fäkalien, die an irgendeiner Stelle des Abfluß-Druckrohrs (6) in oder hinter dem Fäkalien-Sammeltank (13) angebracht ist.