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Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen fester Brennstof-
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fe, vorzugsweise Kohle, in pulverisierter Form Beschreibung Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verbrennen fester Brennstoffe, vorzugsweise
Kohle, in pulverisierter Form, die unter Bildung einer Emulsion mit einer Trägerflüssigkeit
wie Wasser und/oder Ö1 oder dergleichen vermischt sind.
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Bei den derzeit bekannten Verfahren und Vorrichtungen wird die Brennstoffemulsion
durch eine düsenartige Öffnung als sich nur unwesentlich öffnender Vollkegel in
den Verbrennungsraum eingespritzt mit der Folge, daß die Verbrennung in einer relativ
langen Stichflamme erfolgt und daß die Verbrennung relativ unvollständig ist aufgrund
der beschränkten freien Brennstoffoberfläche.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs ge-
nannten Art zu schaffen,
bei dem bzw. bei der die freie Brennstoffoberfläche auf kürzestem Weg maximiert
wird, so daß eine praktisch vollständige Verbrennung in extrem kurz gebauten Verbrennungsräumen
möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 (verfahrensmäßig) bzw.
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des Patentanspruches 11 (vorrichtungsmäßig) gelöst.
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Durch die Einleitung der Brennstoffemulsion in den Verbrennungsraum
unter Ausbildung eines hohlkegelartigen Strömungsprofils wird auf einfachste Weise
eine erhebliche Vergrößerung der freien Brennstoffoberfläche erreicht mit der Folge
einer wesentlich vollständigeren Verbrennung im Vergleich zum Stand der Technik
(mit vollen Sprühkegeld). Die Ausbildung eines Unterdrucks innerhalb des hohlkegelartigen
Strömungsprofils unmittelbar hinter der in den Verbrennungsraum mündenden Eintrittsöffnung
bewirkt die Rezirkulation eines Teils der heißen Verbrennungsgase sowie kleiner
Reste unverbrannter Brennstoffpartikel zur Eintrittsöffnung, wo sie der in den Verbrennungsraum
eingespritzten Brennstoffemulsion beigemischt werden. Die rezirkulierten heißen
Verbrennungsgase lösen eine frühere Entflartnung der in. den Verbrennungsraum eingespritzten
Brennstoffzision aus, d.h. der Abstand der Flamme vom Brennstoffeintritt wird dadrrch
verringert. Der rezirkulierte Rest unverbrannter Brennstoffpartikel wird nachverbrannt.
Beide Effekte führen zu einer Verkürzung der Flamme sowie zu einem höheren Verbrennungsgrad.
Die Rezirkulation der heißen Verbrennungsgase sowie des Restes unverbrannter Brennstoffpartikel
erfolgt natürlich etwa zentral innerhalb des hohlkegelartigen Strömungsprofils,
und zwar etwa gleichmäßig über den Umfang des Strömungskegels.
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Durch die Maßnahme nach Anspruch 2 läßt sich relativ problemlos ein
Unterdruck im Innern des hohlkegelartigen Strömungsprofils hinter der in den Verbrennungsraum
mün-
denden Eintrittsöffnung herstellen und auch variieren, wobei
gleichzeitig durch diese Maßnahme eine spontane Auffächerung der in den Verbrennungsraum
eingespritzten Brennstoffemulsion erzielen läßt, so daß das hohlkegelartige Strömungsprofil
eine etwa glocken- bzw. apfelförmige Gestalt annirmtt.
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Die Form des Strömungsprofils wird bestimmt durch das Gleichgewicht
der auf die Brennstoffemulsion einwirkenden Zentrifugalkräfte und zentralen "Unterdruck"-Kräfte.
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Weitere Detailverbesserungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Auf diese
wird ausdrücklich hingewiesen. Besonders erwähnenswert sei jedoch noch die Maßnahme
nach Anspruch 7, die eine zusätzliche Auffächerung der in den Verbrennungsraum eingespritzten
Brennstoffemulsion unmittelbar hinter der in den Verbrennungsraum mündenden Eintrittsöffnung
und damit eine zusätzliche Vrgrößerung der wirksaeen Brennstoffoberfläche auf engstem
Raum bewirkt. Durch die genannten Maßnahmen wird eine nahezu vollständige und emissionsarme
Verbrennung fester Brennstoffe, wie z.B. Kohle, auf kürzester Strecke in Richtung
der Achse der Eintrittsöffnung bzw. des Verbrennungsraums erreicht. Die äußere Gasströmung
verhindert auch, daß Brennstoffpartikel sich an der Innenwandung des Verbrennungsraumes
ablagern und zu Verkrustungen führen.
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Wird als Trägerflüssigkeit für die festen pulverisierten Brennstoffe
Wasser verwendet, hat die erfindungsgemäß angestrebte Rezirkulation eines Teils
heißer Verbrennungsgase zusätzlich den ganz großen Vorteil, daß dabei auch ein Teil
dissoziierten Wassers und damit frei gewordener Sauerstoff zentral zur in den Verbrennungsraum
mündenden Eintrittsöffnung zurückströmt, wodurch die Verbrennung zusätzlich vom
Inneren des hohlen Sprühkegels her initiiert wird.
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Die Bedeutung der Erfindung wird augenscheinlich, wenn man bedenkt,
wie lange die Brennzeit von z.B. Kohle im Ver-
gleich zur Brennzeit
von Ö1 oder Holz ist. Entsprechend lang muß der Partikelweg sein, um eine relativ
vollständige Verbrennung zu erhalten. Dies bedingt normalerweise die eingangs erwähnten
langen Brennräume. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird der erforderlich lange
Partikelweg durch spontane Auffächerung des hohlen Sprühkegels, Beförderung der
Brennstoffpartikel längs einer schraubenförmigen Strömungsbahn und teilweise Rezirkulation
auf kürzester Strecke in Richtung der Mittelachse der Brennstoff-Eintrittsöffnung
bzw. des Verbrennungsraumes erreicht.
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Es sei auch noch erwähnt, daß zum Start der Verbrennung durch die
Eintrittsöffnung zuerst reines Ö1 eingespritzt wird, das dann zunehmend mit pulverisierten
festen Brennstoffen, z.B. pulverisierter Kohle und ggf. Wasser, vermischt wird.
Das öl kann schließlich ganz durch Wasser ersetzt werden.
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Die Öleinspritzung beim Start erleichtert die Zündung. Umgekehrt verhält
es sich beim Abschalten der Verbrennung.
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Es wird zunehmend der pulverisierte Brennstoff weggenommen, bis schließlich
nur noch Ö1 als Brennstoff übrig bleibt. Dadurch wird beim Abschalten eine Verklumpung
oder Verstopfung der Eintrittsöffnung bzw. Ringdüse vermieden.
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Als feste Brennstoffe kommt vornehmlich Kohle infrage, z.B. Steinkohle,
bitumenhaltige Kohle, gasreiche Kohle oder ein Gemisch davon.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine graphische Darstellung der Brennzeit sowie
freien Brennstoffläche von Ö1, Holz und Kohle in Abhängigkeit von der Partikel-
bzw. Tröpfchengrößer
Fig. 2 Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
(Brennerteil) im schematischen Längsschnitt, und Fig. 3 Brennstoff-Ringdüse und
Gas-Register des Brenners nach Fig. 2 in vergrößertem Maßstab, und Fig. 4 einen
Teil IV des Gas-Registers nach Fig. 2 in vergrößertem Maßstab.
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Figur 1 läßt erkennen, daß die Brennzeit von Kohlepartikel wesentlich
größer ist als die Brennzeit von Holzpartikel oder Öltröpfchen, wobei die Brennzeit-Charakteristik
von Kohle, Holz und Ö1 in Abhängigkeit von der Partikelgröße bzw. Tröpfchengröße
und damit in Abhängigkeit von der freien Oberfläche pro Volumeneinheit jeweils gleich
ist.
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Dies bedeutet, daß zur vollständigen Verbrennung von pulverisierter
Kohle ein wesentlich längerer Partikelweg erforderlich ist als bei der Verbrennung
von z.B. Ö1. Aus diesem Grunde sind die Verbrennungsräume herkömmlicher Kohlebrenner
sehr lang gebaut, um die entsprechend lange Stichflamme aufnehmen zu können. Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen, wie sie oben angegeben sind und wie sie nachstehend
nochmals eingehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles erläutert werden,
läßt sich eine vollständige Verbrennung von pulverisierter Kohle auch auf kürzester
Strecke, d.h. bei extrem kurzer Baulänge des Verbrennungsraumes, erreichen.
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Der in Figur 2 im schematischen Längsschnitt dargestellte Kohlebrenner
weist ein Ring-Düsenmundstück 38 mit einer in den Verbrennungsraum 22 mündenden
etwa ringförmigen Eintrittsöffnung 10 auf, deren Spaltweite durch Veränderung der
Relativlage der die ringförmige Eintrittsöffnung 10 begrenzenden Seitenwandungen
46, 48 variierbar ist. Die Seitenwandungen 46, 48 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
kegelförmig ausgebildet, so daß die Brennstoffemulsion beim Austritt aus der ringförmigen
Eintritts-
öffnung 10 ein hohlkegelartiges Strömungsprofil erhält,
das im weiteren Verlauf eine starke Auffächerung bzw. Aufweitung zu einem glocken-
bzw. apfelartigen Profil erfährt.
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Das Düsenmundstück 38 ist von einem ersten Gaskanal 50 (siehe Fig.
3) konzentrisch umgeben, deren in den Verbrennungsraum 22 mündende Eintrittsöffnung
12 der Eintrittsöffnung 10 für die Brennstoffemulsion benachbart ist.
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Durch den Gaskanal 50 strömt eine sogenannte "primäre Primärluft",
die mit Verbrennungsgasen höherer Temperatur angereichert sein kann, wobei das aus
der Öffnung 12 austretende Gas eine Strämnrgsgeschwindigkeit von 100 bis 200 m/s,
vorzugsweise etwa 130 m/s, besitzt. Die die Öffnung 12 begrenzenden Seitenwandungen
46' und 48' (siehe Fig. 3) sind ebenfalls kegelförmig ausgebildet ähnlich wie die
die ringförmige Eintrittsöffnung 10 für die Brennstoffemulsion begrenzenden Seitenwandungen
46, 48. Unmittelbar vor dem Austritt des "primären Primärgases" wird dieses durch
Leitschaufeln 24 um etwa 700 umgelenkt und damit in Rotation um die Längsachse 40
der Eintrittsöffnung 10 bzw.
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des Verbrennungsraumes 22 versetzt. Das primäre Primärgas wird in
den Gaskanal 50 mit einem Druck von etwa 1000 bis 1200 mm Wassersäule eingeblasen.
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Der Gaskanal 50 wird von einem weiteren Gaskanal 52 konzentrisch umgeben
(siehe- Fig. 3), dessen ringförmige in den Verbrennungsraum 22 mündende Eintrittsöffnung
14 ebenfalls durch kegelförmige Seitenwandungen 46" und 48" begrenzt ist (siehe
Fig. 3). Die Seitenwandungen 46", 48" sind jedoch so gerichtet, daß sie der aus
der Ringöffnung 14 austretenden Gas strömung ein kegelartiges Strömungsprofil aufprägen,
das das kegelartige Strömungsprofil der aus der Ringöffnung 10 austretenden Brennstoffemulsion
bzw aus der Ringöffnung 12 austretenden Gasströmung durchdringt. Dadurch und durch
die Zurückversetzung der Ringöffnungen 10 und 12 gegenüber der Ringöffnung 14 wird
durch die aus der Ringöffnung 14 austretende Gasströmung
ein Aufbrechen
des geschlossenen hohlkegelartigen Strömungsprofils der dann sich bereits in Rotation
befindenden Brennstoffemulsion erreicht, also eine zusätzliche Vergrößerung der
freien Oberfläche des Brennstoffs kurz nach Austritt aus dem Düsenmundstück bzw.
kurz nach Eintritt in den Verbrennungsraum 22 erzielt.
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Vor Austritt der den Gaskanal 52 durchströmenden sogenannten "sekundären
Primärluft" wird diese ebenfalls durch im Bereich der Ringöffnung 14 angeordnete
Leitschaufeln 26 umgelenkt, und zwar um etwa 40 bis 450 zur Längsachse 40 des Düsenmundstücks
38, also in Rotation um die Längsachse 40 versetzt. Die Austrittsgeschwindigkeit
der "sekundären Primärluft" beträgt etwa 120 bis 180 m pro Sekunde, vorzugsweise
140 m pro Sekunde. Die Ringspaltweite der Öffnung 14 ist wiederum durch Veränderung
der Relativlage der sie begrenzenden Seitenwandungen 46", 48" veränderbar.
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In entsprechender Weise ist natürlich die Austrittsgeschwindigkeit
der "sekundären Primärluft" variabel. Auch die "sekundäre Primärluft" wird mit einem
Druck von etwa 1000 bis 1200 mm Wassersäule in den Ringkanal 52 eingeblasen. Die
Ablenkung der sekundären Primärluft" durch die Leitschaufeln bzw. Leitbleche 26
erfolgt in der gleichen Richtung wie die Ablenkung der primären Primärluft" durch
die im Bereich der Öffnung 12 angeordneten Leitschaufeln bzw. Leitbleche 24.
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Die sekundäre Primärluft" ist vorzugsweise nicht mit heissen Verbrennungsgasen
angereichert, da sie weniger als Trägermedium für die in den Verbrennungsraum 22
eingespritzte Brennstoffemulsion dient als vielmehr der Vergrösserung der freien
Oberfläche derselben und der Anreicherung bzw. Versorgung der Brennstoffpartikel
mit Sauerstoff.
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Der das Düsenmundstück 38, den diesen unmittelbar umgebenden Ringkanal
50 und den von der "sekundären Primärluft"
durchströmten Ringkanal
52 umfassende Bauteil 54'ist als Ganzes in die Stirnwand 42 des Verbrennungsraumes
22 bzw.
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in das noch zu beschreibende Gas-Register 54, 56, 58 (siehe Fig. 3)
einsetzbar und somit auch leicht durch ein entsprechendes,etwas modifiziertes Bauteil
austauschbar.
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Der Gaskanal 52 für die "sekundäre Primärluft" ist wiederum von einem
konzentrischen Gaskanal 54, dieser von einem weiteren Gaskanal 56 und dieser schließlich
noch von einem Gaskanal 58 jeweils konzentrisch umgeben. Die entsprechenden in den
Verbrennungsraum 22 mündenden Ringöffnungen sind in den Figuren 2 und 3 mit den
Bezugsziffern 16, 18 und 20 gekennzeichnet. Die Ringkanäle 54, 56, 58 werden selektiv,vorzugsweise
von Luft,durchströmt, wobei die Einblasung unter einem Druck von etwa 200 bis 300
mm Wassersäule erfolgt. Vor dem Austritt der Luft aus den ringförmigen Gas- bzw.
Luft-Eintrittsöffnungen 16, 18, 20 wird diese durch im Bereich der Öffnungen 16,
18, 20 angeordnete Leitschaufeln bzw. Leitbleche 28, 30, 32 umgelenkt und somit
um die Längsachse 40 in Rotation versetzt, und zwar in derselben Richtung wie die
"primäre Primärluft" bzw. "sekundäre Primärluft" durch die Leitschaufeln bzw. Leitbleche
24, 26.
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Durch die Leitschaufeln bzw. Leitbleche 28 erfolgt eine Umlenkung
der Gasströmung um etwa 700. Die Leitschaufeln bzw. Leitbleche 30 und 32 bewirken
eine Umlenkung der Gasströmung um etwa 40 bis 50° bzw. 0 bis 400. Sämtliche Leitschaufeln
bzw. Leitbleche, insbesondere die äußersten Leitschaufeln bzw. Leitbleche 32 sind
hinsichtlich ihrer Winkelstellung veränderbar und damit an den zu verbrennenden
Brennstoff anpaßbar.
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Die Strömungsgeschwindigkeit der aus der Ringöffnung 16 austretenden
Luft beträgt beim Start der Verbrennung etwa 40 iii pro Sekunde, bei Vollast etwa
70 m pro Sekunde. Die Strömungsgeschwindigkeit der aus den Ringöffnungen 18 und
20
austretende Luft variiert zwischen 0 m pro Sekunde beim Start der Verbrennung bis
70 m pro Sekunde bei Vollast.
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Die Austrittsgeschwindigkeiten der "primären Primärluft" aus der Ringöffnung
12 und der sekundären Primärluft" aus der Ringöffnung 14 bleiben in allen Betriebszuständen
zwischen Start und Vollast etwa gleich. Nur die Austrittsmenge bzw. der Durchsatz
werden verändert durch entsprechende Vergrößerung oder Verkleinerung der Spaltweiten
der Ringöffnungen bzw. Ringspalte 12 und 14. Dabei erfolgt die Veränderung der Spaltweiten
der Ringöffnungen bzw.
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-spalte 12 und 14 gleichermaßen. Zu diesem Zweck ist ein zwischen
den beiden Ringöffnungen bzw. -spalten 12 und 14 angeordnetes Ringmundstück 78,
das die beiden benachbarten bzw. einander zugewandten Seitenwandungen 48' und 46"
der beiden Ringöffnungen bzw. -spalte 12 und 14 umfaßt, in axialer Richtung bzw.
in Richtung der Längsachse 40 hin-und herverschiebbar (Doppelpfeil 82 in Figur 3).
Das Ringmundstück 78 ist bei der Ausführungsform nach den Figuren 2 und 3 mit dem
die beiden Primärluft-Kanäle 50, 52 voneinander trennenden Rohrmantel 80 verbunden,
so daß die axiale Verschiebung des Ringmundstückes 78 durch entsprechende Einwirkung
auf den Rohrmantel 80 erfolgt. Beim Start wird das Ringmundstück 78 in Figur 3 nach
rechts verschoben, so daß die Spaltweiten der Ringöffnungen bzw. -spalte 12 und
14 und damit die Menge der austretenden Primär luft ein Minimum sind. Bei Vollast
sind die Verhältnisse umgekehrt, d.h. das Ringmundstück ist in Figur 3 nach links
verschoben, so daß die Ringöffnungen bzw. -spalte 12 und 14 maximal geöffnet sind.
Entsprechend maximal ist die Austrittsmenge der primären" und n sekundären" Primärluft.
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Dank der beschriebenen Anordnung und Ronfiguration der in den Verbrennungsraum
22 mündenden Eintrittsöffnung 10 für die Brennstoffemulsion bzw. Eintrittsöffnungen
12, 14, 16, 18, 20 für die eine Rotation der eingespritzten Brennstoff-
emulsion
bewirkenden Gasströmung bzw. Einzel-Gas strömungen wird im Bereich der Längsachse
40 unmittelbar hinter der Eintrittsöffnung 10 für die Brennstoffemulsion ein Unterdruck
von etwa 400 bis 500 mm Wassersäule im Verhältnis zum Atmosphärendruck sowie im
Bereich des stirnseitigen Gas-Registers 16, 18, 20 ein Unterdruck von etwa 40 bis
50 mm Wassersäule im Verhältnis zum Atmosphärendruck aufgebaut. Die genannten Unterdruck-Bereiche
sind in Fig. 2 mit den Bezugsziffern 60 und 62 gekennzeichnet. Aufgrund des sich
im Zentralbereich der ringförmigen Eintrittsöffnung 10 aufbauenden Unterdrucks wird
ein Rezirkulation 64 eines Teils heißer Verbrennungsgase sowie eines Restes unverbrannter
Brennstoffpartikel zur Eintrittsöffnung 10 ausgelöst. Die Rezirkulation 64 erfolgt
über den gesamten Umfang des glocken- bzw. apfelförmigen Strömungsprofils 66 (Flammenteil).
Die zentral rezirkulierenden etwa 1500 bis 17000C heißen Verbrennungsgase erfahren
an der zentralen Stirnfläche innerhalb der Ringöffnung 10 eine Umlenkung und werden
von der eingespritzten Brennstoffemulsion wieder zurück in den Verbrennungsraum
22 mitgerissen. Die heißen Verbrennungsgase bewirken dabei unmittelbar nach dem
Austritt der relativ kalten Brennstoffemulsion eine Entflammung derselben, so daß
der Verbrennungsvorgang relativ nahe hinter dem Brennstoffeintritt 10 in Gang gesetzt
wird. Das äußere Strömungsprofil 66 (Flammenmantel) wird bestimmt durch das Gleichgewicht
zwischen den durch die Rotation 68 bedingten Zentrifugalkräften sowie den durch
den außerhalb des Strömungsprofils 66 im Bereich 62 der Stirnwand 42 herrschenden
Unterdruck bedingten Kräften einerseits und den durch den zentralen Unterdruck im
Bereich 60 innerhalb des Strömungsprofils 66 bedingten Gegenkräften andererseits
Beim Starten der Verbrennung werden die beiden äußeren Gas- bzw Luftkanäle 56, 58
geschlossen. Die Ringöffnung 16 wird so eingestellt, daß die Geschwindigkeit der
austretenden Luft etwa 40 m pro Sekunde beträgt. Das Ringmund-
stück
78 wird - wie dargelegt - in Richtung zum Verbrennungsraum 22 hin verschoben, so
daß die Ringspalte zwischen den Seitenwandungen 46', 48' sowie 46", 48" verkleinert
werden, wodurch die Austrittsmenge der "primären" und "sekundären" Primärluft bei
etwas erhöhter Austrittsgeschwindigkeit reduziert wird. Durch die etwas erhöhte
Austrittsgeschwindigkeit insbesondere der n sekundären Primärluft" aus der Ringöffnung
14 wird ein hoher Aufbrech-Effekt erhalten. Die Primärluft wird beim Start so aufgeteilt,
daß etwa 60 bis 70%, vorzugsweise 90%, derselben aus der dem Brennstoffeintritt
10 am nächsten gelegenen Ringöffnung 12 und nur etwa 30 bis 40%, vorzugsweise 10%,
derselben aus der zweitnächsten Ringöffnung 14 ausströmen.
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Bei Vollast beträgt bei erhöhter Gesamtmenge der Primärluft das Mengenverhältnis
zwischen "primärer Primärluft" und sekundärer Primärluft" etwa 3 : 7. Diese Ausführungen
zeigen, daß beim Start eine konzentrierte starke Gasströmung in unmittelbarer Umgebung
der Brennstoffemulsion benötigt wird, um diese aufzubrechen und damit die Verbrennung
aufgrund der vergrößerten Oberfläche des Brennstoffs bzw. der Brennstoffemulsion
leichter in Gang bringen zu können. Die beschriebene Änderung des Mengenverhältnisses
zwischen "primärer" und "sekundärer" Primärluft bei gleichzeitiger Änderung der
Kapazität bzw. Austrittsmenge insgesamt erhält man in einfacher Weise durch entsprechende
Konfiguration des axial beweglichen Ringmundstücks 78, z.B. wie in Figur 2 oder
3 dargestellt (mit etwa trapezförmigem Querschnitt).
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Wie die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, ist die zentrale Stirnfläche
innerhalb der Ringöffnung 10 mit einer umlaufenden Umlenkrinne 44 versehen zur Unterstützung
der Rezirkulation und Beimischung der heißen Verbrennungsgase zu der eingespritzten
Brennstoffemulsion.
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Die zentrale Stirnfläche innerhalb der Ringöffnung 10 kann mit einem
hitzebeständigen Material beschichtet sein, z.B.
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Keramik Vorzugsweise besteht der gesamte Innenkegel 70 des Düsenmundstücks
38 im Bereich der ringförmigen Eintrittsöffnung 10 aus hitzebeständigem Material,
z.B. Keramikro Um ein Aufprallen rezirkulierender Verbrennungsgase und insbesondere
noch unverbrannter Partikel auf der zentralen Stirnfläche innerhalb der Ringöffnung
10 und damit die Gefahr von Ablagerungen oder Verkrustungen auf derselben zu verhindern,
kann durch entsprechende Öffnungen in dieser Stirnfläche zusätzliche Luft in den
Verbrennungsraum eingeblasen werden, und zwar so, daß die eingeblasene Luft etwa
spiralförmig über die zentrale Stirnfläche strömt.
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Auf diese Weise kann zum einen der Unterdruck vor der zentralen Stirnfläche
eingestellt und variiert werden. Zum anderen hält die zusätzlich zentral eingeblasene
Luft (Gas) die rezirkulierenden Verbrennungsgase und Partikel von der genannten
Stirnfläche ab. Die Verkrustung derselben wird dadurch sicher vermieden.
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Figur 4 läßt die Wirkung der Umlenkung der stirnseitig in den Verbrennungsraum
22 eingeblasenen "RDrations-Luf+" bzw. Sekundärluft erkennen. Durch die durch die
Leitschaufeln bzw. Leitbleche 28, 30, 32 im Bereich der Ringöffnungen 16, 18, 20
bedingten Umlenkung der eingeblasenen Luft strömt diese dicht über die Stirnfläche,
wobei an der Rückseite dieser Luftströmung im Bereich 62 ein geringer Unterdruck
von etwa AO bis 50 mm Wassersäule entsteht, natürlich in Abhängigkeit von den gewählten
Strömungsgeschwindigkeiten. Durch diesen Unterdruck wird das Strömungsprofil 66
der in den Verbrennungsraum 22 eingespritzten Brennstoffemulsion bzw.
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der Flammenmantel an die Stirnfläche 42 des Verbrennungsraumes herangezogen
wodurch eine zusätzliche Auffächerung bzw. Aufweitung des Strömungsprofils 66 sowie
eine zusätzliche Verkürzung der gesamten Flamme erzielt werden.
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Gleichzeitig verhindert die rotierende Gasströmung, die in Fig. 4
mit der Bezugsziffer 72 gekennzeichnet ist und die die Rotation 68 (Fig. 2) des
Strömungsprofils bzw. der eingespritzten Brennstoffemulsion bzw. der Brennstoffpartikel
unterstützt, daß das Strömungsprofil 66 bzw. Brennstoff die Seitenwandung 74 des
Verbrennungsraumes 22 berührt und sich Brennstoffpartikel an der Seitenwandung ablagern.
In entsprechender weise kann die zusätzliche Luft (Tertiärluft") im Bereich der
zentralen Stirnfläche innerhalb des ringförmigen Brennstoffeintritts 10 in den Verbrennungsraum
22 eingeblasen werden, um die erwähnten Effekte zu erzielen.
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Wie weiter oben bereits dargelegt worden ist, ist die Ablenkung der
radial äußersten Einzel-Gasströmung durch die Leitschaufeln bzw. Leitbleche 32 geringer
und kann sogar 0 betragen. Dadurch wird ganz erheblich die radiale Ausdehnung des
Strömungsprofils bzw. des Flammenmantels 66 beeinflußt. In Fig. 4 ist mit den Doppelpfeilen
76 angezeigt, daß der Winkel der Leitschaufeln bzw. Leitbleche 28, 30, 32 zur Längsachse
40 variierbar ist.
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Bei einer Brennleistung von etwa 5 to Kohle pro Stunde beträgt der
Außendurchmesser des einsetzbaren Bauteiles 54 etwa 240 mm und der Außendurchmesser
des äußersten Ringkanales 58 etwa 800 bis 900 mm.
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Die oben erwähnte Beimischung von Verbrennungsgasen zu der "primären
Primärluft" hat zwei Vorteile. Zum einen läßt sich die Brennstoffemulsion längs
ihres Weges durch den Kanal 50 vorwärmen. Zum anderen kann eine gewisse Nachverbrennung
und damit ein höherer Wirkungsgrad erzielt werden. Diese beiden Vorteile wiegen
den Nachteil eines geringeren Sauerstoffanteils auf. Dieser Nachteil kann durch
Sauerstoffanreicherung der übrigen Einzel-Gasströmungen ("Sekundärluft") problemlos
kompensiert werden.
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Bei einem Kohle-Wasser-Gemisch als Brennstoff werden vorzugsweise
Benetzungsmittel zugesetzt, die eine gleichmäßige Verteilung der Kohlepartikel im
Wasser und damit Emulsion gewährleisten.
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Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.