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Mikroskop
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Die Erfindung betrifft ein Mikroskop mit einem Stativ, einem ein Objektiv
umfassendes Objektivteil und einem einen scher stehenden verstellbaren Einblicktubus
umfassenden Einblickteil.
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Zur Zeit befinden sich von zwei bedeutenden Herstellern Mikroskope
der oben genannten Art auf dem Markt, bei denen die Einblickhöhe eingestellt werden
kann, wodurch das Arbeiten von zwei oder mehreren Personen unterschiedlicher Körperqröße
mit den qleichen Mikroskop erleichtert wird. Bei diesen Mikroskopen, von denen das
eine erst in jüngster Zeit entwickelt wurde, wird der Einblicktubus um eine horizontale
Achse verschwenkt, die sich im Einblickteil befindet, das starr über das Stativ
mit dem Objektivtcil verbunden ist.
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Diese Anordnung '1at den erhcblichen Nachteil daß sich gleichzeiticj
r.lit der Einblickhöhe auch der Einblickwinkel ändert.
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Die Kippbereiche der Einblicktuben der bekannten Mikroskop
betraqen
10 bis 30° bzw. 25 bis 450 bzw. O bis 400. Der ergonomisch günstige Bereich liegt
aber viel enger, nämlich im Bereich von 24 bis 320. Änderungen der Einblickhöhe
können sich also ergonomisch ungünstig auswirken, wobei sie doch gerade das Gegenteil
bewirken sollen.
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Abgesehen von diesem Nachtcil ist auch die verschwenkbare Ausführung
des Einblicktubus sehr aufwendig, und zwar sowohl in mechanischer als auch in optischer
liinsicht. Die technische Aufwendigkeit ist dadurch bedingt, daß sich bei Änderung
des Einblickwinkels keine Bilddrehungen ergeben dürfen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Mikroskop der eingangs
genannten Art derart auszubilden, daß die Einblickhöhe geändert werden kann, ohne
hierbei den Einblickwinkel zu ändern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Einblickteil
vom Objoktivteii getrennt und entlanq dem Stativ verschiebbar ist, wobei die Strahlen
zwischen dem Objektivteil und dem Einblickteil parallel verlaufen.
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Um zu der erfindunqsgemäßen Lösung zu gelangen, bedurfte es der Uberwindung
eines Vorurteils. Das Vorurteil bestand darin, daß aus Stabilitätsgründen Einblickteil
und Objektivteil starr miteinander verbunden sein mußten. Es sollten Störungen in
der Fokussierunq des Objektivs nach dessen Einstellung von vornherein ausgeschaltet
sein. Dies, so glaubte man, wäre nicht der Fall, wenn Verschiebunqen und Versetzunqen
zwischen Einblick-Leil und Olzjoktivteil mantels nicht: hinreichend starrer Verbindung
zwischen b-.i.den stattinden könnten.
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Dieses in der Fachwelt vorherrschende irrationale Vorurteil trifft
aber nicht zti. Vielmehr sind i.n diesem Zusammenhang allein Verschiebungen zwischen
Objekt und Objektiv kritisch,
die jedoch durch die erfindungsgemaße
Lösunq genauso wenig wie beim Stand der Technik gefördert werden.
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Es liegt auf der Hand, daß nach der erfindunqsgemaßen Lösunq sich
bei Veränderung der Einblickhöhe der Einblickwinkel nicht ändert und daß diesc Lösung
um ein Viclfaches einfacher und damit billiger als die bekannte Lösung ist.
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Ist ferner eine Teiluncr des Strahlenganges in einen in ein Sonderteil
führenden Strahlengang für Sonderzwecke wie Photoaufzeichnungen und Analyse und
in einen in den Einblicktubus führenden Beobachtungsstrahlenganq vorgesehen, so
befindet sich gemäß einer Ausführunqsform der Erfindung die Teilung des Strahlenganges
im Objektivteil, wobei das Senderteil fest mit dem Objektivteil verbunden ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform befindet sich die Teilung des Strahlenganges
im Einblickteil, wobei die Richtunq des in das Sonderteil führenden Strahlenganqes
mit der Verschiebungc richtung des Einblickteils zusammenfällt und umgreifen Objektivteil,
Stativ und Sonderteil das verschiebbare Einblickteil U-förmig.
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Es kann zweckmäßig sein, den zwischen dem Einblickteil und dem Objektivteil
liegenden Strahlengang mit Hilfe einer teleskopartigen Anordnung oder mit Hilfe
eines Balges abzudecken.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden, anhand der beiliegenden Zeich nung erfolgenden Beschreibung
bevorzuqter Ausführungsbeispiele.
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In der Zeichnung stellen dar: Figuren 1 bis 3 schematisch drei vcrschiedene
Ausführungsforme der Erfindung und
Figur 4 eine Seitenansicht bei
einem konkreten Ausführungsbeispiel.
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In den Figuren 1 bis 3 stellt die gestrichelte Linie 10 eine Begrenzungslinie
des feststehenden Teiles des Mikroskopes dar, der insbesondere das Objektivteil
mit dem Objektiv 12 umfaßt.
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Nach Figur 1 befindet sich in dem feststehenden Teil ein Teilerprisma
14, das den Objektivstrahlengang in einen Beobachtunqsstrahlengang 16 und in einen
Strahlengang 18 teilt, der für Sonderzwecke, wie Photographieren, Fernsehaufzeichnungen,
Analysen und dergleichen benutzt wird. In dem Strahlenganq 18 befinden sich noch
eine Tubuslinse 20 sowie ein Teilerspiegel 22.
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Die gestrichelte Linie 24 stellt die Begrenzungslinie des Einblickteiles
dar, das gegenüber dem feststehenden Teil 10 verschiebbar ist. In dem Linblickteil
befindet sich eine Tubuslinse 26 für den Einblick sowie ein Umlenkprisma 28, das
den Beobachtungsstrahlenctang in die gewünschte Neigung bringt. Da die Strahlen
zwischen dem feststehenden Teil (10) und dem Einblickteil (24) parallel verlaufen,
kann das Einblickteil problemlos ohne Änderung der optischen Abbildunq parallel
zu den Strahlen des Strahlenganges 16 verschoben werden.
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Die Ausführungsform der Figur 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform
der Figur 1 wie ohne weiteres ersichtlich dadurch, daß das Teilerprisma 14 mit dem
Umlenkprisma 28 eine Einheit bildet und im verschiebbaren Einblickteil 24 untergebracht
ist, wobei dort wie gezeigt der vor der Teilung liegende Strahlengang 16 mit dem
Strahlencjang 18 fluchtet. Aus Figur 2 ist auch ohne weiteres ersichtlich, daß das
Sonderteil und das Objektivteil das Einblickteil U-förmiq umgreifen, Bei der Ausführungsform
nach Figur 3 wird die Teilung in dem Beobachtungsstrahlengang 16 und in dem für
Sonderzwecke qenutzten Strahlengang 18 erst im Einblickteil 24 vorgenommen,
wobei
von einer optischen Umlenkeinrichtung 30 gemäß DE-OS 32 22 935 Gebrauch gemacht
wird. Zusätzlich befindet sich im Objektivteil ein Teilerspiegel 32 für eine Auflichtbeleuchtung
34.
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In Figur 4 ist ein konkretes Ausführungsbeispiel gezeigt mit einem
Stativ 40, an dem ein Objekttisch 42 und ein Objektivteil 44 starr befestigt sind.
Ein Einblickteil 46 ist entlanq dem Stativ 40 mit Hilfe eines Drehknopfes 48 der
Höhe nach verschiebbar, der im Einblickteil 46 a.elagert mit einem Ritzel 49 verbunden
ist, das mit einer am Stativ 40 anqeordneten Zahnstange 49' kämmt. Um die Verschiebebeweaung
des Einblickteils 46 genau parallel zur optischen Achse des Mikroskops zu halten,
ist wie gezeiat eine Schwalbenschwanzführung 49'' vorgesehen. Der Strahlengang in
Figur 4 ist im Prinzip mit dem Strahlengang der Figur 3 identisch, wobei in Figur
4 außer einer Auflichtbeleuchtung auch noch eine Durchlichtbeleuchtun angedeutet
ist. Mit 52 ist ein sich zwischen dem Objcktivteil 44 und dem EinbljckL'il 46 befindlicher
Faltenbalq 52 zur Abdeckung des Strahlenganges gezeigt. Anstelle eines Faltenbalges
könnte beispielsweise auch eine teleskopartige Anordnung von Schachteln gewählt
werden.
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Da die Strahlen zwischen dem Einblickteil 46 und dem Objektiv teil
44 parallel verlaufen müssen, müssen die Objektive auf die Bildweite unendlich korriqiert
sein oder sind Hilfslinsen im Objektivteil vorqesehen, die die Bildweite der Mikroskopobjektive
auf unendlich brinqen. Eine derartige optische Anordnung ist in der Optik allgemein
bekannt und kann vom Fachmann ohne weitere Angaben ohne weiteres aufgebaut werden.
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Die erfindung läßt sich auch bei qestürzten Mikroskopen anwenden.
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Ferner lassen sich in dem variablen Raum zwischen Objektivteil und
Einblickteil optisch-mechanische Bauteile, wie Vergrößerungswechsler
oder
Prismen zur Ein- und Ausspieqelung ein- und ausschieben.
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Schließlich fällt es in den Rahmen der Erfindung, wenn es sich bei
dem Mikroskop nicht um ein aufrechtes Mikroskop sondern um ein Horizontalmikroskop
handelt, bei dem die Objetivachse horizontal verläuft. Hier verläuft natürlich auch
die "Einblickhöhe" dann horizontal.