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Zentrifugaldüngerstreuer zum Anbau an den Dreipunktkraftheber eines
Schleppers
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Die Erfindung betrifft einen Zentrifugaldüngerstreuer zum Anbau an
den Dreipunktkraftheber eines Schleppers nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Durch die DE-OS 28 18 227 ist bereits ein derartiger Zentrifugaldüngerstreuer
bekannt. Bei diesem Streuer kann nach Abnahme der Rührköpfe von den Ausgangswellen
der Antriebsvorrichtung und des Lösens eines Verriegelungselementes zwischen dem
Rahmen und der Gestellschwinge die Gestellschwinge mit der Antriebsvorrichtung und
den Schleuderscheiben nach unten geschwenkt werden. Hierdurch ist es möglich, für
die Schleuderscheiben eine bequeme Zugänglichkeit zu schaffen und sie dann ebenso
bequem und schnell gegen andere Schleuderscheiben auszutauschen, mit denen sich
die jeweils gewünschte bzw. erforderliche Arbeitsbreite und Art des Streubildes
erreichen lassen.
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Die schwenkbare Anordnung der Antriebsvorrichtung ist auch für eine
bequeme Reinigung von Vorteil.
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Von Nachteil ist bei diesem bekannten Streuer, daß die Gestellschwinge
mit der Antriebsvorrichtung nicht abnehmbar an dem Rahmen des Streuers angeordnet
ist. Hierdurch wird einerseits die Reparatur der Antriebsvorrichtung in unnötiger
Weise erschwert und andererseits ist es nicht möglich den Streuer ohne weiteres
mit einer andersartigen Antriebsvorrichtung auszustatten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Zentrifugalanbaudüngerstreuern
eine servicefreudliche Handhabung des Streuers sowie einen auf jeden Einsatzzweck
in einfacher Weise genau abstimmbaren Streuer zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gemäß durch den kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 gelöst.
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Infolge dieser Maßnahme ist es möglich, die Antriebsvorrichtung nach
Abnahme von dem Rahmen in bequemer Weise zu reparieren. Weiterhin kann die Grundmaschine
im Rahmen eines Baukastensystems mit verschiedenen Antriebsvorrichtunqen ausgestattet
werden, so daß die Arbeit und das Streuergebnis an die jeweils gewünschten Einsatzzwecke
anzupassen ist. Außerdem ergibt sich noch der Vorteil, daß der Streuer zum Versenden
mit Transportmitteln, wie Eisenbahn und Lastkraftwagen in Transportraumsparender
Weise zerlegt und so transportiert werden kann. Erst am Ende des Versendeweges werden
Vorratsbehälter mit Rahmen und Gestellschwinge mit Antriebsvorrichtung und Schleuderscheiben
zusammengebaut. Auch ist durch diese Maßnahme eine verschiedene Farbgebung von Vorratsbehälter
mit Rahmen und Gestellschwinge mit Antriebsvorrichtung in einfacher Weise möglich,
in dem diese Teile jeweils getrennt in Farbe getaucht bzw. mit Farbe gespritzt werden
können. Schließlich kann der jeweilige Anbaustreuer für den gerade vorliegenden
Einsatzfall mit der entsprechenden Antriebsvorrichtung und den entsprechenden Schleuderscheiben
in kürzester Zeit ausgerüstet werden.
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In vorteilhafter Weise sieht die Erfindung vor, daß die Antriebsvorrichtung
gegen eine andere Antriebsvorrichtung austauschbar ist, welche ein anderes Übersetzungsverhältnis
zwischen Eingangs- und Ausgangsdrehzahl aufweist.
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Hierdurch kann die Antriebsvorrichtung für den Antrieb mit der Normzapfwellendrehzahl
von 540 U/min gegen eine Antriebsvorrichtung für den Antrieb mit der Normzapfwellendrehzahl
von 1000 U/min ausgetauscht werden.
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Weiterhin ist es möglich, die Standardantriebsvorrichtung gegen eine
Energiesparantriebsvorrichtung auszutauschen. Bei dieser Version der Antriebsvorrichtung
wird bei einer unterhalb der Normdrehzahl liegenden Eingangsdrehzahl von beispielsweise
400 U/min die festgelegte Ausgangsdrehzahl der Antriebsvorrichtung bzw. die erforderliche
Drehzahl der Schleuderscheiben erreicht; d.h., der den Streuer tragende Schlepper
braucht nicht mit Vollgas gefahren zu werden, sondern der Schlepper kann in einem
verbrauchsgünstigen Drehzahlbereich betrieben werden.
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Um die Umrüstung in kürzester Zeit einfach, schnell und ohne Werkzeug
vornehmen zu können, ist die Gestellschwinge mit Hilfe von Schneliverschlüssen an
dem Rahmen angeordnet.
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Schließlich sieht die Erfindung in einer bevorzugten Ausführung vor,
daß zwischen dem Rahmen und der Antriebsvorrichtung eine Einstellvorrichtung zur
Einstellung der genauen Lage der Ausgangswellen in bezug auf die jeweilige Behälteröffnung
vorgesehen ist. Hierdurch können Fertigungstoleranzen und evtl. Verbiegungen ausgeglichen
werden, so daß immer die ganaue Position der Ausgangswelle in bezug auf die Behälteröffnung
und die vorgeschriebenen Maße der Ausbringvorrichtung eingehalten werden. Eine besonders
gute Feineinstellung der Antriebsvorrichtung bzw. der Ausbringvorrichtung wird dadurch
erreicht, daß die Einstellvorrichtung zwischen der Gestellschwinge und der Antriebsvorrichtung
angeordnet ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den Zeichnungen
und der Beispielsbeschreibung zu entnehmen. Hierbei zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemäßen
Zentrifugaldüngerstreuer im Querschnitt und in der Ansicht von hinten und Fig. 2
den gleichen Zentrifugaldüngerstreuer in Seitenanicht.
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Der Zentrifugaldüngerstreuer ist mit einem Rahmen 1 und dem Vorratsbehälter
2 ausgestattet, der zwei in einem größeren Abstand quer zu der durch den Pfeil 3
in Fig. 2 gekennzeichneten Fahrtrichtung befindliche sowie durch das dachförmige
Mittelteil 4 getrennte Auslaufbehälter 5 aufweist.
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Der Rahmen 1 ist ein Teil des Vorratsbehälters 2 und wird im wesentlichen
von dem dachförmigen Mittelteil 4 gebildet. Das den Rahmen 1 mitbildende Mittelteil
4 ist in Fahrtrichtung 3 gesehen nach vorn über die Vorderseite des Vorratsbehälters
2 hinaus verlängert. Der Rahmen 1 weist auf seiner Oberseite das obere Kupplungselement
6 für den Oberlenken des Dreipunktkrafthebers und auf seinen beiden in einem seitlichen
Abstand voneinander befindlichen Unterseiten die beiden unteren Kupplungselemente
7 für die Unterlenker des Dreipunktkrafthebers auf.
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In dem dachförmigen Mittelteil 4 ist jeweils in den Auslaufbehältern
5 eine Auslauföffnung 8 vorgesehen, deren Öffnungsweite in bekannter und daher nicht
dargestellter Weise zur Einstellung verschiedener Verteilmengen verändert und auch
geschlossen werden kann, falls aus irgendwelchen Gründen, beispielsweise während
der Transportfahrt des Zentrifugaldüngerstreuers kein Dünger aus dem Vorratsbehälter
2 auslaufen soll. Dieser Zentrifugaldüngerstreuer zeichnet sich durch ein relativ
großes Fassungsvermögen und eine niedrige Gesamtbauhöhe aus. Auf dem Vorratsbehälter
2 können verschiedene Aufsätze 9 angebracht werden, so daß unterschiedlich große
Vorratsbehälter mit großen und kleineren Fassungsvermögen zu erhalten sind.
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Unterhalb der Auslaufbehälter 5 sind in dem Abstand wie die Auslaufbehälter
5 zueinander die beiden Schleuderscheiben 10 auf den aus der Antriebsvorrichtung
11 nach oben in die Auslaufbehälter 5 hineinragenden Ausgangswellen 12 angeordnet.
Die Schleuderscheiben 10 sind mit den Wurfschaufeln 13 und den Hülsen 14 ausgestattet.
Die Schleuderscheiben 10 sind mit ihren Hülsen 14, die eine Aussparung 15 aufweisen,
über die durch die Ausgangswellen 12 gesteckten Mitnehmerstifte 16 geschoben und
damit kraftschlüssig mit den Ausgangswellen 12 verbunden. Oberhalb der Hülsen 14
befinden sich in leicht lösbarer Anordnung auf den Ausgangswellen 12 die Buchsen
17, die mit einem bajonettartigen Verschluß 18 auf den Ausgangswellen 12 gesichert
sind. Die Buchsen 17 tragen jeweils das Rührelement 19. Außerdem befindet sich an
jeder Buchse 17 oberhalb des Bodens 20 eines jeden Auslaufbehälters 5 der die jeweilige
Öffnung 21 weit überragende Dichtring 22, der den Ringspalt 23 zwischen der Öffnung
21 und der Buchse 17 abdichtet.
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Die Antriebsvorrichtung 11 befindet sich an der Gestellschwinge 24,
welche um die Bolzen 25 schwenkbar an dem Rahmen 1 angeordnet ist. Die Bolzen 25
befinden sich etwa auf gleicher Höhe mit den unteren Kupplungselementen 7. Die Bolzen
25 sind herausnehmbar angeordnet und jeweils mit einem nicht dargestellten Federstecker
gesichert. Um die Gestellschwinge 24 und die Antriebsvorrichtung 11 sicher in Betriebsstellung
der Schleuderscheiben 10 halten zu können, sind am Rahmen 1 jeweils weitere herausnehmbare
Bolzen als Verriegelungsvorrichtung 26 vorgesehen. Die als Verriegelungsvorrichtung
ausgebildeten Bolzen 26 sind ebenfalls mit Federvorsteckern gesichert.
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Zur Abnahme der Schleuderscheiben 10 bzw. zu deren Austausch gegen
Schleuderscheiben anderer Bauart werden zunächst die Rührelemente 19 mit den Buchsen
17 über dem bajonettartigen Verschluß von den Ausgangswellen 12 gelöst und abgezogen.
Anschließend werden die als Verriegelungsvorrichtung ausgebildeten Bolzen 26 aus
dem Rahmen 1 und der Gestellschwinge 24 gezogen, so daß die Gestellschwinge in Richtung
des Pfeiles 27 nach unten in die mit gestrichelten Linien wiedergegebene Stellung
24 schwenkt.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind nach dem Abziehen der Buchsen 17 mit
den Rührelementen 19 von den Ausgangswellen 12 die im Boden 20 der Auslaufbehälter
5 befindlichen Öffnungen 21 so groß, daß die oberen Enden der Ausgangswellen durch
Schwenken der Gestellschwinge 24 nach unten bequem und störungsfrei aus den Auslaufbehältern
5 herausgeschwenkt werden können.
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Sobald sich die Gestellschwinge 24 in der Stellung 24' befindet, können
dann ohne weitere Vorarbeit die Schleuderscheiben 10 von den Ausgangswellen 12 abgezogen
werden. Nach dem Aufschieben anderer Schleuderscheiben wird die Gestellschwinge
24 wieder bis zur Betriebsstellung angehoben und mit Hilfe der als Bolzen 26 ausgebildeten
Verriegelungsvorrichtung gesichert.
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Hierauf erfolgt das Aufschieben der Buchsen 17 auf die Ausgangswellen
12 und die Sicherung der Buchsen 17 durch den bajonettartigen Verschluß 18, wonach
der Zentrifugldüngerstreuer sich wieder im einsatzfähigen Zustand befindet.
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Weiterhin ist die Gestellschwinge 24 mit Hilfe der Bolzen 25 leicht
lösbar und abnehmbar an dem Rahmen 1 angordnet. Die Gestellschwinge 24 läßt sich,
wenn sie sich in der Stellung 24' befindet, nach dem Herausziehen der Bolzen 25,
von dem Rahmen 1 abnehmen. Nach der Abnahme der Gestellschwinge 24 können sehr bequem
Reparaturarbeiten an der Antriebsvorrichtung 11, die an der Gestellschwinge 24 angeordnet
ist, durchgeführt werden.
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Außerdem ist es aufgrund der Abnahmemöglichkeit der Gestellschwinge
24 mit der Antriebsvorrichtung 11 von dem Rahmen 1 in einfacher Weise möglich,
die
serienmäßige Antriebsvorrichtung 11 gegen eine andere Antriebsvorrichtung, die ein
anderes Übersetzungsverhältnis zwischen Eingangs- und Ausgangsdrehzahl aufweist,
auszutauschen. Hierzu wird einfach nach der Abnahme der Gestellschwinge 24 mit der
Antriebsvorrichtung 11 von dem Rahmen 1 eine andere Gestellschwinge 24 mit einer
ein anderes Übersetzungsverhältnis aufweisenden Übersetzungsverhältnis aufweisenden
Antriebsvorrichtung an dem Rahmen 1 mit Hilfe der Bolzen 25 angeordnet. Diese Umrüstung
läßt sich auf einfachste Weise in kürzester Zeit durchführen.
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Zwischen der Gestellschwinge 24 und der Antriebsvorrichtung 11 ist
die Einstellvorrichtung 28 angeordn2t. Diese Einstellvorrichtung 28 dient zur Einstellung
der genauen Lage der Ausgangswelle 12 in bezug auf die Öffnung 21 in dem Behälterboden
20 damit Fertigungstoleranzen sowohl der Gestellschwinge 24, des Rahmens 1 als auch
derOjfnung 21. in den Böden 20 der Auslaufbehälter 5 ausgeglichen werden können.
Die Einstelivorrichtung 28 besteht im Ausführungsbeispiel aus den Langlöchern 29
und den Schrauben 30.
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Es wäre auch denkbar, daß die Einstellvorrichtung 28 an einer anderen
Stelle wie im Ausführungsbeispiel angeordnet ist.