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flAPID-O-FORM-System für die Bereiche Modell- und Formenbau
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Form/ Bauteil/ -Trennung Stand der Technik bei der Fertigung von Formen
für die Herstellung von beispielsweise faserverstärkten Bauteilen aus Polyester-
bzw. Epoxyharzlaminaten oder für die Abformung von Betonbauteilen ist im Modell-
und Formenbau folgende Gliederung zu finden: a) Modellfertigung aus verschiedenen
Werkstoffen wie Holz, Preßspan, Gips, Hartschaum und dergleichen b) Herstellung
einer Mutterform, hier dienen unter anderem faserverstärkte Laminate in Kombination
mit Harzen oder Beton c) Herstellung von Arbeitsformen, die wiederum in den häufigsten
Fällen aus faserverstärktem Material gefertigt werden.
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Der Umweg über eine Mutterform liegt darin, daß durch die relativ
kurze Lebensdauer der Arbeitsformen ( ca. 100-250 Entformungen ) die Arbeitsform
auf Grund von Oberflächenschäden verworfen und somit von Zeit zu Zeit aus der Mutterform
neu gefertigt werden muß.
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Ein anderer grund ist darin zu sehen, daß bei den bekannten Formherstellungsmethoden
das Modell bei Entformung der Mutterform in den meisten Fällen zerstört wird und
dadurch keine Basis mehr besteht, eine negative Arbeitsform direkt vom positiven
Modell abzuziehen.
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Ein weiterer Grund hierfür ist, daß man die häufigen Umformungen von
Negativ auf Positiv ( Modell/Mutterform ) und anschließend von Positiv auf Negativ
( Mutterform/Arbeitsform ) dazu benützt, die Oberfläche vom Modell über die Mutterform
und schließlich und endlich zu den Arbeitsformen von Zug zu Zug durch aufwendige
mechanische Bearbeitungen ~zu verbessern.
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Alle Produktionsstufen, sei es bei den Modellen, bei den Mutterformen
und bei den Arbeitsformen, haben nach der mechanischen Bearbeitung eines gemeinsam:
die Formen müssen grundsätzlich in mehreren Gängen geschliffen und aufpoliertund
mehrfach mit Trennmittel behandelt werden, wobei die Trennmittelaufbereitung vielfach
sehr lange Zeiträume in Anspruch nimmt, da man von dem Trennmittel verlangt, daß
es häufig in die Formfeinschichten eindringt und sich dort verankert.
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Nach diesem konventionellen, mehrfachen Trennmittelauftrag auf Basis
von zumeist Hartwachsen geschieht zumeist ein zusätzlicher Trennmittelauftrag, der
speziell auf das Bindemittel der Bauteile abgestimmt ist und der häufig bei der
Herstellung von faserverstä#kten Polyesterbauteilen aus einem
Polyvinylalkohol
besteht, hier bildet sich ein Film, der dann nach der Entformung häufig unter Zuhilfenahme
von Wasser oder Luft zum Teil an den gefertigten Bauteilen hängenbleibt, zum anderen
Teil aber auf der jeweiligen Arbeitsform verbleibt.
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Diese Trennmittelreste müssen sowohl bei der Arbeitsform als auch
bei den Fertigbauteilen jeweils durch manuelle Arbeit entfernt werden. Nach diesem
Vorgang wird die Arbeitsform wiederum mit Polyvinylalkohol beschichtet und erneut
nach einer Belüftung in Einsatz gebracht. Ferner kennt man Systeme, die wesentlich
dicker aufgetragen werden, das heißt, eine feste Haut aufweisen, die nach der Entformung
sowohl von der Arbeitsform als auch von dem Bauteil relativ vollständig entfernt
werden kann.
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Diese Methode hat aber zum Nachteil, daß die relativ dicke Schicht
keine genaue Konturenübertragung von der Arbeitsform auf das Bauteil zustandebringt
und auch dadurch der Glanzgrad auf dem Bauteil nahezu verloren geht.
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Sieht man davon ab, daß einige faserverstärkte Bauteile nicht lackiert
werden brauchen, weil sie bereits auf der Außenfläche eine farbige Feinschicht enthalten,
so muß bei einem nicht unerheblichen Anteil an Bauteilen für eine notwendig werdende
Nachlackierung die Oberfläche jeweils manuell aufgearbeitet werden. Dies geschieht
häufig mit Sandstrahlverfahren, aber auch mit dem Abwaschen von Trennmitteln durch
Dampfstrahlgeräte oder bei der Verwendung von internen oder externen Trennmitteln
in der Form bleibt das NaBschleifen von Hand nicht aus.
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Gerade das Naßschleifen erfordert bei kompliziert geformten Bauteilen,
seien es Reliefs oder dekorative, mannigfaltige Werkstücke,einen sehr großen Zeitaufwand.
Ferner ist man sich bei dieser Methode nicht immmer sicher, eine sehr zerklüftete
Werkstückoberfläche auch vollständig in jedem Detail von der mechanischen Nachbehandlung
erfaßt zu haben.
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Diese Tatsache verursacht bei Nachlackierungen immer wieder Fehlstellen,
so daß diese Prozedur wiederholt werden muß.
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Um diesen Modellbau bzw. Formbauablauf besser demonstrieren zu können
und die konventionellen Verfahren mit dem erfindungsgemäßen RAPID-O-FORM-System
vergleichen zu können, dient die nachfolgende Aufstellung der Arbeitsgänge.
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POLYESTERFORM 7 3319204 3v konventionell flAPID-O-F0RM Modellbau Modellbau
Negative oder positive negativ oder positiv (entgegen der Ar-Modellherstellung beitsform)
da Modell als Mutterform einsetzbar (beliebig häufig abformbar) Radien/ Hohlkehlen
spachteln entfällt Füller spritzen entfällt Grobschleifen entfällt Feinschleifen
entfällt Säubern entfällt Trennwachs aufbringen entfällt Ablüften entfällt Polieren
entfällt Trennwachs auftragen entfällt Ablüften entfällt Polieren entfällt Trennwachs
auftragen entfällt Ablüften entfällt Polieren entfällt PVA-Auftragen entfällt Ablüften
entfällt Formenbau -Mutterform- Formenbau -Mutterform-(umgekehrt zur Arbeitsform)
entfällt Formenbau-Gelcoat auftragen entfällt Vliesschicht laminieren entfällt Massivlaminat
aufbauen entfällt Versiegelung auftragen entfällt Entformen entfällt Modell wegwerfen
entfällt, da Modell als Mutterform Verwendung findet Form-Naßschliff (120-er) entfällt
Abwaschen entfällt Form-Naßschliff (180-er) entfällt Abwaschen entfällt Form-Naßschliff
(240-er) entfällt Abwaschen entfällt Form-Naßschliff (320-er) entfällt Abwaschen
entfällt Form-Naßschliff (400-er) entfällt Abwaschen entfällt Polieren entfällt
Trennwachs auftragen entfällt Ablüften entfällt Polieren entfällt Trennwachs auftragen
entfällt Ablüften entfällt Polieren entfällt Trennwachs auftragen entfällt Ablüften
entfällt Polieren entfällt PVA-Auftragen entfällt
#OLYFETERFORM,konventionell
RAPID-O-FORM #0LYESTERFORM,konventionell RAPID-0-#F0RM Formenbau -Arbeitsform- Formenbau
-Arbeitsform-Trenncoat auf Modell auftragen dadurch bereits Hochglanzfläche glattiStruktur
Formenbau-Gelcoat auftragen Formenbau-Gelcoat auftragen Massivlaminat aufbauen Massivlaminat
aufbauen Versiegelung auftragen entfällt Entformen Entformen Aufpolieren entfällt
Trennwachs auftragen entfällt Ablüften entfällt Polieren entfällt Trennwachs auftragen
entfällt Ablüften entfällt Polieren entfällt Trennwachs auftragen entfällt Ablüften
entfällt Polieren entfällt PVA-Auftrag entfällt Sonstiges Je nach Entformungen Form
aufpolieren, Trennmittelauftrag usw.; entfällt kein konstanter Glanzgrad gleichbleibender
Glanzgrad Bauteilbehandlung vor Lackierung Bauteilbehandlun# vor Lackierun#: notwendig
keine notwendig keine Nach Gegenüberstellung dieser Arbeitsgänge wird sehr schnell
deutlich, daß man bei dem erfindunsgemäßen Verfahren direkt vom Modellbau eine oder
mehrere Arbeitsformen herstellen kann und daß der gesamte Umfang an mechanischer
Vorarbeit vor allem mit dem sich anschließenden,audWendi3en Trennmittelauftrag wegfällt.
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Um diese bekannten Nachteile auszuschalten, wurde bereits mit der
von uns getätigten Anmeldung Nr P 32 06 905.7 eine Lösung angeboten, die darin bestand,
auf grob vorbearbeitete Arbeitsformen eine Trennfolie aufzuspannen und diese auf
die Form mittels Vakuum aufzuziehen.
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Dieses Verfahren hat zur Folge, daß man keinerlei Schwierigkeiten
im Bezug auf Trennmittelrückstände hat und somit eine leichte Uberlackierbarkeit
sichern kann und auch ein konstanter Glanzgrad zustandekommt.
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Nicht zu vermeiden ist jedoch, daß man hierbei pro Bauteilaußenfläche
immer wieder eine neue Folie pro Bauteil einsetzen muß. Der Umweg über die Herstellung
eines Modells und die sich daran anschließende Abformung einer Mutterform konnte
auch hier noch nicht umgangen werden.
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Wie bereits aus der vorangegangenen Gegenüberstellung der Arbeitsgänge
hervorgeht, wird die eigentliche Abformfläche in der Arbeitsform nicht mehr bei
jedem Bauteil neu aufgezogen und während der gesamten Produktionszeit unter Vakuum
gehalten, was unter anderem einen relativ großen Aufwand an Maschinen-und Stromkosten
verursacht, sondern die Trennfolie wird in dem erfindungsgemäßen RAPID-0-F0RM-System
einmal über das Modell unter Zuhilfenahme von Vakuum angelegt und von hinten mit
Hilfe einer verbindenden Feinschicht, die eine totale Verankerung der Trennfolie
mit der Form zustandebringt, beschichtet und im Nachhinein mit einem GFK-Laminat
hinterlegt bzw. verstärkt.
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In Abbildung 1/83 ist der Formenaufbau wie folgt: (1) ist gleichzusetzen
mit dem Formkern C2) steht für die verbundene Trennfolie (3) stellt das abzuformende
Bauteil dar und (4) eine rückwärtige Versiegelung dar Nach diesem Verfahrensablauf
und der sich datan anschließenden Aushärtungkann die Arbeitsform direkt vom Modell
neu abgenommen werden, da hier kein fester Verbund zwischen der unter Vakuum aufgezogenen
Trennfolie und dem Modell zustandegekommen ist. Mit anderen Worten: Das Modell kann
sofort und ohne weiteren Arbeitsaufwand für die Produktion einer neuen Arbeitsform
herangezogen werden, siehe auch Abb. 1/83.
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Dies ist jedoch nur in beschränktem Umfang nötig, weil die nach dem
erfindungsgemäßen RAPID-0-FORM-System hergestellten Arbeitsformen eine sehr lange
Lebensdauer besitzen ( 10.000 gewaltloseEntformungen sind keine Seltenheit ) und
darüber hinaus eine sehr leichte Entformung zulassen.Durch den Umstand, daAgundsätzlich
keine Vor- oder Nachbehandlungen sowohl an den Formen als auch an den Bauteilen
erforderlich wird, erhält man durch diese Art einer Non-Stop-Produktion einen wesentlich
höheren Ausstoß an Bauteilen in einer vergleichbaren'Zeiteinheit, wie zu den konventionellen
Formen. Darüber hinaus wird verständlich, warum die Bauteile ohne zusätzliche Arbeitsgänge
direkt lackiert werden können.
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Durch die Wahl der Trennfoliendicke erreicht man eine Beeinflußung
des Glanzgrades, da, Je dicker eine Trennfolie eingesetzt wird, die Rauhtiefen auf
dem Modell um so besser kaschiert werden, so daß hierbei eine sehr glatte, glänzende
Formoberfläche und schließlich und endlich auch Bauteiloberfläche entsteht.
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Bei kompliziert geformten Ornamenten war es früher unerläßlich, bei
z.B. schmiedeeisernen Motiven, die Ornamentkanten entsprechend weich in die eigentliche
Bauteiloberfläche auslaufen zu lassen. Dies ist jedoch heute noch von Interesse,kann
jedoch mit wesentlich einfacheren Mitteln erreicht werden. So wurde früher beispielsweise
jede Kante angespachtelt und beschliffen, so daß hier ein weicher Übergang zustandekam.
Wenn man jedoch etliche hundert Meter Ornament vor sich hat, so kommt hier ein ganz
erheblicher Arbeitsaufwand zustande.
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Bei dem erfindungsgemäßen RAPID-O-FORM-System wird in diesem Vergleichsfall
das Ornament scharfkantig vorgelegt, auf das Ornament wird eine dünne Weichschaummatte,
die wahlweise zwischen 4 und 30 mm Dicke aufweisen kann, gelegt und erst dann die
Trennfolie auf das Modell aufgezogen.
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Durch diese Zwischenlage, die selbst bei Großbauteilen nur wenige
Minuten in Anspruch nimmt, wird gewärleistet, daß die Trennfolie zwar harte Kanten
mit abformen kann, aber der Übergang von den hervorstehenden Kanten zu der beispielsweise
tieferliegenden Flächen ohne irgendeinen Spachtel-oder Schleifaufwand gestaltet
werden kann.
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Darüber hinaus ist es möglich, Modelle mit geeigneten Strukturmatten
( die in den meisten Fällen dehnbar sein sollten ) zu überziehen um so bei dem anschließenden
Aufzug der Trennfolie zu sehr gleichmäßigen, jedoch glänzenden Strukturen zu kommen,
so daß auch hier sogar auf einen Hammerschlageffekt verzichtet werden kann. Eine
andere Möglichkeit, Struktur aufzubringen, kann in der vorherigen Strukturbeschichtung
des Modells gesehen werden, denn auch hier formt sich ein feiner oder grober Hammerschlageffekt
bei der Verwendung einer geeigneten Trennfolie sehr deutlich auf die Arbeitsform
und somit auf das entgültige Bauteil ab.
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Bei dem erfindungsgemäßen RAPID-O-F0RM-System geht man beim Aufziehen
der Trennfolie von folgenden Varianten aus: 1) Das Modell wird mit einer relativ
starren Folie oder Flachamterial unter Zuhilfenahme von Wärme und einem zwischen
der Trennfolie und dem Modell aufgebauten Vakuum aufgezogen.
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2) Das Modell wird mit einer dehnfähigen Folie, die auch mehrere
mm Dicke erreichen kann, ohne Zuhilfenahme von Wärme, jedoch mit Hilfe von Druck
oder Vakuum auf das Modell aufgezwängt und festgehalten.
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3) Vielfach können Trennfolien zwar gut verformt werden, diese gehen
jedoch mit dem hinterlegten faserverstärktem Laminat keine
feste
Verbindung ein. In diesem Falle kann von einer Folie ausgegangen werden, die aus
mehreren verschiedenartigen, miteinander verbundenen, z.B. verschweißten Materialien
besteht, wobei die eine Hälfte des Folienquerschnittes für den Trenneffekt zuständig
ist, und die andere Hälfte des Materialquerschnittes für die einwandfreie Haftung
zwischen der eigentlichen Trennfolie und dem faserverstärkten Laminataufbau herangezogen
wird, siehe hierzu Abb. 2/83, wobei (1) den Formkern darstellt, (2) eine verschweißte
Verbundfolie verkörpert, die einerseits eine feste Verankerung zur Form eingeht
und andererseits den Trenneffekt zu den abzuformenden Bauteilen (3) gewährleistet;
(4) ist eine abziehfähige Folie, die für das unter Vakuum (V2) hergestellte Bauteil
unerläßlich ist, gemäß Anspruch (8).
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4) Eine weitere Variante ist, die Verflüssigung der Trennfolie mit
einem nachträglichem Auftrag durch Spritzen, Tauchen, Walzen und Streichen und der
nachträglichen Belegung durch ein faserverstärktes Laminat zu sehen, wobei hier
kein Vakuum erforderlich wird.
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In den o.g. Verfahrensvarianten kann auch nach dem Aufbringen der
Trennfolie eine Feinschicht als Zwischenlage dienen. Auf diese Weise kann vor allem
die Oberflächengüte im Bezug auf Glanzgrad und Verschleißfestigkeit der Form verbessert
werden, siehe hierzu Abb. 3/83 wobei im Einzelnen (1) für den Formkern steht; (2)
die haftvermlttelnde Feinschicht darstellt; (3) die auf der Form festhaftende Trennfolie,
(4) steht für ein Bauteilaußenlaminat, welches mit einem Sandwichkern (5) und mit
einem Bauteilinnenlaminat (6) gepaart wurde; (7) steht für ein zusätzliches OberflächenvlieB
und (8) ist eine abziehbare Folie für die Herstellung eines unter Vakuum (V2) hergestellten
Laminates. Siehe hier auch Anspruch 8.
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5) Auch ist es möglich, auf bereits bestehende Arbeitsformen eine
pernament haftende Trel.nr~olie aufzubringen. Hierbei bedient man sich vor allem
faserverstärkter Formen, deren Bindemittel bevorzugt aus Polyester- bzw. Epoxyharz
bestehen. Diese herkömmlichen Formen werden an den tiefsten Stellen mit kleinen
Löchern versehen, danach wird die Form in ein Sandbett gelegt und auf das Sandbett
mit der eingelegten Form unter Zuhilfenahme einer Trennfolie wird der Zwischenraum
zwischen Trennfolie und Form mit Hilfe eines Vakuums evakuiert und die Trennfolie
mit einem vor der Evakuierung auf der Form aufgestrichem Bindemittel mit der Formoberfläche
verklebt.
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überschüssiges Bindemittel wird durch die an den tiefsten Stellen
befindlichen Bohrungen in das Sandbett abgesaugt.
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Für Formen aus anorganischen Werkstoffen wie beispielsweise Beton
oder Metall, muß in einigen Fällen mit einem vorher auf die Form aufgetragenem Haftgrund
gearbeitet werden. Ansonsten kann in der oben beschriebenen Verfahrensweise verfahren
werden, auch bei Metallformen, die häufig verchromt bzw. bei Aluminiumformen, die
ausschließlich eloxiert werden. Diese galvanischen Beschichtungsverfahren bewirken
eine dauerhafte Trennung und sind vor allem im Bereich der Verchromung sehr schwer
handzuhaben. ( Hinterschneiden und geteilte Formen)
Alle RAPID-O-FORM-Systemvarianten
haben neben der sehr hohen Formlebensdauer, der einfachen Anwendung,noch zusätzlich
verschiedene Umweltprobleme am Arbeitsplatz gelöst. So ist hier insbesondere die
Ausdunstung von bestimmten Lösungsmitteln im Bereich der Trennmittelaufbringung
zu nennen. Außerdem sind die Trennmittel häufig mit leicht brennbaren bzw. explosionsfreudigen
Lösungsmitteln versetzt, die auch hier eine gewisse Unsicherheit am Arbeitsplatz
aufkommen lassen.
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Durch die exakte Trennwirkung können Bauteile relativ frühzeitig aus
der Form herausgeholt werden, d.h. die Kraftaufwendung, z.B. durch Herauskeilen
der Bauteile bei konventionellen Verfahren entfällt. Auch hier wird die Verletzungsgefahr
der Mitarbeiter an herausstehenden Werkstoffrändern auf ein Minimum beschrt#nkt,
da sich das Bauteil noch in einem relativ weichen Zustand befindet.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen RAPID-O-FORM-Systems
ist auch die verminderte Ausschußquote bei den Bauteilen zu nennen. Gerade im Bereich
der Polyesterr Epoxyharz'-, bzw. Polyurethanfertigung kommt es oft zu Oberflächenschäden,
durch den Umstand, daß das Trennmittel noch nicht vollständig abgelüftet ist und
nachträglich noch Lösungsmittelrückstände in das aufgebrachte Material abgeben.
In diesem Fall tritt keine oder eine verspätete Aushärtung auf, die diese Oberflächenschäden
verursacht.
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Die oben genannten, unter 1-5 beschriebenen Verfahrensvarianten lassen
in den meisten Anwendungen nicht nur einen Gebrauchstemperaturbereich von 0 ~ 50°C
zu, sondern können darüberhinaus bis 1400C belastet werden. Dies ist eine ganz wichtige
Voraussetzung für Warm- und Heißpreßverfahren, die vor allem auf einen schnellen
Ausstoß der Ware ausgerichtet sind.
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RAPID-O-FORM-System als Haftbasis für Lacke, Anstriche und Kleber:
Die unter dem vorgenannten Kapitel genannten Verfahrensvarianten 1-5 lassen sich
auch dorthin umkehren, daß durch die Werkstoffauswahl der aufzuziehenden Folien
nicht eine Trennwirkung zwischen Form und Bauteil zustandegebracht wird, sondern
im umgekehrten Fall ein excellenter Verbund zwischen der unter Vakuum aufgezogenen
Folie und einem geeigneten, von hinten auf die vorgegebene Folie aufgetragenes Bindemittel
zustande kommt.
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Durch diesen bereits im Formenbau genannten Verbund können auch im
Bereich der Bauteilfertigung ein Verbund zwischen einer Folie und einem Bauteil-Trägerwerkstoff
erhebliche Vorteile im dekorativen Aufbau einer Werkstückoberfläche oder bei deren
Nachbehandlung z.B. bei einer anschließenden Lackierung zustandegebracht werden.
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Mit anderen Worten: das RAPID-O-FORM-System ist nicht nur allein in
der Anwendung des Modell- und Formenbaus einzuordnen, sondern auch im Bereich der
Bauteiloberflächenbehandlung zu finden, wenn unter anderem ein PU-Schaumkern mit
einer vollständig glatten, unter Umständen auch durchgefärbten Deckschichtversehen
werden soll.
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Der Vollständigkeit halber muß auch darauf hingewiesen werden, daß
durch eine doppelseitige Kaschierung des Werkstückmaterials in der# Flüssigphase
eine Art Sandwich mit erhöhter Biege- und Scherfestigkeit entsteht.
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Werkstoffkombinationen Trennfolien: Als starre Trennfolien, die nur
mit Hilfe von thermoplastischen Verfahren verarbeitet werden, bietet sich vor allem
PolytephthalsSureester, Polytetrafluoräthylen, Hart-PVC, Polycarbonat, Polystyrol
sowie Folien aus verschiedenen Zellulose-Derivaten an. All diese Folien und Flachmaterialien
können aufgrund ihrer Steifigkeit nur mit Hilfe von Wärme und Druck bzw. Vakuum
auf die Formen bzw. Modelle oder Bauteile aufgezogen werden.
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Als Weichfolien kommen vor allem Kaschierungen aus Polyäthylen, Polypropylen,
Polyisobutylen, weichgemachtes Polyvinylchlorid , PVC Misch-Polymerisate mit Vinylacetat
als Copolymerisat, Polyamid, Polyvinylalkohol und Misch-Polymerisate zum Einsatz.
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Folien, die auf Bauteile aufkaschiert werden können, und in erster
Linie für die Haftvermittlung von nachfolgenden Anstrichen, Lacken oder Klebern
oder für die Verschweißbarkeit mit anderen thermoplastischen Werkstoffen herangezogen
werden, sind vor allem Materialien wie Polyvinylchlorid, Polyamid, Polyurethan,
und Polybutylen. Bei Haftproblemen lassen sich auch sogenannte Doppelfolien einsetzen,
die eine Kombination zwischen den oben genannten Werkstoffarten miteinander durch
reines Verschweißen zulassen.
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Haftvermittler: Hier sind bevorzugt: Polyurethan, Acrylmischpolymerisate,
Polyvinylacetate und Kunstharzkortibinationen bevorzugt auf Basis Glypthalharze
zu nennen.
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Faserverstärkte Bindemittel: Neben anorganischen Produkten wie faserverstärkter
Beton kommen hierbei bevorzugt Polyester-, Epoxyharz - und verschiedene andere Phenoplaste
bzw. Aminoplaste in Frage. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um kalthärtende
Systeme. Daneben sind auch Kombinationen mit den oben genannten Bindemitteln möglich.
Eine Wärmezufuhr verkürzt hierbei die Formverweilzeit.
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Armierungen: Neben Kunstfaser können auch verschiedene Glasfaserarmierungen
in Form von
Matten, Geweben oder deren Kombinationen sowie auch
die verschiedensten Gittergeflechte aus Kunststoff oder Metall Anwendung finden.
Bei Sandwich-Aufbauten lassen sich sowohl Polyurethanhartschäume als auch Phenolharz-
oder Polystyrol-Hartschäume einsetzen.
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Letzteres läßt sich nur bedingt verwenden, da hier das Anlösevermögen
verschiedener Harze bedingt durch den Monomeranteil,wie z.B. Styrol, in Erscheinung
tritt.