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Verwendung von polyoxygenierten Labdanderivaten zur Behandlung von
Konstriktionen der Atemwege Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von
polyoxygenierten Labdanderivaten der Formel I
in der R1, R2, R3 und R4, die gleich oder verschieden sein können, Sauerstoff oder
darstellen, wobei R6 Wasserstoff oder eine Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinyl-gruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Oycloalkylgruppe mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen,
oder eine Dialkylaminoalkylgruppe oder Aralkylgruppe, in denen die Alkylgruppen
höchstens II Kohlenstoffatome haben, oder eine Acylgruppe, oder Alkoxycarbonyl-
mit 2-6 oder Arylaminocarbonyl-gruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen bedeuten,
5 eine Äthyl-oder Vinylgruppe oder die Reste
oder
darstellt, wobei R' eine gegebenenfalls halogensubstituierte Benzoyloxygruppe, eine
C1-C4-Alkylaminogruppe oder einen gegebenenfalls mit C1-C4-Alkyl substituierten
Pyrrolidino- Piperldino- oder Piperazino-Rest bedeutet und R7 Wasserstoff oder die
Hydroxylgrppe darstellt,oder zusammen mit R1 eine Brücke der Formel
oder
bildet,
ihrer Stereoisomeren sowie, falls die Derivate basische
Gruppen enthalten, ihrer Säureadditionssalze, zur Behandlung von Erkrankungen, die
mit Konstriktionen der Atemwege, insbesondere der Bronchien einhergehen. Bevorzugt
lassen sich die genannten Verbindungen anwenden bei der Behandlung von Bronchospasmen
jeglicher Genese, z.B. bei Asthma bronchiale oder spastisch-asthmoider Bronchitis,
von chronisch-obstruktiver Bronchitis, Lungenemphysem, Raucherbronchitis, ventilatorischer
Lungeninsutfizienz und ähnlichen KrankheIten.
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Falls R6 in der oben genannten Formel I eine Alkyl-, Alkenyl- oder
Alkinylgruppe bedeutet, sind solche mit 1-4 C-Atomen, insbesondere die Methyl-,
Allyl- und Propinylgruppe bevorzugt.
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Als bevorzugte Cycloalkylgruppe kommt für R6 Cyclohexyl in Betracht.
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Falls R6 Dialkylamino bedeutet, ist die Diäthylaminoäthylgruppe bevorzugt.
Bevorzugte Säureadditionssalze sind solche, die sich von eine. anorganischen oder
organischen Säure ableiten, z.B. das Hydrochlorid, Hydrobromid, Sulfat, Phosphat,
Acetat, Oxalat, Tartrat, Citrat, Maleat und Fumarat.
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Bevorzugte Beispiele für R6, wenn dieses eine Aralkylgruppe bedeutet,
sind Phenylalkylgruppen, z.B. eine Benzylgruppe, bei der die Phenylgruppe gegebenenfalls
durch einen oder mehrere Substituenten substituiert ist.
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z.B. durch Halogenatome, bevorzugt Fluor-, Chlor- oder Bromatome,
durch Alkyl- oder Alkoxygruppen, die nicht mehr als drei Kohlenstoffatome haben,
z.B. insbesondere die Methyl-, Äthyl-, Methoxy- oder Athoxygruppe, Haloalkylgruppen,
z. B. die Trifluoromethyl-gruppe, sowie Nitro-, Arnino -und Hdroxyzruppen.
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Bevorzugte Beispiele für R6, wenn dieses eine Acylgruppe dartellt,
sind Sulfonylgruppen, z.B. die Reste -OS02CH3 oder -OS02-Ph-C03, Alkanoyl-, Alkenoyl-,
Alkinoyl-, Aroyl-, Aralkanoyl- oder Heteroaroylgruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen,
insbesondere bis zu 10 Kohlenstoffatomen und 3 Heteroatomen wie z.B. Sauerstoff,
Stickstoff oder Schwefel. Bevorzugte Alkanoylgruppen sind die Formyl-, Acetyl-,
Trifluoroacetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Isobutyryl, Valeryl-, Palmitoyl- und Bromisobutyrylgruppe.
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Die Alkanoylgruppe kann ebenso von einer zweibasischen Alkansäure
abgeleitet sein, z.B. die Oxaloyl- und Succinoylgruppe. Die Alkenoylgruppen können
eine oder mehrere Doppelbindungen enthalten, z.B. die Acryloyl-, Stearoyl- und Oleoylgruppe.
Die Alkinoylgruppen können eine oder mehrere Dreifachbindungen enthalten. Sie können
außerdem eine oder mehrere Doppelbindunqen aufweisen. Ein Beispiel einer Alkinylgruppe
ist die Propiolylgruppe.
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Aroylgruppen sind insbescndere die Benzoylgruppe, deren Phenylrest
gegebenenfalls durch einen oder mehrere Substituenten, die bereits oben in dieser
Beschreibung aufgeführt sind, substituiert ist, z.B. Alkyl-, Alkoxy-, Nitro-oder
Trifluoromethyl-gruppen oder Halogen. Beispiele von Aralkanoyl- oder eteroaroylgruppen
sind insbesondere die Phenylacetyl- und Pyridin-3-carbonylgruppe.
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Falls R6 eine Alkoxycarbonyl- oder eine Arylaminocarbonylgruppe darstellen,
ist C2-C6-Alkoxyearbonyl) insbesondere die Äthoxycarbonyl- und die Anilinocarbonylgruppe
bevorzugt.
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Eine bevorzugte Gruppe von Verbindungen der Formel I sind diejenigen,
bei denen R5 die Vinyl- oder Athylgruppe darstellt, R7 eine Hydrox.ylgruppe bedeutet,
R1, R2 und R3
und Rl Sauerstorff bedeuten7
oder Ri R9 und Ra Jeweils Sauerstoff
bedeuten und RR
darstellt, oder R1, R2, R3 und
darstellen, worin R6 die oben genannten Bedeutungen hat und R7 eine Hydroxylgruppe
bedeutet.
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Eine besonders bevorzugte Gruppe von Verbindungen umfaßt Verbindungen
der Formel I, in der Rs -CH=CH2 oder -CH2CH3, R7 OH, R1
R4 Sauerstoff oder
darstellt, und R2 und R3 beide
sind, oder R2
und R3
oder R2
und
wobei R6 einen Acylrest bedeutet.
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Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin Rl und R2
jeweils
bedeuten, R3
darstellt, R4 Sauerstoff und R5 die Vinylgruppe bedeutet, insbesondere die Verbindung,
worin R1 bis R5 die vorstehend genannten Bedeutungen haben und R7 die OH-Gruppe
darstellt.
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In der folgenden Tabelle sind die erfindunggemäß zu verendenden polyoxygenierten
Labdanderivate der Formel I mit ihren Schmelzpunkten aufgeführt:
Tabelle
I
Verbindung R1 R2 R3 R4 R5 Schmelzpkt. |
Nr. (°C) |
1 /H <OHH gH O - CH:CH2 176-178 |
\OH \OH |
2 / H XH /H O - CH:CH2 80-85 |
\oCH2C6 % \OH \OH |
\OH OH |
3 OH $OCH3 \OCOCH3 0 -CH:CH2 195-197 |
4 zuH H H gH O -CH:CH2 nicht |
OH OH \NOCH3 definiert |
5 in /H <OHCH3 - -CH:CH2 174-176 |
\OH \oct?CH |
6 OHOH2C6H5 HH /H (0,cd3 0 - CP:OH2 132-134 |
OCICFI \OH |
7 (OcoCH3OCii2)2Ni; o -CH:CH2 138-140 |
t2 |
8 H <H H O - CH:CH2 nicht |
OH OCOCH3 O(CI42)pNEt2.HCl definiert |
Tabelle I (Fortsetzung)
Verbindung R1 R2 R3 R4 Schnelzpkt. |
Nr. (°C) |
9 < H < H (oHCHo 0 - CH:CH2 255-257 |
\oc:HO |
10 / 01111 H /H 4O11rn0H3 O -CH:CH2 297-299 |
OHococH3 \o(OCfI |
11 / H / H 11 11 11 11 -CH:0H2 275-279 |
011 OH 0000113 OH |
12 11 H / H o H O - CH:CH2 175-176 |
OH OH \ OCOCH2CH3 |
13 11H < <H0H20H3 (" O - CH:CH2 229-231 |
OCOCH3 OCOCH2CH3 |
Irl 11 11 / o -0H:0H2 176-177 |
OH OH 000(0112)20113 |
15 {ll H / H / H O 11000(0112)20113 - -CII:CH2 196-198 |
CH |
16 <0110H2%H5 411011 4$O0(Br)(0H3)2 0 /H /H O -CH:CH2 158-160 |
OCII2CHS \OH ococ(Br)(CH3>2 |
17 4o11coo 411011 /H /H o O - CH:CH2 203-206 |
c \aH \ocoCH3 |
18 4oHcoo <$00113 <$00113 0 H / H /H O -CH:CH2 217-218 |
\ OCOCH3 \OCOCH3 \OCOCH3 |
Tabelle I (Fortsetzung)
Verbindung R1 R2 R3 R4 R5 Schmelzpkt. |
Nr. (°C) |
19 401100%115 (" (OH H o O - CH:CH2 178-180 |
OCOr OCOCH3 |
20sHc; / H / H / H O 0 CH:CH2 118-120 |
\ OCOC6Hs \ OH \ OCOC6H5 |
21 (OH H 4$OO02115 - CH:CH2 166-167 |
ocooc2H5 |
22 401111 <$00113 <$0002115 H / H / H O - CH:CH2 177-179 |
(OH OCOCH?ocooc2H5 |
23 4 OHcoNH%H5 401111 <$00113 O - CH:CH2 212-216 |
OCONHC6Hs OH OCOCH3 |
24 40)O06115 401111 (OCONHI 0 O wCH:CH2 238-242 |
JGHL |
25 / H / H < OcolICII2CH3 (" Q CH:CH2 187-192 |
OH OH |
26 O 4 01111 <$00113 H -01120113 228-233 |
\ococHJ |
27 O O < H O - CH2C-13 163-165 |
OCOCH3 |
28 4$ 4$ H - CH:CH2 204-209 |
\ OH \OH \OM OH |
Tabelle I (Fortsetzung)
Verbindung R1 R2 R3 R4 R5 Schmelzpkt. |
Nr. (°C) |
29 (" (" < 4OHoocii3 H - CH2CH3 245-248 |
OH OCGCH3 |
30 / log <$00113 0 - CH:CH2 228-232 |
\ OH OH OCOCH3 |
31 < 4 < H <" O 0 CH:CH2 207-211 |
OCOCH3 OH |
32 (" (" <$0NEt2 0 -011:0112 - |
OH OCONEtZ |
33 0 0 <$00113 O - CH:CEI2 - |
cli3 |
o |
34 / H <$00113 O -CH-CH2 155-156 |
OHOCOCH3 |
35 4$ H <$00113 0 O -OHO 162-165 |
OH OI1 OCOCH3 |
36 11 11 H zuH O -CHOS-CH2 204-205 |
OH OH 0000113 3-ClPh-CO |
37 11 11 11 zuH -011011-0112 208-210 |
OH OH OCOCH3 t-Pr-NH.RCl |
38 4$ 4$ / H / -0110110112 232-234 |
» |
0H3-U |
CH3- U4 |
Tabelle I (Fortsetzung)
Verbindung R1 R2 R3 R4 R5 Schmelzpkt. |
Nr. (0C) |
39 '(CH3)2 /H /H o -CH=CH 169-1/2 |
39 4 OCOC(CH3)2 \ OH \ oCOC(CH3)2 |
40 <H " 24 It, /H 4$ O -CH=CH2 138-140 |
\ocCH2)- '"ocOCII3 \OH |
tCl |
41 gH /H <$020113 zu /H -011=0112 161-162 |
OH \OH <.OSO2CH3 |
42 /H ZH 4$02-Ph-0113 /H O -011=0112 187-189 |
\OH \OH \OS02-Ph-CH3 |
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen der Formel I
sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind beschrieben in DE-OS 25 57 784, 26 40
275 und 26 54 796, ferner in S.V. Bhat et al. Tetrahedron Lett. 1669 (1977).
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Verbindungen der Formel II
worin entweder K2' Hydroxy und H3 O-Acetyi oder R2 O-Acetyl und R3' Hydroxy bedeuten
(Verbindungen Nr. 30 und 31 der Tabelle I) können gemäß den oben genannten Offenlegungsschriften
durch Extrahieren von Coleus forskohlii, einer in Indien vorkommenden Pflanze aus
der Familie der Labiatae, gewonnen werden. Aus diesen Verbindungen können die Derivate
der Formel I gemäß den in der DE-OS 26 54 796 beschriebenen Verfahren erhalten werden.
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Die vorstehend beschriebenen Verbindungen zeigen verschiedenartige
pharmakologische Wirkungen. So ist zum Beispiel die blutdrucksenkende und positiv
inotrope Wirkung bekannt (S.V. Bhat et al., J. Med. Chem. 1983, 26, S. 486-492),
ferner die Fähigkeit zur Stimulierung bzw. Aktivierung von Adenylatcyclase (cAMP)
in verschiedenen Geweben von Säugern (Ht Metzger, E Lindner, IRCS Med. Sci,: Biochemistry
9, (1981), S. 99; K.B. Seamon et al., J. Med. Chem. 1983, 26, 436-439; J. Takeda
et al., J. Investig. Dermatology 81, 1983, s. 236).
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Es wurde nun überraschend gefunden, daß die beschriebenen polyo::ygenierten
Tuabdan-Derivate der Formel I auch bronchospasmolytische bzw. bronchodilatierende
Wirkungen zeigen.
Eine besonders ausgeprägte Wirkung in dieser
Richtung zeigt die Verbindung Nr. 30 der Tabelle I, Forskolin, mit der Formel
Die bronchodilatatorische Wirksamkeit dieser Verbindung konnte gezeigt werden über
die Atemwiderstandsmessung nach Konzett-Rössleran narkotisierten Meerschweinchen.
Die Applikationsart von Forskolin war intravenös und als Aerosol.
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Methode: Albino-Meerschweinchen (MS) beiderlei Geschlechts mit einem
Gewicht von 350-450 g wurden mit 100 mg/kg Evipan und 1000 mg/kg Urethan i,p. narkotisiert.
Nach Tracheotomie wurden sie mit einer Starlingpumpe (Fa. Braun Melsungen) beatmet.
Das Atemvolumen wurde so gewählt, daß die Lungen ausgiebig belüftet wurden. Der
Beatmungsdruck wurde mit Hilfe einer Wassersäule auf 80 mm 1120 eingestellt (Rosenthal
und Dervinis). Die Atemfrequenz betrug 30 Atemziige/min. Ein Überschuß an verfügbarer
Atemluft kann durch einen Nebenweg im Einatemschlauch zu einer als Wasser- überdruckventil
geschalteten Waschflasche gelangen.
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Wird von der Starling-Fumpe durch den Einatemschlaucll Luft in die
Lunge eingeblasen, so füllt sich diese so lange, bis der Druck in dem System den
durch die Höhe der Wassersäule eingestellten Wert (80 mm H20) erreicht hat. Die
noch weiter zuströmende Luft fließt durch das überdruckventil In die Waschflasche.
Dieser Luftüberschuß, der nach über-
schreiten des eingestellten
Druckes in die Flasche entweicht, wird mit Hilfe eines Pistonrekorders gemessen
und gilt als f4aß für eine Veränderung des Atemwiderstands. Die Messung erfolgte
in einer von der ursprünglichen Konzett-Rössler-Methode ]eicht modifizierten Weise,
indem der Pistonrekorder durch ein Staudruckrohr nach Fleisch (Typ 0000) ersetzt
wurde. Der auftretende Druckunterschied wurde mit einem Differenzdruckwandler Statham
PM 97 TC erfaßt, Der Blutdruck wurde in der A. carotis mit einem Druckaufnehmer
(Statham P 23 Db) gemessen. Zur Aufzeichnung der Meßwerte diente ein Mehrfachkanalschreiber
der Firma Hellige.
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Eine Bronchokonstriktion wurde durch Gaben von Histamindihydrochlorid
(2-8 gg/kg i.v.) oder Serotonin-Kreatinin-Sulfat (4-8 tig/kg i.v.) induziert. Die
Injektion erfolgte durch einen in die V. Jugularis eingeführten Katheter.
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Um den durch individuelle Unterschiede in der IntensS tät der Bronchokonstriktion
bedingten Fehler bei gleichbleibender Mediatordosis zu verringern, wurde jene Dosis
gewählt, die eine 70-80%ige Senkung der Aufnahmekapazität der Lunge bewirkt.
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Die Bronchokonstriktion ist gekennzeichnet durch eine 1.urzzeitige
Zunahme des Atemwiderstandes. Die Bronchokonstriktion wird 3 x in 5 Min.-Intervallen
bestimmt. Danach wird das Testpräparat i.v. oder als Aerosol verabreicht.
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Nach einer Einwirkungszeit von 30 Sek nach i.v.-Gabe und 2 Min. nach
inhalstiver Gabe wird erneut die gleiche Dosis des Mediators verabreicht und in
5 Min.-Intervallen so lange wiederholt bis die Wirkung des Testpräparates abgeklungen
ist.
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Der Grad der Hemmung der Mediator-Induzierten Bronchokonstriktion
nach Vorbehandlung mit dem Testpräparat wird als
Maß für die bronchodilatatorische
Wirksamkeit angesehen und als Veränderung in % gegenüber der Kontrolle angegeben.
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Die Wirkung von Forskolin gegen die Histamin- bzw.
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Serotonin-lnduzierte Bronchokonstriktion nach i.v. Gabe wurde in einem
Dosisbereich von 0.1 - 10 gg/kg untersucht.
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Die Verabreichung als Aerosol erfolgte mit einer Spray-Zubereitung,
die aus Forskolin in 0,85%iger Suspension in einem (R)Frigen 12/11-Gemisch im Gewichtsverhältnis
40/60 bestand. Pro Sprühstoß wurden 0.5 mg Forskolin abgegeben. Das Aerosol wurde
durch Zwischenschaltung der Sprayflasche mit einer entsprechend veränderten Ventilkonstruktion
in den Zuführungsschlauch der Atempumpe den Tieren mit der Atemluft zugeführt. Vor
jeder Applikation wurde die Flasche gut geschüttelt und jedem Versuchstier 1 Sprühstoß
während der Einatmungsphase verabreicht.
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Ergebnisse: Wirksamkeit von Forskolin nach intravenöser Verabreichung
a) Einfluß auf die Histamin-induzierte Bronchokonstriktion (Tabelle II) Die bronchodilatatorische
Wirksamkeit von Forskolin gegen die Histamin-induzierte Bronchokonstriktion wurde
im Dosisbereich zwischen 0.1 - 10 ßg/kg an 6 Meerschweinchen untersucht. Ab 1 pg/kg
zeigte das Präparat eine dosisabhänge Wirkung mit einer I50 von 2.99 g/kg. Die ErUebnisse
sind in Tabelle II wiedergegeben. Die Wirkdauer betrug nach der höchsten Dosierung
10-15 min, nach der niedrigsten Dosierung weniger als 1 min. Um die maximale Wirkstärke
ermitteln zu können, mußte die Einwirkzeit von
HL 362 variiert
werden. Bei der niedrigsten Dosierung ergab sich 15 Sek. nach i.v. Gabe das Wirkungsmaximum,
bei der höchsten Dosierung erst 3 Min nach i.v. Gabe die stärkste bronchodilatatorische
Wirksamkeit. Vereinzelt konnte nach Abklingen der Wirkung eine Verstärkung der Mediatorinduzierten
Bronchokonstriktion beobachtet werden. Entsprechende Lösungsmittelversuche zeigten
keine Beeinflussung der Bronchokonstriktion.
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Tabelle II Wirkung von Forskolin nach i.v. Gabe auf die Histamininduzierte
Bronchokonstriktion Dosis (µg/kg i.v.) Hemmung in % Forskolin Histamin n x + SEM
0.1 4-8 6 0 1 4-8 6 15 i 2 3 4-8 5 52 + 4 10 4-8 6 87 i 2 Die Koeffizienten der
Gleichung y = A + B . log (x) lauten: A = 446 B = 31 ID50 = 2.99 ug/kg i.v.
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b) Einfluß auf die Serotonin induzierte Bronchokonstriktion (Tab.III)
Die bronchodilatatorische Wirksamkeit von Forskolin wurde im Dosisbereich zwischen
1-10 pg/kg i.v. an 6 Meerschweinchen untersucht. Das Präparat zeigte eine dosisabhängige
Wirkung mit einer ID50 von 3.45 p.g/kg. Die Ergebnisse sind in Tabelle III wiedergegeben.
Auch hier mußten zur Ermittlung der maximalen Wirkung von Forskolin die Einwirkungszeiten
entsprechend den Histamin-Versuchen variiert werden.
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Tabelle III Wirkung von Forskolin nach i.v. Gabe auf die Serotonininduzierte
Bronchokonstriktion.
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Dosis (µg/kg i.v.) Hemmung in % Forskolin Serotonin n x i SEM 1 4-8
6 17 + 3 3 4-8 6 39 + 4 10 4 8 6 83 + 3 Die Koeffizienten der Gleichung Y = A +
B . log (x) lauten: A = 418 B = 29 ID50 = 3.45 ßg/kg i.v.
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2. Wirkung des Forskolin-haltigen Aerosols Die Wirkung des Forskolin-Dosiersprays
mit einer Dosierung von 0.5 mg/Sprühstoß gegen die Histamin-induzierte Bronchokonstriktion
wurde an 6 Meerschweinchen untersucht. Es wurde eine starke bronchodilatatorische
Wirkung festgestellt, die nach 30 min. wieder abgeklungen war. Die Ergebnisse sind
in Tabelle IV wiedergegeben.
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Tabelle IV Wirkung von Forskolin-Dosier-Spray (1 Sprühstoß = 0.5 mg)
auf die Histamin-induzierte Bronchokonstriktion Zeit (min.) Histamin n Hemmung in
% (Rg/kg i.v.) (x + SEM) 2 4-8 6 91 + 1 6 4-8 6 87 + 2 10 4-8 6 61 + 5 14 4-8 6
37 j 5 18 4-8 6 22 i 7 22 4-8 6 11 4 26 4-8 6 5 + 3 30 4-8 6 0 + 1 3. Einfluß eines
Placebo-Sprays auf die Histamininduzierte Bronchokons triktion: Die Wirkung eines
Placebo-Sprays wurde an 6 Meerschweinchen untersucht. Pro Tier wurde 1 Sprühstoß
verabreicht.
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Unmittelbar nach Verabreichung des Sprays kam es zu einer ausgeprägten
Rronchokonstriktion, die teilweise die Stärke
der Histamin-induzierten
Bronchokonstriktion erreichte.Nach etwa 2 Min. war diese wieder abgeklungen und
es folgte eine bronchodilatatorische Wirkung, die 2 Min. nach dem Sprühstoß die
Histamin induzierte Bronchokonstriktion um 53 + 13 % hemmte.
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Diese Wirkung war nach 10 Min. wieder abgeklungen und danach konnte
keine Veränderung der Histamin-induzierten Bronchokonstriktion festgestellt werden.
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Die polyoxygenierten Labdanderivate der Formel I können zur Behandlung
von Spasmen der Bronchien topisch oder systemisch verabreicht werden.
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Als Arzneimittelzubereitungen für die topische Anwendung kommen solche
in Betracht, welche die Verabreichung als Aerosol ermöglichen, z.B. eine Suspension
oder Lösung in hzw. mit Treibgasen, die Suspendierung oder Lösung in physiologisch
verträglichen Lösungsmitteln zur Vernebelung mit Inhalatoren oder eine Zubereitung
des mikronisierten Wirkstoffs in festem Zustand zur Inhalation als Rauch.
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Die Zubereitung einer Suspension oder Lösung zurn Versprühen mit Treibgasen
kann neben dem, im Falle der Suspension vorzugsweise mikronisierten, Wirkstoff ein
Suspensionshilfsmittel, z.B. Polyoxyethylensorbitantrioleat oder ein Lösungsmittel
wie Ethanol oder (R)Prigen 113 enthalten. Als Treibgase eignen sich Fluorkohlenwasserstoffe,
z.B. (R)Frigen F i2 und (R)Frigen F 114 bzw. ihre Gemische. Die Abfüllung in Spraydosen
erfolgt in an sich bekannter Weise nach dem KälteabSüllverfahren bei ca.
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-350C oder aber unter erhöhtem Druck.
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Zubereitungen zur Vernebelung von Lösungen oder Suspensioneii mit
Inhalatoren könnten neben dem Wirkstoff gegebenenfalls Suspendierhilfsmittel, z.B.
Methylcellulose,
isotonisierende Zusätze z.B. Natriumchlorid, Konservierungsmittel
wie z.B. Benzalkoniumchlorid und als Suspensionsmedium oder Lösungsmittel Wasser
und/oder niedere Alkanole, z.B. Ethanol enthalten. Gegebenenfalls kann mit Hilfe
eines Phosphatpuffers ein physiologischer pH-Wert eingestellt werden. Die Suspension
wird mit einem geeigneten Gerät zur Vernebelung von Flüssigkeiten versprüht und
inhaliert.
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Beispielsweise wird 1 g Forskolin in 10 g (R)Frigen 113 suspendiert,
die Suspension in Aerosoldosen abgefüllt und diese dann mit einem Dosierventil verschlossen.
Die Dosen werden mit der jeweils notwendigen Menge eines Gemisches der Treibgase
(R)Frigen 12 und (R)Frigen 114 (40 : 60 Gew.-%) aufgefüllt.
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Zur Herstellung einer geeigneten Suspension für eine Inhalationsvorrichtung
werden z.B. 0,9 g Natriumchlorid und 0,01 g Benzalkoniumchlorid in Wasser gelöst
und in dieser Lösung 1 g Forskolin suspendiert.
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Der mikronisierte Wirkstoff kann auch, gegebenenfalls nach Zugabe
eines Mittels zur Verbesserung der Fließeigenschaften wie z.B. Lactose, in Hartgelatinekapseln
abgefüllt werden. Der Wapselinhalt kann dann mit einer geeigneten Vorrichtung in
einen inhalierbaren Rauch überführt werden.
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Für die systemische Applikation kommen vorzugsweise Zubereitungen
für die intravenöse InJektion in Betracht. Diese Zubereitungen können neben dem
Wirkstoff einen isotonisierenden Zusatz, s*B. Natriumchlorid, Konservierungsmittel
wie z.B. Benzylalkohol sowie als Lösungsmittel Wasser und/oder gegebenenfalls niedere
Alkanole z.B. Ethanol oder 1,2-Propylenglykol enthalten.