-
Werkzeug zur genauen Profilierung von Dübellöchern. Um einen Dübel
in eine Mauer i einzusetzen, war es bis jetzt meist üblich, mittels eines Meißels
oder Bohrers ein zylindrisches Loch 2 (Fig. i) auszunehmen und den Dübel darauf
mit Gewalt in das so vorbereitete Loch :2 einzuführen. Da diese Art der Dübelung
in den meisten Fällen nicht genügend war, ist man dazu übergegangen, ausdehnbare
Dübel zu benutzen, deren Wirksamkeit bei der immer zylindrischen Form der Löcher
2 nur zur Geltung kommen konnte, wenn man diese Form durch langwierige und mühsame
Arbeit stark verändern konnte, um z. B. ein Profil ähnlich demjenigen des in Fig.
2 dargestellten Loches :2 zu erhalten und dadurch eine gewisse Ausdehnung des Dübels
zu ermöglichen.
-
Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, schnell und mit Genauigkeit
die Herstellung von Löchern für ausdehnungsfähige Dübel zu ermöglichen und den letzteren
die größte Entwicklung ihrer ausdehnbaren Organe zu ermöglichen, so daß infolgedessen
ihre volle Wirksamkeit gesichert ist. Zu diesem Zwecke besteht die Erfindung aus
einem besonderen Werkzeug, mit welchem man den Dübellöchern 2 schnell und mit Genauigkeit
irgendwelche Profile, z. B. von der in Fig. 2, 3, 4 und 5 dargestellten Form, geben
kann. Das neue Werkzeug besteht im wesentlichen aus einem Messerträger und einem
abnehmbaren Messer, dessen Schneidkante j e nach dem den Dübellöchern zu gebenden
Profil veränderlich ist. Der Messerträger 3 wird in der Hülse oder in dem Futter
einer Brustleier befestigt oder derart festgestellt, daß er durch Stoß und stetige
oder absatzweise Drehung gehandhabt werden kann. Er hat eine Längsrille 4, deren
Boden nach dem Ende des-Messerträgers 3 zu "schräg abfällt, wie in Fig. 7 punktiert
dargestellt ist. Fig.8 zeigt die Tiefe der Rille 4, wenn man sie vom Ende des Messerträgers
aus betrachtet.
-
Das Messer wird durch eine Klinge 6 gebildet, die in einem schmalen
Schwanzstück 7 endigt. Die allgemeine Form dieser Messerklinge 6 wird danach bestimmt,
daß sie sich, wenn sie in die Rille 4 eingesetzt wird, der Neigung des Bodens 5
und dem Durchmesser des Messerträgers 3 anpaßt. Der Rücken der Klinge 6 ist gerade,
während die gegenüberliegende Kante an dem dem Schwanzstück 7 entgegengesetzten
Ende einen Ansatz 8 aufweist, dessen Rand die Schneidkante bildet, die dazu bestimmt
ist, den Dübellöchern das gewünschte Profil zu geben. Dieser Ansatz 8
ist
entsprechend den beispielsweisen Messerausführungsbeispielen von verschiedener Form.
Der Ansatz 8 des Messers 6 gemäß Fig.9 ergibt ein Loch von dem in Fig. 2 dargestellten
Profil, während der in Fig. io dargestellte Ansatz 8 den Löchern. 2 das in Fig.
3 dargestellte Profil gibt. Nach dem Ende 7 der Messer 6 zu sind noch Ansätze 9
und io angebracht, deren Zweck später angegeben wird.
-
Die Arbeitsweise, um einem Loch 2, das vorläufig in die Mauer i in
der üblichen, in Fig. i dargestellten Art gebohrt worden ist, genau ein der Fig.
3 entsprechendes Profil zu geben, ist beispielsweise folgende: Das Messer 6 gemäß
Fig. io wird in die mit schrägen Boden 5 versehene Rille _l. des Messerträgers 3
derart eingeführt, daß der ganze Ansatz 8 herausragt. Der vorstehende Teil des so
befestigten Messers 6 wird in das Loch 2 bis an den Boden eingeführt (Fig: i i).
Dadurch, daß man den Messerträger 3 durch Stoß, Drehung oder in anderer Weise vorrücken
läßt, zwingt man das Messer 6 dazu, allmählich in der Rille 4 zurückzugehen. Infolge
des geneigten Bodens 5 tritt aber der Ansatz 8 hierdurch allmählich nach außen aus
dein Messerträger 3 heraus, wodurch die Wandung des Loches :2 allmählich angeschnitten
wird. Das weggenommene Material kann durch am Umfang des Messerträgers 3 ausgesparte
schraubenförmige Rillen, wie das an sich bekannt ist, oder in anderer Weise nach
außen befördert werden. Wenn das Ende des Messerträgers 3 am Boden des Loches :2
ist, so nimmt der Ansatz 8 des Messers 6 die in Fig. 12 gezeichnete Stellung ein.
Infolge der Drehung und des allmählichen Vorrückens und der umgekehrten Bewegung
des Messers 6 und des Messerträgers 3 erhält das Loch 2 das in. Fig. 3 dargestellte
und auch aus Fig. i2 ersichtliche Profil.
-
Um das Werkzeug zurückzuziehen, genügt es, den Werkzeugträger 3 aus
dem Loche 2 zurückzuziehen, wodurch sich das Messer 6 in der Rille .4 verschiebt
und der Ansatz 8 in der Rille 4 nach unten bzw. innen geht, worauf das Werkzeug,
wenn das Ganze die in Fig, i i ersichtliche Lage einnimmt und dem äußeren Durchmesser
der Mündung des Loches 2 entspricht, herausgezogen werden kann, ohne die empfindlichen
Kanten des Loches :2 abzustoßen.
-
Die Arbeitsweise ist die gleiche, welches auch die Form des Ansatzes
8 der Messer 6 und das Profil der erhaltenen Löcher ist.
-
Wenn nur ein einziges Messer benutzt werden soll, so ist es zweckmäßig,
es an dein A 1 fesserträger 3 zu befestigen, damit es seine richtige Lage
behält. Zu diesem Zwecke wird in dem Messer 6 ein Schlitz i i vorgesehen (Fig. 9)
und ein durch den Messerträger 3 hindurchgehender Stift benutzt. Diese Befestigung
hindert nicht die Verschiebung des Messers 6 in der mit geneigtem Boden 5 versehenen
Rille 4 des Messerträgers 3.
-
Wenn z. B. das zu profilierende Loch 2 :-ehr tief ist und nur die
Profilierung am äußeren Ende des Loches 2 gewünscht wird, so ist es nicht möglich,
das Messer 6 gegen den Boden des Loches 2 abzustützen, wie in Fig. i i- gezeigt
wurde. Um diese Unbequemlichkeit zu beseitigen, ist ein Ansatz 9 vorgesehen, der,
indem er sich gegen die Mündung des Loches 2 abstützt, verhindert, daß das Messer
6 weiter in das Loch 2 eintritt, ohne jedoch zu verhindern, daß der Messerträger
3 allmählich in das Loch 2 eindringt.
-
Um die Profilierung zu regeln und eine .,leicbmäßige Fläche zu erhalten,
wendet man ein Organ, an, das die durch den Messerträger 3 bei seinem Vorrücken
erhaltenen Stöße abdämpft. Zu diesem Zwecke wird eine Schraubenfeder 12 auf dem
Messerträger 3 befestigt und zwischen dem zu diesem Zwecke am Messer 6 angebrachten
Anschlag io und irgendeinem Organ (Ring 13, Einkerbung, Vorsprung usw.) gehalten,
das an der Umfangsfläche des Messerträgers 3 angeordnet ist. , Um die Abnutzung
der Messerschneide der Ansätze 8 der Messer 6 auszugleichen, kann man eine kleine
Regelungsschraube vorsehen, die durch den schrägen Boden 5 der Rille hindurchgeht
und das Messer 6 um denselben Betrag anhebt, als der Ansatz 8 abgenutzt worden ist.
Es würde äuch genügen, zwischen dem Boden 5 und dem Messer 6 eine dreieckige Unterlagscheibe
einzuschalten, die durch Keilwirkung in der Rille 4 gehalten 1 wird.
-
Um das Loch fertigzustellen, kann es zweckmäßig sein, nicht ein Dübeleisen
anzuwenden, um das ursprüngliche Loch in der in Fig. i dargestellten Weise zu profilieren.
Zu i diesem Zwecke und um nur ein einziges Werkzeug an Stelle des Messers 6 zu haben,
wird eine Platte 14 von der in Fig. 13 dargestellten Form angewandt, die
mit einest? Einschnitt 15 versehen ist, der sich gegen das Ende des Bodens 5 der
im. Messerträger 3 angebrachten Rille 4 legt; außerdem ist die Platte 14 mit einem
langen gekrümmten Schwanzstück 16 versehen, das 'sich in eine Ausnehmung einlegt,
die an der- Stelle des Messerträgers 3 angebracht ist, wo der Boden 5 der Rille
4 in die Umfangsfläche des Messerträgers 3 übergeht. Infolge dieser Anordnung kann
sich die Platte 14 nicht verschieben, und sie kann wie ein Dübeleisen, Meißel oder
gewöhnlicher Bohrer benutzt werden.
Die Fig. 14 bis 19. zeigen verschiedene
Ausführungsformen eines Werkzeuges gemäß der Erfindlung.
-
Fig. 14 ist eine Draufsicht auf den Messerträger; Fig. 15 ist eine
Seitenansicht; Fig. 16 ist eine Seitenansicht des beweglichen Messers; Fig. 17 ist
eine Endansicht; Fig. 18 zeigt das Ganze in Seitenansicht, wobei das Messer aus
dem Messerträger 3 herausgetreten ist, um die Einführung des ganzen Werkzeuges in
das gewöhnliche zu profilierende Loch !:2 zu ermöglichen; Fig. i9 zeigt dasselbe
Werkzeug mit dem Messer in Arbeitsstellung.
-
Aus diesen Figuren ist ersichtlich, daß eine der Seiten des mit schrägem
Boden versehenen Schlitzes ,4 des Messerträgers 3 bei 17 derart weggeschnitten ist,
daß während der Arbeit die Entleerung möglich ist und ferner die Kletnmung des Messers
verhindert und die Arbeit erleichtert wird. An der Seite des Messerträgers 3 ist
eine Ausnehmung 18 vorgesehen, in der eine Feder i9 befestigt ist, deren eines Ende
bei 2o gekrümmt ist und einen Vorsprung im -Innern des Schlitzes 4 bildet, der das
Anhalteorgan des beweglichen Messers 21 in dem Schlitz ¢ bildet.
-
Das bewegliche Messer 21 kann die in Fig.16 dargestellte Form haben
und mit einer Arbeitskante 22 sowie mit einer Rille 23 versehen sein, in welcher
der durch das gekrümmte Ende gebildete Zapfen 2o der Feder i9 gleitet. Dieses Ende
ist in solcher Weise etwas schräg gekrümmt, daß es durch Klemmung bzw. Keilwirkung
das Anhalten des Messers unterstützt, wenn das Messer am Ende seiner Bewegung außerhalb
des Messerträgers am Ende der Rille 23 angekommen ist, wie Fig. 18 zeigt.
-
Die Wirkungsweise ist dieselbe, wie sie mit dem oben beschriebenen
Werkzeug erfolgt. Das Messer 2i ist in dem Schlitz des Messerträgers 3 gleitbar
befestigt und wird auf dem Boden des Schlitzes 4 verschoben (Fig. 18). Die größte
Breitie dies Messers ist gleich dem Durchmesser des Messerträgers 3. Nachdem das
Messer 21 in das vorläufige zu - profilierende Dübelloch eingeführt ist, tritt es
durch den Druck des Werkzeugträgers 3 in dem Schlitz 4 bis in die Stellung gemäß
Fig. i9 zurück, wobei die Arbeitskante 22 des Messers über die Kante des Messerträgers
3 nach außen tritt, um das Profil zu schneiden.
-
Wenn das Werkzeug nach der Profilierung des Dübelloches zurückgezogen
wird, so wird das Messer zurückgehalten, bis es in die Verlängerung des Messerträgers
kommt (Fig. 18). In dieser Stellung findet es seinen Anschlag, und es wird daher
zu:rückgezogeii. Das wird durch den Zapfen 2o verwirklicht, der am Ende der Rille
23 seinen Anschlag findet.
-
Um die Entleerung des Staubes während der Profilierung des Loches
zu erleichtern, können die Flächen an den Seiten des Werkzeugträgers halbflach ausgebildet,
ausgekehlt oder in irgendeiner Weise ausgespart sein.
-
Ferner kann der Messerträger durch ein Rohr gebildet werden, das einen
Schlitz für den Durchtritt des Messers und einen Stift für seine Begrenzung aufweist.
-
Die Haltefeder i9 känn beliebig sein, ihr den Zapfen bildendes Ende
2o kann mehr oder weniger geneigt sein. Die Feder kann auch durch jedes andere Halteörgan,
wie Regelungssch raubet Haken, Kette usw., ersetzt werden.
-
Es können auch andere Ausführungsformen eines Werkzeugs dieser Art
mit Änderungen in .den Einzelheiten benutzt werden, ohne daß von dem Wesen der vorliegenden
Erfindung abgewichen wird. Ein solches Werkzeug kann außerdem in den Abmessungen
nach Bedarf für innere Meißelungen, für Aushöhlungen oder Ausbohrungen von zylindrischen
Ausnehmungen benutzt werden, deren Öffnung kleiner ist als der Durchmesser der erwähnten
Ausnehmungen, z. B. für die Fertigstellung von spitzbogigen Granatenkörpern.
-
Für gewisse Arbeiten, die eine größere Arbeitskraft benötigen, so
z. B. für das Aushöhlen oder Ausbohren von zylindrischen oder konischen Aüsnehmungen
metallischer Stücke, deren Durchmesser größer ist als die Eintrittsöffnung der Ausnehmung,
ist der Stützpunkt der Messer nicht genügend. Die folgende Beschreibung gibt eine
Abänderung an, die es ermöglicht, dem Messer einen oder mehrere Ergänzungsstützpunkte
zu geben. Diese Änderung besteht darin, daß der obere Teil der Backe ausgenutzt
wird, die parallel zum Boden der Rille des Werkzeuges ist, und daß ferner an den
Messern entsprechende Schultern vorgesehen werden.. Es kann auch die umgekehrte
Anordnung getroffen, d.. h. die Schultern an dem oberen Teil der Backe von der Rille
des Werkzeugträgers vorgesehen werden, während die Messer mit diesen Schultern entsprechenden
Rillen versehen werden. Diese Anordnung ermöglicht es, eine vollständigere Ausdehnung
der Messer zu erzielen und dabei ihre Bewegungsbahn beim Ausziehen zu verringern
und auch die Länge der Rille im Werkzeug zu verkleinern. Die Messer können auch
in derselben Weise mehrfach übereinander angeordnet werden, wodurch eine beliebige
Verlängerung. und Verkürzung erzielt wird.
Die Fig.2o bis 26 zeigen
als Beispiel ein Messer und einen Messerträger, die nach dieser Abänderung gebaut
sind, sowie ein Werkzeug, welches die Anwendung dieses Messers gestattet.
-
Fig. 2o ist die Ansicht eines Messers; Fig. 21 ist ein Schnitt nach
der Linie X -X in Fig.2o; Fig. 22 ist eine Seitenansicht des Messerträgers; Fig.
23 ist ein Schnitt nach der Linie Y-Y in F ig. 22; Fig.24 ist eine Ansicht eines
abgeänderten Messerträgers, der zwei seitliche Stützpunkte für das Messer bildet;
Fig. 25 ist ein Schnitt nach der Linie Z-Z in Fig.24; Fig.26 zeigt in Ansicht ein
Werkzeug für die Anwendung der Messer gemäß der Erfindung.
-
Wie aus den nur Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren hervorgeht,
ist das Messer 2.I init einer Rille 25 versehen, die sich gegen den Rand 26 der
Backe des Messerträgers 27 abstützt: In Fig.24 und 25 ist die schräge Rille des
Werkzeuges in dem Messer vorgesehen; bei dieser Anordnung erhält so das Messer 28
zwei Stützpunkte 29 und 3o auf dem Messerträger 31. Die Schultern können auch zwei-
öder dreifach vorgesehen sein, um den Messern eine größere Auflage zu geben. Auch
können die Schlitze der Messer und Messerträger in entgegengesetzter Weise zu den
Darstellungen in den Figuren ausgeschnitten sein, so daß die Arbeit sich dadurch
vollzieht, daß der Messerträger zurückgezogen und nicht eingeführt wird. Das kann
durch Rückzugsfedern, Gewindestangen usw. erreicht werden, ohne daß an den Grundzügen
der Erfindung etwas geändert wird. Man kann auch mit dem Messerträger ein Ringrohr
zur Führung von kompriinierter Luft, Wasser usw. verbinden, um die Späne zu beseitigen.
Zu diesem Zwecke erhält der Messerträger Öffnungen, Röhren oder Kanäle.
-
Wenn das Werkzeug für Arbeiten benutzt wird, die eine geringere Irraft
benötigen, so können die Messer keine Schulteransätze, wohl aber einen Schlitz,
wie in Fig. 16 dargestellt, haben, in den nicht nur ein, sondern zwei oder mehrere
hinter der Backe des Werkzeugträgers in beliebiger Art befestigte Stifte eingreifen.
-
Fig.26 zeigt die Ansicht eines Werkzeuges, das die Benutzung des Messers-
ermöglicht. Es besteht aus einem Halter 32, der graduiert sein kann, um die erhaltene
Verlängerung anzugeben. Dieses Werkzeug ist mit einem Arm 33 versehen, der das in
dem Messerträger 27 angebrachte Messer 24 in seiner Lage hält und gleichzeitig seine
Bewegung regelt.
-
Der-Messerträger und das Messer können auch auf ihrem Umfange schneidende
Teile tragen, um Aushöhlungen zu bilden, oder sie können mit Schneidgewinde versehen
sein, um,ein Gewinde zu erzeugen.