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Auflauf-Bremsvorrichtung für schwenkbeweglich miteinander
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verbundene Gestänge Die Erfindung betrifft eine Auflauf-Bremsvorrichtung
für durch mindestens ein Zapfengelenk od. dgl. schwenkbeweglich miteinander verbundene
Gestänge, die um dieses Zapfengelenk od. dgl.
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entweder in Deckungslage übereinander oder aber in mindestens spitzwinklige
Spreizlage zueinander einstellbar sind.
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Mehrgliedrige Gestänge, die durch Zapfengelenke od. dgl. im wesentlichen
in zueinander parallelen Ebenen schwenkbeweglich miteinander verbunden sind - also
sogenannte Gelenkgetriebe -, werden aui vielen Gebieten der Technik als Halte-,
Stütz- und Führungsmittel zwischen zusammenarbeitenden und dabei in bestimmte Weise
zueinander relativbeweglichen Bauteilen vorgesehen.
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Besonders häufig kommen dabei solche als Gelenkgetriebe wirkenden
Gestänge zur Bildung von Halte-, Stütz- und Führungselementen
bei
beweglichen Abschlüssen für Öffnungen in Gebäuden, Fahrzeugen, Möbeln od. dgl. zum
Einsatz.
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In vielen Benutzungsfällen solcher Gelenkgetriebe, und zwar vornehmlich
bei Ausstellvorrichtungen für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl. sowie auch
bei Klappenhaltern an Möbeln, ist es erwünscht oder sogar Bedingung, die Gestänge
mit Bremsvorrichtungen auszustatten, die z. B. als Bewegungsdämpfer und/oder mit
Kraftschluß wirkende Halteelemente dienen.
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Bei den für die zuletzt genannten Einsatzzwecke vorgesehenen, als
Gelenkgetriebe wirkenden Gestängen sind die Bremsvorrichtungen unmittelbar den Drehgelenken
und/oder - wenn vorhanden - den Schubgelenken zugeordnet. Dabei ergibt sich jedoch
die beträchtliche Unzulänglichkeit, daß die Bremswirkung sich bei vorgegebener Bremskraft
in Abhängigkeit von der relativen Winkellage zwisclcri den zusammenwirkenden Gestängegliedern
der Gelenkgetriebe verändert, und zwar dergestalt, daß die Bremswirkung sich um
so mehr verringert, je kleiner der Winkel zwischen den durch das Dreh- und/oder
Schubgelenk miteinander verbundenen Gliedern wird.
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Im praktischen Gebrauch der als Gelenkgetriebe wirksamen Gestänge
ist es, insbesondere im Rahmen des zuletzt erwähnten Anwendungsbereichs, von hohem
Stellenwert, daß auch bei kleinen Spreizwinkeln zwischen zwei durch ein Drehgelenk
und/oder Schubgelenk miteinander verbundenen Gestängegliedern eine gute Bremswirkung
erhalten bleibt und dadurch auch kleine Öffnungsspalte zwischen den Öffnungen in
Gebäuden, Fahrzeugen, Möbeln od. dgl. und den zugehörigen, beweglichen Abschlüssen
sicher fixiert werden können.
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Der Erfindung ist das Ziel gesetzt, für durch mindestens ein Zapfengelenk
od. dgl. schwenkbeweglich miteinander zu einem Gelenkgetriebe verbundene Gestänge,
die um das Zapfengelenk od. dgl.
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entweder in Deckungslage übereinander oder in mindestens spitzwinklige
Spreizlage zueinander einstellbar sind, mit einfachen Mitteln eine Auflauf-Bremsvorrichtung
zu schaffen, die auch bei Deckungslage und geringer Spreizlage zwischen den Gestängegliedern
eine optimale Bremswirkung hervorbringen kann.
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Bei einer Auflauf-Bremsvorrichtung für durch ein einzelnes Zapfengelenk
od. dgl. schwenkbeweglich miteinander verbundene Gestänge wird das gestecke Ziel
nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch erreicht, daß wenigstens eine
der einander zugewendeten Flächen der Gestänge mit einem Bremsbelag versehen ist,
der sich vom Zapfengelenk od. dgl. aus in Gestänge-Längsrichtung erstreckt und quer
dazu gerichtete nuflallfschrägcn .ufweist und/oder mit solchen Auflaufschrägen in
Wirkverbindung steht.
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Eine Auflauf-Bremsvorrichtung für durch mehrere gegeneinander versetzt,
aber im wesentlichen parallelachsig zueinander angeordnete Zapfengelenke od. dgl.
schwenkbeweglich miteinander verbundene Gestänge, wird die gleiche Aufgabe nach
dem Kennzeichen des Anspruchs 2 dadurch gelöst, daß mindestens je eine von zwei
einander zugewendeten Flächen der Gestänge mit einem Bremsbelag versehen ist, der
sich vom Zapfengelenk od. dgl. aus in Gestänge-Längsrichtung erstreckt und quer
dazu gerichtete Auflaufschrägen aufweist und/oder mit solchen Auflaufschrägen in
Wirkverbindung steht.
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Der besondere Vorteil dieses Lösungsprinzips für die angegebene Aufgabe
liegt darin begründet, daß die wirksame Bremsfläche
zwischen den
jeweils durch ein Zapfengelenk od. dgl. schwenkbar weglich miteinander verbundenen
Gliedern der Gestänge in Abhängigkeit vom Spreizwinkel selbsttätig veränderbar ist,
und zwar umgekehrt proportional zum jeweiligen Spreizwinkel zwischen den über den
Bremsbelag zusammenwirkenden Gestängegliedern.
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Bei in Deckungslage übereinanderstehenden Gestängegliedern hat also
die wirksame Bremsfläche ihre maximale Flächengröße, während sie bei maximalem Spreizwinkel
ihre minimale Flächengröße aufweist.
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In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Auflauf-Bremsvorrichtung
ist nach Anspruch 3 vorgesehen, daß der Bremsbelag aus einem verschleißfestem Werkstoffstreifen,
z. B. Federstahlband, Kunststoff oder auch einem Verbundmaterial, besteht und über
das Zapfengelenk od. dgl. sowie mindestens eine weitere Befestigungsstelle drehsicher
an dem seinen Träger bildenden Gestängeteil verankert ist.
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Bewährt hat sich ferner eine Ausbildung, bei der nach Anspruch 4 ein
anderes Erfindungsmerkmal darin besteht, daß der Bremsbelag wenigstens in Normalrichtung
zur Ebene der Gestängeglieder begrenzt elastisch angeordnet und/oder ausgebildet
ist. Im einIachster Falle kann zu diesem Zweck nach Anspruch 5 der Bremsbelag aus
einem gegenüber der Anlagefläche des Gestängegliedes konvex gewölbt profilierten
Schichtkörperstreifen bestehen. Vorteilhaft hierbei ist, daß der Schichtkörperstreifen
bestrebt ist, seine maximale Wölbungslage einzunehmen. Da er diese jedoch nur dort
beibehalten kann, wo er nicht vom benachbarten Gestängeglied übergriffen ist, wird
er um so mehr unter Vorspannung gesetzt, je kleiner der Spreizwinkel zwischen benachbarten
Gestängegliedern eingestellt ist.
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Die größte Vorspannung ergibt sich bei Deckungslage zwischen benachbarten
Gestängegliedern, so daß in diesem Falle nicht nur die Größe der wirksamen Bremsfläche,
sondern auch die wirksame Bremskraft selbsttätig variiert wird.
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Bewährt hat es sich erfindungsgemäß, wenn nach Anspruch 6 die Längskanten
des Bremsbelages parallel zu den Längskanten des ihn tragenden Gestängegliedes verlaufen.
Auch ist es wichtig, daß nach Anspruch 7 die Auflaufschrägen sich mindestens über
einen der Länge des Bremsbelages entsprechenden Bereich erstrecken. Dabei können
nach den Merkmalen des Anspruchs 8 die Auflaufschrägen über ihre gesamte Länge gleichbleibende
Breite haben. Sie können jedoch auch, entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 9,in
verschiedenen Längenbereichen unterschiedlich breit ausgebildet sein. In diesem
Falle ist es wiederum möglich, gemäß Anspruch 10 die Breite der Auflauls-llrägen
in ihrer l.ingsrichtung durch gegeneinander geneigte Begrenzungslinien zu bestimmen,
oder aber nach Anspruch 11 die Breite der /\uflatif.clrägei in ihrer Längsrichtung
durch bogenförmig verlaufende Begrenzungslinien einzugrenzen.
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Bei einer Auflauf-Bremsvorrichtung für Gestänge, deren durch das Zapfengelenk
od. dgl. verbundene Gestängeglieder jeweils nach entgegengesetzten Richtungen über
das Zapfengelenk od.
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dgl. hinausragen, ist nach Anspruch 12 eine weitere Ausgestaltung
dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsbelag und ggf. auch die Auflaufschrägen jeweils
nach entgegengesetzten Richtungen vom Zapfengelenk od. dgl. ausgehen. Der Vorteil
dieser Ausgestaltung liegt besonders in der zueinander gegenläufigen Wirkrichtung
der beidseitig vom Zapfengelenk od. dgl. ausgehenden Bremsbeläge.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich nach Anspruch
13 noch dadurch, daß ein über zwei verschiedene Zapfengelenke od. dgl. mit zwei
weiteren Gestängegliedern in Verbindung stehendes Gestängezwischenglied beidseitig
mit Bremsbelägen und/oder Auflaufschrägen versehen oder in Wirkverbindung gehalten
ist. In diesem Falle bietet sich in besonderem Maße die Benutzung einer Ausgestaltung
an, bei welcher die Breite der Bremsbeläge und/oder Auflaufschrägen in ihrer Längsrichtung
durch gegeneinander geneigte Begrenzungslinien bestimmt ist, indem nämlich gemäß
Anspruch 14 die Neigungsrichtung der Begrenzungslinien für die an den beiden Seiten
des Gestängezwischengliedes befindlichen Bremsbeläge und/oder Auflaufschrägen zueinander
entgegengesetzt verläuft. Da auch die relative Bewegungsrichtung der beiden weiteren
Gestängeglieder relativ zum Gestängezwischenglied entgegengesetzt verläuft, läßt
sich durch die zuletzt genannte Maßnahme die P,remswirkung besonders günstig beeintlllsserl.
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Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Auflauf-Bremsvorrichtung
werden nachfolgend an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Hierbei zeigt Fig. 1 in schematisch vereinfachter Draufsichtdarstellung
ein Gelenkgetriebe in Form eines sogenannten Ellipsenlenkers als Geradführungsgestänge
und Ausstellvorrichtung zwischen dem feststehenden Rahmen und dem wenigstens um
eine untere, waagerechte Achse kippbaren, vorzugsweise aber auch um eine seitliche
lotrechte Achse drehbaren Flügel eines Fensters oder einer Tür bei maximal möglicher
Kippöffnungsstellung,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung,
jedoch bei nur geringer Kippöffnungsstellung des Flügels, Fig. 3 etwa in natürlicher
Größe und ausführlicher Darstellung den in Fig. 1 mit III gekennzeichi0ett'ii Bereich
des Geradführungsgestänges bzw. der Ausstellvorrichtung, Fig. 4 etwa in natürlicher
Größe den in Fig. 2 rnit IV gekennzeichneten Bereich des Geradführungsgestänges
bzw. der Ausstellvorrichtung, Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V - V durch
das Geradführungsgestänge bzw. die Ausstelivorrichtung nach Fig. 3, Fig. 6 eine
Ansicht in Pfeilrichtung V1 der Fig. 3 und 5, Fig. 7 einen Schnitt an der der Fig.
5 entsprecllelltien Stelle durch das Geradführungsgestänge bzw.
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die Ausstellvorrichtung bei in Schließlage am feststehenden Rahmen
anliegendem Flügel, Fig. 8 einen der Fig. 7 entsprechenden Schnitt durch eine abgewandelte
Ausführungsform eines Geradführungsgestänges bzw. einer Ausstellvorrichtung, während
die
Fig. 9 und 10 der Fig. 3 entsprechende Draufsichtdarstellunge
von Geradführungsgestängen bzw. Ausstellvorrichtungen widergeben, die verschiedene
Ausführungsvarianten der abgewandelten Bauart nach Fig. 8 erkennen lassen.
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Anhand der Fig. 1 bis 10 der Zeichnung wird die Benutzung von Gelenkgetrieben
als Geradführungsgestänge und/oder Ausstellvorrichtungen in Verbindung mit Fenstern
und Türen erläutert, bei denen der Flügel relativ zum feststehenden Rahmen zumindest
um eine untere, waagerechte Achse aus der Schließlage in eine Öffnungsstellung gekippt
werden kann. Vorzugsweise läßt sich dabei der Flügel relativ zum feststehenden Rahmen
aber auch noch um eine seitliche, lotrechte Achse aus der Schließlage in eine 0
f inringsstellung drehen, so daß eo sich hier un IRrehkil),olen!.ter oder -türen
handelt.
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Selbstverständlich ist die Benutzung solcher Gelenkgetriebe jedoch
nicht auf die Anwendung bei Fenstern und Türen beschränkt.
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Vielmehr können sie auch als Halterungen und Führungen für andere
Einsatzzwecke in Gebrauch genomrnen werden, beispielsweise als Klappenhalter und/oder
Deckelstützen für Kasten möbel, Behälter od. dgl..
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In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist ein aus einem Ausstellarm I
und einem Zusatzarm 2 bestehendes Gelenkgetriebe 3 als Geradführungsgestänge und/oder
Ausstellvorrichtung zwischen dem feststehenden Rahmen 4 und dem Flügel 5 eines Drehkippfensters
bzw. einer Drehkipptür 6 angeordnet. Dabei ist der Ausstellarm 1 des Gelenkgetriebes
3 durch ein Zapfengelenk 7 od. dgl. in
einem Lagerbock 8 am feststehenden
Rahmen 4 ausschließlich schwenkbar gehalten. Das Zapfengelenk 7 im Lagerbock 8 befindet
sich dabei vorzugsweise in Fluchtlage mit der lotrechten Drehachse für den Flügel
5. Das andere Ende des Ausstellarms 1 greift über ein Zapfengelenk 9 od. dgl. verschwenkbar
und verschiebbar in eine Schlitzführung 10 eines Gestängeteils II ein, welches am
Flügel 5, parallel zu dessen Ebene verlaufend, befestigt ist.
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Der Zusatzarm 2 des Gelenkgetriebes 3 ist sowohl am Ausstellarm 1
durch ein Zapfengelenk 12 od. dgl. als auch am Gestängeteil lt durch ein Zapfengelenk
13 od. dgl. ausschleißlich schwenkbar befestigt.
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Die Längenverhältnisse zwischen den Zapfengelenken 9 und 12 sowie
den Zapfengelenken 12 und 7 am Ausstellarm 1 und die Längenverhältnisse zwischen
den Zapfengelenken 12 und 1 3 am Zusatzarm 2 des Gelenkgetriebes 3 werden vorzugsweise
so gewählt daß das Gelenkgetriebe 3 mit dem am Flügel 5 befestigten Gestängeteil
11 als sogenannter Ellipsenlenker zusamrnenwirkt, der bei der Kippöffnungsbewegung
des Flügels 5 zwischen diesem und dem feststehenden Rahmen 4 die Funktion einer
Geradführtlllg hat, während er bei lrrehöffnen des Flügels als dessen obercs Drehgelenk
benutzt werden kann.
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Ein Vergleich der Fig. 1 und 2 macht deutlich, daß bei der quer zum
feststehenden Rahmen 4 gerichteten Kippöffnungsbewegung des Flügels sich der Spreizwinkel
14 zwischen dem Ausstellarm 1 und dem Zusatzarm 2 sowie auch der Spreizwinkel 15
zwischen dem Zusatzarm 2 und dem flügelseitigen Gestängeteil 11 verändert.
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In der maximalen Kippöffnungsstellung des Flügels 5 haben dabei
die
Spreizwinkel 14 und 15 jeweils ihren größten Wert, während sie in der Schließlage
des Flügels 5 sowie auch beim Drehöffnen desselben den Wert Null einnehmen, weil
dann nämlich Ausstellarm 1, Zusatzarm 2 und Gestängeteil 11 sich in Deckungslage
übereinander befinden.
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Bei den aus Ausstellarm 1 und Zusatzarm 2 bestehenden und rnit einem
als Lager- und Führungselement dienenden Gestängeteil 11 zusammenwirkenden Gelenkgetrieben
3 ist es oft erwünscht oder sogar Bedingung, die Beweglichkeit der zusammenwirkenden
Elemente relativ zueinander durch Bremsvorrichtungen zu beieinflussen, und zwar
dergestalt, daß sie bei jeder einstellbaren Größe der Spreizwinkel 14 und 15 mit
ausreichender Sicherheit gegen unerwünschtes Verstellen durch äußere Krafteinwirkungen
festgehalten werden.
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Aus den Fig. 3 bis 10 der Zeichnung sind verschiedene Ausfiihrungsforrnen
von Auflauf-Bremsvorrichtungel) ersichtlich, die niit dem Ausstellarm 1 und dem
Zusatzarm 2 sowie ggf. auch mit dem als Führungselement dienenden Gestängeteil 11
des Gelenkgetriebes 3 zusamrrenwirken, wenn dieses als Geradführungsgestänge und/oder
Ausstellvorrichtung, beispielsweise zwis-hcn dem feststehende Rahmen 4 und dem Flügel
5 eines Drehkippfensters oder einer Drehkipptür in Benutzung genommen wird, wie
d2s den Fig. 1 und 2 entnommen werden kann.
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Bei dem in den Fig. 3 bis 7 dargestellten Ausiührungsbeispiel eines
aus Ausstellarm 1 und Zusatzarm 2 bestehenden sowie am Gestängeteil 11 gelagerten
und geführten Gelenkgetriebes 3 wird eine Auflauf-Bremsvorrichtung dadurch gebildet,
daß beispielsweise die der nach abwärts gerichteten Seitenfläche 1 des Ausstellarmes
1
zugewendete, also aufwärts gerichtete, Seitenfläche 2 des Zusatzarmes
2 mit einem Bremsbelag 16 versehen ist, der sich vono Zapfengelenk 12 od. dgl. aus
in Längsrichtung des den Zusatzarm 2 bildenden Gestängeteils erstreckt. Dieser Bremsbelag
16 kann dabei mit quer zur Längsrichtung des Zusatzarms 2 geneigten Auflaufflächen
versehen sein, indem er beispielsweise eine konvex gewölbte Profilierung hat, und/oder
er kann mit Auflaufflächen 1 zusammenwirken, die an der abwärts gerichteten Fläche
1 des Ausstellarms 1, an dessen Längskanten anschließend, vorgesehen sind.
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Der Bremsbelag 16 besteht aus einem verschleißfestem Werkstoffstreifen,
z. B. aus Federstahlband, aus Kunststoff oder auch einem Verbundmaterial, und ist
über das Zapfengelenk 12 sowie mindestens eine weitere Befestigungsstelle 17, 17"
drehsicher am Zusatzarni 2 verankert.
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Aus den Fig. 1 bis 4 geht hervor, daß der Zusatzarm 2 über das ihn
mit dem Ausstellarm 1 ausschließlich schwenkbar verbindende Zapfengelenk 12 od.
dgl. hinaus verlängert ist und daß der Bremsbelag sich auf der Oberseite 2 dieses
Zusatzarms relativ zu einer durch das Zapfengelenk 12 od. dgl. gehenden Querebene
in symrnetris(her Anordnung befindet, wie das deutlich die Fig. 3 und 4 erkennen
lassen. Die zusätzlichen Befestigungsstellen 17 und 17 für den Bremsbelag 16 bestehen
aus an dessen Enden abgewinkelt angeformten Zungen 16 und 16, die in Ausnehmungen
lS, 18 des Zusatzarms 2 eingreifen.
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Besonders bewährt hat es sich, wenn der Bremsbelag 16 wenigstens in
Normalrichtung zur Seitenfläche 2 des Zusatzarmes 2 begrenzt elastisch angeordnet
und/oder ausgebildet ist.
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Besonders bewährt hat es sich zu diesem Zweck, den Bremsbelag 16 aus
einem konvex gewölbt profilierten Federstahlband zu fertigen und dieses so zu bemessen,
daß seine beiden Längskanten 19 und 19 sich auf der Seitenfläche 2 des Zusatzarmes
2 in Seitwärtsrichtung gleitbeweglich abstützen. Beim Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 3 und 4 verlaufen dabei die beiden L.ingsli.ll)tt 19 und 19 des Bremsbelages
16 parallel zu den Längskanten des Zusatzarmes 2, und zwar so, daß sie zumindest
im entspannten Zustand einen gewissen Abstand zu den Längskanten des Zusatzarmes
2 aufweisen.
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Es ist selbstverständlich, daß dann, wenn sich an der abwärts gerichteten
Seitenfläche 1 des Ausstellarmes 1 Auflaufschrägen 1" befinden, diese Auflaufschrägen
1 eine Länge haben, die mindestens gleich der Länge des mit ihnen in Wirkverbindung
tretenden Bremsbelages 16 am Zusatzarrn 2 ist.
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Die Wirkungsweise der Auflauf-Bremsvorrichtung kann durch besondere
Formgebung der Auflaufschrägen 1 an der unteren Seitenfläche des Ausstellarms 1
beeinflußt werden. Am einfachsten Falle haben dabei diese Auflaufschrägen 1 über
ihre gesamte Länge gleichbleibende Breite, so daß das Auftreffen ihrer verschiedenen
Längenbereiche auf den Bremsbelag 16 ausschließlich vom jeweiligen Spreizwinkel
14 zwischen dem Ausstellarm 1 und dem Zusatzarm 2 abhängig ist.
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Die Auflaufschrägen 1 können jedoch in verschiedenen Längenbereichen
auch unterschiedlich breit ausgebildet sein, beispielsweise kann ihre Breite in
Längsrichtung durch gegeneinander geneigte Begrenzungslinien bestimmt werden, dergestalt,
daß ihr Auftreffen auf den Bremsbelag 16 in den verschiedenen Längenbereichen
außer
vom jeweiligen Spreizwinkel 14 zwischen dem Ausstellarm 1 und dem Zusatzarm 2 noch
vom Keilwinkel zwischen den gegeneinander geneigten Begrenzungslinien abhängig wird.
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Denkbar ist es schließlich auch, die Breite der Auflaufschrägen 1
an der unteren Seitenfläche 1 des Ausstellarmes 1 in ihrer Längsrichtung durch bogenförmig
verlaufende Begrenzungslinien zu bestimmen. Die Bremscharakteristik der Auflauf-Bremsvorrichtung
läßt sich auf diese Art und Weise bereits bei der Herstellung der Gelenkgetriebe
3 mit verhältnismäßig einfachen Mitteln auf unterschiedliche Bedürfnisse abstimmen.
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Ein Vergleich zwischen den Fig. 3 und 4 der Zeichnung macht deutlich,
daß die Größe der jeweils wirksamen Bremsflächen der in den Fig. 3 bis 7 dargestellten
Auflauf-Bremsvorrichtung hauptsächlich vom Spreizwil)kel 14 zwischen dem Ausstellarlll
I tiiocl dem Zusatzarm 2 des Gelenkgetriebes 3 abhängig ist.
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Bei großem Spreizwinkel 14 zwischen dem Ausstellarm 1 und dem Zusatzarm
2 ist dabei nur ein relativ kleiner Flächenbereich des Bremsbelages 16 mit der ihm
zugewendeten eittrillücloe 1 des Ausstellarms 1 in Wirkeingriff, während sich dieser
wirksame Bremsflächenbereich, wie Fig. 4 zeigt, um so mehr vergrößert, je kleiner
der Spreizwinkel 14 zwischen dem Ausstellarm 1 und dem Zusatzarm 2 eingestellt wird.
Die Größe der wirksamen Bremsfläche verhält sich also umgekehrt proportional zur
Größe des Spreizwinkels 14 zwischen dem Ausstellarm 1 und dem Zusatzarm 2, d. h.
bei einem Spreizwinkel von 0" , bei dem der Ausstellarm 1 mit dem Zusatzarm 2 und
dem Gestängeteil II sich in Deckungslage übereinander befinden, ist die maximale
Bremsflächengröße der Auflauf-Bremsvorrichtung zwischen dem Ausstellarm 1 und dem
Zusatzarm 2 in Wirkeingriff.
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In den Fig. 8 bis 10 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines
als Geradführungsgestänge und Ausstellvorrichtung für Drehkippfenster, -türen od.
dgl. benutzbaren Gelenkgetriebes 3 gezeigt, welches sich von demjenigen nach den
Fig. 3 bis 7 dadurch unterscheidet, daß eine zusätzliche Auflauf-Brenosvorrichtung
auch noch zwischen dem Zusatzarm 2 und dem als Lager- und Führungselement dienenden
Gestängeteil 11 wirksam ist.
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Auch die zweite Auflauf-Bremsvorrichtung nach den Fig. 8 bis 10 weist
einen Bremsbelag 20 auf, der beispielsweise an der unteren Seitenfläche 2 des Zusatzarmes
2 sitzt und sich vom Zapfengelenk 13 od. dgl. zwischen dem Zusatzarm 2 und dem als
Lager- und Führungselement dienenden Gestängeteil 11 aus in Längsrichtung des Zusatzarmes
2 erstreckt. Die Länge des Bremsbelages 20 kann dabei auf den Abstand zwischen den
beiden Zapfengelenken 12 und 13 od. dgl. des Zusatzarllles 2 abgestiiiiiii sein.
Sie kann aber auch kürzer als dieser Abstand bemessen werden.
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Der Bremsbelag 20 kann aus dem gleichen Werkstoff wie der Bremsbelag
16 bestehen, beispielsweise ein konvex gewölbt profilierter Federstahlband-Streifen
sein, der mit der oberen Xeitc nfläche 11 des als Lager- und Führungselement dienenden
Gestängeteils 11 zusammenwirkt. An den Längskanten des Gestängeteils 11 können in
dem mit dem Bremsbelag 20 zusammenwirkenden Längenbereich Auflaufschrägen 11 vorgesehen
werden, die das Zusammenwirken des Bremsbelages 20 mit der oberen Seitel)fläc-lle
11' des Gestängeteils 11 vorteilhaft beeinflussen.
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Selbstverständlich liegt es auch im Rahmen der Möglichkeiten, den
Bremsbelag 20 auf der oberen Seitenfläche 11 des Gestängeteils 11 zu befestigen
und die zugehörigen Auf laufschrägen 11 an der unteren Seitenfläche 2" des Zusatzarmes
2 anzuordnen.
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Aus Fig. 9 ist ersichtlich, daß die Breite der mit dem Bremsbelag
16 des Zusatzarms 2 zusammenwirkenden Auflaufschrägen 1 an der unteren Seitenfläche
1 des Ausstellarmes 1 in ihrer Längsrichtung durch gegeneinander geneigte Begrenzungslinien
bestimmt wird, und daß auch die Breite der Auflaufschrägen 11 an der oberen Seitenfläche
11 des Gestängeteils 11 in ihrer Längsrichtung durch gegeneinander geneigte Begrenzungslinien
bestimmt wird.
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Dabei ist zu sehen, daß die Neigungsrichtungen der Begrenzungslinien
für die Auflaufschrägen 1 am Ausstellarm 1 und die Begrenzungslinien für die Auflaufschrägen
11 am Gestängeteil lt so verlaufen, daß in gegenseitiger Deckungslage von Ausstellarm
1, Zusatzarm 2 und Gestängeteil 11 zueinander entgegengesetzte Neigungsrichtungen
gegeben sind.
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In Fig. 10 ist hingegen zu sehen, daß die die Breite der Auflaufschrägen
1 am Ausstellarm 1 und II ani C.est.illgeteil II in Längsrichtung auch bogenförmig
verlaufen können, wobei beispielsweise die Begrenzungslinien für die Auflaufschrägen
1 von den Längskanten des Ausstellarms 1 weg konkav gewölbt verlaufen, während die
Begrenzungslinien am Gestängeteil 11 zu dessen Längskanten eine konvex gewölbte
Anordnung aufweisen.
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Im Rahmen der erfindungsgemäßen Ausgestaltungsmögl ichkeiten liegt
es auch, den Bremsbelag 16 gemäß den Fig. 3 bis 7 oder die Bremsbeläge 16 und 20
gemäß den Fig. 8 bis 10 so zu gestalten, daß ihre Längskanten nicht parallel zu
den Längskanten des tragenden Gestängegliedes verlaufen, sondern gegenüber diesen
eine Neigungslage aufweisen bzw. gekrümmt gestaltet sind.
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Erwähnenswert ist auch noch, daß sämtliche Gestängeglieder der Gelenkgetriebe
3, also Ausstellarm 1, Zusatzarm 2 und auch
Gestängeteil 11 aus
Flachmaterial, beispielsweise Bandstahl bestehen, wobei die Zapfengelenke 7, 9,
12 und 13 jeweils senkrecht zu deren Breitseite gerichtet sind.
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Die mit den Auflauf-Bremsvorrichtungen ausgestatteten Gelenkgetriebe
3 müssen nicht notwendigerweise als Ellipsenlenker ausgeführt sein. Sie lassen sich
vielmehr auch als einfache Kniehebelsysteme auslegen, welche nur die Zapfengelenke
7, 12 und 13 od. dgl. aufweisen, wenn zwischen dem Ausstellarm 1 und dem Zusatzarm
2 Vorkehrungen getroffen sind, die den maximalen Spreizwinkel 14 begrenzen.
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Denkbar wäre schließlich auch eine Anordnung, bei der nur der Ausstellarm
1 vorhanden ist, also der Zusatzarm 2 fehlt. In diesem Falle müßte jedoch die Auflauf-Bremsvorrichtung
zwischen dem Zapfengelenk 7 od. dgl. und dem dieses mit dem feststehenden Rahmen
4 verbindenden Lagerbock 8 so zugeordnet werden, daß die wirksame Größe der Bremsflächen
sich in Abhängigkeit vom Spreizwinkel des Ausstellarms 1 gegenüber dem feststehenden
Rahmen 4 umgekehrt proportional ändert.
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Die gerastert gezeichneten Flächenbereiche in den Fig. 3 und 4 deuten
an, wie sich die Größenverhältnisse der wirksamen Bremsflächen in Abhängigkeit von
den unterschiedlichen Spreizwinkeln 14 bzw. 15 zwischen dem Ausstellarm 1 und dem
Zusatzarm 2 bzw. zwischen dem Zusatzarm 2 und dem Gestängeglied II ändern.
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Besonders dann, wenn das Gelenkgetriebe 3 die Wirkungsweise nach den
Fig. 8 bis 10 haben soll, besteht auch die Möglichkeit, den Zusatzarm 2 selbst als
Bremselement zu gestalten. Hierzu kann der Zusatzarm 2 entweder als im Querschnitt
elliptisches
Rohr aus dünnem Federstahl ausgeführt sein, oder aber
zwei im Querschnitt konvex gewölbte Federstahlstreifen werden zur Bildung eines
entsprechend profilierten Zusatzarms 2 spiegelbildlich aufeinanderge legt.