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Dieses Verfahren weist mehrere Nachteile auf. So ist es zunächst
bezüglich seiner Kapazität sehr stark beschränkt, da zunächst alle bei der Hydrolyse
anfallenden Aminosäuren auf dem lonenaustauscher festgehalten werden. Ferner treten
Verluste an Aminosäuren durch »leakage« auf, da stets ein Teil der Aminosäuren nicht
vom lonenaustauscher festgehalten wird, sondern zusammen mit der durchlaufenden
wäßrigen Phase den Ionenaustauscher passiert Aus der GB-PS 6 12 077 ist ein Verfahren
zur Abtrennung von essentiellen Polyaminosäuren von den essentiellen Monoaminosäuren
bekannt. Dazu läßt man stark saure Hydrolysat-Lösung einen stark sauren Kationenaustauscher
durchlaufen, bis der pH-Wert des Eluats auf 1,5 bis 3 ansteigt und die Konzentration
von Polyaminosäuren im Eluat merklich ansteigt. Dann gewinnt man eine Histidin enthaltende
Fraktion durch Elution mit verdünntem, wäßrigem Ammoniak und anschließend eine Lysin
und Arginin enthaltende Fraktion durch Elution mit verdünnter Säure. Bedingt durch
die geringe Trennschärfe ist das Ergebnis der Fraktionierung aber unbefriedigend,
da immer noch wesentliche, bei der weiteren Aufarbeitung störende Anteile von Aminosäuren
einer Gruppe auch in anderen Eluaten vorgefunden werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes
der Technik zu überwinden. Die Lösung wird durch das in den Ansprüchen angegebene
Verfahren erreicht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung bestimmter Aminosäurefraktionen,
enthaltend Aminosäuren aus der Gruppe A1) Asp, Thr, Ser, Glu, Pro, Hyp, Gly, Ala,
Cys, Val, Met, Ile, Leu, Tyr und Phe sowie B1) Lys, Arg und His oder aus A2) den
in A1) genannten Aminosäuren und His sowie B2) Lys und Arg aus Proteinen durch Säurehydrolyse
und Fraktionierung unter Verwendung stark saurer lonenaustauscher und Ammoniak als
Elutionsmittel, ist dadurch gekennzeichnet, daß man a) das Säure-Hydrolysat, gegebenenfalls
nach einer Filtration und/oder Klärung, auf einen schwach basischen lonenaustauscher
in der OH-Form aufbringt und Lösungen gewinnt, die einen pH-Wert al) von 4,5 bis
6,0 oder a2) von 6,0 bis 8,0 aufweisen, bt) zur Gewinnung der Aminosäure-Fraktionen
A1 eine der gemäß Verfahrensstufe al) oder a2) erhaltenen Lösungen auf einen stark
sauren lonenaustauscher in der H-Form oder eine gemäß Verfahrensstufe al) erhaltene
Lösung auf einen stark sauren lonenaustauscher in der Ammonium-Form aufbringt, b2)
zur Gewinnung der Aminosäure-Fraktionen A2) eine der gemäß Verfahrensstufe a2) erhaltenen
Lösungen auf einen stark sauren lonenaustauscher in der Ammonium-Form aufbringt
und jeweils ablaufende Fraktionen sammelt, q) zur Gewinnung der Aminosäure-Fraktionen
B1) den gemäß Verfahrensstufe bl) vorliegenden Ionenaustauscher mit Ammoniak eluiert
oder zur zur Gewinnung der Aminosäure-Fraktion B2) den gemäß Verfahrensstufe b2)
vorliegenden lonenaustauscher mit Ammoniak eluiert.
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Die Lösungen al) und a» werden im folgenden der Einfachheit halber
als neutralisierte Lösungen bezeichnet.
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Das als Ausgangsmaterial verwendete Proteinmaterial kann unterschiedlicher
Provenienz sein. So kann Proteinmaterial pflanzlicher Provenienz eingesetzt werden.
In Frage kommen dabei z. B. Proteinkonzentrate, die als Blatteiweiß, Sameneiweiß
(z. B. Soja-, Mais-, Weizenprotein) oder auch Wurzeleiweiß (z. B. Kartoffelprotein)
bekannt und kommerziell verfügbar sind.
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Ein anderes Protein-Material ist Mikroorganismen-Protein, wie es
z. B. in Form von Single-cell-protein oder auch als Hefeprotein zur Verfügung steht.
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Bevorzugt ist Proteinmaterial tierischer Provenienz. Solche Proteine
können beispielsweise sein Fischprotein-Konzentrate, Protein aus Ei, Blut, Milch
oder Skleroproteine wie z. B. Kollagen- oder Keratinmaterial.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Proteinmaterial
durch Behandlung mit Säure zu den L-Aminosäuren hydrolysiert.
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Als Säure kann dabei ein stark saurer lonenaustauscher in der protonierten
Form eingesetzt werden. Bevorzugt wird aber der Einsatz von Mineralsäuren, wie Schwefelsäure,
Phosphorsäure, insbesondere Salzsäure.
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Das Massenverhältnis von Proteinmaterial zu Säure kann in einem weiten
Verhältnis variiert werden und beträgt vorzugsweise 1:1,5 bis 1:10.
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Druck und Temperatur sind ebenfalls in weitem Bereich variierbar.
Dabei bedingen relativ milde Bedingungen naturgemäß längere Reaktionszeiten. Bevorzugt
werden Drücke von 1 bis 10 bar, insbesondere 1,1 bis 7 bar sowie Temperaturen von
100 bis 200"C angewendet, wobei die Reaktion in Druckgefäßen aus säurefestem Material
empfehlenswert ist.
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Wird die Hydrolyse diskontinuierlich in Einzelansätzen durchgeführt,
so ist der Endzeitpunkt der Reaktion durch die Parameter Zeit, Druck und Temperatur
determiniert.
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Im Verlauf der Hydrolyse nimmt die Viskosität des Reaktionsgemisches
mit fortschreitendem Hydrolysegrad ab. Insbesondere für eine kontinuierliche Reaktionsführung
stellt daher die Messung der Viskosität eine weitere Möglichkeit dar, den Endpunkt
der Reaktion zu bestimmen.
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Nach erfolgter Hydrolyse kann das Hydrolysat gegebenenfalls noch
eingeengt, verdünnt, filtriert und/oder geklärt werden. Zur Filtration können an
sich bekannte Filter, wie z. B. Filterpressen, verwendet werden. Die Klärung kann
durch Zusatz bekannter, geeigneter Klärhilfsmittel beschleunigt werden.
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Aus dem Hydrolysat wird in einer Stufe a) durch Behandlung mit einem
schwach basischem Ionenaustauscher B eine neutralisierte Lösung gewonnen. Die Behandlung
kann darin bestehen, Hydrolysat mit Ionenaustauscher B zu verrühren und nach Beendigung
des Ionenaustausches den erschöpften Ionenaustauscher abzutrennen.
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Bevorzugt wird aber, Ionenaustauscher B als gepackte Säule einzusetzen,
und man läßt Hydrolysat diese Säule durchlaufen.
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Schwach basische Ionenaustauscher sind bekannt und kommerziell unter
verschiedenen Handelsnamen verfügbar. Als aktive ionenaustauschende Gruppe enthalten
sie z. B. tertiäre Aminogruppen, die in der Lage sind, auf den Ionenaustauscher
aufgegebene Säuren zu fixieren.
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Bevorzugt wird ein lonenaustauscher B in der OH-Form eingesetzt.
Diese Form erhält man durch Behandlung (Regeneration) erschöpften lonenaustauschers
B mit alkalischer Lösung, vorzugsweise mit Alkalihydroxid oder Ammoniak. Das erfindungsgemäße
Verfahren sieht demgemäß auch vor, erschöpften lonenaustauscher B aus Stufe a) in
einer Stufe d) zu regenerieren.
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Ein wesentliches Kriterium des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
Einstellung des pH-Wertes der neutralisierten Lösung. Beaufschlagt man frischen
lonenaustauscher B mit Hydrolysat, so erhält man zunächst einen Durchlauf, der schwach
alkalisch reagiert und einen pH-Wert um etwa 8 aufweist. Mit fortschreitendem Durchsatz
nimmt der pH-Wert des Durchlaufs ab, bis er - bei völliger Erschöpfung des lonenaustauschers
B - einen pH-Wert unterhalb von 1 aufweist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht insbesondere vor, so viel Hydrolysat
mit dem lonenaustauscher B zu behandeln, daß der in der neutralisierten Lösung gemessene
pH-Wert - der ein Mischungs-pH-Wert vom ersten bis zum letzten Durchlauf ist - Werte
zwischen 4,5 bis 8,0 ergibt.
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In einer Variante au) des Verfahrens gewinnt man neutralisierte Lösungen
mit einem pH-Wert im Bereich von 4,5 bis 6.0, vorzugsweise 5,0 bis 5,5.
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In einer anderen Variante a2) des Verfahrens gewinnt man neutralisierte
Lösungen mit einem pH-Wert im Bereich von 6,0 bis 8,0, vorzugsweise 7,0 bis 8,0.
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In der zweiten Stufe b) des erfindungsgemäßen Verfahrens gewinnt
man aus der neutralisierten Lösung durch Behandlung mit einem stark sauren lonenaustauscher
S eine Fraktion, die nicht basische und gegebenenfalls schwach basische Aminosäuren
enthält.
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Stark saure lonenaustauscher sind bekannt und kommerziell unter verschiedenen
Handelsnamen verfügbar.
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Als aktive, ionenaustauschende Gruppen enthalten sie polymer gebundene
Säuregruppen, wie z. B. Sulfonsäure-Gruppen, die entweder in protonierter Form oder
in Salzform mit Kationen wie Alkali- oder auch Ammoniumlonen als Gegenion vorliegen.
In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist bevorzugt, lonenaustauscher
S in der Ammonium-Form einzusetzen. In einer anderen Variante ist bevorzugt, lonenaustauscheer
S in der protonierten Form einzusetzen.
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Bei Aufgabe der neutralisierten Lösung aus Stufe a) auf den lonenaustauscher
S gewinnt man mit einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens als Durchlauf
eine Fraktion, die nur nicht basische Aminosäuren enthält. Dieses ist dann der Fall,
wenn man eine neutralisierte Lösung mit einem pH-Wert von 4,5 bis 6,0, vorzugsweise
von 5,0 bis 5,5 einsetzt. Als nicht basische Aminosäuren sind dabei solche Aminosäuren
definiert, die in diesem pH-Bereich im wesentlichen nicht als Kationen, d. h., in
nicht protonierter Form bzw. Zwitterionenform, vorliegen und somit den lonenaustauscher
S passieren. Solche nicht basischen Aminosäuren sind Asparaginsäure, Glutaminsäure,
Serin, Threonin. Prolin, Hydroxyprolin, Glycin, Alanin, Valin, Cystin, Methionin,
Isoleucin, Leucin, Phenylalanin, Tyrosin.
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In einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gewinnt
man als Durchlauf eine Fraktion, die neben des nicht basischen Aminosäuren auch
noch schwach basische Aminosäure enthält. Dieses ist dann der Fall, wenn man eine
neutralisierte Lösung mit einem pH-Wert von 6,0 bis 8,0, insbesondere 7,0 bis 8,0
einsetzt. Als schwach basische Aminosäure ist dabei solche Aminosäure definiert,
die in diesem pH-Bereich zusätzlich im wesentlichen nicht als Kation vorliegt. Dieses
ist insbesondere Histidin. Für diese Variante wird lonenaustauscher S vorzugsweise
in der Ammonium-Form eingesetzt.
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In beiden Varianten werden die stark basischen Aminosäuren Lysin
und Arginin, also jene, die bei pH-Werten über 8p im wesentlichen als Kation vorliegen,
vom lonenaustauscher S fixiert. Bei Einsatz neutralisierter Lösung mit einem pH-Wert
unter 6,0 sowie bei Einsatz neutralisierter Lösung mit einem pH-Wert von 6,0 bis
8,0 und gleichzeitigem Einsatz von lonenaustauscher S in der protonierten Form wird
zusätzlich noch die schwach basische Aminosäure fixiert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht in einer Stufe c) vor, die auf
dem lonenaustauscher S fixierten Aminosäuren durch Elution mit Ammoniak zu verdrängen
und so ein Eluat zu gewinnen, das die stark basischen und gegebenenfalls die schwach
basischen Aminosäuren enthält.
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Als Ammoniak werden dabei wäßrige Lösungen von Ammoniak eingesetzt,
deren Konzentration so bemessen ist, daß die fixierten Aminosäuren vom lonenaustauscher
verdrängt werden können. Bewährt haben sich Konzentrationen im Bereich von 2 bis
6 molar.
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Für den Fall, daß gemäß einer Variante des Verfahrens der lonenaustauscher
S in der Ammonium-Form eingesetzt wird, ist der Elutionsschritt gemäß Stufe c) gleichzeitig
die Regenerierung des lonenaustauschers S.
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Sofern der Austauscher S in protonierter Form eingesetzt wird, muß
erschöpfter lonenaustauscher S im Anschluß an die Elution gemäß Stufe c) noch in
einer Regenerationsstufe regeneriert werden. Die Regeneration erfolgt dabei durch
Behandlung mit Säure, vorzugsweise Mineralsäure, insbesondere Salzsäure.
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Die Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens können bei Raumtemperatur
oder davon abweichenden Temperaturen durchgeführt werden. Mit Vorteil können für
Stufe a) Temperaturen von 0 bis 80"C und für Stufen b) und c) Temperaturen von 20
bis 100"C verwendet werden.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Fraktionen und
Eluate können für besondere Anwendungen direkt als solche verwendet werden.
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Es ist aber auch möglich, sie in an sich bekannter Weise gegebenenfalls
nach Konzentrierung durch Einengen auf einzelne Aminosäuren aufzuarbeiten.
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So können durch selektive Fällungsverfahren einzelne Aminosäuren
abgetrennt werden. Bekannt ist z. B. die Fällung von L-Alanin mit Azobenzol-4-sulfonsäure,
L-Arginin mit Flaviansäure, L-Histidin mit 3,4-Dichlor-benzolsulfonsäure, L-Leucin
mit 2-Bromtoluol-5-sulfonsäure.
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Es ist weiterhin möglich, erfindungsgemäß gewonnenes Eluat, das stark
basische und schwach basische Aminosäuren enthält oder erfindungsgemäß gewonnene
Fraktion, die nicht basische und schwach basische Aminosäuren enthält, durch erneute
Anwendung aller oder einzelner Stufen a) bis c) gemäß Varianten dieses
Verfahrens
in Fraktionen bzw. Eluate aufzutrennen, die jeweils nur noch eine Gruppe von Aminosäuren
bzw.
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einzelne Aminosäuren enthalten.
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Es ist ferner möglich, erfindungsgemäß erhaltene Fraktionen bzw.
Eluate durch an sich bekannte Trennverfahren in einzelne oder mehrere Aminosäuren
enthaltende Unterfraktionen aufzuspalten, die dann ihrerseits auf einzelne Aminosäuren
aufgearbeitet werden können. So ist es z. B. bekannt, aus einer Fraktion, die neutrale
Aminosäuren und die sauren Aminosäuren Glutaminsäure und Asparaginsäure enthält,
letztere durch Behandlung mit einem schwach basischen lonenaustauscher abzutrennen.
Ferner ist z. B. bekannt, die stark basischen Aminosäuren Arginin und Lysin durch
Behandlung mit einem stark basischen lonenaustauscher zu trennen.
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Außerdem kann z. B. auch das eingangs beschriebene Verfahren der GB-PS
6 12 077 zur Trennung des Eluats angewendet werden, das schwach basische und stark
basische Aminosäuren enthält.
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Eine weitere Variante der Erfindung sieht vor, das Verfahren kontinuierlich
zu betreiben. Ein solches Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die lonenaustauscher
S und gegebenenfalls B aus mehreren, jeweils parallel zueinander geschalteten lonenaustauschern
Sl, S2 . . . bzw. gegebenenfalls Bl, .2... bestehen und daß man in jeweils einem
lonentauscher der Gruppe Sl, S2 . die Stufen b) und c) bzw. gegebenenfalls in Bl,
.2... die Stufen a) und d) gleichzeitig und innerhalb der Gruppen taktweise wechselnd
ausführt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die geschilderten Nachteile
des Standes der Technik überwunden. Insbesondere zeichnet sich das Verfahren dadurch
aus, daß gegenüber dem gattungsgemäßen Verfahren - die Kapazität des lonenaustauschers
besser genutzt wird, - die Trennschärfe verbessert und - Verlust durch »leakage«
vermieden werden.
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Ferner können bei Verwendung des lonenaustauschers S in protonierter
Form besonders salzarme Fraktionen bzw. Eluate gewonnen werden, was deren Einsatzbereich
erweitert bzw. die nachfolgenden Trennstufen erleichtert.
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Die kontinuierliche Verfahrensführung bietet ferner die Möglichkeit,
das Verfahren in industriellem Maßstab rationell einzusetzen.
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Die folgenden Beispiele erläutern die weiteren Einzelheiten des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Beispiel 1 Hydrolyse 3 kg Federmehl wurden mit 12 1 26 gew.-%iger
Salzsäure 4 Stunden lang bei 120"C im Autoklaven hydrolysiert. Anschließend wurde
überschüssige Salzsäure abdestilliert, mit Wasser auf das ursprüngliche Volumen
aufgefüllt und mit Aktivkohle als Filterhilfsmittel geklärt. Man erhielt eine noch
stark dunkel gefärbte Hydrolysat-Lösung, die für die weiteren Stufen direkt eingesetzt
wurde.
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Eine Analyse dieser Hydrolysat-Lösung ergab die in Tabelle 1 angegebene
prozentuale Aminosäure-Zusammensetzung.
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Beispiel 2 Neutralisation (Stufe a) Hydrolysat-Lösung aus Beispiel
1 wurde bei Zimmertemperatur auf das obere Ende einer Säule aufgegeben, die 2,2
1 eines schwach basischen lonenaustauschers Amberlites IRA 67 in der OH-Form enthielt.
Vorlauf (bestimmt durch Messung der Refraktion) wurde verworfen.
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Beispiel 2.1 Die aufgegebene Menge an Hydrolysat-Lösung wurde derart
bemessen, daß die aufgefangene, neutralisierte Lösung einen (Mischungs-)pH-Wert
von 5,0 aufwies.
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Beispiel 2.2 Die aufgegebene Menge an Hydrolysat-Lösung wurde derart
bemessen, daß die aufgefangene, neutralisierte Lösung einen (Mischungs-)pH-Wert
von 8,0 aufwies.
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Beispiel 3 Regeneration des lonenaustauschers B Erschöpfter lonenaustauscher
aus Beispiel 2 wurde mit 3,0 1 2 n NaOH und anschließend mit 7,01 Wasser beaufschlagt
und konnte anschließend wieder zur Neutralisation entsprechend Beispiel 2 eingesetzt
werden.
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Beispiel 4 Gewinnung von Aminosäure-Fraktion aus neutralisierter
Lösung (Stufe b) 101 neutralisierte Lösung aus Beispiel 2 wurden bei 60"C auf das
obere Ende einer Säule aufgegeben, die 51 eines stark sauren Kationenaustauschers
Amberlites IR 120 enthielt. Anfallender Vorlauf wurde verworfen.
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Beispiel 4.1 Der eingesetzte lonenaustauscher wurde in der Ammonium-Form
eingesetzt. Dabei wurde in zwei getrennten Ansätzen Beispiel 4.1.1: neutralisierte
Lösung aus Beispiel 2.1, Beispiel 4.1.2: neutralisierte Lösung aus Beispiel 2.2
eingesetzt. Die erhaltenen Fraktionen zeigten die in Tabelle 1 angegebene prozentuale
Aminosäure-Zusammensetzung.
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Beispiel 4.2 Der eingesetzte lonenaustauscher wurde in der protonierten
Form eingesetzt; ansonsten wurde wie in Beispiel 4.1 verfahren. Es wurden Fraktionen
erhalten, die die in Tabelle 1 angegebene prozentuale Aminosäure-Zusammensetzung
aufwiesen.
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Beispiel 5 Gewinnung von Eluat (Stufe c) Beladener lonenaustauscher
aus Beispiel 4 wurde zur Gewinnung der adsorbierten Aminosäuren mit 4 n Ammoniak
eluiert. Anfallender Vorlauf wurde verworfen. Das Ende der Elution wurde durch Messung
der Refraktion bestimmt. Anschließend wurde mit Wasser gewaschen, bis der Durchlauf
einen pH-Wert von etwa 8 erreichte. Der so behandelte lonenaustauscher konnte direkt
für das Verfahren entsprechend Beispiel 4.1 eingesetzt werden.
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Für den erneuten Einsatz entsprechend 4.2 wurde der lonenaustauscher
mit 4 n Salzsäure behandelt und anschließend mit Wasser neutral gewaschen.
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Tabelle 2 gibt die prozentuale Aminosäure-Zusammensetzung des Eluats
wieder, wobei die Bezifferung der Ansätze dem Beispiel 4 entspricht.
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Beispiel 6 In einer kontinuierlich arbeitenden Anlage waren zwei
schwach basische lonenaustauscher B1 und B2 nebeneinander angeordnet Während im
ersten Takt dieser Stufe B1 zur Neutralisation entsprechend Beispiel 2 arbeitete,
wurde B2 ensprechend Beispiel 3 regeneriert. Nach Erreichen des vorgegebenen (Mischungs-)pH-Wertes
in der aus B1 aufgefangenen, neutralisierten Lösung wurde im nächsten Takt B1 regeneriert
und B2 zur Neutralisation eingesetzt.
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Die in dieser Stufe erhaltene neutralisierte Lösung wurde entsprechend
Beispiel 4 und 5 aufgetrennt. Dazu waren drei stark saure lonenaustauscher S1, S2,
S3 nebeneinander angeordnet. Zu Beginn (1. Takt) war das Ende von S1 mit dem Anfang
von S2 zusammengeschlossen, neutralisierte Lösung wurde auf das obere Ende von S1
gegeben und die aus S2 austretende Fraktion gewonnen. Aus S3 wurden parallel dazu
die adsorbierten Aminosäuren eluiert.
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Nach beendeter Regeneration von S3 wurde im nächsten Takt die Verbindung
von S1/S2 unterbrochen und S2 mit S3 verbunden, neutralisierte Lösung auf das obere
Ende von S2 aufgegeben und die aus S3 austretende Fraktion gewonnen. Parallel dazu
wurden aus S1 die adsorbierten Aminosäuren eluiert.
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Im anschließenden 3.Takt wurde sinngemäß verfahren.
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Die Volumendurchsätze für Neutralisation/Regeneration (lonenaustauscher
B1/B2) bzw. für Gewinnung von Fraktionen und Eluat mittels S1/S2/S3 waren derart
aufeinander abgestimmt, daß größere Stillstandzeiten und/oder Kapazitätsüberschreitungen
vermieden wurden. Für die Arbeitsweise gemäß Beispiel 4.2 wurde direkt im Anschluß
an die Elution die Regeneration mittels Salzsäure vorgenommen.
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Tabelle 1 Aminosäure Aminosäure-Zusammensetzung (Gew.-%) in Beispiel
1 4.1.1 4.1.2 4.2.1 4.2.2 Asp 6,6 7,4 7,3 7,4 7,4 Thre 3,4 3,8 3,8 3,8 3,8 Ser 9,9
11,1 11,0 11,1 11,1 Glu 14,0 15,8 15,5 15,8 15,8 Pro 13,4 15,1 14,9 15,1 15,1 Gly
7,8 8,8 8,6 8,8 8,8 Ala 5,3 6,0 5,9 6,0 6,0 Cys 1,8 2,0 2,0 2,0 2,0 Val 7,3 8,2
8,1 8,2 8,2 Met 0,8 0,9 0,9 0,9 0,9 lleu 4,2 4,7 4,7 4,7 4,7 Leu 8,0 9,0 8,9 9,0
9,0 Tyr 2,0 2,3 2,2 2,3 2,3 Phe 4,3 4,8 4,8 4,8 4,8 Lys 2,9 0 0 0 0 His 1,4 0 1,6
0 0 Arg 7,1 0 0 0 0 Tabelle 2 Aminosäure Aminosäure-Zusammensetzung (Gew.-%) in
Beispiel 5.1.1 5.1.2 5.2.1 5.2.2 Lys 25,4 29,0 25,4 25,4 His 12,3 0 12,3 12,3 Arg
62,3 71,0 62,3 62,3
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