DE3403140C1 - Tragwerk,insbesondere Brueckentragwerk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Tragwerk, insbesondere ein Brückentragwerk, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die Überbrückung großer Spannweiten in der Größenordnung von 250 m und mehr mit einer Massivbrükke aus Spannbeton sowie die Anwendung der für geringere Spannweiten entwickelten und dort bewährten Spannverfahren auf Spannweiten über etwa 250 m bereiten erfahrungsgemäß Schwierigkeiten, vor allem dann, wenn Aufbauten oberhalb der Fahrbahn, wie z. B. Pylone mit Schrägabspannungen, vermieden werden sollen.

Ein auch für den Stahlbetonbau günstiges statisches System ist das Sprengwerk, bei dem der das Brückenfeld überspannende Fahrbahnträger durch schräge Druckstreben gegenüber den Pfeilern, vornehmlich dem Fußbereich der Pfeiler abgestützt ist. Solche schrägen Druckstreben haben aber nicht nur eine axial verlaufende Druckkraft aufzunehmen, sondern unterliegen auch einer Biegebeanspruchung, nämlich durch ihr Eigengewicht, so daß für ihre Dimensionierung der Lastfall Biegung mit Längskraft unter Berücksichtigung des Knikkens maßgebend ist. Die Bemessung der Druckstreben auf diesen Lastfall führt dazu, daß sie verhältnismäßig steil und/oder mit großem, vornehmlich in der seitlichen Ansicht hohem Querschnitt ausgeführt werden müssen. Steile Druckstreben sind jedoch nur wenig wirksam, während in der Seitenansicht hohe Druckstreben sehr wuchtig wirken und das ästhetische Bild der Brücke stören.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, um das statische System des Sprengwerks auch auf weit gespannte Brücken anwenden zu können.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, das Eigengewicht der Druckstreben durch Zugglieder unmittelbar zur Tragkonstruktion hin abzutragen und durch diese Abspannungen die Druckstreben zugleich gegen Ausknicken nach unten zu sichern. Dabei reichen als Verbindung von Druckstreben und Tragkonstruktion reine Zugglieder aus Stahl aus, da ein Ausknicken der Druckstreben nach oben durch ihr Eigengewicht ver

hindert wird.

Nach der Erfindung ist es möglich, die Druckstreben als massive Stäbe ohne große Biegesteifigkeit in vertikaler Richtung, also mit flachrechteckigem Querschnitt auszuführen, der in der Seitenansicht der Brücke schlank wirkt und ihre ästhetische Erscheinungsform unterstreicht, dennoch aber geeignet ist, ein Ausknicken nach der Seite zu verhindern.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Ausschnitt aus einer Seitenansicht eines Brückentragwerks nach der Erfindung,

Fig.2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.

In F i g. 1 ist nur ein Teil eines Brückentragwerks nach der Erfindung im Bereich eines Mittelpfeilers dargestellt. Der Fahrbahnträger 1 ist als Kastenträger ausgebildet (F i g. 2); er wird von einem Pfeiler 2 getragen, der auf einem Fundament 3 ruht.

Der Fahrbahnträger 1, der in F i g. 1 nur bis zu einer Symmetrieachse S-S dargestellt ist, ist durch schräge Druckstreben 5, 6 mit flachrechteckigem Querschnitt (F i g. 2) gegenüber dem Fundament 3 abgestützt. Diese Druckstreben 5 bzw. 6 sind durch Zugglieder 7 am Fahrbahnträger 1 aufgehängt, dessen Bauhöhe in dem Bereich oberhalb der Druckstreben 5 bzw. 6 voutenartig vergrößert sein kann. Die Zugglieder T können auch stärker geneigt sein, was in der F i g. 1 gestrichelt angedeutet ist. Sie sind dann an ihren oberen Enden teils am Träger 1, teils am Pfeiler 2 verankert.

Die Erfindung ist selbstverständlich nicht an die in der Zeichnung dargestellte Konstruktion gebunden, sondern in analoger Weise auch auf andere Überbau- und Pfeilerformen übertragbar.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Tragwerk, insbesondere Brückentragwerk, mit einem balkenartigen, vorzugsweise mit den Stützen biegesteif verbundenen Träger aus Stahl- oder Spannbeton, der nach Art eines Sprengwerks durch schräge Druckstreben aus Stahlbeton gegenüber den Stützen abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die schrägen Druckstreben (5, 6) durch Zugglieder (7) an dem Träger (1) bzw. an den Stützen (2) aufgehängt sind.

2. Tragwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugglieder (7) aus Stahl bestehen.

3. Tragwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstreben (5 bzw. 6) flachrechteckigen Querschnitt aufweisen.