DE3312024A1 - Dialysiereinrichtung mit regenerationssystem fuer peritonealdialyse - Google Patents
Dialysiereinrichtung mit regenerationssystem fuer peritonealdialyseInfo
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Description
-I-
Dialysi er einrichtung mit Regenerationssysteta für Peritonealdialyse
Anwendungsgebiet der Erfindung:
Die Erfindung betrifft eine Dialysiereinriciitung mit Regenerations
sys tem. für die Peritonealdialyse, insbesondere die kontinuierliche
ambulante Peritonealdialyse, um den Patientenkreis zu erfassen, der aus verschiedenen Gründen, z. B. Alter, Begleit
erkrankungen u. a., einer Hämodialyse nicht mehr zugeführt werden kann.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen:
Nach der DE-OS 21 49 040 ist eine Einrichtung zur Peritonealdialyse
im ständigen Strom bekannt. Dabei handelt as sich um ein geschlossenes System, in dem das Dialysat ständig regeneriert
wird. In den Dialysatstrom ist eine Regenerations- oder Neubildungεvorrichtung angeordnet, die aus einer Harnstoffabscheidesäule,
einer Aktivkohlesäule, einem transparenten Eohrleitungsabschnitt
mit einer Ultraviolett-Lichtq.uelle, einem Durchfluüregler und einem Filter besteht. Die Harnstoffabscheidüsäule
enthält ein Material, das Harnstoff absorbiert.
— 2 —
312024
Die Aktivkohlesäule dient der Adsorption von Kreatinin, Harnsäure und anderen toxischen Substanzen. Die Dialysatflüssigkeit
wird mittels der Ultraviolett-Lichtquelle in dem transparenten
Rohrleitungsabschnitt sterilisiert, um ein Bakterienwachstum zu verhindern„ Vermittels des Durchflußreglers wird
der Dialysatflüssigkeitsstrom durch die Torrichtung gesteuert. Der ständig fließende Dialysatflüssigkeitsstrom wird durch eine
Flüssigkeitspumpe aufrechterhalten. Die gesamte Einrichtung ist derart gestaltet, daß sie von einem Patienten z. B. an der Hüfte
getragen werden kann. Ihr Nachteil besteht darin, daß der gesamte Aufbau relativ kompliziert ist, eine Antriebseinrichtung
mit Energiequelle benötigt wird und der Patient auf Grund der Kompaktbauweise der Vorrichtung in seiner Bewegungsfreiheit
in gewissem Maße eingeschränkt ist. Auf Grund der geringen Menge an verwendeter Dialysatflüssigkeit, ca. 1 1, und des ständigen
Dialysatkreislaufes muß die Harnstoffabscheidesäule und
die Aktivkohlesäule oft gewechselt werden, wodurch die Gefahr einer Peritonitis erhöht wird«
Diese lachteile werden teilweise durch die kontinuierliche ambulante
Peritonealdialyse (GAPD) beseitigt. Die dafür verwendete Dialysiereinrichtung besteht aus einem Peritonealdialyseverweilkatheter,
einem Schlauchsystem und einem Dialysierflüssigkeitsbehälter.
Die Dialysierflüssigkeit wird über den freien Fall über das Öchlauchsystem aus dem Dialysierflüssigkeitsbehälter
in den Bauchraum des Patienten eingebracht. Während des Verbleibens
der Dialysierflüssigkeit im Bauchraum findet der eigentliche
Stoffaustausch statt, wobei das Peritoneum als Dialysemembran dient. Der Dialysierflüssigkeitsbehälter bleibt in dieser
Zeit mit dem Schlauchsystem verbunden und wird vom Patienten am Körper getragen,, Nach ca. 4-6 Stunden wird der Dialysierflüssigkeitsbehälter
tiefgehängt, so daß die mit Wasser und den analysierbaren Stoffen und Giften angereicherte Dialysierflüssigkeit
wieder in diesen zurücklaufen kann. Der Patient entfernt diesen Dialysierflüssigkeitsbehälter und tauscht ihn gegen
einen neuen aus. Damit wird der Dialysepatient praktisch unab-
hängig von der Klinik, da lediglich der Wechsel des Überleitungssystems
unter klinischen Bedingungen vorgenommen werden sollte. Die Vorteile der CAED sind vor allem darin begründet,
daß das Verfahren ähnlich wie die gesunde Niere permanent arbeitet
und somit große Schwankungen im Wasser- und iülektrolythaushalt
und in der gesamten urämischen Stoffwechsellage vermieden werden.
Bei all diesen Vorteilen ist bei der CAPD-Behandlung das mögliche
Peritonitis-Kisiko zu beachten. Der Dialysierflüssigkeit£
behälter ist durchschnittlich vier mal am !Tage zu wechseln, so daß die Gefahr einer Peritonitis relativ groß ist.
Ziel der Erfindung:
Ziel der Erfindung ist es, ein Regenerationssystem für eine
Dialysiereinrichtung zur CAPD zu entwickeln, durch das die Bewegungsfreiheit
des Patienten erhöht und die Gefahr einer Peritonitis weitgehend vermindert wird sowie die Kosten bei der
Dialysebehandlung gesenkt werden können.
Darlegung des Wesens der Erfindung:
Der .Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dialysiereinrichtung
mit Regenerationssystem derart zu gestalten, daß sie einfach in ihrem. Aufbau ist und eine Verlängerung der Dialysatwechselzeit
erlaubt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das zur
Di alysatr ein igung vorgesehene Regenerationssystetn aus einem
oder mehreren Regenerationselementen mit selektiven Adsorbentien bzw. Ionenaustauschern oder deren Mischungen besteht und
innerhalb oder außerhalb des Dialysierflüssigkeitsbehälters
angeordnet ist.
Vorteilhafterweise ist das Regenerationselement aus einer festen, flach ausgebildeten Gehäuseeinheit oder aus einer flexiblen
Folieneinheit gebildet, an deren iiin- und Ausgang Je
ein Filtersystem angeordnet ist.
ITorzugsweise ist das Kegenerationssystem. innerhalb des SchTauchsystems
angeordnet und mit diesem fest verbunden. Bine weitere Möglichkeit besteht darin, daß das Regenerationssystein am. Sin-
bzw. Auslauf des Dialysierflüssigkeitsbehälters angeordnet und mit diesem fest verbunden ist.
In bevorzugter Ausführung sind die Adsorbentien bzw. Ionenaustauscher
von einem iLüssigkeitsdurchlässigen Filtersystem umhüllt.
Ein oder mehrere dieser Regenerationselemente sind innerhalb des Dialysierflüssigkeitsbehälters frei beweglich angeordnet.
Nachdem die Dialysierflussigkeit aus dem Dialysierflüssigkeitsbehälter
über das Schlauchsystem und den Dialyseverweilkatheter in den Bauchraum eines Patienten eingeleitet wurde und dort
mehrere Stunden verweilte, wird die mit Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin und anderen toxischen Substanzen sowie mit Ultrafiltrat
angereicherte Dialysierflussigkeit aus dem Bauchraum zurück
in den Dialysierflüssigkeitsbehälter über das Regenerationssystem
geleitet. Harnstoff, Kreatinin und andere toxische Substanzen werden in den Regenerationselementen von den Absorbentien
bzw. Ionenaustauschern gebunden, so daß wieder eine weitgehend gereinigte Dialysierflussigkeit zur Verfugung steht.
Diese kann nun noch ein- oder mehrmals dem Patienten zugeführt werden, bis die Adsorbentien in den Regenerationselementen verbraucht
sind. Dabei ist es notwendig, daß über ein Injektionszwischenstück ein Teil der durch das anfallende Ultrafiltrat
angereicherten Dialysierflussigkeit aus der Dialysiereinrichtung entfernt wird.
Weiterhin ist es möglich, über dieses Insektionszwischenstück
die Dialysierflussigkeit stöchiometrisch zu regulieren sowie
Med ikament e zuzugeben.
Ausführungsbeispiel:
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden· In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
331 202Λ
Fig. 1: eine Dialysiereinrichtung für CAPD mit einem mit der
Schlauchleitung verbundenen Regenerationssystem
Fig. 2: Diaiyeierflüssigkeitsbehälter mit einem, am üin- bzw.
Auslauf angeordneten Regenerationssystem
Fig. 3a
und : Anordnung des Regenerationssystems innerhalb des
1S* j Dialysierflüssigkeitsbehälters.
Die Dialysiereinrichtung für eine CAPD besteht aus einem Peritonealdialyseverweilkatheter
1, einer Schlauchleitung 2 mit Injektionszwischenstück 3 und einem Dialysierflüssigkeitsbehälter
4·. Dieser ist zu ca. zwei Dritteln mit einer Dialysierflüssigkeit
5 gefüllt, die über die Schlauchleitung 2 und den Peritonealdialyseverweilkatheter
1 in den Bauchraum des Patienten geleitet wird. Mittels einer Rollenklemme 6 wird die Schlauchleitung
2 geschlossen und die Dialysierflüssigkeit 5 verbleibt
mehrere Stunden im Bauchraum.
Nach Fig. 1 ist innerhalb der flexiblen Schlauchleitung 2 ein Regenerationssystem 7 eingebunden. Dieses Regenerationssystem 7
besteht aus einem oder aus mehreren Regenerationselementen 3.
Die Regenerationselemente 8 sind mit selektiven Adsorbantien 9 bzw. Ionenaustauschern oder deren Mischungen Je nach Notwendigkeit
der Schadstoffeliminierung aus der verbrauchten Dialysierflüssigkeit
5 gefüllt.
Das Regenerationselement 8 besteht entweder aus einer festen, flach ausgebildeten Gehäuseeinheit oder aus einer flexiblen
Folieneinheit. An den Sin- und Ausgängen sind jeweils ein Filtersystem 10 eingesetzt, die die Fixierung der Adsorbentien 9
bzw. Ionenaustauscher innerhalb der Umhüllung während des Vorganges der Umspülung bzw. des Flusses der Dialysierflüssigkeit I
durch die Regenerationselemente gewährleisten. Die Regenerationselemente sind fest mit dem Schlauchsystem 2
verbunden, z. B. durch Kleben oder Schweißen.
In Fig. 2 ist das Regenerationssystem 7 außerhalb des Dialysierflüssigkeitsbehälters
4 an seinem Ein- bzw. Auslauf angeordnet9
wobei eine direkte formschlüssige Verbindung zwischen Ilegenerat
ions syst em. 7, Dialysierflüssigkeitsbehälter 4 und Schlauchleitung
2 ausgebildet ist.
Die Fig. 3a und 3b zeigen die Anordnung von Regenerationssystamen
7 innerhalb des Dialysierflüseigkeitsbehälters 4. Das
Kegenerationssystem 7 kann einmal direkt mit dem. ja/in- bzw.
Auslauf verbunden sein (3a) . Zum. anderen kann sich das Regenerationssystem.
7 frei beweglich in dem. Dialysierflüssigkeitsbehälter
4 befinden (3b). In diesem Falle besteht das Regenerationssystem.
7 aus einer flüssigkeitsdurchlässigen Filtereinheit 11, die die Adsorbentien 9 bzw. Ionenaustauscher umhüllt.
Eine weitere Variante, die zeichnerisch nicht dargestellt ist, wäre, daß ein Regenerationssystem 7 mit einer Mischung von Adsorbentien 9 in dem Dialysierflüssigkeitsbehälter 4 angeordnet
ist und sich in der Schlauchleitung 2 ein Regenerationselement
8 mit einer selektiven Adsorbenz 9 befindet.
Weiterhin ist es möglich, daß sich die Adsorbentien 9 bzw.
Ionenaustauscher frei im Dialysierflüssigkeitsbehälter 4 befinden, wobei am Sin- bzw. Auslauf ein Filtersystem angeordnet
ist.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Losung bestehen darin, daß
das in der Dialysiereinrichtung eingebundene Regenerationssystem eine teilweise oder vollständige Regeneration der Dialysierflüssigkeit
gewährleistet, so daß die Auswechselzeit des Dialysierflüssigkeitsbehälters mit Schlauchsystem in größeren
Abständen erfolgen kann. Das bedeutet zum einen, daß die bei einer GAPD gefürchtete Peritonitisgefahr wesentlich gemindert
wird. Zum anderen erhöht sich die Bewegungsfreiheit für den Patienten, da für ihn ein Teil der recht aufwendigen Desinfektionsarbeiten
entfällt.
Die Mehrfachverwendung der Dialysierflüssigkeit führt zu einer
Verminderung des Siweißverlustes (der jedoch durch entsprechende
Srnährungjausgeglichen werden kann) und ermöglicht eine. Wiederverwendung
körpereigener Mineralien, die bei dem jeweils ersten Dialysierflüssigkeitsstrota gelöst wurden.
Die CAPD ist eine wenig aufwandige und verhältnismäßig sehr
effektive Dialyseform, für den chronisch nierenkranken Patienten. Mit der Verminderung der bisherigen Nachteile der
OAH), insbesondere der Peritonitis, ist es möglich, einen
wesentlich größeren PaL-i^ntenkreis zu erfassen, so daß die
allgemeinen Nachteile der Hämodialyse im extrakorporalen
Kreislauf (diskontinuierliche Behandlungszeit, Gebundensein
an klinische Einrichtungen, Flüssigkeits- und Diäteinschränkungen
u.a.) für den Patienten entfallen. Die CAPD stellt damit als tragbare künstliche !Tiere eine echte Alternative
zur Hämodialyse dar.
—so —
ΐ β
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen;
1 Peritonealdialyseverweilkatheter
2 Schlauchleitung
3 Insektionszwischenstück
4 Dialysierflüssigkeitsbehälter
5. Dialysierflüssigkeit
6 Eo Henkle mine
7 Eegenerationssystem
8 Regenerationselement
9 Adsorbentien bzw. Ionenaustauscher
PiItersystem
Gütereinheit
Leerseite
Claims (6)
- SrfindungsanspruchirM Dialysiereinrichtung mit Regenerationssystem für die konti-" nuierliche ambulante Peritonealdialyse, bestehend aus einem Peritonealdialyseverweilkatheter, einer Schlauchleitung und einem Dialysierflüssigkeitsbehälter, gekennzeichnet dadurch, daß das zur Dialysatreinigung vorgesehene Regenerationssystem (7) aus einem oder mehreren Regenerationselementen (8) mit selektiven Adsorbentien (9) bzw. Ionenaustauschern oder deren Mischungen besteht und innerhalb oder außerhalb des Dialysierflüssigkeitsbehälters (4) angeordnet ist.
- 2. Dialysiereinrichtung mit Regenerationssystem nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Regenerationselement (8) aus einer festen, flach ausgebildeten Gehäuseeinheit oder aus einer flexiblen Folieneinheit gebildet ist, an deren Mn- und Ausgang je ein Filtersystem (10) angeordnet ist.
- 3. Dialysiereinrichtung mit Regenerationssystem nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Regenerationssystem (7) innerhalb des Schlauchsystems (2) angeordnet und mit diesem fest verbunden ist.
- 4. Dialysiereinrichtung mit Regenerationssystem nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Regenerationssystem (7) am Sin- bzw. Auslauf des Dialysierflüssigkeitsbehälters (4) angeordnet und mit diesem fest verbunden ist.
- 5. Dialysiereinrichtung mit Regenerationssystem nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Adsorbentien (9) bzw. Ionenaustauscher von einem flüssigkeitsdurchlässigen Filtersystem (11) umhüllt sind.
- 6. Dialysiereinrichtung mit Regenerationssystem nach Punkt 1, 2 und 3t gekennzeichnet dadurch, daß ein oder mehrere Regenerationselemente (8) innerhalb des Dialysierflüssigkeitsbehälters (4) frei bevi/eglich angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (1)
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