DE3409614A1 - Vorlegierung fuer die herstellung einer titanlegierung - Google Patents
Vorlegierung fuer die herstellung einer titanlegierungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf die Herstellung einer Titanlegierung,
die neben Titan die Legierungselemente Sn, Zr, Mo und Al enthält, unter Verwendung einer Vorlegierung. Die Erfindung betrifft
spezielle Vorlegierungen, die für die Herstellung solcher Titanlegierungen verwendet werden können. Insbesondere handelt es sich
um Titanlegierungen der Zusammensetzung Ti-5Al-2Sn-2Zr-4Mo-4Cr (vergl. AMS 4975B, 1968, und AMS 4976A, 1968). Solche Titanlegierungen
werden insbesondere in der Luftfahrt und in der Raumfahrt eingesetzt. Für viele Anwendungsfälle werden an diese Titanlegierungen
extreme Anforderungen in bezug auf das Verhältnis der Legierungselemente und in bezug auf die Reinheit gestellt.
Für die Herstellung von Titanlegierungen der beschriebenen Zusammensetzung
wird im allgemeinen Titanschwamm mit einer Zweistoff-Vorlegierung auf Basis von z. B. Al und Mo sowie mit metallischen
Komponenten, wie Zr als Zr-Schwamm, und Sn gemischt. Die Mischung wird zu Abschmelzelektroden verarbeitet, die im Vakuum-Lichtbogenofen
zu Ingots abgeschmolzen werden. Wiederholtes Umschmelzen ist erforderlich, um ausreichende Homogenität der Titanlegierung zu erreichen
(Metall J56, 1982, S. 659 ff.). Allerdings sind für die Herstellung
von Titanlegierungen auch Vorlegierungen bekannt, die neben Al die Elemente Zr, Mo, Ti und im Rest übliche Beimengungen enthalten.
Diese bekannten Vorlegierungen decken aber nicht den gesamten Bedarf der Titanlegierungen an Legierungselementen. Es müssen also
zur Herstellung der Titanlegierung weitere Elemente zulegiert werden. Auch stehen die Legierungselemente in der Vorlegierung nicht in der
Ratio der Legierungselemente in der Titanlegierung. Die Herstellung erfolgt aluminothermisch (DE-OS 28 21 406). Für alle bekannten Maßnahmen
gilt, daß die fertige Titanlegierung häufig in bezug auf das Verhältnis der Legierungselemente und in bezug auf die Reinheit
nicht den Anforderungen genügt. Insbesondere stellt man störend hohe
Nitrideinschlüsse fest. Beim Zulegieren von weiteren, durch die Vorlegierung
nicht gedeckten Legierungselementen wird außerdem häufig Sauerstoff in die Titanlegierung eingeschleppt, was unmittelbar oder
wegen der Bildung von Oxideinschlüssen stört.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie Titanlegierungen
der angegebenen Richtanalysen und andere mit sehr genauem Verhältnis der Legierungselemente und mit extrem geringem
Gehalt an Verunreinigungen hergestellt werden können. Insbesondere sollen störende Nitrideinschlüsse sowie ein zu hoher Sauerstoffgehalt
vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung die Verwendung einer
Legierung der Richtanalyse
Sn 11 bis 13 Gew.-%,
Zr 11 bis 13 Gew.-%,
Mo 22 bis 24 Gew.-%,
Cr 22 bis 24 Gew.-%,
Al,
Rest unvermeidbare Beimengungen weniger als 0,5 Gew.-% in
der Summe,
als Vorlegierung für die Herstellung einer Titanlegierung, welche die Legierungselemente Al, Sn, Zr, Mo, Cr enthält, im Vakuum-Lichtbogenofen
mit Hilfe von aus der Vorlegierung aufgebauten Abschmelzelektroden, - mit der Maßgabe, daß alle Legierungselemente der Titanlegierung,
bis auf das Titan, in der Vorlegierung in der Ratio enthalten sind, die dem Verhältnis der Gewichtsprozente der Legierungselemente
in der hergestellten Titanlegierung entspricht. Der Aluminiumgehalt liegt, unter Berücksichtigung der Beimengungen, so,
daß die angegebenen Gewichtsprozente sich zu 100 % ergänzen. Es versteht sich, daß bei der Verwendung der Vorlegierung nach der
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Lehre der Erfindung die üblichen Mischregeln beachtet werden. Es versteht sich fernerhin, daß im Rahmen der Erfindung zuweilen geringe
Korrekturzugaben von Legierungselementen zur Titanlegierung erfolgen können, was jedoch das Ergebnis nicht beeinflußt.
Ohne Schwierigkeiten läßt sich erreichen, daß die Elemente in der Vorlegierung (einschließlich des Al) so eingestellt sind, daß die Vorlegierung
einen Schmelzpunkt aufweist, der unter dem des Titans liegt. Das erleichtert die Zulegierung der aus der Vorlegierung stammenden
Elemente in dem Vakuum-Lichtbogenofen und führt zu einem sehr homogenen Produkt. Von Vorteil ist in diesem Zusammenhang
auch, daß die Vorlegierung homogene Zusammensetzung und überall gleiche Körnung aufweist. Der Schmelzpunkt der genannten Vorlegierungen
liegt zwischen 1400 bis 1450° C.
Um eine Titanlegierung mit besonders niedrigen Gasgehalten herzustellen,
wird zweckmäßigerweise mit einer Vorlegierung gearbeitet, die ihrerseits niedrigste Gasgehalte von z. B. 0,001 bis 0,005 % N
und 0,04 bis 0,06 % O aufweist und auf besondere Weise hergestellt
ist. Dazu lehrt die Erfindung, daß die Vorlegierung in einem zweistufigen Verfahren hergestellt worden ist, wobei in der ersten Stufe
eine Zwischenlegierung aus Mo und Al aus den Ausgangsstoffen aluminothermisch
hergestellt wird, Al-Gehalt zumindest 15 %, und wobei die Zwischenlegierung sowie die weiteren Elemente der Vorlegierung,
ggf. einschließlich des weiteren Gehaltes an Al, in einem Vakuuminduktionsofen
eingebracht und daraus die Vorlegierung erschmolzen, entgast und von Aluminiumoxideinschlüssen befreit wurde. Zweckmäßigerweise
wird die Vorlegierung in einem Al203/Mg0/Spinell-Tiegel erschmolzen
und nach der Entgasung bei induktionsbedingter Badbewegung und einer Schmelztemperatur von etwa 1400° C bis zur Abscheidung
der Aluminiumoxideinschlüsse flüssig gehalten.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei Verwendung der
angegebenen Vorlegierung unter Beachtung der spezifizierten Maßgaben überraschenderweise Titanlegierungen entstehen, in denen die
Legierungselemente mit sehr genauen Verhältnissen vorliegen und die sich durch extrem geringen Gehalt an Verunreinigungen auszeichnen,
die insbesondere störende Nitridgehalte nicht mehr aufweisen.
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In einem Vakuuminduktionsofen werden eingesetzt:
9,52 kg MoAl 74,6 % Mo
6,24 kg Al-Granalien 99,7 % Al
3,56 kg Sn-Metall 99,9 % Sn
3,56 kg Zr-Metall 99,0 % Zr
7,18 kg Cr-Metall 99,0 % Cr
Die Einsatzstoffe werden eingeschmolzen, entgast und unter Argon Schutzgas für 1/2 Std. flüssig gehalten. Dabei wird eine Temperatur
im flüssigen Bad von etwa 1350° C eingestellt. Abgegossen wird bei 1300° C unter Argon Schutzgas. Die Abkühlung erfolgt über 2 Std.
bei 200 Torr Argon.
Ausgebracht werden:
29,05 kg Al-Sn-Zr-Mo-Cr 5-2-2-4-4
mit 28,8 % Al 0,008 % C
11,7 % Sn 0,001 % B
11.6 % Zr 0,003 % W
23.7 % Mo 0,003 % Pb
23.8 % Cr 0,04 % O 0,16 % Fe 0,005 % N
0,01 % Si
(Durch Zusatz von Si-Metall 99,7 % Si kann der Si-Gehalt der Legierung
auf einen kontrollierten Wert eingestellt werden.)
Mit Hilfe von aus diesen Vorlegierungen aufgebauten Abschmelzelektroden
konnten im Vakuum-Lichtbogenofen die eingangs angegebenen Titanlegierungen nach AMS 4975 B (1968) bzw. nach AMS 4976A (1968)
mit extrem hohem Reinheitsgrad und insbesondere ohne störenden Sauerstoffgehalt sowie ohne störende Nitrideinschlüsse erschmolzen
werden.
Im einzelnen wurde wie folgt gearbeitet: Zur Herstellung der Vorlegierung
wird in einer ersten Stufe eine MoAl-Legierung durch aluminothermische
Reduktion in speziellen Abbrandgefäßen hergestellt. Dazu
wird reines Molybdän(VI)-Oxid mit mehr als 99,9 % Mo03 mit Aluminium
in einem Reinheitsgrad von 99,8 % Al innig gemischt und in einem Abbrandgefäß durch Initialzündung zur Reaktion gebracht. Die
exotherme Reaktion garantiert einwandfreie Trennung von Metall und Korundschlacke. Auf zusätzliche Flußmittel, um die Viskosität der
Schlacke herabzusetzen, kann verzichtet werden. Dies ist von Vorteil, da durch die Zugabe von Flußmitteln die Gefahr einer Verunreinigung
der Legierung nicht auszuschließen ist. Neben dem stöchiometrischen Aluminium-Versatz für die Reduktion wird die Zugabe eines Überschusses
so berechnet, daß eine Legierung mit 72 - 75 % Mo und 25 - 28 % Al resultiert. Die Herstellung dieser MoAl 75:25 Legierung
erfolgt in Blockgrößen bis zu 500 kg Metallgewicht.
Die Erschmelzung der Vorlegierung erfolgt dann in einer zweiten Stufe in einem Vakuuminduktionsofen. Dazu wird das Einsatzmaterial,
bestehend aus einwandfrei sauberem MoAl 75:25, Aluminium 99,7 % Al,
Zirkon-Metall, Rein-Zinn und ggf. Chrom-Metall 99,3 % Cr aus aluminothermischer
Produktion über Vakuumschleuse in einem Al2O3/MgO/
Spinell-Tiegel eingeschmolzen. Nach der Entgasung wird bei 100 Torr Argon Schutzgasatmosphäre eine zeitlich längere Flüssigkeitsphase
gehalten und durch die induktive Badbewegung ein Raffinationseffekt
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erreicht, der es ermöglicht, Al2O3-EInSChIUsSe der aluminothermischen
Vorlegierung zu entfernen. Weiterhin wird durch diese Badbewegung eine optimale Homogenität erreicht. Der gesamte Schmelzvorgang wird
exakt kontrolliert und dabei besonders die Schmelztemperatur beachtet, damit die bei der aluminothermischen Reaktion zwangsläufig auftretende
Überhitzung vermieden wird. Ein Reduktionsprozeß wird in dieser zweiten Stufe nicht durchgeführt. - Abgegossen wird in Stahlkokillen
unter 100 Torr Argon Schutzgas. Abkühlung der Legierung erfolgt unter 200 Torr Argon. Die erzeugten Mehrstoff-Vorlegierungen
können problemlos zerkleinert und zu Abschmelzelektroden verarbeitet werden.
Claims (4)
1. März 1984
P atentanmeldung
GfE Gesellschaft für Elektrometallurgie mbH
Grafenberger Allee 159 Düsseldorf 1
"Vorlegierung für die Herstellung einer Titanlegierung"
Patentansprüche: 1. Verwendung einer Legierung der Richtanalyse
Sn 11 bis 13 Gew.-%,
Zr 11 bis 13 Gew.-%,
Mo 22 bis 24 Gew.-%,
Cr 22 bis 24 Gew.-%,
Al,
Rest unvermeidbare Beimengungen weniger als 0,5 Gew.-% in
der Summe,
34096H
Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
als Vorlegierung für die Herstellung einer Titanlegierung, welche die
Legierungselemente Al, Sn, Zr, Mo, Cr enthält, im Vakuumlichtbogenofen mit Hilfe von aus der Vorlegierung aufgebauten Abschmelzelektroden,
- mit der Maßgabe, daß alle Legierungselemente der Titanlegierung, bis auf das Titan, in der Vorlegierung in der Ratio enthalten
sind, die dem Verhältnis der Gewichtsprozente der Legierungselemente in der herzustellenden Titanlegierung entspricht.
2. Verwendung nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß die Elemente in der Vorlegierung (einschließlich des Al) so ausgewählt sind, daß
die Vorlegierung einen Schmelzpunkt aufweist, der unter dem von Titan liegt.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 mit der Maßgabe, daß die Vorlegierung in einem zweistufigen Verfahren hergestellt worden
ist, wobei in der ersten Stufe eine Zwischenlegierung aus Mo und Al aus den Ausgangsstoffen aluminothermisch hergestellt wurde,
Al-Gehalt zumindest 15 Gew.-%, und wobei die Zwischenlegierung sowie
die weiteren Elemente der Vorlegierung, ggf. einschließlich des weiteren Gehaltes der Titanlegierung an Al, in einem Vakuuminduktionsofen
eingebracht wurden un,d daraus die Vorlegierung erschmolzen, entgast und von Aluminiumoxideinschlüssen befreit wurde.
4. Verwendung nach Anspruch 3 mit der Maßgabe, daß die Vorlegierung
in einem Al 2O3/MgO/Spinell-Tiegel erschmolzen und nach der
Entgasung bei induktionsbedingter Badbewegung bis zur Abscheidung der Aluminiumoxideinschlüsse flüssig gehalten wurde.
Priority Applications (4)
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DE19843409614 DE3409614A1 (de) | 1984-03-16 | 1984-03-16 | Vorlegierung fuer die herstellung einer titanlegierung |
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- 1985-03-14 GB GB08506600A patent/GB2155955B/en not_active Expired
- 1985-03-15 JP JP60050721A patent/JPS60228630A/ja active Pending
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GB2155955B (en) | 1987-12-31 |
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