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Phenoxyphenyl- und Pyridyloxyphenyl-Derivate, Verfahren zu ihrer Her-
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stellung, sie enthaltende Mittel und ihre Verwendung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft neue Phenoxyphenyl- und Pyridyloxyphenyl-Derivate,
Verfahren zu ihrer Herstellung, Mittel, welche die Derivate als aktive Komponente
enthalten, und die Verwendung der Derivate oder sie enthaltender Mittel zur Bekämpfung
von unerwünschtem Pflanzenwuchs.
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Die erfindungsgemässen Phenoxyphenyl- und Pyridyloxyphenyl-Derivate
entsprechen der allgemeinen Formel I
worin X das Fragment =CH- oder =N-, R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Halogen, Trifluormethyl, Cyan, vitro, C1-C4-Alkyl'oder C1-C4-Alkoxy, A einen geradkettigen
oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, unsubstituierten oder durch Halogen,
Cyan, C 1-C4-Alkoxy, Cl-C4-Alkylthio, C -C -Alkylcarbonyl, -COOR oder 14 14 5 -CONR6R7
substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen,
R Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C2-C4-Alkenyl oder 5 Kohlenstoffatomen, 4 Wasserstoff,
C1-C4-Alkyl, C2-C4-Alkenyl C2-C4-Alkinyl, R6 und R7 unabhängig voneinander Wasserstoff
oder C1-C4-Alkyl, und Z eine Carboxylgruppe oder eine in eine Carboxylgruppe überführbare
Gruppe bedeuten, unter Einschluss ihrer Salze, mit der Massgabe, dass X für das
Fragment =N- steht, wenn A die Vinylengruppe -CH=CIS- bedeutet.
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Araliphatische Carbonsäure-Derivate mit pharmakologischer Wirkung
und ihre Herstellung sind in den Patentpublikationen DE-OS 19 41 625, DE-OS 24 58
375, DE-OS 25 09 891, DE-OS 25 28 958, DE-OS 27 09 268, GB-PS 1.278.406 und US-PS
3.739.015 beschrieben worden. Ferner sind araliphatische Carbonsäure-Derivate als
synthetische Juvenilhormone und Verfahren zu ihrer Herstellung bekannt aus Helvetica
Chimica Acta, Vol. 58 (1), 1975, 268-278, 278-283, 283-292, 293-296. Die Herstellung
von Zimtsäure-Derivaten, welche zur Bekämpfung von Schädlingen geeignet sind, ist
bekannt aus der DE-OS 21 62 571. Aliphatische Säure-Derivate, welche durch Phenoxyphenoxy-
oder Pyridyloxyphenoxygruppen substituiert sind und eine herbizide Wirkung aufweisen,
sind in den Patentpublikationen DE-OS 26 23 558, DE-OS 27 15 284, US-PS 4.046.553,
US-PS 4.213.774 und EP-A 3114 beschrieben worden. Ebenfalls eine herbizide Wirksamkeit
weisen die in der japanischen Patentpublikation 75/135.220 beschriebenen 2-Nitro-styrol-Derivate
auf.
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Es wurde nun gefunden, dass sich Verbindungen der Formel I gemäss
vorliegender Erfindung ausgezeichnet zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs
eignen.
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In den Verbindungen der Formel I steht Halogen für Fluor, Chlor, Brom
oder Jod.
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Als Alkyl kommen Methyl, Aethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.
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Butyl, tert.Butyl oder Isobutyl in Betracht.
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Alkoxy steht für Methoxy, Aethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy,
sek.Butoxy, tert.Butoxy oder Isobutoxy.
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Unter Alkylthio sind Methylthio, Aethylthio, n-Propylthio, Isopropylthio,
n-Butylthio, sek.Butylthio, tert.Butylthio oder Isobutylthio zu verstehen.
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Als Kohlenwasserstoffrest A kommen vor allem unsubstituierte oder
durch Halogen, Cyan, C1-C4 -Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylcarbonyl, -COOR5
oder -CONR6R7 substituierte Alkylen-, Alkenylen- und Alkinylengruppen mit 2 bis
5 Kohlenstoffatomen in Betracht, insbesondere eine Alkylen- oder Alkenylengruppe
worin R12, R13, R14 und R15 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen oder unsubstituiertes
oder durch Halogen substituiertes Cl-C3-Alkyl bedeuten oder eines der Symbole R12,
13' 14 und R15 auch für C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylcarbonyl, Cyan,
-COOR5, -CONR6R7 oder durch C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, C1-C4-Alkylcarbonyl,
Cyan, -COOR5 oder -CONR6R7 substituiertes C1- C3-Alkyl steht oder R12 und R13 gemeinsam
auch eine Bindung zwischen den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, bedeuten.
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Beispielsweise kommen für den Rest A -CHCl-CHCl-, -CH(CH3)-CH(CH3)-,
-CH(CH3)-CH2-CHC1-CH2-, -CH(CONH2)-CH2-, -C-C-, -CH(CH3)-CH2-, -CH2-CH2-CH(OCH3)-CH2-,
-CH(CH3)-CHBr-, -C(CH3)=C(CH3)-, -CH2-CH(COOH)-CH2-, -CH2-CH(CH3) -, -C(CH3)=CH-C(CH3)-,
-CH2-CH(CH2OH)-, -CH2-CH(CN)-CH2-CH2-, -CHF-CH2-, -CH2-CHC1-,-CH2-CH(COSC2H5)-CH2-,
-CHCl-CH=CH-CH2-, -CH2-CH(CHO)-CH2-, -CH [CON (CH3)2 1 -CH2-, -CH2-CH(OC2H5)-s -CH2-CCl(CH3)-,
-CH2-CH(COOC2H5)-CH2-, -CH2-CH (COOCH3) -, -CH2-CHBr-, -CH=C(CH3) , -CH=C(SCH3)-,
-CH=C(CN)-und -OH=C(COOC2H5)- in Betracht.
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In den Verbindungen der Formel I steht Alkenyl vorzugsweise für Allyl,
Alkinyl bevorzugt für Propargyl.
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Unter einer in eine Carboxylgruppe überführbaren Gruppe Z ist beispielsweise
eine der folgenden Gruppen zu verstehen: -CN, -COOR8> -COSR9 und -CONR10R11,
worin R8 und Rg C1-C4-Alkyl C2-C4-Alkenyl oder C2-C4-Alkinyl und Rg auch Wasserstoff
und R10 und Rll unabhängig
voneinander Wasserstoff, Cl-C4-Alkyl
oder C1-C4-Alkoxy bedeuten; die Salze der freien Carboxylsäure mit dem Ammoniumkation,
einem Metallkation, insbesondere einem Alkali- oder Erdalkalimetallkation, oder
mit einer organischen Stickstoffbase. Als Metallkationen kommen beispielsweise Magnesium,
Calcium, Lithium und bevorzugt Kalium oder Natrium in Betracht. Beispiele für zur
Salzbildung geeignete organische Stickstoffbasen sind primäre, sekundäre und tertiäre,
aliphatische und aromatische, gegebenenfalls am Kohlenwasserstoffrest hydroxylierte
Amine, wie Methylamin, Aethylamin, n-Propylamin, Isopropylamin, die vier isomeren
Butylamine, Dimethylamin, Diäthylamin, Di-n-propylamin, Diisopropylamin, Di-n-butylamin,
Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Trimethylamin, Triäthylamin, Tri-n-propylamin,
Chinuclidin, Pyridin, Chinolin, Isochinolin, sowie Methanolamin, Aethanolamin, Propanolamin,
Dimethanolamin, Diäthanolamin oder Triäthanolamin in Betracht, sowie die quaternären
Ammoniumbasen Tetraalkylammonium, worin die Alkylreste unabhängig voneinander geradkettige
oder verzweigte Cl-C4-Alkylgruppen sind, wie Tetramethylammonium, Tetraäthylammonium
oder Trimethyläthylammonium, sowie weiterhin Trimethylbenzylammonium, Triäthylbenzylammonium
und Trimethyl-2-hydroxyäthylammonium, Die vorliegende Erfindung umfasst Stereoisomere
und Racemate von Verbindungen der Formel I.
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Bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, in denen X die für Formel
I angegebene Bedeutung hat, R1 für Wasserstoff oder Halogen, R2 für Halogen oder
Trifluormethyl, R3 für Wasserstoff und R4 für Wasserstoff oder Halogen stehen, A
eine Aethinylengruppe oder eine Alkylen-oder Alkenylengruppe
worin R12 für Wasserstoff7 R13 für Wasserstoff oder Halogen oder R12 und R13 gemeinsam
für eine Bindung zwischen den Kohlenstoffatomen,
an die sie gebunden
sind, R14 für Wasserstoff, Cl-C3-Alkyl, Halogen oder -CH(CN)-COOCl-C4-Alkyl und
R15 für Wasserstoff, C1-C3-Alkyl, Halogen, Cyan, O1-O4-Alkylthio, ein durch eine
Cyanogruppe substituiertes Cl-C3-Alkyl oder -COOR5 stehen, worin R5 für Cl-C4-Alkyl
steht, bedeutet, und Z für -COOCH, -CN, -COOR8, worin R8 Cl-C4-Alkyl bedeutet, oder
für -CONRloRll, worin R10 und R11 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Cl-C4-Alkyl
oder eines der Symbole R10 und R11 auch eine Cl-C4-Alkoxygruppe bedeutet, steht,
oder das Salz der freien Carbonsäure mit einer quartären Ammoniumbase oder einem
Alkalimetallkation.
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Von diesen Verbindungen sind insbesondere diejenigen von Interesse,
in denen R1 in ortho- und R2 in para-Stellung zur Nitrophenoxygruppe stehen.
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Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, in denen X die
für Formel I angegebene Bedeutung hat, R1 für Wasserstoff, Chlor oder Brom, R2 für
Chlor oder Trifluormethyl, R3 für Wasserstoff und R4 für Wasserstoff oder Chlor
steht, A eine Aethinylengruppe oder eine Alkylen- oder Alkenylengruppe
worin R12 für Wasserstoff, R13 für Wasserstoff oder Chlor oder R12 und R13 gemeinsam
für eine Bindung zwischen den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, R14 für
Wasserstoff, Methyl oder Chlor und R15 für Wasserstoff, Methyl, Chlor, Cyan, Methylthio,
Aethylthio, Cyanomethyl oder -OOOR5, worin R5 Methyl oder Aethyl bedeutet, stehen,
oder R14 für -cH(cN)-coOc2H5 und R12, R13 und R15 für Wasserstoff stehen, bedeutet,
und Z für -COOH, -CN, -COOR8, worin R8 Cl-C4-Alkyl bedeutet, -CONH2, -CON(CH3)2,
-CON(C2H5)2 oder -CON(CH3)-OCH3 steht, oder das Salz der freien Carbonsäure mit
dem Ammonium- oder Kaliumkation. Von diesen Verbindungen stehen diejenigen im Vordergrund
des
Interesses, in denen R1 in ortho- und R2 in para-Stellung zur
Nitrophenoxygruppe stehen.
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Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, in denen
X die für Formel I angegebene Bedeutung hat, R, für Chlor, R2 für Chlor oder Trifluormethyl,
R3 für Wasserstoff und R4 für Wasserstoff oder Chlor stehen, A eine Alkylen- oder
Älkenylengruppe
worin R12 für Wasserstoff, R13 für Wasserstoff oder Chlor oder R12 und R13 gemeinsam
für eine Bindung zwischen den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, R14 für
Wasserstoff, R15 für Wasserstoff oder eines der beiden Symbole R14 und R15 für Methyl
steht, bedeutet, und Z für -COOR8, worin R8 Methyl oder Aethyl bedeutet, steht.
Von diesen Verbindungen sind diejenigen besonders hervorzuheben, in denen R1 in
ortho- und R2 in para-Stellung zur Nitrophenoxygruppe stehen.
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Speziell bevorzugte Verbindungen sind: 2-Methyl-3- [2'-nitro-5 1(3",5"-dichlorpyridyl-2"-oxy)
-phenyl]-propionsäure-methylester 2-[2'-nitro-5'-(3",5"-dichlorpyridyl-2"-oxy)-phenyl]-n-buttersäuremethylester
2-Methyl-3-[2'-nitro-5'-(3',5"-dichlorpyridyl-2"-oxy) -phenyl]-acrylsäure-methylester
2-Methyl-3-[2'-nitro-5'-(3"-chlor-5"-trifluormethylpyridyl-2"-oxy)-phenyl]-acrylsäure-methylester
2-Chlor-3-[2'-nitro-5'-(2"-chlor-4"-trifluormethylphenoxy)-phenyl]-propionsäure-äthylester
2-Chlor-3-[2'-chlor-3'-(2",4"-dichlorphenoxy)-6'-nitrophenyl]-propionsäure-äthylester
2-Chlor-2-methyl-3- [2'-nitro-5'- (2"-chlor-4"-trif luormethylphenoxy)-phenyl]-propionsäure-methylester
2-Methyl-3- [2 -nitro-5 - (3"-chlor-5"-trif luormethylpyridyl-2"-oxy) phenyl]-propionsäure-methylester.
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Die Herstellung von Verbindungen der Formel I lässt sich gemäss den
nachfolgend beschriebenen Verfahren durchführen.
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A) Die Verbindungen der Formel I können hergestellt werden, indem
man eine Verbindung der Formel II
worin X, R1, R2 und R3 die für Formel I angegebenen Bedeutungen haben und D für
ein Halogenatom oder eine Hydroxygruppe steht, in Gegenwart einer Base mit einer
Verbindung der Formel III
worin R4, A und Z die für Formel I angegebenen Bedeutungen haben, Q für Wasserstoff
oder die Nitrogruppe steht und E für ein Halogenatom oder eine Hydroxygruppe steht,
wobei in den Formeln II und III eines der Symbole D und E für ein Halogenatom und
das andere für eine Hydroxygruppe steht, umsetzt und, wenn Q für Wasserstoff steht,
die erhaltene Verbindung nitriert.
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B) Verbindungen der Formel I, in denen A einen halogenierten Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen
worin R16 und R17 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, Cyan, Cl-C4-Alkoxy,
Cl-C4-Alkylthio, -COOR5 oder -OONR6R7 oder einen geradkettigen oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten, unsubstituierten oder durch Halogen, Cyan, Cl-C4-Alkoxy,
Cl-C4-Alkylthio, -COOR5 oder -CONR6R7 substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen stehen und R5, R6 und R7 die für Formel I angegebenen
Bedeutungen haben, bedeutet, können auch hergestellt werden, indem man eine Verbindung
der Formel IV
worin X, R1, R2, R3 und R4 die für Formel I angegebenen Bedeutungen haben, Q für
Wasserstoff oder die Nitrogruppe und Hal für ein Halogenanion steht, in Gegenwart
von Kupfersalzen mit einer Verbindung der Formel V
worin R16 und R17 die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben und Z die für Formel
I angegebene Bedeutung hat, umsetzt und, wenn Q für Wasserstoff steht, die erhaltene
Verbindung nitriert.
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C) Verbindungen der Formel I, in denen A einen ungesättigten Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen
worin R18 für Wasserstoff oder Methyl und R19 für Wasserstoff, Cyan, 0r0 4-Alkylthio,
-COOR5 oder -CONR6R7 oder unsubstituiertes oder durch Halogen, Cyan, Cl-C4-Alkoxy
-COOR5 oder -CONR6R7 substituiertes Methyl oder Aethyl stehen und R5, R6 und R7
die für Formel I angegebenen Bedeutungen haben, bedeutet, können auch hergestellt
werden, indem man eine Verbindung der Formel VI
worin X, R1, R2, R3 und R4 die für Formel I angegebenen Bedeutungen haben, R18 die
vorstehend angegebene Bedeutung hat und Q für Wasserstoff oder die Nitrogruppe steht,
in Gegenwart eines basischen Katalysators mit einer Verbindung der Formel VII R19-OH2-Z
(VII) worin R19 die vorstehend angegebene Bedeutung hat und Z die für Formel I angegebene
Bedeutung hat, umsetzt und, wenn Q für Wasserstoff steht, die erhaltene Verbindung
nitriert.
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D) Verbindungen der Formel I, in denen A einen Aethinylenrest bedeutet,
können hergestellt werden, indem man eine Verbindung der Formel VIII
worin X, R1, R2, R3 und R4 die für Formel I angegebenen Bedeutungen haben, Hal für
ein Halogenatom steht und Q für Wasserstoff oder die Nitrogruppe steht, in Gegenwart
eines Katalysators in basischem Medium mit einer Verbindung der Formel IX HC-C-Z
(IX) worin Z die für Formel I angegebene Bedeutung hat, umsetzt und, wenn Q für
Wasserstoff steht, die erhaltene Verbindung nitriert.
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Die Nitrierung von erhaltenen Verbindungen, in denen Q für Wasserstoff
steht, lässt sich in an sich bekannter Weise durchführen, beispielsweise durch Behandeln
mit Salpetersäure oder einem Salpetersäure/ Schwefelsäure-Gemisch.
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In erhaltenen Verbindungen der Formel I kann der Kohlenwasserstoffrest
A in einen anderen, unter Formel r definierten Rest A überführt werden, beispielsweise
durch Hydrierung, durch Addition oder Subtraktion von Halogenwasserstoff oder Halogen
oder durch Decarboxylierung.
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Ebenfalls kann der Substituent Z in erhaltenen Verbindungen der Formel
I beispielsweise durch Hydrolyse, Alkoholyse, Aminolyse oder durch Salzbildung mit
einem Ammoniumkation, einem Metallkation oder einer organischen Stickstoffbase in
einen anderen, unter Formel I definierten Substituenten Z übergeführt werden.
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Ferner können in erhaltenen Verbindungen der Formel I Substituenten
im Rahmen der gegebenen Definitionen eingeführt werden, beispielsweise durch Nachchlorieren.
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Die Umsetzungen werden zweckmässigerweise in einem organischen Lösungs-oder
Verdünnungsmittel durchgeführt. Beispiele dafür sind aromatische und aliphatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylole, Petroläther, Cyclohexan, n-Hexan;
halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Chlorbenzol. Methylenchlorid, Aethylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthylen; Alkohole, insbesondere aliphatische
Alkohole, wie Methanol, Aethanol, Propanol, Butanol; Aether und ätherartige Verbindungen
wie Dialkyläther (Diäthyläther, Diisopropyläther); N,N-dialkylierte Amide wie Dimethylformamid;
Dimethylsulfoxid; Ketone wie Aceton, Diäthylketon, Methyläthylketon und Gemische
solcher Lösungsmittel untereinander.
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Die Umsetzungen lassen sich bei Raumtemperatur durchführen, erfolgen
jedoch vorzugsweise bei Rückflusstemperatur. Im allgemeinen werden die Umsetzungen
unter Normaldruck oder leicht erhöhtem Druck vorgenommen.
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Als Basen kommen organische und anorganische Basen in Betracht. Geeignete
Basen sind beispielsweise Alkalimetallhydroxide, wie Natrium-oder Kaliumhydroxid,
Alkali- oder Erdalkalimetallcarbonate, Ammoniak, sekundäre oder tertiäre Amine wie
Trialkylamine (Trimethylamin, Triäthylamin, Tripropylamin), Pyridin oder Pyridinbasen
(4-Dimethylaminopyridin, 4-Pyrrolidylaminopyridin).
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Als basische Katalysatoren kommen beispielsweise Ammoniak, primäre
oder sekundäre Amine, besonders aber Pyridin mit einer Spur Piperidin in Betracht.
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Als Katalysatoren für das Verfahren D) kommen insbesondere Meta,.lkatalysatoren
in Betracht, vorzugsweise Palladiumsalze oder -komplexe, wie vor allem Palladiumchlorid
PdC12, Palladiumacetat (Pd(OCOCH3)2 oder der Palladiumdichlor-bis-(triphenylphosphin)-Komplex
PdC12[P(C6H5)3]2, meist unter Zusatz eines Kupfer(I)salzes, insbesondere von Kupfer(I)jodid.
Die Katalysatoren werden als solche oder
aufgezogen auf einen üblichen
Träger, wie beispielsweise Kohlepulver oder Aluminiumoxid, verwendet.
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Die Ausgangssubstanzen sind bekannt oder lassen sich analog bekannten
Verfahren herstellen.
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Ausgangsverbindungen der Formel III lassen sich analog den unter B,
C und D vorstehend angegebenen Verfahren herstellen: a) Verbindungen der Formel
III, in denen A einen halogenierten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen
worin R16 und R17 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, Cyan, Cl-C4-Alkoxy,
Cl-C4-Alkylthio, -COOR5 oder -CONR6R7 oder einen geradkettigen oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten, unsubstituierten oder durch Halogen, Cyan, Cl-C4-Alkoxy,
Cl-C4-Alkylthio, -COOR5 oder -CONR6R7 substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen stehen und R5> R6 und R7 die für Formel III angegebenen
Bedeutungen haben, bedeutet, können hergestellt werden, indem man eine Verbindung
der Formel IIIa
worin R4 die für Formel III angegebene Bedeutung hat, Hal für ein Halogenatom, Hal
° für ein Halogenanion und Q für Wasserstoff oder die Nitrogruppe steht, in Gegenwart
von Kupfersalzen mit einer Verbindung der Formel V
worin R16 und R17 die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben und Z die für Formel
III angegebene Bedeutung hat, umsetzt und, wenn Q für Wasserstoff steht, die erhaltenen
Verbindungen gegebenenfalls nitriert.
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b) Verbindungen der Formel III, in denen A einen ungesättigten Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen
worin R18 für Wasserstoff oder Methyl und R19 für Wasserstoff, Cyan, C1-O4-Alkylthio,
-COOR5 oder -CONR6R7 oder unsubstituiertes oder durch Halogen, Cyan, Cl-C4-Alkoxy,
-COOR5 oder -CONR6R7 substituiertes Methyl oder Aethyl stehen und R5, R6 und R7
die für Formel I angegebenen Bedeutungen haben, bedeutet, können auch hergestellt
werden, indem man eine Verbindung der Formel IIIb
worin R4 und E die für Formel III angegebenen Bedeutungen haben, R18 die vorstehend
angegebene Bedeutung hat und Q für Wasserstoff oder die Nitrogruppe steht, in Gegenwart
eines basischen Katalysators mit einer Verbindung der Formel VII R19-CH2-Z (VII)
worin R19 die vorstehend angegebene Bedeutung und Z die für Formel III angegebene
Bedeutung haben, umsetzt und, wenn Q für Wasserstoff
steht, die
erhaltene Verbindung gegebenenfalls nitriert.
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c) Verbindungen der Formel III, in denen A einen Aethinylenrest bedeutext,
können hergestellt werden, indem man eine Verbindung der Formel IIIc
worin R4 die für Formel III angegebene Bedeutung hat, Hal für ein Brom- oder Jodatom
steht und Q für Wasserstoff oder die Nitrogruppe steht, in Gegenwart eines -Katalysators
in basischem Medium mit einer Verbindung der Formel IX HC-C-Z (IX) worin Z die für
Formel III angegebene Bedeutung hat, umsetzt und, wenn Q für Wasserstoff steht,
die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls nitriert.
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Die Diazoniumsalze der Formel IV können analog bekannten Verfahren
durch Diazotierung der entsprechenden Aminoverbindungen in Gegenwart einer Halogenwasserstoffsäure
erhalten werden. Auf analoge Weise können auch die Verbindungen der Formel lIla
hergestellt werden.
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Zur Applikation als Herbizide werden die Verbindungen der Formel 1
in unveränderter Form oder vorzugsweise zusammen mit den in der Formulierungstechnik
üblichen Hilfsmitteln eingesetzt und werden daher z.B. zu Emulsionskonzentraten,
streichfähigen Pasten, direkt versprühbaren oder verdünnbaren Lösungen, verdünnten
Emulsionen, Spritzpulvern, löslichen Pulvern, Stäubemitteln, Granulaten, auch Verkapselungen
in z.B. polymeren Stoffen in bekannter Weise verarbeitet.
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Die Anwendungsverfahren wie Versprühen, Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen,
Bestreichen oder Giessen werden gleich wie die Art der
Mittel den
angestrebten Zielen und den gegebenen Verhältnissen entsprechend gewählt.
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Die Formulierungen, d.h. die den Wirkstoff der Formel I und gegebenenfalls
einen festen oder flüssigen Zusatzstoff enthaltenden Mittel, Zubereitungen oder
Zusammensetzungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch inniges Vermischen
und/oder Vermahlen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, wie z.B. mit Lösungsmitteln,
festen Trägerstoffen, und gegebenenfalls oberflächenaktiven Verbindungen (Tensiden).
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Als Lösungsmittel können in Frage kommen: Aromatische Kohlenwasserstoffe,
bevorzugt die Fraktionen C8 bis C12, wie z.B. Xylolgemische oder substituierte Naphthaline,
Phthalsäureester wie Dibutyl- oder Dioctylphthalat, aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Cyclohexan oder Paraffine, Alkohole und Glykole sowie deren Aether und Ester,
wie Aethanol, Aethylenglykol, Aethylenglykolmonomethyl- oder -äthyläther, -Ketone
wie Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Dimethylsulfoxid
oder Dimethylformamid, sowie gegebenenfalls epoxydierte Pflanzenöle wie epoxydiertes
Kokosnussöl oder Sojaöl, oder Wasser.
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Als feste Trägerstoffe, z.B. für Stäubemittel und dispergierbare Pulver,
werden in der Regel natürliche Gesteinsmehle verwendet, wie Calcit, Talkum, Kaolin,
Montmorillonit oder Attapulgit. Zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
können auch hochdisperse Kieselsäure oder hochdisperse saugfähige Polymerisate zugesetzt
werden. Als gekörnte, adsorptive Granulatträger kommen poröse Typen wie z.B. Bimsstein,
Ziegelbruch, Sepiolit oder Bentonit, als nicht sorptive Trägermaterialien z.B. Calcit
oder Sand in Frage. Darüberh..naus kann eine Vielzahl von vorgranulierten Materialien
anorganischer oder organischer Natur wie insbesondere Dolomit oder zerkleinerte
Pflanzenrückstände verwendet werden.
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Als oberflächenaktive Verbindungen kommen je nach Art des zu formulierenden
Wirkstoffes der Formel I nichtionogene, kation- und/oder anionaktive Tenside mit
guten Emulgier-, Dispergier- und Netzeigenschaften in Betracht. Unter Tensiden sind
auch Tensidgemische zu verstehen.
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Geeignete anionische Tenside können sowohl sog. wasserlösliche Seifen
wie wasserlösliche synthetische oberflächenaktive Verbindungen sein.
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Als Seifen seien die Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls substituierten
Ammoniumsalze von höheren Fettsäuren (C10-C22), wie z.B.
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die Na- oder K-Salze der Oel- oder Stearinsäure, oder von natürlichen
Fettsäuregemischen genannt, die z.B. aus Kokosnuss- oder Talgöl gewonnen werden
können. Ferner sind auch die Fettsäure-methyl-laurinsalze zu erwähnen.
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Häufiger werden jedoch sog. synthetische Tenside verwendet, insbesondere
Fettsulfonate, Fettsulfate, sulfonierte Benzimidazolderivate oder Alkylarylsulfonate.
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Die Fettsulfonate oder -sulfate liegen in der Regel als Alkali-, Erdalkali-
oder gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze vor und weisen einen Alkylrest mit
8 bis 22 C-Atomen auf, wobei Alkyl auch den Alkylteil von Acylresten einschliesst,
z.B. das Na- oder Ca-Salz der Ligninsulfonsäure, des Dodecylschwefelsäureesters
oder eines aus natürlichen Fettsäuren hergestellten Fettalkoholsulfatgemisches.
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Hierher gehören auch die Salze der Schwefelsäureester und Sulfonsäuren
von Fettalkohol-Aethylenoxyd-Addukten. Die sulfonierten Benzimidazolderivate enthalten
vorzugsweise 2-Sulfonsäuregruppen und einen Fettsäurerest mit 8-22 C-Atomen. Alkylarylsulfonate
sind z.B. die Na-, Oa- oder Triäthanolaminsalze der Dodecylbenzolsulfonsäure, der
Dibutylnaphthalinsulfonsäure, oder eines Naphthalinsulfonsäure-Formaldehydkondensationsproduktes.
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Ferner kommen auch entsprechende Phosphate wie z.B. Salze des Phosphorsäureesters
eines p-Nonylphenol- (4-14) -Aethylenoxyd-Adduktes in Frage.
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Als nichtionische Tenside kommen in erster Linie Polyglykolätherderivate
von aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen, gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren und Alkylphenolen in Frage, die 3 bis 30 Glykoläthergruppen und 8 bis
20 Kohlenstoffatome im (aliphatischen) Kohlenwasserstoffrest und 6 bis 18 Kohlenstoffatome
im Alkylrest der Alkylphenole enthalten können.
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Weitere geeignete nichtionische Tenside sind die wasserlöslichen,
20 bis 250 Aethylenglykoläthergruppen und 10 bis 100 Propylenglykoläthergruppen
enthaltenden Polyäthylenoxyaddukte und Polypropylenglykol, Aethylendiaminopolypropylenglykol
und Alkylpolypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette. Die
genannten Verbindungen enthalten üblicherweise pro Propylenglykol-Einheit 1 bis
5 Aethylenglykoleinheiten.
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Als Beispiele nichtionischer Tenside seien Nonylphenolpolyäthoxyäthanole,
Ricinusölglykoläther, Polypropylen-Polyäthylenoxydaddukte, Tributylphenoxypolyäthoxyäthanol,
Polyäthylenglykol und Octylphenoxypolyäthoxyäthanol erwähnt.
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Ferner kommen auch Fettsäureester von Polyoxyäthylensorbitan wie das
Polyoxyäthylensorbitan-trioleat in Betracht.
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Bei den kationischen Tensiden handelt es sich vor allem um quartäre
Ammoniumsalze, welche als N-Substituenten mindestens einen Alkylrest mit 8 bis 22
C-Atomen enthalten und als weitere Substituenten n-edrige, gegebenenfalls halogenierte
Alkyl-, Benzyl- oder niedrige Hydroxyalkylreste aufweisen. Die Salze liegen vorzugsweise
als Halogenide, Methylsulfate oder Aethylsulfate vor, z.B. das Stearyltrimethylammoniumchlorid
oder das Benzyldi (2-chloräthyl) äthylammoniumbromid.
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Die in der Formulierungstechnik gebräuchlichen Tenside sind u.a. in
folgenden Publikationen beschrieben: "Mc Cutcheon's Detergents and Emulsifiers Annual"
MC Publishing Corp., Ringwood New Jersey, 1980 Sisely and Wood, "Encyclopedia of
Surface Active Agents", Chemical Publishing Co., Inc. New York, 1980 Die agrochemischen
Zubereitungen enthalten in der Regel 0,1 bis 99%, insbesondere 0,1 bis 95%, Wirkstoff
der Formel I, 99,9 bis 1%, insbesondere 99,8 bis 5% eines festen oder flüssigen
Zusatzstoffes und 0 bis 25%, insbesondere 0,1 bis 25%, eines Tensides.
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Während als Handelsware eher konzentrierte Mittel bevorzugt werden,
verwendet der Endverbraucher in der Regel verdünnte Mittel.
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Die Mittel können auch weitere Zusätze wie Stabilisatoren, Entschäumer,
Viskositätsregulatoren, Bindemittel, Haftmittel sowie Dünger oder andere Wirkstoffe
zur Erzielung spezieller Effekte enthalten.
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Die neuen Verbindungen der Formel I weisen eine ausgeprägte herbizide,
gegebenenfalls auch selektiv-herbizide Wirksamkeit auf. Die Wirkstoffe oder sie
enthaltende Mittel können zur Bekämpfung von Unkräutern sowohl im Vorauflaufverfahren
(pre-emergent) wie auch im Nachauflaufverfahren (post-emergent) eingesetzt werden
und sind beispielsweise zur selektiven Bekämpfung von Unkräutern in Kulturen von
Baumwolle, Leguminosen, insbesondere Soja, Hackfrüchten, Mais, Reis, Hirse, Weizen
und anderem Getreide geeignet.
-
Beispiel 1: 20 g 2-Nitro-5-(2'-chlor-4'-trifluormethylphenoxy)-anilin
werden in 40 ml Wasser, 75 ml Eisessig und 16 ml konz. Salzsäure heiss gelöst und
anschliessend unter Eiskühlung bei 0-5°C mit einer Lösung von 4,25 g Natriumnitrit
in 10 ml Wasser diazotiert. Nach Entfernung des überschüssigen Nitrits mit Amidoschwefelsäure
wird die Reaktionslösung
filtriert und bei 20-30°C unter Rühren
in eine Lösung von 75 ml Aceton, 4 g Kupfer(II)chlorid,4 ml 30 %iger Natronlauge
und 5 g Acrylsäureäthylester getropft. Nach ca. einer Stunde, wenn die lebhafte
Gasentwicklung beendet ist, wird das Gemisch mit Wasser versetzt und in mehreren
Portionen mit Essigsäureäthylester extrahiert.
-
Die vereinigten Extrakte werden mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen
der Lösung über Natriumsulfat und Eindampfen verbleibt ein öliger Rückstand, aus
dem durch Chromatographie an einer Kieselgelsäule mit Essigsäureäthylester/Hexan
1:9 als Laufmittel 8,5 g 2-Chlor-3-[2 -nitro-5'-(2"-chlor-4"-trifluormethylphenoxy)-phenyl]-propionsäureäthylester
(Verbindung Nr. 1) erhalten werden. Smp. 58-600C.
-
Beispiel 2: Nach der im Beispiel 1 angegebenen Methode erhält man
unter Verwendung von 5 g Methacrylsäuremethylester anstelle von Acrylsäureäthylester
und von Essigsäuremethylester anstelle von Essigsäureäthylester 3,5 g 2-Chlor-2-methyl-3-
[2'-nitro-5'-(2"-chlor-4"-trifluormethylphenoxy)-phenyl] -propionsäuremethylester
25 (Verbindung Nr. 2) als gelbliches Oel. nD 1,5405.
-
Beispiel 3: 6,8 g (0,02 Mol) 2-Methyl-3-[3'-(3",5"-dichlorpyridyl-2"-oxy)-phenyl]-acrylsäuremethylester
werden in 30 ml Aethylenchlorid gelöst und auf 0°C gekühlt. Zu dieser Lösung werden
bei 0°C 7 ml konz.
-
Schwefelsäure und anschliessend 0,8 ml 100 %ige Salpetersäure zugetropft.
Das Gemisch wird 1 1/2 Stunden ohne Kühlung gerührt, dann das Reaktionsgemisch auf
Eis gegossen und mit Methylenchlorid ausgeschüttelt. Die Methylenchloridphase wird
mit Wasser gewaschen, mit Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft. Der feste
Rückstand wird aus Essigsäureäthylester/Hexan umkristallisiert. Man erhält 4 g (52
% d.Th.) 2-Methyl-3-[2' -nitro-5'- (3", 5"-dichlorpyridyl-2"-oxy) -phPnyl]-acrylsäuremethylester
(Verbindung Nr. 3). Smp. 132-134°C.
-
Auf analoge Weise können auch folgende, in Tabelle 1 zusammen mit
den Verbindungen 1 bis 3 aufgeführten Verbindungen der Formel I hergestellt werden:
Tabelle 1 |
physikal. |
Nr. X Rl R2 -RB RL A Z a ~ Daten |
1 OH- 2-C1 4-CF3 H H -CH -CH- COOC2H5 Smp. 58-60°C |
CHg |
2 OH- 2-C1 4-OF3 H H -CH -¢- -COOCH3 n25 1.5405 |
D |
3 =N- 3-01 5-01 H H OH=H3 -OO0OH3 Smp.l32-l340O |
FH |
ÇH3 |
4 =N- 3-C1 5-C1 H H CH2-CH- -COOCH3 Smp.78-810O |
5 =N- 3-C1 5-CF3 H H -CH=C- -COOCH3 nD 1.5543 |
3 D |
6 OH- 2-01 4-01 H 6-01 OH2-H -O00O2H5 Sdp.2500O/ |
0, lIR |
7 =N- 3-C1 5-C1 H H -CH-CH - -COOCH3 ng 1.5827 |
8 =N- 3-C1 5-CF3 H H -CH2-CH- - 30cd3 nD 1.5247 |
3 |
9 OH- H 4-CF3 H H -CH2s¢- -COOC4Hgn |
3 43 |
10 OH- 2-C1 4-CF3 H H -CH=C- -CN |
11 =N- 3-C1 5-C1 H H -CC- -COOCH3 |
physika- |
Nr. X R1 R2 R R A Z lische |
3 -4 .DaLeri . |
CHs |
12 OH- 2-C1 4-CF3 H H -C=CH- -CONH2 |
CH3 |
13 OH- 2-C1 4-CF3 H H -CH=C- -CN |
1 |
14 OH- 2-Br 4-CF3 H H -OH2-H- -COOC3H7iso |
15 =N- 3-C1 5-CF3 H H -C-C- -COOCH3 |
16 =N- 3-C1 5-C1 H H -CH=CH- -COOC2H5 |
FHs |
17 OH- 2-C1 4-C1 H H 'CH2'C' COOCH3 |
C1 |
C1 FI |
18 OH- 2-C1 4-C1 H H -CH-CH- -CON(CH3)2 |
19 =N- 3-C1 5-CF3 H H -CH=CH- -COOC2H5 |
3 |
20 OH- 2-C1 4-C1 H H -CH=C- -CN |
CN -CN |
21 OH- 2-C1 4-C1 H H -CH=C- -CN |
22 OH- 2-C1 4-CF3 H H -CH=C- -CN |
23 OH- 2-C1 4-C1 H H -CH=C- -COOCH3 |
C1 |
24 =N- 3-C1 5-C1 H H -CH -CH- -COOC2H5 |
L |
25 =CH- 2-C1 4-C1 H H CH=C -COOC2H5 |
FH3 CN |
26 OH- 2-C1 4-CF3 H H -C = C- -CN |
CN Smp.133- |
27 =N- 3-C1 -5-C1 H H -CH=C- -COOC2H5 1340C |
PhYSika- |
lasche |
Nr. X R1 R2 R3 4 A Z Daten |
4 |
28 =CH- 2-C1 4-CF, EH3 |
28 OH- 2-C1 4-OF3 H H -CH=C- -CN |
CN |
29 OH- H 4-CF3 H H -CH=- -CN |
N Smp.126- |
30 =N- 3-C1 5-CF3 H H -CH=C- COOC2H5 127°C |
3 |
31 =N- 3-C1 5-C1 H H -CH -ç- -COOC2H5 |
C1 |
32 =CH- 2-C1 4-C1 H H -CH=C- -CON (C2H5)2 |
-252 |
33 OH- 2-01 4OF3 H H -OH2-- -ON |
NC-cH-COOC,HS |
NC-ÇH-COOC2X5 |
34 OH- 2-C1 4-CF3 H H - OH2- -COOC2H5 |
2 |
35 =N- 3-C1 5-C1 H H -CH2-CH- -CN |
2 |
ÇOOCH3 |
36 =CH- 2-G1 4-CF3 H H CH2-CH- COOCH3 |
CH2CN |
37 OH- 2-C1 4-C1 H H -CH2-CH- -CN |
38 OH- 2-C1 4-CF3 H H -CR,-CH2- -COO"NH4 |
3 |
39 OH- 2-C1 4-CF H H -OH 'CHZK ~CN |
FH |
40 OH- 2-C1 4-CF3 H H ~CH ~¢ 3 -O0N(OH3) -OCH3 |
3 3 3 |
41 =N- 3-C1 5-C1 H H -CH - H1- -COOC2H, |
Nr. X R1 R2 R3 R4 A Z physikalische |
Daten |
-CH, -COO O T 0 |
42 OH- 2-C1 4-CF3 H H -CH=C- -COO K |
CN |
43 OH- 2-C1 4-C1 H H -OH2-OH- -COOC2Hg |
44 =CH- H 4-CF3 H H -CH -CH - -COOH |
COCH3 |
45 =N- 3-01 5-OF3 H H -CH=C- -COOC2H5 und 1.5527 |
NOCH, -0000 H nD 1.5982 |
1 3 25 |
46 =N- 3-C1 5-C1 H H -CH=C |
0000 2H5 |
47 =N- 3-C1 5-C1 H H -CH=C -COOC2H5 Smp. 58-610C |
ICOOC2H5 |
25 |
48 =N- 3-C1 5-CF3 H H -CH=C- -COOC2H5 Smp. 66-72° C |
CgOOCH3 |
49 =CH- 2-C1 4-CF3 H H -CH=C- -COOCH3 Smp. 166-168°C |
Cl |
50 =N- 3-C1 5-C1 H H -CHZCH- -CONH2 . Smp. 131-134°C |
Formulierungsbeispiele für flüssige Wirkstoffe der -Formel I (%=Gewichtsprozent)
4. Emulsions-Konzentrate a) b) c) Wirkstoff aus Tabelle 1 25 % 40 % 50 % Ca-Dodecylbenzolsulfonat
5 % 8 % 6 % Ricinusöl-polyäthylenglykoläther (36 Mol AeO) 5 % - -Tributylphenol-polyäthylenglykoläther
- 12 % 4 % (30 Mol AeO) Cyclohexanon 15 % 20 % Xylolgemisch 65 % 25 % 20 % Aus solchen
Konzentraten können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen jeder gewünschten Konzentration
hergestellt werden.
-
5. Lösungen a) b) c) d) Wirkstoff aus Tabelle 1 80 % 10 % 5 % 95 %
Aethylenglykol-monomethyl-äther 20 % - - -Polyäthylenglykol M G 400 - 70 % - -N-Methyl-2-pyrrolidon
- 20 % - -Epoxidydiertes Kokosnussöl - - 1 % 5 % Benzin (Siedegrenze 160-1900C)
- - 94 % -Die Lösungen sind zur Anwendung in Form kleinster Tropfen geeignet.
-
6. Granulate a) b) Wirkstoff aus Tabelle 1 5 % 10 X Kaolin 94 % -Hochdisperse
Kieselsäure 1 % -Attapulgit - 90 z Der Wirkstoff wird in Methylenchlorid gelöst,
auf den Träger aufgesprüht und das Lösungsmittel anschliessend im Vakuum abgedampft.
-
7. Stäubemittel a) b) Wirkstoff aus Tabelle 1 2 % 5 % Hochdisperse
Kieselsäure 1 % 5 % Talkum 97 % -Kaolin - 90 % Durch inniges Vermischen der Trägerstoffe
mit dem Wirkstoff erhält man gebrauchsfertige Stäubemittel.
-
Formulierungsbeispiele für feste Wirkstoffe der Formel I (%=Gewichtsprozente)
8. Spritzpulver a) b) c) Wirkstoff aus Tabelle 1 25 % 50 % 75 % N-Ligninsulfonat
5 % 5 % -Na-Laurylsulfat 3% - 5 % Na-Diisobutylnaphthalinsulfonat - 6 % 10 % Octylphenolpolyäthylenglykoläther
(7-8 Mol AeO)- 2 % -Hochdisperse Kieselsäure 5 % 10 % 10 % Kaolin 62 % 27 % -Der
Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen gut vermischt und in einer geeigneten Mühle
gut vermahlen. Man erhält Spritzpulver, die sich mit Wasser zu Suspensionen jeder
gewünschten Konzentration verdünnen lassen.
-
-9. Emulsions-Konzentrat Wirkstoff aus Tabelle 1 10 % Octylphenolpolyäthylenglykoläther
(4-5 Mol AeO) 3 % Ca-Dodecylbenzolsulfonat 3 % Ricinusölpolyglykoläthyer (35 Mol
AeO) 4 % Cyclohexanon 30 % Xylolgemisch 50 % Aus diesem Konzentrat können durchVerdünnen
mit Wasser Emulsionen jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden.
-
10. Stäubemittel a) b) Wirkstoff aus Tabelle 1 5 % 8 % Talkum 95 %
-Kaolin - 92 % Man erhält anwendungsfertige Stäubemittel, indem der Wirkstoff mit
den Trägerstoffen vermischt und auf einer geeigneten Mühle vermahlen wird.
-
11. Extruder-Granulat Wirkstoff aus Tabelle 1 10 % Na-Ligninsulfonat
2 % Carboxymethylcellulose 1 Z Kaolin 87 % Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen
vermischt, vermahlen und mit Wasser angefeuchtet. Dieses Gemisch wird extrudiert
und anschliessend im Luftstrom getrocknet.
-
12.- Umhüllungs-Granulat Wirkstoff aus Tabelle 1 3- % Polyäthylenglykol
(M G 200) 3 % Kaolin 94 %
Der fein gemahlene Wirkstoff wird in
einem Mischer auf das mit Polyäthylenglykol angefeuchtete Kaolin gleichmässig aufgetragen.
Auf diese Weise erhält man staubfreie Umhüllungs-Granulate.
-
13. Suspensions-Konzentrat Wirkstoff aus Tabelle 1 40 % Aethylenglykol
10 % Nonylphenolpolyäthylenglykoläther (15 Mol AeO) 6 % Na-Ligninsulfonat 10 % Carboxymethylcellulose
1 % 37%-ige wässrige Formaldehyd-Lösung 0,2 % Silikonöl in Form einer 75 %igen wässrigen
Emulsion 0,8 % Wasser 32 % Der fein gemahlene Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen
innig vermischt. Man erhält so ein Suspensions-Konzentrat, aus welchem durch Verdünnen
mit Wasser Suspensionen jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden können.
-
Beispiel 14: Pre-emergente Herbizid-Wirkung (Keimhemmung) Im Gewächshaus
wird unmittelbar nach Einsaat der Samen von Versuchspflanzen in Saatschalen die
Erdoberfläche mit einer wässrigen Disperion von Wirkstoffen der Formel I, erhalten
aus 25 %igem Spritzpulver, behandelt. Es werden Konzentrationen von 4 kg Wirksubstanz
pro Hektar angewendet. Die Saatschalen werden im Gewächshaus bei 22-25°C und 50-70
% relativer Luftfeuchtigkeit gehalten. Der Versuch wird nach 3 Wochen ausgewertet
und die Resultate werden nach folgender Notenskala bonitiert: 1 = Pflanzen nicht
gekeimt oder total abgestorben 2-3 = sehr starke Wirkung 4-6 = mittlere Wirkung
7-8 = geringe Wirkung 9 = keine Wirkung (wie unbehandelte Kontrolle)
Die
Verbindungen der Formel I zeigen in diesem Test eine gute Wirkung.
-
So wurden beispielsweise gegen die Unkräuter Sinapis, Setaria und
Stellaria folgende Ergebnisse für die Verbindungen Nr. 1 und 2 erhalten: Tabelle
2
Verbindung Nt. ! Sinapis Setaria Stellaria |
1 1 1 2 |
2 1 1 2 |
Beispiel 15 : Pre-emergente Herbizid-Wirkung (Keimhemmung) Unter den im Beispiel
14 angegebenen Bedingungen wird ein Test mit einer grösseren Anzahl von Kulturpflanzen
und Unkrautern durchgeführt, wobei Konzentrationen von 4 kg und 2 kg Wirkstoff pro
Hektar angewendet werden. Die Resultate werden nach der im Beispiel 14 angegebenen
Notenskala bonitiert.
-
Die Verbindungen der Formel I zeigen in diesem Test eine gute selektivherbizide
Wirkung. So wurden beispielsweise für die Verbindungen Nr. 1 und 2 folgende Ergebnisse
erhalten:
Tabelle 3
Verbindg. Nr.l Verbindg. Nr. 2 |
Testpflanze Aufwandmenge Aufwandmenge |
4 kg/ha .2kg/ha 4 kg/ha i2 kg/ha |
Weizen 6 7 7 8 |
Mais 9 9 9 9 |
Reis trocken 9 9 - 7 9 |
Alopecurus myos. 2 3 2 3 |
Echinochloa c.g. 1 6 1 2 |
Rottboellia ex. -2 2 7 1 3. |
Soja 8 9 7 8 |
Baumwolle 7 8 4 6 |
Abutilon 1 1 1 1 |
Chenopodium res. 1 1 1 1 |
Ipomoea 1 5 1 3 |
Sinapis 1 1 1 1 |
Viola tricolor 1 1 1 1 |
Beispiel 16: Post-emergente Herbizid-Wirkung (Kontaktherbizid) Die zu testenden
Unkräuter werden nach dem Auf laufen (im 4- bis 6-Blattstadium) mit einer wässrigen
Dispersion von Wirkstoffen der Formel I, erhalten aus einem 25 %igen Spritzpulver,
in einer Dosierung von 4 kg Wirkstoff pro Hektar auf die Pflanzen gespritzt und
diese bei 24-26°C und 45-60 % relativer Luftfeuchtigkeit gehalten. Nach 15 Tagen
wird der Versuch ausgewertet und das Ergebnis nach derselben Notenskala wie im pre-emergenten
Versuch (Beispiel 14) bonitiert.
-
Die Verbindungen der Formel I zeigen in diesem Test eine gute Wirkung.
-
So wurden beispielsweise mit den Verbindungen Nr. 1 und 2 folgende
Resultate erzielt:
Tabelle 4
Verbindung. Setaria Solanum Sinpis Stellaria Phaseolus |
Nri |
1 1 1 1 2 '1 |
2 2 1 1 3 2 |
I |
Beispiel 17: Post-emergente Herbizid-Wirkung (Kontaktherbizid) Unter den im Beispiel
16 angegebenen Bedingungen wird ein Test mit einer grösseren Anzahl von Kulturpflanzen
und Unkräutern durchgeführt, wobei Konzentrationen von 0.25 kg und 0.12 kg Wirkstoff
pro Hektar angewendet werden. Die Resultate werden nach der im Beispiel 14 angegebenen
Notenskala bonitiert.
-
Die Verbindungen der Formel I zeigen in diesem Test eine gute selek=
tiv-herbizideSirkung. So wurden beispielsweise für die Verbindung Nr. 2 folgende
Ergebnisse erhalten:
Tabelle 5
Testpflanze Aufwandmenge |
0.25 kg/ha 0.12 kg/ha |
Gerste 7 8 |
Weizen 7 8 |
Mais 8 9 |
Sorghum hybr. 7 7 |
Reis trocken 8 - 9 |
Soja 7 8 |
Abutilon 1 1 |
Xanthium 1 3 |
Amaranthus ret. 1 1 |
Solanum nigrum 1 2 |
Ipomoea 1 1 |
Sinapis 1 1 |
Crysanthem. leuc. 1 1 |
Galium aparine 2 3 |
Viola tricolor 1 1 |
Veronica Sp. 1 1 |