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BESCHREIBUNG
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Kompaktreaktor zur Abwasservorbehandlung Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zur Vorbehandlung stark verunreinigter Abwässer, sowie auf eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Die Reduktion der zum Kanalnetz beziehungsweise
zur Kläranlage hin abgegebenen Belastung erfolgt dabei gleichzeitig durch einen
biologischen Teilabbau, wie auch durch einen Mengenausgleich.
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Viele Abwasser erzeugende Betriebe verursachen bei der Bemessung
und Unterhaltung von Kläranlagen dadurch Probleme und Kosten, daß die Abwässer in
starker Konzentration und dann nur über wenige Stunden am Tag anfallen. Werden derartige
Abwässer unmittelbar in das Kanalnetz abgeleitet und gibt es dann im Einzugsgebiet
einer Kläranlage womöglich mehrere Betriebe, die gleichartig arbeiten, so müssen
auf der Kläranlage Spitzenlasten verarbeitet werden, die in den restlichen Stunden
des Tages nicht vorhanden sind.- Dies erfordert auf der Investitionsseite das Vorhalten
hinreichend großer Reaktionsbehälter, aber auch die Bereitstellung entsprechend
hoher installierter Leistungen, die dann jedoch nur für sehr kurze Zeit in Anspruch
genommen werden. Bei biologischen Reinigungsverfahren führt es darüberhinaus zu
erheblichen betrieblichen Problemen auf Kläranlagen, wenn derartig große Lastunterschiede
abgearbeitet werden sollen:
Die mit dem Abbau organischer Abwasserinhaltsstoffe
befaßt Biomasse ist nicht in der Lage ihr gesamtes enzymatisches System innerhalb
weniger Stunden immer wieder zwischen den Extremsituationen überreichen Substratangebotes
und, in der Schwachlastzeit, außerordentlich geringen Substratangehotes umzustellen.
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Zur Lösung solcher Probleme ist es bekannt entsprechenden Betrieben
die Installation einer vollständigen Abwasservorbehandlungsanlage vorzuschreiben,
die dann letztlich ähnlich wie eine Kläranlage aus verschiedenen vollständigen Verfahrensschritten
aufgebaut ist. Solche Vorbehandlungsanlagen sind jedoch nicht für Betriebe jeder
Größenordnung im wirtschaftlichen Sinne tragbar, zumal dann neben den Investitionskosten
auch die wesentlich schwerer ins Gewicht fallenden Unterhaltungskosten, insbesonders
durch die personelle Betreuung zusätzlich anfallen. Darüberhinaus kann der Abwasseranfall
saisonal beschränkt sein, woraus sich Probleme am Anfang der Kampagne ergeben, bis
nämlich das biologische System im Laufe einer Zeit von vier bis sechs Wochen überhaupt
erst seine volle Leistungsfähigkeit erreicht hat.
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Ebenfalls bekannt ist der Einsatz von Pufferbecken in den Betrieben,
wobei das dort stoßweise anfallende Wasser zunächst in einen Behälter aufgefangen
und dann dosiert und vergleichmäßigt in die Kanalisation abgegeben wird. Hier kann
jedoch der Fall eintreten, daß das Abwasser im Pufferbehälter durch die dort auftretende
Standzeit seine Eigenschaften ändert und anschließend einer biologischen Reinigung
wesentlich schlechter zugänglich
ist, als dies im frischen Zustand
der Fall war.
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Für die nachgeschaltete Kläranlage ergeben sich in diesem Fall zwar
vordergründig Lastreduktionen, wobei jedoch dann auf der Kläranlage anders geartete
Betriebaprobleme auftreten, sodaß letztlich keine Lösung der gestellten Aufgabe
erreicht wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat nun zum Ziel die auf der Kläranlage
eintreffende Last zu reduzieren, wobei die Reduktion nicht nur durch eine Vergleichmäßigung
der Wassermenge in der Zeiteinheit, sondern gleichzeitig durch einen Vorabbau unterstützt
werden soll. Dabei sollen sich die Eigenschaften des Abwassers im Hinblick auf seine
grundsätzliche biologische Abbaubarkeit nicht wesentlich ändern. Zweckmäßigerweise
erfolgt diese Vorbehandlung vor der Einleitung in das Kanalnetz unmittelbar dort,
wo das betreffende Abwasser anfällt. Daraus ergibt sich aber auch die Notwendigkeit,
daß es sich um eine einfach zu betreibende Anlage handelt, die den Produktionsbetrieb
weder mit nennenswerten Investitionen, noch mit hohem betrieblichem Überwachungsaufwand
belastet. Daraus ergibt sich auch die weitere Forderung, daß es sich um eine geschlossene
Anlage handeln muß, damit es nicht durch die Abwasserbehandlung im Produktionsbetrieb
zu hygienischen oder ähnlichen Problemen kommt.
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Als typischen Beispiel für eine denkbare Zielgruppe der Erfindung
seien hier Weinbaugebiete angeführt. Zu diesem Themenkreis wurden vom Ministerium
für Lanwirtschaft, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz zahlreiche Forschungsvorhaben
durchgeführt, deren Ergebnisse in verschiedenen Berichten dokumentiert sind. Die
Ergebnisse lassen sich
wie folgt, zusammenfassen: die Spitzenbelastungen
aus den Weinbaubetrieben treten nur in drei Monaten des Jahres auf und liegen dabei,
bezogen auf die Tagesfracht der Belastung häufig um einen Faktor 10 bis 20 über
der Nennlast der jeweiligen Kläranlagen, die dann nicht mehr zufriedenstellend arbeiten.
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Tatsächlich treten die angesprochenen Lasten, abhängig von den Produktionsschritten
bei der Weinherstellung konzentriert nur an wenigen Stunden des Tages auf, beispielsweise
dann, wenn während des Kelterns in den Abendatunden die Reinigung von Maschinen
und Arbeitsräumen erfolgt.
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Derartige Abwässer sind auf aerobem Wege sehr gut und sehr rasch abbaubar.
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Versucht man jedoch derartige Abwässer zu puffern und sie zu vergleichmäßigend
in das Kanalnetz abzugeben, so tritt zwar eine rechnerische Lastminderung ein, es
beginnt jedoch gleichzeitig ein anaerober Abbau der Abwasserinhaltsstoffe, der dazu
führt, daß es auf den Kläranlagen zur Blähschlammbildung kommt, wodurch wiederum
die Reinigungsleistung bis zum Zusammenbruch der Anlage zurückgehen kann.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabenstellung dadurch gelöst, daß das
anfallende Abwasser im Be -trieb in einem Abgleich- und Puffertank gesammelt wird,
der mit einem biologischen Hochlastreaktor kombiniert ist. Die Hochlaststufe kann
dabei zum Beispiel ein Festbettreaktor sein, wovon vielfältige Bauarten bekannt
sind. Wesentlich ist im vorliegenden Fall, daß der Festbettreaktor eine entsprechende
Biomasse speichert, wobei jedoch der Überschuß nicht aus dem Verfahren abgeschieden,
sondern mit dem Abwasser in die Kanalisation
abgegeben wird. Die
Hochlaststufe kann aber auch ein Belebtschlammverfahren sein, welches dann allerdings
ohne Nachklärbecken und Schlammrückführung arbeitet. Es wird im vorliegenden Fall
bewußt in Kauf genommen, daß nur ein Teilabbau der Verunreinigungen stattfindet,
wobei die biologische Stufe dann im Bereich der logarithmischen Wachstumsphase der
Biomasse betrieben wird. Um dies zu erreichen, ist lediglich eine geeignete Bemessung
der Abgleichstufe erforderlich.
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Handelt es sich bei den Abwasserverunreinigungen um sehr rasch abbaubare
Stoffe, so muß der einwandfreie Ablauf der biologischen Prozesse durch eine ausreichende
Sauerstoffzufuhr sichergestellt sein. Dies kann durch zusätzlichen Lufteintrag in
das System ebenso erfolgen, wie durch die Anwendung von technischem Sauerstoff,
oder Reichgas mit erhöhtem Sauerstoffgehalt.
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Denkbar ist auch eine Vorbehandlung im anaeroben Bereich, wobei dann
allerdings die Anlage so zu bemessen ist, daß ein relativ weitgehender Vorabbau
betrieben wird, damit nicht die nachgeschaltete Kläranlage durch Zwischenprodukte
des anaeroben Abbaues stärker und problematischer belastet wird, als dies mit dem
ursprünglichen Abwasser der Fall gewesen wäre. In diesem Fall sind bei der technischen
Ausführung Besonderheiten zu beachten, die mit den speziellen Anforderungen des
anaeroben Verfahrens zusammenhängen.
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Die Beschickung einer erfindungsgemäßen Anlage erfolgtintermittierend
und dem Abwasserfall entsprechend. Die Entnahme des vorbehandelten Abwassers
dagegen
erfolgt über irgendeine Mengenregelung bekannter Bauart so, daß je nach Auslegung
, ein Tagesausgleich oder gegebenenfalls ein längerfristiger Ausgleich erzielt wird.
Innerhalb des Systems erfolgt der Vorabbau der organischen Belastung und das Frischhalten
des Abwassers entweder durch eine hinreichende Druckbelüftung, oder aber durch eine
geeignete Kreislaufführung in Verbindung mit einer Verrieselung zwecks Sauerstoffeintrag
oder aber, auf anaerobem Weg.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß das anfallende Wasser in einen Behälter aufgegeben wird, dessen
unterer Teil als Abgleich- und Puffervolumen benutzt wird, während im oberen Teil
ein Festbettreaktor eingebaut ist. Diese Teile lassen sich in einem geschlossenen
Apparat unterbringen, sodaß in Verbindung mit Zu- und Abluftkanälen eine hermetische
Trennung der Abwasseranlage vom gesamten anderen Betrieb auf einfachstem Wege sichergestellt
werden kann. Sind im Abwasser Feststoffe enthalten, so erfolgt die Abtrennung zweckmäßigerweise
vor Einleitung in den Reaktions- und Pufferbehälter. Aus dem Puffervolumen wird
ein Teilstrom, der das mehrfache des Zulaufes betragen kann,entnommen und über den
Festbettreaktor verrieselt.
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Dabei kommt es zu den erwünschten biologischen Abbauvorgängen und
gleichzeitig zur Anreicherung des Abwassers mit Sauerstoff um anaerobe Abbauprozesse
zu unterbinden. Die ausreichende Sauerstoffzufuhr wird durch die Anordnung von Zuluftöffnungen
in Verbindung mit einem Absaugegebläse sichergestellt.
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Ein Tropfenabscheider verhindert dabei,daß mit der Abluft Abwassertröpfchen
aus dem System ausgetragen
werden. Der Tropfenabscheider kann dabei
entweder unmittelbar in den Behälter, oder aber in handelsüblicher Form in die Abluftleitung
eingebaut sein.
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Bei einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
zusätzlich Druckluft über geeignete Eintragsvorrichtungen ins Puffervolumen eingeblasen
und über das Abluftsystem entlassen.
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Der Festbettreaktor kann dabei ständig über den höchstmöglichen Wasserspiegel
liegen, oder aber auch zeitweise getaucht sein.
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Wird. bei einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Sauerstoffversorgung durch den Einsatz von technischem Sauerstoff oder von sauerstoffangereicherter
Luft sichergestellt, so wird aus dem System keine Abluft abgegeben.
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Der veratmete Sauerstoff wird vielmehr im Abwasser als C02 gelöst
ausgetragen, wobei kurz nach dem Verlassen des Systems durch den Kontakt mit der
atmosphärischen Luft das Kohlendioxid gestrippt und aus dem Abwasser entfernt wird.
Führt eine zu starke Co2-Anreicherung im geschlossenen System zu Störungen der biologischen
Aktivität, oder ist eine Entsäuerung zum Schutze des Kanalnetzes erforderlich, so
kann in einem zweiten Behälter das Kohlendioxid aus der Flüssigkeit durch atmosphärische
Luft ausgetragen werden,womit wiederum ein höherer pH-Wert im System eingestellt
wird.
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Will man unter Umgehung eines Festbettreaktors den biologischen Abbau
im erfindungsgemäßen Verfahren allein durch den Betrieb des Pufferbeckens
in
der logarithmischen Wachstumsphase sicherstellen, so muß durch eine dem Verfahren
angepaßte Bemessung sichergestellt werden, daß für diesen Betriebszustand geeignete
Randbedingungen vorhanden sind.
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Soll dagegen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Abbau der Verunreinigungen
auf anaerobem Wege erfolgen, so ist zunächst sowohl auf der Zulaufseite, als auch
auf der Ablaufseite durch eine entsprechende Rohrleitungsführung, oder durch geeignete
Armaturen sicherzustellen, daß keine Luft in das System eingetragen werden kann.
Dieser Lufteintrag muß insbesonders auch dann verhindert werden, wenn bedingt durch
die Pufferfunktion es zu einer Wasserspiegelveränderung, insbesonders zu einem Absinken
des Wasserspiegels im System kommt.
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Zu diesem Zweck ist die Apparatur mit einem Gasausgleichsbehälter
zu kombinieren. Das ganze System wird dabei vorteilhafterweis-e unter einem leichten
Überdruck gehalten, der wiederum das unbeabsichtigte Eindringen atmosphärischer
Luft verhindert. Da außerdem Faulgase produziert werden, muß auch die Möglichkeit
bestehen überschüssiges Gas sicher aus dem System zu entfernen. Auch in diesem Bereich
ist dafür Sorge zu tragen, daß keine atmosphärische Luft angesaugt werden kann.
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Ist es in Sonderfällen erforderlich die im Rahmen des biologischen
Abbaus gebildeten Feststoffe vor der Einleitung in die Kanalisation abzuscheiden,
so kann dies in einer erfindungsgemäßen Apparatur auf einfachstem Wege dadurch erfolgen,
daß eine Absetzeinheit in das Verfahren integriert wird. Dies geschieht zweckmäßigerweise
hinter der
Ablaufmengenregelung, weil dann dieser Ver -fahrensschritt
mit einer konstanten Wassermenge beaufschlagt werden kann. Infrage kommen zum Beispiel
gewöhnliche Schwerkraftabsetzbecken, oder handelsübliche Parallelplattenabscheider,
wenn gröBere Durchsatzmengen auf kompaktem Raum in einer geschlossenen Apparatur
behandelt werden sollen.
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Die wirtschaftlichen Vorteile des Verfahrens können wiederum am Beispiel
der Weinbaubetriebe deutlich gemacht werden: tijeintaubetriebe sind reine Behälterbetriebe,
sodaß die Installation einer erfindungsgemäßen Apparatur den Betrieb vor keine neuen
Aufgaben stellt, zumal sich die Wartung im wesentlichen auf die Funktionsüberwachung
von Pumpen beschränkt. Eine weitergehende intensive verfahrenstechnische Überwachung,
wie sie beispielsweise für eine Belebtschlammanlage erforderlich wird, ist hier
nicht vonnöten. Bei der Berechnung der Abwassergebühr ergeben sich dann für einen
solchen Betrieb, der eine erfindungsgemäß Apparatur betreibt, erheblich niedrigere
Beitragssätze und es entstehen auch der Allgemeinheit Kosteneinsparungen, weil unter
Umständen bei einer hinreichenden Beteiligung der Betriebe innerhalb eines Ortes
die Erweiterung einer Kläranlage unnotwendig werden kann. Wird aber aus anderen
Gründen eine Kläranlagenerweiterung trotzdem erforderlich, so ermäßigt sich immer
noch der nach dem Verursacherprinzip ermittelte Anteil des Betriebes an der Erweiterung
ganz beträchtlich, und zwar in einem Ausmaß, welches die Kosten der Investition
im Betrieb bei weitem übersteigt.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und der Zeichnung, auf die bezüglich aller im Text nicht erwähnten Einzelheiten
ausdrücklich verwiesen wird. Hierin zeigen: Figur 1 eine schematische Darstellung
einer Vorrichtung zur erfindungsgemäßen Wasservorbehandlung auf aerobem Weg mit
Hilfe eines Festbettreaktors Figur 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die im Bereich
der logarithmischen Wachstumsphase der Mikroorganismen arbeitet Figur 3 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung in welcher die Vorreinigung unter Benutzung von technischem Sauerstoff,
oder sauerstoffhaltigem Reichgas erfolgt, wobei daß beim biologischen Abbau gebildete
Kohlendioxid vor Einleitung in den Kanal wieder entfernt wird Figur 4 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung für die anaerobe Abwasservorbehandlung unter Benutzung eines Festbettreaktors
in Verbindung mit einem Gasausgleichsbehälter Figur 5 eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einem zeitweilig getauchten
Festbettreaktor, einem außenliegenden
Tropfenabscheider und einem nachgeschalteten Absetzbecken Figur 1 zeigt einen geschlossenen
Reaktionsbehälter, der über die Rohwasserpumpe 1 und die Einspeiseleitung 3 beschickt
wird. Grobstoffe werden dabei in einem Abscheider 2 zurückgehalten und aus dem System
ausgetragen. Im unteren Teil des Behälters befindet sich eine vorgelegte Abwassermenge,
deren Volumen 7 aus der zu bewältigenden Zulaufganglinie einerseits und der gewünschten
Ablaufganglinie andrerseits zu errechnen ist.
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Von diesem Abwasservolumen fördert die Kreislaufpumpe 4 einen Teilstrom
ständig über den Festbettreaktor 6, wobei eine gleichmäßige Verteilung, beispielsweise
durch ein Düsensystem 5, erreicht werden kann. Dabei wird in den Kreislaufatrom
gleichzeitig das zulaufende Rohabwa#ser eingespeist.
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Der durch den biologischen Abbau verbrauchte Sauerstoff wird durch
Frischluftzufuhr über den Zuluftkanal 10 ersetzt. Die Luftmenge kann dabei durch
einen Abluftventilator 12 in der Abluftleitung 13 erhöht werden. Ein Tropfenabscheider
11 verhindert dabei, daß Abwasserpartikel in den Abluftstrom mitgerissen werden
und sowohl im Abluft system, als auch an der Austrittsstelle zu unerwünschten Verunreinigungen
führen.
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Die Entnahme von Abwasser aus der Vorrichtung über die Ablaufleitung
9 erfolgt dann gedrosselt
ber die Mengenregelung 8, die den das
System verlassenden Abwasserstrom konstant hält.
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Die in Figur 2 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt ebenfalls
deutlich wie die Verfahrensschritte kompakt in einem geschlossenen Behälter untergebracht
werden können. Da die biologische Reinigung in diesem Fall ohne Festbettreaktor
erfolgt, ist eine ständige Umwälzung nicht notwendig. Das Abwasser wird vielmehr
über die Rohwasserpumpe 14, den GI~obstD ffabsEheider 15 und die Beschickungsleitung
16 in den Reaktor eingespeist. Neben dem Puffervolumen 19, welches entsprechend
der Beschreibung zur Figur 1 ermittelt wird, ist hier allerdings ein etwas größeres
Grundvolumen 18 ererforderlich um eine für das Verfahren erforderliche Grundbiomasse
im System zu behalten.
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Die Luftzufuhr erfolgt bei diesem Beispiel über ein Druckgebläse
17, dessen Förderstrom von einer Verteilvorrichtung 22 feinblasig in das Abwasser
eingetragen wird. Die Abluft verläßt das System über den Tropfenabscheider 20 und
die Abluftleitung 21, während das Abwasser über die Ablaufleitung 24 abgezogen wird.
Die Mengenmeß- und Regelstrecke 23 sorgt auch in diesem Fall für die Einhaltung-
der gewünschten Ablaufganglinie.
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In Figur 3 sind zwei geschlossene Reaktionsbehälter zu dem erfindungsgemäßen
Verfahren angeordnet, wobei im linken Behälter Pufferung und Abbau in Anwesenheit
von technischem Sauerstoff erfolgen, während der rechte Behälter der Entfernung
von überschüssigem Kohlendioxid dient.
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Bei diesem Beispiel wurde davon ausgegangen, daß im Rohabwaeser keine
Feststoffe enthalten sind. Aus diesem Grund konnte hinter der Rohabwasserpumpe 25
in der Einspeiseleitung 26 auf die Anordnung eines Grobstoffabscheiders verzichtet
werden. Die gemeinsame Steigleitung 27 nimmt auch den von der Kreislaufpumpe 34
zurückgeförderten Teilstrom auf. Der Kreislaufstrom wird über die Saugleitung 35
jedoch bereits aus dem zweiten Behälter zurückbefördert. Die Verteilung im ersten
Behälter erfolgt mit Hilfe eines Düsensystems 30 über dem Festbettreaktor 31.
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Darunter befindet sich wiederum die Abwasservorlage mit dem Ausgleichsvolumen
32. Die Sauerstoffzufuhr 28 erfolgt entweder aus einem Sauerstofftank oder aus einem
Sauerstofferzeuger über die Regelvorrichtung 29.
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Die vom Regelsystem 33 abgezogene Abwassermenge setzt sich aus dem
Kreislaufstrom und der tatsächlich abgehenden Abwassermenge zusammen.
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Dieses Abwasser gelangt zunächst in die Vorlage 42 des Behälters'2
und wird von dort über die Waschwasserkreislaufpumpe 37 gehoben und über die Verteilvorrichtung
41 im Behälter versprüht. Die versprühten Abwassertröpfchen fallen im Gegenstrom
zu der vom Gebläse 38 eingetragenen Waschluft und geben dabei, entsprechend den
Partialdruckverhältnissen, das überschüssige Kohlendioxid ab.
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Die mit Kohlendioxid angereicherte Waschluft verläßt über den Tropfenabscheider
40 und die Abluftleitung 39 das System. Die Ablaufleitung 44 wird über einen offenen
Schwanenhals 43 geführt, der einerseits dafür Sorge trägt, daß im Waschwasserbehälter
ständig eine Mindestmenge an Wasch-
flüssigkeit vorhanden ist und
gleichzeitig verhindert, daß ein Rücksaugen von Abwasser aus dem Kanalsystem möglich
wird.
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Zweck der Rückführung von Kreislaufwasser aus dem Behälter 2 über
der Leitung 35 ist es ein zu starkes Ansäuern durch Uberreichlichen L02- Gehalt
im Behälter 1 zu verhindern: ein solches starkes Ansäuern würde in vielen Fällen
die biologische Leistungsfähigkeit des Systems erheblich beeinrächtigen.
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Figur 4 stelle eine erfindungsgemäße Vorrichtung in der anaerob arbeitenden
Variante vor. Das Rohwasser wird über die Pumpe 45, der Grobstoffabscheider 46 und
die Steigleitung 47 in das System eingespeist. Ein Rückflußverhinderer, der mit
der Rohrführung 48 simbolisiert ist, muß verhindern, daß Abwasser durch Heberwirkung
oder durch Gasdruck im System über die Steigleitung 47 zurückgedrückt werden kann.
Im unteren Teil des Behälters befindet sich hier wiederum ein gelegentlich getauchter
Festbettreaktor 53,'der anaerob arbeitet, wobei das Puffervolumen 54, so wie in
den vorhergehenden Abschnitten beschrieben, ermittelt werden kann. Zur Erhöhung
der Abbauleistung wird auch in diesem Fall, eine Umwälzung des Behälterinhaltes
mit Hilfe einer Kreislaufpumpe 49 durchgeführt.Das Verteilsystem 51 hat lediglich
die Aufgabe die gesamte Oberfläche des Festbettreaktors möglichst ~gleichmäßig zu
benetzen. Das beim anaeroben Abbau entstehende Faulgas kann das System über die
Leitung 52, die ebenfalls gegen Eintritt von Luft gesichert sein muß, verlassen.
Gleichzeitig wird auch der Gasausgleichsbehälter 50 gefüllt, dessen Füllung dann
aktiviert
wird, wenn beim Absenken des Puffervolumens die Gasproduktion im System nicht ausreicht
um den Reaktionsbehälter gegenüber der Außenluft unter leichtem Überdruck zu halten.
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Auch in diesem Fall verläßt das vorbehandelte Abwasser das System
über die Ablaufleitung 56 und eine Mengenmeß- und Regelstrecke 55 mit einer Sicherung
gegen das Eindringen von Luft in das System.
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Figur 5 schließlich stellt eine erfindungsgemäe Variante der Figur
1 dar. Die Beschickung erfolgt wie immer über eine Rohwasserpumpe 57 und-einen Grobstoffabscheider
58, wobei die Steigleitung 59 auch von der Kreislaufpumpe 70'mit benutzt wird. Die
Abwasserverteilung erfolgt dann über einen zeitweilig getauchten Festbettreaktor
34, wobei entsprechend den möglichen Wasserständen aus dem Puffervolumen 65 mehrere
Eintrittsöffnungen für die Zuluftleitung, 60 vorgesehen werden müssen. ( Auch in
der obersten Wasserspiegellage muß noch ein Luftzutritt möglich sein). In der Abluftleitung
63 ist wiederum ein Abluftventilator 62 als saugende Maschine vorgesehen, während
der Tropfenabscheider 61 hier außerhalb des Behälters angeordnet wurde. Die Ablaufmeß-
und Regelstrecke 66 führt in diesem Fall jedoch nicht bereits in den Kanal, sondern
in ein im unteren Teil des Reaktionsbehälters angeordnetes Absetzbecken 67. Das
hier abgetrennte Klarwasser verläßt das System über die Ablaufleitung 68, während
der abgeschiedene Schlamm über die Schlammabzugsleitung 69 entnommen werden kann.
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In allen dargestellten Figuren wird deutlich, daß bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die schnelle Abbaubarkeit konzentrierter Abwässer herangezogen wird um
eine Teilreinigung bei bewußtem Verzicht auf eine Vollreinigung zu erzielen. Nur
dadurch ist es möglich die Anlagen so kompakt,klein, betriebssicher und wartungsfrei
zu konzipieren, daß sie in einem Produktionsbetrieb nicht als störende Fremdkörper
empfunden werden.
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Bezugszeichenaufseellunq 1 Zulaufpumpe 2 Grobstoffabscheider 3 Rohwasserzuleitung
4 Kreislaufpumpe 5 Verteilvorrichtung 6 Festbettreaktor 7 Puffervolumen als Teilmenge
des biologisch aktivierten Abwassers 8 Ablaufregler 9 Ablauf 10 Zuluftleitung 11
Tropfenabscheider 12 Abluftgebläse 13 Abluftleitung 14 Zulaufpumpe 15 Grobstoffabscheider
16 Rohwasserzuleitung 17 Zuluftgebläse 18 Belüftetes Grundvolumen 19 Biologisch
aktiviertes Puffervolumen 20 Tropfenabscheider 21 Abluftleitung 22 Lufteintrags-und
Umwälzsystem 23 Ablaufregler 24 Ablaufleitung 25 Zulaufpumpe 26 Rohwasserzuleitung
27 Umwälzleitung 28 Einspeisung für technischen Sauerstoff 29 Sauerstoffzugaberegelung
30 Kreislaufwasserverteilsystem 31 Festbettreaktor 32 Biologisch aktiviertes Puffervolumen
33
Ablaufregler 34 Kreislaufpumpe 35 Entsäuerter Kreislaufstrom 36 Entsäuerungskreislaufleitung
37 Entsäuerungskreislaufpumpe 38 Entsäuerungszuluft 39 Abluft 40 Tropfenabscheider
41 Verteilsystem für das zu entsäuernde biologisch aktivierte Abwasser 42 Vorlage
für die Kreislauffuhrung 43 Ablaufheber mit Unterbrecherstrecke 44 Ablauf 45 Zulaufpumpe
46 Grobstoffabscheider 47' Beschickungsleitung 48 Luftzutrittssperre 49 Kreislaufpumpe
50 Gasausgleichsbehälter 51 Verteilvorrichtung 52 Ableitung für überschüssiges Gas
mit Sperre für Luftzutritt 53 Festbettreaktor 54 Puffervolumen als Teilmenge des
biologisch aktivierten Abwassers 55 Ablaufregler 56 Ablaufleitung 57 Zulaufpumpe
58 Grobstoffabscheider 59 Verteilvorrichtung 60 Zuluftleitung 61 Tropfenabscheider
62 Abluftgebläse 63 Abluftleitung 64 Festbettreaktor
65 Puffervolumen
als Teilmenge des biologisch aktivierten Abwassers 66 Ablaufregler 67 Feststoffabscheidung
68 Klarwasserablauf 69 Abzugsleitung für Überschußschlamm 70 Kreislaufpumpe