DE3344334A1

DE3344334A1 - Folienverband und verfahren zu seiner anwendung

Info

Publication number: DE3344334A1
Application number: DE19833344334
Authority: DE
Inventors: Dieter 5451 Melsbach Anhäuser; Gerhard Dipl.-Chem. Dr. Kreitlow; Hubertus Dipl.-Ing. 5450 Neuwied Olbrich; Karl-Heinz 5461 Hausen Reinhold; Anita 5461 Roßbach Schmitt
Original assignee: Lohmann GmbH and Co KG
Current assignee: Lohmann GmbH and Co KG
Priority date: 1983-12-08
Filing date: 1983-12-08
Publication date: 1985-06-20
Also published as: IE843150L; DE3344334C2; NO156035B; YU208384A; DK567784A; PT79641A; AU3640984A; NO844913L; EP0144891A2; JPH0636817Y2; ES293702U; JPS60168450A; IE56495B1; PT79641B; DK159370B; ATE33935T1; DE3470839D1; US4619253A; ES293702Y; CA1223166A

Description

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen medizinischen Verband aus einer dünnen transparenten Folie, die mittels einer Hof tkleberschiciauf der menschlichen oder tierischen Haut befestigt werden kar Der Verband kann nicht-okklusiv oder okklusiv sein. Desweitere wird ein Ver/ahren zur Applikation dieses Verbandes angegeben.

Haftklebende, nicht-okklusive Folienverbände werden seit länge rem im medizinischen Bereich eingesetzt. Der Ausdruck " nichtokklusiv " bedeutet dabei, daß der Verband zwar für Bakterien und flüssiges Wasser undurchlässig ist, aber den Durchgang von Sauerstoff und Wasserdampf erlaubt. Besonders die letzte Eigen schaft gestattet, daß auf der Haut entstehender Wasserdampf durch den Verband entweichen kann. Die Verbände werden z.B. zur Abdeckung von Wunden und Verbrennungen, als Inzisionsfolie oder aber auch zur Fixierung von medizinischen Instrumenten wie Katheter oder Kanülen auf der Haut eingesetzt.

Die in den V-erbänden eingesetzten transparenten Polymerfolien sind kontinuierlich, d.h. die Folien sind nicht perforiert und nicht mikroporös. Auch die aufgebrachte Haftklebeschicht muß i;

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einer Weise wasserdampfdurchlässig sein, daß die Gesamtdurchlässigkeit des Verbandes nicht das erforderliche Maß unterschreitet. Diese Forderungen führen dazu, daß die Folie extrem dünn ausgestattet sein muß, damit die erforderliche Wasserdampfdurchlässigkeit erreicht wird. Das führt zu sehr dünnen flexiblen Folien, die durch eine ausgeprägte Lappigkeit gekennzeichnet sind. Auch aus einem anderen Grunde ist die geringe' Dicke der Folien unerläßlich. Die Forderung der Anschmie« samkeit des Verbandes an die Konturen des zu versorgenden Körperteils kann nämlich nur durch extrem dünne Folien erfüllt werden. Die genannten Folieneigenschaften führen aber zu großer Schwierigkeiten bei der Applikation des Verbandes. So sind bei der Applikation oft zwei Personen erforderlich, um das Knitterr der Folie und das Auf-sich-selbst-haften der Kleberfläche zu vermeiden,--was den Verband unbrauchbar machen würde.

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Okklusive Folienverbände, das sind Verbände mit einer sehr niedrigen oder keiner Wasserdampfdurchlässigkeit, werden in bestimmten Fällen ebenfalls eingesetzt. Sie verhindern das" Entweichen von Wasserdampf von der Haut. Auch diese Verbände werden wogen der geforderten Anschmiegsamkeit aus extrem dünnen, gewöhnlich transparenten Folien hergestellt und besitzen dieselben Applikationsschwierigkeiten wie die nicht-okklusiven Verbände. Es. hat nicht an Versuchen gefehlt, die Applikationsschwierigkeiten der Folienverbände zu überwinden. So wird in US-Patent 4,372,303 als Applikationshilfe das Aufbringen eines versteifenden Rahmens auf die Rückseite des Verbandes vorgeschlagen, der nach der Applikation wieder entfernt wird. Abgesehen' davon, daß sich diese Lösung nur für relativ große Verbände eignet, wird durch den Rahmen die Applikation an stärker gewölbten Körperteilen erschwert. Auch die in US-Patent 4,374,520 beschriebene Anbringung von Verstärkungsleisten an zwei gegenüberliegenden Kanten des Verbandes ist aus den oben geschilderten Gründen nicht universell einsetzbar.

Ein gewisser Fortschritt wird in der Europäischen Anmeldung 0 051 935 offenbart. Die nicht mit Haftkleber beschichtet Hache der Polymerfolie wird mit einer steiferen ätützschicht abgedeckt, die an einer Seite über die Fläche der Polymerfolio hinausragt und damit einen Anfaßrand bildet. Diese Stützschicht wird erst nach der Applikation des Verbandes abgezogen. Die haftklebende Fläche der Polymerfolie ist durch eine Abdeckung geschützt, die ebenfalls zur Bildung eines Anfaßrandes an einer Seite über die Fläche der Polymerfolie hinausragt. Diese Konstruktion bietet zwar gewisse Erleichterungen bei der Applikation,, löst aber nicht alle Probleme, da für die Stützschicht nur ein Anfaßrand vorgesehen ist und somit beim unmittelbaren Aufbringen des Verbandes auf die zu versorgenden Körperareale in den meisten Fällen doch wieder die Kleberschicht berührt werden muß. Außerdem ist die Herstellung eines Dreischichtlaminates, bei dem die haftklebende mittlere Schicht flächenmäßig kleiner ist als die beiden angrenzenden Schichten, mit

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einem relativ großen technologischen Aufwand verbunden. In der Europäischen Patentanmeldung 0 081 987 wird eino Lör-unq aufgezeigt, bei der die Polymerfolie an zwei gegenüber lioq^n-Öen Seiten kleberfreie Anfaßstreifen aufweist, die nach der Applikation durch angebrachte Perforationen abgetrennt werden können. Damit wird zwar die Handhabung der Folie erleichtert, aber die Probleme, die mit der Lappigkeit der Folie verbunden wird, werden nicht überwunden.

Die in der Europäischen Patentanmeldung 0 081 988 beschriebene Weiterentwicklung eines Folienverbandes hat nicht primär dar-Ziel, die Handhabbarkeit zu verbessern, sondern befaßt sich vielmehr mit der Konstruktion eines absorbierenden Verbandes und betrifft damit die vorliegende Erfindung nicht. Dagegen wird in der Europäischen Patentanmeldung 0 081 989 eine weitere Ausführung eines Folienverbandes mit verbesserter Handhabbarkeit beansprucht. Die Abdeckung der sich auf einer Polymerfolie befindlichen Haftkleberschicht ist so eingeschnitten, daß sich der zentrale Bereich der Abdeckung unter Zurücklar.sung eines rahmenartigen Randstreifens abziehen laßt. Nach Applikation des Verbandes mit Hilfe der freigelegten Haftkleberflache kann der rahmenartige Randstreifen mit der darauf liegenden Fläche der haftklebenden Polymerfolie aufgrund _reiner entsprechend angebrachten Perforation in -der Folie abgetrennt werden. Diese Ausführung beseitigt zwar weitgehend die geschilderten Schwierigkeiten bei der Applikation, läßt aber die Nutzung nur eines Teils der ursprünglich vorhandenen haftkleberbeschichteten Polymerfolie zu und bedarf eines nicht unerheblichen technologischen Aufwandes zu ihrer Herstellung. Die Handhabbarkeit der Polymerfolie wird in der Europäischen Patentanmeldung 0 081 990 ebenfalls durch Anbringen einer Stützschicht auf der kleberfreien Fläche der Polymerfolie verbessert. Die Schicht besteht aus gewebten oder nichtgewebten textlien Materialien, bei denen durch Teilung und Überlappung der Teile Abziehmöglichkeiten "geschaffen werden. Auch für die Abdeckschicht der Haftkleberschicht ist eine ähnliche Konstruktion vorgesehen. Abgesehen von den fehlenden Anfaßrändern für

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die Manipulation des Verbandes bietet die textile Stützschicht den Nachteil, daß bei dem empfohlenen Verbleib der

Stützschicht auf dem Verband das abgedeckte Areal des Körpers nicht beobachtet werden kann.

Weiterhin ist ein Folienverband bekannt, der mit einer Stützschicht aus Papier auf der kleberfreien Fläche der Polymerfolie ausgerüstet ist, wobei die Stützschicht so gestanzt i.st, daß der Mittelteil der Fläche vor der Applikation unter Zurücklassung eines rahmenartigen Randstreifens abgezogen werden kann, um ein Sichtfenster für die genaue Positionierung des Verbandes zu schaffen. Nach Aufbringen des Verbände: auf den Körper wird der rahmenartige Randstreifen entfernt. Dieser Randstreifen stabilisiert zwar die Polymerfolie, kann aber die Berührung der Kleberfläche bei der Handhabung und damit die Gefahr einer Kontamination nicht verhindern. Andere bekannte Ausführungen von Folienverbänden unterscheiden sich nur in Nuancen von dem oben genannten Stand der Technik und sind mit den genannten Nachteilen behaftet, die entweder in der mangelnden Handhabbarkeit und/oder im großen technologischen Aufwand zu ihrer Herstellung begründet lieger

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Folienverband zu schaffen, der bei einfacher Herstellbarkeit die bekannten Mangel in der Handhabbarkeit überv/indet. Ferner soll das dazu gehörende Anwendungsverfahren offenbart werden.

Die Lösung dieser Aufgabe wird nun dadurch erreicht, daß ein Folienverband aus einer transparenten, kontinuierlichen Folie mit einer Dicke von 10 - 120 ,um, die auf der einen Seite mit einer transparenten Stützfolie abgedeckt und auf der anderen Seite mit einer haftklebenden Schicht ausgerüstet ist, die ihrerseits mit einer abziehbaren Schutzabdeckung versehen ist', hergestellt wird, wobei die Stützfolie an zwei gegenüberliegenden Seiten des Folienverbandes über die Ränder der transparenten, kontinuierlichen Folie hinausragt und damit zwei Anfaßstreifen bildet und wobei die Schutzabdeckunc

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die gleiche Größe besitzt wie die haftklebende Fläche. Die Schutzabdeckung ist durch einen Schnitt oder eine Sollbruchlinie in einer Weise in zwei Teilbereiche zerlegt, daß durch die geometrische Gestaltung des Schnittes oder der Sollbruchlinie für jeden Teilbereich mindestens eine Anfaßfläche geschaffen ist, die durch Biegen des Folienverbandes unter Ausbildung einer konkaven Krümmung der offenen Fläche der Stützfolie freigelegt werden kann, wenn die mindestens zwei Angriffspunkte der die Biegung erzeugenden Kräfte so auf die Teilbereiche der Abdeckung verteilt sind, daß die dadurch senkrecht von der abgedeckten Fläche auf die Anfaßflächen wirkenden Kräfte die Ablösung der Anfaßflächen zur Folge haben-

Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt die Aufsicht auf die abgedeckte Seite einer möglichen Ausführung des erfindungsgemäßen Folienverbandes.

Fig. 2 zeigt die Aufsicht auf die Kleberseite des

Folienverbandes nach Abziehen der Abdeckung.

r • Fig. 3 zeigt die Aufsicht auf die Kleberseite des

schließlich bei der Applikation zur Verfügung stehenden Folienabschnittes nach Entfernen der Stützfolie.

. Fig. 4 zeigt die Aufsicht auf die abgedeckte Seite einer anderen Ausführung des erfindungsgemäßen Folienverbandes.

Fig. 5 ist ein schematischer, nicht maßstabsgetreuer

Querschnitt entlang der Linie 10 - 10' in . Fig. 4.

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In Fig. 1 ist eine Aufsicht auf den Folienverband 1 mit Blick auf die Abdeckung 3 dargestellt. Der Schnitt oder die Sollbruchlinie 4 in wellenartiger Ausgestaltung liegt in der Mitte der Abdeckung, so daß zwei etwa gleich große Teilbereiche gebildet werden. Es ist zu erkennen, daß für den linken Teilbereich drei und für den rechten Teilbereich zwei Anfaßflächen bestehen, die sich durch Biegen des Folienverbandes 1 in der oben beschriebenen Art und Weise von der Kleberfläche abheben und ein bequehmes Abziehen der beiden Teilbereiche der Abdeckung ermöglichen, ohne die Kleberfläche berühren zu müssen. Damit wird eine Kontamination ausgeschlossen. Der Schnitt oder die Sollbruchlinie muß nicht in der Mitte liegen und kann jede geeignete geometrische Form haben, die die Bildung von Anfaßflächen ermöglicht. Über die Fläche der Abdeckung, die gleichzeitig auch die Fläche der nicht sichtbaren Polymerfolie ist, ragen die nichtklebenden Anfaßstreifen 2 der Stützfolie hinaus.

Nach Entfernung der Abdeckung ergibt sich bei Aufsicht auf die mit Haftkleber beschichtete Seite 6 der Polymerfolie 5 die Fig. 2. Auch hier sind die Anfaßränder 2 der noch mit der Polymerfolie verbundenen Stützfolie zu erkennen. Sie erlauben die komplikationslose Handhabung des zur Applikation fertigen Folienverbandes,, wobei darauf hinzuweisen ist, daß dies erst durch eine beidseitige Anfaßmöglichkeit gewährleistet wird. Nach der Applikation hat die Stützfolic ihre Aufgabe erfüllt und kann mühelos von der Oberfläche der Polymerfolie abgezogen werden.

Fig. 3 zeigt den bei der Applikation zur Verfugung stehenden Folienabschnitt 7 nach Abziehen der Stützfolie.

In Fig. 4 ist die Aufsicht auf die abgedeckte Seite einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Folienverbandes 8 wiedergegeben. Sie betrifft den Fall, wo der Unterschied in der Steifigkeit zwischen Abdeckung 3 und den übrigen Schichten des Folienverbandes nicht ausreicht, um beim sachgerechten Biegen des Folienverbandes die durch den Schnitt -oder die Sollbruchlinie 4 geschaffenen Anfaßflächen

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freizulegen» Hier bringt eine versteifende Zone 9 in der Umgebung des Schnittes oder der Sollbruchlinie Abhilfe. Über den Aufbau dieser Ausführung bringt Fig. 5 Aufschluß, in der ein schematischer, nicht maßstabsgetreuer Querschnitt 11 nach Linie 10 - 10 der Fig. 4 dargestellt ist. Die Stützfolie 12 ragt auf beiden Seiten über die Polymerfolie 13 hinaus und bildet damit die beiden Anfaßränder. Die Polymerfolie 13"'ist vollflächig mit der Haftkleberschicht 14 belegt, die ihrerseits mit der Abdeckung 15· versehen ist. Als Besonderheit besitzt diese Ausführung einenVerstärkungsstreifen 16 im Bereich des Schnittes oder der Sollbruchlinie 4, wobei der Schnitt oder die Sollbruchlinie die Durchtrennung der Abdeckung 15 und des Verstärkungstreifens 16 zuläßt. Die so aufgebauten Folienverbände beschränken sich nicht auf die Form· und die Abmessungen der in den Figuren dargestellten Beispiele, sondern sie können in beiden Parametern den Forderungen des Anwenders angepaßt werden. In allen Fällen muß aber darauf geachtet werden, daß entstehende Ecken abgerundet sind, um das Selbstablösen des Verbandes an den Ecken wirksam zu verhindern. Im Prinzip muß dafür Sorge getragen werden, daß einerseits die Kraft zum Abziehen der Stützfolie von der Verbandfolie geringer ist als die zum Ablösen des Verbandes vom Körper und daß andererseits die Kraft zum Abziehen der Abdeckung geringer ist als die zum Ablösen der Stützfolie von der Verbandfolie. Als Material für die transparenten Stützfolien kommen bekannte Polymerfolien in Frage wie z.B. Polyethylen, Polypropylen, Polyamid oder Polyester. Gegebenenfalls sind diese Folien auf der Seite zur Verbandfolie silikonlsiert, um die erforderliche Trennkraft einzustellen. Die Folienstärke kann 20 - 200»um, vorzugsweise 30 - 80 ,um betragen. Die Anfaßränder sollten so breit sein, daß eine bequehme Handhabung möglich^st. Die Stützfolie ist mit der Verbandfolie nicht durch einen Kleber fixiert, sondern.die Verbindung wird durch mechanische Adhäsionskräfte, bewerkstelligt, die dann entstehen, wenn die Verbandfolie durch Extrusion, Gießen

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oder eine andere bekannte Art der Folienherstellung unmittelbar auf der Stützfolie erzeugt wird.

Die Verbandfolie selbst ist ebenfalls transparent und kann nach bekannten Techniken aus bekannten Polymeren hergestall werden. Solche Polymere sind z.B. Polyurethane, Polyvinylchloride, Polyvinylidenchloride, Polyvinylalkohol, Polyacry late, Polysulfone, Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen, Polyamide, Ethylen- Vinylacetat-Copolymere, Polyester, Polycarbonate, Polyvinylfluorid odor anderen, fluorhaltigen PoIv meren.

Für die Ausbildung einer nicht-okklusiven Folie sind die Polyurethane und für eine okklusive Folie das Polyvinylidenchlorid bevorzugt. Die Schichtdicken geeigneter Verbanc folien bewegen sich im Bereich von 10 - 120 ,um, bevorzugt aber von 15 - 50,um. Im Falle der nicht-okklusiven Folie

soll die Wasserdampfdurchlässigkeit mindestens 300 g · m 24 h betragen.

Für den Aufbau der Haftkleberschicht sind die bekannten physiologisch unbedenklichen Haftklebematerialien geeignet Als Beispiele angeführt seien Kautschuk, kautschukähnlicho synthetische Homo-, Co- oder Blockpolymere, Polyacrylate und deren Copolymerisate, Polyurethane und Silikone. Der Flächenauftrag des Haftklebers liegt zwischen 15 - 80 g/rr, vorzugsweise 30 - 50 g/m . In die Haftklebeschicht können auch medizinische Wirkstoffe eingearbeitet werden.

Das Material für die Abdeckung der Haftkleberschicht wird möglichst so gewählt, daß seine Steifigkeit gegenüber der der übrigen Schichten der Verbandfolie so groß ist, daß der geschilderte Freilcgungsmechanismus für die Anfaßflact der Teilbereiche der Abdeckung funktioniert. Im Prinzip sind die Materialien geeignet, die auch für die Stützfoli* Anwendung finden. Darüber hinaus können aber auch beispie weise Polytetrafluorethylen, Cellophan, Polyvinylchlorid, behandelte Papiere, Metallfolien und mit Polymeren überzo Metallfolien eingesetzt werden. Die Flächengewichte liege

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bei 50 - 250 g/m , -vorzugsweise bei 80 - 150 g/m . Die mit der Haftklebeschicht in Kontakt befindliche Seite der Abdeckung muß eine Wiederablösung mit einer Kraft erlauben, die kleiner ist als jene zur Ablösung der Stützfolie von der Verbandfolie.

In allen Fällen, wo aus zwingenden Gründen die Steifigkeit der Abdeckung zu gering ist für den beschriebenen Freilegungsincchanismus der Anf.nßf lachen, wird die Zone des Schnittes oder der Sollbruchlinie in der Abdeckung durch Anbringen eines Streifens verstärkt. Dieser Streifen ist den Konturen des Schnittes oder der Sollbruchlinie entsprechend dimensioniert und besteht vorzugsweise aus einem üblichen, einseitig haftklebend ausgerüsteten Material, das in seiner Stärke so gewählt wird, daß der gewünschte Effekt erzielt wird. In der Regel genügen in Abhängigkeit vom Material Dicken von 30 - 150 ,um. Außerdem kann die Verstärkungszone nach bekannten Techniken aus einer flüssigen, gelösten oder dispergierten Phase unmittelbar auf der Abdeckung erzeugt werden. Der so erhaltene Folienverband wird in geeigneter Packung unsteril öder steril (durch u. -Bestrahlung) dem Verwender zugänglich gemacht.

Die Anwendung des Folienverbandes wird erfindungsgemäß so durchgeführt, daß durch Biegen des Folienverbandes unter Ausbildung einer konkaven Krümmung der offenen Fläche der Stützfolie Kräfte erzeugt werden, die die mindestens eine Anfaßfläche pro durch einen Schnitt oder eine Sollbruchlinie erzeugten Teilbereiche der Abdeckung freilegen, die Teilbereiche der Abdeckung durch Anfassen der Anfaßflächen abgezogen v/erden, mit der jetzt freigelegten Haftkleberschicht der Verband unter Anfassen der überstehenden Ränder der Stützfolie auf dem vorgesehenen Substrat befestigt und schließlich unter Anfassen eines oder beider' überstehender Ränder der Stützfolie diese von der Verbandfolie abgezogen wird. Dieses Verfahren vermeidet die geschilderten Nachteile ,der bekannten Verbände und stellt eine vom*medizinischen Ständpunkt einwandfreie Applikation von Folienverbänden

sicher, die sowohl im Human- als auch im Veterinärbereich Anwendung finden.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Folienverbände ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, denn sie kann nach dem Fachmann bekannten Methoden durchgeführt werden. Trotzdem soll im folgenden Beispiel die Einfachheit des Herstellungsverfahrens unter Beweis gestellt werden. (Herstellung eines Folienverbandes gemäß Fig. 4)

Beispiel ·

Auf einer einseitig silikonisierten Polypropylen;?ölie von 70,Um Dicke wird durch Walzenauftrag einer Losung eines Zweikomponenten-Polyurethans und Abdampfen des Lösungsmittels ein Polyurethanfilm von 35 ,um Dicke erzeugt. In einem zweiten Arbeitsgang wird ein mit Polyethylen beschichtetes, einseitig silikonisiertes Papier mit einem Flächengewicht von 120 g/m mit einem harzmodifizierten Polyacrylatkleber auf Lösungsmittelbasis per Walzennuftrag beschichtet und durch Abdampfen des Lösungsmittels eine Haf

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kleberschicht von 40 g/m erhalten.

Mit Hilfe eines Kaschierwerkes werden die beiden erhaltenen Laminate so miteinander verbunden, daß die Haftklebcschicht auf die offene Seite der Polyurethan-Folie zu liegen kommt.

Die erhaltenen Breitrollen v/erden dann auf einer Längsschne demaschine ,in die den gewünschten Größen entsprechenden Brc ten aufgeschnitten und die Schmalrollen der weiteren Verarbeitung zugeführt.

Mit Hilfe einer käuflichen Spezialmaschine wird anschließen die Schmalrolle in einem ersten Schritt auf der abgedeckten Seite mittig mit einem einseitig haftenden Polyesterklebeband (Dicke der Polyesterfolie 30 ,um) versehen und in eine zweiten Schritt gleichzeitig eine tiefenkontrollierte Stanzung parallel der Rollenränder und eine tiefenkontrollierte wellenförmige Stanzung in der Mitte des aufgebrachten Polyesterklebebandes vorgenommen. Im ersten Fall wird bei der

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Stanzung die Abdeckung, die naftkieberschicht und der Polyurethanfilm durchtrennt, so daß die Randstreifen abgezogen werden können unter Freilegung der Anfaßränder der Stützfolie. Im zweiten Fall erfaßt die Stanzung das Verstärkungsklebeband, die Abdeckung und eventuell Teile der Haftkleberschicht. Nach einer Konturstanzung zur Erzeugung der abgerundeten Ecken wird die Rolle wieder aufgewickelt und in einer separaten Vorrichtung in Einzelabschnitte aufgeschnitten. Die Abschnitte werden in bekannter Weise verpackt und gegebenenfalls strahlensterilisiert.

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Claims

Patentansprüche ~> ^ '-'<■ ^004

1. Folienverband aus einer transparenten, kontinuierlichen !·'·! vertut einer Dicke von 10 - 120,um, die auf der einen Seite ■:··^: teiner transparenten Stützfolie abgedeckt und auf der anderen Seite mit einer haftklebenden Schicht ausgerüstet ist, dir ihrerseits mit einer abziehbaren Schutzabdeckung versehen ist, dadurch gekennzeichnet,

daß die Stützfolie an zwei gegenüberliegenden Seiten des Fclienverbandes über die Ränder der transparenten, kontinuirrlichen Folie herausragt und damit zwei Anfaßstreifen biidrt und daß die Schutzabdeckung die gleiche Größe besitzt wie die haftklebende Fläche, wobei die Schutzabdeckung'durch einen Schnitt oder eine Sollbruchlinie in einer Weise in zwei Teilbereiche zerlegt ist, daß durch die. geometrische Gestaltung des Schnittes oder der Sollbruchlinic für jeden Teilbereich mindestens eine Anfaßfläche geschaffen ist, die durch Biegen des Folienverbandes unter Ausbildung einer konkaven Krümmung der offenen Fläche der Stützfolie freigelegt werden kann, wenn die mindestens zwei Angriffspunkte der die Biegung erzeugenden Kräfte 'so auf die Teilbereiche der Abdeckung verteilt sind, daß die dadurch senkrecht von der abgedeckten Fläche auf die Anfaßflächen wirkenden Kräfte die Ablösung der Anfaßflächen zur Folge haben.

2. Folienverband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich eines zu geringen Unterschiedes in der Steifigkeit zwischen Abdeckung und den übrigen Schichten des Folienverbandes zur Erleichterung der Freilegung der Anfaß-flachen zum Abziehen der Abdeckung die Umgebung des Schnittes oder der Sollbruchlinie mit einer versteifenden Zone ist.

3. Folienverband nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er okklusiv ist.

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4. Folienverband nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er nicht-okklusiv ist.

5. Folienverband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - A, dadurch gekennzeichnet, daß die transparente, kontinuierliche Folie eine Dicke von 15 - 50 ,um besitzt.

6. Folienverband nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch

gekennzeichnet, daß die transparente, kontinuierliche Folie

_2 eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 300 g · m

24 h"¹ besitzt.

7. Folienverband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die transparente, kontinuierliche Folie aus Polyurethan besteht.

8. Folienverband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft zum Abziehen der Stützfolie von der Verbandfolie geringer ist als die zum Ablösen des Verbandes vom Körper.

9. Folienverband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft zum Abziehen der Abdeckung geringer ist als die zum Ablösen der Stützfolie von der Verbandfolie.

10. Verfahren zur Applikation eines Folienverbandes nach einem .der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Biegen des Folienverbandes unter Ausbildung einer konkaven Krümmung der offenen Fläche der Stützfolie Kräfte erzeugt werden, die die mindestens eine Anfaßfläche pro durch einen Schnitt oder eine Sollbruchlinie erzeugten Teilbereiche der Abdeckung freilegen, die Teilbereiche der Abdeckung durch Anfassen der Anfaßflächen abgezogen werden, mit der jetzt freigelegten Haftklebeschicht der Verband unter Anfassen der überstehenden Ränder der Stützfolie auf dem

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vorgesehenen Substrat befestigt und schließlich unter Anfassen eines oder beider überstehender Ränder der Stützfolie diese von der Verbandfolie abgezogen wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Substrat ein menschlicher oder tierischer Körper ist.