-
Kunststoff-Spreizdübel
-
Kunststoff-Spreizdübel Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Spreizdübel
mit im wesentlichen zylindrischem Dübelkörper, der eine im wesentlichen axial verlaufende
Ausnehmung zur Aufnahme eines Spreizelementes aufweist, wobei der Dübelkörper über
einen Teil seiner Länge durch einen Längs schlitz in zwei unabhängig voneinander
verformbare Spreizschenkel unterteilt ist, und die Ausnehmung die Spreizschenkel
etwa je mit der Hälfte ihres Querschnitts durchsetzt.
-
Spreizdübel aus Kunststoff werden wegen ihrer Vorteile, wie geringe
Herstellkosten, gute chemische Beständigkeit und relativ gute Verankerungswerte,
vor allem für leichte bis mittlere Belastungen sehr oft angewendet. Das Spreizen
dieser Dübel erfolgt meist durch Eintreiben eines schrauben- oder nagelartigen Spreizelementes
in den in ein Bohrloch eingeführten Dübelkörper. Dabei werden in der Regel die Spreizschenkel
durch das Spreizelement in einer zur Ebene des Längs schlitzes senkrecht stehenden
Richtung auseinandergetrieben. Die dabei erreichbare Aufweitung des Dübelkörpers
ist auf das Uebermass des Spreizelementes beschränkt.
-
Insbesondere bei Hohlräume aufweisenden Aufnahmematerialien oder Leichtbaustoffen,
wie beispielsweise Gasbeton, können auf diese Art keine genügenden Verankerungswerte
erreicht werden. In diesen Fällen ist ein Formschluss des Dübels mit dem Aufnahmematerial
erforderlich. Um dies zu erreichen, wurden für diese Anwendungen spezielle Dübeltypen
geschaffen, die jedoch wiederum in Vollmaterialien nicht verwendbar sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wirtschaftlich herstellbaren
Spreizdübel zu schaffen, der sowohl in Vollmaterial als auch in Hohlräume aufweisenden
Aufnahmematerialien ausreichende Verankerungswerte gewährleistet.
-
Gemäss der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Ausnehmungshälften
in den Spreizschenkeln entlang der Ebene des Längsschlitzes wenigstens teilweise
nach einander entgegengesetzten Seiten aussermittig versetzt angeordnet sind.
-
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung erfolgt das Auseinanderspreizen
der Spreizschenkel in der Ebene des Längsschlitzes. Das dabei erreichbare Mass des
Auseinanderspreizens der Spreizschenkel kann je nach Verlauf der Ausnehmungshälften
wesentlich grösser sein als bei den bekannten, in einer zur Ebene des Längsschlitzes
senkrecht stehenden Richtung aufweitbaren Spreizdübeln.
-
Dank der Verformbarkeit des Kunststoffes kann der Dübel auch in Vollmaterialien
angewendet werden.
-
Zur Erzielung eines grossen Aufspreizmasses verläuft vorzugsweise
in gespreiztem Zustand des Dübels die Ausnehmung in Richtung der Dübellängsachse
gerade, und ausserdem sind die beiden Spreizschenkel in Dübellängsrichtung gekrümmt
ausgebildet. Dieser gespreizte Zustand ist vorzugsweise die Form des Dübels bei
dessen Herstellung, wobei die gerade verlaufende Ausnehmung zur Aufnahme des Spreizelementes
durch einen einteiligen Kern gebildet werden kann. Zum Einführen des derart gefertigten
Spreizdübels in ein Bohrloch werden die beiden Spreizschenkel zusammengedrückt,
wobei sie sich infolge der Elastizität des Kunststoffes im Bereich von Hohlräumen
des Aufnahmematerials wieder
selbsttätig auseinanderspreizen. Wird
ein solcher Spreizdübel in ein Bohrloch eines Vollmaterials eingeführt, so verklemmt
er sich infolge des Auseinanderspreizens der Spreizschenkel selbsttätig.
-
Um das Einführen des Dübelkörpers in ein Bohrloch zu erleichtern,
ist es vorteilhaft, dass in gespreiztem Zustand des Dübels die Spreizschenkel nach
einander entgegengesetzten Seiten hin gekrümmt ausgebildet sind, und sich die grösste
seitliche Versetzung der Spreizschenkel etwa in ihrem mittleren Bereich befindet.
Die vorderen und rückwärtigen Enden der Spreizdübel liegen somit nebeneinander.
Gegebenenfalls können diese auch miteinander verbunden werden. Das Einführen des
Dübelkörpers ins Bohrloch kann in diesem Fall ohne Zusammendrücken der Spreizschenkel
erfolgen, da diese durch das Bohrloch selbst gegeneinander gedrückt werden.
-
Insbesondere bei Spreizdübeln grösserer Abmessungen oder bei Verwendung
von Materialien mit höherer Festigkeit kann das Zusammendrücken der Spreizschenkel
sehr viel Kraft erfordern. Um das Zusammendrücken der Spreizschenkel und damit das
Einführen des Dübelkörpers in ein Bohrloch zu erleichtern, weist der Dübelkörper
zweckmässigerweise an dem entgegen der Setzrichtung liegenden, rückwärtigen Ende
der Spreizschenkel ein Gelenk bildende Querschnittsschwächungen auf. Werden solche
Querschnittsschwächungen an den Stellen der höchsten Biegebelastung angeordnet,
so ist die erforderliche Querschnittsschwächung gering.
-
Somit wird auch die Zugfestigkeit des Dübelkörpers nicht wesentlich
herabgesetzt. Um Kerbwirkungen und damit auch Risse des Dübelkörpers zu vermeiden,
ist die Querschnittsschwächung vorzugsweise gerundet auszubilden.
-
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise wiedergebenden
Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 einen erfindungsgemässen Spreizdübel
im Ausgangszustand,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Spreizdübel
gemäss Fig, 1, entlang der Linie II-II, Fig. 3 einen Querschnitt durch den Spreizdübel
gemäss Fig. 1 und 2, nach dem Einführen in ein Bohrloch eines Aufnahmematerials,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Spreizdübel gemäss Fig. 3, in gespreiztem Zustand,
Fig. 5 einen weiteren erfindungsgemässen Spreizdübel im Ausgangszustand, Fig. 6
einen Querschnitt durch den Spreizdübel gemäss Fig. 5, entlang der Linie VI-VI,
Fig. 7 den Spreizdübel gemäss Fig. 5, in gespreiztem Zustand, Fig. 8 einen Querschnitt
durch den Spreizdübel gemäss Fig. 7, entlang der Linie VIII-VIII.
-
Der aus den Figuren 1 bis 4 ersichtliche Spreizdübel weist einen im
wesentlichen zylindrischen, insgesamt mit 1 bezeichneten Dübelkörper auf. Der Dübelkörper
1 ist mit einer im rückwärtigen Bereich zentral angeordneten Ausnehmung la zur Aufnahme
eines Spreizelementes 3 versehen. Ein Längsschlitz lb erstreckt sich vom vorderen
Ende des Dübelkörpers.l her uber einen Grossteil der Länge des Dübelkörpers 1. Durch
den Längsschlitz lb werden zwei voneinander unabhängig verformbare Spreizschenkel
lc, ld gebildet. Die Spreizschenkel lc, ld sind in gespreiztem Zustand des Dübelkörpers
1 in Dübellängsrichtung nach zwei einander entgegengesetzten Seiten hin gekrümmt
ausgebildet. Die grösste seitliche Versetzung der Spreizschenkel lc, 1d befindet
sich etwa in ihrem mittleren Bereich. Gegen das vordere Ende des Dübelkörpers 1
nähern sich die beiden Spreizschenkel lc, 1d einander.
-
Wie Fig. 2 zeigt, sind die beiden Spreizschenkel lc, ld je mit einer
Ausnehmungshälfte le, if durchsetzt. Die Ausnehmungshälften le, if sind in den Spreizschenkeln
lc, 1d teilweise aussermittig angeordnet und können etwa halbkreisförmig oder, wie
in Fig. 2 dargestellt, als halbe Ellipsen ausgebildet sein. In dem in Fig. 1 und
2 dargestellten gespreizten Zustand verlaufen die Ausnehmungshälften le, if in Richtung
der Dübellängsachse gerade.
-
Wird der Spreizdübel, wie in Fig. 3 dargestellt, in ein Bohrloch 2a
eines insgesamt mit 2 bezeichneten Aufnahmematerials eingeführt, so werden die beiden
Spreizschenkel lc, ld gegeneinander verschoben. Die beiden Spreizschenkel lc, ld
ergänzen sich dabei auch im mittleren Bereich etwa zu einem kreisförmigen Querschnitt.
-
Die Ausnehmungshälften le, lf liegen somit einander wenigstens teilweise
nicht mehr direkt gegenüber.
-
Wird nun gemäss Fig. 4 ein Spreizelement 3 in den Dübelkörper 1 eingeführt,
so werden die beiden Spreizschenkel lc, 1d in der Ebene des Längsschlitzes lb wiederum
auseinandergeschoben. Die dabei entstehende seitliche Versetzung der beiden Spreizschenkel
lc, le ist im mittleren Bereich der Spreizschenkel lc, ld am grössten. Je nach Form
und Grösse des Spreizelementes 3 können dabei auch die beiden Ausnehmungshälften
le, lf aufgeweitet werden.
-
Die aus den Figuren 5 bis 8 ersichtliche Ausführung eines erfindungsgemässen
Spreizdübels unterscheidet sich von derjenigen gemäss den Figuren 1 bis 4 vor allem
dadurch, dass der insgesamt mit 5 bezeichnete Dübelkörper in unaufgeweitetem Zustand
hergestellt und erst durch das Einführen eines Spreizelementes 7 in eine Ausnehmung
5a in den in Fig. 7 dargestellten gespreizten Zustand gebracht wird. Der übelkörper
5 weist einen sich vom vorderen Ende her über einen Grossteil der Länge erstreckenden
Längsschlitz 5b auf. Durch den Längsschlitz 5b werden zwei voneinander unabhängig
verformbare Spreizschenkel 5c, 5d gebildet.
-
Die beiden Spreizschenkel 5c, 5d werden je von einer Ausnehmungshälfte
5e, 5f durchsetzt. Die Ausnehmungshälften 5e, 5f verlaufen in den Spreizschenkeln
5c, 5d teilweise aussermittig. Am
rückwärtigen Ende der Spreizschenkel
5c, 5d sind dem erleichterten Verformen der Spreizschenkel 5c, 5d dienende, eine
Art Gelenk bildende Querschnittsschwächungen 5g angeordnet. Das rückwärtige Ende
des Dübelkörpers 5 ist mit einem als Anschlag dienenden Flansch 5h versehen. Nach
dem Einsetzen des Dübelkörpers in ein Bohrloch 6a eines insgesamt mit 6 bezeichneten
Aufnahmematerials werden die Spreizschenkel 5c, 5d durch Eintreiben eines Spreizelementes
7 auseinandergetrieben. Dabei hintergreifen die Spreizschenkel 5c, 5b das Aufnahmematerial
6. Die entstehende Verbindung mit dem Aufnahmematerial 6 ist somit formschlüssig.
Wie Fig. 8 zeigt, werden die beiden Spreizschenkel 5c, 5d durch das Spreizelement
7 in ihrer gespreizten Lage verriegelt.
-
Die erwähnte Herstellung des Dübelkörpers 5 in dem in Fig. 5 dargestellten
ungespreizten Zustand ist rein beispielhaft. Der Dübelkörper 5 kann ebensogut in
seinem in Fig. 7 dargestellten gespreizten Zustand hergestellt werden. In diesem
Fall müssen zum Einführen des Dübelkörpers 5 in ein Bohrloch 6a eines Aufnahmematerials
6 die beiden Spreizschenkel 5c, 5d gegeneinander gedrückt werden.
-
- Leerseite -