DE3311963C2 - Fluoridhaltige Zahnseide - Google Patents
Fluoridhaltige ZahnseideInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fluoridhaltige Zahnseide gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Zahnseide weist die Form eines Fadens oder
Bandes und mit einem Gehalt an einem Fluorid auf, wobei die
Zahnseide auf den Zahnschmelz Fluorid übertragen kann.
Es ist bekannt, daß Karies und andere Zahnerkrankungen auf
die Wirkung von Bakterien zurückzuführen sind. Diese Wirkung
rührt her von der Bildung der Plaque um die Zähne herum
und/oder dem Festhalten von Nahrungsmittelteilchen zwischen
den Zähnen und in deren Zwischenräumen. Das Beseitigen der
Plaque und der festgehaltenen Nahrungsmittelteilchen vermin
dert Karies, die Neigung zu Gingivitis sowie Mundgeruch und
verbessert im allgemeinen die Mundhygiene. Übliches Zähne
bürsten hat sich als unbefriedigend herausgestellt, um fest
gehaltene Nahrungsmittelteilchen aus einigen Spalten zwi
schen den Zähnen und/oder die Plaque, durch welche die Bak
terien an die Zähne gebunden sind, wirksam zu beseitigen.
Als Ergänzung des Bürstens wurden verschiedene Materialien
verwendet, um den Interproximalraum und die Oberflächen der
Zähne zu reinigen. Beispiele für solche Materialien sind
Zahnseide in Faden- oder Bandform. Der Ausdruck "Zahnseide"
umfaßt in diesem Zusammenhang sowohl ein fadenförmiges als
auch ein streifen- oder bandförmiges Material und auch jeden
anderen ähnlichen Gegenstand.
DE 25 20 054 A1 beschreibt einen Zahnreiniger in Form eines
Fadens mit einem Bürstenabschnitt, der beispielsweise aus
einer Vielzahl texturierter Wirrfäden bestehen kann.
DE 79 18 526 U1 beschreibt einen Zahnfaden aus einem oder
mehreren Einzelfäden, der quergerichtete Oberflächenrauhigkeit
aus Einzelfaden-Teilstücken aufweist.
Fluoride bewirken in kleinen Mengen bei langdauernder Zufuhr
im Trinkwasser (mehr als 5 mg/l) charakteristische Veränderun
gen der Knochen und Zähne. Die Hauptgefahr bei einer Fluorid
schädigung, hervorgerufen durch höhere Konzentrationen, ist
ein Calciumentzug aus dem Gewebe und damit verbunden eine an
haltend schwere Entzündung mit verzögerter Wundheilung. Ande
rerseits bewirkt ein Fluoridmangel Zahnveränderungen und eine
erhöhte Anfälligkeit der Zähne gegen Karies. (Ullmanns Enzy
klopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, 1956, S.
583-584).
Bereits in der Vergangenheit wurden Fluoride deshalb als her
vorragende Mittel für den Einsatz für eine geeignete Mundhy
giene bei der Bekämpfung von Karies anerkannt. Verschiedene
Zahnputzmittel und Mundwässer wurden als Trägerstoffe ange
wandt, um ein Fluorid auf die Zahnschmelzoberfläche zu brin
gen. Ein fluoridhaltiges Zahnputzmittel kann auch bei geeigne
tem Bürsten Plaque oder Zahnbelag in den Interproximalräumen
nicht beseitigen. Deshalb bewirkt auch das Bürsten mit einem
solchen Putzmittel kein merkliches Einbringen von Fluoridionen
in diese Räume. In ähnlicher Weise können Mundwässer aus in
terproximalen Bereichen keine Plaque entfernen und sind dem
entsprechend als Träger für die Abgabe von Fluoridionen an den
interproximalen Zahnschmelz ungeeignet. Da Zahnseide in den
Interproximalraum zwischen den Zähnen eindringen kann, besei
tigt sie daraus von außen kommendes Material und deponiert,
wenn sie mit einer in der Mundflüssigkeit löslichen Fluorid
quelle imprägniert ist, Fluoridionen in Mundflüssigkeiten, um
die Fluoridionen dem Zahnschmelz, einschließlich des interpro
ximalen Zahnschmelzes, einzuverleiben.
Es wurden auch die Möglichkeiten untersucht, eine Fluoridquel
le in verschiedene Wachse einzuarbeiten, mit denen dann eine
Zahnseide beschichtet wurde.
DE OS 24 11 068 beschreibt
eine gattungsgemäße fluoridhaltige Zahnseide. Dabei dienen
Säuberungsfäden als Träger für ak
tive Schutzmittel in Form von Fluoridverbindungen. Hierbei
kann der Säuberungsfaden mit einer dünnen Schicht eines einen
Film erzeugenden Kunststoffes oder Wachses überzogen sein, wo
bei das aktive Schutzmittel in der Überzugsschicht enthalten
ist.
Personen mit sich eng berührenden Zähnen bevorzugen die Ver
wendung von wachsbeschichter Zahnseide, weil die Wachsbe
schichtung der Zahnseide eine Gleitfähigkeit verleiht und de
ren Anwendung zwischen den eng liegenden Zähnen erleichtert.
Trotz der vorteilhaften Eigenschaften hat die fluoridhaltige,
wachsbeschichtete Zahnseide einen wesentlichen Nachteil. Das
Wachs ist für die Mundflüssigkeit undurchlässig und darin
nicht gut löslich, und die jeweilige Anwendungszeit ist für
das Wachs unzureichend, um seine Beladung an Fluorid im Kon
takt mit der Mundflüssigkeit abzugeben.
DE 28 32 005 A1 beschreibt eine Zahnseide, die mit einer Impräg
nierung aus einem Fluorid in einem aus einer wasserlöslichen
Substanz bestehenden Träger, vorzugsweise Polyethylenglykol,
versehen ist.
Zahnseiden, die eine wasserlösliche Beschichtung aufweisen, in
die eine Fluoridquelle eingebracht wurde, weisen jedoch, nach
dem sich die Beschichtung in Kontakt mit der Mundflüssigkeit
gelöst hat, keine Gleitfähigkeit auf, so daß deren Anwendung
zwischen eng liegenden Zähnen erschwert bzw. unangenehm ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine fluoridhaltige
Zahnseide, gemäß der DE-OS 24 11 068, so weiterzuentwickeln, daß sie sowohl hinsichtlich der effektiven Aufbringung der Fluoride auf die Zahnschmelz oberfläche als auch hinsichtlich der Gleitfähigkeit verbessert wurde.
Zahnseide, gemäß der DE-OS 24 11 068, so weiterzuentwickeln, daß sie sowohl hinsichtlich der effektiven Aufbringung der Fluoride auf die Zahnschmelz oberfläche als auch hinsichtlich der Gleitfähigkeit verbessert wurde.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine fluoridhaltige
Zahnseide gelöst, die ein Substratmaterial umfaßt, das aus ei
ner Vielzahl von zu einem Faden ausgebildeten Fasern besteht
und eine Polymerbeschichtung mit einem Gehalt an einem salzar
tigen Fluorid aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Polymerbeschichtung eine den Faden im wesentlichen bedeckende
Wachsbeschichtung vorgesehen ist. Das polymere Material
muß in wäßriger Umgebung Fluorid schnell freigeben können.
Die erfindungsgemäße fluoridhaltige Zahnseide enthält ein bio
logisch aktives Fluorid, das von menschlichem Zahnschmelz auf
genommen werden kann.
Die erfindungsgemäße fluoridhaltige Zahnseide ist eine wachs
beschichtete Zahnseide, die mit einem ein Polymer und ein was
serlösliches salzartiges Fluorid enthaltenden, filmbildenden
Gemisch überschichtet ist. Beim Gebrauch der Zahnseide kommt
die Mundflüssigkeit mit der polymeren Beschichtung in Berüh
rung und löst das Fluorid heraus. Bei diesem Gebrauch bricht
auch die polymere Beschichtung auf und gibt die wachsbeschich
tete Zahnseide frei, die dann den interproximalen Bereich rei
nigen kann und sowohl eine ausreichende Schmierfähigkeit zum
leichten Einführen der Zahnseide zwischen die Zähne als auch
die nötige Haftung für ein leichtes Handhaben der Zahnseide
aufweist. Das gelöste Fluorid bleibt an den speziellen Stellen
der Anwendung und gestattet ein Eindringen des Fluorids in den
benachbarten Zahnschmelz.
Der Aufbau des erfindungsgemäßen Gegenstandes umfaßt eine
Zahnseide als Substratmaterial, eine innere Wachsbeschichtung
auf dem Substratmaterial und eine äußere Polymerbeschichtung
mit einer eingearbeiteten Quelle für Fluoridionen.
Das Substratmaterial umfaßt eine Mehrzahl von Fasern oder
Filamenten eines zur Verwendung als Zahnseide geeig
neten Stoffes, z. B. Polyamid (Nylon 6 und Nylon 66),
regenerierte Cellulose oder Celluloseester (Reyon),
Polyäthylenterephthalat (Dacron), Acetatpolymere,
Polypropylen und ähnliche monophile Garne, wie Baum
wolle, Wolle und andere Stapelgarne. Die Mehrzahl der
kleineren Fasern werden miteinander zu einem Faden
oder Garn größerer Länge oder Dicke kombiniert. Dieses
Garn oder dieser Faden ist aber dünn genug, um
zwischen eng aneinander liegenden Zähnen eingeführt zu
werden. Gewünschtenfalls können die Fäden unter
Verwendung eines Farbstoffes, wie FD & C Blau Nr. 1,
FD & C Gelb Nr. 10, FD & C Grün Nr. 3, FD & C Rot
Nr. 40 oder eines Gemisches aus solchen oder ähnlichen
Farbstoffen, gefärbt sein.
Gemäß einer bevorzugten Art und Weise des Verbindens
der Fasern werden sie zusammen zu einer Zahnseide
verdrillt, die gegenüber einem Zerreißen und Trennen
in einzelne Fasern widerstandsfähiger ist als es auf
andere Weise zu erreichen wäre. Die Zahnseide kann
auch mit einer geringen oder mit gar keiner Verdril
lung hergestellt oder zu einem entsprechenden Streifen
oder Band geflochten werden. Die Verdrillung kann z. B.
0 bis 6 Windungen, vorzugsweise 2 bis 4 Windungen, pro
2,54 cm aufweisen.
Die Zugfestigkeit der fertigen Zahnseide soll 2,27 bis
11,3 kg, vorzugsweise etwa 3,18 bis 6,80 kg
(5 bis 25 pounds, vorzugsweise etwa 7 bis 15 pounds)
betragen, obwohl auch höhere Zugfestigkeiten in
Betracht kommen. Ein fertiger Faden mit einer Zug
festigkeit von weniger als 2,27 kg neigt während der
Benutzung leicht zum Reißen und ist deshalb als
Zahnseide nicht geeignet, während ein Faden mit einer
Zugfestigkeit von über 11,3 kg keine Vorteile bringt
und hinsichtlich der Herstellung unwirtschaftlich ist.
Der Faden kann 1,8 bis 18 ktex (200 bis 2000 den)
aufweisen, während eine bevorzugte Zahnseide für einen
guten Griff 4,5 bis 14,4 ktex (500 bis 1600 den) hat.
Die bevorzugten Wachse zur Beschichtung des Substratmaterials
der Zahnseide sind weiß oder farblos und haben einen
Schmelzpunkt von 60 bis 93°C (140 bis 200°F).
Beispiele für geeignete Wachse sind Bienenwachs,
Paraffin, mikrokristalline Wachse und Polyethylen
glykole (z. B. "Carbowax®" von Union Carbide Corp.)
sowie Gemische aus solchen Stoffen. Das Wachs macht
etwa 2 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 10
bis 25 Gewichtsprozent, der Zahnseide aus.
Um die Zahnseide noch ansprechender zu machen, kann
die Wachsschicht Duft- oder Geschmacksstoffe, z. B. in
geeigneten wasserlöslichen Trägern sprühgetrocknete
Öle, enthalten. Diese Duft- und Geschmacksstoffe würden
auf übliche Weise in das Wachs während der Herstellung
der Zahnseide eingearbeitet werden. Beim Gebrauch der
Zahnseide setzt das Wasser in der Mundflüssigkeit die
Duft- und Geschmacksstoffe frei.
Erfindungsgemäß werden Polymere als Trägerstoffe für
salzartige Fluoride verwendet, die als Quelle für
Fluoridionen dienen. Die Polymerbeschichtung muß eine
gute Haftfestigkeit, Klarheit und Zähigkeit aufweisen
sowie ungiftig sein. Weiterhin ist erwünscht, daß das
polymere Material ein Filmbildner ist, so daß eine
einheitliche kontinuierliche Beschichtung erzielt
werden kann. Auch soll dieses Material hydratisieren
können, wobei der so gebildete Film wasserdurchlässig
ist und ein schnelles Freisetzen von Fluoriden hieraus
gestattet. Der Ausdruck "hydratisieren" bedeutet in
diesem Zusammenhang den Mechanismus, durch den das
polymere Material Wasser aufnimmt und sich damit
verbindet.
Eine gute Haftung der Polymerbeschichtung gegenüber
der Wachsbeschichtung der Zahnseide ist wichtig, um
eine gute Einheitlichkeit der Gesamtanordnung her zu
stellen, so daß das in die Polymerbeschichtung
eingearbeitete salzartige Fluorid an die Zahnseide
gebunden bleibt. Die Klarheit der Beschichtung ist
erwünscht, damit auf den Faden oder das Wachs
aufgebrachte Farbstoffe sichtbar sind und so eine
bessere ästhetische Anpassung möglich ist.
Die Polymerbeschichtung soll ausreichend zäh sein, um
einem Abrieb der Zahnseide zu widerstehen und ein
Brechen oder Abbröckeln und schließlich einen Verlust
des salzartigen Fluorids vor dem Einführen der
Zahnseide in die Mundhöhle zu vermeiden.
Spezielle Beispiele für im Rahmen der Erfindung
geeignete Polymere sind nachfolgend angegeben:
- a) Alkylmonoester von [Poly-(methylvinylether-malein säure)] Methylvinylether-Maleinsäure-Copolymeren;
- b) Polyvinylpyrrolidone;
- c) Acrylamid-Acrylat-Butylaminoethylmethacrylat-Poly mere (z. B. "Amphomer®" von National Starch & Chemical Corporation);
- d) Vinylacetat-Crotonsäure-Vinylneodecanat-Terpolymere (z. B. "Resyn® 28-2930" von National Starch &, Chemical Corporation);
- e) Vinylacetat-Crotonsäure-Copolymere (z. B. "Resyn® 28-1310" von National Starch & Chemical Corpora tion);
- f) Terpolyamide, enthaltend Copolymerisate aus drei Polyamid-Vorstufen, einem Reaktionsprodukt aus einer Dicarbonsäure und einem Diamin, einem zweiten, andersartigen Reaktionsprodukt aus einer Dicarbonsäure und einem Diamin sowie einem Lactam (z. B. das Terpolymer "Nylon BCI-600") von Belding Chemical Industries);
- g) Hydroxypropylcellulose (z. B. "Klucel®" von Hercules Incorporated).
Die auf der Oberfläche des Wachses angeordnete
Polymerbeschichtung soll etwa 1 bis etwa 10 Gewichts
prozent des Endproduktes ausmachen. Liegt dieser
Anteil unter 1 Prozent, kann das Produkt nicht
genügend Fluorid an die Zahnseide gebunden halten.
Liegt der Wert bei über 10 Gewichtsprozent, beein
trächtigt dies die ästhetischen Eigenschaften des
Produktes als gewachste Zahnseide.
Erfindungsgemäß werden salzartige Fluoride als eine
Quelle für Fluoridionen eingesetzt.
Das salzartige Fluorid soll in einer Konzentration von
0,0002 bis 2 mg Fluoridionen pro Zentimeter der
Zahnseide vorliegen. Wenn die Fluoridmenge den unteren
Wert unterschreitet, reicht sie nicht aus, um während
der Anwendung der Zahnseide genügend Fluorid frei zu
setzen und für die Aufnahme durch den Zahnschmelz
bereitzustellen. In diesem Fall kann die Zahnseide
nicht als wirksame Fluoridquelle angesehen werden. Die
Zahnseide soll auch die genannte Obergrenze der
Fluoridmenge nicht überschreiten, da größere Fluorid
mengen keine zusätzliche therapeutische Wirkung erwar
ten läßt, jedoch übermäßige Mengen lokal zu einer
Schädigung des Gewebes führen können. Vorzugsweise
trägt die erfindungsgemäße Zahnseide etwa 0,02 bis
etwa 0,5 mg Fluoridionen pro Zentimeter.
Geeignete salzartige Fluoride sind Natriumfluorid,
Zinn(II)-fluorid, Titanfluorid, Natriummonofluorophos
phat, Ammoniumfluorid oder irgendein anderes ent
sprechendes salzartiges Fluorid, das in einer wässeri
gen Umgebung leicht löslich ist und an den Zahnschmelz
Fluorid abgeben kann. Diese Salze sollten aus Teilchen
mit einer Korngröße von 1 bis 200 µm vorzugs
weise weniger als 50 µm, bestehen. Teilchen
kleiner Größe gestatten ein gleichmäßiges Dispergieren
des Fluorids in der wachsfreien Polymerbeschichtung.
Ebenso erlauben kleine Teilchen ein leichtes Auflösen
des Fluorids während der praktischen Anwendung der
Zahnseide in der Mundhöhle.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zahnseide wird
ein entsprechend der vorstehenden Beschreibung ausge
wählter Faden oder ein Filament durch ein Bad aus
geschmolzenem Wachs und anschließend durch eine Kammer
mit gekühlter Luft zur Verfestigung des Wachses
geführt. Alternativ kann die Beschichtung auch so
aufgebracht werden, daß der Faden durch ein Bad aus
einer Lösung des Wachses in einem geeigneten Lösungs
mittel, wie Methylenchlorid, hindurchgeleitet wird.
Nach dem Beschichten wird das Lösungsmittel unter
Verwendung eines Wärmestrahlers oder heißer Luft hoher
Geschwindigkeit abgezogen. Wenn ein Farbstoff und/oder
ein Duft- oder Geschmacksstoff eingearbeitet werden
soll, wird dieser in das Wachsbad oder die Wachslösung
gegeben und so zusammen mit dem Wachs auf den Faden
aufgebracht.
Wenn die Wachsschicht auf das Substratmaterial der Zahnseide
oder dem Faden aufgetragen ist, können die Polymer
beschichtung und das salzartige Fluorid auf verschie
dene Arten aufgebracht werden. Der wachsbeschichtete
Faden kann durch eine Lösung des Polymers in einem
flüchtigen Lösungsmittel geführt werden, und dann,
bevor das Lösungsmittel abgezogen worden ist, kann das
salzartige Fluorid auf den nassen Faden aufgestäubt
werden. Der beschichtete Faden wird durch einen Ofen
oder eine Trockenkammer geleitet, um das Lösungsmittel
abzuziehen.
Alternativ kann der mit dem polymeren Material
beschichtete und noch mit dem Lösungsmittel durchnäßte
Faden durch das salzartige Fluorid in Pulverform
geführt werden, so daß die klebrige Oberfläche des
Fadens das Salz aufnimmt und das Haften an der
Oberfläche unterstützt. Der Faden wird dann durch
einen Ofen oder eine Trockenkammer geleitet, um das
Lösungsmittel abzuziehen.
Eine andere Möglichkeit der Zugabe des Fluorids
geschieht durch Besprühen des nassen Fadens mit dem
Pulver, wenn der Faden gerade nach dem Beschichten auf
die Umwickler-Vorratsspule aufgewickelt wird. Dies
kann dazu führen, daß einige Fluoridteilchen aufgrund
des mechanischen Zusammendrückens stärker in die
Polymerbeschichtung eindringen.
Eine andere Methode, den Faden mit einem salzartigen
Fluorid zu versehen, ist das Hinzufügen des Fluorids
in den Vorratstank der Lösung des polymeren Materials.
Da die Fluoridteilchen dazu neigen, sich in dem Tank
abzusetzen, muß die von den Teilchen gebildete
Aufschlämmung in der Lösung ausreichend gemischt
werden, um die Teilchen in Suspension zu halten. Eine
homogene Suspension ist erforderlich, um das Fluorid
so gleichförmig wie möglich auf dem Faden zu ver
teilen. Der Faden wird dann mittels Führungsvorrich
tungen oder Rädern durch die Aufschlämmung aus
Beschichtungsmasse und Fluorid hindurchgeführt. Der so
beschichtete Faden mit einer Schicht aus der nassen
Aufschlämmung wird dann, wie üblich, getrocknet, z. B.
durch Hindurchleiten durch einen Ofen oder durch eine
Trockenkammer, um das Lösungsmittel abzuziehen.
Die erfindungsgemäße fluoridhaltige Zahnseide ist in der Lage,
Fluorid an unversehrte Oberflächen von menschlichem
Zahnschmelz in solchen Mengen abzugeben, die mit jenen
Mengen in den Schmelzoberflächen der Zähne verglichen
werden können, die mit einem fluoridhaltigen Zahnputz
mittel oder Mundwasser behandelt worden sind. Die
erfindungsgemäße fluoridhaltige Zahnseide verliert
ihre Fluoridbeladung auch durch 12wöchiges Altern bei
einer Temperatur von 50°C nicht.
Auch weist diese Zahnseide eine gewünschte Oberflä
chenstruktur auf. Die Zahnseide ermöglicht ein
hervorragendes Reinigen der Interproximaloberflächen
der Zähne und gibt gleichzeitig zur Bekämpfung von
Karies eine wirksame Menge Fluorid an die Zähne des
Benutzers ab.
Claims (14)
1. Fluoridhaltige Zahnseide, umfassend ein Substratmaterial,
das
- - aus einer Vielzahl von zu einem Faden ausgebildeten Fasern besteht und
- - eine Polymerbeschichtung mit einem Gehalt an einem salzarti gen Fluorid aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - unterhalb der Polymerbeschichtung eine den Faden im wesent lichen bedeckende Wachsbeschichtung vorgesehen ist.
2. Fluoridhaltige Zahnseide nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Substratmaterial aus Polyamid, regenerierter
Cellulose oder Celluloseester, Polyethylenterephthalat, Ace
tat, Baumwolle, Wolle, Polyester oder Polypropylen in Form von
Monofilen besteht.
3. Fluoridhaltige Zahnseide nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wachsbeschichtung aus Bienenwachs, Pa
raffin, einem mikrokristallinen Wachs und/oder einem Polyethy
lenglykol mit jeweils einem Schmelzpunkt von etwa 60 bis etwa
93°C besteht.
4. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerbeschichtung aus
- - mindestens einem der Stoffe Alkylmonoester von Methylvinyl ether-Maleinsäure-Copolymeren, Polyvinylpyrrolidon, Acryl amid-Acrylat-Butylaminoethylmethacrylat-Polymer, Vinylace tat-Crotonsäure-Copolymer, Vinylacetat-Crotonsäure-Vinyl neodecanat-Terpolymer, Hydroxypropylcellulose oder einem Terpolyamid aus einem Copolymerisat aus drei Polyamid-Vor stufen, einem Reaktionsprodukt aus einer Dicarbonsäure und einem Diamin sowie
- - einem zweiten, andersartigen Reaktionsprodukt aus einer wei teren Dicarbonsäure und einem weiteren Diamin oder einem Lactam besteht.
5. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerbeschichtung mit dem
salzartigen Fluorid imprägniert ist.
6. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das salzartige Fluorid als Be
schichtung auf die Oberfläche der Polymerbeschichtung aufge
bracht ist.
7. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als salzartiges Fluorid Natrium
fluorid, Zinn(II)-fluorid, Natriummonofluorophosphat, Ammo
niumfluorid und/oder Titanfluorid enthalten ist.
8. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wachsbeschichtung etwa 2 bis
etwa 30 Gew.-% der fluoridhaltigen Zahnseide ausmacht.
9. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerbeschichtung etwa 1 bis
etwa 10 Gew.-% der fluoridhaltigen Zahnseide ausmacht.
10. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Fluoridionen etwa
0,0002 bis etwa 2 mg/cm der fluoridhaltigen Zahnseide beträgt.
11. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das salzartige Fluorid aus
Teilchen mit einer Korngröße von etwa 1 bis etwa 100 µm
besteht.
12. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wachsbeschichtung einen
Farbstoff enthält.
13. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wachsbeschichtung einen
sprühgetrockneten Duft- oder Geschmacksstoff enthält.
14. Fluoridhaltige Zahnseide nach einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form eines Fadens oder
Bandes ausgebildet ist.
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