DE3433931C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Drainagerohren,insbesondere zum Entwaessern und Entgasen von Deponien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Drainagerohren,insbesondere zum Entwaessern und Entgasen von DeponienInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Drainagerohren, insbesondere zum Entwässern und
Entgasen von Deponien, aus schraubenlinienförmig gewickeltem Bandmaterial aus thermoplastischem Kunststoff,
wonach das Kunststoffband unmittelbar nach dem Austritt aus einem Extruder oder nach Erwärmung, jedenfalls
in plastischem Zustand mit schräger Wickelnaht auf einen Wickeldorn aufgewickelt und im Bereich der
Wickelnaht verschweißt wird.
Drainagerohre zum Entwässern und Entgasen werden regelmäßig aus fertiggestellten Rohren hergestellt.
Dazu werden nachträglich in die abgekühlten und ausgehärteten Rohre Drainageschlitze eingesägt oder eingefräst.
Das ist in fertigungstechnischer Hinsicht ebenso wie in anlagetechnischer Hinsicht aufwendig. Darüber
hinaus müssen erheblicher Materialabfall und zusätzlicher Energiebedarf für die Säge oder Fräse in Kauf
genommen werden. — Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, wonach sich Drainagerohre, insbesondere zum Entwässern und Entgasen von Deponien,
in besonders rationeller und energiesparender Weise herstellen lassen, gegebenenfalls auch unter Verzicht
auf Materialabfall.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Verfahren dadurch, daß das Kunststoffband in plastischem Zustand und folglich während der Rohrherstellung
perforiert, geschlitzt oder gelocht wird. — Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei dem
gattungsgemäßen Verfahren das Kalibrieren des Rohres auf dem Wickeldorn stattfindet, folglich das sich in
plastischem Zustand befindende Kunststoffband bereits zuvor oder im Zuge der Kalibrierung perforiert, geschlitzt
oder gelocht werden kann. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Kunststoffband
unmittelbar nach dem Extrudieren und vor dem Aufwickeln perforiert, geschlitzt oder gelocht.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung mit selbständiger Bedeutung, wird das Kunststoffband
nach dem Aufwickeln auf dem Wickeldorn perforiert, geschlitzt oder gelocht. — Stets kommt jenem Vorschlag
der Erfindung selbständige Bedeutung zu, wonach das Kunststoffband perforiert wird. Denn durch
eine derartige Perforation im plastischen Zustand des Kunststoffbandes wird jeder Materialabfall vermieden.
Darüber hinaus öffnen sich die Perforationen im Zuge des Abkühlens des fertig gewickelten Rohres, nämlich
aufgrund der aus der Abkühlung resultierenden Schrumpfung. Tatsächlich entstehen durch diese
Schrumpfung hinreichend weite Drainagelöcher aus diesen Perforationen. Ein ähnlicher, wenn auch reduzierter
Effekt, tritt dann auf, wenn das Kunststoffband nicht perforiert sondern geschlitzt oder gelocht wird.
Gleichgültig, ob das Kunststoffband perforiert, geschlitzt oder gelocht wird, stets wird insoweit eine erhebliche
Energieeinsparung erreicht, weil die Behandlung des Kunststoffbandes im plastischen Bereich vorgenommen
wird und vorgenommen werden kann. Denn die eigentliche Kalibrierung des betreffenden Rohres
erfolgt — wie bereits oben erwähnt — im Zuge des Wickelprozesses auf dem Wickelrohr.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So besteht die Möglichkeit, daß das
Kunststoffband in vorgegebenen Bereichen, z. B. lediglich im Bereich der Wickelnaht, perforiert, geschlitzt
oder gelocht wird. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das auf den Wickeldorn aufgewickelte
Kunststoffband über lediglich einen vorgegebenen Bereich, z.B. 2/3 seines Umfangs, zur Bildung
einer geschlossenen Abflußrinne perforiert, geschlitzt
oder gelocht. Folglich entsteht ein Drainagerohr, welches mit der Abflußrinne nach unten in das Erdreich
oder die Deponie eingesetzt wird, so daß das aufgefangene Wasser einwandfrei abfließen kann.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung
zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens, welche sich durch besonders einfache und funktionsgerechte
Bauweise auszeichnet. Diese Vorrichtung ist gekenn-
zeichnet durch eine gegen das extrudierte Kunststoffband anstellbare Perforations- oder Stanzvorrichtung.
Diese Perforations- oder Stanzvorrichtung kann beispielsweise zwischen dem Extruder und dem Wickeldorn
angeordnet werden. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung mit selbständiger Bedeutung
ist vorgesehen, daß .die Perforationsvorrichtung als ein gegen die Wickeltrommel anstellbares frei drehbar gelagertes
Zahnrad ausgebildet ist, welches also in gegen die Wickeltrommel angestelltem Zustand von der ro tierenden
Wickeltrommel angetrieben wird. Dadurch wird eine kontinuierliche Perforation des auf die Wickeltrommel
aufgewickelten Kunststoffbandes erreicht. Das Zahnrad kann zwei oder mehr Zahnkränze mit gleichem
Kopfdurchmesser und gegeneinander versetzten Zähnen aufweisen, so daß gegeneinander versetzte Perforationen
erzeugt werden und daraus gegeneinander versetzte Drainageöffnungen entstehen. Weiter empfiehlt
die Erfindung, daß das Zahnrad bzw. seine Lagerwangen über ein Hebelgetriebe an eine gesteuerte Betätigungsvorrichtung,
z. B. pneumatisch oder hydraulisch betätigte Zylinderkolbenanordnung, angeschlossen
sind, so daß sich die Perforationen bereichsweise erzeugen lassen. Denn dazu kann das Zahnrad gegen die Wikkeltrommel
angestellt oder in Leerlaufstellung zurückgestellt werden. Die Steuerung der Zylinderkolbenanordnung
kann beispielsweise über eine Steuerkurve an der rotierenden Wickeltrommel erfolgen, die mit einem
Steuernocken zusammenarbeitet, der seinerseits die Pneumatik oder Hydraulik für die Zylinderkolbenan-Ordnung
betätigt.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Verfahren und eine
Vorrichtung angegeben werden, die ein besonders rationelles und energiesparendes Herstellen von Drainagerohren,
insbesondere zum Entwässern und Entgasen von Deponien, ermöglichen. Rationelle Herstellung ist
gewährleistet, weil die Perforationen sowie die daraus resultierenden Drainageöffnungen unmittelbar in das
sich in plastischem Zustand befindende Kunststoffband nach dem Austreten aus dem Extruder bzw. Aufwickeln
auf die Wickeltrommel eingebracht werden können, folglich im Zuge der Rohrherstellung. Insoweit sind getrennte
nachträgliche Arbeitsgänge wie Einfräsen, Einsägen oder dergleichen nicht länger erforderlich. Energiesparende
Herstellung wird erreicht, weil das Einbringen der Perforationen in das plastische Kunststoffband
ungleich geringeren Energieaufwand als der Einsatz einer Fräse oder Säge verlangt. Darüber hinaus wird Materialersparnis
erreicht, weil das Einbringen der Perforationen in das plastische Kunststoffband ohne Materialabfall
erfolgt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 in schematischer Darstellung und ausschnittsweise
einen nach dem Verfahren perforierten Rohrabschnitt auf einem Wickeldorn,
F i g. 2 den perforierten Rohrabschnitt nach Abkühlung
mit durch Schrumpfung zu Drainageöffnungen aufgeweiteten Perforationen und
F i g. 3 eine Vorrichtung zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens in schematischer Seitenansicht.
In den F i g. 1 und 2 ist ein Drainagerohr 1 zum Entwässern und Entgasen von Deponien dargestellt. Dieses
Drainagerohr 1 besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus schraubenlinienförmig gewickeltem Bandmaterial
aus thermoplastischem Kunststoff, wobei das Kunststoffband 2 unmittelbar nach dem Austritt aus einem
Extruder 3 oder nach Erwärmung, jedenfalls in plastischem Zustand mit schräger Wickelnaht auf einen
Wickeldorn 4 aufgewickelt und im Bereich der Wickelnaht verschweißt worden ist. Das Drainagerohr 1 kann
ein Verstärkungsprofil 5 mit oder ohne eingelagertem Stützschlauch aufweisen. Das Kunststoffband 2 ist in
plastischem Zustand perforiert worden. Die Perforierung kann nach dem Extrudieren und vor dem Aufwikkeln
erfolgen, aber auch nach dem Aufwickeln auf dem Wickeldorn 4. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
daß das Kunststoffband 2 in vorgegebenen Bereichen, z. B. im Bereich der Wickelnaht, perforiert wird. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, daß das auf den Wickeldorn 4 aufgewickelte Kunststoffband 2 über lediglich
einen vorgegebenen Bereich seines Umfangs zur Bildung einer geschlossenen unteren Abflußrinne perforiert
wird. Zur Erzeugung der Perforationen 6 ist eine gegen das extrudierte Kunststoffband 2 anstellbare Perforationsvorriehtung
vorgesehen. Die Perforationsvorrichtung ist als ein gegen den als Wickeltrommel 4 ausgebildeten
Wickeldorn anstellbares frei drehbar gelagertes Zahnrad 7 ausgebildet, welches in Anstellung gegen
die Wickeltrommel 4 von der rotierenden Wickeltrommel 4 angetrieben wird und umläuft. Das Zahnrad 7
kann zwei oder mehr Zahnkränze mit gleichem Kopfdurchmesser und gegeneinander versetzten Zähnen
aufweisen, was nicht gezeigt ist. Ferner ist das Zahnrad
7 bzw. sind seine Lagerwangen über ein Hebelgetriebe
8 an eine gesteuerte Betätigungsvorrichtung 9, nämlich hydraulisch oder pneumatisch gesteuerte Zylinderkolbenanordnung,
angeschlossen. Die Zylinderkolbenanordnung 9 ermöglicht also ein taktweises Anstellen des
Zahnrades 7 gegen die Wickeltrommel 4. Ihre Stellung erfolgt über eine Steuerkurve an der Wickeltrommel
und einen dagegen arbeitenden Steuernocken, der seinerseits die Hydraulik oder Pneumatik für die Zylinderkolbenanordnung
9 betätigt. Auch das ist nicht gezeigt. — Die Perforationen 6 weiten sich infolge Schrumpfung
bei Abkühlung des fertigen Drainagerohres zu Drainageöffnungen 10 auf.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen von Drainagerohren, insbesondere zum Entwässern und Entgasen von
Deponien, aus schraubenlinienförmig gewickeltem Bandmaterial aus thermoplastischem Kunststoff,
wonach das Kunststoffband unmittelbar nach dem Austritt aus einem Extruder oder nach Erwärmung,
jedenfalls in plastischem Zustand mit schräger Wikkelnaht auf einen Wickeldorn aufgewickelt und im
Bereich der Wickelnaht verschweißt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffband
in plastischem Zustand perforiert, geschlitzt oder gelocht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffband nach dem Extrudieren
und vor dem Aufwickeln perforiert, geschlitzt oder gelocht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffband nach dem Aufwikkeln
auf dem Wickeldorn perforiert, geschlitzt oder gelocht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffband in
vorgegebenen Bereichen, z. B. im Bereich der Wikkelnaht, perforiert, geschlitzt oder gelocht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das auf den Wickeldorn
aufgewickelte Kunststoffband über lediglich einen vorgegebenen Bereich seines Umfangs zur Bildung einer geschlossenen Abflußrinne perforiert,
geschlitzt oder gelocht wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine gegen das extrudierte Kunststoffband (2) anstellbare Perforations- oder Stanzvorrichtung
(7-9).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationsvorrichtung ein gegen
den als Wickeltrommel (4) ausgebildeten Wickeldorn anstellbares drehbar gelagertes Zahnrad (7)
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (7) zwei oder mehr
Zahnkränze mit gleichem Kopfdurchmesser und gegeneinander versetzten Zähnen aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (7) bzw.
seine Lagerwangen über ein Hebelgetriebe (8) an eine gesteuerte Betätigungsvorrichtung (9), z. B. hydraulisch
oder pneumatisch betätigte Zylinderkolbenanordnung, angeschlossen sind.
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