DE3302258A1 - Zusammensetzung und verfahren zur stabilisierung von getraenken gegen truebungsbildung - Google Patents
Zusammensetzung und verfahren zur stabilisierung von getraenken gegen truebungsbildungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Behandlung von Getränken mit
Kieselgel und Polyvinylpyrrolidon, um Proteine mit hohem Molekulargewicht und Polyphenole zu absorbieren und die
Getränke gegen Trübungsbildung bei der Lagerung oder Kühlung zu stabilisieren.
Getränke wie Bier, Ale, Wein, Whisky und andere Garungsprodukte aus Getreide, Früchten und Gemüse enthalten Proteine,
Polyphenole wie Tannine und Protein-Tannin-Komplexe in suspendierter oder gelöster Form. Diese Substanzen
können bei der Lagerung oder Kühlung der Getränke unlös- . liehe Niederschläge bilden und auf diese Weise Trübungen
1.5 verursachen.
Zusammensetzungen, die feinteilige Siliciumdioxide und Polyvinylpyrrolidon enthalten, sind bereits zur Stabilisierung
von Getränken gegen Trübungsbildung verwendet worden.
Das Siliciumdioxid adsorbiert Proteine mit hohem Molekulargewicht und Protein-Tannin-Komplexe und das Polyvinylpyrrolidon
absorbiert Polyphenole. Das behandelte Getränk wird filtriert oder zentrifugiert, um das Adsorptionsmittel und
die trübungsbildenden Substanzen zu entfernen.
Die US-PS 3 117 004 beschreibt die Verwendung eines wasserunlöslichen
Polyvinylpyrrolidons, Polyvinylpolypyrrolidon, zur Entfernung von Tanninen aus Bier. Das Polyvinylpolypyrrolidon
kann als aktive Beschichtung auf einem inerten Träger wie Kieselgel verwendet werden. In der
US-PS 3 554 759 wird Bier gegen Trübung durch Behandlung mit einem modifizierten, feinteiligen Kieselgel stabilisiert,
das durch Säurefällung des Siliciumdioxids aus einer wässrigen Alkalimetallsilikatlösung in Gegenwart von wasserlöslichem
Polyvinylpyrrolidon oder seinen wasserlöslichen
■Derivaten erhalten wird. Die US-PS 3 818 111 beschreibt
die getrennte Zugabe von wasserlöslichem oder kolloidalem,
dispergierbarem Polyvinylpyrrolidon und Polykieselsäure-Hydrosol
oder -Hydrogel zu Bier in beliebiger Reihenfolge. Im Beispiel 3 in den Spalten 9 bis 12 wird die durch Zugabe
einer Mischung .erreichte Stabilisierung mit derjenigen
verglichen, die durch getrennte Zugabe der genannten Komponenten erreicht wird. Die DE-OS 19 07 610 betrifft ein
Mittel zur Stabilisierung und Klärung von Getränken, insbesondere Bier. Das Mittel wird hergestellt, indem hydratisierte,
frisch gefällte Kieselsäure zu einem Pulver mit einer Teilchengröße von 10 bis lOO.um und einem pH-Wert von
5,5 bis 7,5 getrocknet wird und die feinen Teilchen mit Polyvinylpyrrolidon und/oder anderen Stabilisierungsmitteln
"15 vermischt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung und ein Verfahren zur Stabilisierung eines Getränkes gegen
Trübungsbildung; die Zusammensetzung ist durch eine Mischung aus einer größeren Menge Kieselgel und durch eine kleinere
Menge eines wasserunlöslichen Polyvinylpyrrolidone gekennzeichnet, wobei die Mischung durch Bildung des Kieselgels in
Gegenwart von Polyvinylpyrrolidon hergestellt ist. Gemäß dem er.findungsgemäßen Verfahren wird das Getränk mit einer zur
Stabilisierung ausreichenden Menge-der Zusammensetzung in
Kontakt gebracht. Bei niedrigem Polyvinylpyrrolidongehalt verringert die Zusammensetzung die Polyphenolkonzentration
und Trübungsbildung wesentlich, wenn man sie zur Behandlung
von Bier mit hohem Feststoffgehalt verwendet. 30
Erfindungsgemäß wird ein wasserunlösliches Vinylpyrrolidonpolymer
wie Polyvinylpolypyrrolidon oder ein Copolymer verwendet. Beispiele für geeignete Copolymere sind Copolymere
von N-Vinylpyrrolidon mit Vinylestern wie Vinylformiat,
' - -
Vinylacetat und Vinylchlorid sowie mit anderen Vinylmono-
nieren wie N-Vinyl-3- methyl-2-pyrrolidon, N-Vinyl-2-piperidon,
N-Vinyl-2-caprolactam, N-Vinylsuccinimid, N-Vinyl-3-morpholinon
, N-Vinyl5-methyl-2-oxazolidon, N-Vinyl-5-ethyl-2-oxazolidon, N-Vinyl2-oxazolidon und Acrylamid.
5
Geeignete, vernetzte wasserunlösliche Polymere von N-Vinylo^-pyrrolidon
können gemäß den US-Patentschriften 2 938 017 und 3 277 066 durch Polymerisation von N-Vinylpyrrolidon in
Gegenwart eines alkalischen Katalysators hergestellt werden.
Das Polyvinylpolypyrrolidon ist ein feinteiliges festes Pulver mit einem gewichtsmittleren Teilchendurchmesser von
mindestens etwa 1 .um und vorzugsweise etwa 5 bis etwa 20 .um. Wasserunlösliche, vernetzte Polymere mit einem
Molekulargewicht von etwa 300 000 bis etwa 400 000 werden besonders bevorzugt. Ein geeignetes wasserunlösliches
Polyvinylpyrrolidon wird unter dem Handelsnamen Polyclar AT von der GAF Corporation vertrieben. Das Klärungsmittel
Polyclar AT ist ein Pulver aus vernetzten™ Polyvinylpolypyrrolidon
mit hohem Molekulargewicht, das in Wasser, organischen Lösungsmitteln und starken Mineralsäuren und Laugen unlöslich
ist.
Das erfindungsgemäß verwendete Siliciumdioxid ist ein
Kieselgel und nicht gefällte Kieselsäure. Kieselgel unterscheidet sich von gefällter Kieselsäure dadurch, daß die
'Netzstruktur des Gels die gesamte flüssige Phase, in der sie sich bildet, einschließt, während die gefällte Kieselsäure
nur einen Teil der flüssigen Phase, in der sie sich bildet, .30 einschließt und sich aus der Flüssigkeit in Form feinverteilter
Aggregate abscheidet (siehe Her, The Colloid Chemistry of Silica and Silicates, Seiten 128 bis 160, Ithaca, New
York 1955). Kieselsäurehydrogel wird bevorzugt, weil seine große Oberfläche und seine großen Poren eine bessere Adsorption
gewährleisten.
OV Δ4. OO
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung besitzt im allgemeinen
einen gewichtsmittleren Teilchendurchmesser von mindestens etwa 1 .um und vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 100.um. Die
Zusammensetzung besitzt vorzugsweise einen Wassergehalt von etwa '20 bis etwa 80 Gew.%, in besonders bevorzugter Weise
von etwa 40 bis etwa 60 Gew.% und einen pH-Wert von vorzugsweise etwa 1 bis etwa 10 und in besonders bevorzugter Weise
von etwa 4 bis etwa 6.
ΊΟ Der Wassergehalt wird als prozentualer Gewichtsverlust
nach einstündigem Erhitzen bei 950 C nach Abzug des prozentualen,
in der Zusammensetzung enthaltenen Gewichtsanteiles an Polyvinylpyrrolidon gemessen, und der pH-Wert
wird an einer 5 gew.%igen wässrigen Aufschlämmung der
-15 Zusammensetzung bestimmt. Die Oberfläche der Zusammensetzung
beträgt im allgemeinen mindestens etwa 200.m Vg und vorzugs-
weise etwa 400 bis etwa 800 m /g. Das Porenvolumen der
Zusammensetzung beträgt im allgemeinen etwa 0,1 bis etwa 1,0
3 3
cm /g und vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 0,6 cm /g. Der
20 durchschnittliche Porendurchmesser der Zusammensetzung
ο beträgt im allgemeinen etwa 15 bis etwa 200 A und vorzugswei-
se etwa 20 bis etwa 60 Ä. Die Oberflächenwerte und Porenvolumina
wurden nach dreistündigem Trocknen' bei 399 C nach dem Stickstoffadsorptionsverfahren, beschrieben bei
Brunauer, Emmet und Teller, Band 60;, Journal of American Chemical Society, Seite 309, 1938, bestimmt. Das Verfahren
. wurde bis zu einem Wert von P/P von 0,967 durchgeführt, so
daß Porendurchmesser von etwa 14 bis 600 A gemessen wurden. Der durchschnittliche Porendurchmesser wurde gemäß nachfol-
30 gender Formel aus dem Porenvolumen und der Oberfläche
errechnet:
errechnet:
Durchschnittlicher _ , ,„4
o ,ju ·4 χ Porenvolumen χ 10
Porendurchmesser =
o ,ju ·4 χ Porenvolumen χ 10
Porendurchmesser =
Oberfläche
35
35
Das Kieselgel wird in Gegenwart des wasserunlöslichen,
feinteiligen Polyvinylpyrrolidonpulvers gebildet. Kieselgel . wird üblicherweise durch Mischen einer wässrigen Alkalimetallsilikatlösung,
im allgemeinen Natriumsilikat, mit einer wässrigen Mineralsäurelösung, im allgemeinen Schwefelsäure,
gebildet, und man erhält zunächst ein Kieselsäure— hydrosol und läßt dieses Hydrosol zu einem Hydrogel
erstarren.
IQ Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann hergestellt
werden, indem das Polyvinylpyrrolidonpulver der Säure, dem Silikat oder dem Hydrosol zugesetzt wird und die Mischung
zur Verteilung des Polymers und Bildung einer homo-. genen Mischung durchmischt wird.
Durch Hinzufügen des Polymers vor der Gelierung wird eine gleichmäßige Verteilung des Polyvinylpyrrolidone innerhalb
der gesamten Kieselsäurehydrogel-Matrix erhalten.
Di^ Konzentration der Säurelösung beträgt im allgemeinen
etwa 5 bis etwa 70 Gew.% und die wässri-ge Silikatlösung
besitzt im allgemeinen einen SiO?-Gehalt von etwa 6 bis etwa
25 Gew.% und ein Gewichtsverhältnis von SiO' :Na„0 von etwa
1:1 bis etwa 3,4:1. Die Umsetzung wird im allgemeinen bei einer Temperatur von etwa 15 bis etwa 80 C, üblicherweise
jedoch bei Raumtemperatur, durchgeführt. Die Mengenverhältnisse
und Konzentrationen der Ausgangsstoffe werden so ausgewählt, daß das erhaltene Hydrosol etwa 5 bis etwa
20 Gew.% SiOp enthält und einen pH-Wert von etwa 1 bis etwa
11, üblicherweise von etwa 1 bis etwa 5 besitzt. Das Hydrosol erstarrt im allgemeinen innerhalb von etwa 1 bis etwa
Minuten zu einer hybriden Hydrogelmasse, die Siliciumdioxid,
das Polymer und Wasser enthält. Die Masse schrumpft während der Alterung und der Synäresis und wird mechanisch zu
35 Granulat gebrochen oder geschnitten.
••-♦•το* -"··" ·" " °*
Das Hydrogelgranulat wird anschließend mit Wasser oder
angesäuertem Wasser gewaschen, um restliche'Alkalimetallsalze
zu entfernen, die während der Reaktion gebildet wurden. Die Verwendung von angesäuertem Wasser, gewöhnlich
mit einem pH-Wert von etwa 1,0 bis etwa 5,0, vorzugsweise von etwa 2,5 bis etwa 4,5 wird bevorzugt. Die Säure kann
eine Mineralsäure wie beispielsweise Schwefelsäure, Salzsäure,
Salpetersäure oder Phosphorsäure oder eine schwächere
Säure, wie beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure', Oxalsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Nitriloessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure
oder Propionsäure sein. Das Wasser hat gewöhnlich eine Temperatur von etwa 4 bis etwa 94 °C.
Alternativ kann das Hydrogelgranulat mit einer Lauge gewaschen werden, wobei es sich im allgemeinen um Ammoniumhydroxid
oder substituiertes Ammoniak, wie beispielsweise ein wasserlösliches Amin, handelt. Im allgemeinen hat das
Ammoniumhydroxid einen pH-Wert von etwa 8 bis etwa 10 und eine Temperatur von etwa 37 bis etwa 94 C. Üblicherweise
wird das Hydrogel etwa 6 bis etwa 40 Stunden gewaschen.
Das gewaschene hybride Hydrogel besitzt im allgemeinen eine Teilchengröße im Bereich von etwa 1 .um bis etwa 50 mm.
Das hybride Gel wird mit herkömmlichen Verfahren bis zu dem gewünschten Wassergehalt getrocknet. Es kann Ofentrock-
25 nung, Trommeltrocknung, Rieseltrocknung oder irgendein
anderes bekanntes Trocknungsverfahren verwendet werden. Die
Zusammensetzung kann zunächst getrocknet werden und anschließend in einer Hammermühle oder einer Strahlmühle gemahlen
werden, oder es kann in einer derartigen Mühle gleichzeitig getrocknet und gemahlen werden, indem erhitzte Luft oder
Dampf als Mahlmedium verwendet werden.
Der Gehalt an Kieselgel und Polyvinylpyrrolidon der Zusammensetzung
kann in Abhängigkeit von der Art des zu behandelnden Getränkes in einem weiten Bereich- schwanken.. Im
allgemeinen ist das Polyvinylpyrrolidon in geringer Menge
von etwa 5 bis etwa 25 Gew.% der Zusammensetzung vorhanden. Das Kieselgel (einschließlich des enthaltenen Wassers)
stellt die größere Menge dar und macht vorzugsweise 75 bis 95 Gew.% der Zusammensetzung aus.
Die Zusammensetzung kann dem Getränk in Pulverform zugesetzt werden, oder sie kann vor der Behandlung des Getränks
mit ausreichend Wasser zu einer Paste oder Aufschlämmung
angerührt; werden. Bevorzugt wird der Zusatz in Form einer Aufschlämmung, um einen maximalen Kontakt des Getränkes
mit der Zusammensetzung zu erhalten.
Die zur Stabilisierung des Getränkes notwendige Menge "15 der Zusammensetzung hängt von der Art des Getränkes, dem
Herstellungsstadium, in welchem die Behandlung durchgeführt wird, und dem angestrebten Maß an Klarheit und Stabilisierung
gegen Kältetrübung ab. Im allgemeinen wird die Zusammensetzung in Mengen von etwa 20 bis 100 g je Hektoliter des
vergorenen Getränkes verwendet.
Das behandelte Getränk wird so lange gealtert, bis die Zusammensetzung die trübungsbildenden Substanzen adsorbiert
und sich abgesetzt hat. Die notwendige Alterungszeit hängt von der Menge der zugesetzten Zusammensetzung, dem
anfänglichen .Trübungsgrad und der angestrebten Endtrübung
sowie der Art des Getränkes ab. Für die üblichen Einsatzmengen reicht im allgemeinen eine Einwirkungszeit von etwa
18 bis etwa 32 Stunden aus. Im Anschluß an die Alterung
werden die koagulierten Substanzen durch beispielsweise Filtration, Zentrifugation oder Dekantieren aus dem Getränk
entfernt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen erläutert.
In den Beispielen wurde als Polyvinylpolypyrro-
(R) lidonpulver das Stabilisierungsmittel Polyclar AT der
GAF Corporation verwendet, bei dem es sich um ein vernetztes, wasserunlösliches Polyvinylpyrrolidon mit hohem Mole- ·
kulargewicht handelt, dessen gewichtsmittlerer Teilchen- , durchmesser etwa 10 .um beträgt.
Sämtliche Prozentangaben in den Beispielen beziehen sich auf
das Gewicht.
10 ' Beispiele. 1 bis 9
Wässrige Schwefelsäurelösung mit einer Dichte von 36 Baume
und einer Temperatur von 49 C sowie wässrige Natriumsilicatlösung
mit einer Dichte von 36,5 Baume und einer Temperatur
von 38 C wurden mit Fließgeschwindigkeiten von
15 68 l/min bzw. 201 l/min in eine Mischdüse gepumpt. Der
SiO„-Gehalt des erhaltenen Kieselhydrosols betrug 18 % und
der pH-Wert 1,5.
Portionen des wasserunlöslichen Polyvinylpolypyrrolidonpulvers wurden in. einem Mischer 30 see jeweils mit 2-Liter—Portionen
des 18 %igen Kieselsäurehydrosols vermischt. Im Beispiel 9 wurde hochtourig und in den übrigen Beispielen
niedrig tour ig gemischt. Die Mischungen aus Hydrosol und Polyvinylpolypyrrolidon erstarrten innerhalb etwa 3 min zu
Hydrogelen. Die Hydrogele wurden In" den Beispielen 1 bis 3
24 Stunden mit wässriger Ammoniaklösung mit einem pH-Wert von 9,5 und einer Temperatur von 85 C gewaschen, in Beispiel
7 bei pH 9 und 82 °C; in den Beispielen 4 und 5 wurden .die Hydrogele 24 Stunden mit wässriger Schwefelsäurelösung
mit einem pH von 3,5 und einer Temperatur von 77 °C, in den
Beispielen 8 und 9 mit einem pH von 3,0 und einer Temperatur von 71 C gewaschen. Die gewaschenen Hydrogele wurden dann
in einer Luft-Klassier-Rotationshammermühle mit einer
Klassifikatorgeschwindigkeit von 3000 bis 3050 U/min und
35 ■ - ο
einer Lufteintrittstemperatur von 92 bis 96 C teilgetrocknet
und, gemahlen. Das gesamte Mahlprodukt wurde durch ein
Klassiersieb mit 0,044 mm lichter Maschenweite (325 mesh U. S-. Standard Sieve) gegeben. Im Beispiel 6 wurde eine
Probe des Produktes aus Beispiel 2 weiter bis auf einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von 31,9 % getrocknet.
Als Gesamtgehalt an flüchtigen Bestandteilen wurde "
der prozentuale Gewichtsverlust nach 1 Stunde bei 955 C angesehen. Die zu dem Hydrosol zugegebenen Mengen an PoIyvinylpolypyrrolidon
und die Eigenschaften der erhaltenen Produkte.sind in Tabelle I wiedergegeben.
Tabelle I
Beispiel Nr. 12 3 4 5
pH-Wert . 7,78 8,93 9,32 4,9l" 4,19
gewich'tsmit tierer
Teilchendurchmesser (yum) 10,5
Teilchendurchmesser (yum) 10,5
11 | ,1 | 13 | ,2 | 11 | ,9 | 11 | ,8 |
75 | ,0 | 150 | ,0 . | 37 | ,5 | 75 | ,0 |
Pälyvinylpolypyrrolidon (g) 75f'O
Gesamtanteil flüchtiger
Bestandteile (%) 52,8 51,2 36,94 58,1 52,7
Nach 3-stUndigem Trocknen bei 399 0C
Oberfläche (m2/g). ,367 ·, 382 235 .· 667 657
t , ι
'Durchschnittlicher ' · '
Porendurchmesser (A) 96 87 143 35 · ' ' 23
Stickstoff-'
3 '
Porenvolumen (cm /g) 0,88 · 0,83 0,84 · . 0,58 0,38 ■ .".',co
-.15 -
Forts. Tabelle I
w:. ■' ■ ■ f ■ ■"' ■
•C, 'Λ ' ■<
.
pH-Wert; ;. "
gewichtsmittlerer. .
Teilchendurchmesser· Vy um)
Teilchendurchmesser· Vy um)
Ge'samta'nteil flüchtiger
Bestandteile (%)
Bestandteile (%)
8,93
11,1
Polyvinylpolypyrrolidon (g) 75.,
31,9
8,94
17,4 194,- ■
40,7
" ' 4,66,
16,6 194 ·
79,0
Oberfläche (rrT/g)
Stickstoff· ·» 3
Porenvolumen (cm/g)
Porenvolumen (cm/g)
Durchscnnittlichero
'Porendurchmesser-! (A)
'Porendurchmesser-! (A)
• 87 116
1. Diese Messung· wurde an dem Produkt aus Beispiel 2 durchgeführt.
9 4,63
14,3 389
75,7
382 | 1 | 279 | ,ai | 523 | ,25 | 451 | ,25 |
0 | ,83 | 0 | 0 | 0 | |||
JUZ^OÖ
Einige der erhaltenen Produkte wurden zur Behandlung von
Bieren verwendet, die nach Zusatz von Krausen in kommerziellen
Brauereien erhalten worden waren. Das mit Krausen versetzte Bier wurde über Nacht bei -1,1 C gekühlt und in
3,8 1-Behälter gefüllt. Wässrige, 10 gew.%ige Aufschlämmungen
der Produkte wurden zu jeweils 3,8 1 Bier bis zu den in Tabelle II angegebenen Beladungen hinzugefügt; ferner wurden
dem Bier 1,27 1 Kohlensaurewasser zugegeben. Das Bier wurde anschließend bei -1,1 0C und unter 1,17 bis 1,38 bar COp-Druck
über Nacht gekühlt. Dem gekühlten Bier wurde als
Filterhilfsmittel Diatomeenerde in einer Menge von
3 181 g/158,97 1 als Aufschlämmung in 50 cm Kohlensaurewasser
zugegeben. Das Bier wurde anschließend durch einen Walton-DE-Filterrahmen
gegeben, wobei eine Anschwemmschicht aus 5,04 g des Filterhilfsmittels und 0,27 g Cellulosefasern
verwendet wurde. Die Filtration wurde über einen Zeitraum von 30 bis 40 min durchgeführt und ein maximaler Druck von
2,07 bis 2,76 bar in dem System erreicht. Unmittelbar im Anschluß an die Filtration wurde das Bier von Hand unter
einem CO -Druck von 1,17 bis· 1,38 bar .auf. Flaschen aufgezogen.
Es wurden drei Trübungsmessungen jeweils an gesonderten Flaschen mit Bier durchgeführt, nämlich 1) nach 3-tägiger
Kühlung bei -1,11 °C, 2) nach 1 Woche Alterung bei 37,8 QC
und anschließender 3-tägiger Kühlung bei -1,1 C sowie 3)
25 nach 2 Wochen Alterung bei 37,8 °C :und anschließender
3-tägiger Kühlung bei -1,1 C. Die Trübungsmessungen wurden durch visuellen Vergleich mit Standardbieren mit bekannten
Trübungswerten von 0,5, 2,0, 4,0, 10 und 15 durchgeführt und
die erhaltenen Werte sind in Tabelle II wiedergegeben.
30
1
1
2
2
2
3
3
3
3
6
6
6
6
6
1
2
2
2
3
3
3
3
6
6
6
6
6
Beladung · .. ■ . (g je 3..,·7.9^17.
lbs. Je. 10O1 ...bbls..)
4,16/3?,1 4,76/36,7 2,43/18,7
3,04/23,4 3,64/28,1 1,59/12,3 1,79/13,8 1,35/10,4 1,79/13,8 2,21/17,0
3,30/25,4 2,70/20,8 3,60/27,8 4,50/34,7
Trübungswerte
3 Tage
,Kühlung
,Kühlung
1,0 0,7 1,0 0,5 0,5· 1,0
0,5 1,0 0,5 0,5 0,5 .0,5 0,5 0,5
1 Woche Alter.ung;...und -3 "Tage '· · · 'Kühlung ■ . ·. |
•"2 Wochen Alterung und ■ 3 Tage Kühlung |
5,5 | 12,0. |
r. ; 3,5 | 7,5 |
1 ■ '* '6,0 | 11,0 |
4,0 | 5·,0 |
5,0 | 8,5 |
1,0 1,0 12,0 3,0 1,5 1,0 4,0 2,0 1,0
10,0
6,0 4,0 2,0 1,0
Fonts. Tabelle II
Vergleichsbeispiel Polyvinylpolypyrrolidon
allein
3 Tage' Kühlung |
Trübungswerte | 2 Wochen Alterung . 3 Tage Kühlung |
und | t | |
Beladung (g je 3,79 1/ lbs. je 100 bbls. ) |
1,0 | 1 Woche Alterung und 3 Tage Kühlung |
^5,0 | t · • * « β · * f C t » « « « • # · a « > |
|
1,50/11,6 | 1,0 | 15,0^ | >15,0 | « ft f « « 4 * · « |
|
1,80/13,9 | 1,0 | 13,0 | 13,0 | • < c t c c ς t e |
|
2,10/16,2 | 0,5 | 8,0 | 4,0 | « . e 4 « c « * • * * « · « |
|
2,40/18.,5 | 0,5 | 2,0 | 1,0 | ||
1,88/14,5 | 0,5 | 1,0 | 0,5 | ||
1,56/12,0 | 0,5 | 0,5 | >15,0 | ||
0,45/3,47 | 15,0 | ||||
• ."..Γ.:" Γ: -: '3^Ü3258
- 19 - ·—"■ *
Nach Behandlung mit einigen der Produkte aus Tabelle I
wurde der Polyphenolgehalt nach dem Verfahren der europäischen Brauereikonvention zur Polyphenolbestimmung in
Bier ermittelt; die Werte sind in Tabelle III wiedergegeben. Das Verfahren gemäß der Konvention ist in Gress
et al "Polyphenyls in Beer", J.Am. Soc. Brew. Chem., Band
35, (3), Seiten 131 bis 132 (1977) beschrieben.
Beladung
(g.-Je 3,79 1/ lbs. je 100 bbls.)
Polyphenolgehalt (p.p.m)
Ausgangswe'rt
Endwert nach Behandlung
Entfernung %
Vergleichsbeispiel
Polyvinylpolypyrrolidon
allein
Polyvinylpolypyrrolidon
allein
1,35/10,4 1,79/13,8 2,70/20,8
3,60/27,8 4,50/34,7 2,10/16,2 2,40/18,5
0,45/3,47 130 130 130 130 130 130 130
130
100
101
95
96
98
94
199
148
23 22 27 26 25 28
26
Die Ergebnisse zeigen, daß mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eine ausgezeichnete Kältebeständigkeit und Senkung des Polyphenolgehalts bei geringen Polyvinylpolypyrrolidonbeladungen
erreicht wird. 5
Claims (15)
1. Zusammensetzung zur Stabilisierung von Getränken.gegen
Trübungsbildung, gekennzeichnet durch eine Mischung aus einer größeren Menge Kieselgel und einer kleineren
Menge wasserunlöslichen Polyvinylpyrrolidone, wobei die Misch.ung durch Bildung des Gels in Gegenwart des
Polyvinylpolypyrrolidons hergestellt ist.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel ein Hydrogel ist und die Zusammensetzung
einen Wassergehalt von etwa 20 bis etwa 80 Gew.% besitzt.
3. Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gel in Gegenwart eines Polyvinylpolypyrrolidons mit einem gewichtsmittleren Teilchen-"durchmesser
von mindestens etwa 1 .um gebildet ist.
-Z-
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung durch Dispergieren des Polyvinylpolypyrrolidons
in einem Kieselsäurehydrosol, Erstarren des Hydrosols und Mahlen des Gemisches hergestellt
ist.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn-■
zeichnet, daß das Gel in Gegenwart eines Polyvinylpolypyrrolidons mit einem gewichtsmittleren Teilchendurchmesser
von etwa 5 bis etwa 20 .um' gebildet ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung durch Dispergieren des Polyvinylpolypyrrolidons
in einem Kieselsäurehydrosol, Gelieren des Hydrosols und Mahlen der Mischung hergestellt
ist.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gel bei einem pH-Wert von etwa 1 bis etwa 5 gebildet ist und die Mischung mit einer sauren
wässrigen Lösung gewaschen ist, so daß die Zusammensetzung einen pH-Wert von etwa 4 bis etwa 6 aufweist.
8. Verfahren zur Stabilisierung eines Getränkes gegen Trübungsbildung, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Getränk mit einer zur Stabilisierung ausreichenden Menge einer Zusammensetzung in K'ontakt bringt, welche
eine Mischung aus einer größeren Menge Kieselgel und einer kleineren Menge eines wasserunlöslichen Polyvinylpyrrolidone
ist, wobei die Mischung durch Bildung des Gels in Gegenwart des Polyvinylpolypyrrolidons
hergestelltist.
OOUZ/IÜO
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das verwendete Gel ein Hydrogel ist und die verwendete
Zusammensetzung einen Wassergehalt von etwa 20 bis etwa 80 Gew.% besitzt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Gel in Gegenwart von Polyvinylpolypyrrolidon
mit einem gewichtsmittleren Teilchendurchmesser von mindestens etwa 1 ,um gebildet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die verwendete Mischung durch Dispergieren des PoIyvinylpolypyrrolidons
in Kieselsäurehydrosol, Gelieren des Hydrosols und Mahlen der Mischung hergestellt
ist.
12. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das verwendete Gel in Gegenwart von Polyvinylpolypyrrolidon mit einem gewichtsmittleren Teilchendurchmesser
von etwa 5 bis etwa 20 .um gebildet ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die verwendete Mischung durch Dispergieren des PoIyvinylpolypyrrolidons
in einem Kieselsäurehydrosol, Gelieren des Hydrosols und Mahlen der Mischung hergestellt
ist.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch, gekennzeichnet,
daß das verwendete Gel bei einem pH-Wert von etwa 1 bis etwa 5 gebildet ist und die Mischung zur Einstellung
eines pH-Wertes der Zusammensetzung von etwa 4 bis etwa 6 mit einer sauren wässrigen Lösung gewaschen ist.
O U
15. Verfahren zur Stabilisierung von Bier gegen Trübungs-•
bildung, dadurch gekennzeichnet, daß man Bier mit einer zur Stabilisierung ausreichenden Menge einer
Zusammensetzung in Kontakt bringt, die eine Mischung aus einer größeren Menge eines. Kxeselsaurehydrogels und
einer kleineren Menge eines wasserunlöslichen Polyvinylpyrrolidone ist, wobei die Mischung durch Dispergieren
eines wasserunlöslichen Polyvinylpyrrolidonpulvers. mit einem gewichtsmittleren Teilchendurchmesser von
etwa 10 .um in einem Kieselsäurehydrosol, Gelieren des
Polyvinylpyrrolidon enthaltenden Hydrosols sowie Trocknen und Mahlen des Hydrogels bis zu einem Wassergehalt
von etwa 40 bis etwa 60 Gew.% und einem gewichtsmittler.en
Teilchendurchmesser von etwa 10 bis etwa 100 .um hergestellt ist.
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