DE3406417A1 - Hitze- und schlagfeste harzmasse - Google Patents
Hitze- und schlagfeste harzmasseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine hitzefeste
Harzmasse mit überlegenen Eigenschaften hinsichtlich
ihrer Hitzestabilität und Schlagfestigkeit, insbesondere hinsichtlich ihrer Pfeilschlagzähigkeit (im folgenden einfach als "FDI" bezeichnet).
Harzmasse mit überlegenen Eigenschaften hinsichtlich
ihrer Hitzestabilität und Schlagfestigkeit, insbesondere hinsichtlich ihrer Pfeilschlagzähigkeit (im folgenden einfach als "FDI" bezeichnet).
Bekanntermaßen weisen Massen, welche durch Vermischen eines Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisats (im folgenden
einfach als "SMA"'bezeichnet) mit einem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Harz
(im folgenden einfach als "ABS-Harz" bezeichnet) erhalten werden, eine hohe Formbeständigkeit
beim Erhitzen sowie eine ausgezeichnete Izod-Schlagzähigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit auf.
Die Hitzestabilität bei einer hohen Temperatur ist bei dieser Masse jedoch schlecht. Beispielsweise kommt es
beim Erhitzen auf eine Temperatur von 2300C oder mehr
3 4 O 6 Λ
zu einem Aufschäumen, einem Gewichtsverlust oder zur Vernetzung» Es war demzufolge schwierig, eine derartige
Masse mittels einer herkömmlichen Spritzformtechnik zu verformen» Zur Lösung dieses Problems ist vorgeschlagen
worden, die Maleinsäureanhydrid-Reste des SMA zu imidisieren (JA-OSen 98536/1982 und 131213/1982). Eine Mischung
eines Styrol-Maleinimid-Copolymerisats mit einem ABS-Harz, welches nach diesem Verfahren erhalten wird,
ist hinsichtlich seiner Hitzestabilität bei einer hohen Temperatur hervorragend und weist auch eine gute Wärmebeständigkeit,
Izod-Schlagzähig; ~At und Lösungsmittelbeständigkeit
auf. Es hat sich „eaocn gezeigt, daß eine
derartige Mischung eines Styrol-Maleinimid-C^polymerisats mit einem ABS-Harz nachteilig dahingehend is«,» daß
seine durch den FDI-Wert ausgedrückte, praktische Schlag festigkeit schlecht ist. Selbst in Anbetracht einer
hohen Izod-Schlagzähigkeit ist der FDI-Wert niedrig.
In dem Bestreben, die FDI einer derartigen Masse zu verbessern, ist vorgeschlagen worden, eine optimale Lagertemperatur
(stock temperature) und Formtemperatur zu wählen, ura die Orientierung öer dispergierten Kautschukteilchen
während des Formverfahrens zu verhindern. Andererseits wurde vorgeschlagen, die Geschwindigkeit der Verfestigung
des Harzes an der Formoberfläche durch Zusatz einer geringen Menge eines Weichmachers zu verlangsamen.
In keinem der genannten Fälle wurde jedoch ein bemerkenswerter Effekt erreicht.
Von den Erfindern wurden umfangreiche Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, die Schwierigkeiten zu überwinden,
die mit einer derartigen Mischung aus einem Styryl-Maleinimid-Copolymerisat mit einem ABS-Harz verbunden
sind. Dabei wurde festgestellt, daß es möglich ist, die oben erwähnten Probleme zu lösen, indem man als
ABS-Harz eine Kombination von zwei Kautschukkomponenten
verwendet, uni zwar einer ersten Kautschukkomponente,
hergestellt durch Emulsions-Polymerisation, mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,1 bis 0,5/um und
einer zweiten Kautschukkomponente, hergestellt durch Polymerisation in der Masse oder durch Massen-Suspensions-Polymerisation,
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,7 bis 4,0/um. Die vorliegende Erfindung
beruht auf diesen Untersuchungsergebnissen.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine wärmebeständige Harzmasse zu schaffen, welche hinsichtlich
ihrer Hitzestabilität und Schlagfestigkeit, insbesondere hinsichtlich ihrer FDI, hervorragend ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß ge]^st durch eine
hitze- und schlagfeste Harzmasse, uiLiassend 1u ϊ,Ιΐ
90 Gew.Teile eines Copolymerisate (A), umfassend 90 bis 50% Struktureinheiten einer vinylaromatischen Verbindung,
10 bis 50% Struktureinheiten einer Maleimidverbindung
und 0 bis 30% Struktureinheiten einer mit denselben copolymerisierbaren Vinylverbindung; 0 bis
50 Gew.Teile eines Copolymeren (B), umfassend 90 bis 40% Struktureinheiten einer vinylaromatischen Verbindung
und 10 bis 60% Struktureinheiten einer ungesättigten Nitrilverbindung; 5 bis 89 Gew.Teile eines Pfropfcopolymeren
(C), umfassend 25 bis 70 Gew.% Teilchen eines Kautschuks mit einer Glasübergangstemperatur von
nicht mehr als O0C und einer durchschnittlichen Teilchen
größe von 0,1 bis 0,5/um, und 75 bis 30 Gew.% eines
Matrixharzes, umfassend 90 bis 40% Struktureinheiten einer vinylaromatischen Verbindung und 10 bis 60% Struktureinheiten
einer ungesättigten Nitrilverbindung; sowie 1 bis 45 Gew.Teile eines Pfropfcopolymeren (D), umfassend
2 bis 17 Gew.% Teilchen eines Kautschuks mit einer
-M -
Glasübergangstemperatur von nicht höher als O0C und
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,7 bis 4/um und 98 bis 83 Gew.% eines Matrixharzes, umfassend
90 bis kQ% Struktureinheiten einer vinylaromatischen
Verbindung und 10 bis 60% Struktureinheiten einer ungesättigten Nitrilverbindung, wobei die Menge des Pfropfcopolymeren
(C) 97 bis 50 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge der Pfropfcopölymeren (C) und (D), beträgt.
Im Sinne dieser Beechreibung wird der Gehalt der Struktureinheiten
der Jeweiligen Verbindung in den jeweiligen Copolymeren ausgedrückt durch die prozentuale Anzahl
der Struktureinheiten dieser Verbindung in der Gesamtzahl der Struktureinheiten des Copolymeren. "Maleinimid"
bzw. "Maleimid" steht jeweils für "Maleinsäureimid".
Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert.
Als viny!aromatische Verbindung wird bei der vorliegenden
Erfindung vor allem Styrol verwendet, jedoch können auch cc-Methylstyrol, ρ-Me thy Is ty ro 1, t-Butylstyrol, ein
halogeniertes Styrol oder ein Gemisch derselben eingesetzt werden. Als Maleimidverbindung wird im allgemeinen
N-Phenylmaleimid eingesetzt, jedoch können auch
Maleimid, ein N-Alkylmaleimid, ein N-Arylmaleimid oder
eine Mischung derselben verwendet werden. Als Vinylverbindung, welche mit der vinylaromatischen Verbindung und
der Maleimidverbindung, die für das Copolymere (A) verwendet werden, copolymerisierbar ist, werden im allgemeinen
Acrylnitril, ein Acrylat, ein Methacrylat, Maleinsäureanhydrid oder eine Mischung derselben eingesetzt.
Als die ungesättigte Nitrilverbindung für die Copolymere (B), (C) und (D) wird im allgemeinen Acrylnitril
verwendet, jedoch kann auch Methacrylnitril oder
ein Gemisch von Acrylnitril und Methacrylnitril eingesetzt werden. Als Kautschuk mit einer Glasübergangstemperatur
von nicht höher als O0C, welcher für die Copolymere
(C) und (D) verwendet wird, seien erwähnt: Polybutadien, ein Styrol-Butadien-Copolymerisat, ein
Acrylnitril-Butadien-Copolymerisat, ein Homopolymerisat oder ein Copolymerisat eines Alkylacrylats, wie PoIybutylacrylat,
Polypentylacrylat oder Polyhexylacrylat,
ein Ethylen-Propylen-Copolymerisat und ein Ethylen-Propylen-nichtkonjugiertes
Dien-Terpolymeres.
Die Menge der Maleimidverbindung-Struktureinheiten, die
in dem Copolymeren (A) enthalten ist, beträgt 10 bis 50%. Falls die Menge geringer als 1096 ist, wird die Wärmebeständigkeit
unzureichend. Falls andererseits die Menge 50% übersteigt, wird die Herstellung des Copolymeren
schwierig. Der Rest des Copolymeren (A) ist aufgebaut aus Struktureinheiten der vinylaromatischen Verbindung
und gegebenenfalls bis zu 30% aus Struktureinheiten der
Vinylverbindung, die mit den Maleimid- und vinylaromatischen Verbindungen copolymerisierbar ist.
Das Copolymere (A) wird hergestellt, indem man eine vorbestimmte Menge der Verbindungen einer Polymerisation in
der Masse, einer Suspensions-Polymerisation oder einer Massen-Suspensions-Polymerisation unterwirft. Man kann
das Copolymere (A) auch herstellen, indem man Maleinsäureanhydrid anstelle der Maleimidverbindung mit beispielsweise
einer vinylaromatischen Verbindung polymerisiert und das resultierende Copolymere mit Ammoniak,
Anilin oder einem anderen primären Amin imidisiert.
Das Copolymere (B) enthält 10 bis 60% der ungesättigten Nitrilverbindung-Struktureinheiten. Falls die Menge
der ungesättigte Nitrilverbindung-Struktureinheiten geringer als 10% oder größer als 60% ist, ist die Kompatibilität
des Copolymeren (B) mit dem Copolymeren (A) beeinträchtigt, was dazu führt, daß die Wärmebeständigkeit
und Schlagfestigkeit des Endproduktes schlecht ist.
Das Copolymere (B) wird hergestellt, indem man vorbestimmte Mengen der Jeweiligen Verbindungen einer Polymerisation
in der Masse, einer Suspensions-Polymerisation oder einer Massen-Suspensions-Polymerisation unterwirft.
Das Copolymere (C) wird im allgemeinen durch Emulsions-Polymerisation
der vinylaromatischen Verbindung und der ungesättigten Nitrilverbindung in Gegenwart eines Kautschuklatex
hergestellt. Die Glasübergangstemperatur des Kautschuks sollte zweckentsprechend höchstens O0C betragen.
Falls die Glasübergangstemperatur höher als O0C ist, werden die mechanischen Eigenschaften der Endprodukte
bei tiefen Temperaturen schlechter.
Ferner ist es erwünscht, daß die durchschnittliche Teilchengröße des Kautschuks innerhalb eines Bereichs von 0,1
bis 0,5/um liegt. Falls die Teilchengröße geringer als 0,1/um ist, sind die mechanischen Eigenschaften, wie
die Schlagfestigkeit, des Endproduktes schlecht. Falls andererseits die durchschnittliche Teilchengröße 0,5/um
übersteigt, ist die Stabilität des als Ausgangsmaterial verwendeten Kautschuklatex beeinträchtigt, wodurch die
Emulsions-Polymerisation schwierig wird. Der Ausdruck "durchschnittliche Teilchengröße" des Kautschuks in dem
Copolymeren (C) bezieht sich auf ein Zahlenmittel der durchschnittlichen Teilchengröße von 200 bis 1000 Kautschukteilchen,
erhalten aus der Transmissions-Elektronen-mikroskopischen Photographie einer Testprobe, die
mit Ösmiumtetraoxld behandelt wurde.
-y -
Vorteilhafterweise enthält das Copolymere (C) 25 "bis
70 Gew.% der Kautschukteilchen. Der Rest ist eine Mischung
der die Matrix aufbauenden vinylaromatischen Verbindung und der ungesättigten Nitrilverbindung. Falls
die Menge an Kautschuk 70 Gew.% übersteigt, gestaltet
sich das Vermischen mit anderen Copolymeren schwierig, und der Oberflächenglanz des Endproduktes wird schlecht.
Falls andererseits die Menge an Kautschuk kleiner ist als 25 Gew.96, wird die Schlagfestigkeit und Formbarkeit
der als Endprodukt erhaltenen Masse schlecht.
Das Matrixharz umfaßt zweckmäßigerweise 90 bis 40% der vinylaromatischen Verbindung-Struktureinheiten, wobei
der Rest durch die Struktureinheiten der ungesättigten
Nitrilverbindung ausgemacht wird. Falls die Zusammensetzung des Matrixharzes außerhalb des obigen Bereichs
liegt, verschlechtert siel· ■'■"*» Kompatibilität mit anderen
Copolymeren.
Das Copolymere (D) wird vorzugsweise hergestellt, indem man 2 bis 17 Gew.% des Kautschuks in der vinylaromatischen
Verbindung und der ungesättigten Nitrilverbindung auflöst und die Lösung einer Polymerisation in der Masse
oder einer Massen-Suspensions-Polymerisation unterwirft. Bei der Polymerisation in der Masse kann ein inertes
Lösungsmittel, wie Pentan, Hexan, Benzol oder Xylol, eingesetzt werden. Falls die Menge an Kautschuk weniger als
2 Gew.% beträgt, verschlechtert sich die Schlagfestigkeit der als Endprodukt erhaltenen Masse. Falls andererseits
die Menge an Kautschuk 17 Gew.% übersteigt, wird die Viskosität der Kautschuklösung zu hoch, wodurch die
Steuerung der Polymerisationsreaktion schwierig wird und das Aussehen des resultierenden Copolymeren zur Verschlechterung
neigt.
10 3Λ06417
Die Mengen der Struktureinheiten der vinylaromatischen Verbindung und der ungesättigten Nitrilverbindung in
dem Matrixharz sowie die Glasübergangstemperatur des Kautschuks können die gleichen sein wie im Falle des
Copolymeren (C).
Die durchschnittliche Teilchengröße des Kautschuk im Copolymeren (D) beträgt 0,7 bis 4/um, vorzugsweise 1,5
bis 3,0/um. Falls die durchschnittliche Teilchengröße des Kautschuks geringer als 0,7/um ist, wird die Schlagfestigkeit
der als Endprodukt erhaltenen Masse unzureichend. Falls andererseits die durchschnittliche Teilchengröße
4/um übersteigt, werden nachteilige Effekte auf das Aussehen eines Formproduktes beobachtet, z.B.
eine Beeinträchtigung -* "Ganzes oder die Bildung von
Fließmarkierungen.
Der Ausdruck "durchschnittliche Teilchengröße" der xl^u.-tschukteilchen
im Copolymeren (D) bezeichnet ein Gewichtsmittel der durchschnittlichen Teilchengröße, und
zwar bestimmt mittels einer Zählvorrichtung "Coulter Counter Model TA II", hergestellt von Coulter Electronics
Limited.
Die erfindungsgemäße Masse umfaßt 10 bis 90 Gew.Teile
des Copolymeren (A), 0 bis 50 Gew.Teile des Copolymeren (B), 5 bis 89 Gew.Teile des Copolymeren (C) und 1 bis
45 Gew.Teile des Copolymeren (D). Dabei beträgt der Anteil
des Copolymeren (C) in der Gesamtmenge der Copolymeren (C) und (D) 97 bis 50 Gew.%.
Falls das Copolymere (A) weniger als 10 Gew.T.ausmacht,
ist die Wärmebeständigkeit unzureichend. Falls die Menge 90 Gew.Teile übersteigt, verschlechtert sich die
-JB -
Schlagfestigkeit. Falls die Menge der Copolymeren (B),
(C) und (D) die oberen Grenzen der vorstehend angegebenen Bereiche übersteigt, wird die Wärmebeständigkeit
schlechter. Falls andererseits die Mengen der Copolymeren (C) und (D) geringer sind als die unteren Grenzen
der oben angegebenen Bereiche, verschlechtern sich die mechanischen Eigenschaften, z.B. die Schlagfestigkeit.
Falls der Anteil des Copolymeren (C) an der. Gesamtmenge
der Copolymeren (C) und (D) 97 Gew.% übersteigt, wird die Schlagfestigkeit unzureichend. Wenn andererseits der
Anteil geringer ist als 5OGew.96, verschlechtert sich das
Aussehen und die Wärmebeständigkeit der als Endprodukt erhaltenen Masse.
Der erfindungsgemäßen wärmebeständigen Harzmasse kann
man je nach den Erfordernissen des Falls verschiedene
Additive zusetzen, wie ein Antioxidans, einen Ultraviolett-Absorber,
ein Ausformmittel, ein antistatisches Mittel oder einen Farbstoff, Es kommen alle Mittel in
Frage, welche herkömmlicherweise bei der Herstellung bekannter thermoplastischer Harze eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße wärmebeständige Harzmasse zeichnet
sich durch die folgenden, im Hinblick auf ihre praktische Anwendung äußerst wertvollen Merkmale aus.
(1) Hinsichtlich seiner Wärmebeständigkeit ist das Harz den herkömmlichen, schlagfesten Harzen vom
Styrol-Typ überlegen.
(2) Hinsichtlich seiner Hitzestabilität bei hohen Temperaturen ist das Harz den herkömmlichen, schlagfesten
Harzen vom Styrol-Maleinsäureanhydrid-Typ überlegen,
was zur Folge hat, daß Formverfahren, wie Sprit3~
fonnen, Vakuumformen oder Preßformen, innerhalb eines weiten Temperaturbereichs durchgeführt werden können.
- to -
(3) Das Harz ist hinsichtlich seiner Schlagfestigkeitseigenschaften,
insbesondere hinsichtlich der FDI-Eigenschaft, überlegen.
(4) Mit dem Harz werden Formprodukte erhalten, welche hinsichtlich ihres guten äußeren Erscheinungsbildes
mit einem ABS-Harz vergleichbar sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und Vergleichsbeispielen erläutert, ohne daß dadurch
eine Beschränkung der Erfindung beabsichtigt.ist. Die
verschiedenen Eigenschaften der Masse werden nach den folgenden Verfahren bestimmt.
Izod-Schlagzähigkeit: JIS K-6871
Vicat-Erweichungstemperatür: JIS K-6870
FDI: An einem Pfeil mit einer Kugelspitze mit einem Durchmesser von 1/2 Zoll wird ein Gewichtskörper mit
einem vorbestimmten Gewicht befestigt. Der Pfeil wird aus einer vorbestimmten Höhe fallengelassen, und zwar
auf das Zentrum eines plattenförmigen Probekörpers mit
einer Dicke von 2,5 mm. Dabei wurde der Zustand der Rißbildung bestimmt. Bei jeder Probe wurden 20 Probekörper
für den Test verwendet. (FDI = Falling dart impact strength)
(1) Herstellung der Copolymeren (A) und (B)
In einen 300 1 Polymerisationsreaktor werden 69 kg Styrol und 1,9 kg Maleinsäureanhydrid eingespeist. Die
Temperatur wird auf 950C gesteigert, und zwar unter Rühren
in einer Stickstoffatmosphäre. Während man diesem
System kontinuierlich flüssiges Maleinsäureanhydrid zusetzt, das bei einer Temperatur von 70°C gehalten wird,
und zwar in einer Gesamtmenge von 10 kg bei einer konstanten Einspeisungsrate, wird während 460 min bei 950C
- rf -
eine Polymerisation in der Masse durchgeführt. Bei Beendigung
der kontinuierlichen Zugabe beträgt die Umwandlung 44 Gew.% und der Gehalt an Maleinsäureanhydrid-Struktureinheiten
in dem resultierenden Copolymeren beträgt 31%. Zu diesem System gibt man 21 kg Acrylnitril
in 20 min zu und rührt weitere 20 min, während man die Temperatur des Systems bei 900C hält. In diesem Stadium
beträgt die Konzentration an Maleinsäureanhydrid in den Monomeren nicht mehr als 0,1%.
Zu diesem System gibt man 30 g eines Suspensionsmittels vom Polyvinylalkohol-Typ, 30 g eines Suspensionsmittels
vom Polyacrylsäureester-Typ und 70 kg Wasser mit einem
Gehalt an 300 g Natriumsulfat. Auf diese Weise wird das
System in einen Suspensionszustand gebracht. Diese Suspension
wird auf 1100C erhitzt und bei 1100C wird wanrend
120 min ein Abstreifen (Strippen) durchgeführt. Dann werden 8 kg Acrylnitril zugesetzt. Die Temperatur
wird in 60 min auf 1500C gesteigert und das Strippen bei
dieser Temperatur wiederum während 120 min durchgeführt. Daraufhin werden 7 kg Anilin und 2 kg 25%iges wäßriges
Ammoniak zugegeben und die Imidierungsreaktion wird 120 min bei 1550C durchgeführt. Das auf diese Weise in
Form von Kügelchen erhaltene Polymere wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und anschließend mittels eines
Extruders pelletisiert.
Die Pellets werden analysiert. Dabei wird festgestellt, daf; es sich um eine Mischung handelt, umfassend 76 Gew.%
eines Copolymeren (A), zusammengesetzt aus 27% N-Phenylmaleimid-Struktureinheiten,
4% Maleimid-Struktureinhexten
und 69% Styrol-Struktureinheit, und 24 Gew.% eines Copolymeren (B), zusammengesetzt aus 41% Acrylnitril-Struktureinheiten
und 59% Styrol-Struktureinheiten.
(2) Herstellung des Copolvmeren (C)
Durch herkömmliche Emulsions-Polymerisation werden drei verschiedene Typen von Pfropfcopolymeren hergestellt,
deren Kautschukzusammensetzungen, Kautschukgehalte, Kautschukteilchengrößen und Styrol-Acrylnitril-Verhältnisse
in Tabelle 1 angegeben sind.
(3) Herstellung des Copolymeren (D)
Durch herkömmliche Massen-Suspensions-Polymerisation werden vier verschiedene Typen von Pfropfcopolymeren
hergestellt, deren Kautschukzusammensetzungen, Kautschukgehalte, Kautschukteilchengrößen und Styrol-Acrylnitril-Verhältnisse
in Tabelle 2 angegeben sind.
Tabelle 1
Polymer C1 Polymer Z^ Polymer C,
Polymer C1 Polymer Z^ Polymer C,
Kautschukzusammen- Butadien/ Butadien/ Butylacrylat/ setzung Acrylnitril- Styrol- Acrylnitril-
Copolymer Copolymer Copolymer (93:7) "(9OtIO) (95;5)
Kauts chukgehalt
(Gew.96) 38,5 38,5 40,0
durchschn.Teilchengr.
d.Kautsch.in der kautschuk-dispergierten
Phase ( /um) 0,14 0,30 0,24
S tyr ο 1 /A cry lni tr i 1-Verhältnis (Gew.Verhältnis)
70/30 70/30 70/30
Polymer D1 | Polymer D9 | Polymer D- | ,Polymer |
5 D4(D | |||
Kautschukzu- Polybutadien | Polybuta | PoIybuta | EPDM (2) |
sammensetzung | dien | dien | |
Kautschukge- | |||
halt(Gew.%) 14 | 14 | 14 | 14 |
durchschn.Teil- | |||
chengr.d.Kauts ch. | |||
i.d.kaute chuk- | |||
disperg.Phase | |||
(/um) 1,0 | 1,9 | 3,1 | 1,5 |
Styrol/Acrylni- | |||
tril-Verhältnis | |||
(Gew.Verhältn.) 75/25 | 75/25 | 75/25 | 70/30 |
(1) hergestellt gemäß dem in der JA-AS 18474/1974 beschriebenen Verfahren
(2) EP-33, hergestellt von Nippon EP Rubber Co.Ltd.,
wird verwendet.
Mischungen der Copolymerisate wurden i©weils in den in
Tabelle 3 angegebenen Mengenverhältnissen mittels eines Extruders geknetet und pelletisiert. Die physikalischen
Eigenschaften der dabei erhaltenen Massen sind in Tabelle 3 angegeben.
1 | 2 | Tabelle | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | ι | |
Beispiel Nr. | 32 | 39 | 3 | 39 | 32 | 37 | 27 | 39,5 | ||
Verhältnisse CGew.Teile) Copolymer (A) |
10 | 12 | 32 | 12 | 10 | 12 | 9 | 12,5 | ||
Copolymer (B) | 39 | 33 | 10 | 33 | 39 | 31 | 43 | 32 | ||
Copolymer (C) Polymer C1 Polymer C2 Polymer Gt |
19 | 16 | 39 | 16 | 19 | 20 | 21 | 16 | ||
Copolymer (D) Polymer D1 Polymer D2 Polymer D, Polymer D? |
19 | |||||||||
Physikalische Eigenschaften | 117 | 121 | 119 | 115 | 119 | 105 | 120 | |||
Vicat-Erweichungstemp.(0C) | 16 | 14 | 116 | 14 | 17 | 13 | 18 | 10 | ||
Izod-Schlagzähigkeit(kg-cm/ cm Kerbe) |
100 | 71 | 16 | 140 | 180 | 70 | 150 | 70 | ||
FDI (kg-cm) | 0 | 6 | 80 | 5 | 0 | 0 | θ | 0 | ||
Glanz (bestimmt mit unbe waffnetem Auge) |
θ | |||||||||
+ Der Glanz eines Formproduktes wird mit unbewaffnetem Auge bestimmt, und zwar gemäß dem
folgenden Bewertungsstandard:
folgenden Bewertungsstandard:
d - ausgezeichnet; 0 - gut; Δ - geringfügig schlecht; X - schlecht
3Λ06ΛΊ7
Es werden Mischungen der Copolymerisate in den in Tabelle
4 angegebenen Mengenverhältnissen mittels eines Extru ders geknetet und pelletisiert. Die physikalischen Eigen
schaften der dabei erhaltenen Massen sind in Tabelle 4 angegeben.
Vergleichsbeispiel Nr. | 1 | Verhältnisse(Gew.Teile) | 46 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Copolymer (A) | 15 | |||||||
Copolymer (B) | 39 | 46 | 41 | 40 | 38 | 47,5 | ||
Copolymer (C) Polymer C1 Polymer Cp Polymer C, |
15 | 13 | 13 | 12 | 15 | |||
Copolymer (D) Polymer Dp |
39 | 46 | 46 | 50 | 37,5 | |||
Physik.Eigenschaften | 125 | 1 | ||||||
Vicat-Erw.Temp.(0C) | 9 | |||||||
Izod-Schlagzähigk. (kg-cm/cm Kerbe; |
10 < | 123 | 120 | 119 | 118 | 123 | ||
FDI (kg-cm) <s | 0 | 10 | 13 | 14 | 5 | 4 | ||
Glanz (bestimmt m. unbew.Auge) |
bis | 10 | 20 | 20 | 15 < | C1O | ||
Vergleichsbeispiele 7 | 0 | Δ | Δ | 0 | Δ | |||
9 |
Es werden jeweils verschiedene Mischungen der in Tabelle 5 angegebenen Copolymerisate auf die gleiche Weise wie
bei den vorstehenden Beispielen vermischt und pelletisiert. Als Copolymerisat (D) wird Polymer D^ (durchschnittliche
Teilchengröße des Kautschuks = 7,8 /um) eingesetzt, d.h. ein ähnliches Pfropfcopclymerisat wie die
Polymerisate D^, D2 und D^, abgesehen von der durchschnittlichen
Teilchengröße des Kautschuks. Bei den ein~
gesetzten Copolyineren (A), (B) und (C) handelt es sich um die gleichen wie bei den vorstehenden Beispielen» Die
physikalischen Eigenschaften der dabei erhaltenen Massen sind in Tabelle 5 angegeben.
Vergleichsbeisp. Nr. | 7 | 8 | 9 |
Verhältnisse (Gew.Teile) | |||
Copolymer (A) | 39 | 39 | 32 |
Copolymer (B) | 12 | 12 | 10 |
Copolymer (C) | |||
Polymer C1 Polymer C^ |
33 | 33 | 39 |
Copolymer (D) | |||
Polymer Dc | 16 | 16 | 19 |
Physikalische Eigenschaften | |||
Vlcat-Erweichungstemp. (0C) | 119 | 119 | 113 |
Izod-Schlagzähigkeit (kg-cm/cm Kerbe) |
12 | 11 | 1h |
FDI (kg-cm) | 40 | 35 | 65 |
Glanz (bestimmt mit dem un bewaffneten Auge) |
X | X | X |
Claims (4)
1. Hitze- und schlagfeste Harzmasse, umfassend 10 bis 90 Gew.Teile eines Copolymeren (A), welches 90 bis
50% Struktureinheiten einer vinylaromatischen Verbindung, 10 bis 50% Struktureinheiten einer Maleimidverbindung
und 0 bis 30% Struktureinheiten einer mit denselben
copolymerisierbaren Vinylverbindung umfaßt;
0 bis 50 Gew.Teile eines Copolymeren (B), welches 90 bis
40% Struktureinheiten einer vinylaromatischen Verbindung und 10 bis 60% Struktureinheiten einer ungesättigten
Nitrilverbindung umfaßt;
5 bis 89 Gew.Teile eines Pfropfcopolymeren (C), welches
25 bis 70 Gew.% Teilchen eines Kautschuks mit einer Glasübergangstemperatur von nicht höher als O0C und einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 0,1 bis 0,5/um und
75 bis 30 Gew.% eines Matrixharzes umfaßt, welches 90 bis
40% Struktureinheiten einer vinylaromatiscl-.-..u Verbindung
und 10 bis 60% Struktureinheiten einer ungesättigten Nitrilverbindung umfaßt; und
1 bis 45 Gew.Teile eines Pfropfcopolymeren (D), welches
2 bis 17 Gew.% Teilchen eines Kautschuks mit einer Glasübergangstemperatur
von nicht höha*als O0C und einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 0,7 bis 4/um umfaßt sowie 98 bis 83 Gew.% eines Matrixharzes, umfassend
90 bis 40% Struktureinheiten einer vinylaromatischen Verbindung und 10 bis 60% Struktureinheiten einer ungesättigten
Nitrilverbindung,
wobei die Menge des Pfropfcopolymeren (C) 97 bis 50 Gew.% der Gesamtmenge der Pfropfcopolymeren (C) und
(D) beträgt.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der vinylaromatischen Verbindung um
Styrol handelt und bei der ungesättigten Nitri!verbindung
um Acrylnitril.
3. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Kautschuk um ein Polybutadien und/
oder um ein Copolymerisat mit einem Gehalt an mindestens 50 Gew.% Butadieneinheiten handelt.
4. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Kautschuk um mindestens ein Polymeres
handelt, ausgewählt aus einem Ethylen-Propylen-Copolymerisat,
einem Ethylen-Propylen-nichtkonjugiertes Dien-Terpolymeren,
einem Acrylsäurester-Homopolymerisat und einem Acrylsäureester-Copolymerisat.
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