DE3307703C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Siedekühlein
richtung für Leistungshalbleiterelemente gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Eine solche Dosen-Siedekühleinrichtung für Leistungs
halbleiterelemente ist aus der DE-OS 24 14 270 bekannt.
Dort werden Ketten von in Reihe geschalteten Halbleiter
elementen mit gemeinsamem Kühlkreislauf zur Abführung
der Verlustleistung der Halbleiterelemente gebildet.
Jedes Halbleiterelement ist dabei mit zwei Kühldosen
thermisch kontaktiert, so daß bei Einsatz von n Halblei
terelementen n+1 Kühldosen nötig sind. Zur Kontaktierung
einer aus einer Vielzahl von einzelnen Halbleiterelemen
ten bestehenden Säule ist nur eine gemeinsame Spannein
richtung notwendig.
Aus der US-PS 40 36 291 sind verschiedenartige
Siedekühleinrichtungen bekannt, bei denen jeweils Halb
leiterelemente zwischen Kühldosen angeordnet sind. Der
in einer Kühldose während des Betriebs entstehende Kühl
mitteldampf wird über eine vertikale Verbindungsleitung
zu einem Kondensator geführt. Zur Rückführung des ge
kühlten Kondensats in die Kühldose ist eine in der ver
tikalen Verbindungsleitung selbst angeordnete Hilfslei
tung vorgesehen, deren oberes offenes Ende in die Kühl
flüssigkeit des Kondensators ragt und deren unteres of
fenes Ende unmittelbar über dem Boden der Kühldose mün
det.
Aus der DE-OS 24 17 031 ist eine flüssigkeitsgekühlte
Thyristorsäule mit gestapelten Scheibenthyristoren be
kannt, bei der jeder Kühlkörper mit einem seitlich ab
stehenden Wärmerohr ausgerüstet ist, das an seinem frei
en Ende an einer Kühlmittelleitung befestigt ist. Jedes
Wärmerohr weist ein Zwischenstück aus elektrisch isolie
rendem Material auf. Die Befestigung zwischen Wärmerohr
und Kühlmittelleitung sowie zwischen Kühlkörper und Wär
merohr kann jeweils über ein Wellrohr erfolgen.
Da die einzelnen Halbleiterelemente auf unterschiedli
chen elektrischen Potentialen liegen, besteht die Anfor
derung, die Halbleiterelemente untereinander sowie in
Bezug zum Rückkühler elektrisch zu isolieren, jedoch
hydraulisch zu verbinden. Das bedeutet elektrische Iso
lierstrecken zwischen den Kühldosen und dem Rückkühler.
Da bei einer Dosen-Siedekühlung mit Dampf- und Konden
satleitungen gearbeitet wird, sind bei Einsatz von n
Halbleiterlementen 2(n+1) Isolierstrecken erforderlich.
Bei der Säulenbauweise sind Bautoleranzen in Richtung
der Säulenachse und Längentoleranzen der einzelnen
hydraulischen Verbindungen zu berücksichtigen. Deshalb
müssen die hydraulischen Leitungen kardanisch und longi
tudinal beweglich sein.
Drücke und Temperaturen, welche beim Sieden in Verbin
dung mit dem meist nicht inerten Verhalten der Siede
flüssigkeiten und ihrer Dämpfe auftreten, bedingen beim
Einsatz von elektrisch isolierenden Schläuchen Materia
lien, welche den Beweglichkeitsanforderungen nur durch
große Längen gerecht werden. Diese sind jedoch nicht
immer realisierbar. Da auch die Verbindungstechnik - es
wird Gasdichtheit gefordert - bei Schläuchen problema
tisch ist, kann alternativ hierzu eine andere Ausführung
gewählt werden. Sie ist durch sogenannte metallische
Wellrohre unter Einschaltung von Isolierrohren gekenn
zeichnet. Um die Gasdichtheit zu gewährleisten, wird
dann zum Fügen solcher Teile zweckmäßigerweise die Löt
technik angewendet. Das bedeutet eine lötbare elektri
sche Isolation, wie sie z. B. in Form von Rohren aus Alu
miniumoxid allgemein bekannt ist.
Derartige Lötstellen sind problematisch bezüglich der
Dichtigkeit. Auch sind sie in der Verarbeitung recht
teuer. Desweiteren kommt hinzu, daß gerade bei gedrängt
zu bauenden Geräten die Länge der Isolierrohre die Bau
höhe stark beeinflussen kann.
Der Erfindung liegt davon ausgehend, die Aufgabe zugrun
de, eine Dosen-Siedekühleinrichtung für Leistungshalb
leiterelemente der eingangs genannten Art anzugeben, die
eine gute hydraulische, jedoch elektrisch isolierende
Verbindung zwischen den einzelnen auf unterschiedlichen
Potentialen liegenden Halbleiterelementen untereinander
und zum Rückkühler gewährleistet und dabei gleichzeitig
die thermischen Ausdehnungen der einzelnen Bauteile wäh
rend des Betriebes ausgleicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeich
neten Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen ins
besondere darin, daß durch die Verschächtelung von
Dampf- und Kondensatleitungen eine erhebliche Vereinfa
chung des Aufbaues der Kühleinrichtung erreicht wird. Da
die horizontalen Dampfsammelleitungen bzw. Kondensatsam
melleitungen allein die elektrische Isolierung gewähr
leisten, dienen die vertikalen Leitungen nur noch zum
Toleranzausgleich. Dies hat den Vorteil, daß Erdungspro
bleme vereinfacht werden können und leicht zur Schutz
isolierung übergegangen werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsform erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil einer Halblei
tersäule mit Dosen-Siedekühleinrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Seitenansicht dieser
Säule.
In Fig. 1 ist eine Draufsicht auf einen Teil einer Halb
leitersäule mit Dosen-Siedekühleinrichtung dargestellt.
Mehrere Leistungshalbleiterelemente 1 sind abwechselnd
mit metallischen Kühldosen 2, welche aus elektrisch und
thermisch gut leitendem Material bestehen, zu einer
Säule geschichtet. Als Halbleiterelemente 1 werden in
diesem Zusammenhang Leistungsdioden oder Leistungsthyri
storen in Metall-Keramik-Gehäusen verstanden. Die so
entstandene Säule weist n Halbleiterelemente 1 und n+1
Kühldosen 2 auf.
Die Kühldosen 2 können z. B. aus je zwei gleichen Halb
schalen bestehen, in deren inneren Hohlräumen von den
Kühldosenböden 3 aus sich zur Vergrößerung der Siedeflä
chen Rippen 4 erstrecken. Die Halbschalen der Kühldosen
2 sind dann stoffschlüssig miteinander verbunden. Zum
elektrischen Anschluß sind die Kühldosen 2 mit min
destens einem Gewindeloch 5 versehen.
In einer im oberen Teil der Kühldosen 2 befindlichen
Bohrung 6 für hydraulischen Anschluß ist eine vertikale
Dampfleitung 7 (Gasleitung), ein metalli
sches Wellrohr, mit ihrem einen Ende 8 eingelötet.
Die aus Halbleiterelementen 1 und Kühldosen 2 bestehende
Säule wird über eine Kontakteinrichtung 10 (Spannein
richtung für thermische und elektrische Kontaktierung)
kraftschlüssig kontaktiert. Die Kontakteinrichtung 10
kann z. B. aus drei Zugstäben 11 bestehen, die zwei
Jochplatten 12 verbinden (es ist nur eine der Jochplat
ten 12 dargestellt). Hierzu dienen Muttern 13. Um die
Kontaktkraft definiert aufzubringen, stützen sich in den
Jochplatten 12 nicht dargestellte Tellerfedern ab. Deren
Reaktionskräfte werden über Schrauben 14 und Isolatoren
15 auf die Kühldosen 2 aufgebracht. Die Isolatoren 15
können entfallen, wenn die Zugstäbe 11 elektrisch iso
lierend ausgeführt werden und auch die Befestigung der
Säule elektrisch isolierend erfolgt.
Die vertikale Dampfleitung 7 ist an ihrem zweiten Ende
16 als Anschluß einer Rohrverschraubung ausgebildet. Die
kraftschlüssige Verbindung des Rohrverschraubungsan
schlusses der vertikalen Dampfleitung 7 mit einem
Stutzen 18 erfolgt über eine Überwurfmutter 17. Der
Stutzen 18 ist formschlüssig durch hinterdrehte Vieleck
rippen 19 in einer horizontalen Dampfsammelleitung 20
(Gassammelleitung) eingebettet. Über diese Dampfsammel
leitung 20 wird beim Sieden der aufsteigende Dampf abge
leitet. Die Leitung 20 ist an einen nicht dargestellten
Rückkühler bzw. Wärmetauscher angeschlossen, wobei
sich der Dampfstrom zum Rückkühler hin bewegt und dort
kondensiert.
In die horizontale Dampfsammelleitung 20 wird vor dem
Verschließen der Leitung eine horizontale Kondensatsam
melleitung 21 (Flüssigkeitssammelleitung) eingebracht.
Die Leitung 21 weist Bohrungen 22 auf, in die durch die
Stutzen 18 der Dampfsammelleitung 20 und die vertikale
Dampfleitung 7 hindurch vertikale Kondensatleitungen 23
formschlüssig eingesteckt werden. Mittels Halter 24 wird
die horizontale Kondensatsammelleitung 21 in der hori
zontalen Dampfsammelleitung 20 fixiert. Zu jeder Kühl
dose 2 führt dabei eine vertikale Kondensatleitung 23.
Die Kondensatleitungen 23 liegen konzen
trisch in den vertikalen Dampfleitungen 7. Durch die
Kondensatleitungen 23 wird die kondensierte Siede
flüssigkeit der Kühldose 2 im unteren Bereich zugeführt,
wobei die Flüssigkeit vorzugsweise nicht in axialer
Richtung, sondern durch mehrere Bohrungen 25 seitlich in
den Hohlraum der Kühldosen austritt.
Die Versorgung der Kondensatsammelleitungen 21 mit
Siedeflüssigkeit kann direkt aus der Dampfsammelleitung
20 erfolgen, wenn das Kondensatniveau 26 (Flüssigkeits
niveau) genügend hoch ist. Die Versorgung kann aber auch
direkt vom Rückkühler her erfolgen.
Die Gesamt-Kühleinrichtung weist dabei einen Rückkühler
auf, der mehrere derartiger Kondensatsammelleitungen 21
speist und mit mehreren Dampfsammelleitungen 20 für eine
Vielzahl von Halbleitersäulen verbunden ist.
In Fig. 2 ist ein Schnitt durch eine Seitenansicht einer
Halbleitersäule dargestellt. Im einzelnen sind ein
Leistungshalbleiterelement 1, eine Kühldose 2 mit verti
kaler Dampfleitung 7, Überwurfmutter 17, Stutzen 18,
horizontaler Dampfsammelleitung 20, horizontaler Konden
satsammelleitung 21, vertikaler Kondensatleitung 23
und Halter 24 gezeigt. Das Kondensatniveau ist mit 26
bezeichnet. Desweiteren ist die Kontakteinrichtung 10,
bestehend aus drei Zugstäben 11 und Jochplatten 12 dar
gestellt.
Da im interessierenden Temperaturbereich das Volumenver
hältnis von Dampf (Gas) zu Flüssigkeit (Kondensat) sehr
groß ist - z. B. bei der Siedeflüssigkeit R 113 nach DIN
8962 etwa 140 bei einer Temperatur von 60°C - können die
Kondensatleitungen 21 und 23 im Durchmesser klein gehal
ten werden, so daß keine Behinderung der Dampfströme
infolge der in die Dampfleitungen 7, 20 eingelegten
Flüssigkeitsleitungen 21, 23 auftritt.
Die vertikalen Kondensatleitungen 23 erstrecken sich
vorzugsweise bis fast zum Grund der Kühldosen 2. Dabei
ist keine besondere Dichtheit an den Anschlüssen (Boh
rungen 22) zwischen horizontalen Kondensatsammellei
tungen 21 und vertikalen Kondensatleitungen 23 erfor
derlich. Da die vertikalen Kondensatleitungen 23 sehr
dünn sein können und aus Kunststoff bestehen sollten,
ist genügend Beweglichkeit zum Toleranzausgleich vorhan
den. Aus Kunststoff sollten die Kondensatleitungen 21,
23 deshalb sein, um einen großen thermischen Widerstand
aufzuweisen. Damit wird verhindert, daß die zuströmende
Flüssigkeit siedet, bevor sie das Kühldoseninnere
umspült. Als Kunststoffrohre für die Kondensatleitungen
21, 23 eignen sich vorzugsweise stranggespritzte Poly
amidrohre.
Als Isolationsmaterial der horizontalen Dampfsammellei
tung 21 wird vorzugsweise ein hochtemperaturfestes, me
chanisch stabiles Thermoplast eingesetzt, das auch gegen
die Siedeflüssigkeit resistent ist. Dabei ist zu beach
ten, daß die Fundamentierung der Stutzen 18 mittels
Vieleckrippen 19 in der horizontalen Dampfsammelleitung
21 so erfolgen muß, daß neben der Gasdichtheit auch die
Verdrehungssicherheit beim Betätigen der Überwurfmutter
der Rohrverschraubung gewährleistet wird. Deshalb eignet
sich als Werkstoff für die Dampfsammelleitung 20 ein
Gußpolyamid. Es schrumpft nach dem Gießen so stark, daß
die Gasdichtheit der Stutzenanschlüsse auch bei hoher
Temperatur gewährleistet wird. Auch die Verdrehungssi
cherheit wird durch entsprechende Gestaltung der Rohr
verschraubungsstutzen 18 leicht sichergestellt. Nachdem
dieses Material auch hohe Kriechstromfestigkeit auf
weist, bereitet es kein Problem, die beschriebene
Dosen-Siedekühleinrichtung als "schutzisoliert" einzu
stufen.
Alternativ zum Gußpolyamid kann auch ein strangge
spritztes Polyamidrohr als Dampfsammelleitung 20 zum
Einsatz kommen, wenn für die Dampfsammelleitungsan
schlüsse Flansche mit Innengewinde für die in diesem
Fall mit Außengewinde zu versehenden Stutzen vorgesehen
werden. Die Flansche können dann mittels "Spiegelschwei
ßungen" mit den Dampfsammelleitungen 20 verbunden
werden.
Claims (5)
1. Siedekühleinrichtung für Leistungshalbleiterele
mente, die mit Kühldosen abwechselnd zu einer horizontal angeordneten Säule ge
stapelt sind, wobei die Kühldosen Verdampfer-Hohlräume
zur Aufnahme einer elektrisch isolierenden, beim Betrieb
der Halbleiterelemente verdampfenden Kühlflüssigkeit
aufweisen und ein Kühlmittelkreislauf zwischen den Kühl
dosen und einem Rückkühler gebildet wird, indem der in
den Kühldosen entstehende Dampf dem Rückkühler über Dampfsammel
leitungen zugeleitet und das im Rückkühler nieder
geschlagene Kondensat über Kondensatleitungen an die Kühldo
sen abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrische Trennung der spannungsführenden Kühldosen
(2) untereinander und gegebenüber dem Rückkühler
durch elektrisch isolierende, hori
zontale Dampfsammelleitungen (20) und horizontale Kon
densatsammelleitungen (21) erfolgt, an die jeweils ver
tikale Dampfleitungen (7) bzw. vertikale Kondensatlei
tungen (23) für die einzelnen Kühldosen (2) angeschlos
sen sind, daß die horizontalen Kondensatsammelleitungen
(21) in den horizontalen Dampfsammelleitungen (20) ange
ordnet sind, daß die vertikalen Kondensatleitungen (23)
konzentrisch in den vertikalen Dampfleitungen (7) lie
gen, daß die vertikalen Dampfleitungen (7) als metalli
sche Wellrohre ausgeführt sind, die über Rohrverschrau
bungsanschlüsse mit den horizontalen Dampfsammelleitun
gen (20) verbunden sind und daß die vertikalen Konden
satleitungen (23) bis kurz über den Grund der Kühldosen
(2) geführt sind.
2. Siedekühleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kondensatleitungen (23) und die horizontalen Kondensatsammelleitungen (21) als
Kunststoffrohre ausgeführt sind.
3. Siedekühleinrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anschluß der
Rohrverschraubungen Stutzen (18) in die horizontalen
Dampfsammelleitungen (20) eingegossen sind.
4. Siedekühleinrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen
Dampfsammelleitungen (20) aus Gußpolyamid bestehen.
5. Siedekühleinrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen
Kondensatleitungen (23) mit den horizontalen Kondensat
sammelleitungen (21) über Bohrungen (22) formschlüssig
verbunden sind.
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