DE3241987C2 - Kippbarer Lichtbogenofen - Google Patents

Abstract

Der kippbare Lichtbogenofen weist einen vorspringenden, erkerartig ausgebildeten Teil (2) des Ofengefäßes auf, in dem die verschließbare Abstichöffnung angeordnet ist. Der erkerartige Teil (2) ist mit einem allseitig geschlossenen Mantel versehen. Um den Kippwinkel zu verringern und gleichzeitig beim Abgießen eine dicke Metallschicht im Bereich der Abstichöffnung aufrechtzuerhalten, ist der Boden (3) des erkerartigen Teils (2) etwa höhengleich mit dem Gefäßboden (4) angeordnet. Die Abstichöffnung (5) ist mittels einer an der Außenseite des Bodens (3) des erkerartigen Ofengefäßteils (2) schwenkbar angeordneten, angetriebenen Platte (6) verschließbar.

Description

Lichtbogenofengefäßes und

F i g. 2 die Abstichöffnung des Ofengefäßes mit Verschlußklappe gemäß F i g. 1 in vergrößertem Maßstab.

Wie F i g. 1 zeigt, ist das Ofengefäß 1 mit einem Dekkel 13 verschlossen, durch den die Elektroden 14 hindurchgeführt sind. Das Gefäß 1 ruht auf einer Wiege 7 und wird mit Hilfe eines Hydraulikzylinders 9 zum Abgießen der Schmelze nach vorne gekippt Hierbei wälzt sich die Wiege 7 auf einer Ebene 8 des Unterbaus 10 ab.

Der erkerartige, allseitig verschlossene Gefäßteil ist mit 2 bezeichnet Im Boden dieses Ofenteils ist eine Abstichöffnung 5 angeordnet die mittels einer Verschlußplatte 6 verschließbar ist Diese Verschlußplatte ist um die Achse 6a ihrer Lagerung schwenkbar angeordnet Sie wird mit Hilfe eines nicht dargestellten Antriebes betätigt Die Verschlußplatte 6 sowie ihr Antrieb befinden sich an der Außenseite des Bodens 3.

In dem dargestellten Beispiel wird die Schmelze in eine Pfanne 11 abgegossen, die auf einem Pfannentransportwagen 12 aufgestellt ist Der Wagen 12 verfährt unterhalb der Ofenbühne 15.

In Fig.2 ist die Abstichöffnung 5 dargestellt Die Umgebung des Abstichkanals ist mit feuerfesten Steinen 20 ausgelegt Der Abstichkanal bzw. das Abstichrohr 21 ist mit einer schüttfähigen Verfüllmasse 22 gefüllt Während des Schmelzens, bei verschlossener Klappe 6, die auf der Oberseite mit einer Graphitplatte 27 versehen ist, schützt die nicht sinternde Verfüllmasse 22 das Abstichrohr 21 vor dem Eindringen der Metallschmelze. Beim Abstich wird die Verschlußplatte 6 von der Abstichöffnung 5 weggeschwenkt, die Verfüllmasse 22 fällt herunter, und die Schmelze fließt in die Pfanne.

Zum Schutz des Gefäßmantels ist an der Außenseite des Gefäßes, in der Umgebung der Abstichöffnung, eine Graphiteinlage 23 angeordnet Außerdem ist an dieser Stelle eine Wasserkühlung 25 vorgesehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

40

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Claims (1)

1 2

möglichst scharfe Trennung des Metalls von der Schlak-

Patentanspruch: ke zu erreichen. Außerdem soll der Verschleiß der Bo

denabstich-Verschlußorgane vermindert und dessen

Kippbarer Lichtbogenofen für Sumpffahrweise, Wartung vereinfacht werden. Diese Aufgabe wird durch bei dem die verschließbare Abstichöffnung im Bo- 5 die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs gelöst
den eines vorspringenden Teiles des Ofengefäßes Durch die erfindungsgemäße Anordnung mit der erangeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, kerartigen Ausbildung und etwa höhengleichen Anorddaß nung des Bodens dieses Vorsprungs wird der erforderli

che Kippwinkel des Ofengefäßes erheblich kleiner als

a) der vorspringende Teil (2) des Ofengefäßes (1) io bei den bekannten öfen, bei denen der schnauzenartige erkerartig ausgebildet ist und ohne Zwischen- Vorsprung höher angeordnet ist

wand in das Ofengefäß übergeht. Bei dem erfindungsgemäßen, erkerartig ausgebilde-

b) mit einem nach außen allseitig geschlossenen ten Vorsprung ist — entsprechend einem Erker, wie er Mantel versehen ist, - im Bauwesen üblich ist — keine Zwischenwand vorhan-

c) der Boden (3) des erkerartig vorspringenden 15 den, sondern die freie Durchtrittsöffnung zwischen Vor-Teiles (2) etwa höhengleich mit dem übrigen sprung und Ofengefäß entspricht dem größten Quer-Gefäßboden (4) und waagerecht ausgebildet ist schnitt des Erkers und der Vorsprung ist rundum nach und in den nach unten gewölbten Boden (4) des außen abgeschlossen.

übrigen Gefäßes übergeht und daß Beim Abgießen des erfindungsgemäßen Ofens ist in

d) die Abstichöffung (5) mittels einer an der Au- 20 der ersten Abgießphase, in der das Ofengefäß aufrech! ßenseite des Bodens des erkerartig vorsprin- steht, — dank dem geringen Höhenunterschied zwigenden Teiles (2) angeordneten, schwenkbaren, sehen dem Boden des erkerartigen Gefäßteiles und dem angetriebenen Platte (6) verschließbar ist eigentlichen Gefäßboden — eine verhältnismäßig dicke

Schicht der Metallschmelze vorhanden, auf der eine

25 Schlackenschicht schwimmt Die sich in der Umgebung

der Abstichöffnung bildenden Wirbel reichen nicht durch die Schicht der Metallschmelze in die Schlacken-

Die Erfindung betrifft einen kippbaren Lichtbogen- schicht hinein. Damit befindet sich die Grenzschicht ofen für Sumpffahrweise, bei dem die verschließbare Metallschmelze-Schlacke zueinander im relativen Ru-Abstichöffnung im Boden eines vorspringenden Teiles 30 hezustand, so daß beim Abgießen keine Schlackenteile des Ofengefäßes angeordnet ist. in die Abstichöffnung mitgerissen werden. Im weiteren

Bei Öfen dieser Art (DE-OS 18 04 007) ist der vor- Ablauf des Abgießvorganges wird das Gefäß leicht nach springende Teil als Abstichsschnauze ausgebildet Das vorne gekippt (der maximale Kippwinkel beträgt in dem zu entleerende Gefäß muß hoch angehoben werden, dargestellten Beispiel etwa 12°), so daß die verhältniswobei große Massen zu bewältigen sind. Bei dem in 35 mäßig dicke Schicht der Metallschmelze auch in dieser Fig. 2 der letztgenannten Schrift abgebildeten Ofen be- Phase über der Abstichöffnung verbleibt,
trägt der Kippwinkel etwa 30 bis 40°. Bei der sogenannten »Sumpffahrweise«, bei der eine

Zwischen dem Boden des bekannten, schnauzenartig Restschmelze sowie die Schlacke im Ofen verbleiben, ausgebildeten Gefäßteiles und dem übrijjen Gefäßbo- wird der Ofen vor dem Ende des Abgießens wieder in den ist ein erheblicher Höhenunterschied. Ähnliche Ver- 40 die Aufrechtlage gestellt. Die Schlackenschicht bleibt hältnisse sind bei dem ebenfalls bekannten Gefäß nach zurück. Danach kann der Ofen neu mit dem einzuder GB-PS 6 22 500 vorhanden. Auch der mit einer Ab- schmelzenden Material beschickt werden. Bei der stichöffnung versehene Boden eines bekannten Licht- Sumpffahrweise ist es üblich, die Schlacke über fünf bogengefäßes nach der DE-PS 29 44 269 liegt viel höher Einschmelzvorgänge im Ofen zu belassen,
als der übrige Gefäßboden. Die Folge dieser Anordnung 45 Wenn die Schmelze bzw. auch die Schlacke entleert ist, daß — abgesehen von einem immer noch verhältnis- werden sollen, wird der Ofen in üblicher Weise in Richmäßig großen Kippwinkel — stets nur eine dünne tung auf die Abstichöffnung hin gekippt.
Schicht der abzugießenden Metallschmelze während Ein weiterer Vorteil ist, daß bei dem vorgeschlagenen

des Abgießens über der Abstichöffnung steht In der Ofen kein durch die Schmelze hindurchgeführter Stop-Praxis hat sich gezeigt, daß in der dünnen Metallschmel- 50 fen bzw. Stopfenstange erforderlich ist. An der außen zenschicht Wirbel entstehen, die Teile der Schlacke mit- angeordneten Verschlußplatte entsteht ein geringer reißen. Dadurch wird die Qualität des abgegossenen Verschleiß, weil sie mit Schlacke nicht in Berührung Metalles beeinträchtigt. kommt, auch die Wartung ist einfacher, insbesondere

Aus »Radex Rundschau« (Heft 3, 1980, Sei- kann das aus ff-Material bestehende Abstichrohr von ten 187 — 196, insb. Seite 189) ist ein Lichtbogenofen be- 55 außen ausgetauscht werden.

kannt, bei dem die Abstichöffnung an der tiefsten, für In dem oberen, ausgemauerten Teil des Ofengefäßes

die gegebenen Bedingungen möglichen, Stelle des Ofen- ist mehr Platz vorhanden, so daß dort Kühlvorrichtunbodens angeordnet ist. gen angebracht werden können.

Nachteilig an dieser Gestaltung des Ofengefäßes ist, Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß die erfin-

daß sine ssübers Trennung Schlacke/Metal! kaum zu 60 dungsg^m?.!??¹ Abstichöffnung einen geschlossenen erreichen und eine Sumpffahrweise schwierig ist. Auch Gießstrahl erzeugt, der kaum Sauerstoff aufnimmt, zudie beengten Platzverhältnisse unter dem Ofen haben mal er nur eine geringe Fallhöhe besitzt. Durch die geseinen Einsatz in der Praxis nachteilig beeinflußt. ringe Badhöhe über dem Abstichsloch — verglichen mit

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit ver- einem Bodenabstich (Radex) — ist das Verschließen der hältnismäßig einfachen Baumaßnahmen eine Sumpf- 65 öffnung während des Abstichs jederzeit möglich,
fahrweise zu ermöglichen, den Kippwinkel des Gefäßes, Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher

— im Vergleich mit öfen, die eine Gießschnauze auf- erläutert. Es zeigt
weisen — weiter zu verringern und gleichzeitig eine Fig. 1 einen Axialschnitt des erfindungsgcniäßen